Glaubenskurs für Jugendlichen

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Gerlinde
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Glaubenskurs für Jugendlichen

Beitrag von Gerlinde »

Hallo,

ich habe ein größeres Problem mit einem jungen Mann, der in diesem Sommer 15 wird. Der will nämlich "mit Kirche und so" nichts mehr zu tun haben; ein einziger seiner Klassenkameraden ("der Oberstreber") geht regelmäßig zur Kirche, alle anderen sind mehr oder weniger Heiden. Er hat alles andere im Kopf, unr nicht Kirche oder Glauben, Nach eigenem Bekunden weiß er nicht, ob er jemals gebetet hat - und das, obwohl ihn seine Eltern jedes Wochenende "in die Kirche zerren" und ansonsten in der Familie auch gebetet wird. Von den Eltern lässt er sich nichts sagen, aber vielleicht doch von gleichaltrigen oder älteren Jugendlichen.
Jedenfalls suche ich einen mehrtägigen Glaubenskurs, wo er sich mal mit den wesentlichen Dingen des Lebens auseinandersetzen soll. Ob das nun in Taizé, in einem Kloster oder einem Jugendhaus stattfindet, wäre mir erst mal egal. Aber katholisch sollte es schon sein. Vielleicht in den Pfingsferien (26.5. - 10.6.) oder am Ende der Sommerferien (25.8. - 10.09.)? Vielleicht kennt jemand ein Angebot? Der Knabe wohnt im "Einzugsbereich" der Bistümer Fulda, Limburg, Mainz und Würzburg; eine etwas längere Anreise wäre auch kein Problem - aber zu lang auch wieder nicht.

Schon mal herzlichen Dank für Eure Tipps,
eine besorgte Großmutter Gerlinde.
Zuletzt geändert von Gerlinde am Sonntag 6. Mai 2007, 23:12, insgesamt 1-mal geändert.

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berku
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Beitrag von berku »

Ehrlich gesagt, der "junge Mann" ist mitten in der Pubertät und somit auf diesem Ohr taub - er sucht seinen eigenen Weg, und je mehr Du ihn mit sanftem Zwang einholen willst, umso mehr wird er sich Dir entziehen!

Ich denke man muß ihn vorerst laufen lassen; er kennt ja eigentlich den Weg, und vor allem: der Heilige Geist wird zu gegebener Zeit Mittel und Wege finden um sein Herz zu rühren!

Schließt ihn einfach in eure Gebete mit ein und bleibt in zwanglosem Gespräch!
Zuletzt geändert von berku am Sonntag 6. Mai 2007, 21:45, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße von Berku!

Lest Matthäus 5 - 7

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Schließt ihn einfach in eure Gebet mit ein und bleibt in zwanglosem Gespräch!
Dieser Meinung bin ich auch.
Und was Taize betrifft, so bin ich der Meinung, dass ein gläubiger Katholik über Taize längst hinaus ist. Und weiter: warum sich mit der zweitbesten Lösung zufriedengeben wollen, wenn man das Original haben kann?

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde »

ad_hoc hat geschrieben: Und was Taize betrifft, so bin ich der Meinung, dass ein gläubiger Katholik über Taize längst hinaus ist.
Der Knabe bezeichnet sich eben selbst als ungläubig. Das ist doch genau das Problem.

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berku
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Beitrag von berku »

... durch "Glaubenskurse" wird er aber in dieser Phase nicht gläubiger - im Gegenteil!
Grüße von Berku!

Lest Matthäus 5 - 7

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Hallo Gerlinde

Ich selbst stand einige Jahre der Kirche ziemlich fern, wenn ich auch nicht gegen die Kirche war. Vielleicht als letzte Absicherung habe ich es zumindest nicht versäumt, jeden Abend ein Reuegebet zu verrichte.
Wieso ich wieder in die Kirche zurückgefunden habe? Keine Ahnung. Jedenfalls nicht aus Eigeninitiative, aber vielleicht deshalb, weil meine Mutter und meine Tante sehr viel gebetet haben.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde »

Schließt ihn einfach in eure Gebet mit ein und bleibt in zwanglosem Gespräch!
Würde dieser Rat auch für die Eltern gelten? Sollen sie ihn sonntags "lang pennen" lassen? Tolerieren, dass er das Tischgebet stört? Zulassen, dass er die jüngeren Geschwister beeinflusst à la "Kirche ist der letzte Dreck, das kostet nur Zeit"?

