In
Teil 2 geht es um die interessante Information, daß das D-Ticket auch meist bis zum ersten nach dem Grenzübertritt erreichten Bahnhof gilt. Hier eine - freilich nicht amtliche - Zusammenstellung:
https://www.adac.de/news/49-euro-ticket/
Demnach können
Städte wie
Salzburg,
Kufstein oder
Basel mit dieser Fahrkarte erreicht werden!
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Ich selber habe mich diesbezüglich, einem glücklichen Umstand geschuldet, erst heute in der Lage gesehen, München schon am Vormittag verlassen zu können und mich spontan für einen Ausflug nach
Kufstein entschieden, welches mit der Bahn in fünf Viertelstunden von der Münchner Landeshauptstadt entfernt liegt. - Der letzte Aufenthalt auf deutscher Seite ist Kiefersfelden, und danach erreicht der Zug, den Inn zu seiner Linken lassend, nach wenigen Minuten die "Perle Tirols".
Kein Zöllner geht durch. Keine Ansage verkündet das Überqueren der Grenze. Bemerkte man nicht nach Verlassen des Zuges die andersfarbigen Kennzeichen der Autos und andere behördliche Nebensächlichkeiten, nichts hätte einen über das Verlassen der Bundesrepublik informiert.
Es empfängt einen eine farbenfrohe, (gast-)freundliche Stadt mit entspannten, höflichen Menschen. In einem Restaurant in der Innenstadt läßt man sich einen Kaiserschmarren kommen und ist überrascht über den hierzulande längst verlorenen, so wohltuenden Charme freundlicher Gastlichkeit. Und mag es auch noch nur Fassade sein (wenngleich ich das nicht wirklich annehme), so tut es so unendlich wohl, in eine Welt abgetaucht zu sein, die der Bundesdeutsche oft nurmehr aus Heimatfilmen der 1950er-Jahre zu kennen vermeint.
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Ein Wort noch zur Verbindung. Die Strecke München - Kufstein - München wird stündlich von der Bayerischen Regionalbahn bedient.
Die Triebwagen waren heute, selbst auf der Rückfahrt, angenehm "dünn" besetzt, wenngleich abschnittsweise praktisch alle Sitzplätze okkupiert wurden - nach, aus Münchner Sicht völlig untypischer, Rückfrage - "Darf ich mich hier setzen" / "Ist dieser Sitz noch frei"?
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Sehr pünktlich wird München-Ost erreicht.
Nach kurzem Aufenthalt wird dem Reisenden beschieden, die Weiterfahrt verzögere sich unbestimmt "wegen unbefugten Personen auf dem Gleis".
Man hadert kurz mit der Situation und entschließt sich dann, seine Heimat im Münchner Westen gleich von hier mithilfe der S-Bahn zu bestreiten. Wartezeit bis zum nächsten Zug: kanpp 20 Minuten. Abschließende Reisezeit innerhalb Münchens: rund die Hälfte der Zeit zwischen der Bayrischen Landeshauptstadt und dem Nordzipfel Tirols.
Man bleibt konsterniert zurück.
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Zwischenfazit: Das Deutschlandticket bringt signifikante Verbesserungen, insbesondere wo Tarifgrenzen durcheilt oder sogar Landesgrenzen überfahren werden dürfen.
Vielleicht auch noch ein interessanter Hinweis für Fahrgäste im deutschen Süden: Mithilfe des Deutschlandtickets kann auch auch der München-
Nürnberg-Expreß benutzt werden, bis vor kurzem Deutschlands schnellste Regionalzugverbindung (da der Zug die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Nürnberg und München durchfährt). Um die nachfolgenden ICE nicht aufzuhalten, verkehrt der Zug mit quasi IC-(200 km/h)-Geschwindigkeit auf dieser Trasse; die beiden ca. 180 voneinander entfernten Städte werden so in ca. zwei Stunden erreicht; in Ingolstadt (in etwa auf halber Strecke gelegen) gibt es einen ca 15-minütigen Überholhalt.