Vatikanbank

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Gamaliel
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Vatikanbank

Beitrag von Gamaliel »

Vatikanbank: Vatikanischer Monsignore verhaftet

Daraus:
Bei dem Prälaten handelt es sich um Monsignore Nunzio Scarano, einen Priester aus Salerno und Mitarbeiter bei der APSA, dem vatikanischen Organ, das das Vermögen des Heiligen Stuhls verwaltet.
[...]
Bei der untersuchten Angelegenheit geht es um eine Abmachung zwischen Monsignore Scarano und dem Agenten Zito, 20 Millionen Euro in bar mit einem Privatflugzeug von der Schweiz nach Italien zu schaffen. Das Geld gehörte einigen Freunden des Monsignores. Zito soll für die Ausführung des Auftrages 400'000 Euro erhalten haben.

Dieter
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Re: Kurzmeldungen/Nachrichten III

Beitrag von Dieter »


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Peregrin
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von Peregrin »

Gamaliel hat geschrieben:Vatikanbank: Vatikanischer Monsignore verhaftet

Daraus:
Bei dem Prälaten handelt es sich um Monsignore Nunzio Scarano, einen Priester aus Salerno und Mitarbeiter bei der APSA, dem vatikanischen Organ, das das Vermögen des Heiligen Stuhls verwaltet.
[...]
Bei der untersuchten Angelegenheit geht es um eine Abmachung zwischen Monsignore Scarano und dem Agenten Zito, 20 Millionen Euro in bar mit einem Privatflugzeug von der Schweiz nach Italien zu schaffen. Das Geld gehörte einigen Freunden des Monsignores. Zito soll für die Ausführung des Auftrages 400'000 Euro erhalten haben.
Dubiose Geschichte. Wie ein Kommentator richtig schreibt:
MisterX hat geschrieben:Schlimm finde ich eigentlich nur, daß man sich solcher Agenten bedienen muß, um sein Eigentum zu transferieren und daß diese verhaftet werden können. Leider läßt die Nachricht eine Aussage vermissen, warum die Verhaftung erfolgte.
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umusungu
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von umusungu »

Peregrin hat geschrieben:Dubiose Geschichte. Wie ein Kommentator richtig schreibt:
MisterX hat geschrieben:Schlimm finde ich eigentlich nur, daß man sich solcher Agenten bedienen muß, um sein Eigentum zu transferieren und daß diese verhaftet werden können. Leider läßt die Nachricht eine Aussage vermissen, warum die Verhaftung erfolgte.
Wenn das Eigentum legal erworben wurde, kann es ohne solche Agenten transferiert werden ....
Stammen diese Gelder allerdings aus dubiosen - sündhaften - Quellen wie Raub, Erpressung, Drogenhandel usw dann ist es nicht legal erworben und muss eingezogen werden.
Ein gutes Gewissen ist allemal ein sanftes Ruhekissen - auch bei Geldtransaktionen!

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Peregrin
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von Peregrin »

mombasa hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:Dubiose Geschichte. Wie ein Kommentator richtig schreibt:
MisterX hat geschrieben:Schlimm finde ich eigentlich nur, daß man sich solcher Agenten bedienen muß, um sein Eigentum zu transferieren und daß diese verhaftet werden können. Leider läßt die Nachricht eine Aussage vermissen, warum die Verhaftung erfolgte.
Wenn das Eigentum legal erworben wurde, kann es ohne solche Agenten transferiert werden ....
Das stimmt schon länger nicht mehr.
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umusungu
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von umusungu »

Peregrin hat geschrieben:
mombasa hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:Dubiose Geschichte. Wie ein Kommentator richtig schreibt:
MisterX hat geschrieben:Schlimm finde ich eigentlich nur, daß man sich solcher Agenten bedienen muß, um sein Eigentum zu transferieren und daß diese verhaftet werden können. Leider läßt die Nachricht eine Aussage vermissen, warum die Verhaftung erfolgte.
Wenn das Eigentum legal erworben wurde, kann es ohne solche Agenten transferiert werden ....
Das stimmt schon länger nicht mehr.
natürlich stimmt das! Du musst nur alle Beträge über 10.000 Euro beim Grenzübertritt angeben.................. für legales Geld also kein Problem....
Für Schwarzgeld und nicht versteuertes Geld in der Tat ein großes Problem .. aber gut so!

