Prophezeiungen des Malachias - wer weiß etwas darüber?

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Effata
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Prophezeiungen des Malachias - wer weiß etwas darüber?

Beitrag von Effata »

Lieber Mitglieder von Kreuzgang.de,
habe einen Kontakt zu Gläubigen der Katholiken in Rumänien. Man schrieb mir vor ein paar Tagen eine E-Mailnachricht, dass der dortige Pfarrer letzten Sonntag eine Predigt hielt und dabei den Namen eines gewissen Malachit fallen ließ, der behauptete er sei ein Prophet und wisse, dass nach diesem Papst noch zwei weitere kommen werden und dann kommt das Ende.
Ich habe der Gläubigen, die im dortigen Pfarrgemeinderat tätig ist, geantwortet:
Wenn Jesus sagt, er selbst und nicht einmal die Engel wüssten, wann das Ende kommen wird, wie soll dann da ein Männlein wissen, wann das sich ereignen wird. Das sind Spekulationen, Phantasien, vielleicht sogar mit dem Zweck den Gläubigen Angst zu machen. Sie sollte dem Pfarrer sagen, dass Jesus so gesprochen hat.
Ich habe etwas über einen Malachia aus Spanien gelesen, der sich als Gegenpapst aufstellen ließ, ist es der Gleiche? Könnt ihr mir Näheres über diesen Malachia/Malachit erzählen? SO könnte ich dieser Person genaue Auskunft erteilen, wer dieser Malachit/Malachia aus der Sicht der HEILIGEN RKK war.Da die Person nur italienisch spricht, gibt es Infos auch in dieser Sprache?
Danke für eure wertvollen Bemühungen.
EFFATA

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Linus
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Re: Malachit, Malachia, wer weiss was davon?

Beitrag von Linus »

Effata hat geschrieben:Lieber Mitglieder von Kreuzgang.de,
habe einen Kontakt zu Gläubigen der Katholiken in Rumänien. Man schrieb mir vor ein paar Tagen eine E-Mailnachricht, dass der dortige Pfarrer letzten Sonntag eine Predigt hielt und dabei den Namen eines gewissen Malachit fallen ließ, der behauptete er sei ein Prophet und wisse, dass nach diesem Papst noch zwei weitere kommen werden und dann kommt das Ende.
Ich habe der Gläubigen, die im dortigen Pfarrgemeinderat tätig ist, geantwortet:
Wenn Jesus sagt, er selbst und nicht einmal die Engel wüssten, wann das Ende kommen wird, wie soll dann da ein Männlein wissen, wann das sich ereignen wird. Das sind Spekulationen, Phantasien, vielleicht sogar mit dem Zweck den Gläubigen Angst zu machen. Sie sollte dem Pfarrer sagen, dass Jesus so gesprochen hat.
Ich habe etwas über einen Malachia aus Spanien gelesen, der sich als Gegenpapst aufstellen ließ, ist es der Gleiche? Könnt ihr mir Näheres über diesen Malachia/Malachit erzählen? SO könnte ich dieser Person genaue Auskunft erteilen, wer dieser Malachit/Malachia aus der Sicht der HEILIGEN RKK war.Da die Person nur italienisch spricht, gibt es Infos auch in dieser Sprache?
Danke für eure wertvollen Bemühungen.
EFFATA
Es wir sich um Malachias handeln.

Im Forum wurde schon hier ,da und dort über Malchias spekuliert.


Linus
PS DER KREUZGANG IST NE .ORG Haumpäätsch und keine.de
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Dies Papstprophezeiungen sollen auch nicht vom hl. Malachias stammen, deshlab heists "Pseudomalachias"

LG
Fiore

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Infos über Malachit: Hier klicken!!
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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asderrix
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Beitrag von asderrix »

:freude: :mrgreen:

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Effata
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Re: Malachit, Malachia, wer weiss was davon?

Beitrag von Effata »

Linus hat geschrieben:
Effata hat geschrieben:Lieber Mitglieder von Kreuzgang.de,
habe einen Kontakt zu Gläubigen der Katholiken in Rumänien. Man schrieb mir vor ein paar Tagen eine E-Mailnachricht, dass der dortige Pfarrer letzten Sonntag eine Predigt hielt und dabei den Namen eines gewissen Malachit fallen ließ, der behauptete er sei ein Prophet und wisse, dass nach diesem Papst noch zwei weitere kommen werden und dann kommt das Ende.
Ich habe der Gläubigen, die im dortigen Pfarrgemeinderat tätig ist, geantwortet:
Wenn Jesus sagt, er selbst und nicht einmal die Engel wüssten, wann das Ende kommen wird, wie soll dann da ein Männlein wissen, wann das sich ereignen wird. Das sind Spekulationen, Phantasien, vielleicht sogar mit dem Zweck den Gläubigen Angst zu machen. Sie sollte dem Pfarrer sagen, dass Jesus so gesprochen hat.
Ich habe etwas über einen Malachia aus Spanien gelesen, der sich als Gegenpapst aufstellen ließ, ist es der Gleiche? Könnt ihr mir Näheres über diesen Malachia/Malachit erzählen? SO könnte ich dieser Person genaue Auskunft erteilen, wer dieser Malachit/Malachia aus der Sicht der HEILIGEN RKK war.Da die Person nur italienisch spricht, gibt es Infos auch in dieser Sprache?
Danke für eure wertvollen Bemühungen.
EFFATA
Es wir sich um Malachias handeln.

