Begleitung und Konversion

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Steffi83
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Begleitung und Konversion

Beitrag von Steffi83 »

Guten Abend miteinander,

ich habe hier schon gelegentlich mal mitgelesen und mich nun mal entschieden mich anzumelden. Meine Gedanken sind nun erst einmal nicht so ausgereift, aber ich hätte Fragen, freue mich über Anregungen und Gedankenanstösse und würde gerne "laut" nachdenken.

Ich will nun eigentlich erst mal nicht so viel persönliches schreiben, aber es hilft vielleicht etwas...Ich bin evangelisch getauft und konfirmiert, meine Konfirmation hat mir auch was bedeutet, aber ich war nie in irgendwelchen Gruppen und so. Ich war mit 19, 20 wieder vermehrt in der Kirche, umgeben von 70 jährigen Frauen, dann wieder nicht, dann wieder mehr. Der Glaube, der Gedanke an Gott war aber nie ganz weg und irgendwann war es auch wieder mehr und ich habe auch früher schon öfter katholische Gottesdienste besucht auch früher. Auch je nachdem wo es mich so hinzog, ich spürte da zieht mich was und so.

Ich war öfter in Klöstern und war auch selbst 2,5 Jahre in einer evangelischen Ordensgemeinschaft. Ich bin nicht sonderlich fromm, nicht pietistisch. Eher normal evangelisch mit sehr grossen Sympathien für's katholische. Allein die Eucharistie, das andere feeling allein vor und während des Gottesdienstes, die Form der Spiritualität, das nicht Worte einer Predigt bzw nicht die Predigt so einen Schwerpunkt ausmacht. Der Friedensgruss, auch da es ist irgendwie anders. Während meiner Zeit im Kloster war das vermissen von so machen Dingen nicht so schlimm, weil die Gemeinschaft auch ihre Schätze hat, gelebte Spiritualität, das Abendmahl sehr wichtig nimmt usw. Aber nun merke ich es wieder.

Teilweise bin ich am morgen im evangelischen Gottesdienst um dann zu merken, dass es nicht gereicht hat und abends noch bei der Eucharistiefeier. Ich dachte mir ich spüre dem nun weiter nach, nicht so sehr intellektuell, sondern erst mal nach Gefühl das zu leben. Wenn ihr Anregungen für mich habt, gerne!

Ich habe eine geistliche Begleiterin, wir haben 2 mal gesprochen. Noch wollte ich es nicht ansprechen. Ich habe noch einen Abt im Blick, zu dem ich sehr sporadisch Kontakt habe, den ich vielleicht im Dezember wiedersehe. Ihn könnte ich mir für.das Thema auch gut vorstellen, irgendwie weil er so anders glaubt und denkt als ich, glaub ich. Er ist sehr intelligent, aber ist vor allem ein tiefgläubiger Katholik und denkt da nicht verkopft sondern eben aus seinem.glauben heraus. Mal sehen, ob ich mich traue ihn anzusprechen, ich fürchte eine Absage, auch wenn ich nicht viele Gespräche will, er hat dich sehr viel zutun.

So viel mal und wie geschrieben, gerne Gedanken wer mag.

Danke! Steffi

Dr.Hackenbush
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Re: Begleitung und Konversion

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Steffi83 hat geschrieben:
Donnerstag 26. Oktober 2023, 19:51
Guten Abend miteinander,

Teilweise bin ich am morgen im evangelischen Gottesdienst um dann zu merken, dass es nicht gereicht hat und abends noch bei der Eucharistiefeier. Ich dachte mir ich spüre dem nun weiter nach, nicht so sehr intellektuell, sondern erst mal nach Gefühl das zu leben. Wenn ihr Anregungen für mich habt, gerne!

So viel mal und wie geschrieben, gerne Gedanken wer mag.
Danke! Steffi
hallo Steffi,
Du hast zwar ein neues Thema mit dem Titel „Begleitung und Konversion“ eröffnet, nicht aber eindeutig geschrieben, ob Du selber in die RKK (Römisch-Katholische Kirche) konvertieren willst?
Willst Du das?


