Deutschland-Ticket: Reiseberichte und Vorschläge

Sonstiges und drumherum.
Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8412
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: Deutschland-Ticket: Reiseberichte und Vorschläge

Beitrag von Siard »

Fuchsi hat geschrieben:
Mittwoch 24. Mai 2023, 21:52
… noch ein bisschen Wiesenkirche Soest zu sehen, …
Hoffentlich warst Du auch in der Hohnekirche (Maria zur Höhe) und in St. Patrokli. :)
Fuchsi hat geschrieben:
Donnerstag 25. Mai 2023, 10:18
… ist Paderborn nach wie vor die katholischste Stadt in diesem Teil Deutschlands; …
Meinem Informationsstand nach, dürfte Fritzlar noch immer mit Paderborn darin konkurrieren können.
Ich schäme mich ein bundesdeutscher Staatsbürger zu sein.

Fuchsi
Beiträge: 1118
Registriert: Mittwoch 22. Mai 2019, 08:27

Re: Deutschland-Ticket: Reiseberichte und Vorschläge

Beitrag von Fuchsi »

Siard hat geschrieben:
Donnerstag 25. Mai 2023, 13:16
Fuchsi hat geschrieben:
Mittwoch 24. Mai 2023, 21:52
… noch ein bisschen Wiesenkirche Soest zu sehen, …
Hoffentlich warst Du auch in der Hohnekirche (Maria zur Höhe) und in St. Patrokli. :)
Fuchsi hat geschrieben:
Donnerstag 25. Mai 2023, 10:18
… ist Paderborn nach wie vor die katholischste Stadt in diesem Teil Deutschlands; …
Meinem Informationsstand nach, dürfte Fritzlar noch immer mit Paderborn darin konkurrieren können.
Zu 1.: Leider war ich diesmal nicht in Soest ausgestiegen, ich habe diese Kirche nur aus dem Zug bewundern dürfen, bei einem meiner früheren Soestbesuche war ich selbstverständlich in St. Patrokli, die Hohnekirche war WIMRE zu :/

Zu 2.: ich denke das ist nicht von der Hand zu weisen, Fritzlar dürfte sogar bei diesem "Lackmustest Fronleichnamsprozession" etwas besser abschneiden... Nun ja, von den NRW-Bistumshauptstädten ist Paderborn aber am katholischsten... BTW das Lokalradio, das auch andernorts teilweise identitätsstiftende Namen trägt (in Coesfeld "Radio Kiepenkerl"), anderswo einfach "Antenne Münster" heisst, nennt sich in Paderborn "Radio Hochstift", auch Aufkleber auf PKW mit dem Wappen und Schriftzug "Hochstift Paderborn" sind schon gesichtet worden...

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8412
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: Deutschland-Ticket: Reiseberichte und Vorschläge

Beitrag von Siard »

Fuchsi hat geschrieben:
Donnerstag 25. Mai 2023, 16:20
Zu 1.: …, die Hohnekirche war WIMRE zu :/
Schade, ein Besuch lohnt sich sehr – außerdem ist es meine Soester Lieblingskirche! :blinker:
Fuchsi hat geschrieben:
Donnerstag 25. Mai 2023, 16:20
Zu 2.: Nun ja, von den NRW-Bistumshauptstädten ist Paderborn aber am katholischsten...
Das ist ja nicht sonderlich schwer. :neinfreu:
Fuchsi hat geschrieben:
Donnerstag 25. Mai 2023, 16:20
Zu 2.: …, auch Aufkleber auf PKW mit dem Wappen und Schriftzug "Hochstift Paderborn" sind schon gesichtet worden...
Ich erinnere mich gut! :ja:
Ich schäme mich ein bundesdeutscher Staatsbürger zu sein.

Fuchsi
Beiträge: 1118
Registriert: Mittwoch 22. Mai 2019, 08:27

Re: Deutschland-Ticket: Reiseberichte und Vorschläge

Beitrag von Fuchsi »

