Ökumene und interreligiöser Dialog

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pierre10
cum angelis psallat Domino
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Beitrag von pierre10 »

Paul Heliosch hat geschrieben: Meine These lautet:
Wegen absoluter Wahrheitsansprüche sind die monotheistischen Religionen Christentum und Islam an einem "gewinnbringenden" Dialog interessiert.

Was machen wir jetzt?
Immer diese merkantilen Religionen...

Pierre mit einem Lächeln

"Du hast von Gewinn geschrieben....
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Pierre hat geschrieben:
Paul Heliosch hat geschrieben: Meine These lautet:
Wegen absoluter Wahrheitsansprüche sind die monotheistischen Religionen Christentum und Islam an einem "gewinnbringenden" Dialog interessiert.

Was machen wir jetzt?
Immer diese merkantilen Religionen...

Pierre mit einem Lächeln

"Du hast von Gewinn geschrieben....
... bitte verzeihen Sie: Wenn unsereins von Gewinn sprechen, dann gehe ich davon aus, daß Sie das amerkantil verstehen - Daher stand auch das "gewinnbringend" auf Gänsefüssen. Stelle aber zugleich ausdrücklich fest, daß gegen gerechten Gewinn merkantiler Art absolut nichts einzuwenden ist.
Zuletzt geändert von Paul Heliosch am Montag 21. April 2008, 23:36, insgesamt 1-mal geändert.

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Paul Heliosch hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:
Paul Heliosch hat geschrieben: Meine These lautet:
Wegen absoluter Wahrheitsansprüche sind die monotheistischen Religionen Christentum und Islam an einem "gewinnbringenden" Dialog interessiert.

Was machen wir jetzt?
Immer diese merkantilen Religionen...

Pierre mit einem Lächeln

"Du hast von Gewinn geschrieben....
... bitte verzeihen Sie: Wenn unsereins von Gewinn sprechen, dann gehe ich davon aus, daß Sie das amerkantil verstehen - Daher stand auch das "gewinnbringend" auf Gänsefüssen.
Der Gewinn, eine Seele gerettet zu haben kann sehr wohl auch merkantile Züge haben.

Pierre, aber,lieber Paus, lass uns dieses Spielchen beenden.
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Paul Heliosch hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:...
Dialoge sind im Grunde nur möglich, wenn die Teilnehmer zumindest in etwa gleichberechtigt sind. Das scheint oft nicht der Fall zu sein denn die Mission geht von "einzig wahren Gott" der Christen aus, was alle anderen Religionen eher abwertet.
Da komme ich also zu jemanden und habe im Gepäck ein Werkzeug dabei, was er bisher nicht besaß, was er aber erkannterweise unbedingt benötigt um einen Mangel zu beheben. Sie meinen also, daß derjenige es nicht nehmen sollte, - auch dann nicht, wenn ich es ihm kostenlos überlasse - weil er sich in seinem Mangel mir gegenüber momentan abgewertet sähe..?
Gutes Argument, nur ist dieses Überlassen nicht kostenlos, es kostet den anderen seine bisherige Überzeugung.

Pierre, der jetzt ins Bett geht. Gute Nacht.
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Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Keine Spielchen.

Gute Nacht

Raphael

Beitrag von Raphael »

Paul Heliosch hat geschrieben:Keine Spielchen.

Gute Nacht
Zu etwas Anderem hat sich Pierre bisher nicht herabgelassen, so daß sich die Frage stellt, ob er zu etwas Anderem in der Lage ist! :roll:

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Staubkorn
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Der Dialog der Religionen

Beitrag von Staubkorn »

Ich habe eine Internetseite über Nostra aetate- Die Erklärung über das Verhältnis der (katholoschen) Kirche zu den nichtchristlichen Religionen gefunden. Die ich als sehr wichtig ersehe und die ich einem eigenen Forumsbeitrag "schenken" möchte.

http://www.kbwn.de/html/dialog_der_religionen.html

Hier ein paar wertvolle Pasagen.

