Krankheit & Leiden

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Bruder Donald

Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Bruder Donald »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Donnerstag 21. April 2022, 15:47
In dieser Grundsätzlichkeit bei dir hat das mit dem was speziell ich meine wohl wenig zu tun.
Es sind halt die logischen Schlussfolgerungen deiner Interpretation und Denke.

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Jakobgutbewohner
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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Nach meinem letzten Stand vertrittst du keine normalen klassisch christlichen Ansichten hierzu, sondern etwas, das wohl irgendwie in Richtung Deismus gehen dürfte:
Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Donnerstag 14. April 2022, 19:46
Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 14. April 2022, 19:00
Gott ist nicht dazu da, einen vom Krebs zu heilen.
Ich denke mit so einem spirituellen Spezialansatz, der heute tatsächlich relativ konsensfähig geworden sein mag, stellst du dich letztlich außerhalb des biblisch überlieferten Evangeliums.
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Bruder Donald »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Donnerstag 21. April 2022, 18:37
Nach meinem letzten Stand vertrittst du keine normalen klassisch christlichen Ansichten hierzu, sondern etwas, das wohl irgendwie in Richtung Deismus gehen dürfte:
[...]
Dann bist du auf einem falschen Stand:
relilex hat geschrieben:Deismus (von lat. Deus, Gott) ist die Bezeichnung der Lehre über einen Gott, der die Welt geschaffen hat, aber danach ein von der Welt getrenntes Dasein führt und im Gegensatz zum Theismus nicht mehr in das Weltgeschehen eingreift.

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Jakobgutbewohner
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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Ich würde sagen, es es geht bei dir halt wie schon geschrieben in Richtung Deismus:
Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 14. April 2022, 19:00
Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Donnerstag 14. April 2022, 18:44
Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 14. April 2022, 18:41
Was wäre, wenn du Krebs hättest? Würdest du eine Chemotherapie dann ablehnen und es halt hinnehmen?
Sich mit einer Sache an Gott zu wenden ist allerdings ja nun nicht "es hinzunehmen", sondern etwas, das davon deutlich verschieden wäre. Man geht zum besten Arzt.
Gott ist nicht dazu da, einen vom Krebs zu heilen.
Also doch, es ist ein hinnehmen, wenn man die Lösungen ablehnt, die einen eben doch vom Krebs heilen könnte.

Aber du glaubst halt, Krebs hätte eine spirituelle Ursache, also gibt es dagegen auch nur eine spirituelle Lösung.
Nehmen wir doch z.B. das einmal:
Hildegard von Bingen schrieb eine ganzheitliche Heilkunde, die sich einerseits in die sogenannten alternativen Heilverfahren einreiht, andererseits aber weit darüber hinaus geht. Sie ist vergleichbar den traditionellen Heilweisen anderer Kulturen, die in der Behandlung von körperlichen Krankheitssymptomen auch den spirituell-religiösen, den kosmischen, den seelischen und sozialen Aspekt sehen.

Für Hildegard als christliche Mystikerin steht immer der ganze Mensch im Mittelpunkt, der heil werden und sein Heil finden soll. Es geht bei ihr nie allein um die Behebung von äußerlichen Beschwerden sondern immer auch um Erforschung und Behebung von inneren Konflikten, weil sich die Seele immer im Leib ausdrückt. Sie beschreibt, auf welche Weise sich Negativ-Gefühle oder -Gedanken in den verschiedenen Organen auswirken. Dabei können sowohl die Heilkräfte aus der Natur helfen, als auch eine Besinnung auf sich selbst und das Anrufen der Hilfe Gottes. "Gott will dich. Doch du verschließest dich vor ihm. Wenn du willens bist, zu ihm zu eilen, wird er dir helfen."
http://www.kathpedia.com/index.php?titl ... he_Medizin

Kann Hildegard für dich da überhaupt noch als Heilige gelten, wenn sie solche nach deiner Ansicht wohl eigentümlich bedenkliche Dinge lehrte? Oder geht es dir darum, daß "Krebs" nach deinen Ideen ein Spezialfall wäre?

"Danach fand ihn Jesus in dem Heiligtum und sprach zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden! Sündige nicht mehr, damit dir nichts Schlimmeres geschehe." Joh 5,15

Wenn derjenige wegen Krebs "schwindsüchtig" gewesen wäre, dann hätte Jesus zu ihm laut dir gesagt: "Entschuldige, du hast etwas, das man als "Krebs" bezeichnen wird, das zu heilen bin ich nicht da."?
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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Bruder Donald »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Freitag 22. April 2022, 08:48
Ich würde sagen, es es geht bei dir halt wie schon geschrieben in Richtung Deismus:
Dann kannst du ja erklären, was die Ablehnung der Vorstellung eines Daseinszwecks Gottes allein nur um Krankheiten zu heilen mit Deismus zu tun haben soll?

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Freitag 22. April 2022, 08:48
Kann Hildegard für dich da überhaupt noch als Heilige gelten, wenn sie solche nach deiner Ansicht wohl eigentümlich bedenkliche Dinge lehrte?
Diese Frage geht ganz klar an dich, die du bis jetzt noch nicht beantworten konntest?
Ich sehe an ihrem ganzheitlichen Ansatz nichts falsches, aber an deinem. Also: Wie hältst du's mit der Hildegard?