Siard hat geschrieben:
Freitag 26. Mai 2023, 19:12
Fuchsi hat geschrieben:
Donnerstag 25. Mai 2023, 16:20
Zu 1.: …, die Hohnekirche war WIMRE zu :/
Schade, ein Besuch lohnt sich sehr – außerdem ist es meine Soester Lieblingskirche! :blinker:
Fuchsi hat geschrieben:
Donnerstag 25. Mai 2023, 16:20
Zu 2.: Nun ja, von den NRW-Bistumshauptstädten ist Paderborn aber am katholischsten...
Das ist ja nicht sonderlich schwer. :neinfreu:
Fuchsi hat geschrieben:
Donnerstag 25. Mai 2023, 16:20
Zu 2.: …, auch Aufkleber auf PKW mit dem Wappen und Schriftzug "Hochstift Paderborn" sind schon gesichtet worden...
Ich erinnere mich gut! :ja:
Ja, dann ist das ja ein bisschen was aus "der alten Heimat" für Dich :)
Die Hohnekirche ist meiner Meinung nach auch die interessanteste der Soester Kirchen, ist Soest doch, ja, genau wie die NRW-Bistumsmetropolen, wenn auch nicht in dem Ausmass, im Krieg bombardiert worden. Und ausgerechnet die Kirchengebäude hats am ärgsten erwischt... bis auf die Hohnekirche (und Wiesenkirche auch nicht), zumindest nicht so stark beschädigt.

BTW die Navigator App ist nach wie vor im Eimer, die muss nach Lourdes... nützt nix... oder gleich die letzte Ölung... ansonsten kann man das D-Ticket bis 30. Juni als Papierfahrschein nutzen. Aber das neue Bestätigungsschreiben erhält diesmal den Passus "Nicht als Fahrschein bla bla bla", Anfrage ist raus, sollte diese wie die vorigen nur elektronisch-nichtssagend beantwortet werden, dann bin ich halt im Juli weg vom D-Ticket... vor allem wenn es dann nicht als Papier gültig sein sollte... geht auch nicht anders.

Übrigens habe ich in Berlin jemand an die Strippe gekriegt, hatte keine Ahnung, war nicht von der "Abo-Abteilung", dafür aber umso gestresster und sagte mit wörtlich in den Hörer, sie hätte keine Zeit... und keinen Zugriff auf die nötigen Daten... Tja, guxtu bei Wikipedia, wo der Fisch anfängt zu stinken, siehste im Aufsichtsrat der Bahn 1,2 maximal 3 Experten, dafür aber 5 Politiker und anverwandte Staatsekretärende, von der FDP einer, eine SPD und ein bekennender Grünender... ganz nach Proporz der Bundesregierung

Fuchsi
Beiträge: 1118
Registriert: Mittwoch 22. Mai 2019, 08:27

Re: Deutschland-Ticket: Reiseberichte und Vorschläge

Beitrag von Fuchsi »

Sodele, heute mit D-Ticket unterwegs, ich habe es inzwischen in den Navigator ´reinhampeln können, bin aber nicht abgemeldet, mal sehen was im Juli passiert... aber ersteinmal ein schöneres Thema:

Heute bin ich "over de grens" gefahren, nach Hengelo. ja soweit gilt das D-Ticket... aus forumrelevanter Sicht gibt es da weniger zu berichten als aus den Diözesanstädten, aber immerhin etwas. Ich leg denn mal los mit dem Kessel Buntes. Landschaftlich beginnt Holland bereits hinter Salzbergen, die Bauernhöfe sind ziemlich ähnlich, rote Ziegelbauten mit grün gestrichenen Giebelbrettern und so... man merkt die Grenze nur an den plötzlich andersartigen Strommasten der Bahnlinie :breitgrins: Die Grafschaft Bentheim ist ja eine reformiert (calvinistisch nach niederländischem Einfluss) geprägte Gegend, in der bis etwa 1900 auf niederländisch gepredigt und Psalm gesungen wurde (Es gibt da eine niederländische Psalmberijming oder wie das heisst und eine Bijbel). Bei einem Denkmaltag erfuhr ich, dass auf Grafschafter Bauernhöfen stets ein Harmonium und ein spielkundiger Bewohner vorhanden sind (eher wohl waren), zwecks erbaulicher Nachmittagsandacht. Die kath. Bauernhöfe des Ems- und Münsterlandes können da nicht mithalten an Instrumentarium...

Unterwegs durch Oldenzaal, in dortiger Plechelmusbasilika die barocke Kanzel der schon lange abgerissenen Franziskanerkirche Rheine. Und schon simmer wieder im Thema. Gegenreformation und konfessionelle Scharmützel in dieser Grenzregion. Bombenbernd und so...

Architektonisch ist Hengelo eine "Wiederaufbaustadt" wie so viele, doch ist die deutlich andere architektonische Duftmarke zu erkennen.

...soo in Kürze gehts weiter...

