Das DU Gottes

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overkott
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Das DU Gottes

Beitrag von overkott »

Man kann die Dreifaltigkeitstheologie als Ordnen der Heiligen Schrift verstehen, wobei Vater, Sohn und Heiliger Geist in die richtige Beziehung gesetzt werden.

Dabei erscheint der Sohn nicht nur als der im Heiligen Geist Ausgesprochene, sondern auch als der im selben Angesprochene, als das DU Gottes.

Der Sohn ist also derjenige, der sich vom Vater ansprechen lässt, sich auf ihn einlässt und auf ihn hört. Erfüllt vom heiligen Geist stimmen Vater und Sohn völlig überein.

ieromonach
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Das DU Gottes

Beitrag von ieromonach »

Im sonntäglichen Dreifaltigkeitshymnos singen und beten wir:

"Wahrhaft würdig ist es dich zu besingen göttliche Dreifaltigkeit. Den Vater ohne Anfang, Schöpfer des Alls, das gleichewige Wort, unaussprechlich gezeugt vom Vater vor allen Ewigkeiten, und den Heiligen Geit der zeitlos vom Vater ausgeht."

Dann ist da ein Gebet: nur ein kurzer Satz und wir vrstehen das wir zum Gott ein DU sprechen dürfen.

"Allmächtige und lebenschafffende Heilige Dreifaltigkeit, Urheber des Lichtes. Alle Geschöpfe dieser Welt hast DU aus dem Nichtsein hervorgebracht, für sie sorgst DU, und DU erhälst sie. ....."

Noch etwas: Wir können mit der deutschen Sprache sehr gut auf das Geheimnis der Dreifaltigkeit hinweisen. Besser als im Griechischen.

I. Dreifaltigkeit
II. Dreieinigkeit.

Beide Wort drücken eine Sicht aus.Beides ist sehr schön.

+pth

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overkott
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Beitrag von overkott »

Wirklich ein wunderschöner Hymnus, vor allem vor dem Hintergrund, dass dem hl. Bonaventura die hl. Dreifaltigkeit so sehr am Herzen lag. Dieses Lied ist so voller sonntäglicher Freude über die Schöpfung. Besonders der Gedanke, dass Gott alles ins Dasein rief, ist wunderschön.

Tatsächlich geht es auch um die Zwiesprache zwischen Vater und Sohn. Insofern ist mit Gottes DU nicht nur der Sohn gemeint. Das DU geht aus beiden hervor und zeigt die Einigkeit im Heiligen Geist.

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Idiota
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Re: Das DU Gottes

Beitrag von Idiota »

Ach lieber Overkott,
ich habe schon mehrmals Anlauf genommen, verstehe es aber nicht.
overkott hat geschrieben:Man kann die Dreifaltigkeitstheologie als Ordnen der Heiligen Schrift verstehen, wobei Vater, Sohn und Heiliger Geist in die richtige Beziehung gesetzt werden.
Dabei erscheint der Sohn nicht nur als der im Heiligen Geist Ausgesprochene, sondern auch als der im selben Angesprochene, als das DU Gottes.
Der Sohn ist also derjenige, der sich vom Vater ansprechen lässt, sich auf ihn einlässt und auf ihn hört. Erfüllt vom heiligen Geist stimmen Vater und Sohn völlig überein.
Wie ist der Sohn, da er doch eine Person des dreifaltigen Gottes ist, das DU Gottes ?
Was ist der Unterschied zwischen Gott und Gott Vater ?
Gruß Idiota
Ich kreise um Gott den uralten Turm und ich kreise ...

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overkott
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Re: Das DU Gottes

Beitrag von overkott »

Idiota hat geschrieben:Ach lieber Overkott,
ich habe schon mehrmals Anlauf genommen, verstehe es aber nicht.
overkott hat geschrieben:Man kann die Dreifaltigkeitstheologie als Ordnen der Heiligen Schrift verstehen, wobei Vater, Sohn und Heiliger Geist in die richtige Beziehung gesetzt werden.
Dabei erscheint der Sohn nicht nur als der im Heiligen Geist Ausgesprochene, sondern auch als der im selben Angesprochene, als das DU Gottes.
Der Sohn ist also derjenige, der sich vom Vater ansprechen lässt, sich auf ihn einlässt und auf ihn hört. Erfüllt vom heiligen Geist stimmen Vater und Sohn völlig überein.
Wie ist der Sohn, da er doch eine Person des dreifaltigen Gottes ist, das DU Gottes ?
Was ist der Unterschied zwischen Gott und Gott Vater ?
Gruß Idiota
Gott verhält sich zu den drei Personen wie Familie zu Vater, Kind und Mutter.

Wie in der Familie das DU aus dem Vater und der Mutter hervorgeht und die Beziehung zwischen Vater, Kind und Mutter umschreibt, verhält sich das auch in Gott.

Also, völlig logisch.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Ist es überhaupt logisch, an die hl. Dreifaltigkeit zu glauben, wo diese Theologie in der Bibel überhaupt nicht ausformuliert ist?

Ich denke schon.

Dieses theologische Modell ergibt sich aus der triplex intelligentia spiritualis, wie dies Bonaventura im Hexaemeron sehr klar beschreibt:

Ideo primus sensus litteralis; deinde, quia res significant, sunt tres sensus. Deus enim manifestat se in qualibet creatura tripliciter: secundum substantiam, virtutem et operationem. Et omnis creatura repraesentat Deum, qui est Trinitas, et qualiter pervenitur ad eum. Et quia per fidem, spem et caritatem pervenitur ad Deum; ideo omnis creatura insinuat, quid credendum, quid exspectandum, quid operandum. Et secundum hoc est triplex intelligentia spiritualis: allegoria, quid credendum; anagogia, quid exspectandum; tropologia, quid operandum, quia caritas facit operari. - Intelligentia litteralis est quasi facies naturalis, scilicet hominis; aliae sunt facies mysticae: per leonem, qui habet magnificentiam, allegoria, sive quid credendum; per faciem bovis, qui trahit aratrum et sulcat terram ad fructificandum, tropologia sive moralis; per aquilam, quae in altum volat, anagogia. - Prima facies, scilicet litteralis, aperta est; secunda, magnificentia alte elavata; tertia, tropologia est fructuosa; quarta quasi irreverberatis oculis solem intuetur. - Hae quatuor sunt quasi visio maus propter spriritualium intelligentiarum primitivam originationem, profundissimam altitudinem et profluentissimam multiformitatem. Unde sicut sunt tres personae in una essentia, sic tres intelligentiae in una superficie litterae.

Mir scheint, dass sich für vernünftige Menschen große Glaubensprobleme vor allem dort ergaben, wo sich die Theologie (z.B. bei Luther) von dieser Lesart in Bildern abgewandt hat und dazu neigte, alles wörtlich zu nehmen.

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Idiota
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Re: Das DU Gottes

Beitrag von Idiota »

overkott hat geschrieben:Gott verhält sich zu den drei Personen wie Familie zu Vater, Kind und Mutter.
Wie in der Familie das DU aus dem Vater und der Mutter hervorgeht und die Beziehung zwischen Vater, Kind und Mutter umschreibt, verhält sich das auch in Gott.
Also, völlig logisch.
Lieber Overkott, das versteh ich noch weniger.
Ich will es mal so formulieren:
Ein Gott spricht uns an durch drei verschiedene Sprechmasken ( Persona ). Das schließ aus, daß die Personen ( oder Erscheinungsweisen ) miteinander oder gar gegeneinander agieren.

Es grüßt Dich herzlich
Idiota
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overkott
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Re: Das DU Gottes

Beitrag von overkott »

Idiota hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Gott verhält sich zu den drei Personen wie Familie zu Vater, Kind und Mutter.
Wie in der Familie das DU aus dem Vater und der Mutter hervorgeht und die Beziehung zwischen Vater, Kind und Mutter umschreibt, verhält sich das auch in Gott.
Also, völlig logisch.
Lieber Overkott, das versteh ich noch weniger.
Ich will es mal so formulieren:
Ein Gott spricht uns an durch drei verschiedene Sprechmasken ( Persona ). Das schließ aus, daß die Personen ( oder Erscheinungsweisen ) miteinander oder gar gegeneinander agieren.