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Peregrin
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Re: Kurzmeldungen/Nachrichten III

Beitrag von Peregrin »

Dieter hat geschrieben:Bankenskandal im Vatikan:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/v ... 8433.html
Viel Rauschen um wenig Inhalt. Gut verpackt zwischen Wichtigmacherei und gutmenschlicher Blähung kann sogar SPON den bekannten Sachverhalt nicht anders zusammenfassen als so:
Der Verdacht: Drittwelt-Diktatoren und Mafiosi bedienen sich geheimer Nummernkonten der Kirchenbank ebenso wie korrupte Politiker oder zwielichtige Milliardäre. Genaues weiß man nicht.
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Peregrin
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Re: Kurzmeldungen/Nachrichten III

Beitrag von Peregrin »

Zu den Details der "Enthüllung" kann man nur den Kopf schütteln:
Der Priester, so die Anschuldigung, habe dem Polizisten 400.000 Euro bezahlt, damit der in einem Privatjet - oder vielleicht sogar in einem staatlichen Flugzeug - 20 Millionen Euro in bar illegal aus der Schweiz holt.
Was an einem Geldtransport "illegal" sein kann, ist auch so ein Rätsel der Menschheit. Moralisch verwerflich ist daran jedenfalls nichts.
Schon vor etwa zwei Wochen hat die Staatsanwaltschaft in Salerno, Region Kampanien, ein Verfahren gegen ihn eröffnet. ... Die Anklage: Er habe die Hypothek für ein Apartment bei einer privaten Immobiliengesellschaft, die einige Familien gemeinsam führen, mit 560.000 Euro auf sehr originelle Weise abgelöst ...
"Auf originelle Weise abgelöst" ist mittlerweile ein Verbrechen, daß richtige Verfahren begründen kann und nicht etwa nur unauffällige Voruntersuchungen?
... als er vor ein paar Monaten die Polizei rief, um einen Einbruch zu melden, fiel den Beamten eine Ansammlung überaus wertvoller Dinge in der Wohnung auf. Sie machten eine Meldung ...
Die Polizei "macht Meldung", wenn sie in einer Wohnung "wertvolle Dinge" sieht? Gut zu wissen, offenbar läßt man die besser nicht bei der Tür rein.
Denn der Vatikan lässt bislang keinen Außenstehenden in seine Bankbücher schauen.
Das wäre ja noch schöner.
Vergeblich drängt die europäische Aufsichtsbehörde den Kirchenstaat seit Jahren, auch seine Bank den für alle EU-Institute vorgeschriebenen Regeln zur Verhinderung von Geldwäsche zu unterwerfen.
Was gehen den Vatikan EU-Regeln für EU-Institute an?
Zuletzt geändert von Peregrin am Sonntag 30. Juni 2013, 01:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Peregrin
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von Peregrin »

mombasa hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
mombasa hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:Dubiose Geschichte. Wie ein Kommentator richtig schreibt:
MisterX hat geschrieben:Schlimm finde ich eigentlich nur, daß man sich solcher Agenten bedienen muß, um sein Eigentum zu transferieren und daß diese verhaftet werden können. Leider läßt die Nachricht eine Aussage vermissen, warum die Verhaftung erfolgte.
Wenn das Eigentum legal erworben wurde, kann es ohne solche Agenten transferiert werden ....
Das stimmt schon länger nicht mehr.
natürlich stimmt das! Du musst nur alle Beträge über 10.000 Euro beim Grenzübertritt angeben.................. für legales Geld also kein Problem....
Wie wir in einem Nachbarstrang lesen können, kann man mit Ermittlungsverfahren und sogar Beschlagnahmungen zumindest belästigt werden, sobald und weil man mit Besitz auffällig wird und nicht zur herrschenden Klasse gehört oder dort in Ungnade gefallen ist. Sich durch Nichtdeklaration solchen Widrigkeiten entziehen zu wollen, ist bei Abwägung der Kräfteverhältnisse und der relativen Kosten sicher moralisch vertretbar.
Für Schwarzgeld und nicht versteuertes Geld in der Tat ein großes Problem .. aber gut so!
Das sind so Nullsätze für BILD-Leser. "Schwarz" und "nicht versteuert" sind Attribute, die nicht eigentlich dem Geld zukommen, sondern seinen Besitzern. Die Qualität des Geldes ändert sich durch eventuelle Steuervergehen nicht.
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umusungu
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von umusungu »

