Re: Der Nekrolog
Verfasst: Montag 5. Januar 2015, 17:55
Der katholische Treffpunkt im Internet.
https://kreuzgang.org/
Kirch-Krefelder hat geschrieben:Fabio Sivori ,der Erfinder des Geschlechtsverkehrs, ist mit 104 Jahren gestorben
Ich erzählte das gerade jemandem und bekam Interessantes zu hören.Hubertus hat geschrieben:Günter „Cisco“ Berndt, Sänger (1942-2015)
Ja, Du hast Recht, tut mir leid!Sarandanon hat geschrieben:Och Leute, muss man diesen Faden denn nun als Satirebox missbrauchen?
Dann nehmt wenigstens den hier: viewtopic.php?f=1&t=14283
...jemand, der zuließ daßHubertus hat geschrieben:König Abdullah von Saudi-Arabien (1924-2015)
Trotz alledem, die Alternative zur Feudaldiktatur Ibn Saud wäre noch furchtbarer. Dieses "Land" ist aber ein gutes mikrokosmisches Labor zur Untersuchung der geistigen Rückständigkeit des sunnitischen Islam.lutherbeck hat geschrieben:...jemand, der zuließ daßHubertus hat geschrieben:König Abdullah von Saudi-Arabien (1924-2015)
- Frauen Menschen 2. Klasse sind
- Frauen keinen Führerschein machen dürfen
- Fremdarbeiter wie Leibeigene behandelt werden
- 1000 Peitschenhiebe als Urteil gefällt und vollstreckt werden
- öffentliche Hinrichtungen wie im Mittelalter vollstreckt werden
- eine Kaste von "Prinzen" das Land wie einen Gutshof verwaltet
- Israel als zu vernichtender Feind betrachtet wird
- Christen unnachgiebig verfolgt werden
usf...
Für mich war er ein unerträglich moralinsaurer Bügelfalten-Rhetoriker mit sehr manieriertem Redestil; einer, der sich an seiner eigenen Affektiertheit berauschte. Ein Volkserzieher der alten bundesrepublikanischen Sorte. Was das Volk wirklich dachte, war ihm völlig wurscht.Hubertus hat geschrieben:Richard von Weizsäcker, deutscher Politiker, Bundespräsident a.D. (1920-2015)
Für mich war er ein guter Bundespräsident, vielleicht der beste.Für mich war er ein unerträglich moralinsaurer Bügelfalten-Rhetoriker mit sehr manieriertem Redestil; einer, der sich an seiner eigenen Affektiertheit berauschte.
Das mag in seinem Fall dem Narzissmus Vorschub gegeben haben, ja...Lupus hat geschrieben:eben "von"; geboren im Schtuegerter Schloss!
+L.
Ja, er war ein verlogener, widerlicher Opportunist.Yeti hat geschrieben:Für mich war er ein unerträglich moralinsaurer Bügelfalten-Rhetoriker mit sehr manieriertem Redestil; einer, der sich an seiner eigenen Affektiertheit berauschte. Ein Volkserzieher der alten bundesrepublikanischen Sorte. Was das Volk wirklich dachte, war ihm völlig wurscht.Hubertus hat geschrieben:Richard von Weizsäcker, deutscher Politiker, Bundespräsident a.D. (1920-2015)
Er vertrat doch offenbar gerne auch Positionen, die von der Parteilinie abwichen. Speziell die Entspannungspolitik nach Osten war, als er begann, sie zu vertreten, nicht unbedingt Common Sense (wohl nciht nur parteiintern).Ewald Mrnka hat geschrieben:Ja, er war ein verlogener, widerlicher Opportunist.Yeti hat geschrieben:Für mich war er ein unerträglich moralinsaurer Bügelfalten-Rhetoriker mit sehr manieriertem Redestil; einer, der sich an seiner eigenen Affektiertheit berauschte. Ein Volkserzieher der alten bundesrepublikanischen Sorte. Was das Volk wirklich dachte, war ihm völlig wurscht.Hubertus hat geschrieben:Richard von Weizsäcker, deutscher Politiker, Bundespräsident a.D. (1920-2015)
Sogar die WELT sieht das kritischer: http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... itaet.htmlGallus hat geschrieben:http://www.bundespraesident.de/SharedDo ... B.2_cid388
Diese Rede gehört immer noch zum Besten und Wichtigsten, was im Deutschen Bundestag je gesagt wurde. Man kann jeden Satz unterschreiben.