Es grüßt Dich herzlich
Idiota
Liebe Idiota,

wie können Sprechmasken agieren?

Das ist ein großes Geheimnis.

Wie würdest du das denn erklären?

Es grüßt dich

overkott

Raphaela
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Re: Das DU Gottes

Beitrag von Raphaela »

overkott hat geschrieben:Gott verhält sich zu den drei Personen wie Familie zu Vater, Kind und Mutter.

Wie in der Familie das DU aus dem Vater und der Mutter hervorgeht und die Beziehung zwischen Vater, Kind und Mutter umschreibt, verhält sich das auch in Gott.

Also, völlig logisch.
:hmm:
Es gibt nur einen einzigen Gott, der sich aber in drei göttlichen Personen zeigt.
Gleichzeitig hat Jesus Christus die göttliche und menschliche Natur.

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incarnata
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Re: Das DU Gottes

Beitrag von incarnata »

overkott hat geschrieben:
Lieber Overkott, das versteh ich noch weniger.
Ich will es mal so formulieren:
Ein Gott spricht uns an durch drei verschiedene Sprechmasken ( Persona ). Das schließ aus, daß die Personen ( oder Erscheinungsweisen ) miteinander oder gar gegeneinander agieren.

Es grüßt Dich herzlich
Idiota[/quote]
Liebe Idiota,

wie können Sprechmasken agieren?

Das ist ein großes Geheimnis.

Wie würdest du das denn erklären?

Es grüßt dich

overkott[/quote]

Wie im griechischen Theater.Nur dass das da verschiedene Menschen sind,die hinter den Rollenmasken stecken;daher können sie da auch gegeneinander agieren,während Gott jedoch Einer und zugleich Beziehung ist. Besser als diese alte"persona"-Defiition,die sich doch immer wieder mit unserem modernen Personen-Begriff vermengt,woraus dann der Vorwurf kommt,wir würden an drei Götter glauben gefällt mir allemal die Vorstellung Gottes als der Liebe.Da Liebe sich niemals selbst genügt kann sie nur in Beziehung stehen,muss also ein DU auf gleichem level haben und wird aus dieser Beziehung heraus schöpferisch.Der Geist ist eben die Verbindung zwischen ich und Du und handelt als Person insbesondere in der Beziehung zu den Geschöpfen,wofür es auch genügend Bibelstellen gibt,die ihn als Tröster,
Fürsprecher,Helfer titulieren.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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overkott
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Re: Das DU Gottes

Beitrag von overkott »

incarnata hat geschrieben:Wie im griechischen Theater.Nur dass das da verschiedene Menschen sind,die hinter den Rollenmasken stecken;daher können sie da auch gegeneinander agieren,während Gott jedoch Einer und zugleich Beziehung ist. Besser als diese alte"persona"-Defiition,die sich doch immer wieder mit unserem modernen Personen-Begriff vermengt,woraus dann der Vorwurf kommt,wir würden an drei Götter glauben gefällt mir allemal die Vorstellung Gottes als der Liebe.Da Liebe sich niemals selbst genügt kann sie nur in Beziehung stehen,muss also ein DU auf gleichem level haben und wird aus dieser Beziehung heraus schöpferisch.Der Geist ist eben die Verbindung zwischen ich und Du und handelt als Person insbesondere in der Beziehung zu den Geschöpfen,wofür es auch genügend Bibelstellen gibt,die ihn als Tröster,
Fürsprecher,Helfer titulieren.
Wunderbar, incarnata, perfekt.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Ezechiel hat geschrieben:Ich schließe mit ihnen einen Friedensbund; es soll ein ewiger Bund sein. Ich werde sie zahlreich machen. Ich werde mitten unter ihnen für immer mein Heiligtum errichten, und bei ihnen wird meine Wohnung sein. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.
Kann jemand den Geist der Einigkeit zurückweisen? Das Angebot Gottes nicht annehmen? Das DU verneinen?
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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Idiota
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Re: Das DU Gottes

