In den Texten des Konzils von Trient (hab zufällig grad was drüber gelesen) wird immer wieder ausgesagt .... wer das nicht glaubt ist ausgeschlossen.Beispiel:Aus der Lehre vom Heiligen Meßopfer, Canon 9:
Wer sagt, die gottesdienstlichen Satzungen der Römischen Kirche, nach denen ein Teil des (Meß-)Kanons und die Wandlungsworte leise gesprochen werden, seien zu verurteilen; oder man dürfe die Messe nur in der Volkssprache zelebrieren; oder dem Opferwein im Kelch solle kein Wasser beigemischt werden, weil das gegen die Einsetzung Christi sei: der sei ausgeschlossen.Wie ist das "ausgeschlossen" zu verstehen, ist tatsächlich schon mal jemand offiziell ausgeschlossen worden und hieße das wenn man eine andere Meinung über ein bestimmtes Thema hätte das man schon ausgeschlossen wäre und z.B. nicht mehr an der Kommunion teilnehmen dürfte.?
Aber es gilt ja *gottseidank* nicht nur Vat II, sondern auch alles vorhergehende.(wenn es nicht explizit aufgehoben wurde) daher Auschluss.
Linus
da fällt mir wieder ein Liedtext ein : .. schmeißt ihn raus den Saukerl; reines Haus, ja reines Haus muss ein Landsknecht haben..." (Vom barette schwankt die Feder")
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
Die aus der altchristlichen Bußpraxis schon früh in viele Konzilsformulierungen übernommene Formel "anathema sit" (meist wiedergegeben mit "sei ausgeschlossen") ist eine Irrlehre- oder Fehlpraxis-Abwehrformel und hat den Sinne: Wer dies oder das behauptet, entfernt sich durch diese Behauptung gefährlich aus der Heilsgemeinschaft der Kirche, gehört nicht mehr zu uns, ist ausgeschlossen, kurz: ist auf dem falschen Weg!
Nicht immer müssen dabei unabänderliche Glaubenswahrheiten auf dem Spiele stehen. Exkommunikation im strenegn Sinn des Wortes tritt wohl nur dann ein, wenn jemand um das Anathematisierte weiß und es weiterhin hartnäckig behauptet.
Die fundamentalste Anathematisierung stammt übrigens von Paulus: 1.Kor 16,22: Wer den Herrn nicht liebt, sei verflucht (= sit anathema)!
Nicht immer müssen dabei unabänderliche Glaubenswahrheiten auf dem Spiele stehen. Exkommunikationim strenegn Sinn des Wortes tritt wohl nur dann ein, wenn jemand um das Anathematisierte weiß und es weiterhinhartnäckig behauptet.
Das heißt also das "ausgeschlossen" nicht unbedingt auch "ausgeschlossen" bedeutet sondern das man mit seiner Meinung u.u. nur außerhalb der Lehre der Kirche steht, oder?
Das Konzil von Trient hat geschrieben:Wer sagt, die gottesdienstlichen Satzungen der Römischen Kirche, nach denen ein Teil des (Meß-)Kanons und die Wandlungsworte leise gesprochen werden, seien zu verurteilen; oder man dürfe die Messe nur in der Volkssprache zelebrieren; oder dem Opferwein im Kelch solle kein Wasser beigemischt werden, weil das gegen die Einsetzung Christi sei: der sei ausgeschlossen.
Lies den Text genau! Das Konzil verbot damals nicht, eine andere Meinung in diesen Fragen zu haben (die Kirche hat ja z.B. inzwischen teilweise selbst eine andere Praxis, auch die Ostkirche hat legitim eine andere Praxis), es verbot ausdrücklich nur, dass jemand die damalige Praxis der römischen Kirche als christuswidrig verurteilt (wie das Anhänger der Reformation tatsächlich getan hatten) Die Kirche schützte sich hier vor der Veruteilung durch die Reformatoren.
Zuletzt geändert von roncalli am Freitag 8. Oktober 2004, 15:00, insgesamt 1-mal geändert.
Roadstone hat geschrieben:Nicht immer müssen dabei unabänderliche Glaubenswahrheiten auf dem Spiele stehen. Exkommunikationim strenegn Sinn des Wortes tritt wohl nur dann ein, wenn jemand um das Anathematisierte weiß und es weiterhinhartnäckig behauptet.
Das heißt also das "ausgeschlossen" nicht unbedingt auch "ausgeschlossen" bedeutet sondern das man mit seiner Meinung u.u. nur außerhalb der Lehre der Kirche steht, oder?
Dr. Karl Neimes hat zum Thema Häresie und Exkommunkation geschrieben:
Häresie (haeresis, canon 751)
Nicht jede Anfechtung und jeder Glaubenszweifel stellen bereits den Tatbestand der Häresie dar. Vielmehr ist erforderlich, dass jemand beharrlich, hartnäckig und schuldhaft eine Glaubenswahrheit für sich allein oder allgemein aus dem Credo der Kirche ausscheidet und nicht für verbindlich hält. Dies kann durch Leugnung von Wahrheiten oder durch beharrlichen Zweifel geschehen. Häretiker ziehen sich gemäß c. 1364 § 1 die Tatstrafe der Exkommunikation zu.
Exkommunikation (excommunicatio, c. 1331)
Die Exkommunikation ist nur für sehr schwerwiegende Straftaten vorgesehen (vgl. c. 1318). Exkommunikation bedeutet nicht, dass der Betreffende seine Kirchengliedschaft verliert. Diese ist aufgrund des character indelebilis der Taufe unverlierbar – es gilt der Grundsatz: semel catholicus semper catholicus. Der Getaufte bleibt also Glied der Kirche, wird aber zeitweise aus der Gemeinschaft der Gläubigen ausgeschlossen. Konkret bedeutet dies, dass der Exkommunizierte keine Dienste bei der Eucharistiefeier oder anderen Gottesdiensten wahrnehmen, dass er keine Sakramente oder Sakramentalien spenden und Sakramente empfangen darf. Ferner ist es ihm untersagt, kirchliche Ämter, Dienste oder Aufgaben auszuüben und Akte der Leitungsgewalt zu setzen. Wird die Exkommunikation als Spruchstrafe verhängt, gelten verschärfte Bedingungen. So soll der Betreffende gar von liturgischen Handlungen ferngehalten werden; setzt er Akte der Leitungsgewalt, sind diese nicht nur unerlaubt, sondern auch ungültig. Die Exkommunikation zählt zu den Beugestrafen. D. h. sie soll so lange aufrecht erhalten bleiben, bis der Straftäter sich besinnt und zu erkennen gibt, dass von seinem bisherigen Verhalten abgeht.