Der Bahnhof in Hengelo hat eine historische Bahnsteighalle, in einem ganz anderen Stil wie in Deutschland üblich. Die Niederlande orientieren sich kulturell ja ein bisschen mehr an Westeuropa... da kann man auch von einer anderen Bahnkultur sprechen. Auch sind Uhrtürme an Bahnhöfen dort verbreitet (Oldenzaal, Enschede, Hengelo), in D kenne ich spontan nur Recklinghausen (und Braunschweig mit ?). Und das Baumaterial für derartige Bauten ist Waschbeton mit Relief, aber nicht uninteressant...

In Hengelo selbst ist noch die Lambertuskirche erwähnenswert, ein neugotischer Bau mit gut erhaltenem Interieur. Mich dünkt die Kirche in NL hat nicht ganz so viel herumgetobt und gewütet in diesem Punkt. Inhaltlich sind die dort aber auch ganz weit vorne mit dabei :pfeif:
Anders als in D steht dort eine Pieta aus Terrakotta, die ganze Machart so ganz unmgewöhnlich für D-Augen...

Ansonsten eigent sich Hengelo genauso wie die anderen grenznahen größeren Städte in NL für den Einkaufstourismus aus D. So die üblichen preiswerten Bummel- und Kauf-was-Läden. (Hema, Zeeman, Kruidvat) mit dem etwas anderen Sortiment als in D verbreitet...

Wenn man wie ich etwas für die Bahn übrig hat, kann man auf dem Rückweg das Lokwechselbalett bei den IC Zügen (Amsterdam Berlin) in Bad Bentheim bestaunen. Sowas ist in Zeiten von Triebzügen und international fahrbereiten Lokomotiven eine fast schon anachronistische Rarität, da wird rumgekurvt wie bei Märklin im Schaufenster... heute standen da wegen Verspätung gleich 2 Intercitys rum. Lange gibts das nicht mehr, die ersten Talgos gehen 2024 in Betrieb (so Gott will). Die NL-Loks sind auch schon leicht historisch (positiv gemeint) und die deutsche ICs bringen etwas Speisewagen-Kultur ins westliche Nachbarland, was es dort schon länger nicht mehr gibt...

Ach jo in Salzbergen steht eine olle Dampflok als Denkmal...

Wer noch mehr wissen möchcte, nur zu, Fragen kostet nix...

Fuchsi
Beiträge: 1118
Registriert: Mittwoch 22. Mai 2019, 08:27

Re: Deutschland-Ticket: Reiseberichte und Vorschläge

Beitrag von Fuchsi »

Kleiner Nachtrag: Für diejenigen, wie etwas weietr weg von den Niederlanden wohnen und auch allgemein:

*eine bahnbetreffende Besonderheit sind die Koploper, Guxtu Wikipedia!
*und ansonsten noch die kulinarischen Andersartigkeiten in den Strassencafes und Bistros wie Filet americain, diverse Pommes Frites Saucen...

Fuchsi
Beiträge: 1118
Registriert: Mittwoch 22. Mai 2019, 08:27

Re: Deutschland-Ticket: Reiseberichte und Vorschläge

Beitrag von Fuchsi »

Gestern: Wanne-Eickel, warum auch nicht?

Wanne-Eickel ist aus forumspezifischer Sicht ein nahezu unbeschriebenes Blatt. Die erste Kirche, mit großem Banner "Offene Kirche" versehen, war zu. Ich glaub die war evangelisch... Ja, aber die kath. Laurentiuskirche war auch zu. Na ja, beides neugotische rote Ziegelbauten, das Innere lässt sich sicher leicht ergoogeln...

Ein bisschen "katholisch" ist das in der Innenstadt strassennamenspendierende Anna-Hospital, aber sowas besonderes ist die Benennung auch nicht, das war in den ehem. preussischen Westprovinzen geradezu üblich, dass Krankenhäuser kirchlich waren; im Gegensatz zum kath Bayern, wo es prägend zahlreiche kommunale Kreiskrankenhäuser gab/gibt...

Architektonisch ist die Innenstadt von Wanne-Eickel von, ja fasst schon geschlossener, Gründerzeitbebauung geprägt. Davon abweichend am Bahnhof direkt gegenüber zwei Backstein-Expressionismus-Vertreter... Kein Gebäude, Rathaus oder Kirchen, ist dominant, alles aus einem Guss... Also, wer Gründerzeit mag, findet dort viele viele unverfälschte Beispiele... In der Innenstadt offensichtlich ruhige Wohngebiete in Gründerzeitbauten, nahegelegene Grünanlagen mit altem Baumbestand... Hoffentlich kommen jetzt nicht die Gentrifizierer und es endet alles wie im Prenzelberg zu Berlin...