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Freitag 22. April 2022, 08:48
Oder geht es dir darum, daß "Krebs" nach deinen Ideen ein Spezialfall wäre?
Krebs war parsprototo für Krankheiten.

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Freitag 22. April 2022, 08:48
Wenn derjenige wegen Krebs "schwindsüchtig" gewesen wäre, dann hätte Jesus zu ihm laut dir gesagt: "Entschuldige, du hast etwas, das man als "Krebs" bezeichnen wird, das zu heilen bin ich nicht da."?
Ist es Jesu/Gottes Aufgabe/Daseinszweck Krankheiten zu heilen, oder vom Reich Gottes zu kündigen?

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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 22. April 2022, 09:27
Vorstellung eines Daseinszwecks Gottes allein nur um Krankheiten zu heilen
Ist es Jesu/Gottes Aufgabe/Daseinszweck Krankheiten zu heilen, oder vom Reich Gottes zu kündigen?
Wo hast du eine solche Sichtweise genau her? Von mir wohl kaum?
Ich sehe an ihrem ganzheitlichen Ansatz nichts falsches, aber an deinem.
Worin siehst du denn Unterschiede zwischen meiner Position und der Lehren der Hildegard?
Krebs war parsprototo für Krankheiten.
Aha.
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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Bruder Donald »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Freitag 22. April 2022, 09:33
Wo hast du eine solche Sichtweise genau her? Von mir wohl kaum?
Selbstverständlich von dir! Von wem denn sonst?

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Freitag 22. April 2022, 09:33
Worin siehst du denn Unterschiede zwischen meiner Position und der Lehren der Hildegard?
Medizin, die du als teuflisch bzw. Götzendienst ablehnst, weil sie von Gott wegführt!?

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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 22. April 2022, 10:48
Selbstverständlich von dir! Von wem denn sonst?
Dann zitiere mal soeine Stelle von mir.
Medizin, die du als teuflisch bzw. Götzendienst ablehnst, weil sie von Gott wegführt!?
So könnte es gedeutet werden, wobei ich in dem, was ich zuletzt zitiert hatte auch kein reines Pharmaweltbild erkenne:
Es geht bei ihr nie allein um die Behebung von äußerlichen Beschwerden sondern immer auch um Erforschung und Behebung von inneren Konflikten, weil sich die Seele immer im Leib ausdrückt.
Die Aussage in diesem Satz wäre eine, die du strikt ablehnen würdest?
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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Bruder Donald »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Freitag 22. April 2022, 11:56
So könnte es gedeutet werden, wobei ich in dem, was ich zuletzt zitiert hatte auch kein reines Pharmaweltbild erkenne:
Die interessantere Frage ist, ob du mit diesem Ansatzpunkt konform gehst oder eben nicht? MMn wäre es dir zu viel Pharma.

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Freitag 22. April 2022, 11:56
Die Aussage in diesem Satz wäre eine, die du strikt ablehnen würdest?
Nein, warum auch?

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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 22. April 2022, 13:07
Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Freitag 22. April 2022, 11:56
Die Aussage in diesem Satz wäre eine, die du strikt ablehnen würdest?
Nein, warum auch?
Und das?
Dabei können sowohl die Heilkräfte aus der Natur helfen, als auch eine Besinnung auf sich selbst und das Anrufen der Hilfe Gottes. "Gott will dich. Doch du verschließest dich vor ihm. Wenn du willens bist, zu ihm zu eilen, wird er dir helfen."
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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Bruder Donald »

Dabei können sowohl die Heilkräfte aus der Natur helfen, als auch eine Besinnung auf sich selbst und das Anrufen der Hilfe Gottes. "Gott will dich. Doch du verschließest dich vor ihm. Wenn du willens bist, zu ihm zu eilen, wird er dir helfen."
Ist das bereits zu viel Pharma für dich?

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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Mangels Antworten durch dich ist für mich hier dann gegenüber dir soweit erstmal Ende.
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Bruder Donald »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Freitag 22. April 2022, 14:36
Mangels Antworten durch dich ist für mich hier dann gegenüber dir soweit erstmal Ende.
Wenn du Antworten von anderen erwartest, solltest du auch fairerweise an dich gestellte Fragen beantworten.
Außerdem: Inwiefern ist meine Antwort zu deiner redundanten Fragerei relevant auf meine Fragestellung an dich? Ist es etwas davon abhängig, was ich meine und denke?

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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Anastasis hat geschrieben:
Montag 21. Juni 2004, 21:41
Umgekehrt wäre auch eine Heiligsprechung kein Grund, alle ihre Schriften als auf ewig gültig und wahr zu betrachten. Da ist einfach vieles sehr zeitbedingt und inzwischen überholt. (Auch z.B. Thomas von Aquin hat oft aus heutiger Sicht nicht recht, wo er sich auf den zeitgenössischen Stand der Wissenschaft stützt.)

Ich persönlich denke, die "Heilkunst" Hildegards können wir getrost und ohne wesentliche Verluste den Esoterikern überlassen.
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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Jakobgutbewohner »

"Wenn bei einem Menschen eine Krankheit, irgendein Fieber oder die Gicht oder eine andere Veränderung im Säftehaushalt auftritt, lege einen Karfunkel um Mitternacht weil sich da dessen Kraft besonders gut entfaltet - über den Nabel des Kranken. Lasse ihn aber nur so lange über dem Nabel des Kranken hegen, bis der Mensch spürt, dass er von dem Stein etwas erwärmt wird und entferne ihn dann sofort. So vertreibt dieser Stein alle möglichen Krankheiten vom Menschen und besiegt sie."

Den Rubin setzt man bei plötzlichen Krankheiten wie Virusgrippen, Masern und anderen Infektions- und Massenerkrankungen ein, da er eine große Heilwirkung hat. Besonders bei stark fiebernden Kindern hat sich seine von Hildegard beschriebene Anwendung sehr bewährt. Achten Sie darauf, dass die Dauer der Anwendung keinesfalls 20 Minuten überschreitet! Wegen seiner großen Heilkraft muss man ihn auch mit Vorsicht und Sorgfalt benutzen, d. h. außerhalb einer Heilbehandlung sollte man ihn niemals als Schmuckstück auf die bloße Haut bringen!
https://www.kraeuter-verzeichnis.de/hil ... iten.shtml

Die Zitate auf dieser Seite sollen wohl aus Schriften Hildegards sein? Überprüft das gerne, ich gehe ersteinmal davon aus, daß die Zitate dort korrekt sind.

Ich sage nichts dagegen, daß Steine Wirkungen solcher Art ausüben können. Aber zumindest in diesem Zitat wirkt das was dort beschrieben wird wie etwas, das in einem Pharmaziesinne getan würde. Dementgegen steht die oben zitierte Aussage, Hildegard habe auch der Beziehung des Menschen zu Gott beim Herangehen an solche Wirkungen an Menschen große Beachtung geschenkt. Ich kenne die Schriften bisher nicht entsprechend gut, um beurteilen zu können wie sich beides zueinander verhält. Aber ich würde sagen, daß eine Anwendung von "Hildegard-Medizin" so als würden da Substanzen, Steine oder anderes Geschöpfliches solche Wirkungen hervorrufen ohne die Beziehung zu Gott in die Ursachenanalyse einzubeziehen, dann würde ich soetwas als pharmakeia einordnen. Aber ist soetwas in Hildegards Sinn gewesen? Oder wird ihr Mitgeteiltes darin zu Pharmazie verzerrt?
"...Im Menschen sind Feuer, Luft, Wasser und Erde und aus ihnen besteht er... es wirken alle Elemente mit ihm und er mit ihnen..."

Hildegard sieht die Heilung, das Heilwerden des Menschen, im Zusammenhang mit der Schöpfung. Der Mensch steht hier in der Mitte des Kosmos in enger Wechselwirkung mit den vier Weltelementen: Feuer, Wasser, Luft und Erde, aus denen die Welt, aber auch das Gefüge des menschlichen Körpers besteht. Wenn der Mensch die kosmischen Gesetze missachtet und die Schöpfung auf brutale Weise zerstört, hat dies nach Hildegard auch beachtliche, ja sogar katastrophale Folgen für seine Gesundheit.
Kosmische Gesetze? Welche Rolle würde laut Hildegard hier welches "kosmische Gesetz" spielen? Geht es hier um etwas wie die Schöpfungsordnung?
Die Verstocktheit: "Welche Verdienste und welchen Nutzen habe ich? Nur das Feuer! Denn ich und die Art, aus der ich geboren bin, wir wollen nichts anderes. Allem Strahlenden fliehe ich und lehne es ab, lichten Werken zu folgen... Ich bin zur Plünderung der Seelen da und will nichts wissen vom Schmucke der leuchtenden Dinge..."
Da ginge es also um "lichte Dinge". Was teilt Hildegard zu soetwas desweiteren mit?
"... Und dieses Pulver erhält ihm, der gesund ist, die Gesundheit, und den Kranken stärkt es und verschafft dem Menschen Verdauung. Es verleiht ihm Kräfte und vermittelt eine schöne und gute Gesichtsfarbe. Es nützt jedem Menschen, sei er gesund oder krank, wenn er es nach dem Essen nimmt."
Hmm ...
"Die Schwarzgalle ist jedem Menschen eigentümlich, und zwar seit der ersten Versuchung durch den Teufel, weil der Mensch mit dem Essen des Apfels Gottes Gebot übertreten hat. Von jenem Essen an hat sich die Schwarzgalle in Adam und seinem ganzen Geschlecht entwickelt und ist die Ursache jeder schweren Krankheit."

Die Schwarzgalle ist bei Hildegard von Bingen ein Stoff, der, wenn erstark vermehrt im Körper auftritt, zu Zornesausbrüchen oder stillem Kummer führen kann und die großen chronischen Krankheiten verursacht. Sie wird nach Hildegard durch falsche Lebensweisen, wie z. B. unmäßiges Essen, Diätfehler und Fehlernährung um ein vielfaches vermehrt und führt so zu einer schleichenden Vergiftung des Körpers.
Was folgt daraus? Daß bestimmte Ernährung, bestimmte "Therapien" einen Menschen laut Hildegard weniger sündig machen können?
"... Ich, die höchste und feurige Kraft, habe jedweden Funken von Leben entzündet... Die Luft lebt im Grünen und Blühen... ohne die Schönheit lebensgrüner Acker - ohne den Segen Gottes - brachliegen wird... weil Gott Gott und Mensch ist, aus dem alle grünende Lebenskraft quillt..."

