Soll man in der Kirche bequem sitzen?

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Linus
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Soll man in der Kirche bequem sitzen?

Beitrag von Linus »

Teilweise läuft die Kollekte ja noch, während der Priester schon beim Hochgebet ist.
Naja straffung: man möchte doch nicht länger als 45 minuten in der kirche sitzen. (die bänke sind sooo unbekwem. :D )
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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

Linus hat geschrieben:Naja straffung: man möchte doch nicht länger als 45 minuten in der kirche sitzen. (die bänke sind sooo unbekwem. :D )
Vielleicht sollte die römische Gemeinschaft einfach mal bei uns anfragen, wo wir die Bänke her haben. Die sind nämlich hinreichend bequem für 1h und mehr :)

Ggf. kann auch mitsch helfen, durch kleine Änderungen kann man nämlich auch römische Kirchenbänke benutzbar machen:
In Swisttal-Buschhoven wurden in der alten Wallfahrtskirche nach dem Verkauf an die ev. Gemeinde z.B. diese Fußabstelleisten vorne an die Sitzfläche drangezimmert, so daß man jetzt mit dem ganzen Hintern draufpaßt....
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Das haben wir nicht nötig - wir benutzen die Fußabstell-Kniebänke zum Knien - und nicht zum an die Sitze dranschrauben, damit aus alles seinen Platz hat. In der heiligen Messe wechseln sich die Haltungen ab, so dass man es einfach nicht braucht...
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Ecce Homo hat geschrieben:Das haben wir nicht nötig - wir benutzen die Fußabstell-Kniebänke zum Knien - und nicht zum an die Sitze dranschrauben, damit aus alles seinen Platz hat. In der heiligen Messe wechseln sich die Haltungen ab, so dass man es einfach nicht braucht...
Aber manchmal fragt man sich schon ... wir haben in einer Kapelle Sitzbänke, wo man sich nicht an die Lehne anlehnen kann, weil ein dort aufgesetzter Vorsprung sich dann schmerzhaft in den Rücken bohrt. Es fällt schwer zu glauben, daß diese Dinger nicht als Foltergeräte ersonnen sind. Als Steigerung denkbar wären nur noch Nägel aus der Sitzfläche.
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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

Ecce Homo hat geschrieben:Das haben wir nicht nötig - wir benutzen die Fußabstell-Kniebänke zum Knien - und nicht zum an die Sitze dranschrauben, damit aus alles seinen Platz hat. In der heiligen Messe wechseln sich die Haltungen ab, so dass man es einfach nicht braucht...
Jaja, VfL (Verein für Leibesübungen) Rom.

Nuja, wer meint es zu brauchen....
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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

Peregrin hat geschrieben:Aber manchmal fragt man sich schon ... wir haben in einer Kapelle Sitzbänke, wo man sich nicht an die Lehne anlehnen kann, weil ein dort aufgesetzter Vorsprung sich dann schmerzhaft in den Rücken bohrt. Es fällt schwer zu glauben, daß diese Dinger nicht als Foltergeräte ersonnen sind. Als Steigerung denkbar wären nur noch Nägel aus der Sitzfläche.
Siehe auch St. Johannes Herzogenrath-Merkstein, entspricht genau Deiner Beschreibung.
Stehen ist dort die bequemste Haltung, gefolgt von Knien.

Ich denke, die Bänke sollen den Besuchern symbolisch das Leiden Christi nahebringen....
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

SpaceRat hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:Das haben wir nicht nötig - wir benutzen die Fußabstell-Kniebänke zum Knien - und nicht zum an die Sitze dranschrauben, damit aus alles seinen Platz hat. In der heiligen Messe wechseln sich die Haltungen ab, so dass man es einfach nicht braucht...
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Nun, wir knien ja aus sehr gutem Grund - wenn ER selbst sich gegenwärtig macht...denkst du vielleicht, wir knien aus Spaß? Da geht es nicht um "brauchen", sondern um Anbetung des Allerheiligsten...
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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

