Religionen und Sexualität

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

pierre10 hat geschrieben:Wie Sofaklecks schreibt, haben sehr viele Menschen in ihrer Partnerschaft Probleme gerade auf der Ebene der Sexualität, auch weil die Kirchen mit ihren Verboten und Geboten nicht immer verstanden werden können.

Und Nichtchristen haben keine Probleme, ja? – Du bist ja völlig daneben heute. Die Probleme gehören zum „Schmutz“, den ich oben ansprach. Die Kirche weist den Weg, mit dem Schmutz in der rechten Ordnung umzugehen. Weil Egoismus, Konkupiszenz etc. uns daran allzu oft hindern, gibt’s „Probleme“.

pierre10 hat geschrieben:Stellt Euch eine/ein 20jährige/r vor die eine Lebenserwartung von 80 Jahren hat. Sie/er soll vor Gott und der Welt versprechen, dem Partner/in 60 Jahre lang treu zu sein.... sie haben keine Ahnung, was 60 Jahre für eine lange Zeit ist. Wenn ich mir heute überlege, was vor und in den letzten 60 Jahren geschah.... damals völlig unvorstellbar.

Du hast eine niedrige Meinung vom Menschen.

pierre10 hat geschrieben:Diese Treueverordung ist im Grunde, wenn auch ethisch/kirchlich verständlich, nicht akzeptabel, führt zu Schuldgefühlen und kann Anlaß zum Mißerfolg der Partnerschaft sein.

Das ist die Lüge Satans.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Lieber Robert....

Ich lebe heute, in der realen Welt, habe meine Augen und Ohren weit auf, spreche mit vielen Menschen bei weitem nicht nur virtuell wie im Internet und habe dabei einen guten realen Einblick in das wirkliche Leben.

Pierre mit einem freundlichen Lächeln
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

"Drum prüfe, wer sich ewig bindet....."
...auch auf die eigene Ehetauglichkeit als auch auf die des Partners.

Tatsache ist, dass heute sehr viele Menschen einfach nicht ehetauglich sind, weil sie nicht aufeinander eingehen können, weil sie unangenehmen Situationen aus dem Wege gehen, weil sie aus einem Beziehungsstress einfach flüchten, meistens in die nächste Beziehung hinein. Und vor allem scheitert es daran, weil sie nicht erkennen, dass eine Beziehung neben Rechten auch Pflichten kennt.

Wer heiratet, heiratet nicht nur die guten Eigenschaften des Partners, nicht nur das, was er durch seine liebestollen Augen im ersten Angriff zu sehen glaubt, er heiratet auch alle unangenehmen Eigenschaften des Partners mit. Darüber muß er sich im Klaren sein.

Wer seinen Partner aufrichtet liebt, kann nicht nur warten bis zur Ehe, vor allem dann, wenn der andere es so möchte, er ist dann auch imstande, ein Leben lang treu zu sein; wenn er es will. Es kommt auch zu keiner Scheidung, wenn es die Ehepartner nicht wollen. Denn dann werden Probleme besprochen und gelöst.

Wer also von sich glaubt, vor der Ehe erstmal einige Tests laufen lassen zu müssen, wer annimmt, er könne nicht ein Leben lang treu sein und wer der Meinung ist, wenn es nicht klappt, dann dürfte eine Trennung nicht ausgeschlossen sein, der sollte besser gar nicht erst heiraten. Er sollte überhaupt von jeder Beziehung Abstand halten. Es wäre jedenfalls besser für ihn als auch für den potentiellen Partner.


Ich glaube, aleithea (oder so ähnlich) hat geschrieben, in Amerika würde Sex vor der Ehe als Volkssport getrieben werden.
Nicht nur das: Aus Amerika kommt auch die zunehmende Anzahl der Jugendlichen, die einander versprochen haben, vor der Ehe keine geschlechtliche Beziehung eingehen zu wollen. Diese Jugendlichen sind an einem entsprechenden Ring zu erkennen. Wie ich kürzlich gelesen habe, soll in England ein Mädchen aus der Schule verwiesen worden sein, weil sie diesen Ring nicht ablegen wollte.

