Mißbrauchsanschuldigungen

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Juergen
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Juergen »

Irmgard hat geschrieben:
Freitag 12. Juli 2019, 10:18
Die Frage bleibt doch: was hätte der Bischof in diesem Fall denn anderes tun sollen?
Da es hier nicht um Straftaten geht, sondern darum, daß Pfr. Z. unsägliche Aussagen getätigt hat, hätte man ihm ein zeitweiliges Schweigegebot – womit ja auch ein Predigtverbot verbunden wäre – auferlegen können.
Auch der Entzug der Beichtvollmacht mag eventuell sinnvoll sein, damit er nicht innerhalb der sakramentalen Beichte, seine Ansichten kundtun kann.
Das alles hätte ich noch für angemessen halten können. Die jetzigen Maßnahmen halte ich für überzogen.

Die Gemeinde wollte mit ihm keine „Gottesdienstgemeinschaft“ mehr. Die denkt genau, wie oben zitiert: „Wie schade, dass es dich gibt; wie schön wäre die Welt ohne dich!“ – Das ist blanker Hass, der nun durch den Bischof noch ratifiziert wurde.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Vir Probatus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Vir Probatus »

Juergen hat geschrieben:
Freitag 12. Juli 2019, 10:24
Irmgard hat geschrieben:
Freitag 12. Juli 2019, 10:18
Die Frage bleibt doch: was hätte der Bischof in diesem Fall denn anderes tun sollen?
Da es hier nicht um Straftaten geht, sondern darum, daß Pfr. Z. unsägliche Aussagen getätigt hat, hätte man ihm ein zeitweiliges Schweigegebot – womit ja auch ein Predigtverbot verbunden wäre – auferlegen können.
Auch der Entzug der Beichtvollmacht mag eventuell sinnvoll sein, damit er nicht innerhalb der sakramentalen Beichte, seine Ansichten kundtun kann.
Das alles hätte ich noch für angemessen halten können. Die jetzigen Maßnahmen halte ich für überzogen.

Die Gemeinde wollte mit ihm keine „Gottesdienstgemeinschaft“ mehr. Die denkt genau, wie oben zitiert: „Wie schade, dass es dich gibt; wie schön wäre die Welt ohne dich!“ – Das ist blanker Hass, der nun durch den Bischof noch ratifiziert wurde.
Warum machen manche Pfarrer so ein Geheimnis aus der aktuellen Zelebrationsordnung?
In manchen Gemeinden steht das im Pfarrbrief.

Ich komme auch nicht mit jedem klar und das hat immer gute Gründe.
Die sollten das veröffentlichen, dann muss man nicht nachschauen, wessen Auto auf dem Parkplatz steht und ggf. nach Hause fahren.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Irmgard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Irmgard »

Juergen hat geschrieben:
Freitag 12. Juli 2019, 10:24
Irmgard hat geschrieben:
Freitag 12. Juli 2019, 10:18
Die Frage bleibt doch: was hätte der Bischof in diesem Fall denn anderes tun sollen?
Da es hier nicht um Straftaten geht, sondern darum, daß Pfr. Z. unsägliche Aussagen getätigt hat, hätte man ihm ein zeitweiliges Schweigegebot – womit ja auch ein Predigtverbot verbunden wäre – auferlegen können.
Auch der Entzug der Beichtvollmacht mag eventuell sinnvoll sein, damit er nicht innerhalb der sakramentalen Beichte, seine Ansichten kundtun kann.
Das alles hätte ich noch für angemessen halten können. Die jetzigen Maßnahmen halte ich für überzogen.

Die Gemeinde wollte mit ihm keine „Gottesdienstgemeinschaft“ mehr. Die denkt genau, wie oben zitiert: „Wie schade, dass es dich gibt; wie schön wäre die Welt ohne dich!“ – Das ist blanker Hass, der nun durch den Bischof noch ratifiziert wurde.
Ich denke, wenn er die Aussagen im WDR nicht so gemacht hätten, wäre es auch die von dir vorgeschlagene Lösung geworden.