Steffi83 hat geschrieben:
Donnerstag 26. Oktober 2023, 19:51
Ich bin nicht sonderlich fromm, nicht pietistisch. Eher normal evangelisch mit sehr grossen Sympathien für's katholische. Allein die Eucharistie, das andere feeling allein vor und während des Gottesdienstes, die Form der Spiritualität, das nicht Worte einer Predigt bzw nicht die Predigt so einen Schwerpunkt ausmacht.
ja, unsere Spiritualität, unsere Liturgie und Pastoral resultieren aus unserem Glauben, unser Überzeugung, der Offenbarung und Tradition, aber das ist nur das Sichtbare der RKK.
Wenn Du glaubst, dass die RKK die Kirche Christi ist, dann solltest Du mit der Konversion nicht warten, denn diese Kirche kann Dich nur retten, wenn Du ihr Mitglied bist, was die Kirche selbst erkannte und verkündete:
Darum könnten jene Menschen nicht gerettet werden, die um die katholische Kirche und ihre von Gott durch Christus gestiftete Heilsnotwendigkeit wissen, in sie aber nicht eintreten oder in ihr nicht ausharren wollten. Jene werden der Gemeinschaft der Kirche voll eingegliedert, die, im Besitze des Geistes Christi, ihre ganze Ordnung und alle in ihr eingerichteten Heilsmittel annehmen und in ihrem sichtbaren Verband mit Christus, der sie durch den Papst und die Bischöfe leitet, verbunden sind, und dies durch die Bande des Glaubensbekenntnisses, der Sakramente und der kirchlichen Leitung und Gemeinschaft.

Ender der 90 Jahre erlebte ich bei der Petrusbruderschaft in Stuttgart, wie eine junge (in Deinem Alter) evangelische Christin in einer hl. Messe in die RKK aufgenommen wurde – mit Erstkommunion und Firmung. Es war herzergreifend und man konnte die Engel im Himmel singen hören! :)

Steffi83
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Re: Begleitung und Konversion

Beitrag von Steffi83 »

Hallo!

Ah ja, also ja ich überlege, wenn man das so sagen kann, römisch katholisch zu werden, also zur RKK zu konvertieren. Schon allein während ich das schreibe, es ist seltsam, schließlich ist die evangelische Kirche ja auch meine kirchliche Heimat, also so bin ich sozialisiert. Wenn auch nicht durch viele Aktivitäten usw sozialisiert.

Ich war letztens mal in München, da ist die Liturgie in der evangelischen Kirche durch das lutherische ja schon ganz anders wie hier in Württemberg. Aber trotzdem es ist ja nicht "nur" die Liturgie. Den Vorabendmesse, der Jesuiten, hab ich ganz anders wahrgenommen, vielleicht waren es auch die Worte, der Predigttext. Manchmal finde ich kürzer, aber prägnant, fast besser, dazu dann die Eucharistie. Aber ja es ist letztlich nichts was ich rational gut erklären kann. Und es ist schön öfter in meinem Leben als Thema da gewesen.

Dr.Hackenbush
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Re: Begleitung und Konversion

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Steffi83 hat geschrieben:
Donnerstag 26. Oktober 2023, 21:58
Hallo!
Ah ja, also ja ich überlege, wenn man das so sagen kann, römisch katholisch zu werden, also zur RKK zu konvertieren. Schon allein während ich das schreibe, es ist seltsam…
was ist denn so seltsam? Hüpft Dein Herz höher oder schneller? ;)

Steffi83 hat geschrieben:
Donnerstag 26. Oktober 2023, 21:58
schließlich ist die evangelische Kirche ja auch meine kirchliche Heimat, also so bin ich sozialisiert. Wenn auch nicht durch viele Aktivitäten usw sozialisiert.
ja, ich habe das Gefühl, Du lebst in zwei Welten.

Steffi83 hat geschrieben:
Donnerstag 26. Oktober 2023, 21:58
Ich war letztens mal in München, da ist die Liturgie in der evangelischen Kirche durch das lutherische ja schon ganz anders wie hier in Württemberg. Aber trotzdem es ist ja nicht "nur" die Liturgie.
ja, genau, es ist nicht nur die Liturgie, nicht nur die Spiritualität und nicht nur das Feeling (wie Du schreibst), obwohl alles das Herz schneller schlagen lässt und das Gefühl vermittelt, zu Hause zu sein.