Ja, ich finde eigentlich gerade diese Rede schwierig. Man kann nicht per ordre de Mufti sagen, dass die Kapitulation für alle eine Befreiung war bzw. zu sein hat und dass das deutsche Volk einfach die Folgen der Niederlage klaglos zu ertragen hat. Was für eine Arroganz, ja absolute Vaterlandslosigkeit. Ja, er war ein widerlicher Opportunist. Wie sein Vater, wie seine Vorfahren.cantus planus hat geschrieben:Sogar die WELT sieht das kritischer: http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... itaet.htmlGallus hat geschrieben:http://www.bundespraesident.de/SharedDo ... B.2_cid388
Diese Rede gehört immer noch zum Besten und Wichtigsten, was im Deutschen Bundestag je gesagt wurde. Man kann jeden Satz unterschreiben.
Die geistreichste Rede vor dem Bundestag war immer noch diese: https://www.youtube.com/watch?v=siw-MAiKVtA
Mag sein. Aber eine Position zu vertreten, die im eigenen Umfeld höchst unpopulär ist, ist kein Opportunismus - ob diese Unpopularität nun berechtigt ist oder nicht.cantus planus hat geschrieben:Was für eine Entspannungspolitik? Freiwillig den ganzen deutschen Osten aufzugeben - um dem bankrotten Ostblock Mitteldeutschland zur "Wiedervereinigung" abzuluchsen? Es gibt Grund genug, alleine diese Entscheidung zu kritisieren.
Sondern?Yeti hat geschrieben:Man kann nicht per ordre de Mufti sagen, dass die Kapitulation für alle eine Befreiung war bzw. zu sein hat und dass das deutsche Volk einfach die Folgen der Niederlage klaglos zu ertragen hat.
Dass es eben viele Deutsche gab, die keine Nazis waren und die die militärische Niederlage samt allen Folgen als schweren Schicksalsschlag erlebten. Zum Beispiel die 12 Millionen Vertriebenen, die Ausgebombten, diejenigen, die ihre Familie verloren haben, die Halb- oder Vollwaisen etc. Natürlich, es war jahrzehntelang bei einer bestimmten politischen Clique en vogue, ja ein Dogma, diesbezüglich immer auf die Verursacher des Krieges zu verweisen. Das aber ist auch Auf- bzw. Abrechnung und zwar mit der eigenen Nation, ihrer Geschichte und ihrer Kultur und zwar so, dass teilweise bis heute die deutsche Geschichte auf zwölf Jahre reduziert wird. Diese Leute haben ein gebrochenes Verhältnis zur deutschen Geschichte. Einer ihrer Hauptprotagonisten war der verstorbene Ex-Bundespräsident und zwar in zweifacher Hinsicht: Hinsichtlich seiner Nation und hinsichtlich seiner eigenen Familie. Übrigens: Der Historikerstreit hat da zur Aufklärung über den Umgang mit der jüngeren deutschen Geschichte (die jüngste ist es nämlich auch nicht mehr) viel beigetragen:Sarandanon hat geschrieben:Sondern?Yeti hat geschrieben:Man kann nicht per ordre de Mufti sagen, dass die Kapitulation für alle eine Befreiung war bzw. zu sein hat und dass das deutsche Volk einfach die Folgen der Niederlage klaglos zu ertragen hat.