Peregrin hat geschrieben:
Für Schwarzgeld und nicht versteuertes Geld in der Tat ein großes Problem .. aber gut so!
Das sind so Nullsätze für BILD-Leser. "Schwarz" und "nicht versteuert" sind Attribute, die nicht eigentlich dem Geld zukommen, sondern seinen Besitzern. Die Qualität des Geldes ändert sich durch eventuelle Steuervergehen nicht.
Es gibt immer wieder Typen, die sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung entziehen - alle Vorteile nutzen und keine Gegenleistung bereit sind zu zahlen. Diese asozialen Typen fühlen sich dabei noch soooo toll ....
Schwarzgeld ist Geld, dass Menschen mit dunklen Sonnenbrillen heimlich in sichere Bunker schicken. Meist stammt es aus illegalen Geschäften wie Drogenhandel, Prostitution, Bestechung ... Solche Menschen sind Kriminelle!
Wer nicht bereit ist, auf seine Erträge die gesetzlichen Steuern zu zahlen, ist ein Verbrecher und schwerer Sünder. Er versündigt sich an der Gesellschaft, in der er lebt und wirtschaftet. Dieser Straftatbestand ist Ausdruck absoluter Selbstbezogenheit ....und reinsten Egoismus. Diese Gier ist eine der sieben Todsünden!

Caviteño
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Re: Kurzmeldungen/Nachrichten III

Beitrag von Caviteño »

Mit dem Kopfschütteln hast Du Recht - aber über das Verhalten des Vatikans:
Peregrin hat geschrieben:Zu den Details der "Enthüllung" kann man nur den Kopg schütteln:
Der Priester, so die Anschuldigung, habe dem Polizisten 4. Euro bezahlt, damit der in einem Privatjet - oder vielleicht sogar in einem staatlichen Flugzeug - 2 Millionen Euro in bar illegal aus der Schweiz holt.
Was an einem Geldtransport "illegal" sein kann, ist auch so ein Rätsel der Menschheit. Moralisch verwerflich ist daran jedenfalls nichts.
Falls der Geldverkehr an den Zollbehörden vorbei abgewickelt werden sollte bzw. wurde (wovon bei dem Sachverhalt auszugehen ist) - Geldwäscheverdacht!
Peregrin hat geschrieben:
Schon vor etwa zwei Wochen hat die Staatsanwaltschaft in Salerno, Region Kampanien, ein Verfahren gegen ihn eröffnet. ... Die Anklage: Er habe die Hypothek für ein Apartment bei einer privaten Immobiliengesellschaft, die einige Familien gemeinsam führen, mit 56. Euro auf sehr originelle Weise abgelöst ...
"Auf originelle Weise abgelöst" ist mittlerweile ein Verbrechen, daß richtige Verfahren begründen kann und nicht etwa nur unauffällige Voruntersuchungen?
der oben verkürzt dargestellte Satz endet wie folgt:
- mit 56 Schecks à 1. Euro, unterzeichnet von 56 verschiedenen Personen.
ein Staatsanwalt bzw. ein Ermittler, der bei einem solchen Sachverhalt nicht an Geldwäsche denkt und ein entsprechendes Ermittlungsverfahren einleitet, hat entweder den falschen Beruf oder ist korrupt.
Peregrin hat geschrieben:
Denn der Vatikan lässt bislang keinen Außenstehenden in seine Bankbücher schauen.
Das wäre ja noch schöner.
Vergeblich drängt die europäische Aufsichtsbehörde den Kirchenstaat seit Jahren, auch seine Bank den für alle EU-Institute vorgeschriebenen Regeln zur Verhinderung von Geldwäsche zu unterwerfen.
Was gehen den Vatikan EU-Regeln für EU-Institute an?
Natürlich kann der Vatikan als selbständiger Staat entscheiden, ob er sich den internationalen Übereinkommen gegen die Geldwäsche anschließt - niemand kann ihn zwingen.

