Und hiermit werfe ich die Frage in die Runde

Fragen, Antworten, Nachrichten.

Kann streng-religiöse Erziehung schädlich sein ?

Ja!
16
67%
Nein!
8
33%
Weiß nicht!
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 24

Eldar
Beiträge: 1199
Registriert: Donnerstag 22. Dezember 2005, 12:35

Und hiermit werfe ich die Frage in die Runde

Beitrag von Eldar »

Kann streng-religiöse Erziehung schädlich sein ? Vorläufig sollte einmal nur die katholische Erziehung ins Fisier genommen werden. Demnach richtet sich also auch die Umfrage.

mfg Eldar

Freigeist
Beiträge: 12
Registriert: Mittwoch 29. März 2006, 19:30

Beitrag von Freigeist »

kommt darauf an, was du unter einer streng katholischen erziehung verstehst...

aber was ich so darunter verstehe.... steht meine antwort fest^^ ;)

Dr. Dirk
Beiträge: 1433
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 09:03

Beitrag von Dr. Dirk »

natürlich kan streng religiöse Erziehung schädlich sein. Kommt drauf an, was man damit meint... :roll:

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nicht zuletzt kommt es auf die Religion an …
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Eldar
Beiträge: 1199
Registriert: Donnerstag 22. Dezember 2005, 12:35

Beitrag von Eldar »

Dirk hat geschrieben:natürlich kan streng religiöse Erziehung schädlich sein. Kommt drauf an, was man damit meint... :roll:
Wie ich auf diese Frage gestoßen bin lässt sich unschwer erfahren. Immer wieder wird im Fernsehen bei missratenen Menschen die stark religiöse Erziehung verurteilt. Nur was genau ist falsch an einer streng religiösen Erziehung ? Wann sprengt diese die Grenzen des Christens ? Wird heutzutage denn nicht jede religiös christliche Familie automatisch in die Schublade der ungesund-streng-religiösen Christen geschoben ?

@Robert: Dieser Thread soll sich primär auf den katholischen Glauben beziehen.

mfg Eldar
Zuletzt geändert von Eldar am Mittwoch 29. März 2006, 22:09, insgesamt 1-mal geändert.

Eldar
Beiträge: 1199
Registriert: Donnerstag 22. Dezember 2005, 12:35

Beitrag von Eldar »

Freigeist hat geschrieben:kommt darauf an, was du unter einer streng katholischen erziehung verstehst...

aber was ich so darunter verstehe.... steht meine antwort fest^^ ;)
Was genau verstehst du denn darunter ?

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nicht zuletzt kommt es auf die Religion an …
dann lies doch mal genauer. Eldars Umfrage bezieht sich auf die katholische "Religion" besser Glauben
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Perpetua
Beiträge: 22
Registriert: Freitag 3. Februar 2006, 15:28

Beitrag von Perpetua »

Ja. Spätestens, wenn es so weit geht, dass
a) Naturwissenschaften abgelehnt werden.
b) Kinder zu etwas gezwungen werden, was sie dezidiert nicht wollen.

Das sind die beiden Sachen, die mir spontan einfallen. Wenn mir noch was in den Sinn kommt, melde ich mich.

Einen schönen Abend wünscht
Perpetua
Du für mich, wie so groß ist die Liebe
Du für mich, Deine Arme so weit.
Du am Kreuz, das ist mehr, als ich fassen kann,
eine Quelle der Gnade - und so ziehst Du mich an.
(Kathi Stimmer-Salzeder)

Uwe Schmidt
Beiträge: 1153
Registriert: Donnerstag 18. März 2004, 04:56

Beitrag von Uwe Schmidt »

Eldar hat geschrieben:
Dirk hat geschrieben:natürlich kan streng religiöse Erziehung schädlich sein. Kommt drauf an, was man damit meint... :roll:
Wie ich auf diese Frage gestoßen bin lässt sich unschwer erfahren. Immer wieder wird im Fernsehen bei missratenen Menschen die stark religiöse Erziehung verurteilt. Nur was genau ist falsch an einer streng religiösen Erziehung ? Wann sprengt diese die Grenzen des Christens ? Wird heutzutage denn nicht jede religiös christliche Familie automatisch in die Schublade der ungesund-streng-religiösen Christen geschoben ?

@Robert: Dieser Thread soll sich primär auf den katholischen Glauben beziehen.

mfg Eldar




Das kommt alles von Dr. Freud - der wollte, dass die Christen ihren Glauben aufgeben und hat deshalb behauptet, dass Religion für die Seele äußerst schädlich sei.

Christian
Beiträge: 1801
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 13:27
Wohnort: duisburg

Beitrag von Christian »

Grundsätzlich ist eine religiöse Erziehung nicht schädlich , sondern eher vom Vorteil aber hier sollte erst einmal definiert werden was ist eine streng religiöse Erziehung.

Allgemein läßt sich feststellen das Kindern , welche in intakten christlichen Familien aufwachsen , ein fundiertes Wertesystem vermittelt wird diese Kinder haben in der Regel bessere Schulnoten , weniger Kontakt mit der Polizei und übernehmen recht früh soziale Verantwortung.