Gruß
Irmgard

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Irmgard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Irmgard »

Vir Probatus hat geschrieben:
Freitag 12. Juli 2019, 11:19
Juergen hat geschrieben:
Freitag 12. Juli 2019, 10:24
Irmgard hat geschrieben:
Freitag 12. Juli 2019, 10:18
Die Frage bleibt doch: was hätte der Bischof in diesem Fall denn anderes tun sollen?
Da es hier nicht um Straftaten geht, sondern darum, daß Pfr. Z. unsägliche Aussagen getätigt hat, hätte man ihm ein zeitweiliges Schweigegebot – womit ja auch ein Predigtverbot verbunden wäre – auferlegen können.
Auch der Entzug der Beichtvollmacht mag eventuell sinnvoll sein, damit er nicht innerhalb der sakramentalen Beichte, seine Ansichten kundtun kann.
Das alles hätte ich noch für angemessen halten können. Die jetzigen Maßnahmen halte ich für überzogen.

Die Gemeinde wollte mit ihm keine „Gottesdienstgemeinschaft“ mehr. Die denkt genau, wie oben zitiert: „Wie schade, dass es dich gibt; wie schön wäre die Welt ohne dich!“ – Das ist blanker Hass, der nun durch den Bischof noch ratifiziert wurde.
Warum machen manche Pfarrer so ein Geheimnis aus der aktuellen Zelebrationsordnung?
In manchen Gemeinden steht das im Pfarrbrief.

Ich komme auch nicht mit jedem klar und das hat immer gute Gründe.
Die sollten das veröffentlichen, dann muss man nicht nachschauen, wessen Auto auf dem Parkplatz steht und ggf. nach Hause fahren.
Tja, meine Heimatgemeinde sagt dazu, dass das Geheimnis der Eucharistie nicht am Zelebranten hängt. Ist neulich erst nach längerer Diskussion wieder so entschieden worden. Ist richtig, führt aber in der Tat dazu, gleich in eine andere Gemeinde zu gehen.

Gruß
Irmgard

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Siard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Siard »

Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 11. Juli 2019, 18:02
Siard hat geschrieben:
Donnerstag 11. Juli 2019, 16:09
Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 11. Juli 2019, 15:58
Juergen hat geschrieben:
Donnerstag 11. Juli 2019, 11:48
In der Kirche wird, wie im Rechtsstaat, nach Recht und Gesetz geurteilt.
Gegen welches Gesetz hat der Pfarrer eigentlich verstoßen?

Ein „seine Ansichten gefallen mir nicht“ reicht da ja wohl nicht aus.
Jedem kann gekündigt werden. Maximal ist ein Betriebsrat oder Personalrat anzuhören.
Wenn er sich ungerecht behandelt fühlt, muss er klagen. Aber vorher ist er schon draußen.
Nö, bei einem Pfarrer geht es nicht so einfach, deshalb gibt es auch immer weniger installierte Pfarrer.
Die heutigen Bischöfe sind CEOs und Herrscher, nicht Väter und Hirten. Aber das ist ein anderes Thema.
Er ist mitarbeitender Pfarrer in einem Pastoralverbund und damit nicht Pfarrer in diesem Sinn.
Außerdem: Er fällt ja weich. Er bekommt normale Ruhestandsbezüge. Kein Vergleich mit jemandem der in einem Betrieb entlassen wird.
Also ist er kein Pfarrer, sondern nur ein Titularpfarrer?

Vir Probatus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Vir Probatus »

Irmgard hat geschrieben:
Freitag 12. Juli 2019, 11:32
Vir Probatus hat geschrieben:
Freitag 12. Juli 2019, 11:19
Juergen hat geschrieben:
Freitag 12. Juli 2019, 10:24
Irmgard hat geschrieben:
Freitag 12. Juli 2019, 10:18
Die Frage bleibt doch: was hätte der Bischof in diesem Fall denn anderes tun sollen?
Da es hier nicht um Straftaten geht, sondern darum, daß Pfr. Z. unsägliche Aussagen getätigt hat, hätte man ihm ein zeitweiliges Schweigegebot – womit ja auch ein Predigtverbot verbunden wäre – auferlegen können.
Auch der Entzug der Beichtvollmacht mag eventuell sinnvoll sein, damit er nicht innerhalb der sakramentalen Beichte, seine Ansichten kundtun kann.
Das alles hätte ich noch für angemessen halten können. Die jetzigen Maßnahmen halte ich für überzogen.