Ecce Homo hat geschrieben:
SpaceRat hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:Das haben wir nicht nötig - wir benutzen die Fußabstell-Kniebänke zum Knien - und nicht zum an die Sitze dranschrauben, damit aus alles seinen Platz hat. In der heiligen Messe wechseln sich die Haltungen ab, so dass man es einfach nicht braucht...
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Nuja, wer meint es zu brauchen....
Nun, wir knien ja aus sehr gutem Grund - wenn ER selbst sich gegenwärtig macht...denkst du vielleicht, wir knien aus Spaß? Da geht es nicht um "brauchen", sondern um Anbetung des Allerheiligsten...
Die Wandelkommunion danach ist ja dann nur konsequent... "Amen" sagt da auch keiner.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Was ist die "Wandelkommunion"? Meinst du die Tatsache, dass man nach vorne geht und dann wieder in die Bank? Wenn du das meinst, klar! Sprichwörtlich gesehen, wir gehen auf Ihn zu, wer möchte, kann sich ja auch vorne niederknien und ihn so empfangen... und eigentlich sollte jeder "Amen" sagen!
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Wobei die Frage an sich schon interessant ist.--- soll man denn in der Kirche bequem sitzen? Soll(te) man sich da wirklich niederlassen können wie auf einem Sofa? Oder total bequem wie einem Ledersessel? Das kann es doch auch nicht sein...
OK, in den alten Kirchen sind die Bänke teils echt "möderisch" mit dem Teil, was einem in den Rücken "sticht"... vielleicht kommt das noch aus einer Zeit, in der man das meiste gekniet hat...
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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

Ecce Homo hat geschrieben:Nun, wir knien ja aus sehr gutem Grund - wenn ER selbst sich gegenwärtig macht...denkst du vielleicht, wir knien aus Spaß? Da geht es nicht um "brauchen", sondern um Anbetung des Allerheiligsten...
Knien

Beim Gebet die Knie zu beugen, gilt heute als eines der Unterscheidungsmerkmale zwischen evangelischen und katholischen Christen. In evangelischen Kirchen befinden sich, anders als in katholischen, in den Bankreihen in aller Regel keine Kniebänke. Nach jüdischer Tradition stehen die Menschen häufiger beim Gebet, als dass sie knien, denn das Stehen ist ein uralter Ausdruck der Ehrfurcht. Das Stehen beim Gebet galt auch den Christen als Symbol für die Auferstehung, es wurde für die Sonntage und das Osterfest durch das Konzil von Nicäa (325) sogar ausdrücklich angeordnet. Das Knien war demgegenüber Zeichen für Schuldbewusstsein und Bußgesinnung und auch Ausdruck der Anbetung Gottes.

Wir stehen halt auf dem Fundament der alten Kirche und halten uns daher an das Konzil von Nicäa...

Ergo: Aus Ehrfurcht vor dem gegenwärtigen HERRn stehen, aus Anbetung die Kommunion kniend entgegennehmen.
(Mjaja, ich weiß, das mit der Kommunion im Knien ist auch eher frommer Wunsch als Realität).
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Kurt
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Beitrag von Kurt »

SpaceRat hat geschrieben:Jaja, VfL (Verein für Leibesübungen) Rom.

Nuja, wer meint es zu brauchen....
Was spricht gegen ein bisschen Bewegung? Rumsitzen kann man auch zu Hause. ;)

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

SpaceRat hat geschrieben: Ich denke, die Bänke sollen den Besuchern symbolisch das Leiden Christi nahebringen....
Den Verdacht hatte ich auch schon. Aber ganz konsequent ist es nicht durchgehalten, denn auf die Sitzflächen haben sie statt der Dornen fürsorglich Filzdackerln aufgelegt, damit einem im Winter nicht an der Sitzfläche friert.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

@ SpaceRat
Es geht hier nicht primär ums Knien - darüber haben wir uns unter Anderem schon hier im Thread "Knien als Zeichen der Demut" ausgelassen... und es geht auch nicht drum, ob sich wer wie an welchem Konzil orientiert.

Es geht um die Frage, ob die Kirche ein ort ist, an dem man bequem sitzen soll(te)...

Und außerdem: Bitte gib das nächste Mal die Quellen für deine Zitate an, SpaceRat: das hattest du hierher... oder auch von hier. Ist nicht von dir - fällt vom Stil her nämlich auf.--- ;)
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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

Ecce Homo hat geschrieben:Wobei die Frage an sich schon interessant ist.--- soll man denn in der Kirche bequem sitzen? Soll(te) man sich da wirklich niederlassen können wie auf einem Sofa? Oder total bequem wie einem Ledersessel? Das kann es doch auch nicht sein...
Also Ledersessel habe ich noch in keiner Kirche gesehen.

Es sollte aber möglich sein, in einer Kirche auf der Bank zu sitzen, ohne auf dem glattgerubbelten Holz ständig nach Halt suchen zu müssen, weil man wegen der zu kurzen Sitzfläche und der Folterrückenlehne nach vorne abdriftet.