Beitrag von Idiota »

overkott hat geschrieben:
Idiota hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Gott verhält sich zu den drei Personen wie Familie zu Vater, Kind und Mutter.
Wie in der Familie das DU aus dem Vater und der Mutter hervorgeht und die Beziehung zwischen Vater, Kind und Mutter umschreibt, verhält sich das auch in Gott.
Also, völlig logisch.
Lieber Overkott, das versteh ich noch weniger.
Ich will es mal so formulieren:
Ein Gott spricht uns an durch drei verschiedene Sprechmasken ( Persona ). Das schließ aus, daß die Personen ( oder Erscheinungsweisen ) miteinander oder gar gegeneinander agieren.
Liebe Idiota,

wie können Sprechmasken agieren?
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Wie würdest du das denn erklären?
Lieber Overkott,
die Frage stelle ich auch und bin der Meinung, daß die Dreifaltigkeit eben keine Familie ist. Das Bild von der Götterfamilie, Vater, Mutter und Kind, ist in der Antike weit verbreitet. Möglicherweise haben die Konzilsväter auch daran gedacht, als sie sich die Frage stellten: Wie erklären wir den römischen Volk die Dreifaltigkeit Gottes.
Den Judenchristen tat die Formulierung schon damals weh. Ich kann sie so auch nicht akzeptieren.
Gruß Idiota (trotz a-Endung männlich)
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overkott
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Re: Das DU Gottes

Beitrag von overkott »

Idiota hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Idiota hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Gott verhält sich zu den drei Personen wie Familie zu Vater, Kind und Mutter.
Wie in der Familie das DU aus dem Vater und der Mutter hervorgeht und die Beziehung zwischen Vater, Kind und Mutter umschreibt, verhält sich das auch in Gott.
Also, völlig logisch.
Lieber Overkott, das versteh ich noch weniger.
Ich will es mal so formulieren:
Ein Gott spricht uns an durch drei verschiedene Sprechmasken ( Persona ). Das schließ aus, daß die Personen ( oder Erscheinungsweisen ) miteinander oder gar gegeneinander agieren.
Liebe Idiota,

wie können Sprechmasken agieren?
Das ist ein großes Geheimnis.
Wie würdest du das denn erklären?
Lieber Overkott,
die Frage stelle ich auch und bin der Meinung, daß die Dreifaltigkeit eben keine Familie ist. Das Bild von der Götterfamilie, Vater, Mutter und Kind, ist in der Antike weit verbreitet. Möglicherweise haben die Konzilsväter auch daran gedacht, als sie sich die Frage stellten: Wie erklären wir den römischen Volk die Dreifaltigkeit Gottes.
Den Judenchristen tat die Formulierung schon damals weh. Ich kann sie so auch nicht akzeptieren.
Gruß Idiota (trotz a-Endung männlich)
Lieber Idiota,

ich will dir nichts aufdrängen. Vielleicht hilft dir das Bild von Zeugung und Hauchung weiter. Gott allegorisch als Familie zu verstehen, veranschaulicht jedenfalls Gott als Liebe und Beziehung. Außerdem zeigt es eine sinnvolle Zuordnung eines Oberbegriffs und Teilbegriffen. Aber wie gesagt...

Gruß overkott

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Idiota
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Beitrag von Idiota »