Geschäftlich halt die für einfachere Innenstadtlagen typischen Läden, ein paar wenige Boutiquen oder alteinegsessene Fleischereien... migrantische Läden sind auch ganz gut vertreten... Handyläden, Halal-Metzgerei, Gemüseläden usw...

Ein bisschen Industriegebietnostalgie bietet nach wie vor der Hauptbahnhof mit dem damit verbundenen Güterbahnhof. Eine alte Güterhalle im Birkenbaumbewuchs, und dazu kontrastierend jede Menge moderner zeitgenössischer Güterzugverkehr, so wars halt schon immer im Pott... da wird viel transportiert...

Quintessenz: Wanne-Eickel, der Name steht als Synonym für städtebaulische und touristische Langeweile, aber völlig zu Unrecht... Eine Einkausshoppingtour läst sich dort bequem auf einen ganzen Tag ausdehnen, das kulturelle Angebot kann man als 2einhalb-Stundengast mit D-Ticket nicht beleuchten, aber es gibt das dort...

Dazu ein Erlebnis auf der Rückfahrt, kommt mir eine Fussballvereinsclique so 16-20 JAhre alt aus dem übernächsten Nachbarort am Hauptbahnhof entgegen, blödeln herum, sagt einer "Wanne-Eickel ist einfach nur Sch+ss=" - na das sagen ja die richtigen, die aus "XY-Kaff"... :D :emil: (Ich kenn den Ort gut, dessen Name auf eurem T-Shirt prangt)

Fuchsi
Beiträge: 1118
Registriert: Mittwoch 22. Mai 2019, 08:27

Re: Deutschland-Ticket: Reiseberichte und Vorschläge

Beitrag von Fuchsi »

Jo jo, da bin ich heute konsequent, habe nur eine Art Heimatrunde gedreht und schreibe trotzdem darüber, kann sein, dass dieser Bericht überwiegend als Einschlafhilfe dient, wer weiss das schon :breitgrins:

Ich habe sozusagen eine Westmünsterlandrunde gedreht, über die Verbindungen Münster -> Gronau -> Coesfeld -> Münster

Vorweg sei gesagt, dass das Münsterland inzwischen ein genauso forumspezifisch unbeschriebenes Blatt ist wie Wanne-Eickel :D

Aber ich wäer ja kein Fuchs(i), wenn ich nicht forumspezifische Hintergrund"musik" laufen lassen könnte...

Auf der Strecke Münster-Gronau liegen zwei evangelische (reformierte) Enklaven im Münsterland: Burgsteinfurt mit dem Schloss und dem Fürstenhaus und Gronau, dessen Schloss nicht mehr existiert... landschaftlich gibts dort den ein oder anderen stolzen münsterländer Bauernhof ab und an zu sehen... Bahnhof Metelen ist ganz hübsch... In Gronau Reste der Textilfabriken, in die Fabrik(en) und deren Gelände integriert bereits leicht modernd die Betonelemente der Landesgartenschau... im zur Zeit im Umbau befindlichen Drilandmuseum Gronau ein Skelett des Gronausaurus aus einer nahegelegenen Tongrube...

zwischen Gronau und Ahaus wirklich sehr reizarme Landschaft, nahezu meditativ, man sieht kaum Gebäude der Eper Kirchturm blitzt kurz in weiterer Entfernung hervor... etliche Hasen waren auf den Wiesen und Feldern am herumhoppeln... Streichhölzer für die Augenlider gefällig? :unbeteiligttu: BTW die paar Bauernhöfe bei Epe und Gronau bereits etwas niederländisch (grün gestrichene Giebel, weisse Windfedern))

Ahaus war einst fürstbischöfliche Residenz, das Schloss steht , obwohl im Krieg bombardiert. Nicht weit davon St. Horten, das kann man googeln :pfeif:

Legden hat einen schönen Bahnhof, ein Stück weiter sieht man die St.-Brigida-Kirche, westfälische spätromanische Stufenhalle mit Westerweiterung von 1890xy; unter der Hand bekannt für das farbige Wurzel-Jesse-Fenster aus dem 13. Jahrhundert... eine vertrocknete Schwurhand aus dem Mittelalter wurde vor einigen Jahren aus dieser Kirche gestohlen... Heute an der Kirche dort: eine Fahne, muss aber nicht zwangsläufig mit dem morgigen Fronleichnamstag zuammenhängen... wie schon geschrieben "Wanne-Eickel"... pittoresk aber trotzdem...