Im Forum wurde schon hier ,da und dort über Malchias spekuliert.


Linus
PS DER KREUZGANG IST NE .ORG Haumpäätsch und keine.de
Effata hat geschrieben: danke für deinen sympathischen Hinweis "NE.ORG HAUMPÄÄTSCH und keine.de"... sehr "gschpaßig" ("weanarisch") und "luschtig" (tirolerische Mundart).

Effata

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Der heilige Malachias hieß eigentlich MAEL-MHAEDHOC O'MORGAIR und war Erzbischof von Armagh in Irland. Er starb zu Beginn des 12.Jh.s in den Armen Berhards von Clairvaux.
Den Namen Malachias hat er vielleicht auch in Anspielung an den letzten der Kleinen Propheten des Alten Testaments namens Malachias
(hebr. "Gesandter Jahwes") bekommen.
Berühmt ist er vor Allem für seine Päpsteprophezeiungen, die sich aber darauf beschränken, 2-4 lateinische Worte als Motto zu jeder Papstnummer zu geben. So hieß der jetzt verstorbene Papst DE LABORE SOLIS ("von der Mühe der Sonne"). Tatsächlich wurde Johannes Paul II. an einem Tag der Sonnenfinsternis geboren (1920) und an einem Tag der Sonnenfinsternis (die aber nur in Amerika zu sehen war) begraben. Paul der VI. hieß FLOS FLORUM ("Blume der Blumen", als welche traditionell ja die Lilie gilt, vielleicht wählte dieser Papst deshalb 3 Lilien zu seinem Papstwappen). Johannes XXIII. galt als PASTOR ET NAUTA ("Hirte und Seemann"), was man sich auch so zurechtbiegen kann, wenn man bedenkt, dass er als bergamaskischer Schafhirte aufgewachsen und vor seiner Wahl zum Papst Erzbischof der Seefahrerstadt Venedig gewesen war.
Der kommende Papst wäre dann GLORIA OLIVAE ("Ruhm des Ölbaums"). Der Ölbaum steht in der Symbolik für Wohlstand (und daher auch für Frieden). Da wir aber eher kriegerischen Zeiten entgegengehen, bleibt mir rätselhaft, wie dieses Motto zu verstehen sein soll.
Zum letzten Papst heißt es bei Malachias:

In persecutione extrema S(anctae).R(omanae).E(cclesiae). sedebit "er wird in der letzten Verfolgung der Hl. Römischen Kirche (auf dem Stuhle Petri) sitzen" und:
Petrus Romanus, qui pascet oves in multis tribulationibus: Quibus transactis civitas septicollis diruetur,& Iudex tremendus iudicabit populum suum. Finis. "PETRUS ROMANUS, der die Schafe in vielen Drangsalen weidet: wenn die vorbei sind, wird die siebenhügelige Stadt zerstört werden und der fürchterliche Richter wird sein Volk richten. Ende."

Man hatte immer behauptet, die Malachiasliste sei eine Fälschung. Aber bei manchen Päpsten trifft sie dann doch genau ins Schwarze.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Man hatte immer behauptet, die Malachiasliste sei eine Fälschung. Aber bei manchen Päpsten trifft sie dann doch genau ins Schwarze.
Das tun Horoskope auch

LG
Fiore

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Linus
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Beitrag von Linus »

Uwe Schmidt hat geschrieben: Der kommende Papst wäre dann GLORIA OLIVAE ("Ruhm des Ölbaums"). Der Ölbaum steht in der Symbolik für Wohlstand (und daher auch für Frieden).
Könnte das nicht auf den Ölbaum Israel hinweisen, auf den wir Christen ja nur eingepflanzte Triebe sind?

Das spräche dann eher für einen aus dem judentum kommenden Papst (Kardinal Lustiger? oder kennt ihr sonst noch wen?)
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Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Linus hat geschrieben:
Uwe Schmidt hat geschrieben: Der kommende Papst wäre dann GLORIA OLIVAE ("Ruhm des Ölbaums"). Der Ölbaum steht in der Symbolik für Wohlstand (und daher auch für Frieden).
Könnte das nicht auf den Ölbaum Israel hinweisen, auf den wir Christen ja nur eingepflanzte Triebe sind?

Das spräche dann eher für einen aus dem judentum kommenden Papst (Kardinal Lustiger? oder kennt ihr sonst noch wen?)




Uiuiui, das könnte sogar hinhauen: LUSTIGER wäre der Ruhm Israels, papabel ist er ohnehin........warten wir mal ab, ob er's wird!

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Könnte das nicht auf den Ölbaum Israel hinweisen, auf den wir Christen ja nur eingepflanzte Triebe sind?

Das spräche dann eher für einen aus dem judentum kommenden Papst (Kardinal Lustiger? oder kennt ihr sonst noch wen?)
Was gibts noch für Interpretationen, hmmm?

Kardinal RAtzinger als (ehemaliger) Chef der Glaubenskongrgation, sozusagen Mitglied des hohen Rats der kath. Kirche und Richter (vgl. Jesus, Ölberg, Verurteilung). Noch besser dies liese sich auf jeden x-beliebigen Papst anwenden, Veruteilungen von Irrlehren gibts in jeder Amtszeit, sprich der Papst = oberster Richter vergleichbar mit dem Amt des Hohenpriesters.

Naja dann sind dann noch die italienischen Kardinäle die ihre Salate ja mit "Olivenöl" geniesen.

Oder Kardinal Schönborn, den im Botanischen Garten in Wien steht sicher ein Ölbaum.

Wie wäre es mit Arizne? Olive = dunkel, Hautfarbe Arizne = dunkel.

Also ein Sinnspruch zu jedem Papst, sogar Horoskope sind konkreter.

LG
Fiore

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Effata
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Beitrag von Effata »

Liebe Alle,
was soll ich denn dieser rumänischen Katholikin denn noch sagen, denn so ganz klar ist mir eure Aussage noch nicht.
Am besten lasse ich vielleicht meine erste Aussage so stehen, wie ich sie euch bekannt gemacht habe, denn die lässt keine Zweifel:
Jesus sagte: nicht einmal der Sohn und die Engel wissen es, wann das sein wird... nur der Vater selbst...
Ist das nicht ein Hindeutung auf alle Zukunftsdeutungen?

Wäre euch dankbar für eine Bestätigung oder Berichtigung, soweit eine solche möglich ist.

Effata

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Effata hat geschrieben:Liebe Alle,
was soll ich denn dieser rumänischen Katholikin denn noch sagen, denn so ganz klar ist mir eure Aussage noch nicht.
Am besten lasse ich vielleicht meine erste Aussage so stehen, wie ich sie euch bekannt gemacht habe, denn die lässt keine Zweifel:
Jesus sagte: nicht einmal der Sohn und die Engel wissen es, wann das sein wird... nur der Vater selbst...
Ist das nicht ein Hindeutung auf alle Zukunftsdeutungen?

Wäre euch dankbar für eine Bestätigung oder Berichtigung, soweit eine solche möglich ist.

Effata



Sicher ist deine erste Aussage absolut korrekt. Wir wissen nicht, wann genau Jesus zurückkommt. Ungefähre Angaben hatte Jesus selbst aber gemacht ("diese Generation wird es noch erleben"), als Mensch hatte er sich aber geirrt. Persönlich glaube ich aber an die Prophezeiungen des Hl. Malachias und dass es jetzt nur noch 2 Päpste geben wird (und dass danach die "Zeit des Friedens" = Sieg des Unbefleckten Herzens der Muttergottes von Fatima anbrechen wird - Evangelikale nennen diese Zeit das Tausendjährige Reich). Wenn es doch anders kommt, werde ich mich aber tapfer damit abfinden :mrgreen:

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Uwe Schmidt hat geschrieben:Persönlich glaube ich aber an die Prophezeiungen des Hl. Malachias und dass es jetzt nur noch 2 Päpste geben wird (und dass danach die "Zeit des Friedens" = Sieg des Unbefleckten Herzens der Muttergottes von Fatima anbrechen wird - Evangelikale nennen diese Zeit das Tausendjährige Reich).
Mal abgesehen davon, daß ich nicht denke, Jesus Christus habe sich "als Mensch" geirrt, will ich das jetzt etwas genauer wissen: Zeit des Friedens? Woher hast Du diese Annahme? Was genau soll man sich darunter vorstellen? Die Hl. Schrift redet m.E. von ganz anderen Dingen, die auf uns zukommen sollen...

(Ich frage natürlich nicht ganz unbedarft. Mir sind die Grundideen des Patrick de Laubier bekannt, der von einer "Zivilisation der Liebe", von einem "Palmsonntag" der Menschheitsgeschichte redet, der vor dem "Karfreitag" noch kommen soll. Ich nehme an, Du meinst in etwa das? -- Und was ich noch gern wissen würde: welche Bedeutung haben die Theorien des de Laubier in der röm.-kath. Kirche? Oder anders: wie "offiziell" ist das, was Uwe oben behauptet?)

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Pelikan
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Beitrag von Pelikan »

KKK hat geschrieben:675 Vor dem Kommen Christi muß die Kirche eine letzte Prüfung durchmachen, die den Glauben vieler erschüttern wird [Vgl. Lk 21,12;Joh 15,19 —20]. Die Verfolgung, die ihre Pilgerschaft auf Erden begleitet 8, wird das „Mysterium der Bosheit" enthüllen: Ein religiöser Lügenwahn bringt den Menschen um den Preis ihres Abfalls von der Wahrheit eine Scheinlösung ihrer Probleme. Der schlimmste religiöse Betrug ist der des Antichrist, das heißt eines falschen Messianismus, worin der Mensch sich selbst verherrlicht, statt Gott und seinen im Fleisch gekommenen Messias [Vgl. 2 Thess 2,4—12; 1 Thess 5,2—3; 2Joh 7; 1 Joh 2,18.22].

676 Dieser gegen Christus gerichtete Betrug zeichnet sich auf der Welt jedesmal ab, wenn man vorgibt, schon innerhalb der Geschichte die messianisehe Hoffnung zu erfüllen, die nur nachgeschichtlich durch das eschatologische Gericht zu ihrem Ziel gelangen kann. Die Kirche hat diese Verfälschung des künftigen Reiches, selbst in ihrer gemäßigten Spielart, unter dem Namen „Millenarismus" zurückgewiesen [Vgl. DS 3839], vor allem aber die „zuinnerst verkehrte" politische Form des säkularisierten Messianismus [Vgl. die Verurteilung des falschen „Mystizismus" dieser Fehlform der Erlösung der Armen in der Enzyklika „Divioi Redemptoris" Pius‘ Xl].

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Linus
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Beitrag von Linus »

Pelikan hat geschrieben:
KKK hat geschrieben:675 Vor dem Kommen Christi muß die Kirche eine letzte Prüfung durchmachen, die den Glauben vieler erschüttern wird [Vgl. Lk 21,12;Joh 15,19 —20]. Die Verfolgung, die ihre Pilgerschaft auf Erden begleitet 8, wird das „Mysterium der Bosheit" enthüllen: Ein religiöser Lügenwahn bringt den Menschen um den Preis ihres Abfalls von der Wahrheit eine Scheinlösung ihrer Probleme. Der schlimmste religiöse Betrug ist der des Antichrist, das heißt eines falschen Messianismus, worin der Mensch sich selbst verherrlicht, statt Gott und seinen im Fleisch gekommenen Messias [Vgl. 2 Thess 2,4—12; 1 Thess 5,2—3; 2Joh 7; 1 Joh 2,18.22].

676 Dieser gegen Christus gerichtete Betrug zeichnet sich auf der Welt jedesmal ab, wenn man vorgibt, schon innerhalb der Geschichte die messianisehe Hoffnung zu erfüllen, die nur nachgeschichtlich durch das eschatologische Gericht zu ihrem Ziel gelangen kann. Die Kirche hat diese Verfälschung des künftigen Reiches, selbst in ihrer gemäßigten Spielart, unter dem Namen „Millenarismus" zurückgewiesen [Vgl. DS 3839], vor allem aber die „zuinnerst verkehrte" politische Form des säkularisierten Messianismus [Vgl. die Verurteilung des falschen „Mystizismus" dieser Fehlform der Erlösung der Armen in der Enzyklika „Divioi Redemptoris" Pius‘ Xl].
Haben wir das nicht alles Schon - nicht nur ein Antichrist sondern mehrere (ESoterik, Philosophie, Religionen, Politik,...)
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Haben wir das nicht alles Schon - nicht nur ein Antichrist sondern mehrere (ESoterik, Philosophie, Religionen, Politik,...)
Wenn du es so siehst haben wir das schon seit 2000Jahren

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Danke, Pelikan. (Ich habe zwar auch einen KKK herumstehen, kenne mich aber damit nicht gut genug aus, um solche Antworten zu liefern.)

Ich fragte deswegen, weil mir de Laubier weiland als "Professor der Genfer Universität und einer der engsten Mitarbeiter von Papst Johannes Paulus II auf dem Gebiet der Ausarbeitung einer Sozialdoktrin des Katholizismus" vorgestellt wurde. Hier ein Zitat aus dem Vorwort seines Buchs "Le temps de la fin des temps" ("Die Zeit am Ende der Zeit"):

"Entgegen der tragischen Perspektive, die der protestantische Theologe Karl Barth gibt, meint Patrick de Laubier, Lactantius, Bonaventura und Nikolaj Kuzanskij folgend, daß das Reich Gottes sich im Rahmen der Geschichte, auf Erden realisieren wird. Das wird die Zivilisation der Liebe sein, die von Paulus VI vorhergesagt und an die immer wieder von Johannes Paulus II erinnert wird."
Hier werden die "Vorhersagen" von Päpsten erwähnt.
Patrick de Laubier in ''Le temps de la fin de temps'' hat geschrieben:"Päpste von Pius XII bis Johannes Paulus II verkünden die Möglichkeit "eines neuen Lebens der Menschheit im Zustand des ständigen Fortschritts, der Ordnung und Harmonie" (Pius XII, Neujahrsbotschaft von 1957), eines "neuen, lang ersehnten Pfingstens, das die Kirche mit neuen Kräften bereichern wird... Ein neuer Sprung nach vorn bei der Schaffung des Reiches Christi in der Welt" (Johannes XXIII, Ansprache zum Abschluß der ersten Sitzung des 2. Vatikanischen Konzils am 7.12.1962). Paulus VI hielt am 25. Dezember 1975 seine bekannte Rede über die Zivilisation der Liebe: "Die Zivilisation der Liebe wird über die hitzigen Sozialkämpfe triumphieren und der Welt die so ersehnte, endgültig christliche, Verklärung der Menschheit bringen."
Hierüber schon konkreter. Ich weiß wohl, daß die Kirche den Milleniarismus verurteilt hat, aber das hierüber liest sich komisch. Ich gebe zu, ich habe die eigentlichen Quellen, nämlich die jeweils erwähnten Botschaften und Reden, nicht geprüft.

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Effata
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Beitrag von Effata »

Hallo, Alle,
ich habe noch immer keine klare Aussage. Von dem Malachias werde ich also nichts Weiteres sagen können, denn das, was ich bisher darüber gehört habe, ist gerade nicht das Zutreffende. Damit könnte ich eher die rumänischen Katholiken in dem Glauben an diesen Malachias bestärken, was ich durchaus nicht will.
Ich bin mir absolut sicher, dass Jesus sehr wohl gewusst hat, was er sagte, aber wahrscheinlich ist das Wort "diese Generation" mit dem Sinn "jene Generation" zu verstehen. Vielleicht gibt es hier einen Übersetzungsfehler.
Was haltet ihr davon?

Effata

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Nietenolaf hat geschrieben:
Uwe Schmidt hat geschrieben:Persönlich glaube ich aber an die Prophezeiungen des Hl. Malachias und dass es jetzt nur noch 2 Päpste geben wird (und dass danach die "Zeit des Friedens" = Sieg des Unbefleckten Herzens der Muttergottes von Fatima anbrechen wird - Evangelikale nennen diese Zeit das Tausendjährige Reich).
Mal abgesehen davon, daß ich nicht denke, Jesus Christus habe sich "als Mensch" geirrt, will ich das jetzt etwas genauer wissen: Zeit des Friedens? Woher hast Du diese Annahme? Was genau soll man sich darunter vorstellen? Die Hl. Schrift redet m.E. von ganz anderen Dingen, die auf uns zukommen sollen...

(Ich frage natürlich nicht ganz unbedarft. Mir sind die Grundideen des Patrick de Laubier bekannt, der von einer "Zivilisation der Liebe", von einem "Palmsonntag" der Menschheitsgeschichte redet, der vor dem "Karfreitag" noch kommen soll. Ich nehme an, Du meinst in etwa das? -- Und was ich noch gern wissen würde: welche Bedeutung haben die Theorien des de Laubier in der röm.-kath. Kirche? Oder anders: wie "offiziell" ist das, was Uwe oben behauptet?)

Hallo Nietenolaf,
dieser LAUBIER war mir bis jetzt gar nicht bekannt! Die "Zeit des Friedens" = Triumpf des Unbefleckten Herzens kommt von Fatima her, ist also sicher nicht offiziell, aber geduldet. In der Apokalypse ist vom Tausendjährigen Reich die Rede, das die kath. Kirche offiziell und im Gefolge des Hl. Augustin auf die Kirche bzw. die immer neue Ankunft oder noch besser Gegenwart des Herrn in der Eucharistie bezieht. Es geistern bei uns Katholiken viele Prophezeiungen und Pseudoprophezeiungen herum, die (gewollt oder zufällig? Das ist eben die Frage!) stark an das Schema von Nostradamus erinnern, denn auch Michel de Notre Dame sah um das Jahr 2000 herum ein Tausendjähriges Friedensreich anbrechen.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Effata hat geschrieben:Hallo, Alle,
ich habe noch immer keine klare Aussage. Von dem Malachias werde ich also nichts Weiteres sagen können, denn das, was ich bisher darüber gehört habe, ist gerade nicht das Zutreffende. Damit könnte ich eher die rumänischen Katholiken in dem Glauben an diesen Malachias bestärken, was ich durchaus nicht will.
Ich bin mir absolut sicher, dass Jesus sehr wohl gewusst hat, was er sagte, aber wahrscheinlich ist das Wort "diese Generation" mit dem Sinn "jene Generation" zu verstehen. Vielleicht gibt es hier einen Übersetzungsfehler.
Was haltet ihr davon?

Effata


Dann mal etwas gegen die Pseudo-Malachias-Liste:
Der WIMMER/MELZER:Lexikon der Namen und Heiligen(1988) schreibt unter Malachias:
"Bernhard von Clairvaux berichtet in seiner Vita über Malachias, daß er die Sehergabe besessen habe. Deshalb wurde ihm später fälschlich die sog. Weissagung des Malachias zugeschrieben. Sie besteht aus 112 kurzen Sinnsprüchen zur Charakteristik der Päpste, angefangen von Cölestin II. (1143-44; Anmerkung von mir: Malachias starb 1148 in den Armen Bernhards in Clairvaux) bis "Petrus II.", nach dem das Weltende kommen soll. Sie entstand wohl während oder nach der 12tägigen ([Punkt]) Regierung Urbans VII (1590) und sollte die Wahl des Kardinals SIMONCELLI zum Papst unterstützen. Tatsächlich wurde am 5.12.1590 Kard. Niccolò SFONDRATI zum neuen Papst (Gregor XIV.) gewählt. Die "Weissagung des Malachias" wurde von ARNOLD WION OSB in seinem "Lignum Vitae" (Venedig 1595) veröffentlicht. SIE IST EIN PHANTASIEPRODUKT U. HAT MIT MALACHIAS VON ARMAGH NACHWEISLICH NICHTS ZU TUN."
Als Literaturangabe wird u.A. der Artikel SCHMIDLIN,J.:Malachias-Weissagung in Festgabe für H. Finke, Münster 1904 sowie NIGG,W.:ProphetischeDenker,Zürich1957,99 angegeben.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Ohne Schmidlin und Nigg gelesen zu haben, scheinen mir die Argumente gegen die Echtheit der Malachiasliste etwas fadenscheinig zu sein.
Dass der Hl. Bernhard von Clairvaux in seinem LIBER DE VITA ET REBUS GESTIS S. MALACHIAE HIBERNIAE EPISCOPI in Kapitel 28,66 tatsächlich "non prophetia defuit illi" ("die Gabe der Prophetie ging ihm nicht ab") geschrieben hatte, stimmt zwar, wie ich nachgeprüft habe. Aber warum hätte man 400 Jahre später solch ein Papstliste erfinden und gerade dem zweiten Landespatron Irlands zuschreiben sollen? Das Kapitel 28 ist den Tugenden des Hl. Malachias gewidmet - und da steht die Sehergabe keineswegs an erster Stelle, sondern kommt erst in den Schlusssätzen zur Sprache, noch dazu in einem ganz unbedeutenden Nebensatz!
Neben der Fälschungsthese von SCHMIDLIN/NIGG und WIMMER/MELZER gibt es aber auch die Annahme, die Papstliste gehe auf den hl. PHILIPP NERI (1515-1595) zurück, beachte die erste gedruckte Ausgabe Venedig 1595.
Wie der WIMMER/MELZER mit wissenschaftlicher Genauigkeit behaupten kann, die Liste habe mit Malachias "nachweislich nichts zu tun", ist mir ein Rätsel, denn bewiesen scheint hier doch wieder einmal rein gar nichts!

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Naja egal ob jetz Philip Neri oder ein politisches Possenspiel, die Liste enstand Ende 16. Jhdt.. Und beginnt bereits im 12 Jhdt., sprich um ihre Echtheit zu beweisen bedient sich der "Prophet" der Vergangenheit. Natürlich passen dann die Sinnsprüche wie die Faust aufs Aug. und wenn man bedenkt das es sich nur um einen Spruch pro Papst handelt kann man wie beim Horoskop reininterpretieren was man will, denn algemeiner gehts ja wohl kaum mehr.

LG
Fiore

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Effata
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Beitrag von Effata »

Liebe Alle,
bei all diesen Privat-Offenbarungen tue ich mich sehr schwer zu glauben, dass sie alle echt und wahr sind. Fatima, Lourdes, und alle von der Kirche anerkannten Erscheinungen (Orte), das kann ich verstehen und glauben, aber dass da nicht manchmal die Phantasie (der Drang nach Protagonismus, der eigentlich vom Teufel kommt...) im Spiel ist, kann ich kaum glauben. Bekanntlich gehen im Vatikan täglich so und so viele Nachrichten von Menschen ein, die behaupten, sie hätten Jesu, Maria, und weiss sonst noch wen vom Himmel, getroffen, sie gesehen und mit ihnen gesprochen. Sogar in meiner nächsten Nähe, im Nachbardorf, behauptet ein älterer Mann, Toni, er hätte vor mehr als nun 10 Jahren Maria im Wald gesehen und mit ihr gesprochen...und nun pilgern zu dem Ort wöchentlich am Freitag eine inzwischen angewachsene Menschenmenge...
Der Bischof hat diese Erscheinungen nicht bestätigt. Aber die Leute glauben trotzdem daran... Wunder sind auch noch keine gemedelt worden...
Na, wenn das alles wahr sein soll, frage ich mich wirklich, dann sind doch alle Seher, nur nicht ich und ein paar einzelne Katholiken...
Ich will durchaus nicht damit Menschen verachten, die vielleicht mystische Erfahrungen gemacht haben, aber es soll nicht die Ursache sein, damit andere zum Glauben kommen. Der Glaube kann nicht mit solchen Dingen anfangen. Gott tastet unsere Freiheit niemals an, deswegen erscheint uns auch nicht Jesus oder Maria. Und wenn schon, dann nur in ganz bestimmten Umständen und bestimmten Menschen. In unserer katholischen Kirche hat es immer schon solche Geschichten gegeben. Man sollte die Sachen nicht so ernst nehmen und es dem/der Serher/in privat überlassen, damit im christlichen Sinne umzugehen...Irgendwann wirft sich für uns doch immer wieder die Frage auf, glaube ich oder glaube ich nicht. Selig, der glaubt und nicht sieht, sagt Jesus.
Wenn wir uns nach außen als RKK öffnen wollen, dann müssen wir uns auch mit diesen Dingen befassen, die bei den evangelischen Gläubigen nicht gut ankommen. Als Katholiken können wir ja unsere Glaubensansichten behalten, aber wenn wir mit anderen Christen zusammenkommen, dann sollten wir die Finger von diesen Sachen lieber weg lassen.
Mit einem himmlischen Geschöpf in Verbindung zu stehen, als Seher, sollte man sehr zurückhaltend umgehen und mit seinem Seelenhirt (Beichtvater) sprechen. Die geschilderten Ereignisse und Worte müssen mit dem gesamten BILD der Kirche und anderer glaubhafter Weissagungen übereinstimmen, sonst entsteht ein Konflikt und dann ist die Geschichte schon vorüber. Die Glaubenden lassen sich auch oft zu schnell von solchen "Sehern" beeinflussen und dann wird alles so echt transzendiert... In Schio bei Vicenza (Norditalien) behauptet ein Seher, namens Renato, mit Maria im Gespräch zu sein und (war vorher Bürgermeister) und jetzt ist dort schon ein riesiger Wallfahrtsort mit entsprechenden Gebäude-Infrastrukturen entstanden (auch viele Busse aus Österreich und Deutschland reisen an), was der arme Bischof von Vicenza, trotz anfängliche Widerstandes, nicht vermeiden konnte. Es kann ja doch nicht so sein, dass Jesus und Maria gleich um jede Ecke erscheint, das grenzt an Hystherie.
Paulus sagt doch treffend: Prüfet alles und behaltet (nur!) das Gute! So sollen wir uns nicht von solchen Ereignissen vom wahren Glauben ablenken lassen und das Evangelium selbst leben. Das dürfte wohl besser sein.

Effata

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ein paar kurze Anmerkungen dazu. Erstens. Der Verbleib des angeblichen Originalmanuskripts, 1590 von Abbé Cucherat erstmalig erwähnt, von Arnold de Wyon 1595 publiziert, ist unbekannt. Überprüfbar ist also nichts, wir sind allein auf Cucherats Schrift und auf jene Ausgabe von 1595 verwiesen.

Zweitens. Art der Abfassung und äußere Umstände sprechen für eine Fälschung aus dem Jahr 1590 selbst, mit dem Ziel, die Papstwahl jenes Jahres zu beeinflussen. (Das Motto ex antiquitate urbis deutet auf einen aus Orvieto [‹ Urbs vetus] stammenden Kardinal, der dann allerdings nicht gewählt wurde.)

Drittens. Die These, der Verfasser könne der hl. Philipp Neri sein, entbehrt jeder Grundlage und ist allein von dem Umstand inspiriert, daß Philipp im Jahr der Erstedition der angeblichen Weissagung (1595) verstarb.