Lieber Overkott,
Gott als liebende Beziehung innerhalb der Dreifaltigkeit, untereinander, das habe ich schon wiederholt gehört und scheint die aktuelle Lehre zu sein. Aber ich glaube das nicht.
Das ältere Bild, von Hauch und Zeugung, hat auch einen Haken.
Der Geist Gottes als Hauch oder Atem Gottes, das verstehe ich gut. Der Sohn als Licht vom Licht verstehe ich, auch wenn das Wort "Sohn" mir nicht ganz passend erscheint. Aber die Zeugung des Sohnes vor aller Zeit, das ist mir zu sehr grichische Antike.
Vor aller Zeit: Also vor der Schöpfung des Alls. Denn die Zeit ist eine Dimension des Alls. - soweit, so gut - Aber wenn keine Zeit besteht, gibt es auch kein vorher oder nachher.
Gezeugt, nicht geschaffen: Jesus von Nazareth war ein Mensch und damit ein Geschöpf. Wenn wir das bestreiten, kommen wir in Teufels Küche. Der Christus/Messias in Jesus ist der Logos, wie im Johannes-Prolog beschrieben.
Warum muß er als Sohn, als ein von Gott getrennter Gott betrachtet werden ?
Ich habe Verständnis dafür, daß man keinem Mutterkult und Fruchtbarkeitskult Vorschub leisten wollte und deshalb gezeugt und nicht geboren sagte. Mir wäre lieber gewesen, man wäre beim "Licht vom Licht" geblieben.

Die Zuordnung von Oberbegriff und Teilbegriff in der Dreifaltigkeit stimmt auch nicht. Aber das reicht für heute.
Es grüßt Dich herzlich
Idiota
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overkott
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Beitrag von overkott »

Ja, lieber Idiota, die theologische Bildsprache ist eine Sache für sich. Manche können damit etwas anfangen, andere nicht. Überzeug dich selbst: Es ist gar nicht einfach, aber ungemein faszinierend. Du musst jedoch nicht Theologie studieren, um selig zu werden.

ieromonach
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Das DU Gottes

Beitrag von ieromonach »

Worin der Begriff "Zeugung" und "Hervorgang" besteht wissen wir nicht. Beide Begriffe sind ja aus der Hl. Schrift entnommen. Mit Logik und philosophischer/theologischer Überlegung können wir das innertrinitarische Sein nicht ergründen. Unser Zeitbegriff wie z. B. "vorher und nachher " haben dort keinen Platz und Sinn. Dieses sagten schon der hl. Johannes Damaskinos und auch der hl. Gregorios Theologos. Es ist wohl die Versuchung der westl. Theologie alles ergründen zu wollen. Aber, wir können immer nur sagen was Gott (hier der Dreieinige) nicht ist, niemals aber wie, was und warum. Wenn ich sage "Gott ist Liebe" so ist das zwar richtig und trotzdem ist die Aussage beschränkt auf unser Wissen und Empfinden. Gott kann nicht verglichen werden mit unserem Sein.


+ P.Theodoros

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overkott
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Beitrag von overkott »

Das ist aber jetzt mal unorthodox.

ieromonach
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Beitrag von ieromonach »

Was genau?

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Robert Ketelhohn
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Re: Das DU Gottes

Beitrag von Robert Ketelhohn »

ieromonach hat geschrieben:Worin der Begriff "Zeugung" und "Hervorgang" besteht wissen wir nicht. Beide Begriffe sind ja aus der Hl. Schrift entnommen. Mit Logik und philosophischer/theologischer Überlegung können wir das innertrinitarische Sein nicht ergründen. Unser Zeitbegriff wie z. B. "vorher und nachher " haben dort keinen Platz und Sinn. Dieses sagten schon der hl. Johannes Damaskinos und auch der hl. Gregorios Theologos. Es ist wohl die Versuchung der westl. Theologie alles ergründen zu wollen. Aber, wir können immer nur sagen was Gott (hier der Dreieinige) nicht ist, niemals aber wie, was und warum. Wenn ich sage "Gott ist Liebe" so ist das zwar richtig und trotzdem ist die Aussage beschränkt auf unser Wissen und Empfinden. Gott kann nicht verglichen werden mit unserem Sein.


Das kennt und weiß die „westliche Theologie“ eigentlich auch.
Sogar ohne besondere Nähe zum Osten. Vielleicht ist es die
besondere Versuchung des Westens, auch das Nichtwissen
noch definieren zu wollen. Aber auch das kann man nicht pau-
schal sagen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

ieromonach
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Beitrag von ieromonach »

Danke Robert K., Sie haben mich verstanden, mein lieber Overkott nicht. Wieso eigentlich nicht? :hmm:

pth

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Ja, trollig, nä :freude:
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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Re: Die Pforte

Beitrag von overkott »

ieromonach hat geschrieben:Was genau?
Gott vergleicht sich selbst, indem er den Menschen als sein Abbild schafft und selbst Mensch wird.