Die Gemeinde wollte mit ihm keine „Gottesdienstgemeinschaft“ mehr. Die denkt genau, wie oben zitiert: „Wie schade, dass es dich gibt; wie schön wäre die Welt ohne dich!“ – Das ist blanker Hass, der nun durch den Bischof noch ratifiziert wurde.
Warum machen manche Pfarrer so ein Geheimnis aus der aktuellen Zelebrationsordnung?
In manchen Gemeinden steht das im Pfarrbrief.

Ich komme auch nicht mit jedem klar und das hat immer gute Gründe.
Die sollten das veröffentlichen, dann muss man nicht nachschauen, wessen Auto auf dem Parkplatz steht und ggf. nach Hause fahren.
Tja, meine Heimatgemeinde sagt dazu, dass das Geheimnis der Eucharistie nicht am Zelebranten hängt. Ist neulich erst nach längerer Diskussion wieder so entschieden worden. Ist richtig, führt aber in der Tat dazu, gleich in eine andere Gemeinde zu gehen.

Gruß
Irmgard
Ich bin mal in einer Nachbargemeinde gewesen und hatte dort nicht mit einem bestimmten Zelebranten gerechnet. Ich war also früh da, der Parkplatz war noch leer. Nach der Messe fragte er ganz unverblümt "Wollten Sie mir entgehen?"
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Clemens31
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Clemens31 »

Falls mit dem "Geheimnis der Eucharistie" die Gültigkeit des Sakraments gemeint ist, dann stimmt es. Wenn man die Wahl hat, sollten man dennoch woanders hingehen.

Hier finden Sie etwas darüber: https://traditionundglauben.com/2015/11 ... ne-skizze/

Hier mehr kirchenrechtlich begründet:
https://traditionundglauben.com/2019/07 ... mment-4655

Vir Probatus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Vir Probatus »

Das ist ja unsäglich, was Priester von sich geben.


https://gloria.tv/track/gyQmfqMmejU81rZUTadbHRU4N


Demnach dient die Praeventionsarbeit nur „Der Befriedigung der Gemüter einer aufgeputschten Öffentlichkeit und eines gewissen Voyeurismus“.

Solange solche Äusserungen wie die der Herren Spätling und Zurkuhlen fallen und öffentlich werden, dürfte die gesamte Praeventionsarbeit wirkungslos bleiben.
Die Herren leisten Zerstörung der Kirche von innen heraus!

Die Öffentlichkeit (darunter natürlich in erster Linie Eltern, die vor der Frage stehen, inwieweit sie Ihre Kinder bspw. kirchlichen Gruppierungen oder Veranstaltungen anvertrauen) werden mit Fug und Recht nicht daran glauben, daß im Klerus die notwendigen Veränderungen durch Präventionsmaßnahmen erreicht wurden.

Ich habe den Brief mit entsprechenden Kommentar an das Bistum Münster weiter geleitet.
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Vir Probatus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Vir Probatus »

An einer solchen Veranstaltung sollten Herren wie Zurkuhlen oder Spaetling einmal teilnehmen.

https://www.sueddeutsche.de/politik/mis ... 1.4522607

Danach können Sie davon schwadronieren, daß "Kirchliche Hierarchen nun endlich den Täten zu vergeben hätten".
(Aber hoffentlich tun sie es vor leeren Bänken´, am besten in ihren Verbindungen, da sind dann sowieso die meisten dauerbenebelt.)

Mich widert es jetzt schon wieder an, wenn ich diese Typen demnächst wieder in Paderborn zu Libori sehen muss.
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Lauralarissa
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Lauralarissa »

Ich glaube, Spätling muss man nur mal googeln, um zu sehen, dass der "Herr Hochwürden" schon diverse mal mit hoch "kreativen" Verhaltensweisen aufgefallen ist und eine Art Privatkrieg gegen den Bischof von Münster zu führen scheint.