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Linus
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Beitrag von Linus »

ad_hoc hat geschrieben:
Schließt ihn einfach in eure Gebet mit ein und bleibt in zwanglosem Gespräch!
Dieser Meinung bin ich auch.
Und was Taize betrifft, so bin ich der Meinung, dass ein gläubiger Katholik über Taize längst hinaus ist. Und weiter: warum sich mit der zweitbesten Lösung zufriedengeben wollen, wenn man das Original haben kann?

Gruß, ad_hoc
Vor allem: wenn was dezidiert katholisches gesucht wird, ist Taize eh nix, das ist ökumenisch.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Hallo Gerlinde
Du hast geschrieben:
Würde dieser Rat auch für die Eltern gelten? Sollen sie ihn sonntags "lang pennen" lassen? Tolerieren, dass er das Tischgebet stört? Zulassen, dass er die jüngeren Geschwister beeinflusst à la "Kirche ist der letzte Dreck, das kostet nur Zeit"?
Dann gehörten eigentlich die Eltern durchgeprügelt, bzw. es müßte für diese gebetet werden.
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Pit
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Re: Glaubenskurs für Jugendliche

Beitrag von Pit »

Hallo Gerlinde,

einen Glaubenskurs halte ich nur bedingt für sinnvoll, da oft schon gewisse "Grundkenntnisse" vorausgesetzt werden.
Was evtl. in Frage käme, wäre - wenn auch nicht speziell katholisch - der sogenannte "Aplhakurs".
Dort werden erstmal grundlegende Glaubensthemen angesprochen (nicht in "Vortragsform", sondern überwiegend in Gesprächsgruppen), um einen Einstieg in den christlichen Glauben zu bieten.
Lehnt er den christlichen Glauben insgesamt ab, oder hat er Probleme mit dem, was "die Kirche so sagt"?
Denn in dem Alter - ich weiss es aus eigener Erfahrung - kommt auch eine "Protesthaltung" dazu, was die Eltern sagen, ist sowiesi doof etc.
Kräftemessen und Grenzenabstecken ist angesagt.
Wenn man ihn dann mit "in die Kirche zerrt" ist es mehr als verkehrt.

Beten ist sowieso richtig, letztlich kann ihm nur Gott zeigen, daß ein Leben mit Gott nicht langweilig sein muss, und vorleben ist immer richtig.

Gruß, Pit
Gerlinde hat geschrieben:Hallo,

ich habe ein größeres Problem mit einem jungen Mann, der in diesem Sommer 15 wird. Der will nämlich "mit Kirche und so" nichts mehr zu tun haben; ...Er hat alles andere im Kopf, unr nicht Kirche oder Glauben, Nach eigenem Bekunden weiß er nicht, ob er jemals gebetet hat - und das, obwohl ihn seine Eltern jedes Wochenende "in die Kirche zerren" und ansonsten in der Familie auch gebetet wird. Von den Eltern lässt er sich nichts sagen, aber vielleicht doch von gleichaltrigen oder älteren Jugendlichen.
...
Jedenfalls suche ich einen mehrtägigen Glaubenskurs, wo er sich mal mit den wesentlichen Dingen des Lebens auseinandersetzen soll. Ob das nun in Taizé, in einem Kloster oder einem Jugendhaus stattfindet, wäre mir erst mal egal. Aber katholisch sollte es schon sein. Vielleicht in den Pfingsferien (26.5. - 10.6.) oder am Ende der Sommerferien (25.8. - 10.09.)? Vielleicht kennt jemand ein Angebot? Der Knabe wohnt im "Einzugsbereich" der Bistümer Fulda, Limburg, Mainz und Würzburg; eine etwas längere Anreise wäre auch kein Problem - aber zu lang auch wieder nicht.

Schon mal herzlichen Dank für Eure Tipps,
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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde »

Linus hat geschrieben: ist Taize eh nix, das ist ökumenisch.
Widerspruch. Ökumenisch ist besser als nix. Christlich ist auch besser als unchristlich.

Gerlinde
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Re: Glaubenskurs für Jugendliche

Beitrag von Gerlinde »

Pit hat geschrieben: Was evtl. in Frage käme, wäre - wenn auch nicht speziell katholisch - der sogenannte "Aplhakurs".
Dort werden erstmal grundlegende Glaubensthemen angesprochen (nicht in "Vortragsform", sondern überwiegend in Gesprächsgruppen), um einen Einstieg in den christlichen Glauben zu bieten.
Klingt schon mal gut. Wer bietet das an? Wann? Wo?
Lehnt er den christlichen Glauben insgesamt ab, oder hat er Probleme mit dem, was "die Kirche so sagt"?
Es ist eher so eine "sch***-egal-Haltung", mehr in die Richtung: "darüber will ich nicht nachdenken - lieber Fußball spielen/ Musik hören ...".

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Walter
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Re: Glaubenskurs für Jugendlichen

Beitrag von Walter »

Gerlinde hat geschrieben:ich habe ein größeres Problem mit einem jungen Mann, der in diesem Sommer 15 wird. Der will nämlich "mit Kirche und so" nichts mehr zu tun haben; ein einziger seiner Klassenkameraden ("der Oberstreber") geht regelmäßig zur Kirche, alle anderen sind mehr oder weniger Heiden.

Er hat alles andere im Kopf, unr nicht Kirche oder Glauben, Nach eigenem Bekunden weiß er nicht, ob er jemals gebetet hat - und das, obwohl ihn seine Eltern jedes Wochenende "in die Kirche zerren" und ansonsten in der Familie auch gebetet wird.

Von den Eltern lässt er sich nichts sagen, aber vielleicht doch von gleichaltrigen oder älteren Jugendlichen.
Hallo Gerlinde,

auch ich kenne einen ähnlichen Fall, allerdings ein Mädchen, da gehen sogar die beiden älteren Brüder gern in die Kirche, bei dem einen gab es nur zeitweilig Konflikt, weil er im Verein Fussball spielte und der Trainer ihn unbedingt auch sonntags morgens einsetzen wollte.

Auch sehr fromme Eltern, trotzdem ging das Mädchen wenn überhaupt nur noch unfreiwillig mit in die Kirche. Zwang halte ich da für ein schlechtes Mittel. Bei deinem Enkel hat das ja auch nichts genutzt. Das kann sogar noch lange im Nachhinein schädlich sein und dazu führen, dass sich die Kinder, wenn sie spirituellen Halt suchen, sich bewusst anderen Glaubensgemeinschaften zuwenden.
Gerlinde hat geschrieben:Jedenfalls suche ich einen mehrtägigen Glaubenskurs, wo er sich mal mit den wesentlichen Dingen des Lebens auseinandersetzen soll. Ob das nun in Taizé, in einem Kloster oder einem Jugendhaus stattfindet, wäre mir erst mal egal. Aber katholisch sollte es schon sein. Vielleicht in den Pfingsferien (26.5. - 10.6.) oder am Ende der Sommerferien (25.8. - 10.09.)? Vielleicht kennt jemand ein Angebot? Der Knabe wohnt im "Einzugsbereich" der Bistümer Fulda, Limburg, Mainz und Würzburg;
Fulda, Limburg und Mainz fallen schon mal flach, weil in Hessen zu den Zeiten keine Ferien sind. Dass so ein Intensivkurs zwangsläufig zum Erfolg führt, glaube ich auch nicht, vor allem wenn der Junge da nicht aus Eigeninteresse, sondern nur zwangsweise oder gegen Belohnung teilnimmt.

Besser wäre etwas dauerhaftes, z.B. eine christliche Pfadfinder- oder sonstige Jugendgruppe, wo neben Glaubensleben auch noch ein bisschen "Action" geboten wird - statt "Predigten" werden da mehr praktische und soziale Tugenden gefordert und gefördert; denn die Kinder werden allein durch die Schule in dem Alter mit so vielen Vorträgen berieselt, da ist es normal, dass sie in ihrer Freizeit lieber Musik machen oder Fussball spielen, etwas selbst unternehmen.
Gerlinde hat geschrieben:Es ist eher so eine "sch***-egal-Haltung", mehr in die Richtung: "darüber will ich nicht nachdenken - lieber Fußball spielen/ Musik hören ...".
Wenn er sonst keine Probleme hat oder andere Konflikte mit den Eltern, ist doch auch ok. Er weiß ja, dass er sich mit Glaubensfragen an sie wenden kann, wenn er will.