Die Folgen einer Weigerung sind allerdings, daß man ihn als Paria-Staat behandeln und der internationale Geldverkehr für den Vatikan erschwert wird. Einen Vorgeschmack gab es ja bereits im Januar 213
Nun wird der Vatikan in Geldgeschäften noch mehr von der Außenwelt abgeschottet, weil die Vatikanbank Ior selbst nicht an die Systeme für den europäischen elektronischen Zahlungsverkehr angeschlossen ist. Die dafür nötige Überprüfung der vatikanischen Regeln gegen Geldwäsche im Jahr 212 durch die zuständige internationale Organisation „Moneyval“ ergab, dass nur 9 von 16 geforderten Kriterien erfüllt wurden.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/i ... 13356.html

Ein solches Verhalten ist weder ein Aushängeschild noch dem weltweiten Dienst der katholischen Kirche dienlich.

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holzi
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von holzi »

mombasa hat geschrieben:[...]Wer nicht bereit ist, auf seine Erträge die gesetzlichen Steuern zu zahlen, ist ein Verbrecher und schwerer Sünder. Er versündigt sich an der Gesellschaft, in der er lebt und wirtschaftet. Dieser Straftatbestand ist Ausdruck absoluter Selbstbezogenheit ....und reinsten Egoismus. Diese Gier ist eine der sieben Todsünden!
Der Neid, mit dem man den Tüchtigeren sein Erarbeitetes abluchsen will, aber auch!

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Juergen
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von Juergen »

Nunja, der Staat kassiert Steuern, weil er sonst nicht weiß, wie er seine Ausgaben finanzieren soll.
Freilich gibt es auch Staaten, die keine oder so gut wie keine Steuern erheben (z.B. Kuwait). – Sind jetzt deswegen alle Kuwaitis Verbrecher und schwere Sünder oder sind sie asozial?
:hmm:
Gruß Jürgen

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umusungu
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von umusungu »

Juergen hat geschrieben:Freilich gibt es auch Staaten, die keine oder so gut wie keine Steuern erheben (z.B. Kuwait). –
ich empfehle dem Super-Katholen nach Kuwait auszuwandern..........

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holzi
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von holzi »

mombasa hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Freilich gibt es auch Staaten, die keine oder so gut wie keine Steuern erheben (z.B. Kuwait). –
ich empfehle dem Super-Katholen nach Kuwait auszuwandern..........
Lieber nach San Marino oder Andorra. Das sind die noch richtig katholische Staaten. Und Jürgen geht nach Malta.

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umusungu
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von umusungu »

holzi hat geschrieben:[Und Jürgen geht nach Malta.
wie, Kuwait ist nicht Jürgen's Traumstaat ....? noch nicht einmal finanziell?

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Gallus
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von Gallus »

mombasa hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:[Und Jürgen geht nach Malta.
wie, Kuwait ist nicht Jürgen's Traumstaat ....? noch nicht einmal finanziell?
So wie ich ihn verstehe, will er andeuten, daß man den von Dir unterstellten Zusammenhang "keine Steuern -> schwere Sünde" nicht so allgemein und ohne Kenntnis der konkreten Umstände postulieren kann. Und damit hat er Recht. In den USA gab es in den 1970ern Leute, die die Steuerzahlung verweigert haben, weil sie den Vietnam-Krieg nicht finanzieren wollten. Schwere Sünder? :hmm:

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Juergen
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von Juergen »

holzi hat geschrieben:
mombasa hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Freilich gibt es auch Staaten, die keine oder so gut wie keine Steuern erheben (z.B. Kuwait). –
ich empfehle dem Super-Katholen nach Kuwait auszuwandern..........
Lieber nach San Marino oder Andorra. Das sind die noch richtig katholische Staaten. Und Jürgen geht nach Malta.
Ja, Malta hat m.W. auch nur 19% Steuern…

Aber es geht nicht um die Frage, ob wer nach Kuwait auswandern soll oder nicht, sondern um die prinzipielle Frage, ob es immer Sünde und ein Verbrechen ist, keine Steuern zu zahlen, wie Hängematten-Ludwig behauptet.
Gruß Jürgen

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Peregrin
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von Peregrin »

Juergen hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:
mombasa hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Freilich gibt es auch Staaten, die keine oder so gut wie keine Steuern erheben (z.B. Kuwait). –
ich empfehle dem Super-Katholen nach Kuwait auszuwandern..........
Lieber nach San Marino oder Andorra. Das sind die noch richtig katholische Staaten. Und Jürgen geht nach Malta.
Ja, Malta hat m.W. auch nur 19% Steuern…

Aber es geht nicht um die Frage, ob wer nach Kuwait auswandern soll oder nicht, sondern um die prinzipielle Frage, ob es immer Sünde und ein Verbrechen ist, keine Steuern zu zahlen, wie Hängematten-Ludwig behauptet.
Noch nicht einmal darum geht es (auch wenn es dank unserem Forumstroll so scheint), sondern darum, daß es keinen begründeten Verdacht darstellt und schon gar kein kein Verbrechen beweist, mit größeren Geldbeträgen an der Grenze oder mit Wertgegenständen in der Wohnung betroffen zu werden. Es ist auch nicht am Betroffenen, dann durch Offenlegung seiner Verhältnisse oder sonstwie seine Unschuld zu beweisen.
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Peregrin
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Re: Kurzmeldungen/Nachrichten III

Beitrag von Peregrin »

Caviteño hat geschrieben: Natürlich kann der Vatikan als selbständiger Staat entscheiden, ob er sich den internationalen Übereinkommen gegen die Geldwäsche anschließt - niemand kann ihn zwingen.

Die Folgen einer Weigerung sind allerdings, daß man ihn als Paria-Staat behandeln und der internationale Geldverkehr für den Vatikan erschwert wird. Einen Vorgeschmack gab es ja bereits im Januar 213
Nun wird der Vatikan in Geldgeschäften noch mehr von der Außenwelt abgeschottet, weil die Vatikanbank Ior selbst nicht an die Systeme für den europäischen elektronischen Zahlungsverkehr angeschlossen ist. Die dafür nötige Überprüfung der vatikanischen Regeln gegen Geldwäsche im Jahr 212 durch die zuständige internationale Organisation „Moneyval“ ergab, dass nur 9 von 16 geforderten Kriterien erfüllt wurden.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/i ... 13356.html

Ein solches Verhalten ist weder ein Aushängeschild noch dem weltweiten Dienst der katholischen Kirche dienlich.
Wenn eine internationale Kamarilla der Kirche normale Finanzgeschäfte verunmöglichen will, dann muß sich sich halt anders behelfen. Zum Beispiel mit Geldtransporten im Privatflugzeug. "Geldwäsche" ist ein Propagandadelikt wie "Kinderpornographie" und "Terrorismus", das immer dann herusgekramt wird, wenn bürgerliche Rechte beschnitten und staatliche Gewaltexzesse beworben werden sollen.
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Protasius
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von Protasius »

Peregrin hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:
mombasa hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Freilich gibt es auch Staaten, die keine oder so gut wie keine Steuern erheben (z.B. Kuwait). –
ich empfehle dem Super-Katholen nach Kuwait auszuwandern..........
Lieber nach San Marino oder Andorra. Das sind die noch richtig katholische Staaten. Und Jürgen geht nach Malta.
Ja, Malta hat m.W. auch nur 19% Steuern…

Aber es geht nicht um die Frage, ob wer nach Kuwait auswandern soll oder nicht, sondern um die prinzipielle Frage, ob es immer Sünde und ein Verbrechen ist, keine Steuern zu zahlen, wie Hängematten-Ludwig behauptet.
Noch nicht einmal darum geht es (auch wenn es dank unserem Forumstroll so scheint), sondern darum, daß es keinen begründeten Verdacht darstellt und schon gar kein kein Verbrechen beweist, mit größeren Geldbeträgen an der Grenze oder mit Wertgegenständen in der Wohnung betroffen zu werden. Es ist auch nicht am Betroffenen, dann durch Offenlegung seiner Verhältnisse oder sonstwie seine Unschuld zu beweisen.
Nach geltendem Recht ist es eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße bis zu einer Million Euro bestraft wird, wenn man an einer EU-Innengrenze auf Befragen des Zöllners Bargeld oder vergleichbare Zahlungsmittel (Schecks, Aktien, Sparbücher, Edelmetall,...) in Höhe von 10.000€ oder mehr nicht mündlich angibt. Bei einer Reise in ein Nicht-EU-Land müssen solche Bargeldmengen schriftlich beim Zöllner angezeigt werden.