Nur was ist eine "streng religiöse" Erziehung?
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Benutzeravatar
Knecht Ruprecht
Beiträge: 4553
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
Wohnort: Zurück in OWL

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Das Wort "streng" in der Überschrift ist völlig fehl am Platz. Das dient doch wieder den Ungläubigen, ihren Unglauben damit zu rechtfertigen, das das andere was es noch gibt, streng ist.
Ändert den Fragenstellung lieber in gläubige Erziehung, so werden die Ungläubigen ohne jegliche Fluchtmöglichkeiten geoutet.

Und ausserdem ist die negative Fragestellung schlecht, weil ich mir nicht mehr sicher bin, ob ich das angekreuzt habe, was ich zu dem Thema meine.

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Ausnahmsweise muß ich unserm Rupprecht zustimmen.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Natbar
Beiträge: 541
Registriert: Montag 16. Januar 2006, 16:35
Wohnort: Unterfranken nähe Würzburg - die Einladung für den Kaffee steht :-)

Beitrag von Natbar »

Hallo,

ich gebe den Forenteilnehmern hier Recht:

es sollte ersteinmal geklärt werden, was unter strengen Erziehung zu verstehen ist.

Zudem denke ich, daß auch Ungläubige ihre Kinder erziehen, und nach meiner Sichtweise oft strenger.

Erziehung wird sowieso ein ewiges Streitthema bleiben, denn Kinder sind ein hohes Gut, und dazu noch von der Frau persönlich geboren-
und wenn ihr dann alle Eure eignen Kinder habt - dann eröffnen wir den Thread noch mal ggg

Weil Theorie ist immer die eine Sache, Praxis die andere.

Euch allen Gottes Segen
Natbar

Eldar
Beiträge: 1199
Registriert: Donnerstag 22. Dezember 2005, 12:35

Beitrag von Eldar »

Christian hat geschrieben:Nur was ist eine "streng religiöse" Erziehung?
Die gibt es so meines Erachtens gar nicht, weil die streng religiöse Erziehung nur in den Augen der Ungläubigen streng ist.

mfg Eldar
Zuletzt geändert von Eldar am Donnerstag 30. März 2006, 10:17, insgesamt 2-mal geändert.

Eldar
Beiträge: 1199
Registriert: Donnerstag 22. Dezember 2005, 12:35

Beitrag von Eldar »

Perpetua hat geschrieben: b) Kinder zu etwas gezwungen werden, was sie dezidiert nicht wollen.
Aha, verstehe. Also zum Beispiel die heilige Messe zu besuchen, nicht wahr ? Falsch, wer seine Kinder so erzieht, dass diese alles dürfen was sie wollen und auf alles verzichten dürfen worauf sie gerade keine Lust haben, wird sich später einmal nicht wundern dürfen weshalb der Sohn/Tochter auf die schiefe Bahn gelangt ist. Man muss den Kindern mit einer gewissen Strenge den christlichen Weg bahnen, dass gehört zum Christsein einfach dazu. So werden die Eltern welche sich dem Willen ihrer Kinder unterworfen haben auch einst zur Rechenschaft gezogen werden. Denn weniger wird das Kind die Schuld an den Säumnissen der Messe tragen als seine Eltern. Wem viel gegeben von dem wird auch viel erwartet.

mfg Eldar

Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6845
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Beitrag von ottaviani »

Leider gottes wird streng oft mit zwang vertauscht ich habe es oft erlebt daß jugendliche bis zum 18 lebensjahr stillgehalten haben nd ddann nichts wie weg die eltern sind immer entsetzt aber es ist völlig klar daß das nichts wird
daher bin ich auch dagegen kinder nicht in öffentliche schulen zu schicken auch nicht inm die schulen der FSSPX :mrgreen:
den wenn sie da raus kommen dann folgt der schock ich erinnere mich noch gut ich war zu vorträgen am mädchengymnasium ib Schönenberg der Priesterbruderschaft eingeladen ich dache ich bin plötzlich in einem roman der "Trotzkopfreihe" gelandet
es hätte mich auch nicht gewundert wenn plötzlich die Tür aufgegangen währe und Heidi Klara im Rollstuhl hereingeschoben hätte /Frl. Rotthenmayer war schon dar eine der erzieherinen)
daraus kann in der heutigen zeit kein vernünftiges leben werden
entweder die jungendlichen werden sonderlinge oder sie sind mit 18 weg

Natbar
Beiträge: 541
Registriert: Montag 16. Januar 2006, 16:35
Wohnort: Unterfranken nähe Würzburg - die Einladung für den Kaffee steht :-)

Re

Beitrag von Natbar »

wow apllaudiere auf deinen Vortrag - und habe selbst zwei Kinder

Da bei mir die Lage noch mal etwas anders ist, bräuchte ich für viele Entscheidungen das Familiengericht - das ist es mir nicht Wert - denn es ist wohl besser, die Zeit zu nutzen, meinen Kindern Glauben vorzuleben (zumindestens versuche ich das) als durch Gericht ein Recht sprechen zu lassen, auf das ich dann gar kein Einfluss mehr habe.

