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Christen im Nahen Osten
Verfasst: Donnerstag 21. Mai 2009, 23:41
von Kilianus
Teutonius hat geschrieben:Ich sehe da so ein bißchen die Gefahr, daß ein Dialog zum reinen Selbstzweck wird!
Abusus non tollit usum.
Und die arab. Christen werden ja auch schon "rübergerettet"... christliches Märtyrertum ist eben nicht mehr "zeitgemäß"!?
Hä? Was willst Du damit sagen? Daß wir nicht versuchen sollen, die Lage der arabischen Christen zu verbessern - weil ihnen etwas besseres als das Martyrium ohnehin nicht passieren kann???
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Verfasst: Donnerstag 21. Mai 2009, 23:58
von Teutonius
Wir verbessern die Lage der arabischen Christen (in Iran) nicht, indem wir sie (teilweise) nach Deutschland holen!
Das scheint für den Einzelnen vielleicht besser zu sein, schwächt aber eben alle, die dort "zurück"bleiben müssen.
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Verfasst: Freitag 22. Mai 2009, 00:02
von cantus planus
Sollen wir etwa darüber entscheiden, wer zum Martyrium berufen ist, und wer nicht? Nein, wir sollten tun, was menschenmöglich ist, um bedrohte Schwestern und Brüder aus Lebensgefahr zu retten. Alles andere entscheidet Gott alleine!
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Verfasst: Freitag 22. Mai 2009, 00:10
von Teutonius
Also daß jemand nicht studieren darf oder "seinen" Traumjob nicht kriegt, ist zwar ärgerlich, aber noch kein Märtyrium im christlichen Sinne! Ich denke nicht, daß die Tausende Christen, die da geholt wurden, allesamt Todeskandidaten waren!?
Allerdings hoffe ich, daß sie wenigstens keine verkappten Moslems sind! Ist das irgendwie überprüft worden?
Und wie lange bleiben die hier? Bis der Iran demokratisch wird...?
Hab grade im Netz gelesen, daß die wohl aus dem Irak fliehen, weil sie gefoltert und umgebracht werden! Hat denn da nicht grad jemand für Recht und Ordnung gesorgt!?
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Verfasst: Freitag 22. Mai 2009, 00:17
von cantus planus
Teutonius hat geschrieben:Also daß jemand nicht studieren darf oder "seinen" Traumjob nicht kriegt, ist zwar ärgerlich, aber noch kein Märtyrium im christlichen Sinne! Ich denke nicht, daß die Tausende Christen, die da geholt wurden, allesamt Todeskandidaten waren!?
Das Martyrium hast du ins Spiel gebracht. Ich bezweifle, dass ein verweigerter Studienplatz ein Asylgrund wäre. Da müsste beim hiesigen Nummerus Clausus ja schon die halbe Republik geleert sein.
Teutonius hat geschrieben:Allerdings hoffe ich, daß sie wenigstens keine verkappten Moslems sind! Ist das irgendwie überprüft worden?
Natürlich. Dafür gibt es jetzt spezielle Hirnsonden. Ich war schon immer für Gedankenpolizei und Totalüberwachung.
Teutonius hat geschrieben:Und wie lange bleiben die hier? Bis der Iran demokratisch wird...?
Bis keine Gefahr mehr besteht. Dass Christen in diesem Land ihre liebe Not haben, wird doch wohl niemand bestreiten wollen. Ich möchte dort - wie im ganzen Nahen Osten - nicht leben. Nicht einmal als Nuntius in Teheran...

Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Verfasst: Freitag 22. Mai 2009, 00:19
von Robert Ketelhohn
Teutonius hat geschrieben:Wir verbessern die Lage der arabischen Christen (in Iran) nicht, indem …
Arabische Christen im Iran???
Meintest du eventuell Palästina oder den Libanon?
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Verfasst: Freitag 22. Mai 2009, 00:20
von cantus planus
Palästinensische Christen haben unsere Unterstützung auch weiß Gott nötig.

Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Verfasst: Freitag 22. Mai 2009, 00:21
von Teutonius
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Teutonius hat geschrieben:Wir verbessern die Lage der arabischen Christen (in Iran) nicht, indem …
Arabische Christen im Iran???
Meintest du eventuell Palästina oder den Libanon?
Ne, den Irak.
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Verfasst: Freitag 22. Mai 2009, 00:25
von Robert Ketelhohn
Na ja, die Christen dort sind ganz überwiegend auch keine Araber, sondern
Chaldäer. Allerdings ziemlich arabisiert, namentlich im Süden und Zentrum
des Landes. In den christlichen Dörfern im Norden noch weniger, da spricht
man auch noch chaldäisch (aramäisch, ostsyrisch).
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Verfasst: Freitag 22. Mai 2009, 00:28
von Teutonius
So genau kenne ich mich da nicht aus. Vielleicht ne gute Gelegenheit für einen intrareligiösen Dialog!
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Verfasst: Freitag 22. Mai 2009, 09:33
von Ralf
Teutonius hat geschrieben:So genau kenne ich mich da nicht aus.
Das merkt man an vielen Deiner Beiträge.
Du weiß ja, Einsicht ...
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Verfasst: Freitag 22. Mai 2009, 09:44
von Teutonius
Ich weiß jedenfalls, daß das Herholen der Leute auf Dauer keine Lösung ist. Zumal aus einem Land, wo die USA gerade für Recht und Ordnung gekämpft hat. Toller Erfolg! Aber es ging wohl sowieso nie um die Menschen und um die Christen dort wohl schon gar nicht!
Übrigens: Mission heißt Senden und nicht Herholen!
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Verfasst: Freitag 22. Mai 2009, 09:50
von Lutheraner
Teutonius hat geschrieben:Robert Ketelhohn hat geschrieben:Teutonius hat geschrieben:Wir verbessern die Lage der arabischen Christen (in Iran) nicht, indem …
Arabische Christen im Iran???
Meintest du eventuell Palästina oder den Libanon?
Ne, den Irak.
Den Christen im Irak ging es unter Saddam H. verhältnismäßig gut. Ihnen geht es erst seit Bushs Krieg schlecht. Den Christen im Iran geht es auch besser als man denkt.
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Verfasst: Freitag 22. Mai 2009, 09:53
von cantus planus
Lutheraner hat geschrieben:Den Christen im Irak ging es unter Saddam H. verhältnismäßig gut. Ihnen geht es erst seit Bushs Krieg schlecht.
Das stimmt, gilt allerdings für den gesamten Irak. Hussein war im ganzen Nahen Osten ziemlich isoliert, und der Irak daher ungefährlich. Es war vollkommen überflüssig, dieses Faß dort unten aufzumachen und die ganze Region ins Elend zu stürzen.
Lutheraner hat geschrieben:Den Christen im Iran geht es auch besser als man denkt.
Naja, da lese ich aber regelmäßig etwas anders...
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Verfasst: Freitag 22. Mai 2009, 10:29
von Ralf
Ich weiß ja nicht, woher ihr eure Quellen habt, wenn manche hier meinen, Christsein im Nahen Osten sei so "easy going". Wenn ich bspw. den sehr empfehlenswerten
Bericht von Kirche in Not lese (kaufen und Kirche-in-Not [Punkt]), erfahre ich etwas anderes:

Re: Christen im Nahen Osten
Verfasst: Dienstag 16. Juni 2009, 08:18
von overkott
Wer sich für den Frieden im Heiligen Land engagiert, kann sich nicht nur für die Christen dort interessieren. Und doch gilt: Geht es den Christen gut, geht es allen gut. Denn die Christen im Nahen Osten sind nur eine kleine Minderheit. Die meisten von ihnen sind Araber. In einem jüdischen Nationalstaat haben sie wenig zu sagen. In den besetzten Gebieten sind sie ebenfalls bedrängt. Ein Freistaat Palästina soll Abhilfe schaffen. Prinzipiell hat der israelische Ministerpräsident jetzt eingelenkt. Dass seine Bedingungen im israelischen Interesse liegen, ist nicht überraschend. Dass die Palästinenser diese scharf kritisierten, ebenfalls. Die Reaktion Obamas blieb bisher aus. Ein Siedlungsstopp sowie die gegenseitige Anerkennung der Grenzen wären ein erster Schritt. Ein konkreter Zeitplan ist dafür noch nicht in Sicht.
Re: Christen im Nahen Osten
Verfasst: Dienstag 16. Juni 2009, 10:40
von Miserere Nobis Domine
Wir müssen uns für volle Religionsfreiheit einschliesslich Religionswechsel und Verkündigung einsetzen, gerade in den arabischen Ländern.
Re: Christen im Nahen Osten
Verfasst: Dienstag 16. Juni 2009, 10:44
von Robert Ketelhohn
Nein. Erstens: Nicht „gerade“ weit weg, sondern gerade hier.
Zweitens: Ein Recht auf „Religionswechsel“ gibt es nicht. Nur
ein Recht auf Bekehrung und Eintritt in die Kirche. Weil aber
die Freiheit der Kirche allenthalben mißachtet wird und die
Christenheit zu schwach ist, überall (oder überhaupt irgendwo)
durchzusetzen, was Recht ist, gilt es für uns, klug zu sein wie
die Schlangen.
Re: Christen im Nahen Osten
Verfasst: Dienstag 16. Juni 2009, 11:06
von cantus planus
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Wir müssen uns für volle Religionsfreiheit einschliesslich Religionswechsel und Verkündigung einsetzen, gerade in den arabischen Ländern.
Ich staune immer wieder, wie bedenkenlos viele Christen die Vorgaben der Politik nachplappern. Der Herr würde sich im Grabe umdrehen, wäre er nicht auferstanden...
Re: Christen im Nahen Osten
Verfasst: Dienstag 16. Juni 2009, 12:05
von overkott
Zwischen Jericho und Jerusalem liegt der Weg der Barmherzigkeit.
Re: Christen im Nahen Osten
Verfasst: Donnerstag 11. März 2010, 13:28
von Niels