LG
Walter
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Linus
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Beitrag von Linus »

Gerlinde hat geschrieben:
Linus hat geschrieben: ist Taize eh nix, das ist ökumenisch.
Widerspruch. Ökumenisch ist besser als nix. Christlich ist auch besser als unchristlich.
Gerlinde hat geschrieben:Ob das nun in Taizé, in einem Kloster oder einem Jugendhaus stattfindet, wäre mir erst mal egal. Aber katholisch sollte es schon sein
Du musst dir schon mal klar werden, was es sein soll....
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Hallo Gerlinde,

Deine Sorge kann ich gut nachvollziehen.Ein 15 Jahre alter Sohn ist wirklich "etwas" wo man entwerder ihn am liebsten schütteln möchte bis er wieder klar bei Verstand ist( und sich ins geheim fragt "ist dies wirklich das Kind, welches ich erzogen habe?") oder man möchte manchmal im stillen Kämmerlein nur noch los heulen.
Nur möchte ich Dir, als in diesen Punkt selbst leidgeprüfte Mutter, an Herz legen, entscheide Dich bitte nicht für etwas was ganz offensichtlich nach Glaubensvertiefung aussieht. Denn, wenn er hier eh schon ständig auf Protest geht, wird er noch aggressiver, weil er sich selbst "noch als Erwachsener sieht" und so nur meint " er wird bevormundet wie ein Baby!" Und schon wäre es wahrscheinlich eher möglich, dass Du genau das Gegenteil erreichst, als dass ,was Dir im Grunde vorschwebt.
Taize ist zwar im eigendlichem Sinne nicht katholisch, aber wie ich von jungen Leuten gehört habe auch nicht "so verkrampft" und vielleicht würde Dein Enkel so wenigstens wieder zu Gott zurück finden. Und dies wäre immerhin schon ein Schritt in die richtige Richtung. Falls es Dir nicht zusagt, erlaube ich mir einfach heute bei den Franziskanern in Waren/ MÜritz nach zu fragen. Denn die Brüder machen hier oben die Jugendarbeit, vielleicht haben sie ja etwas.
Falls sie einen Vorschlag haben melde ich mich .

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berku
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Beitrag von berku »

Liebe Leute,

als dreifacher Vater und pädagogisch Geschulter möchte ich euch dringend bitten, das arme Kind momentan nicht zu Kursen etc. zu schleppen! Das könnte ihn dauerhaft traumatisieren und ihn der Kirche ein Leben lang entfremden! Die Geschichte ist voller entsprechender Biographien - laßt ihm doch einfach diese Lebensstufe, sie geht vorüber - der HEILIGE GEIST hilft dazu!

Etwas mehr Glauben bitte!
Grüße von Berku!

Lest Matthäus 5 - 7

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Etwas mehr Glauben bitte!
....hat Berku geschrieben. Das ist das einzige, was hilft. Wenn alle bisherige Unterstützung der Oma und der Eltern des Jungen das Problem nicht verhindert haben, warum sollen dann ausgerechnet weitere Initiativen dieser, Erfolg haben.

Also, macht es wie die Mutter von Augustinus: beten und beten und beten.

Gruß, ad_hoc
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sofaklecks
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Ein Mittel

Beitrag von sofaklecks »

Es gibt eigentlich nur ein Mittel, meine ich, nämlich das, den eigenen Glauben fröhlich vorzuleben.

Am Anfang lacht jeder. Dann werden sie neugierig und dann lassen sie sich was sagen.