Bei Holtwick kommt man an der B474 vorbei, auch als Strasse der Seeigel in Fachkreisen bekannt, dort auf den Äckern sind fossile Lesefunde aus dem Kreidezeitalter möglich, sofern man nicht die Saaten beschädigt... :regel:

Dort, wo man den Coesfelder Kreuzweg kreuzt, kann man vom Zug aus die "Kleine Kapelle" sehen, wenn man nicht träumt und diese verpasst... Die Kreuztracht wurde schon mal von einer geschlossenen Schranke durchtrennt, sowat häppens... bei der weiteren Einfahrt nach Coesfeld kreuzt man wiederum den Kreuzweg, der dort auf der Borkener Strasse verläuft, ich glaub man sieht aber keine der barocken Stationen vom Zug aus. aber dafür sieht man St Lamberti und vor allem die Jesuitenkirche ganz kurz und etwas später St. Jakobi, wo sel. Anna Katharina Emmerick getauft wurde. Auch diese Kirche ist ein 50er Jahre Bau, aber den Taufstein und ein paar Details sind dort noch vorhanden (Antwerpener Schnitzaltar, romanisches Stufenportal)

Auf dem Weg Coesfeld-Münster umrunden wir die Coesfelder Innenstadt, halten am Schulzentrum, in dessen unmittelbarer Umgebung noch ein Rest der Zitadelle Ludgerusburg aus dem 17. Jhdt. steht... Auch Coesfeld war Residenz der Fürstbischöfe von Münster... Dort auch da Gymnasium Nepomucenum, von seiner Historie eine Jesuitenschule einst gewesen... eine moderne Darstellung des Patrons ist vom Zug aus am Schulgebäude zu erblicken... Kurze Zeit später zuckeln wir am Coesfelder Berg vorbei; auf den Höhen sieht man die Allee, die vom Walkenbrückentor irgendwie an der Ludgerirast und Kloster Gerleve nach Billerbeck verläuft... auf einem Bauernhof am Coesfelder Berg hat das COE-Kreuz die Bombardierung 1945 überstanden... es wurde nach dem ersten der drei Angriffstage dorthin gebracht... dort fanden auch 1945 die Kreuzfeierlichkeiten zu Pfingsten 1945 statt... auf den Äcker des Coesfelder Berges gibts auch fossile Seeigel zu finden...
Lutum hat auch einen schönen Landbahnhof aus alter Zeit erhalten... der war schomma im ZDF Morgenmagazin Thema :klatsch:

Die reizvollen Baumberge durchfährt der Zug in tiefen Einschnitten (wie Sie sehen sehen Sie nichts), dennoch gibts ab und zu einen kleinen "Ausblick mit Aussicht", aber nur nicht zu lange... In Billerbeck fährt der Zug am majestätischen Billerbecker Dom vorbei, der neugotischen Wallfahrtskirche zum Hl. Ludgerus... das Panorama ist ein wirklicher Hingucker :daumen-rauf:

Dann bis Münster wieder Parklandschaft mit ein paar stolzen Bauernhöfen... Roxel, ein ehemals Dorf im Landkreis Münster, in dem erstaunlich lange nach dem Krieg das Zentrum (Partei des politischen Katholizismus 1870 - 1933, nach 1945 ansonsten eine Splitterpartei neben der CDU; ich erläutere dies, falls der Diözesanwasserkopf mitliest :narr: )) noch eine Rolle gespielt hat...

Dann erreichen wir MS HBF und haben diese Tour fertig! :klatsch: :huhu:

Fazit: Info fürs Forum: wenn man sowas mag und machen möchte: Die ruhigen Abschnitte zwischen Gronau-Ahaus und Münster-Billerbeck eignen sich ganz gut für eine ganz individuelle (Zug-)Wallfahrt zum Coesfelder Kreuz, da ich keine Pfarrei kenne, die sowas anbietet. Man sitzt im Zug und kann ja still im Inneren Rosenkranz beten... die Stimmung des frühsommerlichen Wallens gen heiliger Stätte kommt wohl auf... vom Bf zur LAmbertikirche muss man halt laufen... :anton:

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8536
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Deutschland-Ticket: Reiseberichte und Vorschläge

Beitrag von Marion »