Meine Tochter ist 13 jahrelang in Ethik gegangen, und Ja, Eldar ich habe das akzeptiert aus Liebe heraus - denn ich bin überzeugt davon, daß Beten und mein Vorleben viel mehr bringt.
Gleichzeitig haben wir uns einem Kolpingverein angeschlossen, und am Anfang fand sie das auch nicht so toll, was ich mit unserer gemeinsamen Geschichte verstehen kann - wir sind umgezogen und die Lehrerin hat ihr ein kath. Religionsbuch in die Hand gedrückt - in dieser Schule hätte sie eine Freistunde dann gehabt - sie hat das Buch angeschaut - und wollte von sich heraus rein - ich habe nachgefragt, ob sie sich wirklich sicher ist - es mag sein, daß sie sich nie für die kath. Religion entscheidet - aber das Interesse ging
f r e i w i l l i g von ihr aus - wer zuviel Druck aufbaut, dem wird nämlich genau das passieren, was ottaviani sagte.

Und Eldar, ich weiß immer noch nicht, ist strenge Erziehung jetzt regelmässig in die Messe gehen?

Oder ist es auf ein Abendgebet zu bestehen?

Oder ist es tägliches Bibellesen?

Oder ist es seinen Kindern nicht zu erlauben, sich zu schminken, während andere sich schminken?

Ist es seinem Kind zu erlauben, nur auf religiöse Veranstaltungen zu gehen?

Kläre mich doch bitte mal auf, was Du unter einer christlichen Erziehung verstehst, Eldar. Danke

Natbar

Eldar
Beiträge: 1199
Registriert: Donnerstag 22. Dezember 2005, 12:35

Beitrag von Eldar »

@Natbar

Punkt:

A: Die Eltern sind als Christen dazu verpflichtet ihre Kinder in die heilige Messe zu schicken. So wie die Eltern dazu verpflichtet sind ihren Kindern alle weiteren Gebote nahe zu bringen, damit diese sie auch halten können.

B: Die Eltern sind als Christen dazu verpflichtet ihren Kindern den christlichen Glauben zu vermitteln

C: Die Eltern sind als Christen dazu verpflichtet ihren Kindern das beten zu lehren.

D: Die Eltern sollten bei Gelegenheit auch über den Glauben sprechen ! Der Glaube DARF kein Tabu-Thema in christlichen Familien sein, vielmehr der Mittelpunkt einer jeden.

So mehr fällt mir derzeit nicht ein. Werde aber bei Gelegenheit weiteres dazu posten.

mfg Eldar
Zuletzt geändert von Eldar am Donnerstag 30. März 2006, 10:49, insgesamt 1-mal geändert.

Natbar
Beiträge: 541
Registriert: Montag 16. Januar 2006, 16:35
Wohnort: Unterfranken nähe Würzburg - die Einladung für den Kaffee steht :-)

Beitrag von Natbar »

Zur Messe -

schicken stört mich schon mal total. In dem Moment zwinge ich mein Kind, und leider gibt es zuviele die ihr KInd schicken - und selbst nicht gehen - wie glaubwürdig (Achtung glaubwürdig ist mal wieder Sarkasmus)

Man kann sein Kind nicht immer in die Messe schicken, man kann sagen: Ich möchte, daß Du mitkommst, weil.... wenn Du es nämlich zwingst kannst Du unter Umständen Phobien auslösen - und dann
hast Du noch ein größeres Problem, das das kind irgendwann ganz weggeht.

Zum Glauben erziehen - Eldar das ist mir zu allgemein formuliert
soviele Menschen behaupten -egal welchen Glauben sie haben-
sie erziehen im Glauben
viele katholsiche Christen sind sich gegenseitig nicht einmal in der Kindererziehung einig - und ich denke das ist auch normal

Und natürlich sollte man Gott in einer reliigiösen Erziehung nicht auslassen.

Nur sollte man Gott nahbar und erfahrbar machen, und nicht die Kinder zu etwas zwingen.
Natbar

Eldar
Beiträge: 1199
Registriert: Donnerstag 22. Dezember 2005, 12:35

Beitrag von Eldar »

Du Natbar, das 3. Gebot ist dir aber schon bekannt ? Außerdem hat niemand von Zwang geredet. Doch wenn das Kind widerspenstig wird und sagt:" Ich habe keine Lust auf diese blöde langweilige Messe", dann muss es zur Not auch "dahingeschleift" werden. Du handelst damit ja nicht gegen das Wohl des Kindes, vielmehr im Gegenteil. Andererseits, das Kind wird sich im seltensten Fall für die Messe entscheiden. Da das Kind deshalb auch keinen direkten Zugang zur Messe hat wird es auch weiterhin nicht zur Messe gehen. Das sollte einem Menschen mit etwas Grips doch schon einleuchten.
Zur Messe -

schicken stört mich schon mal total. In dem Moment zwinge ich mein Kind, und leider gibt es zuviele die ihr KInd schicken - und selbst nicht gehen - wie glaubwürdig (Achtung glaubwürdig ist mal wieder Sarkasmus)
Wenn man seine Kinder schickt sollte man schon auch selbst gehen ! :roll: . Außerdem, du zwingst es zum Guten. Ist doch immerhin besser als seinem Kind seinen eigenen Willen zu lassen, der es ( in diesem Fall ) in die Sünde führt.