http://www.zoll.de/DE/Privatpersonen/Re ... rgeld.html
http://www.zoll.de/DE/Privatpersonen/Re ... _node.html
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von Pelikan »

mombasa hat geschrieben:Stammen diese Gelder allerdings aus dubiosen - sündhaften - Quellen wie Raub, Erpressung, Drogenhandel usw dann ist es nicht legal erworben und muss eingezogen werden.
Aber auch nachdem der Finanzminister sie genommen hat, stammen die Gelder immer noch aus denselben sündhaften Quellen. Wie bekommt er die Gelder wieder sauber und weiß? Wie kann er sie verwenden, wenn sie nicht sauber sind?
Es gibt immer wieder Typen, die sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung entziehen - alle Vorteile nutzen und keine Gegenleistung bereit sind zu zahlen. [...] Wer nicht bereit ist, auf seine Erträge die gesetzlichen Steuern zu zahlen, ist ein Verbrecher und schwerer Sünder.
Wenn der, der die Steuer verlangt, einmal Hitler oder Mao heißt, was sagst du dann? Sprichst du dann auch noch von gesellschaftlicher Verantwortung? Fällst du das gleiche Urteil? Oder geht deinem Urteil über den Steuerschuldner ein moralisches Urteil über seine Herrscher voraus, ob sie der Steuer würdig sind?

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Maurus
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Re: Kurzmeldungen/Nachrichten III

Beitrag von Maurus »

Peregrin hat geschrieben: "Geldwäsche" ist ein Propagandadelikt wie "Kinderpornographie" und "Terrorismus", das immer dann herusgekramt wird, wenn bürgerliche Rechte beschnitten und staatliche Gewaltexzesse beworben werden sollen.
Geldwäsche ist das zentrale Thema im organisierten Verbrechen. Weil oft andere Möglichkeiten fehlen um es zu bekämpfen, ist das Verunmöglichen von Geldwäsche ein probates Bekämpfungsmittel. Wer sich darum nicht schert, der darf sich nicht wundern, wenn er anschließend als Komplize krimineller Vereinigungen bezeichnet wird.

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Pelikan
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Re: Kurzmeldungen/Nachrichten III

Beitrag von Pelikan »

Maurus hat geschrieben:Weil oft andere Möglichkeiten fehlen um es zu bekämpfen, ist das Verunmöglichen von Geldwäsche ein probates Bekämpfungsmittel.
Mit dem Argument wird die anlaßlose Vorratserfassung von allem und jedem gerechtfertigt, und wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten. Wenn es jemals für solche Verfahren ein rechtes Maß gab, ist es schon vor langer, langer Zeit verlorengegangen.

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Re: Kurzmeldungen/Nachrichten III

Beitrag von taddeo »

Pelikan hat geschrieben:... wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten.
Dieser Satz stimmt schon lang nicht mehr, auch wenn er noch von viel zu vielen geglaubt wird.

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Re: Kurzmeldungen/Nachrichten III

Beitrag von Juergen »

Pelikan hat geschrieben:… und wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten…
Der Satz könnte von Ministerium für Staatssicherheit stammen.
Oder von der NSA, FBI, CIA, BND, MAD, BKA, AOK… :umkuck:
Gruß Jürgen

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Re: Kurzmeldungen/Nachrichten III

Beitrag von Maurus »

Pelikan hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Weil oft andere Möglichkeiten fehlen um es zu bekämpfen, ist das Verunmöglichen von Geldwäsche ein probates Bekämpfungsmittel.
Mit dem Argument wird die anlaßlose Vorratserfassung von allem und jedem gerechtfertigt, und wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten. Wenn es jemals für solche Verfahren ein rechtes Maß gab, ist es schon vor langer, langer Zeit verlorengegangen.
Verzeihung, aber geht das auch etwas präziser?