Fuchsi hat geschrieben:
Mittwoch 7. Juni 2023, 14:33
... etliche Hasen waren auf den Wiesen und Feldern am herumhoppeln... Streichhölzer für die Augenlider gefällig? :unbeteiligttu:
:neinfreu:
Sehr nett, deine Reiseberichte!
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Fuchsi
Beiträge: 1118
Registriert: Mittwoch 22. Mai 2019, 08:27

Re: Deutschland-Ticket: Reiseberichte und Vorschläge

Beitrag von Fuchsi »

Marion hat geschrieben:
Mittwoch 7. Juni 2023, 16:13
Fuchsi hat geschrieben:
Mittwoch 7. Juni 2023, 14:33
... etliche Hasen waren auf den Wiesen und Feldern am herumhoppeln... Streichhölzer für die Augenlider gefällig? :unbeteiligttu:
:neinfreu:
Sehr nett, deine Reiseberichte!
Danke danke... das motiviert zum Weitermachen... die Hasen waren tatsächlich in unserer tief saftig dunkelgrünen Junilandschaft (ich weiss ja nicht wie es im Juni in Florianopolis aussieht (braun gebrannt/trocken?) eine wirklich schöne Jahreszeit... Das Video zeigt viel grün, aber in de Stadt wird gewässert?

BTW das Getreide wird schon ein ganz bisschen gelb... wird wieder eine frühe Ernte geben... dann ist es aber nicht mehr so tief dunkel grün überall

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8536
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Deutschland-Ticket: Reiseberichte und Vorschläge

Beitrag von Marion »

Fuchsi hat geschrieben:
Mittwoch 7. Juni 2023, 17:22
Das Video zeigt viel grün, aber in de Stadt wird gewässert?
Hier ist immer grün und feucht. Subtropen
Nur im Sommer ist arg nass. Extra wässern muss man fast nie. Wirklich nur ganz arg selten
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Caviteño
Beiträge: 12358
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Deutschland-Ticket: Reiseberichte und Vorschläge

Beitrag von Caviteño »

Fuchsi hat geschrieben:
Mittwoch 7. Juni 2023, 14:33
Ich habe sozusagen eine Westmünsterlandrunde gedreht, über die Verbindungen Münster -> Gronau -> Coesfeld -> Münster
Eine sehr schöne Gegend - zusammen mit dem weiter westlich gelegenen Kreis Borken mein bevorzugtes Radrevier.
In Coesfeld empfiehlt sich ein Besuch im Brauhaus Stephanus. Das war früher immer das Ziel unserer Eröffnungs- und Schlußtour der Fahrradsaison. :) :ikb_cheers:

Fuchsi
Beiträge: 1118
Registriert: Mittwoch 22. Mai 2019, 08:27

Re: Deutschland-Ticket: Reiseberichte und Vorschläge

Beitrag von Fuchsi »

Caviteño hat geschrieben:
Mittwoch 7. Juni 2023, 22:41
Fuchsi hat geschrieben:
Mittwoch 7. Juni 2023, 14:33
Ich habe sozusagen eine Westmünsterlandrunde gedreht, über die Verbindungen Münster -> Gronau -> Coesfeld -> Münster
Eine sehr schöne Gegend - zusammen mit dem weiter westlich gelegenen Kreis Borken mein bevorzugtes Radrevier.
In Coesfeld empfiehlt sich ein Besuch im Brauhaus Stephanus. Das war früher immer das Ziel unserer Eröffnungs- und Schlußtour der Fahrradsaison. :) :ikb_cheers:
Brauhaus Stephanus - ist mir ein Begriff :) :daumen-rauf: Bin leider noch nie drin gewesen - aber das kann ja noch werden...

Leider ist bahntechnisch so einiges stillgelegt im Westmünsterland, vor 50 Jahren hätte man alle passionsfrommen Gabelkreuze per Bahn erreiche können: Darfeld, Coesfeld, Borken, Bocholt, alle ausser Darfeld sind aber vom "Pott" aus per Stichstrecke erreichbar, ich glaub Coesfeld auch von Essen? oder Dorsten? Aber nicht als Rundreise... und Borken/Bocholt sind vom MS-Land aus "unerreichbar" per Zug. no jo so ändert sich alles mit der Zeit... Aber der wichtigste" Coesfeld" ist erreichbar und Darfeld ist am allerwenigsten ein Wallfahrtsort von der Selbstdefinition her... Aber Zugwallfahrten gabs m. W. ohnehin nur nach Telgte und Kevelaer.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema