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Re: komische Ortsnamen

Verfasst: Dienstag 28. Februar 2017, 00:11
von Robert Ketelhohn
Niederrheinisches Platt mit mittelfränkischem Einschlag.

Re: komische Ortsnamen

Verfasst: Dienstag 28. Februar 2017, 00:13
von Lycobates
maliems hat geschrieben:
Dienstag 28. Februar 2017, 00:09
Ach ja, und Belgien hieß da Belgie, das letzte e auch mit einer Doppelpunktation wie auf einem ä
België.
Das ist ganz normales Niederländisch.

Re: komische Ortsnamen

Verfasst: Dienstag 28. Februar 2017, 00:27
von RomanesEuntDomus
https://li.wikipedia.org/wiki/Kirchr%C3%B6adsj
't Kirchröadsj plat is 't Ripuarisch dialek dat i Kirchroa en umgaeving jekald weëdt.
Auf Deutsch: Das Kerkrader Platt ist der ripuarische Dialekt, der in Kerkrade und Umgebung gesprochen wird. (Ich füge hinzu: Nicht nur dort, sondern genau so auch in Deutschland in der Gegend etwa westlich von Mönchengladbach bis zur Grenze. Ein Teil meiner Verwandtschaft spricht so, deshalb kann ich das tadellos verstehen.)

https://li.wikipedia.org/wiki/Kirchroa
... De lü kalle Ripuarisch-Fränkisch, ...
Auf Deutsch: Die Leute sprechen Ripuarisch-Fränkisch.

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Dienstag 28. Februar 2017, 22:04
von maliems
Dank euch :huhu:

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Samstag 17. Februar 2018, 18:49
von Niels

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Freitag 11. Mai 2018, 18:58
von Juergen

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Dienstag 10. Juli 2018, 13:49
von Juergen

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Dienstag 10. Juli 2018, 16:41
von Petrus
Als Gott die Dialekte erschuf.

Freuten sich alle - nuja, fast alle.

Der Berliner erfreute sich seines Dialekts: "is ja knorke"
Der Sachse sprach: "ei guggemol"
Der Bayer sprach: "ja do leckts mi am Oarsch"

etc., etc.

Nur einer saß traurig in der Ecke - der Franke. Denn Gott hatte ihn bei der Erschaffung der Dialekte vergessen.

Nun aber sah Gott der Herr, dass der Franke traurig war. ER wandte sich ihm zu, und sprach:

"Etz mach der doch nix draus. Nocherd redst halt asoo wie iich aa"

:)

(Nicht-Franken müssen jetzt hier nicht lachen. Über wahre Begebnisse muß man ja auch nicht lachen)-

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Dienstag 10. Juli 2018, 16:55
von Lupus
Würzburg-unterfränkisch: "Hob miich kaputt müss gelach!"

+L.

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Dienstag 10. Juli 2018, 19:10
von Petrus
dazu doch noch was:

als ich mich damals in meine jetzige Frau verliebt hatte (Unterfranken), hat meine spätere und jetzige Schwiegermutter alle Tischgespräche (in der Küche) synchron übersetzt. Für mich. ein halbes Jahr lang. super.

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Mittwoch 18. Juli 2018, 18:53
von Petrus
Zum Thema: Masematte ist für mich übrigens auch eine interessante Sprache. Ich kann das nicht sprechen; ein Kollege (dessen ursprüngliche Heimat dort war) hat mir mal ein Standardwerk dazu ausgeliehen, das ich immerhin lesen konnte.

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Mittwoch 18. Juli 2018, 21:00
von Siard
Stimmt Seeger, Masematte ist jovel!

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Mittwoch 18. Juli 2018, 23:02
von Juergen
Masematte?
Da wird die Brille zum Augen-Fahrrad.

Da gab es doch mal eine Folge bei „Wilsberg“.

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Donnerstag 19. Juli 2018, 13:09
von Siard
Juergen hat geschrieben:
Mittwoch 18. Juli 2018, 23:02
Masematte?
Da wird die Brille zum Augen-Fahrrad.
Nope. Da wird die Brille zur Kneistermaschiene.

