Priester -> Ehe -> Priester

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Leguan
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Priester -> Ehe -> Priester

Beitrag von Leguan »

http://kath.net/detail.php?id=16545

Laut dieses Artikels sind 11.000 von 70.000 Priestern, die ihr Amt aufgegeben haben, um Priester zu werden, später wieder in ihr Amt zurückgekehrt.
Wie stelle ich mir das vor? Sagen die zu ihrer Frau, schön war's, ich hab' keine Lust mehr, tschüß, und gehen dann zum Bischof, und der sagt schön daß'd wieder da bist, pfeif' auf die Frau hier hast 'ne Pfarrei?
Ne jetzt mal ernsthaft, findet ihr das richtig? Ich finde das sehr fragwürdig.

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JuliaVictoria
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Beitrag von JuliaVictoria »

Naja, ich finde es okay. Wenn sie es wirklich so stark bereuen sollte man die Priester wieder in ihr Amt zurückkehren lassen. Natürlich sollten sie schon ein paar überzeugende Erklärungen und Gründe abliefern....
"Die Kirche würde die Liebe zu Gott und ihre Treue zum Evangelium verraten, wenn sie aufhörte, die Stimme derer zu sein, die keine Stimme haben."
(Erzbischof Óscar Romero)

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Gerüchten zufolge sollen ja auch etliche Nichtkleriker ihre Eheschließung bald bereuen ...
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

sofaklecks
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Drei

Beitrag von sofaklecks »

Drei meiner Klassenkameraden sind Geistliche geworden.

Der, der unserer Meinung nach am besten mit den Leuten umgehen konnte, wurde Benediktiner. Schade um die Weltkirche.

Der, der am progressivsten war, hat als letzter Primiz gefeiert, nachdem er noch ein bisschen getrödelt hatte. Er ist in seinem Dekanat hoch angesehen.

Der, der sich am konservativsten gab und im Konvikt als einziger stets den Römerkragen trug, hatte unter grossem Getöse (es stand sogar in Blödzeitung) dem geistlichen Stand den Rücken gekehrt und geheiratet. Und ist dann wieder zurückgekommen. Ich weiss, dass er am äussersten Rand der Diözese einem Dekan zugeordnet wurde, der in unserer Pfarrei vor langen Jahren Kaplan war.

Wie das geht, kann ich nicht sagen. Ich habe seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm, schon lange bevor er ging. Aber ich kannte seinen Pfarrgemeinderatsvorsitzenden beruflich. Er meinte, die Gemeinde habe einen vorzüglichen Theologen in ihm gehabt, aber keinen ebensoguten Seelsorger.

Soll's alles geben.

sofaklecks

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

JuliaVictoria hat geschrieben:Naja, ich finde es okay. Wenn sie es wirklich so stark bereuen sollte man die Priester wieder in ihr Amt zurückkehren lassen. Natürlich sollten sie schon ein paar überzeugende Erklärungen und Gründe abliefern....
Es geht mir nicht darum, daß ein Priester keinen Fehler machen darf. Es geht darum, daß die eine Frau haben, und wie Peregrin so schön sagte, auch andere Leute bereuen manchmal, geheiratet zu haben. Die kriegen aber keinen zweiten Versuch.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Ich glaube das Grundproblem ist: Wie kann ich jemals auch nur denken, ("ich" ist allgemein gemeint), dass ich 10000000%ig "weiß", dass eine Lebensform meine Berufung ist? Ich meine, auch, wenn ein Priester "am Anfang" sicher war, dass dies sein Weg ist, er kann sich verlieben (genau wie ich in meiner zölibatären Lebensform...), ebenso auch jeder Verheiratete. Man muss sich nur irgendwann entscheiden - und diese Entscheidung dann auch durchtragen. Erst so, dann anders, dann wieder so - da würde ich nicht hinter stehen... :/ das wäre Heuchelei - "bis das der Tod euch scheidet!", dann sollen sie grundsätzlich auch so weit als möglich dazu stehen - in welchem Stand auch immer!
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Linus
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Beitrag von Linus »

Gibts zwischem dem Zölibatären Leben des Priesters und dem zölibatären Leben der EcHo einen Unterschied?
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Linus hat geschrieben:Gibts zwischem dem Zölibatären Leben des Priesters und dem zölibatären Leben der EcHo einen Unterschied?
Eigentlich nicht. :mrgreen: Außer dem Geschlecht... :mrgreen: :kiss:
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Linus
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Beitrag von Linus »