Hoffentlich ist dieser Brief nun endgültig der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt ...

Laura
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

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Juergen
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Juergen »

Vir Probatus hat geschrieben:
Samstag 13. Juli 2019, 06:32
…Die Herren leisten Zerstörung der Kirche von innen heraus!…
Das schaffen die Deutschen Bischöfe auch ohne Hilfe solcher Priester.
Vir Probatus hat geschrieben:
Samstag 13. Juli 2019, 10:24
An einer solchen Veranstaltung sollten Herren wie Zurkuhlen oder Spaetling einmal teilnehmen.
Pft. Spaetling hat m.W. ein Mißbrauchsopfer in der eigenen Familie. Er kennt somit das Leid aus eigener, familiärer Anschauung.
Pfr. Spätling, bekannt durch seine Pegida-Predigt, ist allerdings schon ein spezieller Fall.
Vir Probatus hat geschrieben:
Samstag 13. Juli 2019, 10:24
Mich widert es jetzt schon wieder an, wenn ich diese Typen demnächst wieder in Paderborn zu Libori sehen muss.
Es zwingt Dich keiner nach PB zu fahren.
Gruß Jürgen

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Irmgard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Irmgard »

Juergen hat geschrieben:
Freitag 12. Juli 2019, 10:24
Irmgard hat geschrieben:
Freitag 12. Juli 2019, 10:18
Die Frage bleibt doch: was hätte der Bischof in diesem Fall denn anderes tun sollen?
Da es hier nicht um Straftaten geht, sondern darum, daß Pfr. Z. unsägliche Aussagen getätigt hat, hätte man ihm ein zeitweiliges Schweigegebot – womit ja auch ein Predigtverbot verbunden wäre – auferlegen können.
Auch der Entzug der Beichtvollmacht mag eventuell sinnvoll sein, damit er nicht innerhalb der sakramentalen Beichte, seine Ansichten kundtun kann.
Das alles hätte ich noch für angemessen halten können. Die jetzigen Maßnahmen halte ich für überzogen.

Die Gemeinde wollte mit ihm keine „Gottesdienstgemeinschaft“ mehr. Die denkt genau, wie oben zitiert: „Wie schade, dass es dich gibt; wie schön wäre die Welt ohne dich!“ – Das ist blanker Hass, der nun durch den Bischof noch ratifiziert wurde.
Ich glaube, die Gemeinde sieht das durchaus differenziert:
Kirche und Leben hat geschrieben: Viele Gemeindemitglieder hätten Zurkuhlen in Gottesdiensten, bei Beerdigungen und anderen Gelegenheiten positiv erlebt und fragten sich nun: Wie kann so jemand so etwas sagen? Wie bekomme ich beides zusammen? [...] Mitleid mit dem Seelsorger spürten die Menschen aber auch. Trotz des „eklatanten Fehlverhaltens“ bleibe Zurkuhlen „ein Mensch mit seiner Geschichte und seinen Menschenrechten“, sagt Rau. Dies werde in der Gemeinde sehr wohl auch wahrgenommen. Im Herbst wolle die Pfarrei noch einmal zu einem Gesprächsabend einladen. „Das Thema: Vergebung, das auch Zurkuhlen aufgeworfen hat, und das ja wichtig ist“, so Rau.
Quelle: https://www.kirche-und-leben.de/artikel ... -gemeinde/

Wache, aufmerksame und differenziert betrachtende Gemeinden tun der Kirche gut in diesen Zeiten, denke ich.

Gruß
Irmgard

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Juergen
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Juergen »

Wenn die erste hysterische Empörungsphase vorbei ist, fragt sich so mancher: „Warum habe ich da eigentlich mitgeschrien?“
Gruß Jürgen

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Ottone
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Ottone »

Juergen hat geschrieben:
Samstag 13. Juli 2019, 15:05
Wenn die erste hysterische Empörungsphase vorbei ist, fragt sich so mancher: „Warum habe ich da eigentlich mitgeschrien?“
So eine Binsenwahrheit hilft hier nicht weiter! Auch wenn und obwohl sie ein Stück Wirklichkeit widerspiegelt. Dass ein empörter Mensch nicht immer eine klare Sicht des Geschehens (hier die Predigt) hat, sollte man zwar wissen, aber nicht als gegeben voraussetzen.