Also, dieser radikale Dualismus der negativen Theologie ist unorthodox.

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Idiota hat geschrieben:Lieber Overkott,
Gott als liebende Beziehung innerhalb der Dreifaltigkeit, untereinander, das habe ich schon wiederholt gehört und scheint die aktuelle Lehre zu sein. Aber ich glaube das nicht.
Das ältere Bild, von Hauch und Zeugung, hat auch einen Haken.
Der Geist Gottes als Hauch oder Atem Gottes, das verstehe ich gut. Der Sohn als Licht vom Licht verstehe ich, auch wenn das Wort "Sohn" mir nicht ganz passend erscheint. Aber die Zeugung des Sohnes vor aller Zeit, das ist mir zu sehr grichische Antike.
Vor aller Zeit: Also vor der Schöpfung des Alls. Denn die Zeit ist eine Dimension des Alls. - soweit, so gut - Aber wenn keine Zeit besteht, gibt es auch kein vorher oder nachher.
Gezeugt, nicht geschaffen: Jesus von Nazareth war ein Mensch und damit ein Geschöpf. Wenn wir das bestreiten, kommen wir in Teufels Küche. Der Christus/Messias in Jesus ist der Logos, wie im Johannes-Prolog beschrieben.
Warum muß er als Sohn, als ein von Gott getrennter Gott betrachtet werden ?

Ich habe Verständnis dafür, daß man keinem Mutterkult und Fruchtbarkeitskult Vorschub leisten wollte und deshalb gezeugt und nicht geboren sagte. Mir wäre lieber gewesen, man wäre beim "Licht vom Licht" geblieben.

Die Zuordnung von Oberbegriff und Teilbegriff in der Dreifaltigkeit stimmt auch nicht. Aber das reicht für heute.
Es grüßt Dich herzlich
Idiota
Lieber Idiota ! Damit,daß Du den Sohn als Geschöpf siehst und den Geist lediglich als Atem/Hauch Gottes,bist Du der Lehre der sog. Zeugen Jehovas ziemlich nahe.Aber nur ,wer glaubt,dass Jesus Christus nicht nur ein geschichtlicher Mensch war,sondern zugleich auch wahrer Gott,kann doch vor eben diesem Wunder,dass sich der unfassliche Gott zum fasslichen Geschöpf gemacht hat staunend stehen.Eben darauf aber fusst der ganze Glaube,eben auch die Lehre von der Erlösung: Nur Gott kann Gottes Zorn "versöhnen"-da ist er schon wieder: der Sohn-aber da es um die Erlösung der Menschen,die gesündigt haben geht,tut er dies konsequentr indem er Mensch wird und sich
sogar am Kreuz in die Situation der absoluten Schande vor der Welt und der
völligen Verlassenheit vom Vater Gott begibt.Aufgrund Seiner Gottheit aber überwindet ER aber gerade dadurch den Tod.
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Re: Die Pforte

Beitrag von overkott »

ieromonach hat geschrieben:Was genau?
Gott vergleicht sich selbst, indem er den Menschen als sein Abbild schafft und selbst Mensch wird.

Also dieser radikale Dualismus der negativen Theologie ist unorthodox.

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incarnata
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Re: Die Pforte

Beitrag von incarnata »

overkott hat geschrieben:
ieromonach hat geschrieben:Was genau?
Gott vergleicht sich selbst, indem er den Menschen als sein Abbild schafft und selbst Mensch wird.

Also dieser radikale Dualismus der negativen Theologie ist unorthodox.
Was ist"negative Theologie" ??
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Re: Die Pforte

Beitrag von overkott »

incarnata hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
ieromonach hat geschrieben:Was genau?
Gott vergleicht sich selbst, indem er den Menschen als sein Abbild schafft und selbst Mensch wird.

