Müssen Ministrant(inn)en häßlich sein?

Sonstiges und drumherum.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ach, jetzt haste noch Thomas nachgetragen. Meine Antwort eben bezog sich auf das erste „Zitat“, das dem armen Augustin untergeschobene.

Zur gefälschten Thomas-Stelle siehe hier:
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=152091#152091

Und wenn du das in Ruhe gelesen hast, verstehst du vielleicht, weshalb ich auf diese Verleumdungen so allergisch reagiere. Wie Christen auf diese Katechese Satans hereinfallen können, ist mir angesichts des furchtbaren Schwefelgestanks unfaßbar.
Noch ’n Nachtrag: Dies wiederum bezog sich nur auf das erste Thomas-Zitat (in welchem Thomas also Aristoteles wiedergab, wie an der angegebenen Stelle nachzulesen); das zweite „Thomas-Zitat“ ist sicher keins, ich würde sagen: noch nicht mal Aristoteles, bestenfalls sehr frei paraphrasiert.

Die Mühe, nach der vermutlich inexistenten Quelle zu suchen, werde ich mir sicher nicht machen. Das obliegt dem, der mit solchen „Zitaten“ herumwirft. Wer das tut, ohne die Quelle anzugeben – und Quelle ist immer die Originalquelle, nicht der nächste anonyme Schmierfink –, den nenne ich Lügner und Betrüger, Kirchenverfolger und Genossen des Teufels.

Davon ist natürlich ausgenommen, wer versehentlich auf ein solches Pseudozitat hereinfällt und seinen Fehler einsieht. Den erinnere ich bloß an seine Sorgfaltspflicht.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Re: Ministrieren in der forma extraordinaria

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Irenaeus hat geschrieben:Denn nichts, nichts und wieder nichts berechtigt einen Menschen, einem anderen Menschen Gewalt anzutun.
Das hat auch keiner behauptet. Aber selbstverständlich gibt es in der Wirklichkeit eine Vielzahl von Schattierungen und graduellen Unterschieden in der Fallkonstellation.

Wenn ich bei heraufziehendem Unwetter zur Gipfeltour aufbreche, trage ich Mitschuld, wenn mir was zustößt. Wenn ich Schutzbefohlene dabei habe, ist das sogar strafrechtlich relevant. Erschlägt mich dagegen aus heiterem Himmel der Blitz, bin ich völlig unschuldig. Dazwischen gibt es mehr, als deine Schulweisheit bislang träumen mag.
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Irenaeus
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Re: Ministrieren in der forma extraordinaria

Beitrag von Irenaeus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Irenaeus hat geschrieben:Denn nichts, nichts und wieder nichts berechtigt einen Menschen, einem anderen Menschen Gewalt anzutun.
Das hat auch keiner behauptet. Aber selbstverständlich gibt es in der Wirklichkeit eine Vielzahl von Schattierungen und graduellen Unterschieden in der Fallkonstellation.

Wenn ich bei heraufziehendem Unwetter zur Gipfeltour aufbreche, trage ich Mitschuld, wenn mir was zustößt. Wenn ich Schutzbefohlene dabei habe, ist das sogar strafrechtlich relevant. Erschlägt mich dagegen aus heiterem Himmel der Blitz, bin ich völlig unschuldig. Dazwischen gibt es mehr, als deine Schulweisheit bislang träumen mag.
Findest Du wirlich, daß man das vergleichen kann?

Du bringst da Beispiele, die den Menschen gegenüber einer Naturerscheinung als Opfer darstellen. Dieser Mensch handelt vielleicht auch fahrlässig, wenn er trotz drohendem Unwetters auf eine Bergtour aufbricht. Ist mir selber auch schon passiert und ich danke Gott, daß ich da heil rausgekommen bin.

Meine Schulweisheit ist aber genau da schon ganz korrekt, denn die erkennt, daß es einen Unterschied zwischen Männern und Gewittern gibt.

Denn Unwetter/Gewitter haben nicht die Entscheidungskraft, dem "Opfer" das sich vielleicht leichtbekleidet darbietet, oder sich schutzlos in einem Geröllfeld befindet, oder gar beides, Schaden zuzufügen oder nicht.
Gewitter tun, was Gewitter nun mal tun, wann und wo auch immer -

Männer könnten sich entscheiden, ob sie es tun wollen oder nicht tun wollen.
Blitze nicht.
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

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Robert Ketelhohn
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Re: Ministrieren in der forma extraordinaria

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Irenaeus hat geschrieben:Männer könnten sich entscheiden, ob sie es tun wollen oder nicht tun wollen. Blitze nicht.
Ja, aus Tätersicht ist der Unterschied groß. Aus Opfersicht eher nicht.
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Irenaeus
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Re: Ministrieren in der forma extraordinaria

Beitrag von Irenaeus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Irenaeus hat geschrieben:Männer könnten sich entscheiden, ob sie es tun wollen oder nicht tun wollen. Blitze nicht.
Ja, aus Tätersicht ist der Unterschied groß. Aus Opfersicht eher nicht.
Doch. ist es.

Es ist auf jeden Fall anders zu verstehen.

Auch wenn Schaden Schaden ist, profan gesehen. Aber als Opfer fühlt man sich anders, wenn es einen fassbaren menschlichenTäter gibt.
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Linus,

da hast Du mich ein wenig falsch verstanden, oder ich habe es idiotisch ausgedrückt.
Ja, ich bin mir bewusst, was ich gesagt habe. Denn wenn man unter heilig zu Jesus gehörend versteht, ist jeder (!) Christ ein Heiliger.
Wenn mann unter den Heiligen - missverständlich - Menschen versteht, die sozusagen moralisch weit über den anderen stehen, mehr oder weniger fehlerfrei sind und quasie perfekte Menschen oder zumindesten Christen sind, dann (!) waren schon die Christen der ersten Gemeinden sicher alles andere als Heilige-
An einen Fortschritt des Christentums glaube ich nicht, weil ich daran nicht glauben brauche.
Woran ich schon glaube ist, daß jeder Christ versuchen kann, im Glauben Fortschritte zu machen, mehr von dem zu verstehen, was Jesus wollte, sich dem Willen Gottes immer mehr anzugleichen.
Es gab Zeiten, in denen es auch für Christen durchaus normal war, Sklaven als Eigentum zu halten. Später wurde es ihnen bewusst(er), daß auch die Sklaven Menschen sind und eine Würde besitzen - und es waren Christen, die sich für die Abschaffung der Skleverei einsetzten.
Was Chesterton schrieb, ist richtig, denn für Christen ist die Heilige Schrift das Wort Gottes und der Maßstab für den Glauben und das Leben (aus dem Glauben heraus), für Katholiken ergänzt durch die Tradition der Kirche.

Gruß,Pit
Linus hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:also war die Kirche demnach nie (!) nur eine Versammlung von Heiligen, sondern immer eine Versammlung von Menschen, Gott sei Dank
Bist du Dir im klaren was du da schreibst?
...
...
Du bist der Idee vom Fortschritt des Christentumd verfallen (wie Pierre und einige andere auch) Chesterton (Orthodoxie, Seite 77) zieht dazu einen treffenden Vergleich
Eng verwandt mit diesen Irrtümern ist die falsche Theorie vom Fortschritt, die der Ansicht huldigt, wir entscheiden über die Prüfungsbedingungen, statt uns zu bemühen, die Prüfung zu bestehen. ... ... Wenn der Maßstab sich wandelt, wie kann es da einen Fortschritt geben, der doch einen solchen Maßstab voraussetzt?
carpe diem - Nutze den Tag !

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Seufz. Mal wieder soll ich mich gar nicht reinhängen...aber Leute. Mezzo-piano.
Linus hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:also war die Kirche demnach nie (!) nur eine Versammlung von Heiligen, sondern immer eine Versammlung von Menschen, Gott sei Dank
Bist du Dir im klaren was du da schreibst?
Mit Verlaub, ich glaube, Du übersiehst das Wort "nur".
Linus hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Und, auch wenn ich es zum x-ten Mal wiederhole:
Ich bin kein "Gutmensch".
Gut ich nehms zurück. Du bist ein gehirnwäscheunterzogener elender Anthropozentist. Das k**t mich an.
Pit hat bereits gesagt, daß er die Kirchenväter durchaus respektiert und sich für das Mißverständnis entschuldigt. Warum haust Du ihn wieder an?

Cheers,

John
Der Beweis, dass Gott einen Sinn für Humor hat: Er hat die Menschheit geschaffen.
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