Konfessionswechsel?

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kaisa
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Registriert: Montag 8. November 2004, 19:31

Konfessionswechsel?

Beitrag von kaisa »

Hallo!

ich habe eine weniger theologische, denn mehr praktische Frage. Ist es möglich einfach so die Konfession zu wechseln? Ich bin evangelisch, aber eigentlich durch den Kirchgang eher der katholischen Kirche verbunden. Welche Schritte habe ich zu
unternehmen um von der evangelischen in die katholische Kirche zu wechseln? Mir liegt sehr daran dies, wenn möglich, zu tun.

viele Grüße,
Kai

Ralf

Beitrag von Ralf »

Hallo Kai! :)

Willkommen hier.

Wie sind natürlich auch und besonders für die praktischen Fragen sehr offen.

Also, eine Konversion zur Kirche ist prinzipiell in jeder kath. Pfarrei möglich. Im allgemeinen gibt es aber - das hängt dann von der Einschätzung des Priesters ab - noch mehrere Gespräche über den Glauben, das Sakramentsverständnis, das Kirchenverständnis etc.

Da die meisten Erwachsenen auch gleich das Sakrament der Firmung empfangen wollen, geht der Sache auch noch eine Firmvorbereitung voraus (meistens beides in einem), entweder allein mit einem geistl. Begleiter (muß kein Priester sein) oder in einer Gruppe mit Gleichgesinnten.

Der Akt der Konversion ist dann während der Hl.Messe: das Apostolische Glaubensbekenntnis wird gesprochen, man bekundet öffentlich noch einmal auf Nachfragen sein "Ja" zu diesem Bekenntnis nach katholischem Verständis und ist somit Glied der Kirche Christi mit allen Rechten(!) und Pflichten.

Im Internet gibt es dazu u.a. folgende interessante Seiten:

http://www.eo-bamberg.de/eob/opencms/se ... index.html
http://www.autobahnkirche.de/info-conta ... tritt.html

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Linus
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Beitrag von Linus »

wenn mich nicht alles täuscht kann man sich u.a. auch bei padre.at wegen konfessionswechsel informieren.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Reinhard Gonaus
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Beitrag von Reinhard Gonaus »

Ralf hat geschrieben: Der Akt der Konversion ist dann während der Hl.Messe: das Apostolische Glaubensbekenntnis wird gesprochen, man bekundet öffentlich noch einmal auf Nachfragen sein "Ja" zu diesem Bekenntnis nach katholischem Verständis und ist somit Glied der Kirche Christi mit allen Rechten(!) und Pflichten.
Nicht zu vergessen: Ein formeller Austritt aus der bisherigen Religionsgemeinschaft wird verlangt. Oder ist das in de anders als in at?
Reinhard
--
Wir werden nie herausfinden, warum einer, der schnarcht,
sich selbst nicht schnarchen hören kann. (Mark Twain)

Anastasis

Beitrag von Anastasis »

Was einem auch bewußt sein sollte: man muß aus der Kirche, die man verläßt, erst rechtskräftig austreten, ehe man rechtskräftig in die andere eintreten kann.

(Bei mir steht bis heute nicht mein "liturgisches" Konversionsdatum in den Akten als Tag meiner Aufnahme, sondern der Tag zwei Wochen später, an dem ich aus der evangelischen Landeskirche ausgetreten bin. Mir wurde dann erst gesagt, daß ich das muß, und ich war von diesem Akt relativ verstört.)

kaisa
Beiträge: 35
Registriert: Montag 8. November 2004, 19:31

Beitrag von kaisa »

vielen Dank für Eure reichhaltigen Antworten. 25? für den Austritt, der im Amtsgericht zu erledigen ist (Lohnsteuerkarte im Finanzamt ändern lassen, ggf. Einwohnermeldeamt). Kontakt mit dem örtlichen Pfarrer aufnehmen und dann individuell klären auf welche Weise der Eintritt erfolgen soll (vom Rahmen her).
nochmals herzlichen Dank,
Kai

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

kaisa hat geschrieben:vielen Dank für Eure reichhaltigen Antworten. 25? für den Austritt, der im Amtsgericht zu erledigen ist (Lohnsteuerkarte im Finanzamt ändern lassen, ggf. Einwohnermeldeamt). Kontakt mit dem örtlichen Pfarrer aufnehmen und dann individuell klären auf welche Weise der Eintritt erfolgen soll (vom Rahmen her).
nochmals herzlichen Dank,
Kai
Hi Kaisa,

es kann ganz hilfreich sein, wenn Du einen Priester findest, mit dem Du persoenlich ganz gut auskommst. Vielleicht gibt es ja vor dem Uebertritt Gespraeche und so (so ist das bei uns zumindest, da trifft man sich ueber eine gewisse Zeit mit dem Preister um etwas mehr ueber die katholische Kirche zu erfahren). Ich habe auch schon gehoert, dass ein katholischer Priester einem Protestanten nicht uebertreten lassen wollte "weil man das doch nicht mehr mache heute". Sollte Dich aber nicht hindern, wenn Du wirklich katholisch werden willst.