Ich sehe den Fall so:
Der Pfarrer hat ein Thema angesprochen, das an‘s Eingemachte geht. Muss man einem Trieb-Täter vergeben? Seine Zuhörer würden gerne ein Ja oder ein Nein hören. Aber so einfach ist das (leider) nicht. Jeder, der sich mit dem Thema beschäftigt, weiß das. Ein Beichtvater muss es wissen.
Mir stellt sich die einfache Frage, wie ein alter Pfarrer ein solches Thema bepredigt - ohne schriftliche Ausarbeitung der Predigt. Ist er von allen „guten Geistern“ verlassen? Klug war das sicherlich nicht. -

Ich vermute mal (aus Erlebnisse solcher Situation) dass die Zuhörer nicht schreiend die Kirche verlassen haben. Schimpfend vielleicht. Man kann sich im Nachhinein sogar fragen, warum man sich überhaupt Predigten anhört. Dann muss man sich auch nicht ärgern und diesem Ärger ab und an Luft machen. Der Pfarrer hat wohl auch völlig inakzeptable Dinge gesagt. Der Aufschrei war also berechtigt.

„Hut ab“ vor der Entscheidung von Bischof Felix Genn.

Gruß, Ottone

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Siard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Siard »

Ottone hat geschrieben:
Sonntag 14. Juli 2019, 11:18
„Hut ab“ vor der Entscheidung von Bischof (Felix Genn).
Bei keinem Mißbrauchsfall mit dem ich zu tun hatte, gab es eine Aktion der Bischöfe, die einer solchen Einschätzung länger standgehalten hätte.

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Juergen
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Juergen »

Ottone hat geschrieben:
Sonntag 14. Juli 2019, 11:18
Juergen hat geschrieben:
Samstag 13. Juli 2019, 15:05
Wenn die erste hysterische Empörungsphase vorbei ist, fragt sich so mancher: „Warum habe ich da eigentlich mitgeschrien?“
So eine Binsenwahrheit hilft hier nicht weiter! Auch wenn und obwohl sie ein Stück Wirklichkeit widerspiegelt. Dass ein empörter Mensch nicht immer eine klare Sicht des Geschehens (hier die Predigt) hat, sollte man zwar wissen, aber nicht als gegeben voraussetzen.
Hier wurde den Forderungen der Empörten sofort nachgegeben. Nun werden die Empörten ruhiger und nachdenklicher, aber es ist zu spät.
https://www.kirche-und-leben.de/artikel ... -gemeinde/
„Für uns kann es keine Gottesdienstgemeinschaft mit Pfarrer Zurkuhlen mehr geben. Darüber hinaus bitten wir den Bischof von Münster, Herrn Zurkuhlen von allen priesterlichen Funktionen zu entbinden“, heißt es dort.
Der Bischof hat dem entsprochen. Hinter die Entscheidung kommt der Bischof nicht mehr zurück. – Vergebung ist ausgeschlossen.
Gruß Jürgen

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Irmgard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Irmgard »

Juergen hat geschrieben:
Sonntag 14. Juli 2019, 13:05
Ottone hat geschrieben:
Sonntag 14. Juli 2019, 11:18
Juergen hat geschrieben:
Samstag 13. Juli 2019, 15:05
Wenn die erste hysterische Empörungsphase vorbei ist, fragt sich so mancher: „Warum habe ich da eigentlich mitgeschrien?“
So eine Binsenwahrheit hilft hier nicht weiter! Auch wenn und obwohl sie ein Stück Wirklichkeit widerspiegelt. Dass ein empörter Mensch nicht immer eine klare Sicht des Geschehens (hier die Predigt) hat, sollte man zwar wissen, aber nicht als gegeben voraussetzen.
Hier wurde den Forderungen der Empörten sofort nachgegeben. Nun werden die Empörten ruhiger und nachdenklicher, aber es ist zu spät.
https://www.kirche-und-leben.de/artikel ... -gemeinde/
„Für uns kann es keine Gottesdienstgemeinschaft mit Pfarrer Zurkuhlen mehr geben. Darüber hinaus bitten wir den Bischof von Münster, Herrn Zurkuhlen von allen priesterlichen Funktionen zu entbinden“, heißt es dort.
Der Bischof hat dem entsprochen. Hinter die Entscheidung kommt der Bischof nicht mehr zurück. – Vergebung ist ausgeschlossen.
So sehe ich das nicht. Der Bischof hat die Gemeindversammlung abgewartet, sich mit dern Interviews des Pfarrers beschäftigt und erst dann gehandelt.

