Immer mehr interesieren mich die Texte der Kirchenväter. Ein wirklich interesantes und spannendes Gebiet.
Wer von euch hat sich mit den Vätern beschäftigt, welcher interesiert euch am meisten und warum?
Von dennen die Theologie studiert haben würde mich interesieren in welcher Form Patristik heute gelehrt wird?
Gruß Julius
Welche Kirchenväter sind euch wichtig?
Re: Welche Kirchenväter sind euch wichtig?
Ich habe nur Patrologie gelernt und (fast) keine PatristikJulius hat geschrieben:Von dennen die Theologie studiert haben würde mich interesieren in welcher Form Patristik heute gelehrt wird?
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Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Welche Kirchenväter sind euch wichtig?
Was isn da der Unterschied?Juergen hat geschrieben:Ich habe nur Patrologie gelernt und (fast) keine PatristikJulius hat geschrieben:Von dennen die Theologie studiert haben würde mich interesieren in welcher Form Patristik heute gelehrt wird?
Patrologie: das leben
Patristik: das Werk
der Betreffenden?
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Re: Welche Kirchenväter sind euch wichtig?
Hallo Jürgen,Juergen hat geschrieben:Ich habe nur Patrologie gelernt und (fast) keine PatristikJulius hat geschrieben:Von dennen die Theologie studiert haben würde mich interesieren in welcher Form Patristik heute gelehrt wird?
den Unterschied würde ich gerne verstehen.
Mit welchen der Kirchnenväter seis nun Leben oder Werk habt ihr euch denn beschäftigt?
Gruß Julius
- Robert Ketelhohn
- Beiträge: 26021
- Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
- Wohnort: Velten in der Mark
- Kontaktdaten:
Die Begriffe „Patristik“ und „Patrologie“ sind eher unscharf und nicht klar
abgegrenzt. Tendenziell meint „Patrologie“ eher die Wissenschaft von der
Väterzeit einschließlich ihres kirchlichen, aber auch häretischen und anti-
kirchlichen oder andersgläubigen Schrifttums, soweit es zur Geschichte der
Väterlitteratur irgend in Beziehung steht.
In einem engeren Sinne kann mit „Patrologie“ aber auch die Gesamtheit der
mehr oder weniger kirchlichen Litteratur jener Zeit gemeint sein, also insbe-
sondere entsprechende Textsammlungen.
Unter „Patristik“ dagegen versteht man üblicherweise die Wissenschaft von
der Lehre der Väter im eigentlichen Sinn, was natürlich ein bißchen histori-
sches Drumherum einschließt, auch die Sicherstellung der überlieferten Tex-
te und ihrer korrekten Gestalt, aber als Erkenntnisziel die Lehre der Kirchen-
väter als Grundlage des kirchlichen Glaubens heute hat.
Insofern ist die Patristik eher dogmatisch orientiert – auch pastoral sollte sie
übrigens sein, aber das kommt im Westen (anders als im Osten) eher zu kurz
–, während die Patrologie (aus Glaubenssicht völlig interesselos und neutral)
rein historisch ist.
Ob diese Scheidung sinnvoll ist, wäre ein Thema für sich. Ich möchte es be-
streiten. Ich betriebe „Patrologie“ immer als „Patristik“, also aus Glaubens-
interesse, während umgekehrt auch meine „Patristik“ niemals auf die umfas-
send historische und textkritische „Patrologie“ verzichten wollte.
abgegrenzt. Tendenziell meint „Patrologie“ eher die Wissenschaft von der
Väterzeit einschließlich ihres kirchlichen, aber auch häretischen und anti-
kirchlichen oder andersgläubigen Schrifttums, soweit es zur Geschichte der
Väterlitteratur irgend in Beziehung steht.
In einem engeren Sinne kann mit „Patrologie“ aber auch die Gesamtheit der
mehr oder weniger kirchlichen Litteratur jener Zeit gemeint sein, also insbe-
sondere entsprechende Textsammlungen.