Gruesse

Max

Wise Guy
Beiträge: 242
Registriert: Dienstag 13. Januar 2004, 12:27

Beitrag von Wise Guy »

Es gibt auch die Möglichkeit, sich an sogenannte "Fides-Stellen" zu wenden. Dort werden Gespräche und/oder Kurse angeboten.
Solche Stellen gibt es z.B. in Düsseldorf oder Köln.
Wenn das zu weit weg ist, kann dir dein Generalvikariat bzw. Ordinariat sicher weiterhelfen.
Es ist nicht so wichtig etwas über Gott zu wissen, sondern ihn zu kennen. (Rahner)

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prim_ass
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Wohnort: Mahlow
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Beitrag von prim_ass »

Hallo Kai,

diesen Schritt vollziehe ich auch gerade.

Da meine ganze Familie konvertiert hat es da noch einige Vorbereitungen nötig und geht nicht so schnell.

Zum Kirchenaustritt aus der ev.Kirche:

Bei der Terminabsprache mit Deinem Betreuer dann einfach mal nachfragen. Meist kristallisiert es sich ja heraus, in welchem Monat Du dann aufgenommen wirst, den Monat davor kannst Du dann locker beim Amtsgericht aus der ev.Kirche austreten (Du kannst es aber auch natürlich von einem Tag auf den anderen machen).

Jedenfalls wähle ich diesen Weg, um keine zeitliche Lücke zu haben.

Ansonsten spreche mit Deinem Ansinnen einfach den Pfarrer der Gemeinde an, in der Du zur Zeit die hl.Messe besuchst. Alles weitere wird sich dann schon zeigen... :)

Gottes Segen,
prim_ass

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Ralf hat geschrieben:Hallo Kai! :)

Willkommen hier.

Wie sind natürlich auch und besonders für die praktischen Fragen sehr offen.

Also, eine Konversion zur Kirche ist prinzipiell in jeder kath. Pfarrei möglich. Im allgemeinen gibt es aber - das hängt dann von der Einschätzung des Priesters ab - noch mehrere Gespräche über den Glauben, das Sakramentsverständnis, das Kirchenverständnis etc.

Da die meisten Erwachsenen auch gleich das Sakrament der Firmung empfangen wollen, geht der Sache auch noch eine Firmvorbereitung voraus (meistens beides in einem), entweder allein mit einem geistl. Begleiter (muß kein Priester sein) oder in einer Gruppe mit Gleichgesinnten.

Der Akt der Konversion ist dann während der Hl.Messe: das Apostolische Glaubensbekenntnis wird gesprochen, man bekundet öffentlich noch einmal auf Nachfragen sein "Ja" zu diesem Bekenntnis nach katholischem Verständis und ist somit Glied der Kirche Christi mit allen Rechten(!) und Pflichten.

Im Internet gibt es dazu u.a. folgende interessante Seiten:

http://www.eo-bamberg.de/eob/opencms/se ... index.html
http://www.autobahnkirche.de/info-conta ... tritt.html
So sollte es wohl sein, Ralf, wie du beschreibst ... in Fall meiner Frau, die aus der evangelischen Kirche bereits ausgetreten war, als ich sie kennenlernte, war das viel, viel einfacher ... es gab ein einziges Gespräch über das Eucharistieverständnis, worauf meine Frau an der Kommunion teilhaben durfte, ohne indes bereits in die katholische Kirche aufgenommen zu sein. Bald darauf heirateten wir katholisch. Irgendwann - es war schon nach der Taufe unseres ersten Kindes - kam es mal irgendwann zur Firmung in einem Mittwochabend-Gottesdienst, mehr zufällig, weil da noch irgendwo ein junger Mann aufgetaucht war, der seine Firmung nachholen wollte. Weder meine Frau noch ich haben irgendeine größere Erinnerung an diesen Abend.
Extra Gespräche über die Firmung meiner Frau gab es keine ... und auch kein weiteres Vorgespräch überhaupt über den offiziellen Eintritt.

Geronimo

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