In Portugal hat mir vor Jahren mal ein Pater erzählt, dass die guten Jungs sonntags immer darauf achteten, welche Mädchen regelmäßig zum Gottesdienst gingen und welches Verhalten sie an den Tag legte. Um dieses Mädchen haben sie sich dann bemüht.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Jacinta hat geschrieben:Wie kann jemand Gott ein Leben lang treu sein, wenn er nicht mal einem Menschen treu sein kann?!
Ich habe, ehrlich gesagt, Schwierigkeiten, wenn der Mensch zu 100 % mit Gott gleichgesetzt wird. Aber das ist nicht Thema dieses Stranges.

Gott ist treu, der Mensch ist ein Sünder.

@ad_hoc: Ich denke, dass der Kirche bei dieser Entwicklung eine Mit-Verantwortung zukommt. Wenn ich jetzt alles auf den schlechten Menschen schiebe, negiere ich die Institution "Kirche". Die Kirche stellt sich dieser Verantwortung. Ihr Verhältnis zur Sexualität scheint mir aber in Teilen des Klerus nicht frei von einer gewissen Weltabgewandheit zu sein.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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Edi
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Beitrag von Edi »

Ist doch ein Unding, was Pierre hier schreibt und dazu noch seine Vorurteile gegen die Kirche. Denn nicht nur in der christlichen Religion gibt es die lebenslange Ehe bis zum Tode eines Ehepartners, sondern auch im Judentum und in andern Religionen und Kulturen. In einigen islamischen Staaten gibt es sogar die Steinigung von Ehebrechern, nach meiner Kenntnis allerdings nur von Frauen.

Der ewig lächelnde und gottlose Pierre will uns hier immer die Ordnung der Gottlosen schmackhaft machen, mehr hat er nicht zu bieten. Warum hat denn Gott schon im AT und damit auch den Christen seine 10 Gebote gegeben?

Dass die Menschen, die Gott nicht kennen genug Probleme selber schaffen und haben, das wissen wir bereits. Was mich angeht und ich gehe davon aus, dass es vielen hier auch so geht, brauche ich darüber keine Belehrung. Was die Ehe und die Scheidung angeht, so hat bereits Mose im AT einen Scheidebrief ausgestellt. Jesus sagte dazu, dass dies wegen der Härtigkeit der Herzen geschehen sei. Dabei hat Jesus Eheleute damals wieder zur Versöhnung gebracht und das geschieht auch noch bis zum heutigen Tag in den Fällen, wo man Christus in seine Ehe einbindet. Da gibt es viele Ehepartner, deren Ehe am Scheitern war und durch die Gnade des Herrn wieder in Ordnung kam. Wer natürlich nicht mit Gott in seinem Leben und anderer Menschen Leben rechnet und immer nur den Götzen der Welt anbetet, der wird auch zu keiner Lösung der Probleme auf diesem Gebiet gelangen.

Fragt sich nur, was Leute wie Pierre hier in einem kath. Forum eigentlich suchen, wenn sie IMMER nur die Unwerte der Gottlosen propagieren. Man wird den Verdacht nicht los, dass da einer von den Freimaurern geschickt wurde, um hier deren Meinung zu fördern.
Zuletzt geändert von Edi am Dienstag 18. November 2008, 20:15, insgesamt 4-mal geändert.
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Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Edi hat geschrieben:Man wird den Verdacht nicht los, dass da einer von den Freimaurern geschickt wurde, um hier deren Meinung zu fördern.
Lass doch Pierre seine Meinung. Das darf er hier schon schreiben.

Wie Du selbst gestern mitgeteilt hast, wird der Herr schon richten. Wir können nur begleiten und manchmal staunen. Vielleicht hast Du das noch nicht erlebt, aber ich hatte mal, glaube ich, so etwas wie eine Nahtoderfahrung und seitdem hat sich mein Leben verändert.

Ich hoffe nur, der Herr hat nichts dagegen, wenn wir unsere Meinung sagen. :kiss:
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lifestylekatholik
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Beitrag von lifestylekatholik »

Gerhard hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Man wird den Verdacht nicht los, dass da einer von den Freimaurern geschickt wurde, um hier deren Meinung zu fördern.
Lass doch Pierre seine Meinung.
Na ja, was soll man auch sonst tun? Er ist ja von seiner Meinung nicht abzubringen.
Gerhard hat geschrieben:Das darf er hier schon schreiben.
Es ist nur ungefähr genauso angemessen, wie wenn einer in einem Vegetarierforum dauernd erzählte, wie toll doch Fleisch sei, wie vielfältig verwendbar, wie gesund, wie technisch perfekt der Schlachtvorgang heute ablaufe usw.

Wenn jemand unbedingt Fleisch essen will, mag er das tun. Warum er das aber dann in einem Vegetarierforum ständig propagieren muss - vielleicht ist er ja doch von der Fleischindustrie geschickt? ;)

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overkott
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Beitrag von overkott »

lifestylekatholik hat geschrieben:Es ist nur ungefähr genauso angemessen, wie wenn einer in einem Vegetarierforum dauernd erzählte, wie toll doch Fleisch sei, wie vielfältig verwendbar, wie gesund, wie technisch perfekt der Schlachtvorgang heute ablaufe usw.
"In diesem Mahl strahlte die wunderbare Sanftmut des Erlösers auf, als er am selben Tisch, vom selben Teller mit seinen armen Schülern und dem Verräter Judas aß." (Baum des Lebens, 16)

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Pierres postings sind insofern sinnvoll,als sie so etwa den "mainstream" des typischen Intellektuellen von heute darstellen.Diese Leute laufen in Scharen herum,bilden sich was ein auf ihre Gedankenfreiheit,ihre aus dem Verstand heraus gespreiste Moral und ihre Toleranz.
Für einen Menschen,der nicht im Ehepartner ein Abbild Gottes sieht und inder Ehe eine Institution,die neben der Weitergabe des Lebens an die nächste Generation vor allem der gegenseitigen Heiligung der Ehepartner dient-mag der Blick auf die Unzulänglichkeiten,die einen Menschen eheunfähig machen,ja ganz realistisch erscheinen.Das Problem ist,dass doch heute auch die meisten sog. Katholiken keine Ahnung mehr haben von dem o.g.christlichen Eheverständnis.Auch Lutheraner halten m.E. die Ehe für ein"weltlich Ding" und nicht unbedingt für unauflösbar.Wo aber der Sakramentalcharakter fehlt,muss die Psychologie der Dialogfähigkeit des Paares die ganze Arbeit leistn.kein Wunder ,dass es heute so oft kracht in den Ehen !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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Edi
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Beitrag von Edi »

incarnata hat geschrieben:Pierres postings sind insofern sinnvoll,als sie so etwa den "mainstream" des typischen Intellektuellen von heute darstellen.Diese Leute laufen in Scharen herum,bilden sich was ein auf ihre Gedankenfreiheit,ihre aus dem Verstand heraus gespreiste Moral und ihre Toleranz.
Ja, und weil sie, wie du sagst, in Scharen herumlaufen, deswegen kennen wir ihre Ansichten ja auch gar nicht und müssen sie hier erst hören. :nein:

Ne, ich meinte das Gegenteil. Man kennt sie bis zum Überdruss, kriegt im Leben auch genug davon mit, ebenso wie man auch, wenn man nicht gerade erst den Kinderschuhen entwachsen ist, weiß welche Schwierigkeiten und Probleme die Menschen innerhalb der Ehe oder auch sonst miteinander haben können. Oft reden Menschen aneinander vorbei, sprechen sich nicht aus usw. Das kann man oft sogar unter Christen erleben. Ich hatte das einmal mit einem ev. Pfarrer, der mir einen (scheinbar berechtigten und doch unberechtigten) Vorwurf machte, erlebt, Zu einer Aussprache unter vier Augen war der gute Mann, obwohl ich ihn dazu nach Hause eingeladen hatte, nicht imstande. Statt dessen hat er gemeint, er könne diese in einem Restaurant, wo man unter vielen Leuten ist, im Schnellverfahren durchziehen und das hat er auch gemacht.. Kam natürlich nichts dabei heraus und ich dachte mir, mach, was du willst, Gott kennt mich und meine Motive besser als du.
Wie man weiß, haben auch Christen in vielem Nachholbedarf.

Wer Menschen kennt oder gar selber schon Seelsorge betrieben hat, dem ist das alles doch wohl bekannt.

Ich selber wende ich ja seit langem immer wieder auch gegen Predigten, die vielfach nur das Negative im Leben der Menschen schildern, denn das ist einem ja gut bekannt. In Gottesdiensten sollte daher Gott und seine Liebe und Gnade mehr im Vordergrund stehen; wenn man davon tankt, dann lösen sich auch manche Fragen und manche Probleme.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
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overkott
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Beitrag von overkott »

Edi hat geschrieben:Ja, und weil sie, wie du sagst, in Scharen herumlaufen, deswegen kennen wir ihre Ansichten ja auch gar nicht und müssen sie hier erst hören. :nein:
Ich halte ihn für ein Individuum, eine Einzelmeinung; andere Intellektuelle glauben schon wieder etwas anders.

Gemeinsamen Glauben gibt es in der katholischen Kirche.

Der katholische Glaube ist aber auch Einheit in Vielfalt.

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Jacinta
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Beitrag von Jacinta »

overkott hat geschrieben: Der katholische Glaube ist aber auch Einheit in Vielfalt.
Ja, aber auch viel Unkatholisches, gar Sündhaftes. Und das wird z.T. sogar als besonders fortschrittlich verkauft. - Gut, ist ein anderes Thema und ein sehr weites Feld.

Aletheia
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Beitrag von Aletheia »

pierre10 hat geschrieben:Jeder hat wohl das Recht, seinen Standpunkt zu erklären und sich selbst daran zu halten. Ob er aber den anderen, unterschiedlichen Standpunkt verurteilen darf sei dahingestellt.
Ich glaube nicht, daß du dich davon abhalten lässt, deinen Standpunkt darzulegen, bloß weil es grundsätzlich andere Ansichten dazu gibt.
Dummerweise ist das Zusammenleben von Mann und Frau nicht so einfach. Die Probleme liegen:

Erst einmal in den unterschiedlichen Erwartungen, die wir gerade auf diesem Gebiet an den Partner haben.

Dann die eigenen Bedürfnisse im Zusammenspiel mit den Bedürfnissen des anderen.

Auch die oft so ganz verschiedenen Lebensstrukturen, (Beruf, Arbeit nicht nur am Wohnort, also Abwesenheit, Sorge für die Kinder und auch die eigenen Eltern usw.) sind problembringend.
Das sind ganz normale Alltags"probleme" von erwachsenen Menschen. Und als Erwachsener sollte man gelernt haben, seine Bedürfnisse zurück zu stellen und die Bedürfnisse der anderen vorzuziehen: Ehepartner, Kinder, Arbeit.
Daß man selbst Bedürfnisse hat, ist sicherlich normal, aber das Bedürfnis nach Anerkennung und Im-Mittelpunkt-Stehen, das sollte man bewältigt haben.
Aber genau darin sehe ich das eigentliche Problem - daß eben dieses Bedürfnis eher verstärkt wird, in einer Gesellschaft, die konsumorientiert ist. Und dann ist der andere derjenige, der bitte schön die fehlende Anerkennung liefern soll. Und das ist ein Fass ohne Boden.
Dazu kommen die Probleme der Herkunft, viele Ehen heute werden zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Ausbildungsniveau, Nationalitäten und auch Rassen geschlossen mit den sich daraus fast automatisch ergebenden Problemen.

Sicher war das Zusammenleben eines Paares einfacher, als die Meisten in ihrer Gesellschaftsschicht heirateten, Rassenmischungen die Ausnahme waren, Menschen meist das ganze Leben im gleichen Umkreis verbrachten. Und dann lebten Menschen damals nicht so lange wie heute....
Früher war garnichts besser. Da gab es arrangierte Heiraten und die Frauen waren ökonomisch abhängig und Trennungen waren übelst geächtet. Fast so wie heute bei muslimischen Familien.

Ich sehe das Problem in erster Linie darin, daß es keine öffentliche Bildung für Partnerschaft gibt, sondern so getan wird, als sei das Privatsache. Die Vorbilder holt man sich dann aus der Familie und dem Fernsehen. Die Beziehung zwischen Mann und Frau ist die allem zugrunde liegende Beziehung zwischen den Menschen und wenn man das schon nicht regeln kann, wie kann man dann in größeren Einheiten etwas regeln.

Aletheia
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Beitrag von Aletheia »

ad_hoc hat geschrieben: Ich glaube, aleithea (oder so ähnlich) hat geschrieben, in Amerika würde Sex vor der Ehe als Volkssport getrieben werden.
Nicht nur das: Aus Amerika kommt auch die zunehmende Anzahl der Jugendlichen, die einander versprochen haben, vor der Ehe keine geschlechtliche Beziehung eingehen zu wollen. Diese Jugendlichen sind an einem entsprechenden Ring zu erkennen.
Ja, ich hatte das erwähnt.
Aber meine Aussage war eine andere -
In den USA werden im internationalen Vergleich besonders viele Teenager Eltern, obwohl die Zahl der Schwangerschaften seit 1991 schon stark zurückgegangen ist. Pro Tausend Frauen im Alter von 15 bis 19 Jahren wurden in den USA im Jahr 2003 53 Kinder geboren, in Deutschland waren es lediglich elf, in Spanien sogar nur sechs. Die vor allem von Religiösen in den USA gestarteten Enthaltsamkeitskampagnen haben in den vergangenen Jahren kaum Wirkung gezeigt. - vgl. Spiegel online vom 4.11.08

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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Aletheia hat geschrieben: Früher war garnichts besser. Da gab es arrangierte Heiraten und die Frauen waren ökonomisch abhängig und Trennungen waren übelst geächtet. Fast so wie heute bei muslimischen Familien.
Doch, ich glaube schon.
Nämlich: wenn Trennung nicht von vornherein eine Option ist, MUSS man sich im Konfliktfall zusammenraufen.
Nicht verherrlichen will ich das viele Leid, das dann oft trotzdem herauskam.

Aber heute: sobald man denkt, man hätte einen attraktiveren, interessanteren, erotischeren ... Partner gefunden, wechselt man selbigen - und das noch mit der (In verschiedenen Spielarten leider immer wieder anzutreffenden) Begründung:
"Die Liebe ist eine Himmelsmacht, was kann ich dafür, wenn ich nun einfach den anderen liebe! Seinen Gefühlen muss man schließlich folgen." :sauer:

Nein! Verliebtheit ist ein Gefühl.
Liebe ist kein Gefühl, sondern eine Entscheidung.


(Und das, liebe Aletheia, war früher besser.)

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Lieber Clemens,

da wir uns nicht kennen ist es schwierig, einen Satz wie:

Liebe ist kein Gefühl, sondern eine Entscheidung.

zu verstehen. Wenn Liebe wirklich eine verstandesmäßige Entscheidung für Dich ist, wünsche ich Dir, dass Du die wirkliche Liebe einmal erfährst.

Im Gegensatz zur Verliebtheit ist sie meist dauerhaft und vom Verstand her nicht zu beeinflussen.

Auch noch nach 30 Jahren beginnt bei uns der Tag beim Aufwachen mit einem lieben Wort, und endet vor dem Einschlafen mit lieben Gesten und Worten für den anderen.

Pierre
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lifestylekatholik
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Beitrag von lifestylekatholik »

Aletheia hat geschrieben:Die vor allem von Religiösen in den USA gestarteten Enthaltsamkeitskampagnen haben in den vergangenen Jahren kaum Wirkung gezeigt. - vgl. Spiegel online vom 4.11.08
Du meinst den Artikel "Sex-TV soll für mehr Schwangerschaften sorgen". Pardon, aber SPON ist, was Religion und Katholizismus angeht, nicht neutral, sondern ergreift durchgängig sehr einseitig Partei. Ich vertraue in diesem Zusammenhang nicht mehr den SPON-Interpretationskünsten.

regina 32
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Beitrag von regina 32 »

Clemens hat geschrieben:[

Nein! Verliebtheit ist ein Gefühl.
Liebe ist kein Gefühl, sondern eine Entscheidung.
Ich seh das ähnlich: Liebe ist Willenssache, (vor allem auch das Ende der Liebe)

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Jacinta
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Beitrag von Jacinta »

Aletheia hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben: Ich glaube, aleithea (oder so ähnlich) hat geschrieben, in Amerika würde Sex vor der Ehe als Volkssport getrieben werden.
Nicht nur das: Aus Amerika kommt auch die zunehmende Anzahl der Jugendlichen, die einander versprochen haben, vor der Ehe keine geschlechtliche Beziehung eingehen zu wollen. Diese Jugendlichen sind an einem entsprechenden Ring zu erkennen.
Ja, ich hatte das erwähnt.
Aber meine Aussage war eine andere -
In den USA werden im internationalen Vergleich besonders viele Teenager Eltern, obwohl die Zahl der Schwangerschaften seit 1991 schon stark zurückgegangen ist. Pro Tausend Frauen im Alter von 15 bis 19 Jahren wurden in den USA im Jahr 2003 53 Kinder geboren, in Deutschland waren es lediglich elf, in Spanien sogar nur sechs. Die vor allem von Religiösen in den USA gestarteten Enthaltsamkeitskampagnen haben in den vergangenen Jahren kaum Wirkung gezeigt. - vgl. Spiegel online vom 4.11.08
Das ist aber ein schwierige Aussage. Heiraten darf man doch schon z. T. mit 16, und mit 18 sowieso. Was spricht dagegen, 9 Monate später ein Kind zur Welt bringen?

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Jacinta
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Beitrag von Jacinta »

regina 32 hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:[

Nein! Verliebtheit ist ein Gefühl.
Liebe ist kein Gefühl, sondern eine Entscheidung.
Ich seh das ähnlich: Liebe ist Willenssache, (vor allem auch das Ende der Liebe)
Mit dem Verlieben fängt doch in der Regel alles an! Das Problem ist halt, was passiert, wenn diese Verliebheit irgendwann (spätestens nach ca. 3 Monaten) wieder nachläßt? Ist dann eine Liebe an ihre Stelle getreten oder wird gleich eine neue Verliebtheit mit einem neuen Partner angestrebt.

Ob es Liebe ist, kann man wohl nur sicher herausfinden, wenn man bis dahin keine "eheähnliche Lebensgemeinschaft" eingegangen ist und vor allem auch keusch geblieben ist.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Jacinta hat geschrieben:Heiraten darf man doch schon z. T. mit 16, und mit 18 sowieso. Was spricht dagegen, 9 Monate später ein Kind zur Welt bringen?
Das ist eine kulturelle Frage. Ich halte nichts davon, im Sinne der Weltkirche mit einer Leitkultur zu arbeiten. Wir brauchen den Blick über den Tellerrand.
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Aletheia
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Beitrag von Aletheia »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben:Die vor allem von Religiösen in den USA gestarteten Enthaltsamkeitskampagnen haben in den vergangenen Jahren kaum Wirkung gezeigt. - vgl. Spiegel online vom 4.11.08
Du meinst den Artikel "Sex-TV soll für mehr Schwangerschaften sorgen". Pardon, aber SPON ist, was Religion und Katholizismus angeht, nicht neutral, sondern ergreift durchgängig sehr einseitig Partei. Ich vertraue in diesem Zusammenhang nicht mehr den SPON-Interpretationskünsten.
Das ist richtig - SPON ist in einer bestimmten Weise einseitig. Aber das ist ZENIT auch. Wenn man die Art der Einseitigkeit kennt, dann kann man schon was damit anfangen.
Zum Enthaltsamkeits-Programm in den USA findet man auch hier etwas, smt dem Bericht über das Programm
http://www.forum-gesundheitspolitik.de/ ... tikel=0655
Aber auch die Ärzte-Zeitung berichtete darüber.
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=509725
SPON bezieht ja seine Informationen von allgemeinen Quellen, wie viele andere auch. Und das war wohl dpa.

Aletheia
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Beitrag von Aletheia »

Clemens hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben: Früher war garnichts besser. Da gab es arrangierte Heiraten und die Frauen waren ökonomisch abhängig und Trennungen waren übelst geächtet. Fast so wie heute bei muslimischen Familien.
Doch, ich glaube schon.
Nämlich: wenn Trennung nicht von vornherein eine Option ist, MUSS man sich im Konfliktfall zusammenraufen.
Nicht verherrlichen will ich das viele Leid, das dann oft trotzdem herauskam.

Aber heute: sobald man denkt, man hätte einen attraktiveren, interessanteren, erotischeren ... Partner gefunden, wechselt man selbigen - und das noch mit der (In verschiedenen Spielarten leider immer wieder anzutreffenden) Begründung:
"Die Liebe ist eine Himmelsmacht, was kann ich dafür, wenn ich nun einfach den anderen liebe! Seinen Gefühlen muss man schließlich folgen." :sauer:

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Liebe ist kein Gefühl, sondern eine Entscheidung.


(Und das, liebe Aletheia, war früher besser.)
Ich stimme dir da - bis auf den letzten Satz :) zu.
Ich denke, daß generell die Bereitschaft und die Fähigkeit Bindungen einzugehen und sie zu erhalten geringer geworden ist, weil es überhaupt der scheinbar einfachere Weg ist, zu wechseln.
Das gilt auch im Berufsleben.
Andererseits suchen die Menschen doch immer wieder feste Bindungen und heiraten dann wieder, meistens einen ähnlichen Menschen, wie vorher. Manchen lernen aber nicht, sondern schieben die Ursachen ihres Scheiterns gerne auf den anderen - aber wenn man dann irgendwann merkt, daß der Grund auch in einem selbst liegt, dann kann sich etwas wesentliches verändern und wir entwickeln dann soziale Fähigkeiten, die wir vorher nicht entwickeln konnten.
Eine Ehe und Partnerschaft kann sich nämlich nur gemeinsam entwickeln, wenn der andere nicht will, dann muß man erst einmal auf diesen Willen bzw. Unwillen einwirken. Und da gebrauchen doch viele Gewalt oder sie sind eben nicht fähig einen gemeinsamen Willen zu finden. Konsensfähigkeit muß man eben schon lernen. Und die ist schwieriger, wenn zwei gleiche Partner sich einigen, als wenn der eine sagt, wo es lang geht und der andere "unwillig" folgt und evtl. ein Parallel-Leben führt.

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Yeti
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Beitrag von Yeti »

Die Ehe ist halt kein Grundrecht des Menschen, sondern eine Berufung wie die zum Priestertum auch. Und mit großer Wahrscheinlichkeit sind eben nicht alle dazu berufen. Entscheiden muß das natürlich jeder für sich, aber ich glaube, daß die Kirche dafür ein paar ganz gute Kriterien vorgegeben hat: fides, proles, sacramentum. Wie das für einen Atheisten aussieht, weiß ich nicht.

Gruß, Yeti

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