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Donnerstag 19. Juli 2018, 13:21
von Juergen
Nope. :D

„Kneisterschiene“

Wörterbuch: http://www.muenster.de/~nm2/masfram.htm

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Donnerstag 19. Juli 2018, 13:28
von Siard
Juergen hat geschrieben:
Donnerstag 19. Juli 2018, 13:21
Nope. :D
„Kneisterschiene“
Wörterbuch: http://www.muenster.de/~nm2/masfram.htm
Tja, im Netz findet man Beides. Ich hatte auch Kneisterschiene in Erinnerung (und erst geschrieben), eine kurze Recherche per Suchmaschine ergab beides, Kneistermaschine war aber etwas besser belegt.

masematte.susisoft.de/masemk.htm
https://www.msl24.de/muenster/diese-mas ... 31655.html

Leider habe ich keinen Kontakt mehr zu sprachsicheren Münsteranern.

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Donnerstag 19. Juli 2018, 16:57
von Lupus
Da es hier um Dialekte geht:
Die Hohenloher Ebene in Nordwürttemberg hat hohenlohisches Fränkisch:
"Hohalohe? Des is dia Geichent, wo mer zu die Hosen Housa und zu die Hasen Hosen secht!"
Und im "Glatzer Bergland" und ein wenig darum herum (Nachbarschaft meiner Heimat!) heißt es"Susste nischt, ok heem!"
+L.

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Donnerstag 19. Juli 2018, 19:25
von Juergen
Juergen hat geschrieben:
Mittwoch 18. Juli 2018, 23:02
Da gab es doch mal eine Folge bei „Wilsberg“.
Ja, gab es: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilsberg:_Doktorspiele

Das Augen-Fahrrad gibt es bei ca. 57:40Min
https://youtu.be/uMItthYAG4E?t=57m40s

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Donnerstag 19. Juli 2018, 23:19
von Siard
Juergen hat geschrieben:
Donnerstag 19. Juli 2018, 19:25
Juergen hat geschrieben:
Mittwoch 18. Juli 2018, 23:02
Da gab es doch mal eine Folge bei „Wilsberg“.
Ja, gab es: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilsberg:_Doktorspiele

Das Augen-Fahrrad gibt es bei ca. 57:40Min
https://youtu.be/uMItthYAG4E?t=57m40s
Das Augenfahrrad war ein Alternativvorschlag zum Wort Brille, entsprechend Bürgersteig statt Trottoir.
Hat sich aber, anders als Bürgersteig nicht durchgesetzt.

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Freitag 20. Juli 2018, 08:57
von Petrus
Lupus hat geschrieben:
Donnerstag 19. Juli 2018, 16:57
Da es hier um Dialekte geht:
Die Hohenloher Ebene in Nordwürttemberg hat hohenlohisches Fränkisch:
"Hohalohe? Des is dia Geichent, wo mer zu die Hosen Housa und zu die Hasen Hosen secht!"
Und im "Glatzer Bergland" und ein wenig darum herum (Nachbarschaft meiner Heimat!) heißt es"Susste nischt, ok heem!"
+L.


Gibt es auch auf Bayreutherisch:

Wo die Hasen Hosn haaßen und die Hosen Husn haaßen - doo bin iech dahaam!

Den oberfränkischen Begriff "Mamaladnamala" bekommen - für mich überraschend - selbst Nichtfranken manchmal überraschend schnell heraus :)

und noch zum Fränkischen: Künter Peckstein hat das Problem, dass Franggn eichendlich ka hadde Laude schprechn, ("schraibd mer dess etzad midd an haddn b oder middam weichn b?") auf seine Weise gelöst: er spricht alles hart aus.

Beispiel: "Liepe Gemainte"

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Freitag 20. Juli 2018, 09:59
von Lupus
BTW: "Hans blai haam, mer waass ja nedd wies Weedr werd. Hans blai haam, mer waas ja nedd wies werd!"

+L.

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Freitag 20. Juli 2018, 10:52
von Petrus
wo wir schon dabei sind,

gemmer ma nüber,
gemmer ma nüber, zum Schmidt seiner Fraa.

Der Schmidt, der hat a Töchterla,
des möcht so gern verheiret saa

gemmer ma nüber,
gemmer ma nüber,
gemmer ma nüber zum Schmidt.

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Freitag 20. Juli 2018, 11:04
von Petrus
diese unanständigen Sachen, wie z. B. diese sog. "Pfarrerverserl", (auf G'stanzl gsunga), werde ich hier nun gar nicht keinesfalls schreiben.

weil, wir sind ja hier durchaus ein ganz und gar anständiges und katholisches Forum, wo die Unkeuschheit niemals und gar nicht erlaubt ist.

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Freitag 20. Juli 2018, 12:02
von Lupus
BTW: Ausdrücke, die in meiner alten Heimat Branitz im Kreis Leobschütz in Oberschlesien gebraucht wurden:
Krake=ein altes Pferd; Schlake= ein großer Hund; Mutzlik= das eben geborene Kalb; Funze= ein klägliches Licht; Almer= ein kl. Schränkchen; Ritsche= die Fußbank; Lusche= Pfütze; Potschen= Hausschuhe; Stitzel= der Puls; Gerabsel= Gerümpel; Ranftl= Brotkante;Lure= dünner Kaffee; Schmetentopf= Sahnetopf; Stürze=Deckel; Mohbabe=Zopfbrot; Radfer= Schubkarre; Rumpel= Waschbrett; Plätteisen= Bügeleisen; Klobetten= Reden über Andere; Laberarsch= Schwätzer; Schubiak=Schlitzohr; Nisckuz= unverbesserlichr Tor; Tullitanz = Kreisel; ärschlich herum=verkehrt;Kamurke = dunkle Kammer; Flederwisch = Gänseflügel; Drehlade = ungeschicktes Mädchen; Schinder = Eisfläche zum Rutschen; Zuckerfischl = Bonbon; Schnupptichel =Taschentuch; Schippel = toller Haarschopf; Tüppel = Tasse; Plutscher = Wärmflasche; Bodenkaffer = Luke im Dach; Kirmesflinte = Regenschirm; Scheßlafrack = vornehmes Kleidungsstück der Männer; Hutsche = Babywiege; Springauf = Maiglöckchen; Kropitze = Kartoffelbrei; Schmootsch =Plaumenmus; Tunke = Soße; Kischka = saure Milch; Schlickermilch = gestockte Milch; und Vieles andere!

+L.

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Freitag 20. Juli 2018, 12:42
von Niels
Lupus hat geschrieben:
Freitag 20. Juli 2018, 12:02
und Vieles andere!

+L.
Danke Dir, Lupi. Bitte mehr! :daumen-rauf:

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Freitag 20. Juli 2018, 19:47
von Juergen
In der Keärke
Heribert, en Jüngelken van feyf Johren harr samsdages kenne Uppassung, bo de Mama taim Bichten in de Keärke woll.
De Mama überlaggte nit lange un saggte: „Wann ick nöi in de Keärke taim Bichten gohe, moßt döi miergohen“. Sie abber ment feyne arteg, wann ve in der Keärke sind" Dät woll Heribert gerne verspreäken. Un et gonk aik alles gutt. Hoa wur feyne arteg, bekuckere sick in der Keärke alles ganz niggelek un bläerte dann im Gesangbaik un fröggere sick über de Hillegenbiller. De Mama gong in en Bichtstaihl, un Heribert blav feyne in der Bank sitten. Dann gongen se wier noh Höise, un de Mama prohlere eähren Jungen, weyl’e sai arteg weäsen wür.
Bo'e abber tehöise vam Papa froget wur, böi't eähme dann in der
Keärke gefallen härr, wur’e ganz verlehen un saggte: "Ooch, ganz gutt. - Abber Papa, vey möttet us scheämen. Stell dey vär: Vey saten in der Keärke un do kam de Pastaier un genk up't Huiseken. Un use Mama genk hingerher un kuckere deär't Fenster, bat'e machte."

:kugel:

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Mittwoch 24. Oktober 2018, 14:22
von HeGe
Ich verstehe ihn auch nicht wirklich. :D

https://www.youtube.com/v/I4k8dR04TzA

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Mittwoch 24. Oktober 2018, 14:53
von holzi
HeGe hat geschrieben:
Mittwoch 24. Oktober 2018, 14:22
Ich verstehe ihn auch nicht wirklich. :D
[...]
Doch, geht, der fragt nach der Möglichkeit, bei Renovierung von öffentlichen Gebäuden und so die Barrierefreiheit so herzustellen, dass auch Behinderte keine Probleme haben. Die Schotten sprechen ungefähr so ein Englisch die wir Bayern Deutsch.

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Mittwoch 24. Oktober 2018, 14:58
von HeGe
holzi hat geschrieben:
Mittwoch 24. Oktober 2018, 14:53
HeGe hat geschrieben:
Mittwoch 24. Oktober 2018, 14:22
Ich verstehe ihn auch nicht wirklich. :D
[...]
Doch, geht, der fragt nach der Möglichkeit, bei Renovierung von öffentlichen Gebäuden und so die Barrierefreiheit so herzustellen, dass auch Behinderte keine Probleme haben. Die Schotten sprechen ungefähr so ein Englisch die wir Bayern Deutsch.
Vielleicht verstehst du ihn ja deswegen. :) Der schottische Akzent in Glasgow ist allerdings wIrklich schlimm. Ich mag den schottischen Dialekt ja eigentlich ganz gerne, aber da habe ich bei meinen Besuchen auch im persönlichen Gespräch viele nicht verstanden. Fast so wie in Niederbayern. ;)

Ich glaube allerdings auch, dass das "Nichtverstehenkönnen" des Tory-Abgeordneten eher ein "Nichtverstehenwollen" war.

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Montag 27. Mai 2019, 18:25
von Juergen
In der NZZ gelesen:
Mehrere hundert Stunden hatte Rezo nach eigenen Angaben recherchiert, bevor er sich im orangen Hoodie, die blau gefärbten Haare unter einer Dächlikappe hervorlugend, vor die Kamera setzte.
So deutscht bzw. schwizert (sagt man das so?) man also „Baseballcap/Basecap“ ein. :freude:

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Montag 27. Mai 2019, 22:18
von Petrus
Lupus hat geschrieben:
Freitag 20. Juli 2018, 12:02
BTW: Ausdrücke, die in meiner alten Heimat Branitz im Kreis Leobschütz in Oberschlesien gebraucht wurden:
Krake=ein altes Pferd; Schlake= ein großer Hund; Mutzlik= das eben geborene Kalb; Funze= ein klägliches Licht; Almer= ein kl. Schränkchen; Ritsche= die Fußbank; Lusche= Pfütze; Potschen= Hausschuhe; Stitzel= der Puls; Gerabsel= Gerümpel; Ranftl= Brotkante;Lure= dünner Kaffee; Schmetentopf= Sahnetopf; Stürze=Deckel; Mohbabe=Zopfbrot; Radfer= Schubkarre; Rumpel= Waschbrett; Plätteisen= Bügeleisen; Klobetten= Reden über Andere; Laberarsch= Schwätzer; Schubiak=Schlitzohr; Nisckuz= unverbesserlichr Tor; Tullitanz = Kreisel; ärschlich herum=verkehrt;Kamurke = dunkle Kammer; Flederwisch = Gänseflügel; Drehlade = ungeschicktes Mädchen; Schinder = Eisfläche zum Rutschen; Zuckerfischl = Bonbon; Schnupptichel =Taschentuch; Schippel = toller Haarschopf; Tüppel = Tasse; Plutscher = Wärmflasche; Bodenkaffer = Luke im Dach; Kirmesflinte = Regenschirm; Scheßlafrack = vornehmes Kleidungsstück der Männer; Hutsche = Babywiege; Springauf = Maiglöckchen; Kropitze = Kartoffelbrei; Schmootsch =Plaumenmus; Tunke = Soße; Kischka = saure Milch; Schlickermilch = gestockte Milch; und Vieles andere!

+L.
spamnend. danke!

also: a Rowern ist eine Schubkarre. Ärpfl sind Kartoffeln. A Guggern ist eine Tüte. die Bambercher sind entweder die Bambercher Hörnla (lecker) oder pfui (weil katholisch). a Trottoir is a Gehsteig, mit dem Federwisch hammer auch noch den Ofen ausgwischt, ein milchsäugendes Kalb is a Mockele, und geschlüpfte Küken sind die Wiewala. Ziebeleskäs ist Quark (heute nennt man das Topfen). A Hamber ist ein Pferd.

und: bei uns gibt es "Kloß mit Soß" nicht nur auf der Kinderkarte :ja:

Re: Dialekte und Umgangssprache

Verfasst: Mittwoch 5. Juni 2019, 09:45
von HeGe
Kita-Kind darf nicht "Wurschtbrot" sagen

Wäre die Begründung, dass das Wort "Wurstbrot" diskriminierend gegenüber Vegetarierkindern, Veganern und anderen speislich divers eingestellten Kinderinnen und Kindern ist, hätte mich das nicht gewundert. Aber alleine wegen des Dialekts? Ich dachte, die Zeiten hätten wir hinter uns.