Ecce Homo hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Gibts zwischem dem Zölibatären Leben des Priesters und dem zölibatären Leben der EcHo einen Unterschied?
Eigentlich nicht. :mrgreen: Außer dem Geschlecht... :mrgreen: :kiss:
Ich meinte jetztnicht in geschlechtspezifischer Hinsicht, sondern eher in der allgemeinen Art und Weise :kiss:
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asderrix
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Re: Priester -> Ehe -> Priester

Beitrag von asderrix »

Leguan hat geschrieben:http://kath.net/detail.php?id=16545

Laut dieses Artikels sind 11.000 von 70.000 Priestern, die ihr Amt aufgegeben haben, um Priester zu werden, später wieder in ihr Amt zurückgekehrt.
Wie stelle ich mir das vor? Sagen die zu ihrer Frau, schön war's, ich hab' keine Lust mehr, tschüß, und gehen dann zum Bischof, und der sagt schön daß'd wieder da bist, pfeif' auf die Frau hier hast 'ne Pfarrei?
Ne jetzt mal ernsthaft, findet ihr das richtig? Ich finde das sehr fragwürdig.
Das ist mir auch eine Frage:
Schicken die ihre Frauen in die Wüste und werden Priester oder werden die im Stand der Ehe als Priester eingesetzt?
Ich ging davon aus, dass Letzteres zutrifft.

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Robert Ketelhohn
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Re: Priester -> Ehe -> Priester

Beitrag von Robert Ketelhohn »

asderrix hat geschrieben:
Leguan hat geschrieben:http://kath.net/detail.php?id=16545

Laut dieses Artikels sind 11.000 von 70.000 Priestern, die ihr Amt aufgegeben haben, um Priester zu werden, später wieder in ihr Amt zurückgekehrt.
Wie stelle ich mir das vor? Sagen die zu ihrer Frau, schön war's, ich hab' keine Lust mehr, tschüß, und gehen dann zum Bischof, und der sagt schön daß'd wieder da bist, pfeif' auf die Frau hier hast 'ne Pfarrei?
Ne jetzt mal ernsthaft, findet ihr das richtig? Ich finde das sehr fragwürdig.
Das ist mir auch eine Frage:
Schicken die ihre Frauen in die Wüste und werden Priester oder werden die im Stand der Ehe als Priester eingesetzt?
Ich ging davon aus, dass Letzteres zutrifft.
Da sie als einmal geweihte Priester keine Ehe eingehen können, sind eingegangene Verbindungen ggf. nur Konkubinate. Die können sie im Falle der Reue und Bereitschaft zur Rückkehr zum priesterlichen Amt nicht nur verlassen, die müssen sie verlassen haben.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Da sie als einmal geweihte Priester keine Ehe eingehen können, sind eingegangene Verbindungen ggf. nur Konkubinate. Die können sie im Falle der Reue und Bereitschaft zur Rückkehr zum priesterlichen Amt nicht nur verlassen, die müssen sie verlassen haben.
Moment bei der Verlassung des priesterstandes wird dispenisert, daß heist aber auch das die geschlossene Ehe gütlig ist.

LG
Fiore
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

FioreGraz hat geschrieben:dispenisert
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Baerchen
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Beitrag von Baerchen »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
FioreGraz hat geschrieben:dispenisert
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

FioreGraz hat geschrieben:
Da sie als einmal geweihte Priester keine Ehe eingehen können, sind eingegangene Verbindungen ggf. nur Konkubinate. Die können sie im Falle der Reue und Bereitschaft zur Rückkehr zum priesterlichen Amt nicht nur verlassen, die müssen sie verlassen haben.
Moment bei der Verlassung des priesterstandes wird dispenisert, daß heist aber auch das die geschlossene Ehe gütlig ist.

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unter JPII wurden wenig bis keine solchen laisierungen gegebebn ic denke in dem artikel geht es um priester die ohne zustimmung der kirche geheiratet haben

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overkott
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Beitrag von overkott »

Ich denke bei dem Thema an den Willi, der ein sehr herzlicher Mensch ist. Es hat mich doch ein wenig traurig gemacht, als ich erfuhr, dass er nicht mehr dabei ist. Dem Ort ist er treu geblieben und er hat sich in den 25 Jahren bis auf den grauen Bart eigentlich kaum verändert. Aber so traurig es ist: für ihn wird eine Rückkehr, glaube ich, wohl kaum in Frage kommen.

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Linus
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Beitrag von Linus »

overkott hat geschrieben:Ich denke bei dem Thema an den Willi, der ein sehr herzlicher Mensch ist.
Redest du von unserem Vizekanzler "Pater" Willi Molterer?
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overkott
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Beitrag von overkott »

Vielleicht.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
FioreGraz hat geschrieben:dispenisert
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