mfg Eldar

Benutzeravatar
Perpetua
Beiträge: 22
Registriert: Freitag 3. Februar 2006, 15:28

Beitrag von Perpetua »

Eldar hat geschrieben:
Perpetua hat geschrieben: b) Kinder zu etwas gezwungen werden, was sie dezidiert nicht wollen.
Aha, verstehe. Also zum Beispiel die heilige Messe zu besuchen, nicht wahr ?
Zum Beispiel, ja. Wobei ich mit zwingen auch tatsächlichen Zwang meine, also entweder körperlichen oder psychischen in Form von "Unterstrafestellen" des Nichtgehens. Ihnen zu erklären, warum man gerne möchte, dass sie mit hingehen, und ihnen natürlich auch zu sagen, dass man traurig ist, wenn sie nicht hingehen, halte ich dagegen für in Ordnung, ja, sogar notwendig.
Falsch,
Gut zu wissen, dass hier schon am Anfang der Diskussion feststeht, was richtig ist und was falsch. Meinst Du, das ist eine Basis für ein Gespräch?
wer seine Kinder so erzieht, dass diese alles dürfen was sie wollen und auf alles verzichten dürfen worauf sie gerade keine Lust haben, wird sich später einmal nicht wundern dürfen weshalb der Sohn/Tochter auf die schiefe Bahn gelangt ist. Man muss den Kindern mit einer gewissen Strenge den christlichen Weg bahnen, dass gehört zum Christsein einfach dazu. So werden die Eltern welche sich dem Willen ihrer Kinder unterworfen haben auch einst zur Rechenschaft gezogen werden. Denn weniger wird das Kind die Schuld an den Säumnissen der Messe tragen als seine Eltern. Wem viel gegeben von dem wird auch viel erwartet.
Ich kenne viele "Papierkatholiken", die als Kind zum Besuch der Messe gezwungen wurden. Taschengeldentzug, Schläge, Stubenarrest waren die Strafen fürs Nichtgehen, manche wurden auch buchstäblich in die Kirche gezerrt. Keiner von ihnen setzt als erwachsener Mensch noch einen Fuß in die Kirche, denn sie haben dermaßen negative Assoziationen, dass sie es - selbst wenn sie "eigentlich" an Gott glauben, nicht über sich bringen. Kann denn das der Sinn der Übung sein?

Meine Eltern haben meine Geschwister und mich nie gezwungen in die Messe zu gehen. Wir sind natürlich nicht immer gern gegangen, welches Kind tut das schon, wenn eben der Gottesdienst doch ziemlich stark auf Erwachsene zugeschnitten ist? Aber unsere Eltern haben uns zum einen alles erklärt, was wir nicht verstanden haben, haben uns zum zweiten durch eigenes Beispiel vorgelebt, dass sie den Besuch der Heiligen Messe für wichtig halten und zum Dritten haben sie uns durch liebevolles Unterstützen von Interessen (zum Beispiel durch die Ermutigung zur Übernahme von Aufgaben, à la Sternsingen, Ministrantendienst, später auch Lektorendienst etc.) dazu geführt, dass uns die Heilige Messe selbst wichtig wurde. Wir haben die Kirchengemeinde als unsere "Großfamilie" erlebt, die gemeinsamt feiert und trauert und gegenseitig am Schicksal Anteil nimmt. Meine Schwester und ich sind mittlerweile zuhause ausgezogen, und wir besuchen beide immer noch sehr regelmäßig die Heilige Messe in unseren neuen Gemeinden.

Jemanden nicht zu zwingen heißt nicht notwendigerweise, ihn machen zu lassen, was er gerade will. Jemanden nicht zu zwingen heißt für mich vielmehr, sich liebevoll inhaltlich mit ihm und seinen Bedürfnissen auseinanderzusetzen und in ihm das eigene Verlangen zu wecken, das zu tun, was man gerne möchte. Wenn sich dieses Verlangen aber nicht wecken lässt, dann hilft es auch nichts, mit Gewalt dafür zu sorgen, dass sich der andere fügt.
Du für mich, wie so groß ist die Liebe
Du für mich, Deine Arme so weit.
Du am Kreuz, das ist mehr, als ich fassen kann,
eine Quelle der Gnade - und so ziehst Du mich an.
(Kathi Stimmer-Salzeder)

Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6845
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Beitrag von ottaviani »

Eldar hat geschrieben:Du Natbar, das 3. Gebot ist dir aber schon bekannt ? Außerdem hat niemand von Zwang geredet. Doch wenn das Kind widerspenstig wird und sagt:" Ich habe keine Lust auf diese blöde langweilige Messe", dann muss es zur Not auch "dahingeschleift" werden. Du handelst damit ja nicht gegen das Wohl des Kindes, vielmehr im Gegenteil. Andererseits, das Kind wird sich im seltensten Fall für die Messe entscheiden. Da das Kind deshalb auch keinen direkten Zugang zur Messe hat wird es auch weiterhin nicht zur Messe gehen. Das sollte einem Menschen mit etwas Grips doch schon einleuchten.
Zur Messe -

schicken stört mich schon mal total. In dem Moment zwinge ich mein Kind, und leider gibt es zuviele die ihr KInd schicken - und selbst nicht gehen - wie glaubwürdig (Achtung glaubwürdig ist mal wieder Sarkasmus)
Wenn man seine Kinder schickt sollte man schon auch selbst gehen ! :roll: . Außerdem, du zwingst es zum Guten. Ist doch immerhin besser als seinem Kind seinen eigenen Willen zu lassen, der es ( in diesem Fall ) in die Sünde führt.