Es gibt ein Verhältnis der Kirche zu den nicht- christlichen Religionen als solchen und nicht nur ein Verhältnis der Kirche zu nichtchristlichen Ein- zelnen. Die Frage wird von vornherein gar nicht unter dem Gesichtspunkt gestellt, wie die Kirche sich nach ihrem Selbstverständnis als einmalige Größe von allen anderen Religionsgemeinschaften unterscheide. Der gewohnte apologetisch-“missionarische” Weg wird hier also nicht beschritten. Das Motiv der Erklärung wird nicht aus dem Missionsbefehl genommen, sondern aus der Aufgabe der Kirche, “Einheit und Liebe unter den Menschen und damit auch unter den Völkern zu fördern”. Damit bezweifelt das Konzil weder das Selbstverständnis der Kirche als der “einzig wahren” noch ihre dringliche Verpflichtung zur Mission; es eröffnet aber eine Perspektive zu größerer Gelassenheit in der Mission selbst wie auch zu einer ganz neuen Missionsmethode, nämlich unter der Voraussetzung einer geduldigen und positiven Koexistenz der Kirche mit den anderen Religionsgemeinschaften und in einem Dialog mit diesen als solchen.

Der 2. Artikel erkennt in klaren und eindeutigen Worten die religiöse Erfahrung der verschiedenen Völker, insofern sie Erfahrung einer verborgenen Macht, eines höchsten Gottes oder sogar eines Va- ters ist, als authentisch an. Die “Religionen” werden als genauere Artikulationen dieser Erfahrung verstanden, wobei nun Hinduismus und Buddhismus besonders gewürdigt werden. Das Konzil sagt feierlich, dass es in den verschiedenen Religionen “Wahres” und “Heiliges” gebe und dass es selbst die konkreten Formen und Lehren dieser Religionen mit aufrichtigem Ernst betrachte.

Der eigenen Sendung der Kirche bekennt sich das Konzil in einer ausgewogenen Formulierung: die Kirche muss unablässig Jesus Christus verkünden, in dem die “Fülle des religiösen Lebens” zu finden ist, “in dem Gott alles mit sich versöhnt hat”. Aber auch an dieser Stelle bleibt die frühere Sendungs- auffassung der Kirche, alle Menschen möglichst schnell sich eingliedern zu können, unerwähnt. Vielmehr werden die Glieder der Kirche zum Gespräch und zur Zusammenarbeit mit den Bekennern anderer Religionen ermahnt, ja sogar: sie sollen die geistlichen und sittlichen Güter und die sozial- kulturellen Werte der anderen anerkennen, wahren und fördern, dabei immer das Zeugnis des eigenen Glaubens geben.

Artikel 3 spricht voller Hochachtung vom Islam, dem ebenfalls eine kurze Beschreibung gewidmet wird. Die Tatsache, dass dieser Artikel wohl eher aus taktischen Erwägungen zustande kam, sollte dessen sachliche Bedeutung nicht mehr beeinträchtigen

Artikel 5 spricht zum Schluss von der Brüderlichkeit aller Menschen, von der Gleichheit von Mensch und Mensch, von Volk und Volk. Feierlich wird jede Diskriminierung eines Menschen, jeder Gewaltakt gegen einen Menschen wegen seiner Rasse oder Farbe, wegen seines Standes oder seiner Religion verurteilt. Dieser Appell wird “mit leidenschaftlichem Ernst” vorgetragen.

maliems
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Beitrag von maliems »


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Staubkorn
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Beitrag von Staubkorn »

Vielen Dank Maliems.

Hier noch eine Internetseite auf der es sich lohnt einmal "die Nase" reinzustecken, zum Thema "Dialog der Religionen" mit Themen zum Beispiel über:

1.Interreligiöser Dialog in Deutschland
Getrübte Nachbarschaft

Imame und Pfarrer während einer gemeinsamen Veranstaltung in der Bremer Fatih Moschee; Ein Positionspapier, in dem die Evangelische Kirche das Zusammenleben von Christen und Muslimen beschreibt, hat bei den muslimischen Verbänden Protest hervorgerufen. Ein zuvor vereinbartes Treffen mit der Kirche wurde von muslimischer Seite verschoben. Von Thilo Guschas

2.Kommentar Aiman Mazyek
Christlich-islamischer Dialog auf dem Prüfstand

Aiman Mazyek, Medienberater und Chefredakteur von islam.de, kritisiert den ins Stocken geratenen interreligiösen Dialog in Deutschland und zeigt Wege auf, wie dieser sinvoll erneuert werden könne.

3.Interreligiöse Fraueninitiative "Sarah - Hagar"
Religion, Politik und Gender

Musliminnen, Jüdinnen und Christinnen haben sich zusammengetan, um eine frauengerechte Sozialpolitik mit den Traditionen ihrer Religionen zu vereinbaren. Seit Ende 2001 treffen sich Vertreterinnen der drei monotheistischen Religionen, um sich über eine frauengerechte Sozialpolitik zu verständigen. Nun stellten sie ihre Leitlinien vor. Von Gesine Kleinschmit

4.Islamisch-jüdischer Dialog
Friedenskonferenz von Imamen und Rabbinern

Unter der Schirmherrschaft des marokkanischen Königs Muhammad VI und des belgischen Thronfolgers Albert II kamen in Brüssel hundert Imame und Rabbiner zu einem ersten Kongress über den Frieden zusammen. Labib Fahmi berichtet.

