"Ich entschuldige mich"

Sonstiges und drumherum.
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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Edi hat geschrieben: Einen Schuldkult gibt es auch. Der steht offenbar im Gegensatz zu wahrer Schuld, die man nicht wahrhaben will und deren wirklicher Vergebung.
"Bundesrepublik-Schultikulti" - genauso dekadent & verlogen wie Multikulti.

Man kann es ignorieren und darauf spucken.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

tantum ergo hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:Also, wie ist das nun damit, dass angeblich nach christlichen Maßstäben der Mensch nicht verzeihen kann?
Oh, das ist jetzt aber auch unfair, ihn zu befragen, nachdem er gesperrt wurde ...
Hatte ich um die Uhrzeit, als ich das schrieb noch nicht gesehen, dass er gesprerrt war (obwohl es da ja, wie ich gerade gesehen habe, schon eine viertel Stunde her war ),habe ich erst jetzt gelesen. - Sonst wäre diese Frage gar nicht zustande gekommen.

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tantum ergo
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Beitrag von tantum ergo »

Raphaela hat geschrieben:
tantum ergo hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:Also, wie ist das nun damit, dass angeblich nach christlichen Maßstäben der Mensch nicht verzeihen kann?
Oh, das ist jetzt aber auch unfair, ihn zu befragen, nachdem er gesperrt wurde ..
Hatte ich um die Uhrzeit, als ich das schrieb noch nicht gesehen, dass er gesprerrt war (obwohl es da ja, wie ich gerade gesehen habe, schon eine viertel Stunde her war ),habe ich erst jetzt gelesen. - Sonst wäre diese Frage gar nicht zustande gekommen.
Hatte ich mir schon gedacht, trotzdem fand ich die Frage an sich nicht schlecht, vielleicht ist ja doch der eine oder andere ins Grübeln gekommen?

Gottes Segen,
tantum ergo
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)

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Melody
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Re: "Ich entschuldige mich"

Beitrag von Melody »

Clemens hat geschrieben:Man kann sich nicht selbst entschuldigen.
Man kann nur um Entschuldigung bitten!
Entschuldigen kann einen dann nur der, an dem man schuldig geworden ist.

Ich fände es daher besser (und auch vielleicht ein wenig bewusstseinserweiternd), wenn wir in solchen Situationen konsequent sagten:
"Ich bitte um Entschuldigung"
oder "Bitte verzeihe mir!"

und vor allem nicht einfach nur "Entschuldigung" oder gar
"Tschulligung".
Clemens hat geschrieben:Aber im Alltag begegnet mir doch immer wieder, dass Leute denken: "Ich habe Entschuldigung gesagt, also ist das doch in Ordnung."

Nein, es ist nur dann in Ordnung, wenn die Entschuldigung angenommen wurde. Wenn ich genau darum bitte, dann erweise ich dem "Gläubiger" den Respekt, ihm zu überlassen, ob er mich entschuldigt, und erkläre nicht einfach, ich sei hiermit aus eigener Vollmacht entschuldigt.

Natürlich meinen es viele Leute nicht respektlos, wenn sie sich selbst entschuldigen, aber es würde - glaube ich - doch das allgemeine Bewusstsein für Schuld und Entschuldigung vermehren, wenn wir - speziell als Christen - hier deutlicher unterschieden.
Ich suchte gerade in der Forensuche nach einem Thread mit "Liebe" und "Kreuzgang" und fand zufällig diesen hier... das ist ja sehr interessant.
Darüber habe ich mir ehrlichgesagt noch nie Gedanken gemacht, aber Du hast recht, lieber Clemens, man sollte viel genauer sein in dem, was man sagt.

Bei mir ist es nämlich bislang ganz unterschiedlich.
Manchmal sage ich einfach nur, "Es tut mir leid". Mehr nicht.
Bei Kleinigkeiten/Versehen sag ich auch einfach nur "sorry".
Genausogut habe ich aber auch schon gesagt, "bitte entschuldige" oder "bitte verzeih mir".
Aber tatsächlich sage ich auch "ich möchte mich entschuldigen".

Darüber, dass man sich nicht selbst entschuldigen kann, sondern dies der andere tun muss, hab ich echt noch NIE nachgedacht. Sehr interessant. Ich bin immer wieder überrascht, was man hier alles lernen kann... :daumen-rauf:
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

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Clemens
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Re: "Ich entschuldige mich"

Beitrag von Clemens »

Tja - auch manche bedeutenderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens könnten ab und zu mal hier reinschauen und lernen. Tun sie aber offenbar nicht. :/

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Melody
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Re: "Ich entschuldige mich"

Beitrag von Melody »

Clemens hat geschrieben:Tja - auch manche bedeutenderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens könnten ab und zu mal hier reinschauen und lernen. Tun sie aber offenbar nicht. :/
Dein Thread war ja schon drei Jahre alt und in der Versenkung verschwunden.
Wirst schon sehen, jetzt kommt da bestimmt was aus dem Schloss... :D
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Nassos
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Re: "Ich entschuldige mich"

Beitrag von Nassos »

Wir müssen nicht schauen, wie sich andere bei uns entschuldigen, sondern mehr darauf, dass wir um Vergebung bitten.
Nicht so sehr, ob wir geliebt werden, sondern dass wir lieben.
Nicht so sehr, ob wir getröstet werden, sondern dass wir trösten.

Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Sempre
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Re: "Ich entschuldige mich"

Beitrag von Sempre »

Clemens hat geschrieben:Man kann sich nicht selbst entschuldigen.
Man kann nur um Entschuldigung bitten!
So ist es. Um Entschuldigung bitten bzw. die entsprechende Bitte gewähren. Und nicht sich selbst entschuldigen und andere mit ihre Bitte im Regen stehen lassen.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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Lioba
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Re: "Ich entschuldige mich"

Beitrag von Lioba »

Offensichtlich weiss mancher heute wirklich nicht mehr, wie eine Bitte um Entschuldigung aussehen sollte- sich auf den konkreten eigenen Fehler beziehen, ohne die Schwächen oder das Fehlverhalten des Anderen ins Spiel zu bringen.Jetzt aktuell im Fernsehen in einer Debatte angeblich gebildeter Menschen: "Ich entschuldige mich für meine Aussage; ich dachte nicht, dass Sie so empfindlich sind"
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So jemand hat ein gutbürgerliches Elternhaus, genoss eine teure Erziehung und ein Studium und in Punkto Takt und Anstand alles für die Katz.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach

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