mfg Eldar
sobald das kind dann religionsmündig ist mit 14 bei uns wird es nicht mehr hingehen
ich hatte in meiner berater tätigkeit einen fall da hat ein 14 jähriger das jugendamt eingeschaltet weil die eltern ihn in die messe gegen seinen willen "schleifen" wollteN
Die eltern haben voll probleme bekommen

Eldar
Beiträge: 1199
Registriert: Donnerstag 22. Dezember 2005, 12:35

Beitrag von Eldar »

Ich kenne viele "Papierkatholiken", die als Kind zum Besuch der Messe gezwungen wurden. Taschengeldentzug, Schläge, Stubenarrest waren die Strafen fürs Nichtgehen, manche wurden auch buchstäblich in die Kirche gezerrt. Keiner von ihnen setzt als erwachsener Mensch noch einen Fuß in die Kirche, denn sie haben dermaßen negative Assoziationen, dass sie es - selbst wenn sie "eigentlich" an Gott glauben, nicht über sich bringen. Kann denn das der Sinn der Übung sein?
Also zuerst einmal stellt sich für mich die Frage, ob du wirklich soo viele "Papierkatholiken" kennst welche diese Martyrien durchleben mussten.

Desweiteren haben christliche Eltern welche ihre Kinder aufgrund des Säumnisses schlagen, sowieso von vornherein versagt. Soweit muss es nämlich nicht kommen, und kommt es wohl auch nur in den seltensten Fällen. Ich glaube sogar das es kaum bis gar nicht der Fall ist.

Doch was ist mit den Kindern die aufgrund ihrer Faulheit lieber im Bett schlafen als in die hl. Messe zu gehen ? Bei uns war es damals so, das unser Vater bevor er zu uns ins Zimmer rein kam sagte, nachdem er geklopft hatte:" Aufstehen die heilige Messe ruft. Wirklich Lust hatten wir darauf auch kaum. Aber wir hörten drauf, schon alleine wegen unseres Respektes gegenüber unserem Vater. Wenn wir es unbedingt gewollt hatten hat er uns auch Zuhause gelassen. Dann allerdings immer mit einer etwas, für das pubertäre Alter nervigen Bemerkung, wie :" Ihr Heiden." :mrgreen:.

mfg Eldar

Natbar
Beiträge: 541
Registriert: Montag 16. Januar 2006, 16:35
Wohnort: Unterfranken nähe Würzburg - die Einladung für den Kaffee steht :-)

Beitrag von Natbar »

Hallo Eldar,

also das dritte Gebot lautet in meiner Bibel: Mißbrauche nicht den namen des Herrn, deines Gottes, denn der Herr wirdjeden bestrafen, der das tut.

Das vierte: Vergiß nicht den Tag der Ruhe; er ist ein besonderer Tag, der dem Herrn gehört. Sechs Tage in der Wohce hast du Zeit, um deine Arbeit zu tun. Der siebte Tag aber soll ein Ruhetag sein. An diesem Tag sollst du nicht arbeiten, auch nicht deine Kinder, deine Skalven, dein Vieh oder der Fremde, der bei dir lebt. In sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Meer mit allem, was lebt geschaffen.
Am siebten Tag der Woche gesegnet und zu seinem Tag erklärt.

2. Mose 20: 7-10

Nun inwieweit und wann man den Tag des Herrn mißbraucht ist eine Diskussion für sich.

Ich weiß, daß es ein Gebot siehe das Kompendium ich zittere mal:

Die fünf Gebote der Kirche:

1. Am Sonntag un an den anderen gebotenen Feiertagen an der Messe teilnehmen und keine Arbeiten und Tätigkeiten verrichten, welche die Heiligung dieser Tage gefährden.

Insofern ist es für mich ein Gebot der Kirche - die das so klar formuliert, und wenn ich daran glaube, daß diese Kirche von Gott eingesetzt ist, dann muß ich danach handeln.

Ich bitte Dich von ganzem Herzen mir das nächste mal nicht vorzuwerfen, daß ich zu wenig Grips habe, nur weil ich nicht Deiner Meinung bin.

Ich erlebe es hier nämlich eher anders, wenn die Kirche auf die Kinder zugeht, und der Geistliche wirklich danach lebt: Laßt die Kinder zu mir kommen, dann werden sie gerne gehen.

Und Eldar es gab schon Fälle, da haben sich die Kinder angezogen,
um in die Kirche zu gehen, und die Eltern waren noch gar nicht fertig - die Kinder können durchaus gerne in die Messe gehen, wenn man
ihnen den Gottesdienst kindergerecht bietet.

Falls nicht, wird genau das geschehen, was ottaviani schon sagte.