Unter „Patristik“ dagegen versteht man üblicherweise die Wissenschaft von
der Lehre der Väter im eigentlichen Sinn, was natürlich ein bißchen histori-
sches Drumherum einschließt, auch die Sicherstellung der überlieferten Tex-
te und ihrer korrekten Gestalt, aber als Erkenntnisziel die Lehre der Kirchen-
väter als Grundlage des kirchlichen Glaubens heute hat.
Insofern ist die Patristik eher dogmatisch orientiert – auch pastoral sollte sie
übrigens sein, aber das kommt im Westen (anders als im Osten) eher zu kurz
–, während die Patrologie (aus Glaubenssicht völlig interesselos und neutral)
rein historisch ist.
Ob diese Scheidung sinnvoll ist, wäre ein Thema für sich. Ich möchte es be-
streiten. Ich betriebe „Patrologie“ immer als „Patristik“, also aus Glaubens-
interesse, während umgekehrt auch meine „Patristik“ niemals auf die umfas-
send historische und textkritische „Patrologie“ verzichten wollte.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Re: Welche Kirchenväter sind euch wichtig?
Ja.Linus hat geschrieben:Was isn da der Unterschied?Juergen hat geschrieben:Ich habe nur Patrologie gelernt und (fast) keine PatristikJulius hat geschrieben:Von dennen die Theologie studiert haben würde mich interesieren in welcher Form Patristik heute gelehrt wird?
Patrologie: das leben
Patristik: das Werk
der Betreffenden?
Das eine ist natürlich nicht von dem anderen klar zu trennen. Robert hat aber schon das passende dazu gesagt.
Prüfungsstoff im Bereich Patrologie war seinerzeit (chronologisch geordnet):Julius hat geschrieben:Mit welchen der Kirchnenväter seis nun Leben oder Werk habt ihr euch denn beschäftigt?
- 1. Clemensbrief
- Ignatius v. Antiochien
- 2. Clemensbrief
- Clemens. Alexandrien
- Irenäus v. Lyon
- Didache
- Tertullian
- Diognetbrief
- Origines
- Hippolyt v. Rom
- Cyprian
- Novatian
- Laktanz
- Arius
- Eusebius v. Casearea
- Alexander v. Alexandrien
- Athanasius
- Kyrill v. Jerusalem
- Hilarius v. Portiers
- Apolinariua v. Loadicea
- Basilius d. Große
- Gregor v. Nazianz
- Gregor v. Nyssa
- Ambrosius
- Johannes Chrysostomus
- Hieronymus
- Augustinus
- Kyrill v. Alexandrien
- Leo d. Große
- Benedikt v. Nursia
- Boethius
- Cassiodor
- Gregor d. Große
- Isidor v. Sivilla
- Johannes v. Damaskus
Aber das meiste habe ich wohl inzwischen vergessen
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Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Hallo Robert,
vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Der Unterschied Ost/West in der Einschätzung der Kirchenväter ist mir auch aufgefallen.
Während der Westen sich wohl hauptsächlich auf Augustinus, Leo den Großen konzentriert hat der Osten Gregor von Nyssa, Basilius oder Chrysostomus.
Sehe ich es richtig das im Osten der Schwerpunkt mehr auf der Vergöttlichung des Menschen und auf dem Wirken des Heiligen Geistes in Synergie mit dem Menschen gelegt wird, während Augustinus sich auf die Sündhaftigkeit des Menschen durch den Fall Adams konzentriert(Erbsünde)?
Gruß Peter
vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Der Unterschied Ost/West in der Einschätzung der Kirchenväter ist mir auch aufgefallen.
Während der Westen sich wohl hauptsächlich auf Augustinus, Leo den Großen konzentriert hat der Osten Gregor von Nyssa, Basilius oder Chrysostomus.
Sehe ich es richtig das im Osten der Schwerpunkt mehr auf der Vergöttlichung des Menschen und auf dem Wirken des Heiligen Geistes in Synergie mit dem Menschen gelegt wird, während Augustinus sich auf die Sündhaftigkeit des Menschen durch den Fall Adams konzentriert(Erbsünde)?
Gruß Peter
- Knecht Ruprecht
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- Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
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