Dialog mit Juden im Pontifikat PBXVI geht weiter voran

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beth
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Beitrag von beth »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
… abgesehen davon, daß die Kirche selber immer die reine und makellose Braut ist …
übrigens, zum Fest Peter und Paul Papst Benedict XVI.:
am 29. Juni 2005, Rom

Die Kirche ist nicht von sich aus heilig, sie besteht in der Tat aus Sündern – das wissen wir und sehen wir alle. Sie wird jedoch stets erneut durch die reinigende Liebe Christi geheiligt.

beth
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Beitrag von beth »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Die sogenannten Vergebungsbitten Papst Johannes Pauls II. sind ein völlig anderes Thema.
Und was für ein Thema?

Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Ragnar hat geschrieben:wie auch die katholische Kirche oder ihre Glieder Gottesdienste Nazischergen öffnete, in SS-Uniform
Ragnar hat geschrieben:die gingen danach zur Menschenhatz ...
Wahrscheinlich kannst du deine Unterstellungen genau mit Namen, Ort und Uhrzeit belegen, was?

Im übrigen eine kleine Geschichte. Mein Großonkel mütterlicherseits wurde als fast noch Halbwüchsiger von seinem Vater, was mein Uropa war, formal ein Protestant, bei der Waffen-SS angemeldet. Nicht aus Überzeugung, sondern um der Karriere willen. Mein Großonkel war äußerst unglücklich damit. Bei seiner ersten Feindberührung blieb er mit Kopfschuß auf der Wallstatt. Kameraden berichteten das, sein Leichnam mußte liegen bleiben. Ob er ein Grab fand? Ich kann bloß hoffen, daß er zuvor wenigstens irgendeinen Gottesdienst besuchen konnte. Ob mit oder ohne Uniform, das ist reichlich wurscht.
Irgenwie hast du das gerochen...

die Sache fand in Zossen statt (es war, muss ich leider gestehen, ein Tippfehler, denn es war nicht die SS, es war "nur" die SA,
und die kam aus Baiern angereist und vor ihrer Aktion gingen sie in die dortige katholische Kirche).

Zeuge sind mein Grossvater,
der zu der Zeit Diakon der dortigen evangelischen Gemeinde war, und meine Mutter.

(Robert Ketelhohn, findest du die Verunstaltung von Namen nicht kindisch? oder fehlt dir einfach der nötige Ernst, das hast du doch nicht nötig, oder?)

Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: Beth, es ging oben um die Verbrechen der Nationalsozialisten. Hieran der Kirche, die zu den ersten Opfern gehörte, Schuld zuzuschieben, wie Ragnar es tat, ist – abgesehen davon, daß die Kirche selber immer die reine und makellose Braut ist – bodenlose Niedertracht.
(Blau und Fett zur Hervorhebung, von mit)

Die ersten Opfer waren Sozialisten und Kommunisten!

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Ragnar hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben: Beth, es ging oben um die Verbrechen der Nationalsozialisten. Hieran der Kirche, die zu den ersten Opfern gehörte, Schuld zuzuschieben, wie Ragnar es tat, ist – abgesehen davon, daß die Kirche selber immer die reine und makellose Braut ist – bodenlose Niedertracht.
(Blau und Fett zur Hervorhebung, von mit)

Die ersten Opfer waren Sozialisten und Kommunisten!
Auch diese Verbrecher haben gegen Katholiken einen Krieg geführt, denn sie logischer weise verloren haben und nur weil alle Gruppierungen gegen die Katholiken verloren haben, kann man diese nicht als Entschedigung, für einen verlorenen Kampf, den sie angefangen haben, aus ihrer Schuld des Aggressors entnehmen und an deren Stelle die Katholiken platzieren. Nur damit diese nicht als die strahlenden Sieger darstehen.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ragnar hat geschrieben:die Sache fand in Zossen statt (es war, muss ich leider gestehen, ein Tippfehler, denn es war nicht die SS, es war "nur" die SA,
und die kam aus Baiern angereist und vor ihrer Aktion gingen sie in die dortige katholische Kirche).

Zeuge sind mein Großvater,
der zu der Zeit Diakon der dortigen evangelischen Gemeinde war, und meine Mutter.
Ich kann mir zwar schwer vorstellen, weshalb ein SA-Trupp aus Bayern zu irgendeiner „Aktion“ nach Zossen reist und dort auch noch die Kirche heimsucht. Aber egal, vielleicht überlegst du mal, was ein Pfarrer machen soll, wenn plötzlich ein Trupp SA-Schläger in seiner Kirche auftaucht. Die Gestapo alarmieren? Aber vielleicht denkst du ja, er habe sie zu ihrer nachfolgenden „Aktion“ instruiert. Da ist dir dann freilich auch nicht mehr zu helfen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ragnar hat geschrieben:Die ersten Opfer waren Sozialisten und Kommunisten!
Lies doch mal beispielshalber über Fritz Gerlich und Erich Klausener nach.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

beth hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
… abgesehen davon, daß die Kirche selber immer die reine und makellose Braut ist …
übrigens, zum Fest Peter und Paul Papst Benedict XVI.:
am 29. Juni 2005, Rom
Die Kirche ist nicht von sich aus heilig, sie besteht in der Tat aus Sündern – das wissen wir und sehen wir alle. Sie wird jedoch stets erneut durch die reinigende Liebe Christi geheiligt.
Die Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen, das Himmlische Jerusalem, der Leib Christi: Sie ist in der Tat ganz und gar heilig. Nicht von sich aus, sondern von Jesus Christus aus. Doch sie ist heilig, in Ewigkeit.