Über die Frage, ob es da hysterisch zugegangen ist, herrscht Uneinigekeit, Gemeinde und Pfarrer widersprechen sich da:
Zahlreiche Diskussionsteilnehmer erklärten, dass es einen Tumult oder gar einen „schreienden Mob“, wie von Zurkuhlen behauptet, während der Predigt nicht gegeben habe und auch nicht danach. Die Menschen hätten die Kirche still verlassen.
Quelle: https://www.kirche-und-leben.de/artikel ... -gemeinde/

Ich bin sicher, dass es im Herbst weitere Gespräche geben wird. Weiter wird man aber nur kommen, wenn Herr Zurkuhlen begreift, was Missbrauch für Folgen hat.

Gruß

Irmgard

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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Juergen »

Irmgard hat geschrieben:
Sonntag 14. Juli 2019, 14:53

Ich bin sicher, dass es im Herbst weitere Gespräche geben wird. Weiter wird man aber nur kommen, wenn Herr Zurkuhlen begreift, was Missbrauch für Folgen hat.
Was soll denn bitteschön im Herbst noch bei den Gesprächen herauskommen?

Der Bischof jedenfalls kann seine Entscheidung (endgültiger Ruhestand, Verbot der öffentl. Zelebration etc. etc.) nicht zurücknehmen. Hätte der Bischof irgendeine Option für die Zukunft offen lassen wollen, so hätte er nicht so vor die Presse treten können, wie er es tat. Dann hätte er bei allen Sanktionen zumindest kommunizieren müssen, daß sie nicht für alle Ewigkeit gelten. Bei einem Zurückziehen der Maßregeln kann der Bischof nur sein Gesicht verlieren
(um das es allerdings auf der anderen Seite auch nicht schade ist). :tuete:
Gruß Jürgen

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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Irmgard »

Jürgen, wer kennt schon alle Details und Hintergründe der bischöflichen Entscheidung. Herr Zurkuhlen ist ja mittlerweile auch fast 80 Jahre alt. Ohne Kenntnis von Details kann und will ich mich an Spekulationen nicht beteiligen.

Damit bin ich in dieser konkreten Sache diskussionsmäßig hier erst mal raus, wenn sich nicht neue Sachverhalte ergeben.

Gruß
Irmgard

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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Irmgard »

Hier geht es zwar um Missbrauch im Sport und nicht in der Kirche, aber der Film zeigt doch viele Parallelen, auch die Ambivalenz zwischen Straftat und sonstigen Verdiensten der Täter.

Sexueller Missbrauch im Sport - das große Tabu

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von CIC_Fan »

Juergen hat geschrieben:
Sonntag 14. Juli 2019, 15:08
Irmgard hat geschrieben:
Sonntag 14. Juli 2019, 14:53

Ich bin sicher, dass es im Herbst weitere Gespräche geben wird. Weiter wird man aber nur kommen, wenn Herr Zurkuhlen begreift, was Missbrauch für Folgen hat.
Was soll denn bitteschön im Herbst noch bei den Gesprächen herauskommen?