Hildegard von Bingen beschreibt in allem, was die Schöpfung hervorbringt, die Grünkraft. Die Grünkraft ist in den Speisen, den Pflanzen, den Edelsteinen, aber auch in einer positiven Lebenseinstellung. Bei Hildegard ist die Viriditas das Leben überhaupt, die Lebensenergie, die nur von Gott kommen kann. Ein Mensch, dem der Bezug zum Schöpfer dieser Kraft fehlt oder dem der Glauben verloren ging, der besitzt nach Hildegard keine persönliche Viriditas und Grünkraft. Er "vertrocknet", er erkrankt und seine Seele verkümmert durch Trauer und Missmut. Nach Hildegard kann der Mensch gerettet werden, wenn er sich besinnt und zu seinem Glauben an Christus zurückfindet.
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

Bruder Donald

Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Bruder Donald »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Samstag 23. April 2022, 20:29
Die Zitate auf dieser Seite sollen wohl aus Schriften Hildegards sein? Überprüft das gerne, ich gehe ersteinmal davon aus, daß die Zitate dort korrekt sind.
Aus dem Impressum besagter Webseite:
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, daß wir hier keine Heil- oder Gesundheitsberatung durchführen.
Es wird auf diesen Seiten lediglich darauf hingewiesen, welche Kräuter gegen welche Krankheiten helfen KÖNNEN.

Bei einer Erkrankung sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen!
Doch nicht Gott anrufen? ;D

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Samstag 23. April 2022, 20:29
Dementgegen steht die oben zitierte Aussage, Hildegard habe auch der Beziehung des Menschen zu Gott beim Herangehen an solche Wirkungen an Menschen große Beachtung geschenkt.
Das ist wohl ähnlich wie bei Meister Eckhart: Gewisse Leute nehmen sich bestimmte Inhalte und nutzen diese für sich. Das andere Zeug, was einem nicht ins Konzept passt, wird ignoriert oder uminterpretiert.

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Samstag 23. April 2022, 20:29
Aber ich würde sagen, daß eine Anwendung von "Hildegard-Medizin" so als würden da Substanzen, Steine oder anderes Geschöpfliches solche Wirkungen hervorrufen ohne die Beziehung zu Gott in die Ursachenanalyse einzubeziehen, dann würde ich soetwas als pharmakeia einordnen.
Interessantes bei Wikipedia zum Thema "Hildegard-Medizin":
Die Medizinhistorikerin Irmgard Müller, die zu den natur- und heilkundlichen Schriften Hildegards publiziert hat, bezeichnet die sogenannte Hildegard-Medizin als nicht authentisch und nicht auf den Hildegard zugeschriebenen Schriften basierend. Zutreffend müsste sie daher eigentlich als „Hertzka-Medizin“ bezeichnet werden. Es handele sich um ein „therapeutisches Konstrukt profitbewußter Marktstrategen“. Der Medizinhistoriker Heinrich Schipperges schon zuvor zur sogenannten Hildegard-Medizin: „Die Versuche jedoch, eine durchaus berechtigte Naturheilkunde unter dem Namen ‚Hildegard-Medizin‘ in die ärztliche Praxis und den Bereich der Apotheke zu bringen, entbehren jeder wissenschaftlichen Grundlage.“

Eine kritische Auffassung vertritt auch der Historiker Axel Helmstädter: „Hertzka und Strehlow verfolgen einen stark kommerzialisierten Ansatz, indem sie suggerieren, dass die medizinischen Empfehlungen Hildegards göttlichen Ursprungs sind. Das kann jedoch nicht stimmen, da die von Hildegard zusammengetragenen medizinischen Texte nicht auf ihren visionären Erfahrungen beruhen wie ihre religiösen Abhandlungen. Die ‚Hildegard-Medizin‘ im 21. Jahrhundert repräsentiert ein typisches Beispiel der aktuellen Alternativmedizin. Die Methoden basieren zumeist auf historischen Ansätzen, die in der Lage sind, die Öffentlichkeit zu beeindrucken.“
[...]
In einer Stellungnahme von Promed Verein gegen unlautere Praktiken im Gesundheitswesen heißt es: „Die unter dem Begriff ‚Hildegard-Medizin‘ gesammelten medizinischen Verfahren, die auf mittelalterlichen und mystischen Vorstellungen beruhen, sind nicht geeignet, bei Krankheiten Besserungen jenseits eines Placebo-Effekts zu erzielen. Nicht definierte Präparate werden mit diesem Begriff belegt und gewinnbringend überteuert vertrieben. […] Von einer Eigentherapie nach den Grundideen der ‚Hildegard-Medizin‘ ist bei Beschwerden ernsterer Natur dringend abzuraten.“

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Samstag 23. April 2022, 20:29
Aber ist soetwas in Hildegards Sinn gewesen?
Es geht schon in Richtung Esoterik/Magie, also kann man davon ausgehen, dass so etwas nicht in ihrem Sinne war:
Außerdem schreibt sie in diesem Buch: "Gegen die oben genannten Krankheiten wurden die nachstehenden Heilmittel von Gott verordnet. Sie werden entweder den Menschen heilen, oder aber wird sterben, oder Gott will nicht, dass er geheilt wird" ("Nisi Deus nolit").

Bruder Donald

Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Bruder Donald »

Bruder Donald hat geschrieben:
Samstag 23. April 2022, 23:08
Interessantes bei Wikipedia zum Thema "Hildegard-Medizin":[...]
Zur Kritik hier eine Gegenkritik von Hildegard Strickerschmidt aus "Geerdete Spiritualität bei Hildegard von Bingen", dass es nicht nachweisbar sei, dass Hildegard ihr naturheilkundliches Wissen durch wissenschaftliche Forschung erworben hätte, sondern es durchaus auf ihre Visionen zurückgeht.
(Hierzu in der Leseprobe ab Seite 66 ff.)

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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Donnerstag 14. April 2022, 19:46
Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 14. April 2022, 19:00
Gott ist nicht dazu da, einen vom Krebs zu heilen.
Ich denke mit so einem spirituellen Spezialansatz, der heute tatsächlich relativ konsensfähig geworden sein mag, stellst du dich letztlich außerhalb des biblisch überlieferten Evangeliums.
Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Samstag 23. April 2022, 20:29
Bei Hildegard ist die Viriditas das Leben überhaupt, die Lebensenergie, die nur von Gott kommen kann. Ein Mensch, dem der Bezug zum Schöpfer dieser Kraft fehlt oder dem der Glauben verloren ging, der besitzt nach Hildegard keine persönliche Viriditas und Grünkraft. Er "vertrocknet", er erkrankt und seine Seele verkümmert durch Trauer und Missmut. Nach Hildegard kann der Mensch gerettet werden, wenn er sich besinnt und zu seinem Glauben an Christus zurückfindet.
Nachdem nun etwas genauere Befassung mit der durch dich aufgerufenen Zeugin stattfand, habe ich zunehmend den Eindruck, daß deren Lehren nach hier bisher bekanntem Stand, wenn man es genauer durchdenkt, eher meine Ansichten stützen und deiner Sondertheologie, zu der du zuletzt verständlicherweise lieber nichts weiter schreiben möchtest, eigentlich eher klar widersprechen.
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

Bruder Donald

Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Bruder Donald »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Sonntag 24. April 2022, 10:26
Nachdem nun etwas genauere Befassung mit der durch dich aufgerufenen Zeugin stattfand, habe ich zunehmend den Eindruck, daß deren Lehren nach hier bisher bekanntem Stand, wenn man es genauer durchdenkt, eher meine Ansichten stützen [...]
Wenn man nur partiell liest und den Rest ignoriert, dann könnte man das denken. Aber du machst genau das gleiche wie die Mediziner, welche die spirituelle Note ausblenden, nur eben andersherum.

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Sonntag 24. April 2022, 10:26
[...] zu der du zuletzt verständlicherweise lieber nichts weiter schreiben möchtest, eigentlich eher klar widersprechen.
Habe ich aber:
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 22. April 2022, 09:27
Dann kannst du ja erklären, was die Ablehnung der Vorstellung eines Daseinszwecks Gottes allein nur um Krankheiten zu heilen mit Deismus zu tun haben soll?
[Hast du nicht beantwortet. Weil du keine Antwort weißt oder eh nur eine dummdreiste Unterstellung war?]
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 22. April 2022, 09:27
Ist es Jesu/Gottes Aufgabe/Daseinszweck Krankheiten zu heilen, oder vom Reich Gottes zu kündigen?
[Hast du ebenfalls nicht beantwortet. Liegt es daran, dass du dich mit deinem Sondertheologe-Stuss in eine Sackgasse manövriert hast?]
Ich stelle jetzt final dir die Frage, was es mit Sondertheologie zu tun hat, dass Gottes Daseinszweck nicht ist, Krankheiten zu heilen? Dass Gott den Menschen gesund und heil machen KANN, steht außer Frage, anderes wurde aber ja auch von mir nicht behauptet. Wenn du meine Texte missinterpretierst, und auf DEINEN Missinterpretation herumreitest, dann ist das nicht mein Fehler.

Und für dich hier noch zum Nachdenken:
Sempre hat geschrieben:
Dienstag 14. Juni 2011, 03:23
ad_hoc hat geschrieben:Dass es Zusammenhänge zwischen seelischer und körperlicher Gesundheit gibt, ist eigentlich klar, auch ohne Hildegard von Bingen.
Ja, dass seelische Probleme mit körperlichen einhergehen können bzw. umgekehrt, ist eine Erfahrungstatsache. Dass aber körperliche und seelische Gesundheit nicht zu trennen seien, das widerlegen diverse Heilige, die unter schweren körperlichen Krankheiten litten, deren seelische Gesundheit aber wohl außer Frage steht.
ad_hoc hat geschrieben:
Mittwoch 15. Juni 2011, 01:04
Körper und Seele stehen in einer ständigen Wechselwirkung zueinander. Dabei ist es tatsächlich nicht so, dass im Falle des Erkrankens des Körpers die Seele ebenfalls erkranken muss und es ist auch nicht so, dass eine kranke Seele einen kranken Körper unbedingt zur Folge haben muss.
Aber dass eine gegenseitige Beeinflussung gegeben ist, steht tatsächlich außer Zweifel.