Als sichtbare Gemeinschaft, als hierarchische, durch die Geschichte pilgernde Kirche – davonsprach der Papst – ist sie freilich eine „gemischte Gesellschaft“ (civitas permixta, nach Augustin). Ihr gehören äußerlich noch Gute und Böse an. Erst wenn der Herr als Richter wiederkehrt, wird er die Böcke von den Schafen scheiden. Und keiner, der noch als Pilger auf Erden unterwegs ist, ist schon vollendet.
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Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:
Ragnar hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben: Beth, es ging oben um die Verbrechen der Nationalsozialisten. Hieran der Kirche, die zu den ersten Opfern gehörte, Schuld zuzuschieben, wie Ragnar es tat, ist – abgesehen davon, daß die Kirche selber immer die reine und makellose Braut ist – bodenlose Niedertracht.
(Blau und Fett zur Hervorhebung, von mit)

Die ersten Opfer waren Sozialisten und Kommunisten!
Auch diese Verbrecher haben gegen Katholiken einen Krieg geführt, denn sie logischer weise verloren haben und nur weil alle Gruppierungen gegen die Katholiken verloren haben, kann man diese nicht als Entschedigung, für einen verlorenen Kampf, den sie angefangen haben, aus ihrer Schuld des Aggressors entnehmen und an deren Stelle die Katholiken platzieren. Nur damit diese nicht als die strahlenden Sieger darstehen.
Die Verbrecher waren zB die des Zentrums,
die den Nazis zustimmten,
und die Conservativen, und die Tyssen und Krupps...,
die das Volk in Dummheit, Armut und Elend halten wollten.

Ohne Sozailisten, Kommunisten, Schwärmer und andere von GOTT inspirierte,
wäre es heute noch so,
dass der Bauer sein Zehnt abgeben müsste,
und der Familie das Besthaupt,
sie Frondienst leisten müssten und sich die Jungfrau vom "Grafen" in der Hochzeitsnacht aufs Kreuz legen lassen...

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Ragnar hat geschrieben:Ohne Sozailisten, Kommunisten, Schwärmer und andere von Gott inspirierte,...
Schonmal Karl Marx: Zur Judenfrage gelesen?
Ist das dann ein von Gott inspirierter Sozialist oder Kommunist?
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Ragnar hat geschrieben:Die ersten Opfer waren Sozialisten und Kommunisten!
Lies doch mal beispielshalber über Fritz Gerlich und Erich Klausener nach.
Kannst ja mal nach Zossen fahren,
dort an der ehemaligen Schule ist eine Gedenktafel für die Sozialisten und Kommunisten...

und sowohl der evangelische als auch der katholische Priester waren Nazis.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Ragnar hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Ragnar hat geschrieben:Die ersten Opfer waren Sozialisten und Kommunisten!
Lies doch mal beispielshalber über Fritz Gerlich und Erich Klausener nach.
Kannst ja mal nach Zossen fahren,
dort an der ehemaligen Schule ist eine Gedenktafel für die Sozialisten und Kommunisten...

und sowohl der evangelische als auch der katholische Priester waren Nazis.
Es gibt "evangelische Priester"? Wo?
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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stern
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Beitrag von stern »

Ragnar hat geschrieben:und sowohl der evangelische als auch der katholische Priester waren Nazis.
die männlichen Vorfahren in meiner Familie waren es auch, und?

Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

Juergen hat geschrieben:
Ragnar hat geschrieben:Ohne Sozailisten, Kommunisten, Schwärmer und andere von Gott inspirierte,...
Schonmal Karl Marx: Zur Judenfrage gelesen?
Ist das dann ein von Gott inspirierter Sozialist oder Kommunist?
Da die Kirchen sich dem Götzen Kaiser, Könige und andere finsteren "Fürsten" unterwarfen und Gott verrieten,
vergassen die Dissidenten, dass es !Gottes Wille ist,
dass der Mensch keinem Menschen untertänig sei,
sondern sie waren geblendet durch falschen Zeugnisse,
Gott stünde auf der falschen Seite,
nämlich auf der der Unterdrücker und ihrer Helfershelfer.
Doch Gott hat schon sein Volk, das Proletariat Ägyptens,
die Hebräer, aus der Knechtschaft befreit.
Dies dem Volke wieder klar zu machen,
ist die Pflicht SEINER Priester.

Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

stern hat geschrieben:
Ragnar hat geschrieben:und sowohl der evangelische als auch der katholische Priester waren Nazis.
die männlichen Vorfahren in meiner Familie waren es auch, und?
Was soll ich da antworten?
Merkt man?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ragnar hat geschrieben:Die Verbrecher waren zB die des Zentrums,
die den Nazis zustimmten,
und die Conservativen, und die Tyssen und Krupps...,
die das Volk in Dummheit, Armut und Elend halten wollten.
Ohne Sozailisten, Kommunisten, Schwärmer und andere von Gott inspirierte,
wäre es heute noch so,
dass der Bauer sein Zehnt abgeben müßte,
und der Familie das Besthaupt,
sie Frondienst leisten müssten und sich die Jungfrau vom "Grafen" in der Hochzeitsnacht aufs Kreuz legen lassen...
Historisch bist du ebenso desorientiert wie sonst auch. Noch nie gehört, welcher Terror gleich nach der „Machtergreifung“ auch gegen katholische Verbände und katholische Presse begann?

Natürlich gab es einzelne Mitläufer, sogar Verräter. Es gab auch einige tendenziell modernistische Kirchenvertreter und katholische Politiker, die dem neuen Zeitgeist aufgeschlossen bis positiv gegenüberstanden, so etwa Franz von Papen oder die Benediktineräbte von Maria Laach und Beuron. Auch der einer oder andere Theologe jener Zeit gehört dazu.

Das ändert aber nichts daran, daß die Haltung der Kirche insgesamt und der Gläubigen jene der Opposition zum Régime war, für viele bis hin zum Martyrium.

(Bloß in Klammern: Die Geschichte von angeblichen jus primæ noctis des Gutherrn, die du da frei assoziierend auch noch wiederkäust, ist historisch blanker Unsinn. Das hat es nie gegeben.)
Ragnar hat geschrieben:Kannst ja mal nach Zossen fahren,
dort an der ehemaligen Schule ist eine Gedenktafel für die Sozialisten und Kommunisten...
und sowohl der evangelische als auch der katholische Priester waren Nazis.
SED-Gedenktafeln wirst du wohl nicht ernstlich als Argument ins Feld führen wollen. – Was den damaligen Pfarrer von Mariä Unbefleckter Empfängnis in Zossen betrifft, so weiß ich verständlicherweise nichts von ihm. Echte Nazis im Klerus waren allerdings mehr als selten. Mitläufer gab es wenige. Dazu einige, die sich eine Zeit lang blenden ließen, Hitlers Lügen trauten und nach der „Machtergreifung“ zunächst meinten, es werde ja doch alles nichts so schlimm, wie die Bischöfe prophezeit hatten; nachdem die Unterdrückung schärfer wurde und die Konkordatsbrüche sich häuften, merkten sie’s in der Regel endlich auch, was los war.