Also dieser radikale Dualismus der negativen Theologie ist unorthodox.
Was ist"negative Theologie" ??
Die negative Theologie ist aus dem Versuch hervorgegangen, den religiösen Glauben mit der Philosophie und der Vernunft zu vereinbaren und darüber auszulegen. Darin gleicht sie der natürlichen Theologie, doch im Gegensatz zu dieser bestreitet die negative Theologie die Möglichkeit zur objektiven Erkenntnis und zum Beweis eines Gottes. Alle Eigenschaften, Benennungen oder Definitionen des Göttlichen werden hier konsequent negiert, so dass das Göttliche ein unvorstellbares und nicht beweisbares "Nichts" jenseits der Welt ist und bleibt. Ihm wird in dieser Weise selbst das Sein abgesprochen.

Die negative Theologie trat schon in der Antike stets im Zusammenhang mit der griechischen Philosophie auf und hier besonders mit dem Neuplatonismus (Dionysius Areopagita). Bedeutendster Vertreter einer negativen Theologie im christlichen Mittelalter ist Meister Eckhart, der den personalen dreieinigen Gott zusammen mit allen weltlichen Phänomenen zum unerkennbaren Einen hin transzendiert.

ieromonach
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Die Pforte

Beitrag von ieromonach »

Hier verwechselt Overkott die Häresie der Gnostiker Valentinus und Eunomios mit der "negativen Theologie". In den Katechetischen Vorlesungen VI,5 des hl. Kyrillos v. Jerusalem ist zu lesen was gemeint[ ist. Aber auch der hl. Augustinus schreibt darüber als er am Ufer des Meeres entlangging und über Gott nachdachte. ..... Er sah einen Knaben der mit einer Muschel Wasser aus dem Meer schöpfte. Daraufhin dachte er an das Missverhältnis zwischen unserem Verstand und der Größe Gottes. Er begriff folgendes. Für unseren Verstand ist es unmöglich sich eine Vorstellung von Gott zu machen, so wie es unmöglich ist, mit einer Muschel das Meer auszuschöpfen.

Die neg. Theol. behauptet nicht die Unmöglichkeit der Gotteserkenntnis. Das ist ja in Röm 1,20 zu lesen. Aber auch 1 Joh 5,20 sagt uns dieses.

+pth

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Gott wäre nicht Gott,wenn wir ihn mit unserem bisschen Verstand voll erkennen könnten.Aber manchmal hilft ER uns dann mit einer Erfahrung auf die Sprünge,so dass wir mit dem Apostel Paulus jubeln können:" welch eine Tiefe des Reichtums,der Weisheit und Erkenntmis Gottes ::.".
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Beitrag von overkott »

Bei allem Ergriffensein über das unendliche Mysterium dürfen wir schon mal ein Blick in die Schöpfung und in die Bibel werfen, die uns doch einiges über Gott, seinen Sohn und seinen Geist erzählt: über die Gottesliebe und die Nächstenliebe.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Lass mich bitte hinzufügen: Über die recht verstandene Gottes- und Nächstenliebe.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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Re: Die Pforte

Beitrag von overkott »

ieromonach hat geschrieben:Hier verwechselt Overkott die Häresie der Gnostiker Valentinus und Eunomios mit der "negativen Theologie". In den Katechetischen Vorlesungen VI,5 des hl. Kyrillos v. Jerusalem ist zu lesen was gemeint[ ist. Aber auch der hl. Augustinus schreibt darüber als er am Ufer des Meeres entlangging und über Gott nachdachte. ..... Er sah einen Knaben der mit einer Muschel Wasser aus dem Meer schöpfte. Daraufhin dachte er an das Missverhältnis zwischen unserem Verstand und der Größe Gottes. Er begriff folgendes. Für unseren Verstand ist es unmöglich sich eine Vorstellung von Gott zu machen, so wie es unmöglich ist, mit einer Muschel das Meer auszuschöpfen.

Die neg. Theol. behauptet nicht die Unmöglichkeit der Gotteserkenntnis. Das ist ja in Röm 1,20 zu lesen. Aber auch 1 Joh 5,20 sagt uns dieses.

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Sag lieber vorsichtiger: meine negative Theologie.

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