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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Freitag 22. April 2022, 09:33
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 22. April 2022, 09:27
Vorstellung eines Daseinszwecks Gottes allein nur um Krankheiten zu heilen
Ist es Jesu/Gottes Aufgabe/Daseinszweck Krankheiten zu heilen, oder vom Reich Gottes zu kündigen?
Wo hast du eine solche Sichtweise genau her? Von mir wohl kaum?
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Bruder Donald »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 22. April 2022, 09:27
Dann kannst du ja erklären, was die Ablehnung der Vorstellung eines Daseinszwecks Gottes allein nur um Krankheiten zu heilen mit Deismus zu tun haben soll?
[Hast du nicht beantwortet. Weil du keine Antwort weißt oder eh nur eine dummdreiste Unterstellung war?]
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 22. April 2022, 09:27
Ist es Jesu/Gottes Aufgabe/Daseinszweck Krankheiten zu heilen, oder vom Reich Gottes zu kündigen?
[Hast du ebenfalls nicht beantwortet. Liegt es daran, dass du dich mit deinem Sondertheologe-Stuss in eine Sackgasse manövriert hast?]

Ich stelle jetzt final dir die Frage, was es mit Sondertheologie zu tun hat, dass Gottes Daseinszweck nicht ist, Krankheiten zu heilen? Dass Gott den Menschen gesund und heil machen KANN, steht außer Frage, anderes wurde aber ja auch von mir nicht behauptet. Wenn du meine Texte missinterpretierst, und auf DEINEN Missinterpretation herumreitest, dann ist das nicht mein Fehler.

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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Wie ordnet ihr das ein, insbesondere was ich unten im Zitat fett markierte?
Christian Sperber: Hildegard von Bingen – eine widerständige Frau (=magi-e - forum historicum, Bd. 6) [15.04.2003] <http://www.magi-e.historicum.net/reihe/magi-e_band_06.pdf> hat geschrieben:2 Jutta von Sponheim: Lehrerin und mögliches Vorbild Hildegards

1098 wurde Hildegard als zehntes und jüngstes Kind adeliger Eltern im Rheinhessi-
schen, vermutlich in Bermersheim bei Alzey, geboren. Bereits im Alter von acht
Jahren wurde sie von ihren Eltern zur religiösen Erziehung außer Haus gegeben. Im
Jahr 1112, also im Alter von 14 Jahren, ließ sie sich zusammen mit der sechs Jahre
älteren Jutta von Sponheim, ihrer jugendlichen Lehrerin und einem weiteren adeligen
Mädchen als Inklusin auf den Disibodenberg neben dem dort befindlichen Männer-
kloster einschließen. [...] Laut Vita hatte Jutta „Eingebungen des Heiligen Geistes“, und so
habe sie zwei künftige Äbte voraussagen können. Sie kümmerte sich um seelisch und
körperlich Kranke und konnte durch ein Gebet einen Kranken heilen, mit einer
Verwünschung einen anderen bestrafen
. Gott habe gezeigt, dass er Juttas Stimme
erhöre.
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Marion »

Ich krieg den Link nicht geöffnet.
.. und konnte... mit einer Verwünschung einen anderen bestrafen.
So etwas kenne ich bisher aus keiner Vita eines Heiligen
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Jakobgutbewohner
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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Marion hat geschrieben:
Freitag 13. Mai 2022, 15:10
Ich krieg den Link nicht geöffnet.
Das > am Ende entfernen?
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

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Hubertus
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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Hubertus »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Freitag 13. Mai 2022, 15:45
Marion hat geschrieben:
Freitag 13. Mai 2022, 15:10
Ich krieg den Link nicht geöffnet.
Das > am Ende entfernen?
Also zumindest bei mir scheitert es an den Zugriffsrechten, selbst ohne ">".

Die Arbeit ist allerdings hier online zu finden:



Hubertus als Mod.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Jakobgutbewohner
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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Ich hatte eigentlich nur den "Zitiervorschlag" zu Beginn des PDFs eingefügt.
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

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Jakobgutbewohner
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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Robert Sarah, Kraft der Stille hat geschrieben:Indem ich Bruder Vincent betrachtete, wie er auf sein Krankenbett geheftet war, offenbarte sich mir in Stille, dass die erhabenste Liebe das Leid ist. [...] "Ich glaube, dass Gott dem Menschen das Leid mit einem liebevollen Gedanken gewährte. Ich glaube, dass das Leid für die Seele ein großer Arbeiter im Dienst der Erlösung und der Heiligung ist." [...] (345) Die Sprache des Leides und der Stille steht im Widerspruch zur Sprache der Welt.
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Marion
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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Marion »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Samstag 23. April 2022, 20:29
https://www.kraeuter-verzeichnis.de/hil ... iten.shtml

Die Zitate auf dieser Seite sollen wohl aus Schriften Hildegards sein? Überprüft das gerne, ich gehe ersteinmal davon aus, daß die Zitate dort korrekt sind.
Ich habe dieses Buch gestern bekommen:

Heilkraft der Natur, 'Physica'
https://amzn.eu/d/9GA6BpI

Im Vorwort steht, dass die "Original Handschrift verschollen" ist. Die ältesten bekannten Abschriften sind von 1300, die verschollene von 1150-1158. Da "ist sehr wahrscheinlich verschiedenes beigefügt... oder geändert worden."
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Jakobgutbewohner
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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Wikipedia:
Hildegard hat zwischen 1150 und 1160 zwei natur- und heilkundliche Werke verfasst. Im Gegensatz zu den visionären Schriften gibt es keine Abschriften, die auf Hildegard selbst bzw. ihre unmittelbare Umgebung zurückgehen. Alle erhaltenen 13 Textzeugen (Handschriften) sind erst 100 Jahre nach ihr oder noch später (vom 13. bis 15. Jh.) entstanden, so dass teilweise ihre Autorschaft angezweifelt wurde. In den zweifellos ihr zuzuschreibenden Werken wird jedoch eine Schrift zur Naturkunde mit dem Titel Liber subtilitatum diversarum naturarum creaturarum (Das Buch von den Geheimnissen der verschiedenen Naturen der Geschöpfe) erwähnt. Damit könnte die große Schrift über die Eigenschaften und Wirkungen von Kräutern, Bäumen, Edelsteinen, Tieren und Metallen gemeint sein, die später unter der Bezeichnung Physica gedruckt wurde. Ein zweites Werk, Causae et curae (Ursachen und Behandlungen) genannt, ist nur in einer einzigen Handschrift überliefert. Hier handelt es sich um eine allgemeine Darstellung der Schöpfung, der Natur und insbesondere der menschlichen Natur. Im zweiten Teil ist von einzelnen Krankheiten und ihrer Behandlung sowie von der Diagnostik die Rede. Einige Autoren des 15. Jahrhunderts übernahmen einzelne Textstellen aus Hildegards, sich im Rahmen der damaligen Medizintheorie (Humoralpathologie) bewegender Physica (etwa im Gart der Gesundheit[22] und im Kochbuch Meister Eberhards[23]).[24] Der Begriff „Hildegard-Medizin“ wurde als Marketing-Begriff erst ab 1970 eingeführt.[25][26]

Die Leistung Hildegards liegt unter anderem darin, dass sie das damalige Wissen über Krankheiten und Pflanzen aus der griechisch-lateinischen Tradition mit dem der Volksmedizin zusammenbrachte und (wie schon zuvor ein Innsbrucker Kräuterbuch) die deutschen Pflanzennamen[27] nutzte. Sie entwickelte vor allem aber eigene Ansichten über die Entstehung von Krankheiten, Körperlichkeit und Sexualität. Weiterhin verurteilt sie jegliche sexuelle Handlung, die nach theologischem Verständnis gegen die göttliche Schöpfungsordnung verstößt. Eigene medizinische Verfahren entwickelte sie nicht, sondern trug lediglich bereits bekannte Behandlungsmethoden aus verschiedenen Quellen zusammen. Hildegards Krankheitstheorie ist der antiken Viersäftelehre sehr ähnlich, nur mit abweichenden Bezeichnungen.[28] Die Kräuterkunde aus Causae et Curae beinhaltet viele sehr direkte Anweisungen, die jeweils nach Symptomen geordnet sind. Sie sind daher auch für medizinische Laien gut zu gebrauchen. So heißt es beispielsweise: „Vom Tränen der Augen: Wer nässende Augen hat, wie wenn sie tränten, soll ein Feigenblatt pflücken, das in der Nacht vom Tau gründlich benetzt worden ist, wenn die Sonne es an seinem Zweige bereits erwärmt hat, und so warm auf seine Augen legen, um deren Feuchtigkeit einzuschränken…“ oder „Wenn das Gehör eines Menschen von irgendeinem Phlegmastoff oder einer anderen Art des Krankseins zugrunde gerichtet wird, nimmt man weißen Weihrauch, und lass aus ihm über lebendigem Feuer Rauch aufsteigen und lass diesen Rauch in das sich obdurierende Ohr aufsteigen…“.

Der Gedanke der Einheit und Ganzheit ist auch ein Schlüssel zu Hildegards natur- und heilkundlichen Schriften. Diese sind ganz davon geprägt, dass Heil und Heilung des kranken Menschen allein von der Hinwendung zum Glauben, der allein gute Werke und eine maßvolle Lebens-Ordnung hervorbringe, ausgehen könne. In diesen Punkten unterscheidet sich Hildegard stark von den eher rationalen Werken der übrigen Klostermedizin. So heißt es bei Hildegard: „Drei Pfade hat der Mensch in sich, in denen sich sein Leben tätigt: die Seele, den Leib und die Sinne“. Nur wenn diese drei Aspekte der Lebensführung ausgewogen beachtet werden, bleibt der Mensch gesund.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hildegard_von_Bingen
Physica und Causae et curae sind nicht in der Gesamtausgabe der Werke Hildegards enthalten, die noch zu ihren Lebzeiten bzw. kurz nach ihrem Tod erarbeitet wurde („Rupertsberger Riesenkodex“). Die Schriften werden jedoch in ihrer Vita erwähnt. Mehrere Abschriften sind überliefert, wobei die erste aus dem 13. Jahrhundert, die letzte aus dem 15. Jahrhundert stammt.[15] Der älteste bekannte Textzeuge ist ein 2014 entdecktes Fragment mit zwei Sequenzen (Kapitel 82 bis 84 sowie 86 bis 96) aus dem ersten Buch über die Pflanzen (Signatur: Fragment aus E II 55 8°, Trier). Michael Embach datierte es 2016 „in der ersten Hälfte oder im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts“.[16]

Den Titel Physica erhielt das Werk erst mit den Drucken des 16. Jahrhunderts:[17] 1533 von Johannes Schott sowie 1544 von Krautius.

Aufgrund dieser Tatsachen gab es immer wieder Zweifel an der Echtheit der beiden Werke. Der Medizinhistoriker Klaus-Dietrich Fischer ist der Auffassung, dass „man die Authentizität der Hildegard zugeschriebenen naturkundlich-medizinischen Werke nicht in Abrede stellen [sollte], denn Hildegards Denkweise und ihr Sprachstil sind so eigentümlich, daß an der Verknüpfung mit den visionären Werken und den dort überlieferten Aussagen zu Anthropologie, Natur und Kosmos kein vernünftiger Zweifel bestehen kann.“[18] Das vertritt auch eine französische Publikation: „[…] la manière et la matière du traité sont hildegardiennes dans leur grande majorité“.[19] (Deutsch: „[…] die Art und der Stoff des Werkes sind weit überwiegend hildegardisch.“)

Historiker rechnen beide Schriften nicht den so genannten Visionsschriften zu, die göttlich inspiriert seien, sondern bezeichnen sie als natur- und heilkundliches Alltags- und Erfahrungswissen des Mittelalters.[20] „Die Komplexität der Textgeschichte dieser beiden Werke (…) fand in den Werken zur ‚Hildegard-Medizin‘ keine Rezeption, sondern zeigt vielmehr, wie fragwürdig die bisher unter Hildegards Namen tradierte Textgrundlage des medizinisch-naturkundlichen Werkes ist“ (Irmgard Müller 1998).

Als Forschungsstand kann festgehalten werden, dass „die Texte Physica und Causae et curae zu den nicht visionären Schriften zählen, die in ihrer Textrezeption mannigfachen Veränderungen unterworfen waren.“[21]
https://de.wikipedia.org/wiki/Physica
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

Peduli
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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Peduli »

Was soll uns das sagen? :achselzuck:
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

(F.J.S.)

Schulevonathen
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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Schulevonathen »

Marion hat geschrieben:
Samstag 6. August 2022, 11:59
Im Vorwort steht, dass die "Original Handschrift verschollen" ist. Die ältesten bekannten Abschriften sind von 1300, die verschollene von 1150-1158. Da "ist sehr wahrscheinlich verschiedenes beigefügt... oder geändert worden."
Das ist ein typisches Problem: Bei vormodernen Texten hat man fast nie eine Original-Handschrift. Bis zu einem gewissen Grad lässt sich oft nachvollziehen, was geändert wurde (wenn man z. B. mehrere Abschriften hat und deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede abgleicht), aber eine absolute Sicherheit hat man nie. Sonst wären die Philologen ja auch alle arbeitslos. ;)

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Lycobates
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Re: Krankheit & Leiden

Beitrag von Lycobates »

Schulevonathen hat geschrieben:
Samstag 6. August 2022, 16:51
Marion hat geschrieben:
Samstag 6. August 2022, 11:59
Im Vorwort steht, dass die "Original Handschrift verschollen" ist. Die ältesten bekannten Abschriften sind von 1300, die verschollene von 1150-1158. Da "ist sehr wahrscheinlich verschiedenes beigefügt... oder geändert worden."
Das ist ein typisches Problem: Bei vormodernen Texten hat man fast nie eine Original-Handschrift. Bis zu einem gewissenn Grad lässt sich oft nachvollziehen, was geändert wurde (wenn man z. B. mehrere Abschriften hat und deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede abgleicht), aber eine absolute Sicherheit hat man nie. Sonst wären die Philologen ja auch alle arbeitslos. ;)
Ja!
:breitgrins: :breitgrins:

Das Problem ist aber weniger schlimm, als es scheint.
Zwischen Homer z.B. und der ersten kompletten Handschrift der Ilias und der Odyssee im 9./10. Jh. (Die Chorizonten sind heute überholt) liegen weit mehr als 1500 Jahre.
:auweia: :auweia: :auweia:
Kein Vergleich mit dem ältesten (textgenauen) Papyrusfragment des Johannesevangeliums um 140, und dessen Redaktion, ein halbes Jahrhundert früher.
8)

Trotzdem können wir ziemlich zuversichtlich sein, den „richtigen“ Homer zu weiten Strecken zu besitzen.
Bei den klassischen Autoren und bei den Grammatikern (die man zu Unrecht nicht liest :ja: ), vom 5. Jh. v. Chr. an aufwärts bis zur Römerzeit, wird er sehr oft zitiert. Diese Zitate stimmen überein mit dem, was uns die byzantinischen Handschriften überliefern.
Ist das nicht schön?

Die Alten, und noch bis in unsere Vormoderne, verfügten über fabelhafte, uns kaum vorstellbare, mnemotechnische Fähigkeiten, wodurch größere Textmengen nahezu einwandfrei über Generationen überliefert wurden.
Dagegen ist etwa Das Lied von der Glocke, das wir auswendig lernten, eine Kleinigkeit.
Ein Bekannter meines Vaters, der seinerzeit im großherzoglichen Landgraf-Ludwigs-Gymnasium eingeschult wurde, vermochte in den 70ern noch den ganzen 1. Gesang der Odyssee einwandfrei vorzutragen. Man konnte ihn am Dindorf überprüfen.
Das geht heute nicht mehr.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
*
Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
*
... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus

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