piusbruderschaft.de hat geschrieben:Warum sich mit Prophezeihungen befassen, wenn sie nicht eindeutig sind?
Natürlich kann man einwenden, dass es nichts bringt, wenn eine Prophezeihung nicht eindeutig ist. Dazu muss man anmerken, dass es unserer menschlichen Natur nicht entspricht, alles zu wissen: "Euch steht es nicht zu, den Tag und die Stunde zu kennen."
Zudem ist auch deswegen Vorsicht geboten, weil gerade heute unzählige Scharlatane und "falsche Christusse" aufstehen und behaupten, sie hätten Visionen gehabt. Gerade falsche Seherinnen sind leider Gottes wieder en vogue (vgl. Anne, Gabriele Polo, usw.).
Dennoch lehrt uns Christus, die Zeichen der Zeit zu deuten und auf der Hut zu sein. Genau das kann und soll eine solche sehr alte und, wie Dr. Hildebrand Troll nachgewiesen hat, glaubwürdige Quelle wie die Papstweissagungen des Malachias bewirken.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich stelle fest, daß man ebenso auf den Internetseiten der Piusbrüder wie im Forum von kath.net völlig besoffen
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ächz. Welcher Deibel reitet diese Seppel, zu dieser Nachricht solch einen malachianischen Brocken auszukotzen?
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ächz. Wieso fallen unter der Gegenwart leidende Konservative in ihrer Wundersucht und Angst vor der Wirklichkeit immer wieder auf solchen haarsträubenden Unfug herein?
Du bist ja emotional völlig durcheinander, wenn es um dieses Thema geht. Wer hat dich denn gebissen?
Ich glaube nicht, daß hier irgendeiner Angst hat vor der Gegenwart. Alle außer dir hier im Strang machen den Eindruck als als ob es ihnen gut geht, auch der Beitrag auf Piusbruderschaft.de und kath.net. sehen nicht aus, als ob da jemand Panik hätte. Wundersucht braucht man keine um sich das Ding anzuschauen. Besoffen sein muss dazu auch keiner, um sich an diese Prophezeiung zu erinnern, wenn man nun auf einmal diesen Olivenbaum mit dieser Zeremonie im vatikanischen Garten sieht. Diese Assoziation ist völlig normal bei gesunden Menschen.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ein paar kurze Anmerkungen dazu. Erstens. Der Verbleib des angeblichen Originalmanuskripts, 1590 von Abbé Cucherat erstmalig erwähnt, von Arnold de Wyon 1595 publiziert, ist unbekannt. Überprüfbar ist also nichts, wir sind allein auf Cucherats Schrift und auf jene Ausgabe von 1595 verwiesen.
Zweitens. Art der Abfassung und äußere Umstände sprechen für eine Fälschung aus dem Jahr 1590 selbst, mit dem Ziel, die Papstwahl jenes Jahres zu beeinflussen. (Das Motto ex antiquitate urbis deutet auf einen aus Orvieto [‹ Urbs vetus] stammenden Kardinal, der dann allerdings nicht gewählt wurde.)
Drittens. Die These, der Verfasser könne der hl. Philipp Neri sein, entbehrt jeder Grundlage und ist allein von dem Umstand inspiriert, daß Philipp im Jahr der Erstedition der angeblichen Weissagung (1595) verstarb.
Viertens. Die Motti der ausgeführten Päpste bis 1590 orientieren sich ganz überwiegend an sehr vordergründigen, leicht erkennbaren biographischen Merkmalen, was in der Rückschau auch keine Schwierigkeit ist. Ab 1590 werden sie düsterer, „tiefsinniger“ und nur mehr schwer und unter allerlei gedanklichen Verrenkungen den jeweiligen Päpsten zuordenbar. Man muß neben Biographie und Familiennamen auch Kriterien wie Wappen, (vermuteten) Charakter, Statur, Bildung und Interessen, theologische Ausrichtung und lehramtliche Äußerungen heranziehen, ja teils sogar allgemeine Zeitumstände bis hin zu Eigenarten der hauptsächlichen Feinde, um irgendwo die ersehnte Übereinstimmung mit dem Motto der angeblichen Weissagung zu entdecken. Die in diversen Veröffentlichungen präsentierten Interpretationen sind denn auch in vielen Fällen überaus gesucht, nicht selten geradezu falsch, wenn nämlich der Verfasser verfehlten Etymologien aufgesessen ist.
Dafür ein Beispiel: Auf Papst Benedikt XIV. fällt das Motto animal rurale – „ländliches Tier“ (oder „Wesen“). Mein Gewährsmann, der das zu interpretieren sucht, macht den ersten Fehler schon, indem er meint, Benedikt XIV. habe „Marcello Lambertini“ geheißen; in Wahrheit hieß er Prospero Lambertini.
Aber das sei ihm geschenkt. Schlimmer, was er aus dem Namen „Lambertini“ macht: Darin stecke das Wort lamb, also Lamm, mithin das Tier des Papstmottos der Pseudoprophetie. Daß es sich um ein englisches Wort handelt, stört ihn überhaupt nicht. Daß der langobardische Name Lambert, von welchem der italienische Familienname sich herleitet, aus Lantbert zusammengezogen ist, also aus den Bestandteilen „Land-“ und „-bert“, und mit Lämmern folglich nichts zu tun hat, ahnt er vermutlich nicht einmal. Wer weiß, was für Interpretationen herauskämen, wüßte der Mann, was im Vietnamesischen „Lam“ oder im Mandarinchinesischen „Tin“ bedeutet.
Fünftens. Die Liste umfaßt (für die rückwirkend geschriebene, zuordenbare Zeit vor 1590) unterschiedslos mehrere Gegenpäpste, und zwar genau jene (andere nicht), welche einem zeitgenössischen Historiker vom Ende des sechzehnten Jahrhunderts versehentlich in seine Papstliste geraten waren.
Lies mal die Bericht auf der Seite von der Piusbruderschaft. Punkt 3 von dir ist wohl falsch, sodaß du die anderen Punkte 1, 2 und 5 erst mal unbeachtet lassen kannst.
Punkt 4. Es gibt keine "gültige" Auslegung dieser Prophezeiung (die nun mal egal von wem geschrieben wurde eben vor spätestens ca. 400 Jahren tatsächlich geschrieben sein musste) die du widerlegen kannst. Wie du im Link nachlesen kannst gibt es da wohl zu jedem Papst mehrere Möglichkeiten sie zu verstehen.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Weiteres zum Thema bei Bedarf bitte dort.
Das ist hier auf der ersten Seite.