Das hat ja auch was damit zu tun, wieviel Aufmerksamkeit man dem Geschehen widmen kann, bzw. wieviel man dem Rückenschmerz, Bandscheibenvorfall oder dem Brett im Bein widmen muß.

Gerade sitzen,
Lauscher spitzen!
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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

Ecce Homo hat geschrieben:Es geht um die Frage, ob die Kirche ein ort ist, an dem man bequem sitzen soll(te)...
Erlaube mir die Gegenfrage:
Wieso nicht?
Oder anders:
Ist die Kirche ein Ort, an dem es sinnvoll ist, absichtlich unbequem zu sitzen?

Ecce Homo hat geschrieben:Bitte gib das nächste Mal die Quellen für deine Zitate an, SpaceRat: das hattest du hierher... oder auch von hier. Ist nicht von dir - fällt vom Stil her nämlich auf.--- ;)
Naja, ich finde so viel schlechter war der Stil des zitierten Textes auch nicht, daß das direkt auffiele.... ;D
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Esperanto
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Re: Soll man in der Kirche bequem sitzen?

Beitrag von Esperanto »

Linus hat geschrieben:
Teilweise läuft die Kollekte ja noch, während der Priester schon beim Hochgebet ist.
Naja straffung: man möchte doch nicht länger als 45 minuten in der kirche sitzen. (die bänke sind sooo unbekwem. :D )

Im Mittelalter und noch heute in der Ostkirche hat man sogar gestanden.....also bitte, nicht so bequem sein. Andererseits gab es beim letzten Abendmahl, das wir ja in der Messe gegenwärtig setzen, sogar Bänke zum Gelage...

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

SpaceRat hat geschrieben: Es sollte aber möglich sein, in einer Kirche auf der Bank zu sitzen, ohne auf dem glattgerubbelten Holz ständig nach Halt suchen zu müssen, weil man wegen der zu kurzen Sitzfläche und der Folterrückenlehne nach vorne abdriftet.
Also, ich habe noch keine Kirche gesehen (bzw. in einer gesessen), in der es nicht zumutbarwar, in der Messe andächtig zu sein wegen der Sitzbank... ist vermutlich Gewöhnungssache... oder auch Sache des Willens...
SpaceRat hat geschrieben: Das hat ja auch was damit zu tun, wieviel Aufmerksamkeit man dem Geschehen widmen kann, bzw. wieviel man dem Rückenschmerz, Bandscheibenvorfall oder dem Brett im Bein widmen muß.
Du kannst mir viel erzählen, aber das halte ich doch für sehr übertrieben. Andacht kann man also nur ganz entspannt haben, meinst du? Man ist in der heutigen Zeit nur nichts mehr gewöhnt - ganz ehrlich! Heute wollen alle Leute alles nur noch bequem haben---
Ich denke, wenn die Bänke als Ausrede für einen Grund, nicht zu gehen, wegfallen, weil sie erneuert und mit Kissen ausgestattet wurden, dann finden die Leute, die im Grunde eigentlich nicht gehen wollen, auch andere Gründe, nicht zu gehen...
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Peregrin
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Re: Soll man in der Kirche bequem sitzen?

Beitrag von Peregrin »

Esperanto hat geschrieben:Andererseits gab es beim letzten Abendmahl, das wir ja in der Messe gegenwärtig setzen, sogar Bänke zum Gelage...
Was setzen wir gegenwärtig?
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