Natbar

Eldar
Beiträge: 1199
Registriert: Donnerstag 22. Dezember 2005, 12:35

Beitrag von Eldar »

also das dritte Gebot lautet in meiner Bibel: Mißbrauche nicht den namen des Herrn, deines Gottes, denn der Herr wirdjeden bestrafen, der das tut.
Nun, ich werde wohl langsam alt ;), peinlich ...
Und Eldar es gab schon Fälle, da haben sich die Kinder angezogen,
um in die Kirche zu gehen, und die Eltern waren noch gar nicht fertig
Wie gesagt das sind Ausnahmen. Das sagt ja schon dein Satz. Es gab schon Fälle... -> lol. Was wäre deiner Meinung nach denn eine kindergerechte Messe ?

mfg Eldar

Benutzeravatar
Perpetua
Beiträge: 22
Registriert: Freitag 3. Februar 2006, 15:28

Beitrag von Perpetua »

Eldar hat geschrieben:
Ich kenne viele "Papierkatholiken", die als Kind zum Besuch der Messe gezwungen wurden. Taschengeldentzug, Schläge, Stubenarrest waren die Strafen fürs Nichtgehen, manche wurden auch buchstäblich in die Kirche gezerrt. Keiner von ihnen setzt als erwachsener Mensch noch einen Fuß in die Kirche, denn sie haben dermaßen negative Assoziationen, dass sie es - selbst wenn sie "eigentlich" an Gott glauben, nicht über sich bringen. Kann denn das der Sinn der Übung sein?
Also zuerst einmal stellt sich für mich die Frage, ob du wirklich soo viele "Papierkatholiken" kennst welche diese Martyrien durchleben mussten.
Was soll das hier? Unterstellst Du mir, dass ich lüge? Ich kenne um die zehn Personen (neun, die ich spontan namentlich benennen kann, aber bei längerem Nachdenken würden mir sicher noch mehr einfallen), die dies in verschiedenem Ausmaß erlebt haben. Wenn Du mir das nicht mal glaubst, dann können wir an dieser Stelle abbrechen. Das ist nämlich keine Diskussionskultur.
Desweiteren haben christliche Eltern welche ihre Kinder aufgrund des Säumnisses schlagen, sowieso von vornherein versagt. Soweit muss es nämlich nicht kommen, und kommt es wohl auch nur in den seltensten Fällen. Ich glaube sogar das es kaum bis gar nicht der Fall ist.
Nun, mir sind da ganz konkret zwei Fälle bekannt; in dem einen wurde das Mädchen buchstäblich zur Messe und zum Bibellesen geprügelt. Und selbst, wenn diese zwei Fälle die einzigen wären - es wären noch immer zwei zu viel, und unsere Verantwortung als Christen ist es, soetwas zu verhindern, statt es schulterzuckend als Einzelfälle abzutun. In diesem Sinne halte ich Deine Haltung für unverantwortlich.
Doch was ist mit den Kindern die aufgrund ihrer Faulheit lieber im Bett schlafen als in die hl. Messe zu gehen ? Bei uns war es damals so, das unser Vater bevor er zu uns ins Zimmer rein kam sagte, nachdem er geklopft hatte:" Aufstehen die heilige Messe ruft. Wirklich Lust hatten wir darauf auch kaum. Aber wir hörten drauf, schon alleine wegen unseres Respektes gegenüber unserem Vater. Wenn wir es unbedingt gewollt hatten hat er uns auch Zuhause gelassen. Dann allerdings immer mit einer etwas, für das pubertäre Alter nervigen Bemerkung, wie :" Ihr Heiden." :mrgreen:.
Nun, das ist nicht das, was ich unter Zwang verstehe. Sowas schadet meiner Meinung nach nicht, sondern ist eher nützlich. Wobei es bei uns zuhause soetwas wie im Bett bleiben ohne krank zu sein nicht gab; zumindest am Frühstückstisch hatte jeder zu erscheinen.
Du für mich, wie so groß ist die Liebe
Du für mich, Deine Arme so weit.
Du am Kreuz, das ist mehr, als ich fassen kann,
eine Quelle der Gnade - und so ziehst Du mich an.
(Kathi Stimmer-Salzeder)

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Perpetua hat geschrieben:
Eldar hat geschrieben:
Perpetua hat geschrieben: b) Kinder zu etwas gezwungen werden, was sie dezidiert nicht wollen.
Aha, verstehe. Also zum Beispiel die heilige Messe zu besuchen, nicht wahr ?
Zum Beispiel, ja. Wobei ich mit zwingen auch tatsächlichen Zwang meine, also entweder körperlichen oder psychischen in Form von "Unterstrafestellen" des Nichtgehens. Ihnen zu erklären, warum man gerne möchte, dass sie mit hingehen, und ihnen natürlich auch zu sagen, dass man traurig ist, wenn sie nicht hingehen, halte ich dagegen für in Ordnung, ja, sogar notwendig.
Als ich das erstemal nicht in der Sonntagsmesse mit war, und auch klar war, dass ich sie nicht woanders nachholen würde, sagte meine Mutter nur: "Bei deiner nächsten Beichte musst'es aber sagen, denn das is a schwere Sünd" Womit sie zwar recht hatte, mich aber zu diesem Zeitpunkt eindeutig am falschen Fuß erwischt hatte.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Christian
Beiträge: 1801
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 13:27
Wohnort: duisburg

Beitrag von Christian »

Perpetua hat geschrieben:
Ich kenne viele "Papierkatholiken", die als Kind zum Besuch der Messe gezwungen wurden. Taschengeldentzug, Schläge, Stubenarrest waren die Strafen fürs Nichtgehen, manche wurden auch buchstäblich in die Kirche gezerrt. Keiner von ihnen setzt als erwachsener Mensch noch einen Fuß in die Kirche, denn sie haben dermaßen negative Assoziationen, dass sie es - selbst wenn sie "eigentlich" an Gott glauben, nicht über sich bringen. Kann denn das der Sinn der Übung sein?
... diese Menschen wird man schwer im Erwachsenenalter in der Kirche wiedersehen. Deren Kinder werden den Großeltern oder der Geschenke wegen getauft und sind dann auch verloren.

Hier kann ich Dir voll und ganz zustimmen.Ich kenne in meinen Bekanntenkreis genug die deshalb der Kirche den Rücken gekehrt haben.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Christian
Beiträge: 1801
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 13:27
Wohnort: duisburg

Beitrag von Christian »

Perpetua hat geschrieben:[
Meine Eltern haben meine Geschwister und mich nie gezwungen in die Messe zu gehen. Wir sind natürlich nicht immer gern gegangen, welches Kind tut das schon, wenn eben der Gottesdienst doch ziemlich stark auf Erwachsene zugeschnitten ist? Aber unsere Eltern haben uns zum einen alles erklärt, was wir nicht verstanden haben, haben uns zum zweiten durch eigenes Beispiel vorgelebt, dass sie den Besuch der Heiligen Messe für wichtig halten und zum Dritten haben sie uns durch liebevolles Unterstützen von Interessen (zum Beispiel durch die Ermutigung zur Übernahme von Aufgaben, à la Sternsingen, Ministrantendienst, später auch Lektorendienst etc.) dazu geführt, dass uns die Heilige Messe selbst wichtig wurde. Wir haben die Kirchengemeinde als unsere "Großfamilie" erlebt, die gemeinsamt feiert und trauert und gegenseitig am Schicksal Anteil nimmt. Meine Schwester und ich sind mittlerweile zuhause ausgezogen, und wir besuchen beide immer noch sehr regelmäßig die Heilige Messe in unseren neuen Gemeinden.

Jemanden nicht zu zwingen heißt nicht notwendigerweise, ihn machen zu lassen, was er gerade will. Jemanden nicht zu zwingen heißt für mich vielmehr, sich liebevoll inhaltlich mit ihm und seinen Bedürfnissen auseinanderzusetzen und in ihm das eigene Verlangen zu wecken, das zu tun, was man gerne möchte. Wenn sich dieses Verlangen aber nicht wecken lässt, dann hilft es auch nichts, mit Gewalt dafür zu sorgen, dass sich der andere fügt.[/quote]





Genau das ist der richtige Weg ein Kind christlich zu erziehen. Auf die Kinder eingehen,Interesse wecken Ministranten , Pfadfindergruppen etc. sind für Kinder interessant.

Wir sollten uns auch mal verdeutlichen wie langweilig eine Messe für ein Kind sein kann 45 Minuten oder länger sitzen, stehen , sitzen , stehen , knieen wieder stehen , wieder sitzen usw. usw...

...und dann kommt noch eine langweilige Predigt oder noch schlimmer ein Hirtenbrief vom Bischof aus Essen.

Und dazu ein Kind zu zwingen halte ich für zweifelhaft und ich glaube das das Kind dem ganzen nicht geistig folgen kann oder auch will.

Christian
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Benutzeravatar
Perpetua
Beiträge: 22
Registriert: Freitag 3. Februar 2006, 15:28

Beitrag von Perpetua »

Christian hat geschrieben:Wir sollten uns auch mal verdeutlichen wie langweilig eine Messe für ein Kind sein kann 45 Minuten oder länger sitzen, stehen , sitzen , stehen , knieen wieder stehen , wieder sitzen usw. usw...
Was bei uns allerdings auch sehr gut war, war der sog. Sontagskindergarten: Alle Kinder bis zum Schulalter konnten im Gemeindehaus unter der Aufsicht wöchentlich wechselnder Mütter und Erzieherinnen spielen, basteln, malen, sich durchaus auch kindgerecht mit christlichen Themen beschäftigen. [Ich erinnere mich heute, also irgendwas zwischen 15 und 20 Jahren später, zum Beispiel noch sehr gern an eine Fastenzeit zurück, in der wir jeden Sonntag auf eine "Osterkerze" aus Tonkarton gemalte Fastenvorsätze aufkleben durften: Weniger Süßigkeiten, weniger Fernsehen, etwas vom Taschengeld in das bunte Misereor-Pappkästchen werfen etc. Am Ostersonntag war dann eine ganz besondere Freude, der "Kerze" gemeinsam eine bunte Flamme zu malen. SO kann man Kindern Glauben vermitteln und sie christlich erziehen, aber nicht durch Zwang.] Zur Gabenbereitung wurden (bzw. werden, denn das gibt es auch heute noch) sie in die Kirche geführt und haben von da an die Messe mitgefeiert. Was in der Eucharistiefeier passiert, das wussten wir auch als Kinder schon - wenn auch natürlich auf einem angemessenen, kindgerechten Niveau. Und als ich dann in die Schule kam, wollte ich uch am Sonntag nicht mehr in den Kindergarten und folgte von da an wie die "Großen" der gesamten Messe.
Du für mich, wie so groß ist die Liebe
Du für mich, Deine Arme so weit.
Du am Kreuz, das ist mehr, als ich fassen kann,
eine Quelle der Gnade - und so ziehst Du mich an.
(Kathi Stimmer-Salzeder)