Wir gläubige Katholiken haben es nicht nötig den Gottesdiensten in anderen Glaubensgemeinschaften beizuwohnen, wir wissen wer wir sind, was wir haben und wohin wir gehen - es ist der Glaube, die Überzeugung auf dem richtigen Dampfer zu sein, zu Hause zu sein - in der Kirche, die Jesus Christus gestiftet hat und in dieser Welt haben will. Dieser Glaube, diese Überzeugung trägt uns Katholiken und wenn wir in der hl. Messe (die Du Eucharistie nennst) das Credo (das Glaubensbekenntnis) beten: „Wir glauben an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen... Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn,…Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht... und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. …“ (Unterstreichung im Fettdruck von mir) dann meinen wir das auch so. Du auch?
Ist für Dich die RKK die Kirche des Herrn, oder zumindest die Kirche, in der die Kirche Christi verwirklicht ist (wie der ehemalige Papst BXVI geschrieben hat, als er noch Präfekt der Glaubenskongregation war)?
Wenn Du beide Fragen für Dich mit einem JA beantworten kannst, dann ist jede Sekunde außerhalb der RKK Zeitverschwendung.

Auch wenn wir, gläubige Katholiken den Klerus unser Kirche ab und zu kritisieren, dann doch nur deshalb, weil wir wollen, dass unsere Kirche wie eine Schweizer Uhr funktioniert und dabei nicht vergisst wessen Geistes Kind sie ist, und in diesem Geiste lebt. Und bevor Du auf einen falschen Begleiter triffst, der Dich in eine Kirche hineinführen möchte, die dabei ist, die Merkmale der Kirche Christi über Bord zu werfen, möchte ich Dir raten, auch einen Priester aus der traditionalistischen Ecke unser Kirche aufzusuchen (z.B. Petrusbruderschaft) und mit ihm ins Gespräch zu kommen.

Was gefällt Dir in der RKK nicht?
Was findest Du komisch oder seltsam?
Was könntest Du nur schwer akzeptieren?

Steffi83
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Re: Begleitung und Konversion

Beitrag von Steffi83 »

Danke für deine Gedanken @ Dr. Hackenbush

Ich geh nun nicht spontan auf alles ein und mal sehen wie ausführlich ich dazu antworte. Jedenfalls bringt es gedanklich was in Bewegung.

Ja, zwischen den Welten irgendwie schon, während es mich fast nur noch aus dem Gedanken, dem evangelischen noch eine Chance zu geben, in diese Gottesdienste zieht. Auch um eventuell zu sehen wie sehr liegt es an der Gemeinde und so. Es hat hier eine Gemeinde, da ist etwas mehr als sonst, auch mal Samstagabend mit Abendmahl und mittags, da wollte ich mal noch vermehrt hin. Es ist ja nicht so, dass in der katholischen Kirche wenig geredet wird, aber hängen bleibt mir wenn dann meist das Grundthema oder wenige Sätze, der Fokus auf der Predigt ist nicht meins.

Naja und ich kann ja auch ins katholische noch hineinwachsen, die Sozialisation ist ja oft auch eben viel gewohntes. Nachdem ich schon viele Jahre oft auch katholische Messen usw besuche hat das natürlich auch am Fremdheit verloren. Eben! Ich will nicht woanders suchen müssen und dann merken hier bin ich doch gar nicht richtig dabei und mich dabei komisch fühlen.

Ich glaube meine Gesprächspartner bzw diejenigen an die ich denke da gibt's eine gute Mischung. Auch Menschen die mich herausfordern.

Steffi83
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Re: Begleitung und Konversion

Beitrag von Steffi83 »

Ich habe noch eine Frage.

Angenommen ich habe in einem anderen Bundesland einen katholischen Kontakt in einem Kloster, wäre es auch möglich dort die Konversion zu vollziehen? Ich weiß zwar noch nicht, ob man dort überhaupt ja sagt zu einer Begleitung oder so, aber angenommen ich bin da regelmäßig und fühle mich da seelsorgerlich auch gut aufgehoben. So ganz grundsätzlich mal. Gleichzeitig wäre es natürlich auch schön sowas in der künftigen Heimatgemeinde zu vollziehen (wobei ich da regelmäßig woanders hingehe und auch schon etwas enttäuscht war, dass ich es genau in dieser einen Gemeinde, die mich von der Altersstruktur her auch wenig anzieht, vollziehen müsste).

Dr.Hackenbush
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Re: Begleitung und Konversion

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Steffi83 hat geschrieben:
Montag 30. Oktober 2023, 13:14
Ich habe noch eine Frage.

Angenommen ich habe in einem anderen Bundesland einen katholischen Kontakt in einem Kloster, wäre es auch möglich dort die Konversion zu vollziehen? ...
das sollte möglich sein.
Das kannst Du beim zuständigen Ortsordinarius erfragen.

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