Zu welcher Gruppe gehörte nun der Zossener Pfarrer? Wie hieß er denn? Wann war er Pfarrer? Was hat er sich konkret zuschulden kommen lassen?
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Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
SED-Gedenktafeln wirst du wohl nicht ernstlich als Argument ins Feld führen wollen. –
Die "Gedenkkultur" der DDR wäre mal eine eigene Untersuchung wert. Jeder, der nicht in's sozialistische Raster passte, hatte praktisch keine Chance, in diesen "Heiligenkanon" aufgenommen zu werden.

Als Beispiel sei der schlichte österreichische Kriegsdienstverweigerer und Hitlergegner Franz Jägerstätter genannt. Leider sind Name und Geschichte dieses tapferen Katholiken in Deutschland viel zu wenig bekannt.
Die von der DDR an der Hinrichtungsstätte errichtete Gedenktafel führt viele Namen auf, nicht aber den Namen Franz Jägerstätters.
Es genügte nicht nur von Hitlers Schergen hingerichtet worden zu sein, man musste auch noch die richtige Gesinnung gehabt haben. Christliche Motive waren schon gar suspekt!
Zuletzt geändert von Tacitus am Dienstag 9. August 2005, 01:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Diözese Linz hat geschrieben:»Er folgte seinem Gewissen«

Das Leben von Franz Jägerstätter

In der Pfarrkirche St. Radegund wurde Franz Jägerstätter getauft, hier heiratete er, hier wurden seine Kinder getauft. Hier versah er auch von 1941 bis 1943 den Mesnerdienst.

Der junge Bauer und Familienvater wurde zu einer der herausragenden Gestalten des chrislichen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus. Er verweigerte nicht nur der NSDAP jegliche Unterstützung, sondern auch das Mitkämpfen in der deutschen Wehrmacht in dem von Deutschland begonnenen Krieg. Die Konsequenzen seiner Entscheidung waren ihm und seiner Familie von Anfang an klar: alle hofften, daß vor einer Einberufung der Krieg zu Ende sei.

In den zwei Jahren zwischen den ersten Erfahrungen in der deutschen Wehrmacht und der erneuten Einberufung suchte er nach einem Ausweg aus dem Gewissenskonflikt zwischen seiner Verantwortung für seine Familie und dem Wissen, daß die Unterstützung dieses Krieges große persönliche Schuld sei.Orientierung und Hilfe wurde ihm aus der Bibel und aus dem Vorbild von Gestalten wie Thomas Morus oder Klaus von Flüe. In seiner Frau Franziska fand er eine verstehende Begleiterin: die starke gegenseitige Beziehung und Liebe waren der entscheidende menschliche Halt in den Krisen vor und während der Haft.

Kindheit in Armut und Hunger

Am 20. Mai 1907 gebar die ledige Bauernmagd Rosalia Huber in St. Radegund einen Sohn Franz. Sie und der Kindesvater Franz Bachmeier waren als Dienstboten zu arm, um heiraten zu können. Das Kind blieb in der Sorge seiner Großmutter Elisabeth Huber, einer zwar armen, aber liebevollen und vielseitig interessierten Frau. Sieben Jahre besuchte Franz Huber die einklassige Volksschule in St. Radegund, ein Lehrer unterrichtete bis zu 70 Kinder aller Altersstufen von 6 bis 13 gleichzeitig in einem Raum.Während des Ersten Weltkrieges kam es in jener Gegend zu einer Hungersnot. Franz tat im nachhinein die Benachteiligung als armes Kind bei der Benotung mehr weh als der Hunger.

Mit der Heirat seiner Mutter verbesserte sich die Situation schlagartig. Die Mutter heiratete den Bauern Heinrich Jägerstätter, dieser adoptierte anläßlich der Hochzeit das Kind seiner Frau, ab Februar 1917 gibt es einen Franz Jägerstätter. Auf dem Hof gibt es nun genug zu essen. Auf dem Hof wurde aber auch gelesen, der /Adoptiv-/ Großvater hatte eine Zeitung abonniert und besaß Zahlreiche durchaus anspruchsvolle Bücher. Der kleine Frazl wurde ein begeisterter Leser. Lesen, sich informieren bezeichnet er später sienem Patensohn gegenüber als etwas sehr Wichtiges: "Wer nichts liest, wird sich nie so richtig auf die eigenen Füße stellen können,wird nur zu liecht zum Spielball der Meinung anderer."

Als Zwanzigjähriger geht Franz Jägerstätter für drei Jahre als Arbeiter ins steirische Eisenerz.

Nur in St. Radegund möglich

Die 500-Personen-Gemeinde an der Salzach im Westen Oberösterreichs war bis in die 30er Jahre durch ihre Passionsspiele bekannt. 1933 wurden diese aufgrund der Machtergreifung Hitlers in Deutschland und der Grenzsperre zu einem Mißerfolg. Dies mag mit begründet haben, daß es in St. Radegund 1938 nach dem Einmarsch keine bis dahin illegalen Nazis gab und damit auch niemanden, der die Bürgermeisterstelle anstrebte. Unter jenen, die im März 1938 gefragt wurden, ob sie dieses Amt annehmen würden, war Franz Jägerstätter. Ihm war jedoch völlig klar, daß jede Zusammenarbeit mit den neuen Herren mit seinem religiösen Glauben unvereinbar wäre. Erst als mit der Einsetzung eines auswärtigen Kommissionars gedroht wurde, erklärte sich ein Bauer bereit, Bürgermeister zu werden.

Später denunzierte eine Frau zehn Regimegegner bei der Gestapo. Die Briefträgerin brachte den Brief allerdings zum Bürgermeister. Dieser ließ ihn verschwinden. Unter den Gegnern war auch Jägerstätter genannt. Die Gestapo reagierte auf Anzeigen u. a. mit Kontrolle der Post des Verdächtigen. Bei Jägerstätter wäre sie rasch fündig geworden, zu klar ging seine Gegnerschaft aus seinem Briefwechsel hervor. In einer anderen Gemeinde wäre er ohne Verweigerung wegen "Wehrkraftzersetzung" belangt worden.

1940 stand die Pfarre St. Radegund einmütig hinter dem wegen einer "zersetzenden" Predigt verhafteten Pfarrer Karobath.

Im Bereich der Diözese Linz gab es von seiten der Gestapo sehr starken Druck gegen den Klerus, eine unvergleichbar hohe Zahl an Morden und Inhaftierungen. Aus dem Dekanat Ostermiething, zu dem St. Radegund gehört, wurden acht von zwölf dort tätigen Priestern, mehrere von ihnen Freunde Jägerstätters, verhaftet. Ebenso die beiden aus St. Radegund stammenden Priester.

Diese Erfahrungen bestärken Jägerstätter in den Ablehnung des Nationalsozialismus. Er sollte mitkämpfen, töten, damit dieser die ganze Welt beherrschen könne? Dazu kam, daß er 1941 in Ybbs vom Schicksal der psychisch Kranken erfahren hatte.

Franziska ist mit unterwegs

So wie Franz Jägerstätter nur unter dem Schutz seiner Gemeinde St. Radegund bis zu seiner Kriegsdienstverweigerung in Freiheit leben konnte, so wichtig war der innere Halt an seiner Frau Franziska. 1936 heirateten sie. Franz war der erste Mann im Dorf, der seine Kinder mit dem Kinderwagen ausfuhr und zu den drei Kleinkindern eine für das Milieu ungewöhnlich intensive Beziehung entwickelte.

Bei der Abstimmung über den Anschluß am 10. April 1938 stimmte Franz Jägerstätter mit "Nein", vorher war es zu einer Krise in der Beziehung der Ehepartner gekommen. Franz sagte, daß er nicht zur Abstimmung gehen wolle, es sei ja keine Wahl, wenn sie schon mit den Panzern da seien. Franziska spürte berits den Terror, aus allen Förfern waren schon Menschen in KZs abgeführt worden: sie drohte ihrem Mann, ihn nicht mehr zu lieben, wenn er nicht zur Abtimmung ginge. Franz erschrak und dann auch Franziska. Sie lernte aus dieser Auseinandersetzung, daß sie ihren Mann in Gewissensfragen nicht unter Druck setzen dürfe. In ihren Briefen in das Gefängnis tut sie das in keiner Weise, im ersten heißt es nur, daß sie bis zuletzt gehofft habe, daß er sich anders entscheiden könne.

In den ersten, auch für ihn schlimmsten Wochen der Haft im März 1943 in Linz kam Franz Jägerstätter in eine Glaubenskrise. Aufgrund seines Glaubens mußte er das Kämpfen in der deutschen Wehrmacht als schwere persönliche Schuld ansehen und war von der Hinrichtung bedroht.In dieser Situation half ihm die Erinnerung an die Liebe und das Glück in den sieben Jahren seiner Ehe mit Franziska, die Anfechtung zu überwinden.

"Wer traut sich zu behaupten, daß vom deutschen Volke in diesem Krieg nur einer die Verantwortung trägt?"

Im Sommer 1940 wird Franz Jägerstätter erstmals zum Militär einberufen und am 17. Juni in Braunau vereidigt. Auf Betreiben des Bürgermeisters kann er jedoch nach wenigen Tagen auf den Hof zurückkehren. Von Oktober 1940 bis April 1941 war er in der Wehrmacht, allerdings nicht im Fronteinsatz. Als er auf abermaliges Betreiben des Bürgermeisters im April 1941 "unabkömmlich" gestellt wird und nach St. Radegund zurückkehrt, erklärt er, daß er einer weiteren Einberufung nicht folgen würde. Mitzukämpfen, daß Hitler die ganze Welt beherrschen könne, sieht er als persönliche Schuld und schwere Sünde. Auch der Krieg gegen Rußland brachte Franz Jägerstätter keine Gewissensentlastung. Er schreibt: "Es ist eben sehr traurig, wenn man immer wieder von Katholiken hören kann, daß dieser Krieg, den Deutschland führt, vielleicht doch nicht so ungerecht ist, weil doch damit der Bolschewismus ausgerottet wird. Es ist wahr, daß gerade jetzt die meisten unserer Soldaten im ärgsten Bolschewistenlande stecken, und alle, die sich in diesem Lande befinden und sich zur Wehr setzen, einfach unschädlich und wehrlos machen wollen. Und nun eine kurze Frage: Was bekämpft man in diesem Lande, den Bolschewismus- oder das russische Volk? Wenn unsere katholischen Missionäre hinauszogen in ein Heidenland,um sie zu Christen zu machen, sind die auch mit MG und Bomben vorgegangen, um sie durch diese Mittel zu bekehren und zu bessern? Die meisten dieser edlen Kämpfer für das Christentum schrieben in die Heimat,wenn sie nur genug Mittel hätten zum Austeilen, dann ging es halt viel schneller vorwärts ... Wenn man ein wenig in der Geschichte Rückschau hält, so muß man immer wieder fast dasselbe feststellen: Hat ein Herrscher ein anderes Land mit Krieg überfallen,so sind sie gewöhnicht nicht in das Land eingebrochen, um sie zu bessern oder ihnen vielleicht gar etwas zu schenken,sondern sich für gewöhnlich etwas zu holen.Kämpft man gegen das russische Volk, so wird man sich auch aus diesem Lande so manches holen, was man bei uns gut gebrauchen kann. Denn kämpfte man bloß gegen den Bolschewismus, so dürften doch diese anderen Sachen, wie Erze, Ölquellen oder ein guter Getreideboden, doch gar nicht so stark in Frage kommen."

Es war sofort für jedermann klar, daß die Verweigerung Franz das Leben kosten würde. Die Mutter versuchte über die Verwandten, ihren Sohn umzustimmen. Franziska redete ihm anfangs ebenfalls zu. Doch als alle auf ihn einredeten, als gestritten wurde und er ganz allein gegen alle war, stand sie zu ihm. "Wenn ich nicht zu ihm gehalten hätte, hätte er ja gar niemanden gehabt", begründete sie ihre Haltung.

Franz besprach sein Vorhaben mit befreundeten Priestern. Diese versuchten sein Leben zu retten und ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Doch sie konnten seinen Bibel-Argumenten nichts entgegensetzen.

Sogar den Linzer Bischof fragte Jägerstätter um Rat. Doch dieser hatte Angst, er könnte ein Spion sein. Bischof Fließer wußte, daß die Gestapo hinsichtlich der Verknüpfung von Glaube und Kriegsdienst äußerst wachsam war. 1940 war bei einer gleichzeitigen Hausdurchsuchung in allen Pfarrhöfen seiner Diözese nur nach Soldatenbriefen gesucht worden.Franz hatte sich für das Gespräch Fragen vorbereitet, u. a:

"Welcher Katholik getraut sich, diese Raubzüge, die Deutschland schon in mehreren Ländern unternommen hat und noch immer weiterführt, für einen gerechten und heiligen Krieg zu erklären?

Wer traut sich zu behaupten, daß vom deutschen Volk in diesem Krieg nur einer die Verantwortung trägt, weshalb mußten dann noch so viele Millionen Deutscher ihr "Ja" oder "Nein" hergeben? Kann man es einem heute noch zum Vorwurf machen, daß man keine Vaterlandsliebe mehr hat? Haben wir denn überhaupt auf dieser Welt noch ein Vaterland? Denn wenn ein Land mein Vaterland sein soll, so darf es für mich nicht bloß Pflichten geben, sondern man muß auch Rechte besitzen, hat man das aber heute noch bei uns? Wird einer ausbildungsunfähig und würde vielleicht gar dem Staate zur Last fallen,was macht man denn mit solchen? Wäre so ein Vaterland überhaupt noch eine Verteidigung wert, von der ja ohnedies nicht die Rede sein kann, denn Deutschland wurde ja von niemand überfallen. Einmal, glaub’ ich, hätten wir wohl noch ein Verteidigungsrecht gehabt, und zwar als wir vor vier Jahren noch Österreicher waren."

1946 schrieb Bischof Fließer über das Gespräch mit Franz Jägerstätter. "Ich habe umsonst ihm die Grundsätze der Moral über den Grad der Verantwortlichkeit des Bürgers und Privatmannes für die Taten der Obrigkeit auseinandergesetzt und ihn an seine viel höhere Verantwortung für seinen privaten Lebenskreis, besonders für seine Familie erinnert." Nach Kriegsende unterdrückte der Bischof die Publikation des Falles in seinem Bereich. Franz Jägerstätter hatte die Angst des Bischofs gespürt, und seine Bedenken gegen den Kriegsdienst wurden durch diesen nicht entkräftet. Hinsichtlich seiner Verantwortung als Familienvater notiert er: "Immer wieder möchte man einem/mir/ das Gewissen erschweren betreffs Gattin und Kinder, Sollte die Tat, die man begeht, vielleicht dadurch besser sein, weil man verheiratet ist und Kinder hat? Oder ist deswegen die Tat besser oder schlechter, weil es tausend andere Katholiken auch tun?"

Jägerstätter weiß, daß Bischof und Priester verhaftet würden, wenn sie anders sprächen, als die Regierung es erlaubt. Dennoch stellt er die Frage: "Was wäre es für ein Unterschied,wenn nicht ein Gotteshaus mehr geöffnet wäre, wenn die Kirche ohnehin zu allem schweigt,was geschieht?"

Wegen Wehrkraftzersetsung zum Tod verurteilt

Franz Jägerstätter hatte keinerlei Kontakt mit Gruppen oder Einzelpersonen des Widerstandes.Erst im Linzer Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis erfuhr er,daß auch andere den Militärdienst verweigerten und daß es auch anderswo Widerstand gab. Wie er in einem aus dem Gefängnis geschmuggelten Brief seiner Frau mitteilte,war ihm das eine große Ermutigung. Ebenso wie die Mitteilung des Gefängnisseelsorgens Kreutzberg in Berlin,daß ein Jahr vor ihm der österreichische Priester Franc Reinisch mit derselben Begründung den Kriegsdienst verweigert habe. Franz Jägerstätter war sich im klaren,daß er am "ganzen Weltgeschehen nichts ändern" könne, aber er wollte "wenigstens ein Zeichen sein, daß sich nicht alle von dem Strom mitreißen ließen".

Nach seiner Einberufung stellte sich Franz Jägerstätter am 1. März 1943 in Enns der Militärbehörde und sprach seine Verweigerung aus; März und April war er in Linz inhaftiert, Anfang Mai wurde er nach Berlin-Tegel überstellt. Vor dem 2. Senat des Reichskriegsgerichts unter Werner Lueben fand am 6.Juni 1943 die Hauptverhandlung gegen Franz Jägerstätter statt.Er wird " wegen Zersetsung der Werkraft zum Tode sowie zum Verlust der Wehrwürdigkeit und der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt".

Im seit 1990 im Prager Militärarchiv zugänglichen Urteil wird die Begründung angeführt:

"Im Februar 1943 wurde der Anklagte durch schriftlichen Befehl für den 25.Februar 1943 zum aktiven Wehrdienst erneut zur Kraftfahr-Ersatzabteilung 17 nach Enns einberufen.Er leistete der Einberufung zunächst keine Folge,weil er den Nationalsozializmus ablehnt und deshalb keinen Wehrdienst leisten will.Auf Drängen der Familienangehörigen und auf das Zureden seines Ortspfarrers meldete er sich schließlich am 1. März 1943 bei der Stammkompanie Kraftfahf-Ersatzabteilung 17 in Enns, erklärte aber sofort, daß er auf Grund seiner religiösen Einsellung den Wehrdienst mit der Waffe ablehne.Bei seiner Vernehmung durch den Gerichtsoffizier blieb er trotz eingehender Belehrung und Hinweises auf die Folgen seines Verhaltens bei seiner ablehnenden Haltung.Er erklärte, daß er gegen sein religiöses Gewissen handeln würde, wenn er für den nationalsozialistischen Staat kämpfen würde.Diese ablehnende Haltung nahm er auch bei seiner Vernehmung durch den Untersuchungsführer der Gerichts der Division Nr.487 in Linzund durch den Vertreter der Reichskriegsanwaltschaft ein.Er erklärte sich jedoch bereit,als Sanitätssoldat aus christlicher Nächstenliebe Dienst zu tun.In der Hauptverhandlung wiederholte er seine Erklärungen und fügte hinzu:Er sei erst im Laufe des letzten Jahres zu der Überzeugung gelangt; daß er als gläubiger Katholik keinen Wehrdienst leisten dürfe;er könne nicht gleichzeitig Nationalsozialist und Katholik sein;das sei unmöglich.Wenn er den früheren Einberufungsbefehlen Folge geleistet habe,so habe er es getan,weil er es damals für Sünde angesehen habe,den Befehlen des Staates nicht zu gehorchen;jetzt habe Gott ihm den Gedanken gegeben,daß es keine Sünde sei, den Dienst mit der Waffe zu verweigern;es gebe Dinge,wo man Gott mehr gehorchen müsse als den Menschen;auf Grund des Gebotes,Du sollst Deinen Nächsten lieben wie dich selbst`dürfe er nicht mit der Waffe kämpfen.Er sei jedoch bereit,als Sanitätssoldat Dienst zu leisten...

...Der Anklagte war bereits sechs Monate Soldat, hat den Fahneneid auf den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht geleistet und ist während seiner Dienstzeit über die Pflichten des deutschen Soldaten hinreichend belehrt worden.Gleichwohl lehnt er es hartnäckig trotz Hinweises auf die Folgen seines Verhaltens aus persönlichen Gründen ab,in Deutschlands schwerem Daseinskampf seine vaterländische Pflicht zu erfüllen.Danach ist auf Todesstrafe zu erkennen."

Auf die Bitte Jägerstätters,zum Sanitätsdiens zugelassen zu werden,ging das Gericht nicht ein.Bis zuletzt hätte er so wie die anderen Verweigerer aus Gewissensgründen die Möglichkeit zur bedingungslosen Rücknahme der Verweigerung gehabt und wäre dann sofort einer Bewährungseinheit (Strafkompanie) zugeteilt worden.

Am 9. August 1943 früh wurde Franz Jägerstätter von Berlin nach Brandenburg/Havel gebracht. Zu Mittag wurde ihm mitgeteilt,daß sein Todesurteil bestätigt sei und um 16 Uhr vollsteckt würde. Pfarrer Jochmann aus Brandenburg verbrachte längere Zeit mit ihm und war von der Ruhe und Gefaßtheit des Todeskandidaten sehr beeindruckt. Am Abend des 9. August sagte er zu Österreichischen Ordensfrauen, dess er in Franz Jägerstätter dem einzigen Heiligen seines Lebens begegnet sei.

Am 9. August 1943,16 Uhr, wird Franz Jägerstätter als erstes von 16 Opfern enthauptet.

Pfarrer Jochmann erfuhr vom zivilen Krematoriums / und Friedhofsverwalter die Stelle, an der Jägerstätter Urne beigesetzt wurde. Die Ordensfrauen pflanzten Blumen dorthin, und bei der ersten Reise nach Kriegsende in das Mutterhaus nach Vöcklabruck brachten sie die Urne mit der Asche Franz Jägerstätter in die Heimat. Am 9. August 1946 wurde diese an der Kirchenmauer von St. Radegund beigesetzt.

Während des Jahres und besonders zu den jährlichen Gedenkfeiern anläßlich seines Todestages am 9. August kommen viele Menschen nach St. Radegund. Sie finden bei Franz Jägerstätter Kraft, Trost und Wegweisung. Seine Frau versieht den Mesnerdienst.

In der Diözese Linz laufen Vorbereitungen zu einer Kanonisation Jägerstätters, seiner Aufnahme in das Verzeichnis der offiziell anerkannten Vorbilder christlichen Lebens.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

beth
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Beitrag von beth »

Robert schreibt:
Natürlich gab es einzelne Mitläufer, sogar Verräter. Es gab auch einige tendenziell modernistische Kirchenvertreter und katholische Politiker, die dem neuen Zeitgeist aufgeschlossen bis positiv gegenüberstanden, so etwa Franz von Papen oder die Benediktineräbte von Maria Laach und Beuron. Auch der einer oder andere Theologe jener Zeit gehört dazu.

Das ändert aber nichts daran, daß die Haltung der Kirche insgesamt und der Gläubigen jene der Opposition zum Régime war, für viele bis hin zum Martyrium.
Bold von mir hervorgehoben

Franz Jägerstätter folgte seinem Glauben und seinem Gewissen

Das Leben FJ betrachtend zeigt, dass er ein gläubiger, einfacher, unverblendeter, verantwortungsbewusster und kritischer Mensch war.

Er (FJ) schreibt: "Es ist eben sehr traurig, wenn man immer wieder von Katholiken hören kann, daß dieser Krieg, den Deutschland führt, vielleicht doch nicht so ungerecht ist, …
Franz besprach sein Vorhaben mit befreundeten Priestern. Diese versuchten sein Leben zu retten und ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Doch sie konnten seinen Bibel-Argumenten nichts entgegensetzen.

Sogar den Linzer Bischof Fließer fragte Jägerstätter um Rat. Doch dieser hatte Angst, …
Franz hatte sich für das Gespräch Fragen vorbereitet, u. a:
"Welcher Katholik getraut sich, diese Raubzüge, die Deutschland schon in mehreren Ländern unternommen hat und noch immer weiterführt, für einen gerechten und heiligen Krieg zu erklären?

Nach Kriegsende unterdrückte der Bischof die Publikation des Falles in seinem Bereich. Franz Jägerstätter hatte die Angst des Bischofs gespürt, und seine Bedenken gegen den Kriegsdienst wurden durch diesen nicht entkräftet. Hinsichtlich seiner Verantwortung als Familienvater notiert er: "Immer wieder möchte man einem/mir/ das Gewissen erschweren betreffs Gattin und Kinder, Sollte die Tat, die man begeht, vielleicht dadurch besser sein, weil man verheiratet ist und Kinder hat? Oder ist deswegen die Tat besser oder schlechter, weil es tausend andere Katholiken auch tun?"


Als Resumé kann ich nur, wie immer wieder, feststellen. Die Christen, die Kirche hat versagt, Schuld auf sich geladen, die Bischöfe, die große Verantwortung tragen, die bei ihrer Weihe sich allein auf das Evangelium verpflichten „ob gelegen oder ungelegen“ haben nicht danach gehandelt. Franz Jägerstätter hält uns allen klar dieses Evangelium nach dem er sein Leben ausrichtete vor Augen und unsere Herzen.
Die andere Frage bleibt unbeantwortet: Ob wir in dieser Situation danach gelebt hätten?!

Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
SED-Gedenktafeln wirst du wohl nicht ernstlich als Argument ins Feld führen wollen. – Was den damaligen Pfarrer von Mariä Unbefleckter Empfängnis in Zossen betrifft, so weiß ich verständlicherweise nichts von ihm. Echte Nazis im Klerus waren allerdings mehr als selten. Mitläufer gab es wenige. Dazu einige, die sich eine Zeit lang blenden ließen, Hitlers Lügen trauten und nach der „Machtergreifung“ zunächst meinten, es werde ja doch alles nichts so schlimm, wie die Bischöfe prophezeit hatten; nachdem die Unterdrückung schärfer wurde und die Konkordatsbrüche sich häuften, merkten sie’s in der Regel endlich auch, was los war.

Zu welcher Gruppe gehörte nun der Zossener Pfarrer? Wie hieß er denn? Wann war er Pfarrer? Was hat er sich konkret zuschulden kommen lassen?
Zossen ist von dir aus ja nicht weit,
kannst dich ja erkundigen.
Und wie du weisst,
war und bin ich kein Katholik...
Und wenn man die Zusammenarbeit katholischer Kräfte
(wer des katholischen Zentrums hat denn gegen Hitler gestimmt)
mit den Nazis damit begründet,
es ginge ja gegen die schlimmeren Sozialisten und Kommunisten,
dann ist das dem Teufel die Hand reichen...

und was er sich hat zuschulden kommen lassen?
er hat aus der Kirche eine Räuberhöle gemacht,
in dem er den (wie ihr es doch immerwieder behauptet)
Verfolgern der Kirche und Jesu die Tore geöffnet hat...

Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

Tacitus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
SED-Gedenktafeln wirst du wohl nicht ernstlich als Argument ins Feld führen wollen. –
Die "Gedenkkultur" der DDR wäre mal eine eigene Untersuchung wert. Jeder, der nicht in's sozialistische Raster passte, hatte praktisch keine Chance, in diesen "Heiligenkanon" aufgenommen zu werden.

Als Beispiel sei der schlichte österreichische Kriegsdienstverweigerer und Hitlergegner Franz Jägerstätter genannt. Leider sind Name und Geschichte dieses tapferen Katholiken in Deutschland viel zu wenig bekannt.
Die von der DDR an der Hinrichtungsstätte errichtete Gedenktafel führt viele Namen auf, nicht aber den Namen Franz Jägerstätters.
Es genügte nicht nur von Hitlers Schergen hingerichtet worden zu sein, man musste auch noch die richtige Gesinnung gehabt haben. Christliche Motive waren schon gar suspekt!
Du weisst auch,
dass das im Westen nicht anders war,
nur eben anders.
Hier wurden die sozialistischen und kommunistischen Widerstandskämpfer verunglimpft,
aber Leute,
die Hitler erst zur Macht verhalfen,
zu Widerstandskämpfern...

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Beispiele?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Beth hat geschrieben:Als Resumé kann ich nur, wie immer wieder, feststellen. Die Christen, die Kirche hat versagt, Schuld auf sich geladen, die Bischöfe, die große Verantwortung tragen, die bei ihrer Weihe sich allein auf das Evangelium verpflichten „ob gelegen oder ungelegen“ haben nicht danach gehandelt. Franz Jägerstätter hält uns allen klar dieses Evangelium nach dem er sein Leben ausrichtete vor Augen und unsere Herzen.
Nicht die Kirche, wohl aber die Gläubigen, gewiß. Selbst ein Märtyrer wie Franz Jägerstätter hatte sicher Augenblicke des Versagens. Viele kannten gewiß oft das alltägliche Versagen, aber auch den Kampf, die kleinen Siege. Manche haben sich auch schwer versündigt, haben Jesus Christus verraten. Einige hatten die Gnade, sich dennoch zu bekehren, andere nicht.

Was die Bischöfe betrifft, gab es bekanntlich unterschiedliche Haltungen. Nicht alle waren von Anfang an so klarsichtig und zugleich furchtlos wie Konrad Graf Preysing in Berlin, Clemens August Graf Galen in Münster und Michael Faulhaber in München und Freising. Einige haben sich eine Zeitlang blenden lassen von schönen Worten, die Hitler machte, und von den leeren Versprechungen, die er abgab. Recht bald hatten aber fast keine Zweifel mehr, woher der Wind wehte, ob sie nun der kämpferischen Linie der oben Genannten folgten oder der vorsichtigeren eines Adolf Bertram von Breslau. Auszunehmen ist nur der Militärbischof Franz Justus Rarkowski, auch wenn man ihm zugutehalten mag, das alles andere als seine deutschnationale Rhetorik die katholische Militärseelsorge ganz in Frage gestellt hätte.
Beth hat geschrieben:Die andere Frage bleibt unbeantwortet: Ob wir in dieser Situation danach gelebt hätten?!
Ja. Diese Frage müssen wir uns vor jedem voreiligen Urteil über unsere Vorfahren stellen. Oder besser, wir sollen sie uns stellen und dennoch nicht verurteilen.
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beth
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Beitrag von beth »

@Robert

ich habe kein Urteil sondern eine den Tatsachen entsprechende Feststellung abgegeben - und das betrifft die Kirche sowohl wie die Gläubigen.
Siehe dazu was PBXVI. am Fest Peter und Paul 2005 im Petersdom sagte.

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

beth hat geschrieben:Als Resumé kann ich nur, wie immer wieder, feststellen. Die Christen, die Kirche hat versagt, Schuld auf sich geladen, die Bischöfe, die große Verantwortung tragen, die bei ihrer Weihe sich allein auf das Evangelium verpflichten „ob gelegen oder ungelegen“ haben nicht danach gehandelt.
Lieber beth, ich denke man muss das differenziert sehen.

Im Großen und Ganzen haben sich die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland in der Zeit der NSDAP-Herrschaft sicher nicht mit Ruhm bekleckert, manche haben mitgemacht - da gebe ich Dir recht.

Aber viele einfache Christen und Geistliche (v.a. katholische Priester) haben Blutzoll gezahlt oder Widerstand geleistet (z.B. Bekennende Kirche).

Ich gebe Dir mal ein Beispiel: Ich war heute zu einem Tagesausflug in Regensburg und habe dort u.a. den Dom besichtigt. Gleich neben der Sailergrablege ist eine unscheinbare Gedenktafel angebracht. Dieser Tafel war folgendes zu entnehmen: Ein gewisser Hochw. Dr. Joh. Maier hat am 24. April 1945 (sic!) bei einer Volkskundgebung die herrschenden Parteifunktionäre aufgerufen, die Stadt kampflos zu übergeben, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Folge: Der Geistliche wurde auf einem öffentlichen Platz erhängt. (Auf dem Stadtplan habe ich übrigens gesehen, dass heute eine Straße nach ihm benannt ist.)

Will also sagen: Es gab auch viel christliches Heldentum im Großen (z.B. Graf von Galen), im Verborgenen (z.B. Dietrich Bonhoeffer, Franz Jägerstätter) und im Kleinen (z.B. Hochw. Dr. Joh. Maier).

Vielleicht sollte man als "Nachgeborener" moralisch etwas weniger überheblich über die damalige Zeit urteilen.

Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Ja. Diese Frage müssen wir uns vor jedem voreiligen Urteil über unsere Vorfahren stellen. Oder besser, wir sollen sie uns stellen und dennoch nicht verurteilen.
dann sollte man auch mit dem Verurteilen anderer vorsichtiger sein...

beth
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Beitrag von beth »

Lieber Tacitus,
ich denke man muss das differenziert sehen.
Das ist richtig und ich sehe es auch so.

Aber sieh dir doch bitte genau an was ich in Roberts Posting fett markiert habe und der Tatsache bzw. der Verantwortung die die Christen, immer wieder versuchen zu beschönigen und abzumildern mit einem „aber“, darum geht es.

Wir dürfen die Realität nicht verkleistern. Wie soll die Erinnerung an die Geschichte zu einem mea culpa der Christen, einer Reue werden? Erlösung geht nur über Schuldbekenntnis (Erinnern), Reue und Buße.

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Zustimmung, beth,

aber ich habe den Eindruck beide Seiten reagieren mit Reflexen:
Der Eine hat Angst, dass mit der Kritik am Verhalten von Teilen der Kirche das ganze Christentum kritisiert werden soll,
der Andere hat Angst, dass ein Verweis auf gute kirchliche Traditionen im 3. Reich die Kirche von ihren Verfehlungen ablenken will.

Hab ich recht?

Ich glaube wenn wir uns davon frei machen, dürfte einer schnellen Einigung nichts im Wege stehen, wenn dabei die ethische Richtschnur Jesu gilt: "Gut ist was Leben erhält, schlecht ist was Leben behindert oder zerstört."

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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Beth hat geschrieben:@Robert

ich habe kein Urteil sondern eine den Tatsachen entsprechende Feststellung abgegeben - und das betrifft die Kirche sowohl wie die Gläubigen.
Siehe dazu was PBXVI. am Fest Peter und Paul 2005 im Petersdom sagte.
Ich weiß nicht was du verstanden hast, aber ich wollte dir in diesem Falle (unbeschadet der zuvor formulierten Differenzierung) zustimmen. Und wo ich hinsichtlich des Urteilens „wir“ sagte, da meinte ich auch „wir“ – ebenso wie zuvor du.
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Tacitus hat geschrieben:Im Großen und Ganzen haben sich die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland in der Zeit der NSDAP-Herrschaft sicher nicht mit Ruhm bekleckert
Da muß ich doch einwenden, daß es nicht Aufgabe der Kirche ist, sich mit Ruhm zu bekleckern. Auch nicht etwa, Widerstandskämpfer zu werden. Offen steht der Weg des Martyriums. Aber wer könnte sich hinstellen und einem vorwerfen, daß der nicht zum Märtyrer geworden ist!?

Nebenbei: Als schlichtes Faktum muß man schon einmal festhalten, daß es die protestantischen Territorien waren, in welchen der Nationalsozialismus die große Masse seiner Anhänger und Wähler rekrutiert hat.
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Beitrag von Ragnar »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Nebenbei: Als schlichtes Faktum muß man schon einmal festhalten, daß es die protestantischen Territorien waren, in welchen der Nationalsozialismus die große Masse seiner Anhänger und Wähler rekrutiert hat.
Das ist bekannt!
Warum erwähnst du es?

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Nebenbei: Als schlichtes Faktum muß man schon einmal festhalten, daß es die protestantischen Territorien waren, in welchen der Nationalsozialismus die große Masse seiner Anhänger und Wähler rekrutiert hat.
[/color]
Es ist für einen Protestanten wirklich bitter, dieser Aussage zustimmen zu müssen, Robert. Aber Du hast selbstverständlich recht.
Ich habe im Zusammenhang mit den ermordeten Geistlichen auch schon mal darauf hingewiesen, dass katholische Priester den höheren Blutzoll gezahlt haben.
In diesem Zusammenhang darf es keinerlei Parteilichkeiten geben.

Woran lag's?
Vermutliche an dem höheren Grad der Säkularisierung, deren Dynamik dem Protestantismus ja irgendwie innezuwohnen scheint. Leider.
Das erklärt vielleicht auch die hohe Zustimmung zu Hitler in der Arbeiterschaft. Das war eh ein kirchenfernes Milieu.

Was meinst Du, Robert?

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