Ecce Homo hat geschrieben:
SpaceRat hat geschrieben:Es sollte aber möglich sein, in einer Kirche auf der Bank zu sitzen, ohne auf dem glattgerubbelten Holz ständig nach Halt suchen zu müssen, weil man wegen der zu kurzen Sitzfläche und der Folterrückenlehne nach vorne abdriftet.
Also, ich habe noch keine Kirche gesehen (bzw. in einer gesessen), in der es nicht zumutbar war, in der Messe andächtig zu sein wegen der Sitzbank... ist vermutlich Gewöhnungssache... oder auch Sache des Willens...
St. Johannes [Herzogenrath-]Merkstein
SpaceRat hat geschrieben:Das hat ja auch was damit zu tun, wieviel Aufmerksamkeit man dem Geschehen widmen kann, bzw. wieviel man dem Rückenschmerz, Bandscheibenvorfall oder dem Brett im Bein widmen muß.
Du kannst mir viel erzählen, aber das halte ich doch für sehr übertrieben. Andacht kann man also nur ganz entspannt haben, meinst du? Man ist in der heutigen Zeit nur nichts mehr gewöhnt - ganz ehrlich! Heute wollen alle Leute alles nur noch bequem haben---
Ich denke, wenn die Bänke als Ausrede für einen Grund, nicht zu gehen, wegfallen, weil sie erneuert und mit Kissen ausgestattet wurden, dann finden die Leute auch andere Gründe, nicht zu gehen...[/quote]
Ich gehe nicht davon aus, daß dort noch was erneuert wird. Der Priestermangel in dieser GdG wird einfach an genau dieser unzumutbar bestückten Kirche ausgelassen.
Die Sonntagsmesse dort wurde gestrichen (Es gibt auch tatsächlich mehr als genug Ausweichkirchen), der Schulgottesdienst findet in der ev. Kirche statt.
Der Trauzeuge meiner Braut ist übrigens ein Sonntagspflichterfüller und der tingelt durch die Kirchen der GdG (Ist eh immer derselbe Pfarrer), aber St. Johannes meidet auch er.
Warum sollte man in St. Johannes Qualen erleiden, wenn man in St. Thekla oder St. Willbrord, jeweils 5-10 Gehminuten entfernt, halbwegs sitzen kann (Wie man auf einer römischen Kirchenbank halt normal sitzt)?
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SpaceRat
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Re: Soll man in der Kirche bequem sitzen?

Beitrag von SpaceRat »

Peregrin hat geschrieben:
Esperanto hat geschrieben:Andererseits gab es beim letzten Abendmahl, das wir ja in der Messe gegenwärtig setzen, sogar Bänke zum Gelage...
Was setzen wir gegenwärtig?
Das letzte Abendmahl.

Ich denke, Esperanto versucht gerade mit seinen Worten, die tiefere Bedeutung von "Gedächtnis" zu erläutern.

Ich erlaube mir mal, eine Erläuterung von Mellon zu benutzen:

Das Wort "Anamnesis", das im Zusammenhang mit der Stiftung des Herrenmahles im NT verwandt wird und das völlig zu Recht mit "Gedächtnis" übersetzt wird, hat im biblischen Denken einen viel größeren Bedeutungsinhalt als bei uns in unsere Alltagssprache.

Wir hören "Gedächtnis" und verstehen darunter "an jemanden denken" und das war's dann auch schon. Im alttestamentlichen und spätjüdischen Denken ist aber viel mehr gemeint:
Die Anknüpfung des Abendmahls an das jüdische Passafest macht deutlich, daß es sich bei diesem "Gedächtnis" nicht um eine bloße Erinnerung an ein längst vergangenes Ereignis handelt. "Gedenken" bedeutete für das Volk Israel nämlich vielmehr, eine in der Vergangenheit geschehene Heilstat Gottes in
der gottesdienstlichen Feier zu wieder-holen (!), d.h. sie gewissermaßen nachzuerleben und sich an ihren Auswirkungen für die Gegenwart zu erfreuen.
Diese Re-präsent-ation (!) eines Heilsereignisses (wie z.B. des Exodus im Passafest) bedeutete die Vergegenwärtigung der Vergangenheit. Dadurch wurde die zeitliche Distanz zwischen dem feiernden Volk und dem Gegenstand ihres "Gedenkens" überbrückt. Was damals war, war nun gegenwärtig.

Also: Wenn ein Jude Passa feierte, wiederholte er nicht den Auszug, sondern (wieder)holte ihn (hervor). Die Vergangenheit wurde Gegenwart. Darum konnte es in der Haggada heißen: "Jede Generation betrachte sich so, als sei sie selbst aus Ägypten ausgezogen."


"Dies tut zu meinem Gedächtnis."
wäre also demnach besser zu übersetzen mit
"Dies tut zu meiner Wiedervergegenwärtigung."
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Peregrin
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Re: Soll man in der Kirche bequem sitzen?

Beitrag von Peregrin »

SpaceRat hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
Esperanto hat geschrieben:Andererseits gab es beim letzten Abendmahl, das wir ja in der Messe gegenwärtig setzen, sogar Bänke zum Gelage...
Was setzen wir gegenwärtig?
Das letzte Abendmahl.
Oh. Ich dachte, Esperanto sei Katholik.
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SpaceRat
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Re: Soll man in der Kirche bequem sitzen?

