Also zuerst zur Kritik von Erich, dem es gegeben ist die satanischen Quellen von Taize in einer Stunde erkannt zu haben. Wodurch? Weil nur rechts das Kreuz hängt, links der Tabernakel und in der Mitte nur die Lichter(symbolisieren die Seelen der Toten). Deine Buddafigur ist schon ziemlich beleidigend für eine Kirche in der die Eucharistie gefeiert wird und Beichte gehört wird und richtige Argumente hast du ja nun gar keine geliefert.
Was ich nachwievor an Taize gut finde:
- es ist tatsächlich ein Ort der Versöhnung.
- es ist ein Ort des Gebetes, da triffst du auch um vier Uhr nachts noch Jugendliche beim Gebet an.
- die Brüdergemeinschaft hat ein vorbildliches Engagement für Bedürftige
- die Bibel wird intensiv gelesen und Jugendliche tauschen sich über ihren Glauben aus.
- es gibt die Möglichkeit der Begleitung, die Tage in Stille zu verbringen und es gibt Freitags Gelegenheit zur Beichte,was für viele Jugendliche das erstemal nach der Kommunion gewesen sein dürfte.
- die Lieder sind wirklich schön
- an der Orientierung auf Christus hin gibt es für mich keinen Zweifel, dazu brauchst du nur die Schriften von Fr.Roger, Max Thuriam oder Fr.John zu lesen.
Was mich heute von Taize trennt:
- Ich habe in der katholischen Kirche meine Heimat und bin verbunden mit einer katholischen Gemeinschaft.
-es gibt keine oder nur nebenrangige Verehrung des eucharistischen Jesus
-Was Katholiken und Protestanten in Frömmigkeit und Lehre trennt wird weggelassen (Maria,Papst,Traditionsverständnis)
-Als Katholik ist die Messe für mich wesentlich, in Taize gibt es nur Gebetszeiten
Ich denke Taize ist ein sehr guter Ort für Jugendliche die auf der Suche sind oder auch für Erwachsene, die diese Form .(Gebetszeiten,Bibellesung,Austausch)schätzen. Was die Gemeinschaft auf diese Weise für das Gegenseitige Verständnis und für die Versöhnung leistet ist sehr viel. (Ich werde nicht vergessen, das Taize der wohl einzige Ort war, wo Kroaten und Serben während des Krieges eine gemeinsame Gebetsnacht gemacht haben). Ich denke auch das Taize Menschen zu Christus hinführt. Taize ist allerdings kein Ort für Leute die eucharistisch orientiert sind, es ist kein Ort eindeutig katholischer oder evangelischer Lehre und wird deshalb Leute die sich fest orientiert haben nicht zufrieden stellen. Deshalb aber diesen Blödsinn mit satanisch zu bringen(Erich,Erich!?!) ist voll daneben.
Gruß und Gottes Segen
Peter
Brat Albert hat geschrieben:Deine Buddafigur ist schon ziemlich beleidigend für eine Kirche in der die Eucharistie gefeiert wird und Beichte gehört wird
Ist das wirklich so? Nach dem, was man mir gesagt hat, wird dort nicht die Eucharistie gefeiert. Wer weiß es genau?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
In Taizé wird täglich, morgens mitten in der Nacht ca. 7.30 Uhr, die Messe gefeiert. Es gibt auch einen Aushang, für alle die mitfeiern wollen. Der Leib des Herrn wird dann während des Morgengebetes links in der Kirche, vor einer wunderschönen Ikone der Heiligen Muttergottes, ausgeteilt.
Da meistens, zwischen Ostern und Allerheiligen immer, auch viele Priester als Gäste anwesend sind und Messe feiern, muss man vorsichtig sein, wenn man in die Krypta oder in die romanische Kirche geht. Sehr oft platzt man dort mitten in einen Gottesdienst.
Schon beeindruckend zu beobachten als nachkonziliarer, deutscher Katholik, wenn auf dem nackten Boden gekniet wird zur Kommunion.
Brat Albert hat geschrieben:
-Was Katholiken und Protestanten in Frömmigkeit und Lehre trennt wird weggelassen (Maria,Papst,Traditionsverständnis)
-Als Katholik ist die Messe für mich wesentlich, in Taize gibt es nur Gebetszeiten
Ah, deshalb die Probleme vieler Taizéliebhaber mit einigen Glaubenssätzen der Kirche. Man lässt das Trennende in der Frömmigkeit weg. die Bibel wird also an den entsprechenden Stellen protestantisch ausgelegt. Da wundert es mich nicht, dass viele der kirchlich aktiven Jugendliche mit Hl. Messe, eucharistische Anbetung, Rosenkranzgebet und Kirchlichem Lehramt nicht allzuviel anfangen können.
Soweit ich das von früher weiß:
- die Eucharistie wird tatsächlich morgens beim Morgengebet ausgeteilt, allerdings ohne Messfeier, welche wohl in einer Unterkirche stattfindet.
- Sonntags wird die Eucharistie in der Versöhnungskirche gefeiert
Insofern korrigiere ich meine Aussage zur Eucharistie. Sie spielt aber sicherlich in Taize nicht die zentrale Rolle (jedenfalls nach außen hin).
Es muss ja auch nicht immer Messe sein! Es gibt soviele Möglichkeiten, Gottesdienst zu feiern. Die Eucharistie ist das Zentrum christlichen Lebens, aber man muss sich doch nicht immer im Zentrum aufhalten? Wir haben es heute mit einer regelrechten Eucharistie-Monokultur und damit einhergehend mit einer Mess-Inflation zu tun!
