Lauralarissa hat geschrieben: ↑Sonntag 19. Januar 2020, 05:27
1. Wer kann den Glauben anderer Menschen beurteilen?
Es gibt definitiv objektive Merkmale, an denen man sehen kann, wie es um den Glauben eines Menschen gestellt ist.
Wer sich grundsätzlich nicht mit Glaubensthemen beschäftigt, und so gut wie gar nicht praktiziert und einfach nur aus "Tradition" den Glauben der Familie und Vorfahren akzeptiert, bei dem kann man sich sehr sicher sein, da läuft Glauben auf Sparflamme.
Lauralarissa hat geschrieben: ↑Sonntag 19. Januar 2020, 05:27
2. Dürfen Sakramente verweigert werden? Insbesondere die Taufe?
Ja. Okay, zugegeben, bei der Taufe eines Säuglings wäre das schon doch etwas hart, aber konsequent.
Aber man lässt sich taufen (wenn man denn die Möglichkeit hat), wenn man auch von dem ganzen Quatsch überzeugt ist. Bei der Taufe werden Fragen gestellt, die eine innere Haltung und Überzeugung erfordern. Beim kleinkind geht das noch nicht, aber da werden Eltern und Paten in die Pflicht genommen.
Wenn man aber das ganze nur als nettes traditionelles Familienhappening versteht und nicht weiß, worum es eigentlich geht und man sich im Grunde auch zu etwas verpflichtet, der hat das Ganze nicht wirklich verstanden oder nimmt es nicht ernst.
Warum also soll die Kirche Leuten Sakramente spenden, die entweder nicht wissen, worum es eigentlich geht, oder nicht wissen wollen, oder denen es egal ist?
Ja, ich gebe dir aber recht, mit der Gnade Gottes ist das so eine Sache und man kann nie wirklich wissen, wie und wo der Hl. Geist wehen mag.
Eine Anekdokte: Ich habe mal von einem Firmling gehört, der wollte nur die Firmung empfangen, weil er es für seinen Job brauchte (das ist jetzt aber eine Geschichte für sich). Jedenfalls konnte er es im Firmkurs nicht lassen, immer wieder deutlich von seiner Verachtung für die katholische Kirche und den Glauben Luft zu verschaffen.
Am Ende hat der Pfarrer ihm wohl von der Firmung abgeraten, denn der Kerl war bei der Firmung nicht anwesend. Das fand ich richtig so.
Aber ich muss gestehen, dass ich mit dem Priester nicht wirklich hätte tauschen wollen, denn auch mir kam der Gedanke, ob vllt sich für den Kerl mit dem Empfang dieses schönen Sakraments etwas geändert hätte?
Aber ich bin der Meinung, die Gnade Gottes bedarf auch der freiwilligen Antwort des Menschen. Sind die Leute zu einer bejahenden Antwort nicht bereit oder verstehen das alles nicht, dann sollten sie auch keine Sakramente empfangen.
Zumal, was soll denn die Sache mit den Skramenten? Gott wirkt doch überall und durch alles, was soll dass denn mit dieser katholischen Spinnerei?
Das bringt mich zum zweiten Punkt: Wenn die katholische Kirche bedinungslos Sakramente spendet, dann degradiert sie sich zum Dienstleister für religiöse Bedürfnisse.
Das ist nicht sinn und Zweck der Kirche. Wir alle sind Kirche und wir alle sind dazu aufgefordert, den katholischen Glauben zu bekennen und nach außen zu verbreiten.
Wenn Leute diesen Umstand nicht verstehen oder diese Verpflichtung ablehnen, dann sollen sie gefälligst zu hause bleiben und von der Kirche keine Dienstleistung für ihre egoistischen Motive in Anspruch nehmen.
Eine Gesellschaft/Gemeinschaft kann nur funktionieren, wenn ein gerechtes Verhältnis von Geben und Nehmen vorhanden ist.
Viele einzelne sind aber der Meinung, die Kirche müsse liefern, aber man selbst muss nichts geben oder leisten. Das ist nicht gesund. Im grunde ist das Kirchenmissbrauch.
Wenn die Kirche aber meint, Sakramente für lau und ohne "Gegenleistung" zu verscherbeln, braucht sie sich auch nicht wundern, wenn man ihr auf der Nase herumtanzt und nicht mehr ernst genommen oder respektiert wird.
Ich halte die Einstellung, Sakramente als grooooooooooßen Vorschuss zu verscherbeln, für äußerst naiv (wobei die Gnade und Sakramente immer ein großer Vorschuss sind).
Damit Gnade wirlich "wirkt" Bedarf es bei dem Gläubigen ein Interesse und Freiwilligkeit. Der Glaube muss gehägt und gepflegt werden, da müssen Priester und Team die Interessenten auch begleiten und nicht nur für einmalige Sakrament-Happenings zur Verfügung stehen.
Sakramente sind Etappen in der Beziehungspflege mit Gott. Die Kirche muss sichergehen, dass die Gläubigen dass wissen , verstehen, akzeptieren und pflegen. Die Gläubigen müssen wissen, dass sie in dieser Gemeinschadt Aufgaben und eine Verpflichtung haben und die Kirche nicht dafür da ist, religiöse Bedürfnisse zu befriedigen.