Historikerstreit hat geschrieben:Joachim Fest reagierte am 6. September 1986: Seit Ende der 1960er Jahre sei es üblich, abweichende historische Wahrnehmungen einer Komplizenschaft mit dem „Faschismus“ zu bezichtigen. Nicht um wissenschaftliche Befunde, sondern um „häufig bloß vermutete […] Motive“ gehe es. Diese „elende Praxis“ führe Habermas fort, der einige renommierte Historiker unter „Nato-Verdacht“ stelle. Fest verteidigte Nolte, der die Singularität der NS-Vernichtungsaktionen gar nicht leugne, aber in einen kausalen Zusammenhang mit dem Bolschewismus stelle:
„Falls es sich nicht um eine Form akademischer Legasthenie handelt, bleibt nur die Annahme, daß hier ein ideologisches Vorurteil sich die Dinge erst zurechtrückt, um sie dann attackieren zu können. […] Gewiß bedeuten die Gaskammern […] eine besonders abscheuerregende Form des Massenmords […]. Aber läßt sich wirklich sagen, daß jene Massenliquidierung durch Genickschuß, wie sie während des Roten Terrors über Jahre hin üblich waren, etwas qualitativ anderes waren? Ist nicht, bei allen Unterschieden, das Vergleichbare doch stärker?“
Naja, man kann von dem Verstorbenen nun halten, was man will. Meine eigene Mutter hat ihre Flucht aus Schlesien sicherlich auch nicht als Befreiung empfunden. Allerdings sind das leider Gottes die Folgen dieser grausam geführten Diktatur gewesen, dazu gehört auch das unzählbare Leid, dass anderen Menschen angetan wurde. Klar kann man auch darüber diskutieren, wie viele denn keine Nazis waren. Fakt ist aber, dass diejenigen, die aktiv in den Widerstand gingen, verschwindend gering in ihrer Anzahl waren. Die anderen Nicht-Nazis haben sich zumindest mit dem Regime arrangiert, um wenigstens einigermaßen unbehelligt leben zu können. Die große Masse waren wohl Mitläufer, Bejubler und Überzeugte.Yeti hat geschrieben:Dass es eben viele Deutsche gab, die keine Nazis waren und die die militärische Niederlage samt allen Folgen als schweren Schicksalsschlag erlebten. Zum Beispiel die 12 Millionen Vertriebenen, die Ausgebombten, diejenigen, die ihre Familie verloren haben, die Halb- oder Vollwaisen etc. Natürlich, es war jahrzehntelang bei einer bestimmten politischen Clique en vogue, ja ein Dogma, diesbezüglich immer auf die Verursacher des Krieges zu verweisen. Das aber ist auch Auf- bzw. Abrechnung und zwar mit der eigenen Nation, ihrer Geschichte und ihrer Kultur und zwar so, dass teilweise bis heute die deutsche Geschichte auf zwölf Jahre reduziert wird. Diese Leute haben ein gebrochenes Verhältnis zur deutschen Geschichte. Einer ihrer Hauptprotagonisten war der verstorbene Ex-Bundespräsident und zwar in zweifacher Hinsicht: Hinsichtlich seiner Nation und hinsichtlich seiner eigenen Familie.
Dass alle Folgen unabwendbar, ja sogar "gerecht" gewesen sein sollten, weil ja "auf der Gegenseite" auch wenige wirklichen Widerstand leisteten, eben das ist in meinen Augen ebenso Aufrechnung wie das Vorrechnen irgendwelcher Opferzahlen. Abgesehen davon halte ich es für bedenklich, historische Entwicklungen als "Strafe" - und sei es auch nur der Begriff "Folge" - für ein ganzes Volk zu betrachten, denn dahinter steckt ja notwendigerweise die Kollektivschuldthese. Die aber ist im Grunde wiederum selbst Rassismus und offenbart ein ganz anderes Problem, das weniger historischer denn psychologischer Natur ist. Ganz unabhängig jetzt davon bin ich dafür, mich irgendwelcher Urteile über in der Vergangenheit gelebter Generationen zu enthalten, schon weil wir niemals wirklich wissen können, wie wir selbst uns verhalten hätten. Wir können vermuten, dass wir vielleicht nicht bei den wirklichen Schlächtern in der SS oder irgendwelchen Sondereinsatzgruppen dabei gewesen wären, aber das wäre es auch gewesen an Sicherheiten. Den Helden zu spielen wäre sicherlich den Wenigsten von uns in die Wiege gelegt worden; schon gar nicht, wenn man Familienvater war und noch andere Menschen damit von der eigenen Existenz abhängig waren. Die "Gnade der späten Geburt", von der Helmut Kohl damals sprach - und dafür verhöhnt wurde - ist tatsächlich in diesem historischen Zusammenhang eine Gnade.Sarandanon hat geschrieben:Allerdings sind das leider Gottes die Folgen dieser grausam geführten Diktatur gewesen, dazu gehört auch das unzählbare Leid, dass anderen Menschen angetan wurde. Klar kann man auch darüber diskutieren, wie viele denn keine Nazis waren. Fakt ist aber, dass diejenigen, die aktiv in den Widerstand gingen, verschwindend gering in ihrer Anzahl waren. Die anderen Nicht-Nazis haben sich zumindest mit dem Regime arrangiert, um wenigstens einigermaßen unbehelligt leben zu können. Die große Masse waren wohl Mitläufer, Bejubler und Überzeugte.
Da hast Du mich zumindest ein wenig missverstanden. Ich wollte überhaupt nichts aufrechnen oder das Verhalten einzelner bzgl. der Diktatur bewerten, ich hab mich da lediglich um eine sachliche Darstellung bemüht, die auch durch Erzählungen meiner Eltern gepägt ist. Ich sehe die Folgen auch nicht als Strafe im historischen Sinne, sie sind einfach nur eingetreten, verursacht durch die menschenverachtende und kriegstreibende Diktatur.Yeti hat geschrieben:Dass alle Folgen unabwendbar, ja sogar "gerecht" gewesen sein sollten, weil ja "auf der Gegenseite" auch wenige wirklichen Widerstand leisteten, eben das ist in meinen Augen ebenso Aufrechnung wie das Vorrechnen irgendwelcher Opferzahlen. Abgesehen davon halte ich es für bedenklich, historische Entwicklungen als "Strafe" - und sei es auch nur der Begriff "Folge" - für ein ganzes Volk zu betrachten, denn dahinter steckt ja notwendigerweise die Kollektivschuldthese. Die aber ist im Grunde wiederum selbst Rassismus und offenbart ein ganz anderes Problem, das weniger historischer denn psychologischer Natur ist. Ganz unabhängig jetzt davon bin ich dafür, mich irgendwelcher Urteile über in der Vergangenheit gelebter Generationen zu enthalten, schon weil wir niemals wirklich wissen können, wie wir selbst uns verhalten hätten. Wir können vermuten, dass wir vielleicht nicht bei den wirklichen Schlächtern in der SS oder irgendwelchen Sondereinsatzgruppen dabei gewesen wären, aber das wäre es auch gewesen an Sicherheiten. Den Helden zu spielen wäre sicherlich den Wenigsten von uns in die Wiege gelegt worden; schon gar nicht, wenn man Familienvater war und noch andere Menschen damit von der eigenen Existenz abhängig waren. Die "Gnade der späten Geburt", von der Helmut Kohl damals sprach - und dafür verhöhnt wurde - ist tatsächlich in diesem historischen Zusammenhang eine Gnade.
Ja, das kann ich für mich akzeptieren, wenn die Folgen nichts mit Strafe zu tun haben. Bei den Nürnberger Prozessen wurde auch kein Volk angeklagt, sondern Einzeltäter, derer man habhaft werden konnte.Sarandanon hat geschrieben:Da hast Du mich zumindest ein wenig missverstanden. Ich wollte überhaupt nichts aufrechnen oder das Verhalten einzelner bzgl. der Diktatur bewerten, ich hab mich da lediglich um eine sachliche Darstellung bemüht, die auch durch Erzählungen meiner Eltern gepägt ist. Ich sehe die Folgen auch nicht als Strafe im historischen Sinne, sie sind einfach nur eingetreten, verursacht durch die menschenverachtende und kriegstreibende Diktatur.Yeti hat geschrieben:Dass alle Folgen unabwendbar, ja sogar "gerecht" gewesen sein sollten, weil ja "auf der Gegenseite" auch wenige wirklichen Widerstand leisteten, eben das ist in meinen Augen ebenso Aufrechnung wie das Vorrechnen irgendwelcher Opferzahlen. Abgesehen davon halte ich es für bedenklich, historische Entwicklungen als "Strafe" - und sei es auch nur der Begriff "Folge" - für ein ganzes Volk zu betrachten, denn dahinter steckt ja notwendigerweise die Kollektivschuldthese. Die aber ist im Grunde wiederum selbst Rassismus und offenbart ein ganz anderes Problem, das weniger historischer denn psychologischer Natur ist. Ganz unabhängig jetzt davon bin ich dafür, mich irgendwelcher Urteile über in der Vergangenheit gelebter Generationen zu enthalten, schon weil wir niemals wirklich wissen können, wie wir selbst uns verhalten hätten. Wir können vermuten, dass wir vielleicht nicht bei den wirklichen Schlächtern in der SS oder irgendwelchen Sondereinsatzgruppen dabei gewesen wären, aber das wäre es auch gewesen an Sicherheiten. Den Helden zu spielen wäre sicherlich den Wenigsten von uns in die Wiege gelegt worden; schon gar nicht, wenn man Familienvater war und noch andere Menschen damit von der eigenen Existenz abhängig waren. Die "Gnade der späten Geburt", von der Helmut Kohl damals sprach - und dafür verhöhnt wurde - ist tatsächlich in diesem historischen Zusammenhang eine Gnade.
Er ruhe in Frieden. Ich kann sagen, dass ich mit seinen Bildern in meiner Gemeinde kirchlich sozialisiert wurde.Christine100 hat geschrieben:Sieger Köder
Endlich hatte der Herr ein Einsehen.Christine1 hat geschrieben:Sieger Köder