Aus der Diskussion zwischen Enterich und Robert hab ich gelernt: Den Zugang zum Glauben zu finden ist eine Gnade.

sofaklecks

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JuliaVictoria
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Beitrag von JuliaVictoria »

Hm, also ich war vor 4 jahren in dem gleichen Alter und zu der Zeit hatte ich auch alles andere als Kirche im Kopf. Ich hab auch nicht viel über Kirche nachgedacht, mir war es eigentlich ziemlich egal. Zu dem Zeitpunkt war ich eher dem Kommunismus zu gewandt und meine Eltern waren auch ziemlich geschockt, haben dazu aber nicht viel gesagt.
Ich denke, dass kommt irgendwann von ganz alleine, dass man über den Glauben und Religion nachdenkt und ich wenn meine Eltern mich damals irgendwie versucht hätten stark zu beeinflussen wäre ich glaube ich aus Trotz gerade noch weiter gegen an gegangen...
"Die Kirche würde die Liebe zu Gott und ihre Treue zum Evangelium verraten, wenn sie aufhörte, die Stimme derer zu sein, die keine Stimme haben."
(Erzbischof Óscar Romero)

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Pit
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Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Beitrag von Pit »

Ich halte es auch für wichtig, Jugendlichen - Gerlindes Enkel aber auch anderen - nicht den Glauben "einreden" zu wollen.
Vorleben ist extrem wichtig.
Mir hat damals in dem Alter unser Kaplan sehr in Glaubensfragen weitergeholfen, weil - er nicht "Vorträge" hilet, sondern mit uns Fussball spielte, Wochenendtouren unternahm und so weiter und - "nebenbei" Glaubensthemen ansprach.
Glaube hat immer auch mit dem alltäglichen Leben, mit unserem Sorgen, Ängsten und Hoffnungen zu tun. Wenn man Jugendlichen das `rüberbringen kann, ist schon viel "gewonnen".

Die Brüder in Taize halten es ja so, daß abends nach dem Abendgebet immer noch Brüder in der Kirche sind, wenn jemand Fragen,Sorgen, Probleme hat, und darüber mit einem Bruder sprechen möchten.
Und was machen die Brüder am Anfang:
Sie hören den Jugendlichen zu, ohne ihre eigene Meinung aufzudrängen.Sie nehmen die "Kids" ernst.

@ Gerlinde

Leb ihn den Glauben vor, nimm ihn mit seinen Schwierigkeiten und Fragen ernst, er hat es verdient, udn ich glaube auch nicht, daß Du ihm etwas "in Sachen Glauben" aufdrängen möchtest.
Und:
Bete für ihn.

Gruß, Pit
Maria Magdalena hat geschrieben: ...
Nur möchte ich Dir, als in diesen Punkt selbst leidgeprüfte Mutter, an Herz legen, entscheide Dich bitte nicht für etwas was ganz offensichtlich nach Glaubensvertiefung aussieht. Denn, wenn er hier eh schon ständig auf Protest geht, wird er noch aggressiver, weil er sich selbst "noch als Erwachsener sieht" und so nur meint " er wird bevormundet wie ein Baby!" Und schon wäre es wahrscheinlich eher möglich, dass Du genau das Gegenteil erreichst, als dass ,was Dir im Grunde vorschwebt.
Taize ist zwar im eigendlichem Sinne nicht katholisch, aber wie ich von jungen Leuten gehört habe auch nicht "so verkrampft" und vielleicht würde Dein Enkel so wenigstens wieder zu Gott zurück finden. Und dies wäre immerhin schon ein Schritt in die richtige Richtung. ..
carpe diem - Nutze den Tag !

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Peregrin
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Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Beitrag von Peregrin »

Gerlinde hat geschrieben:Sollen sie ihn sonntags "lang pennen" lassen?
Ja.
Tolerieren, dass er das Tischgebet stört? Zulassen, dass er die jüngeren Geschwister beeinflusst à la "Kirche ist der letzte Dreck, das kostet nur Zeit"?
Nein. Wobei man ihm aber deutlich nahelegen sollte, dem Tischgebet nicht beizuwohnen, wenn er sich nicht wenigstens ruhig verhalten kann. Ansonsten gilt: Es gibt keinen Zwang im Glauben.

Einem Fünfzehnjöhrigen kann man auch nicht wirklich mehr was vorschreiben. Den kann man nur anrennen lassen, hoffen, daß er was daraus lernt, und vielleicht versuchen, die Folgen abzumildern. Die große Mehrheit der Menschen übersteht die Pubertät trotz allem relativ unbeschadet, wenn das ein Trost ist.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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