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Re: Vatikanbank

Beitrag von taddeo »

Unser Pfarrer hat heut in der Festpredigt zum Ende der Kirchenrenovierung seiner zweiten Pfarrei erwähnt, daß er leider kein Mitarbeiter der Vatikanbank ist und deshalb die Pfarrei auf ihrem Anteil an den Kosten sitzenbleibt. :pfeif: :D

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Peregrin
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von Peregrin »

Protasius hat geschrieben: Nach geltendem Recht ist es eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße bis zu einer Million Euro bestraft wird, ...
Du meinst wohl "nach geltendem Unrecht". Allein diese Strafdrohung für eine "Ordnungswidrigkeit" zeigt ja, daß da was aus dem Rahmen gerutscht ist.
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Re: Kurzmeldungen/Nachrichten III

Beitrag von Peregrin »

Maurus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben: "Geldwäsche" ist ein Propagandadelikt wie "Kinderpornographie" und "Terrorismus", das immer dann herusgekramt wird, wenn bürgerliche Rechte beschnitten und staatliche Gewaltexzesse beworben werden sollen.
Geldwäsche ist das zentrale Thema im organisierten Verbrechen. Weil oft andere Möglichkeiten fehlen um es zu bekämpfen,
Wenn andere Möglichkeiten fehlen, kann es ja mit dem Verbrechen nicht so weit her sein. Es ist wohl einfach nur bequemer, Bürger zu terrorisieren und auf den gelegentlichen dicken Fisch zu hoffen, als sich mit richtigen Ermittlungen anzustrengen.

Einmal davon abgesehen, daß es reichlich kurios wirkt, wenn sich ausgerechnet Ami- und EU-Politiker gegen "organisiertes Verbrechen" ins Zeug legen wollen ...
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Re: Kurzmeldungen/Nachrichten III

Beitrag von Maurus »

Peregrin hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben: "Geldwäsche" ist ein Propagandadelikt wie "Kinderpornographie" und "Terrorismus", das immer dann herusgekramt wird, wenn bürgerliche Rechte beschnitten und staatliche Gewaltexzesse beworben werden sollen.
Geldwäsche ist das zentrale Thema im organisierten Verbrechen. Weil oft andere Möglichkeiten fehlen um es zu bekämpfen,
Wenn andere Möglichkeiten fehlen, kann es ja mit dem Verbrechen nicht so weit her sein.
Jo, ist alles ein Kinderspiel, Austrocknen der Mafia und der Schieberringe. Geh doch zur Polizei und erklär ihnen das, die sind zu dumm dazu...
Peregrin hat geschrieben:Es ist wohl einfach nur bequemer, Bürger zu terrorisieren und auf den gelegentlichen dicken Fisch zu hoffen, als sich mit richtigen Ermittlungen anzustrengen.
1. Es geht hier um eine Bank. 2. Da spricht der Experte :roll:
Peregrin hat geschrieben:Einmal davon abgesehen, daß es reichlich kurios wirkt, wenn sich ausgerechnet Ami- und EU-Politiker gegen "organisiertes Verbrechen" ins Zeug legen wollen ...
Klar, überall Gauner und Verbrecher...

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Soulfly
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Re: Vatikanbank

Beitrag von Soulfly »

http://de.wikipedia.org/wiki/Vatikanbank

Istituto per le Opere di Religione
Das Istituto per le Opere di Religione (IOR) (deutsch Institut für die religiösen Werke), allgemein bekannt als die Vatikanbank, ist eine Bank im Besitz des Heiligen Stuhles und faktisch Staatsbank der Vatikanstadt. Sie hat ihren Sitz im Turm Nikolaus V. in unmittelbarer Nähe zum Apostolischen Palast.[1]

Ihr Vermögen wird auf ca. 6 Milliarden Euro geschätzt - genaue Angaben sind aber nicht bekannt, weil die Vatikanbank ihre Bilanz nicht veröffentlicht.[2] Die Vatikanbank gilt wegen der mangelnden Transparenz ihrer Bilanzen sowie anonymer Nummernkonten zahlreicher Stiftungen, die in Verbindung mit Geldwäsche für die Mafia und Steuerhinterziehung gebracht werden, auch als „ein Offshore-Paradies mitten in Europa“.


Ist diese Vatikanbank wirklich eine Bank?
Ich hatte bisher immer den Eindruck, es handelt sich dabei mehr um eine "Vermögensverwaltung", eine Art "Vereinskasse"...
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