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)
cathol01 hat geschrieben:Es muss ja auch nicht immer Messe sein! Es gibt soviele Möglichkeiten, Gottesdienst zu feiern. Die Eucharistie ist das Zentrum christlichen Lebens, aber man muss sich doch nicht immer im Zentrum aufhalten? Wir haben es heute mit einer regelrechten Eucharistie-Monokultur und damit einhergehend mit einer Mess-Inflation zu tun!
Si tacuisses,......
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
cathol01 hat geschrieben:Es muss ja auch nicht immer Messe sein! Es gibt soviele Möglichkeiten, Gottesdienst zu feiern. Die Eucharistie ist das Zentrum christlichen Lebens, aber man muss sich doch nicht immer im Zentrum aufhalten? Wir haben es heute mit einer regelrechten Eucharistie-Monokultur und damit einhergehend mit einer Mess-Inflation zu tun!
Du klingst genau wie ein gewisser Pfarrer Breitenbach aus Schweinfurt, der im letzten Jahr etwas im Streit lag mit Teilen der kath.net- Community.
Dieser Pfarrer sprach auch von einer "Mess-Inflation" rund um Weihnachten und hat prompt die Sonntagsmesse des 4. Advents durch eine Matinée ersetzt...
Zuletzt geändert von Dr. Dirk am Sonntag 25. April 2004, 22:09, insgesamt 2-mal geändert.
Im Grunde genommen hast Du völlig Recht, cathol01. Christliches Leben besteht aus mehr als nur der Messe, welche Du ja auch ins Zentrum stellst.
Gottesanbetung ist außerhalb der Messe in vielfältigen Formen möglich. Rosenkranz, Stundengebet, Eucharistische Anbetung etc. etc.
Und das sind Formen des Gottesdienstes, kein Zweifel. Das eigentliche Problem bei dieser Frage, was auch mich schon mal wurmt, ist die latente Meinung, man könne einen Ersatz der Messe erfinden. Dabei geht es also nicht um die Nutzung des reichen liturgischen Schatzes, sondern um alternative Messen, die das eine, heilige Meßopfer (wenn auch nur subtil) ersetzen soll. Ansätze gibt es ja viele: Spaltmessen, in denen der Wortgottesdienst mit evangelischen Christen gefeiert wird, um anschließend die Wortgemeinde zu trennen und im eigenen Stübchen weiterzufeiern, Wortgottesdienste als Ersatz für die Sonntagsmesse, obwohl 2 km weiter das Meßopfer dargebracht wird, etc etc.
cathol01 hat geschrieben:Es muss ja auch nicht immer Messe sein! Es gibt soviele Möglichkeiten, Gottesdienst zu feiern. Die Eucharistie ist das Zentrum christlichen Lebens, aber man muss sich doch nicht immer im Zentrum aufhalten? Wir haben es heute mit einer regelrechten Eucharistie-Monokultur und damit einhergehend mit einer Mess-Inflation zu tun!
Bist Du katholisch?
Die Protestanten, die ich hier kenne, sagen genau das. Und die sagen dann auch, es muss ja auch nicht Gottesdienst jeden Sonntag sein. Und sind meineserachtens dadurch sehr verweltlicht (warum sind protestantsiche Regionen viel mehr saekularisiert?)
Wir haben ja schon Protestanten, fuer die denen das gefaellt. Warum muessen wir die katholische Kirche protestantisch machen?
Vielleicht solltest Du Dich mal genauer mit der Sündenlehre aueinandersetzen und den Begriff der Tod(!)sünde verstehen, bevor Du hier solche Munition verteilst.
Diesen Thread muss man mal in Ruhe von vorne durchlesen, um zu kapieren, warum’s in Taize mit der Jugend besser läuft als in hiesigen Gemeinden.
Da wird um Meinungen gebeten, und schnellstens kommen von Leuten mit absolut Null Ahnung massive Ablehnung von Taizé, Falschinformationen, verunglimpfende Fotomontagen. Danach wird die These aufgestellt, dass man nur richtig christlich ist, wenn man Rosenkranz betet und flugs ist man bei der Todsünde.
Dass keinem die Bedeutung von Messe, Rosenkranz oder Todsünde irgendwas sagt, wenn man nicht an Christus glaubt, fällt dabei komplett unter den Tisch.
Und ich frage mich nur noch, warum niemand das große Wunder zu erkennen vermag, wenn trotz all der Vorschriften, Regeln, Einschränkungen die Katholens strengstens beachten müssen, immer noch und immer wieder neu Jugendliche nicht der Kirche den Rücken kehren.
Petra hat geschrieben:Diesen Thread muss man mal in Ruhe von vorne durchlesen, um zu kapieren, warum’s in Taize mit der Jugend besser läuft als in hiesigen Gemeinden.
Da wird um Meinungen gebeten, und schnellstens kommen von Leuten mit absolut Null Ahnung massive Ablehnung von Taizé, Falschinformationen, verunglimpfende Fotomontagen. Danach wird die These aufgestellt, dass man nur richtig christlich ist, wenn man Rosenkranz betet und flugs ist man bei der Todsünde.
Dass keinem die Bedeutung von Messe, Rosenkranz oder Todsünde irgendwas sagt, wenn man nicht an Christus glaubt, fällt dabei komplett unter den Tisch.
Und ich frage mich nur noch, warum niemand das große Wunder zu erkennen vermag, wenn trotz all der Vorschriften, Regeln, Einschränkungen die Katholens strengstens beachten müssen, immer noch und immer wieder neu Jugendliche nicht der Kirche den Rücken kehren.
Ralf hat geschrieben:Vielleicht solltest Du Dich mal genauer mit der Sündenlehre aueinandersetzen und den Begriff der Tod(!)sünde verstehen, bevor Du hier solche Munition verteilst.