5.Interreligiöser Dialog in Kairo
"Spannender als Fernsehen"

STATT-Spaziergang mit Dr. Frank van der Velden, Leben und Arbeiten im Spannungsfeld der Religionen: In Ägyptens Hauptstadt engagiert sich das Ökumenische Institut der katholischen Markusgemeinde im interreligiösen Dialog. Ann-Katrin Gässlein hat die Gemeinde besucht.

6.Interview mit Selim Mehmet:
"Ein lebendiges Beispiel für interreligiösen Dialog!"

Der Großmufti von Bulgarien, Selim Mehmet, war einer der prominenten Gäste am "Tag der offenen Moschee" in Köln – ein Tag, den er auch in seinem Land einführen möchte. Qantara.de hatte Gelegenheit, sich mit ihm zu unterhalten.

Aletheia
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Beitrag von Aletheia »

Danke für die Hinweise.
Die evangelische Kirche Westfalen hat eine sehr gut gemachte Broschüre "Christen und Muslime" heraus gebracht. Voraussetzung für den Dialog ist ja, daß man die Religion des anderen kennen lernen will und sich der Abgrenzungen bewußt wird.
Dabei kommen natürlich die unbewußten Vorurteile und Vorbehalte auch ans Licht. Und - das sollte niemand als Christ/Christin vergessen: auch die eigenen religiösen Konzepte werden verändert, wenn man sie in einem anderen Licht betrachtet.
Dialog bedeutet auch Aufbruch in eine noch unbekannte, aber gemeinsame Welt durch das Wort.
Es ist eine gewaltlose Form der Mission.

Gruß
Aleth

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Diesen Dialog haben wir hier in Colmar seit ca. 6 Jahren. 3 mal im Jahr ein café théologique, mit allen Vertretern der hier aktiven Religionen.

Wobei die vorbereitenden Abende am Spannendsten sind.

Morgen geht es um die Bilanz des letzten Cafés mit dem Thema: Sind Religionen zu etwas nützlich? Die Grundtendenz der Religionen war, Nein, sie sind nicht nützlich können aber alles verändern.

Pierre, der sich hiermit wiederholt.........
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Staubkorn
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Beitrag von Staubkorn »

Lieber Pierre, hört sich sehr gut an.
Weiterhin finde ich es ebenfalls, dass man zu einem "Dialog" die Religionen erst kennenlernen "sollte", denn ansonsten wird es zu einem "Monolog". Ich freue mich immer wieder, wenn ich Menschen begegne die dazu bereit sind und nicht auf ihren (ich drücke es einmal vorsichtig aus- sonst gibt "Ärger") "Konfessionsessel" sitzen bleiben. ;)

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Staubkorn, erst einmal sollte man seine eigene Religion kennen, dann kann man sich anderen Religionen zuwenden.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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Staubkorn
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Beitrag von Staubkorn »

Staubkorn, erst einmal sollte man seine eigene Religion kennen, dann kann man sich anderen Religionen zuwenden.
Gerhard, was heißt "katholisch"?

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Wenn ich den Begriff "katholisch" benutze, so meine ich i.d.R. die römisch-katholische Kirche.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Gerhard hat geschrieben:Staubkorn, erst einmal sollte man seine eigene Religion kennen, dann kann man sich anderen Religionen zuwenden.
Ziemlich arrogante Antwort.

Pierre
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Pit
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Beitrag von Pit »

pierre10 hat geschrieben:
Gerhard hat geschrieben:Staubkorn, erst einmal sollte man seine eigene Religion kennen, dann kann man sich anderen Religionen zuwenden.
Ziemlich arrogante Antwort.

Pierre
Finde ich nicht, denn erst, wenn ich meine Religion kenne, kann ich die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen Religionen erkennen- und somit ein wirkliches Gespräch führen, einen echten Dialog.

Gruß,Pit
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overkott
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Beitrag von overkott »

Pit hat geschrieben:
pierre10 hat geschrieben:
Gerhard hat geschrieben:Staubkorn, erst einmal sollte man seine eigene Religion kennen, dann kann man sich anderen Religionen zuwenden.
Ziemlich arrogante Antwort.