Der Bischof jedenfalls kann seine Entscheidung (endgültiger Ruhestand, Verbot der öffentl. Zelebration etc. etc.) nicht zurücknehmen. Hätte der Bischof irgendeine Option für die Zukunft offen lassen wollen, so hätte er nicht so vor die Presse treten können, wie er es tat. Dann hätte er bei allen Sanktionen zumindest kommunizieren müssen, daß sie nicht für alle Ewigkeit gelten. Bei einem Zurückziehen der Maßregeln kann der Bischof nur sein Gesicht verlieren
(um das es allerdings auf der anderen Seite auch nicht schade ist). :tuete:
Warum sollte man den die Maßnahmen zurücknehmen der Priester ist für die pastoral schlicht ungeeignet
mit 79 in den dauernden Ruhestand zu terten ist völlig normal

Ottone
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Ottone »

Juergen hat geschrieben:
Sonntag 14. Juli 2019, 15:08
Irmgard hat geschrieben:
Sonntag 14. Juli 2019, 14:53

Ich bin sicher, dass es im Herbst weitere Gespräche geben wird. Weiter wird man aber nur kommen, wenn Herr Zurkuhlen begreift, was Missbrauch für Folgen hat.
Was soll denn bitteschön im Herbst noch bei den Gesprächen herauskommen?

Der Bischof jedenfalls kann seine Entscheidung (endgültiger Ruhestand, Verbot der öffentl. Zelebration etc. etc.) nicht zurücknehmen. Hätte der Bischof irgendeine Option für die Zukunft offen lassen wollen, so hätte er nicht so vor die Presse treten können, wie er es tat. Dann hätte er bei allen Sanktionen zumindest kommunizieren müssen, daß sie nicht für alle Ewigkeit gelten. Bei einem Zurückziehen der Maßregeln kann der Bischof nur sein Gesicht verlieren
(um das es allerdings auf der anderen Seite auch nicht schade ist). :tuete:
Warum greifen Sie, Jürgen, sooft zu Ad personam-Argumenten?

Aber zur Sache:
Versucht man, sich in die Lage des Bischofs zu versetzen, kann man seine Reaktion verstehen. Einer seiner Priester nutzt die Predigt um (s)eine Meinung zu einem nicht nur hochbrisanten sondern auch hochinteressanten Thema (Vergebung, Verzeihung) zu verkünden. Dies tut er ohne schriftliche Vorbereitung (Ausarbeitung der kompletten Predigt). Ich halte dieses Vorgehen auf Seiten des Priesters als leichtfertig und nicht entschuldbar. Er sagte dabei Dinge, die schlichtweg skandalös und nicht tolerierbar sind.
Wenn Bischof Genn so etwas für die Zukunft sicher verhindern will, so bleibt ihm nur die Möglichkeit, diesem Priester die „Bühne“ zu entziehen, die dieser nutzte. Dass es sich dabei um eine Vorgehensweise handelt, die in der kath. Kirche nicht unüblich sind, sollte nicht verschwiegen werden.

Ich persönlich kann in Bischof Genn‘s Reaktion nichts kritikwürdiges finden.

Gruß, Ottone

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Juergen
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Juergen »

Irmgard hat geschrieben:
Sonntag 14. Juli 2019, 22:14
Hier geht es zwar um Missbrauch im Sport und nicht in der Kirche, aber der Film zeigt doch viele Parallelen, auch die Ambivalenz zwischen Straftat und sonstigen Verdiensten der Täter.

Sexueller Missbrauch im Sport - das große Tabu
Doppelt so viele Fälle in Sportvereinen wie in der kath. Kirche? :auweia:
Wieso liest und hört man davon soviel weniger als von der kath. Kirche? :hmm:

Gruß Jürgen

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Marcus, der mit dem C
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Marcus, der mit dem C »

Juergen hat geschrieben:
Montag 15. Juli 2019, 17:45
Irmgard hat geschrieben:
Sonntag 14. Juli 2019, 22:14
Hier geht es zwar um Missbrauch im Sport und nicht in der Kirche, aber der Film zeigt doch viele Parallelen, auch die Ambivalenz zwischen Straftat und sonstigen Verdiensten der Täter.

