Lauralarissa hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Mai 2019, 02:41
Zur Erfüllung dieses ihres Auftrags obliegt der Kirche allzeit die Pflicht, nach den Zeichen der Zeit zu forschen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten. [...]
...IM LICHT DES EVANGELIUMS...!
Genau das ist die Krux daran, dass "Konservative" es deutlich anzweifeln, dass "Progressive" ihre Vorstellungen tatsächlich vom Evangelium her begründet sehen (wollen).
Und es ist auch schwer verständlich, wenn man sieht, dass gerade "Progressive" eine päpstliche Entscheidung ignorienen bzw. anzweifeln (obwohl gerade diese Entscheidung im Lichte des Evangeliums getroffen [Punkt]) und weiter eine andere Entscheidung fordern. Das passt nämlich nicht zusammen.
Hat JP II mit OS eine gültige dogamtische Entscheidung getroffen? Eher Ja! Hat F mit LS eine besonders wichtigte lehramtliche Entscheidung für den katholischen Glauben getroffen? Eher nein!
Warum also wird eine lehramtliche Glaubensentscheidung abgelehnt, aber eine kirchenpolitische (Denk-)Wende aufs Podest gestellt und überhöht?
Die Prioritäten sind einfach verschoben. Anstatt sich mit lehramtlichen Glaubensentscheidungen zu befassen und den "Geist" dahinter zu erfassen, liegt der Fokus auf kirchenpolitischen Themen, wo es dazu noch sehr zweifelhaft ist, welcher "Geist" eigentlich dahinter steckt.
Für Gendergerechtigkeit, Klima-/Umweltschutz und Demokratisierung kann man sich ja gerne einsetzen, dazu braucht man aber keinen Gott oder eine Kirche als Motivation. Das geht auch ohne. Das ist aber auch nicht primäre Aufgabe der Kirche, sondern Verkündigung des Evangeliums und die Versöhnung des Menschen mit Gott.
Gerade diesen Fokus erkennt man bei "Progressiven" eben nicht, indem sie sich vor den Karren der Kirchenfernen und Kirchenhassern spannen lassen.
Lauralarissa hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Mai 2019, 02:44
Genau das tun "progressive Christen" ja auch nicht, wenn sie sich z.B. für den Klimaschutz einsetzen oder gegen die Diskriminierung von Homosexuellen kämpfen ...
Und kaum jemand ist wohl "für" Ehescheidung . sondern lediglich für einen barmherzigen Umgang mit Menschen, deren Ehe gescheitert ist. Das ist ein erheblicher Unterschied.
Auf diese Weise kann man auch Abtreibung schön reden. Es ist ja ein Akt der Barmherzigkeit gegenüber der Frau usw.
Und es ist total unglaubwürdig, wenn "progressive Christen" der Gottesmutter den Mund zukleben (ich würde mich nicht einmal trauen, so etwas auch nur in Betracht zu ziehen zu malen. Ich kann es absolut nicht nachvollziehen wie ein ehrlicher Katholik da keine Gewissensbisse haben kann) oder die Eucharestie zu boykottieren. Sich so ehrfurchtlos zu verhalten, aber gleichzeitg sich als ehrichen Katholiken zu geben, passt für mich und viele andere einfach nicht zusammen.
Die "Progressiven" müssen sich eben die Frage gefallen lassen, inwiefern sie von der Welt nicht bereits korrumpiert sind, wenn sie Positionen vertreten, die größtenteils von Kirchenfernen und Kirchenhassern vertreten werden. Beschränkt es sich dann dabei auch "nur" auf die Positionen oder ist es auch auf den "Geist" ausgeweitet, der dahinter steckt? Und trägt man diesen "Geist" dann nicht auch auf diese Weise in die Kirche hinein?
Der Witz an deiner Frage bezüglich der Piusbrüder ist, dass diese eben nun mal (noch) römisch-katholisch sind, weil sie nun mal die spezifisch römisch-katholische Identiät hochhalten und bewahren.
Wenn man bei vielen "Progressiven" aber schaut, dann stehen diese mit ihren Ansichten eben mehr dem Protestantismus nahe. Dort können auch Frauen Pastoren sein, die Sakramente sind auch Hokuspokus und es gibt kein autoritäre Lehramt, das einem vorschreibt, was zu Glauben ist, trotzdem kann man auch dort authentisch Christ sein.