Neuheiden und andere "Naturreligionen"

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Pit
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Neuheiden und andere "Naturreligionen"

Beitrag von Pit »

Hallo "Kreuzgangster",

was interessiert die Menschen - besonders hierzulande - so stark an der Religion der Ahnen, daß sie sich immer mehr damit befassen?
Ich denke dabei nicht an Menschen, die sich historisch damit befassen oder diejenigen, die sich im Rahmen des Reanactment mit den Germanen und Kelten beschäftigen (was beides in Ordnung ist), sondern die Leute, die allen Ernstes wieder den Glauben an die "Alten Götter" hochhalten und - leider teilweise unter dem Namen Asatru manches rechtsextreme Gedankengut verbreiten. Leider!

Gruß, Pit
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Eine eindeutige Antwort zu geben dürfte wohl schwer fallen. Man muss zunächst einmal erheben, wovon wir genau sprechen. Und wie ernsthaft die Betreffenden ihre Religion wirklich praktizieren.

Ich habe da eher den Eindruck, dass es sich um ein ähnliches Phänomen handelt wie mit dem verschiedenen asiatischen Strömungen. Jeder bastelt seinen eigenen Gott, sammelt ein paar Riten und übergießt das mit reichlich Esoterik.

Der "Glaube an die Alten Götter", wie du es nennst, dürfte wohl ebenfalls aus dieser Ecke kommen. Von den diversen rechtslastigen Erscheinungen mal ganz zu schweigen. Da steht dann wieder etwas Anderes dahinter.
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Petra
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Beitrag von Petra »

Pit, hast du Ostern 2006 die "Heidenschwemme" im Kreuzgang mitbekommen?

Mein Eindruck: viele haben eine Mischung von anti-christlichen Gedanken mit Altheidnischem vermischt. (Kann ein Irrtum sein, bin ja keine Expertin auf theol. Gebiet.)

M.E. ist die Stärke faszinierend, die gewissen "Göttern" angedichtet wird. Daneben zu starke und eindeutige Aussagen der Kirche(n), die auf Widerstand stoßen, bei Leuten, die sich ihren Glauben und ihren Lebensstil aussuchen wollen. Und es hat etwas Spielerisches, Motto: ich bin Fan von FC Bayreuth 1899, von Pink und verehre die altgermanischen Götter.

Die Magie ist leider auch ein Anziehungspunkt. Und die fast normale Tendenz Jugendlicher sich vom Gewöhnlichem abzugrenzen.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Petra hat geschrieben:Und es hat etwas Spielerisches, Motto: ich bin Fan von FC Bayreuth 1899, von Pink und verehre die altgermanischen Götter.
Eben. Jeder schustert sich irgendwas zusammen. Das hat einen Vorteil: ist mein Gott uninteressant geworden, nehme ich einfach einen neuen.

Das Christentum muss dagegen quasi wie ein Zwangsregiment wirken. Man muss sich schon ein bisschen tiefer darauf einlassen, um zu bemerken, zu welch großer Freiheit Gott den Gläubigen beruft und wie umfassend seine Liebe ist.

Dagegen sind dann alle "starken Gottheiten" tönendes Erz.
Das Wort Liebe kommt bei diesem Religionen komischerweise nie vor. Auch nicht in den östlichen. Da wird es zwar inflationär gebraucht, aber eher im Sinne von Grins-und-Feel-good-Maulstarre.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Meine Tochter hat sich heute beklagt, daß sie (in einer Kurklinik, wo Victor, unser zweiter, zur Zeit in Begleitung von Mamma, Schwester und Bruder auf Kur ist) von einem vielleicht vierzehnjährigen Jungen „Kackwurst“ gerufen wurde.

Gestern wurde sie schon von einem Jungen hochgehoben, zwei andere zogen ihr dabei die Beine lang. Dort im Spielzimmer. Diese drei im Alter von zehn bis zwölf Jahren.

Was bringt diese Jungen zu solchen Taten?
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Auch wenn diese Vorfälle bedauerlich sind was haben sie mit Neuheiden zu tun??

Cavaliere
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Beitrag von Cavaliere »

Schon erstaunlich, wie sich die Geschichte wiederholt. Die Leute machen sich ihre eigenen Goetter und tanzen wieder um das goldene Kalb.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Ich hätte mal die grundsätzliche Frage, ob diese Bewegungen tatsächlich in nennenswertem Maße wachsen.

Ich habe das bisher nur gelegentlich als Randphänomen wahrgenommen.
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Esperanto
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Re: Neuheiden und andere "Naturreligionen"

Beitrag von Esperanto »

Pit hat geschrieben:Hallo "Kreuzgangster",

was interessiert die Menschen - besonders hierzulande - so stark an der Religion der Ahnen, daß sie sich immer mehr damit befassen?
Ich denke dabei nicht an Menschen, die sich historisch damit befassen oder diejenigen, die sich im Rahmen des Reanactment mit den Germanen und Kelten beschäftigen (was beides in Ordnung ist), sondern die Leute, die allen Ernstes wieder den Glauben an die "Alten Götter" hochhalten und - leider teilweise unter dem Namen Asatru manches rechtsextreme Gedankengut verbreiten. Leider!

Gruß, Pit
Das Wichtigste ist der Verlust des christlichen Glaubens in protestantischen Landen. Dann macht sich bei so Veranlagten ein gewisses Verlangen nach Spiritualität breit, das - zeitgeistgemäß - natürlich mit der Natur und damit Naturreligionen gestillt wird. Die andere Seite der Medaille ist aber, dass diese irrationalen, im freien Raum wabernden Glaubenskonstrukte schon zur Zeit Hitlers von Hochfinanz und Adel gefördert werden: so wimmelte es bei Thule, wo Hitler herkam, nur so vor katholischen Adligen. Die eigentliche große Strippenzieherin war aber Madame Blavatsky. Und warum fördert das Geld die Irrationalität? Um Faschismus durchsetzen zu können - Faschismus stützt sich immer auf etwas Irrationales. Das Christentum ist dagegen langweilig-real.

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JuliaVictoria
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Beitrag von JuliaVictoria »

Also ich kenne nicht wenige, die diesen Religionen, wie zb der Nordischen Mythologie zugewandt sind. Meist sind es irgendwelche Heavy Metal Freaks...
Und mir scheint es so, als wenn es zumindest in Hamburg von denen nicht wenige gibt. Einer von den besagten Leuten wurde sogar katholisch erzogen (polnische Eltern) und hat eine katholische Schule besucht.
Naja, und weshalb er die Schule verlassen hat, kann man sich dann ja denken...
Und das fatale ist, dass diese Leute wirklich enormen Spaß daran haben, Christen, vor allem katholische, zu ihrem "Glauben" zu bekehren. Einer von denen berichtete ganz stolz, dass er ja sogar einen bekehrt habe, der immer in der Messe die Fürbitten vorgelesen hat... Und wenn sie jemanden bekehrt haben, dann erzeugt das bei den Leuten wirklich Stolz und Freude...
Mich haben sie auch versucht von diesem Zeug vollzureden und die sind wirklich penetrant.

Naja, meistens versuchen sie es den Leuten dadurch "schmackhaft" zu machen, dass man in diesen Religionen, wie der nordischen Mythologie, keinerlei Verbote bzw Gebote hat und man dann meist das machen kann, was man will und es wird einem von Widersprüchen in der Bibel erzählt...
Was aber sehr auffällig ist, dass die, die sich bekehren lassen, meist immer sehr streng christlich erzogen wurden und deshalb denke ich, dass es bei den Leuten auch nicht immer auf freiwilliger Basis war.
Zuletzt geändert von JuliaVictoria am Samstag 18. August 2007, 01:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Esperanto
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Beitrag von Esperanto »

Petra hat geschrieben:Pit, hast du Ostern 2006 die "Heidenschwemme" im Kreuzgang mitbekommen?

Mein Eindruck: viele haben eine Mischung von anti-christlichen Gedanken mit Altheidnischem vermischt. (Kann ein Irrtum sein, bin ja keine Expertin auf theol. Gebiet.)

M.E. ist die Stärke faszinierend, die gewissen "Göttern" angedichtet wird. Daneben zu starke und eindeutige Aussagen der Kirche(n), die auf Widerstand stoßen, bei Leuten, die sich ihren Glauben und ihren Lebensstil aussuchen wollen. Und es hat etwas Spielerisches, Motto: ich bin Fan von FC Bayreuth 1899, von Pink und verehre die altgermanischen Götter.

Die Magie ist leider auch ein Anziehungspunkt. Und die fast normale Tendenz Jugendlicher sich vom Gewöhnlichem abzugrenzen.

Ja, es hat eben etwas Rollenspielerisches und Interessantes, ist nicht so bürgerlich-miefig wie das Christentum. Und außerdem darf man als Heide Dinge machen, die ein Christ Sünde nennen würde.

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Esperanto
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Beitrag von Esperanto »

ottaviani hat geschrieben:Auch wenn diese Vorfälle bedauerlich sind was haben sie mit Neuheiden zu tun??

Naja, das ist eben das natürliche Verhalten, der ewige Kampf um Walhalla (wo man nur hineinkommt, wenn man auch ehrenvoll gekämpft hat). Naturreligionen belohnen das Starke, Edle, das Christentum und der Platonismus haben dagegen mehr Sympathie für das Lebensunwerte, Versagende, Schwache.

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Beitrag von Esperanto »

cantus planus hat geschrieben:Ich hätte mal die grundsätzliche Frage, ob diese Bewegungen tatsächlich in nennenswertem Maße wachsen.

Ich habe das bisher nur gelegentlich als Randphänomen wahrgenommen.

Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Wer stirbt denn schon für Odin? In politikforen.de treiben sich dessen Jünger rum (halt vor allem Ex-DDR-ler), aber ernstnehmen kann man das doch nicht. So blöd ist nun wirklich niemand, dass er wirklich an soetwas glaubt. Hitler hat nur an die Evolution und einen kalten Biologismus geglaubt, sein Ideal als Ästhet war das schöne Tier und der auch der schöne Mensch mit den guten Genen, dass der ewige Kampf in der Natur hervorbringt - das war also eine rein innerweltliche "Religiosität", mit Odin und so einem Quatsch konnte er nichts anfangen.

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JuliaVictoria
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Beitrag von JuliaVictoria »

Oh doch! Es gibt leider wirklich welche die daran glauben. Ich kenne selbst welche und die sind auch fleißig dabei andere zu bekehren... Und das sind meist sogar Leute mit christlichem bzw katholischem Hintergrund....
Es ist mir auch wirklich ein Rätsel weshalb sich Leute bekehren lassen von so etwas.
Die, die sich bekehren lassen, sind wie ich schon erwähnt hatte meistens irgendwelche Leute, die sehr streng christlich erzogen wurden und einfach eine komplette Anti-Haltung dagegen haben.
Deshalb wird es denen meist dadurch schmackhaft gemacht, dass sie tun können was sie wollen...
"Die Kirche würde die Liebe zu Gott und ihre Treue zum Evangelium verraten, wenn sie aufhörte, die Stimme derer zu sein, die keine Stimme haben."
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Esperanto
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Beitrag von Esperanto »

JuliaVictoria hat geschrieben:Oh doch! Es gibt leider wirklich welche die daran glauben. Ich kenne selbst welche und die sind auch fleißig dabei andere zu bekehren... Und das sind meist sogar Leute mit christlichem bzw katholischem Hintergrund....
Es ist mir auch wirklich ein Rätsel weshalb sich Leute bekehren lassen von so etwas.
Die, die sich bekehren lassen, sind wie ich schon erwähnt hatte meistens irgendwelche Leute, die sehr streng christlich erzogen wurden und einfach eine komplette Anti-Haltung dagegen haben.
Deshalb wird es denen meist dadurch schmackhaft gemacht, dass sie tun können was sie wollen...

Ach, das ist nur so eine Phase, die geht schnell vorüber, wenn die jungen Erwachsenen selber Eltern sind und bestimmen dürfen...

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JuliaVictoria
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Beitrag von JuliaVictoria »

Ja, das kann man nur hoffen...
Nur meist haben die auch einen unglaublichen Hass auf die katholische Kirche, was sie damit rechtfertigen, dass Kaiser Konstantin der Große, nachdem er das Christentum als Staatsreligion eingeführt hat, die ganze nordische Kultur zerstört hat und auch viele Sachen aus der nordischen Mythologie vernichtet wurden.
Und selbst wenn sie von diesem "Trip" herunterkommen, es ist fraglich ob sie danach auch aufhören die katholische Kirche und das ganze Christentum zu hassen...
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Linus
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Beitrag von Linus »

JuliaVictoria hat geschrieben: Einer von den besagten Leuten wurde sogar katholisch erzogen (polnische Eltern) und hat eine katholische Schule besucht.
Naja, und weshalb er die Schule verlassen hat, kann man sich dann ja denken...
Nämlich?

Erinnert mich etwas an die Geschichte bei den Schotten (Benediktinergymansium in Wien) wo im Reliunterricht der Lehrer "Jenseitsvorstellungen" abfrug. Die einzig deviante Antwort: " Ich sitz in Wallhalla und saufe Met aus dem Schädel meiner Feinde." Lehrer lässt Papi kommen (ein Schlagbuxe) erzählt ihm die Geschichte, dieser: "Und, was ist dran falsch?" :D

Die Matura machte der dann trotzdem bei den Schotten....

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

JuliaVictoria hat geschrieben:... Kaiser Konstantin der Große [hat]..., nachdem er das Christentum als Staatsreligion [einführte], die ganze nordische Kultur zerstört ... und auch viele Sachen aus der nordischen Mythologie vernichtet...
Das mit der Staatreligion war aber nicht Konstantin. Das war Theodosius ein paar Jahrzehnte später. Und sicher hat Konstantin auch nichts mit der Zerstörung einer vermeintlichen "ganzen nordischen Kultur" zu tun. Das lief noch ein paar Jahrhunderte später, zumal es dem Römischen Reich, besonders Konstantin, nicht eigen war, fremder Völker Kulturen und gar Religionen zu behelligen. Diese nordische Kultur ist vielmehr größtenteils reaktionär, d.h. sie entstand in organisierter Form erst im Verlauf der Christianisierung, vorher gab's bestenfalls den Ahnenkult.

Darüberhinaus bleiben, ganz allgemein gesprochen, Mythologien eben Mythologien, auch nordische. Was könnte man denn daran "vernichten"?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Donarseiche bei Geismar im Hessischen. – Könnte man übrigens wiederholen, denn irgendwelches Heidenpack hat da einen neuen kultischen Strunk gepflanzt. Allerdings riskiert man damit Gefängnis. Ihr wißt ja, Bäume werden bei uns – im Gegensatz zu Kindern – geschützt. (Auch wenn keine Legionäre drinstecken.) Bonifatius hat allerdings auch was riskiert.
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JuliaVictoria
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Beitrag von JuliaVictoria »

@Linus

Naja, die haben den Jungen von der Schule verwiesen, da er anfing sämtliche Schulgottesdienste etc zu verweigern.

@Nietenolaf

Ich habe ehrlich gesagt nicht allzuviel Ahnung von dieser Zeitepoche und habe das wiedergegeben was mir von diesen Leuten erzählt wird. Ich konnte mir das auch nicht wirklich vorstellen, dass das so geschah, wie die mir erzählt hatten....
Ich persönlich empfinde die nordische Mythologie auch nicht als Religion, doch wenn man denen sowas sagt, dann werden die meist wirklich sehr wütend und beteuern das es für sich persönlich auf jeden Fall eine Religion ist...Naja...für mich nicht nachvollziehbar.
Zuletzt geändert von JuliaVictoria am Samstag 18. August 2007, 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

grins diginatis humanae gilt doch auch für neu heiden

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

ottaviani hat geschrieben:grins diginatis humanae gilt doch auch für neu heiden
Du Traditionalist! :motz:




:mrgreen:
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

tja man muß konsequent sein

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Exsultet
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Beitrag von Exsultet »

:mrgreen:
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

JuliaVictoria hat geschrieben:Oh doch! Es gibt leider wirklich welche die daran glauben. Ich kenne selbst welche und die sind auch fleißig dabei andere zu bekehren... Und das sind meist sogar Leute mit christlichem bzw katholischem Hintergrund....
Es ist mir auch wirklich ein Rätsel weshalb sich Leute bekehren lassen von so etwas.
Die, die sich bekehren lassen, sind wie ich schon erwähnt hatte meistens irgendwelche Leute, die sehr streng christlich erzogen wurden und einfach eine komplette Anti-Haltung dagegen haben.
Deshalb wird es denen meist dadurch schmackhaft gemacht, dass sie tun können was sie wollen...
Hm, interessant. Ich habe das bisher nicht beobachtet (oder vielleicht besser gesagt, ich bin davor geschont worden).

Was ich aus meiner Heimat und aus England eher kenne, sind aggressive Atheisten, die ähnliches versuchen (z.B. die Teenies bei der Blasphemy Challenge, wo man mächtig stolz ist, den Heiligen Geist per Video zu leugnen, denn so begeht man offen Blasphemie). Diese sind, wie Du oben beschreibst, meist aus einem strengerzieherischen, often katholischen, Hintergrund (aber meist wo die Eltern Kreationisten sind). Diese "Neuheiden" sind mir jedoch ganz neu.

Cheers,

John

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JuliaVictoria
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Beitrag von JuliaVictoria »

Ja, von diesen Atheisten kenne ich auch welche.
Mir sind noch nie intoleranter Menschen als diese begegnet.
Sie meinen, wenn man gläubig ist, egal ob Christ, Muslim oder jude, ist man minderwertig und schwach, da man es nicht schafft durchs Leben zu kommen ohne sich an etwas "festzuklammern".
Naja, und sie behandeln einen dann als wäre man dumm und nicht wert, dass man überhaupt mit ihnen spricht.
Und auch die haben einen riesen Spaß daran anderen Leuten den Glauben auszureden...
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich diese Menschen manchmal fast hasse.
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

JuliaVictoria hat geschrieben:Ja, von diesen Atheisten kenne ich auch welche.
Mir sind noch nie intoleranter Menschen als diese begegnet.
Sie meinen, wenn man gläubig ist, egal ob Christ, Muslim oder jude, ist man minderwertig und schwach, da man es nicht schafft durchs Leben zu kommen ohne sich an etwas "festzuklammern".
Naja, und sie behandeln einen dann als wäre man dumm und nicht wert, dass man überhaupt mit ihnen spricht.
Und auch die haben einen riesen Spaß daran anderen Leuten den Glauben auszureden...
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich diese Menschen manchmal fast hasse.
Heh. Das Problem ist, erstaunlich viele kommen auf die Idee, "ich bin Atheist, das macht intelligent, ich bin jetzt so schlau wie all diese Wissenschaftler, die sind doch alle auch Atheisten". Dumm ist nur, daß das natürlich nicht mal ansatzweise stimmt. :P

Beim Blog AskThePriest.org (weiter unten scrollen, 1. August) gibt es übrigens einen ähnlichen Austausch zwischen ein paar anglikanischen Priestern der Episkopalkirche einerseits und einigen Leuten der o.g. Blasphemy Challenge (die scheinbar nicht mal ordentliches Englisch schreiben können). Mir tun die armen Challengers fast leid. Fast. ;)

Mein Lieblingszitat: "And acordingly (sic) to the bible (sic), Earth is 6k years old." Aua. :doh: Viel Bibelunterricht gehabt?

Cheers,

John

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JuliaVictoria
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Beitrag von JuliaVictoria »

Mit den Atheisten, die ich kenne, lässt sich noch nicht einmal diskutieren und die sind absolut nicht zugänglich für Argumente und irgendwann hat man auch keine Lust mehr mit diesen Leuten zu sprechen, weil ich nicht unbedingt Lust dazu habe mich die ganze Zeit so behandeln zu lassen, als wenn ich dumm bin.
Da sind mir die Agnostiker noch lieber, da kenne ich auch ein paar von... Und die sind auf jeden Fall toleranter als die Atheisten.

Mittlerweile kriege ich schon Würgreiz, wenn ich nur die Namen Nietzsche, Feuerbach oder Marx höre.
Denn das sind die Lieblingsthemen der Atheisten, die ich kenne.
Auf meine Nachfrage hin, ob sie nicht in der Lage sind sich eigene Gedanken dazu zu machen oder nur vorgefertigte Meinungen übernehmen können, wurde ich nur verständnislos angeschaut.
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

JuliaVictoria hat geschrieben: Mittlerweile kriege ich schon Würgreiz, wenn ich nur die Namen Nietzsche, Feuerbach oder Marx höre.
Denn das sind die Lieblingsthemen der Atheisten, die ich kenne.
Immer daran erinnern, daß Nietzsche in der Klapse geendet hat.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Peregrin hat geschrieben:
JuliaVictoria hat geschrieben: Mittlerweile kriege ich schon Würgreiz, wenn ich nur die Namen Nietzsche, Feuerbach oder Marx höre.
Denn das sind die Lieblingsthemen der Atheisten, die ich kenne.
Immer daran erinnern, daß Nietzsche in der Klapse geendet hat.
"Nietzsche ist tot." -- Gott

Cheers,

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Esperanto
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Beitrag von Esperanto »

JuliaVictoria hat geschrieben:Ja, das kann man nur hoffen...
Nur meist haben die auch einen unglaublichen Hass auf die katholische Kirche, was sie damit rechtfertigen, dass Kaiser Konstantin der Große, nachdem er das Christentum als Staatsreligion eingeführt hat, die ganze nordische Kultur zerstört hat und auch viele Sachen aus der nordischen Mythologie vernichtet wurden.
Und selbst wenn sie von diesem "Trip" herunterkommen, es ist fraglich ob sie danach auch aufhören die katholische Kirche und das ganze Christentum zu hassen...

Als ob das primitive Nordische so schützenswert gewesen wäre...

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Esperanto
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Beitrag von Esperanto »

JuliaVictoria hat geschrieben:@Linus

Naja, die haben den Jungen von der Schule verwiesen, da er anfing sämtliche Schulgottesdienste etc zu verweigern.

@Nietenolaf

Ich habe ehrlich gesagt nicht allzuviel Ahnung von dieser Zeitepoche und habe das wiedergegeben was mir von diesen Leuten erzählt wird. Ich konnte mir das auch nicht wirklich vorstellen, dass das so geschah, wie die mir erzählt hatten....
Ich persönlich empfinde die nordische Mythologie auch nicht als Religion, doch wenn man denen sowas sagt, dann werden die meist wirklich sehr wütend und beteuern das es für sich persönlich auf jeden Fall eine Religion ist...Naja...für mich nicht nachvollziehbar.


Es war Karl der Große, der mit einem Dekret jeden heidnischen Kult bei den Sachsen verboten hat:

Aus der CAPITULATIO DE PARTIBUS SAXONIAE von Karl dem Großen (800ca.)
(Hochinteressant!)
VI. SI QUIS A DIABULO DECEPTUS CREDIDERIT SECUNDUM MOREM PAGANORUM VIRUM ALIQUEM AUT FEMINA STRIGAM ESSE ET HOMINES COMMEDERE
"Wenn ein vom Teufel Verführter nach Art der Heiden glaubt, dass ein Mann oder eine Frau eine Hexe ist und Menschen isst ([Punkt])"
ET PROPTER HOC IPSAM INCENDERIT VEL CARNEM EIUS AD COMMEDENDUM DEDERIT VEL IPSAM COMMEDERIT,
"und deswegen sie anzündet ([Punkt]) oder ihr Fleisch zu essen gibt oder sie isst,"
CAPITIS SENTENTIAE PUNIETUR.
"werde er mit der Todesstrafe bestraft."
Es war ja auf der Synode von Paderborn 813ca. sogar verboten worden, an Hexen zu glauben.

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