Viertens. Die Motti der ausgeführten Päpste bis 1590 orientieren sich ganz überwiegend an sehr vordergründigen, leicht erkennbaren biographischen Merkmalen, was in der Rückschau auch keine Schwierigkeit ist. Ab 1590 werden sie düsterer, „tiefsinniger“ und nur mehr schwer und unter allerlei gedanklichen Verrenkungen den jeweiligen Päpsten zuordenbar. Man muß neben Biographie und Familiennamen auch Kriterien wie Wappen, (vermuteten) Charakter, Statur, Bildung und Interessen, theologische Ausrichtung und lehramtliche Äußerungen heranziehen, ja teils sogar allgemeine Zeitumstände bis hin zu Eigenarten der hauptsächlichen Feinde, um irgendwo die ersehnte Übereinstimmung mit dem Motto der angeblichen Weissagung zu entdecken. Die in diversen Veröffentlichungen präsentierten Interpretationen sind denn auch in vielen Fällen überaus gesucht, nicht selten geradezu falsch, wenn nämlich der Verfasser verfehlten Etymologien aufgesessen ist.

Dafür ein Beispiel: Auf Papst Benedikt XIV. fällt das Motto animal rurale – „ländliches Tier“ (oder „Wesen“). Mein Gewährsmann, der das zu interpretieren sucht, macht den ersten Fehler schon, indem er meint, Benedikt XIV. habe „Marcello Lambertini“ geheißen; in Wahrheit hieß er Prospero Lambertini.

Aber das sei ihm geschenkt. Schlimmer, was er aus dem Namen „Lambertini“ macht: Darin stecke das Wort lamb, also Lamm, mithin das Tier des Papstmottos der Pseudoprophetie. Daß es sich um ein englisches Wort handelt, stört ihn überhaupt nicht. Daß der langobardische Name Lambert, von welchem der italienische Familienname sich herleitet, aus Lantbert zusammengezogen ist, also aus den Bestandteilen „Land-“ und „-bert“, und mit Lämmern folglich nichts zu tun hat, ahnt er vermutlich nicht einmal. Wer weiß, was für Interpretationen herauskämen, wüßte der Mann, was im Vietnamesischen „Lam“ oder im Mandarinchinesischen „Tin“ bedeutet.

Fünftens. Die Liste umfaßt (für die rückwirkend geschriebene, zuordenbare Zeit vor 1590) unterschiedslos mehrere Gegenpäpste, und zwar genau jene (andere nicht), welche einem zeitgenössischen Historiker vom Ende des sechzehnten Jahrhunderts versehentlich in seine Papstliste geraten waren.

Sechstens. Hinweise auf Internet-Fundstellen des Textes werde ich nicht bringen, um derart ungesundes Zeug nicht noch weiter zu verbreiten. Eine zusammenfassende Bewertung bringt z. B. www.attivissimo.net
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Norbert
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Beitrag von Norbert »

Danke Robert für diese ausführliche Klarstellung!!
Der gute Malachias scheint ja im Moment bei vielen im Kopf herumzugeistern :doh:
Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme Dich
meiner.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Also ich gebe mich geschlagen......wenn es denn tatsächlich so ist, dass die Motti bis 1590 genau passen (weil sie die Papstwappen gar nicht als Prophetie, sondern als Liste der Päpste mit Wappen beschreiben wollen!), dann aber sehr vage werden......na dann liegt wohl der Schluss einer Fälschung sehr nahe, auch wenn man genau genommen nichts beweisen kann. Dann war DE LABORE SOLIS eben ein Zufall.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Wie schauts jetz mit den Oliven aus. "Lustiger" ist es net worden, und in Bayern gibts keine Olivenbäume.

LG
Fiore

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Norbert
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Beitrag von Norbert »

8) Er lebt ja schon lange in Italien, da wird viel mit Olivenöl gekocht 8)
Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme Dich
meiner.

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Wir haben jetzt einen Benedikt als Papst. Der Hl. Benedikt hat die Benediktiner gegründet, von denen die Olivetaner abstammen. Die Oliven passen also auch hier.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Wir haben jetzt einen Benedikt als Papst. Der Hl. Benedikt hat die Benediktiner gegründet, von denen die Olivetaner abstammen. Die Oliven passen also auch hier.
Bitteeeee noch mehr sieben Ecken herum deuten.

LG
Fiore

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Effata
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Malachias

Beitrag von Effata »

Lieber Robert,
danke für deine intensiven Bemühungen herauszufinden, wer denn dieser Malachia/Malachit war.
Werde wohl am besten das tun, was ich schon eingang erwähnt hatte. Nicht mehr darüber reden und bei dem Grundatz bleiben:
wenn schon Jesus nicht wusste, wann das Ende der Welt kommt, wie sollte dann ein Männlein dies wissen...

Was sagst du und die anderen dazu?

Effata

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