Pierre
Finde ich nicht, denn erst, wenn ich meine Religion kenne, kann ich die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen Religionen erkennen- und somit ein wirkliches Gespräch führen, einen echten Dialog.

Gruß,Pit
Das ist logisch. Es geht auch nicht um Polylog, sondern um das Gespräch mit Menschen um dich herum. Das Meditieren der Bibel kann dabei helfen, ein Blick in einen Katechismus und das Gespräch in deiner Gemeinde.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

overkott hat geschrieben:und das Gespräch in deiner Gemeinde.
Kann auch ein Internetforum eine Gemeinde sein?
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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overkott
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Beitrag von overkott »

Gerhard hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:und das Gespräch in deiner Gemeinde.
Kann auch ein Internetforum eine Gemeinde sein?
Die Gemeinde entsteht um den Altar. Die Eucharistiefeier ist das Zentrum des Gemeindelebens, das sich auch in Gruppen abspielt. Ein Internetforum ist dagegen nur second life.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Was ist denn, wenn die Gemeindemitglieder in Chaträumen unterwegs sind? Internet ist nicht "Second life". "Second life" ist "Second life". :freude:

Die Hl. Messe ist davon als Zentrum unberührt und nicht in Frage gestellt.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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Staubkorn
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Beitrag von Staubkorn »

Entschuldigt bitte, aber das Thema meines Forumsbeitrags war ein anderes. Auch wenn Gerhard gerne die Themen "zerhackt", ich habe diesen Beitrag mit einem anderen Gedanken hier reingesetzt.
Ich fand die "Aussage" der katholischen Kirche beispielhaft für eine "echte" Annährung untereinander- egal welcher Konfession jemand angehört, was ich hier manchmal vermisse, muss ich ehrlich gestehen.
Gerhard stelle doch einen eigenen Forumsbeitrag zu Deinem hier neu aufgestellten Thema, das Thema "Dialog unter den Religionen" ist bereits wichtig genug.
Zu meiner Person:
Ich "beschäftige"mich mit
der katholischen Kirche
der orthodoxen Kirche
Diese beiden stehen mir besonders nahe!
Weiterhin mit
dem Hinduismus (Om shanti OM)
Dem Islam (Allah akbar)
und ansonsten "lerne" ich noch und lerne auch wohl nie aus.
Religion "lernt" man auch nicht, man "lebt" sie- idealerweise.
Gerhard hat folgendes geschrieben:
Staubkorn, erst einmal sollte man seine eigene Religion kennen, dann kann man sich anderen Religionen zuwenden.
Was aber siehst du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber in deinem Auge nimmst du nicht wahr?

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Idiota
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Beitrag von Idiota »

Gerhard hat geschrieben:Staubkorn, erst einmal sollte man seine eigene Religion kennen, dann kann man sich anderen Religionen zuwenden.
Ach Gerhard, das klingt so wie: "Erst solltes du die Heimat erwandert haben, ehe du ins Ausland fährt."
Wenn Staubkorn mit Andersgläubigen spricht, ist das kein ofizieller Kontakt zu dem man nach einem Studium der Theologie von der Kirche bestellt wird.
Ein Suchender wird Fragen stellen dürfen.
Oder wie meinst Du das ?
Gruß von Idiota
Ich kreise um Gott den uralten Turm und ich kreise ...

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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Beim interreligiösen Dialog geht es m.E. insbesondere um die Frage:

Findet in anderen Religionen echte Gottesbegegnung statt?

Falls man geneigt ist, dies zuzugeben: wie steht man zu der christlichen Zentralaussage, dass allein Jesus der Weg zu Gott ist?

Und wie kann Gott es zulassen, dass in anderen Religionen positive spirituelle Erfahrungen gemacht werden?
Lässt er es überhaupt zu?
Oder sind diese Erfahrungen Selbsttäuschungen oder gar Blendwerk des Satans?

Mein liebstes Lösungsmodell (stammt tatsächlich von C.S.Lewis, in "Narnia"):

Wer in anderen Religionen mit aufrichtiger Gottesliebe "Gott" dient und sein Leben widmet, bringt damit ein Opfer dar, das der HErr betrachtet, als wäre es IHM dargebracht worden.

Wer im Christentum aus falscher Gesinnung dem HErrn ein "Opfer" bringt, das lehnt Gott ab und betrachtet es, als wäre es den Dämonen der falschen Religionen dargebracht.


D.h: was in den Religionen an Gutem geschieht, ist Wirkung des Heiligen Geistes, auch wenn es von den "Ungläubigen" nicht als solche erkannt wird.

Klar, das ist eine hemmungslose Vereinnahmungsstrategie, aber mir scheint das der am ehesten angemessene Weg zu sein, die anderen Religionen gleichzeitig insgesamt zu verwerfen und dennoch das jeweilige Gute zu würdigen.

regina 32
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Beitrag von regina 32 »

Hallo Clemens, da ist was dran, ich hab mit großem interesse Deinen Beitrag gelesen, er passt eigentlich auch zu dem Thread "mit welchem Recht" meiner Meinung nach.

Danke!

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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Ja, so war er AUCH gemeint.

:freude:

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Idiota
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Beitrag von Idiota »

Clemens hat geschrieben: Und wie kann Gott es zulassen, dass in anderen Religionen positive spirituelle Erfahrungen gemacht werden? ...
Lieber Clemens,
Dein Lösungsmodell gefällt mir.
Zu dem oben zitierten Satz, möchte ich folgendes anmerken:
Auch im finstersten Heidentum verschließt sich Gott nicht, sondern versucht eine persönliche Beziehung aufzubauen. Wir nennen diese Zuwendung Gottes "das Wort". Es ist also nicht die Religion sondern die persönliche Beziehung, die die positive spirituelle Erfahrung bewirkt.
Gruß Idiota
Ich kreise um Gott den uralten Turm und ich kreise ...

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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Du hast recht und ich hoffe, es gelingt mir, das in meinem Hirn verankerte Bild dauerhaft um deine Worte zu erweitern.

Danke

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Idiota hat geschrieben: Auch im finstersten Heidentum verschließt sich Gott nicht, sondern versucht eine persönliche Beziehung aufzubauen. Wir nennen diese Zuwendung Gottes "das Wort". Es ist also nicht die Religion sondern die persönliche Beziehung, die die positive spirituelle Erfahrung bewirkt.
Gruß Idiota
Finsteres Heidentum, empfinde ich als eine finstere Aussage, so nach dem Motto, alle in einen Sack geworfen und dann draufhauen.

Da gibt es unendliche Unterschiede......

Pierre :|
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Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Finsteres Christentum ist auch nicht meine Sache. Da hatte Elisabeth von Thüringen schon recht.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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Idiota
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Beitrag von Idiota »

pierre10 hat geschrieben:Finsteres Heidentum, empfinde ich als eine finstere Aussage, so nach dem Motto, alle in einen Sack geworfen und dann draufhauen.
Da gibt es unendliche Unterschiede......
Lieber Pierre,
da bin ich ganz deiner Meinung. Mit der unglücklichen Formulierung wollte ich nur meine Aussage unterstreichen.

Der ewige Gott wendet sich uns liebevoll zu. Nennen wir diese Zuwendung Logos, Messias, Christus oder mit Namen aus anderen Kulturkreisen. Gott will, daß wir uns Ihm wieder zuwenden und dadurch Befreiung/Erlösung vom falschen Ego gewinnen.
Für uns Christen ist es immer Christus (deshalb nennt man uns so) und das ist keine Vereinnamung.
Es grüßt Dich von Herzen
Idiota
Ich kreise um Gott den uralten Turm und ich kreise ...

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overkott
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Beitrag von overkott »

Idiota hat geschrieben:
pierre10 hat geschrieben:Finsteres Heidentum, empfinde ich als eine finstere Aussage, so nach dem Motto, alle in einen Sack geworfen und dann draufhauen.
Da gibt es unendliche Unterschiede......
Lieber Pierre,
da bin ich ganz deiner Meinung. Mit der unglücklichen Formulierung wollte ich nur meine Aussage unterstreichen.

Der ewige Gott wendet sich uns liebevoll zu. Nennen wir diese Zuwendung Logos, Messias, Christus oder mit Namen aus anderen Kulturkreisen. Gott will, daß wir uns Ihm wieder zuwenden und dadurch Befreiung/Erlösung vom falschen Ego gewinnen.
Für uns Christen ist es immer Christus (deshalb nennt man uns so) und das ist keine Vereinnamung.
Es grüßt Dich von Herzen
Idiota
Ich würde auch nicht pauschal von finsterem Heidentum sprechen, wohl aber heidnische Finsternisse ablehnen.

Auch eine Luther-Kritik sollte nicht persönlich und nicht kollektiv sein, obgleich wir bedauern, dass die Egomanie Europa gespalten hat.

An der katholischen Kirche schätze ich vor allem ihren weisen versöhnenden Eklektizismus.
Zuletzt geändert von overkott am Dienstag 25. November 2008, 11:40, insgesamt 1-mal geändert.

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