Beitrag von SpaceRat »

Peregrin hat geschrieben:
SpaceRat hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
Esperanto hat geschrieben:Andererseits gab es beim letzten Abendmahl, das wir ja in der Messe gegenwärtig setzen, sogar Bänke zum Gelage...
Was setzen wir gegenwärtig?
Das letzte Abendmahl.
Oh. Ich dachte, Esperanto sei Katholik.
Aha?
Ich dachte, wenigstens in diesem Punkt würdet Ihr Euch an die Worte Christi halten....
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

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Linus
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Beitrag von Linus »

SpaceRat hat geschrieben: Also Ledersessel habe ich noch in keiner Kirche gesehen.
Ich schon. Allerdings nicht in der Form eines Fauteuils. sondern eines Eisengestänges auf dem ein "Arschleder" montiert ist (khg, wien) Man sitzt dort äußerst unbequem (ich nutz immmer die Wand als Rückenlehne
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Beitrag von Ecce Homo »

Linus hat geschrieben:
SpaceRat hat geschrieben: Also Ledersessel habe ich noch in keiner Kirche gesehen.
Ich schon. Allerdings nicht in der Form eines Fauteuils. sondern eines Eisengestänges auf dem ein "Arschleder" montiert ist (khg, wien) Man sitzt dort äußerst unbequem (ich nutz immmer die Wand als Rückenlehne
Du meinst so was *hier* in der Art?

Da ist das hier für die die bequem-sitzen-Woller besser ;)
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Linus
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Beitrag von Linus »

Ecce Homo hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
SpaceRat hat geschrieben: Du meinst so was *hier* in der Art?

Da ist das hier für die die bequem-sitzen-Woller besser ;)
Nein. Einen schlecht gepannten Lederfleck (ca 40 mal 60) zwischen zwei miteinander verbundenen Metallrahmen
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Irenaeus
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Re: Soll man in der Kirche bequem sitzen?

Beitrag von Irenaeus »

Linus hat geschrieben:
Teilweise läuft die Kollekte ja noch, während der Priester schon beim Hochgebet ist.
Naja straffung: man möchte doch nicht länger als 45 minuten in der kirche sitzen. (die bänke sind sooo unbekwem. :D )
Ich kann Dir knieen empfehlen!

gut gekniet ist besser als schlecht gesessen.... und das meine ich jetzt völlig unreligiös.... probiers mal aus .-)

auf schlechten bänken wird deine wirbelsäule gestaucht, verbogen oder was auch immer, legst Du aber Dein Gewicht auf Deine Knie, kannst Du Dich im Oberkörper völlig dehnen und entspannen,....
nimm dir ein kleines Kniepolster mit und probier es aus
.... regelmässiges Schwimmen hilft übrigens auch. Das stärkt die Rückenmuskulatur - und die braucht man zum Sitzen und zum Knieen.

Bei meinen letzten Exerzitien hatte ich blaue Knie vom knieen, aber kein Schmerzen. Hätte ich statt zu knieen gesessen, hätte ich einen Bandscheibenvorfall bekommen.
:-)
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

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Linus
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Re: Soll man in der Kirche bequem sitzen?

Beitrag von Linus »

Irenaeus hat geschrieben: Ich kann Dir knieen empfehlen!

gut gekniet ist besser als schlecht gesessen.... und das meine ich jetzt völlig unreligiös.... probiers mal aus .-)
Ich weiß. Ich knie schon manchmal auch Messen, ab dem Eingangslied, durch (ausgenommen Kommuniongang, da rutsch ich nicht nach vor.)

Nur: ich kann das leider nicht immer machen. Meine Physis spielt da nicht immer mit,weil mir die Füße schnell einschlafen (bzw. ich Krämpfe krieg) , und dann kann ich nichtmal stehen - ich kipp einfach um. :/
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Wenn die Bänke keine Polsterung haben, schaffe ich es auch kaum mehr als 10 Minuten am Stück. Ist vielleicht aber auch Übungssache.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

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Linus
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Beitrag von Linus »

Nö, die Polsterung ist mir wurst, es geht nur um meine Tagesverfassung (ob ich wieder massive Durchblutungsstörungen hab oder nicht (in letzter Zeit etwas öfter:/ )
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Ich finde auch, daß gute Kniebänke wichtig sind. Leider findet man die in katholischen Kirchen heute kaum noch. Die Dinger sind hart wie Beton, und da ist es kein Wunder, daß die Leute nur noch das Minimum vom Sanctus bis zur Doxologie im Hochgebet über knien.

Ich empfehle den Großeinkauf anglikanischer Kneelers. Meistens nett bestickt und unglaublich bequem ...



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