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Beitrag von HeGe »

Da die gestelle Frage lautete, ob eine streng-religiöse Erziehung schädlich sein kann, habe ich jetzt auch mal ja angekreuzt.

Denn wenn sie mit Zwang durchgesetzt wird (was ich aber in gewissen Bereichen nicht für ein schlechtes Erziehungsmittel halte), kann es gerade in der heutigen Zeit zu Trotzreaktionen führen.

Im Prinzip muss man aber doch sagen, dass eine religiöse Zwangserziehung nach Machart irgendeiner Sekte auch nicht unserer Religion entspricht. Die Menschen sollen sich frei für Gott entscheiden und nicht gezwungen werden. Demnach dürfte eine streng-katholische Erziehung eigentlich von Seiten der Eltern doch keine Zwangselemente in dieser Richtung beinhalten, da es dann keine solche streng-katholische Erziehung mehr ist. Natürlich muss man seinen Kindern die Gebote der Kirche weitergeben, ihren Sinn erläutern und so versuchen sie zur Befolgung anzuhalten. Aber Zwang bewirkt genau das Gegenteil.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Freigeist
Beiträge: 12
Registriert: Mittwoch 29. März 2006, 19:30

Beitrag von Freigeist »

Eldar hat geschrieben:
Freigeist hat geschrieben:kommt darauf an, was du unter einer streng katholischen erziehung verstehst...

aber was ich so darunter verstehe.... steht meine antwort fest^^ ;)
Was genau verstehst du denn darunter ?
unter einer streng religiösen erziehung verstehe ich eine erziehung, in der die kinder von anfang immer nur die "christlichen vorsätze" eingetrichtert gekommen, so leben müssen, und nach einer zeit gar nichts anderes mehr kennen. mir persönlich tuen diese kinder unheimlich leid, den meist kommt hier die bildung der eigenen meinung VIEL zu kurz.


und zu dem in-die-kirche-gehen-zwingen kann ich nur sagen, so wie es einige vorrausgesagt haben, meine eltern haben mich, als ich noch klein war, jeden sonntag in die kirche "bestellt". ich hatte in dieser zeit noch kein besonderes interesse an religion, und da meine mutter auch keine überzeugte christin ist, haben wir ganz selten bis nie gebetet, sprich, mir wurde nie der "wahre glaube" vorgelebt. (war auchgut so)

das fernbleiben von der kirche wurde bei mir allerding nie wirklich bestaft, dass hatt es einfach nicht gegeben. meine eltern sagte, wir müssen dorthin, und aus. ärger hats gegeben, weil wir immer zu spät gekommen sind :D

aber das war nur in meinen wirklich jungen jahren. später waren meine eltern nicht mehr wirklich so streng. und (wie vorhergesagt) bin ich und meine schwester bei der ersten gelegenheit zuhause geblieben.

ich kann nicht wirklich meinen, dass das schlecht für mich war, im gegenteil, so hatte ich die gelegenheit, dass ganze mal etwas aus der distanz zu betrachten. hätten meine eltern mich auch nur ein jahr länger "gezwungen" in die kirche zu gehen, hätte ich sie auch angezeigt, zumindest hätten wir ärgere probleme bekommen. denn sowas enspricht nicht meinen vorstellungen einer religionsfreiheit, die auch jedes kind einer christlichen familie haben sollte.

jedem sollte die chance gegeben sein, selbst zu entscheiden. die jungen jahre sind die wichtigsten im leben eines menschen. und wenn man in dieser zeit NUR eine art und weise der dinge zu hören bekommt, wird man auch später bei der bleiben (oder sie für immer hassen, kommt beides vor). aber beides beschieht durch eine gewisse voreingenommenheit. wenn man einem kind sein leben lang zeigt und vorlebt, a ist gut, b schlecht, und man stellt es mit 14 oder 15 (oder firmung, der ersten FREIEN gelegenheit, ja oder nein zu sagen) "entscheide dich für a oder für b" ... na, für was wird sich das kind entscheiden? a. ( es sei den, es hat einen starken, eigenen willen) und wenn nun a gar nicht das richtige ist?!? pech gehabt, mitgehangen, mitgefangen. solche kinder haben, sollte a nicht das richtige sein, im spätern leben irrsinige probleme, weil sie dann zwischen zwei stühlen sitzen.

für mir ist sogesehen eine zu strenge erziehung schlecht. zu strenge, nicht zu steng christliche. das selbe spiel kann man natürlich auch mit anderen religionen oder meinungen durch spielen. :mrgreen:

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema