
Sie hatte immer so viel Freude daran, wenn man sich zu ihr in den Garten gesetzt hat. Wir haben das viel zu selten getan. Schon oft, aber viel zu selten. Als ich sie das vorletzte Mal sah - sie kauerte im Kräuterbeet - und mich von ihr verabschiedete, weil ich abreiste, hat sie mich mit so einem Blick angesehen. Ich machte mir Sorgen, wußte aber nicht, was es bedeutet. Sie wußte, daß sie nicht mehr lange leben würde. Wenige Tage später hatte sie plötzlich Fliegen auf den Augen, die sind zum Glück wieder verschwunden, und eine Woche später ist sie gestorben.
Der Tod verändert alle Perspektiven. Man sieht auf einmal, was wirklich wichtig ist: die Liebe, die Wesen, die einem anvertraut sind, die gemeinsam verbrachte Zeit.
Mit dem Heiland ist es ja oft genauso. Man hat so viel anderes zu tun, anstatt sich einfach mal eine Stunde zu ihm zu setzen.
Freunde: verbringt mehr Zeit mit Euren Lieben, solange es noch Zeit ist...