Sexueller Missbrauch im Sport - das große Tabu
Doppelt so viele Fälle in Sportvereinen wie in der kath. Kirche? :auweia:
Wieso liest und hört man davon soviel weniger als von der kath. Kirche? :hmm:

Weil niemand von der Presse die Sportvereine abschaffen will?
"Das katholische Modell ist ja seit 2000 Jahren am Scheitern und daher dringend ablösungsbedürftig"

Ottone
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Ottone »

Juergen hat geschrieben:
Montag 15. Juli 2019, 17:45
Irmgard hat geschrieben:
Sonntag 14. Juli 2019, 22:14
Hier geht es zwar um Missbrauch im Sport und nicht in der Kirche, aber der Film zeigt doch viele Parallelen, auch die Ambivalenz zwischen Straftat und sonstigen Verdiensten der Täter.

Sexueller Missbrauch im Sport - das große Tabu
Doppelt so viele Fälle in Sportvereinen wie in der kath. Kirche? :auweia:
Wieso liest und hört man davon soviel weniger als von der kath. Kirche? :hmm:

Zur 1. Frage: Ich vermute, dass in den Sportvereinen deutlich mehr Kinder und Jugendliche aktiv sind als in den Kirchen.

Zur 2. Frage: Weil diese Vorkommnisse in den Sportvereinen weniger bzw. nur Wenigen bekannt waren/sind.?!
Die Kirchen (besonders die katholische) wären vermutlich auch nicht so heftig angegriffen worden, wenn sie das Thema offener und sachgerechter angegangen hätten. Was zu Beginn von einigen Bischöfen zum Thema Kindesmissbrauch abgesondert wurde, schrie geradezu nach Gegenreaktionen. So wurde den Kindern die Schuld aufgebürdet, nicht den Tätern. Hinzu kommt, dass Rom anfangs katastrophal gehandelt hat. (Ich nenne nur mal die Sache mit den Legionären Christi. Der Papst, der dafür verantwortlich war, wurde sogar heiligb gesprochen.)

Gruß, Ottone

Hanspeter

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Hanspeter »

Juergen hat geschrieben:
Montag 15. Juli 2019, 17:45
Irmgard hat geschrieben:
Sonntag 14. Juli 2019, 22:14
Hier geht es zwar um Missbrauch im Sport und nicht in der Kirche, aber der Film zeigt doch viele Parallelen, auch die Ambivalenz zwischen Straftat und sonstigen Verdiensten der Täter.

Sexueller Missbrauch im Sport - das große Tabu
Doppelt so viele Fälle in Sportvereinen wie in der kath. Kirche? :auweia:
Wieso liest und hört man davon soviel weniger als von der kath. Kirche? :hmm:

Vielleicht weil die Diskrepanz zwischen moralischem Anspruch und Wirklichkeit bei der Kirche besonders groß ist?

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von CIC_Fan »

Juergen hat geschrieben:
Montag 15. Juli 2019, 17:45
Irmgard hat geschrieben:
Sonntag 14. Juli 2019, 22:14
Hier geht es zwar um Missbrauch im Sport und nicht in der Kirche, aber der Film zeigt doch viele Parallelen, auch die Ambivalenz zwischen Straftat und sonstigen Verdiensten der Täter.

Sexueller Missbrauch im Sport - das große Tabu
Doppelt so viele Fälle in Sportvereinen wie in der kath. Kirche? :auweia:
Wieso liest und hört man davon soviel weniger als von der kath. Kirche? :hmm:

weil die kath Kirche Täter von Pfarre zu Pfarre geschickt hat und vertuscht hat

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Siard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Siard »

Der Anspruch der Kirche hat für die Praxis der RKK kaum eine Bedeutung. Das sieht man bei der Liturgie und der (künstlichen) Empfängnisverhütung doch auch. :pfeif:

HeGe
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von HeGe »

Ottone hat geschrieben:
Montag 15. Juli 2019, 19:08
Zur 1. Frage: Ich vermute, dass in den Sportvereinen deutlich mehr Kinder und Jugendliche aktiv sind als in den Kirchen.
Das würde ich mal stark bezweifeln. Wir reden bei kirchlichen Missbrauchsfällen ja nicht nur von Messdienern und ein paar Jugendgruppen, sondern auch von kirchlichen Kinderheimen, Schulen, etc., pp., und das über Jahrzehnte. Das ist schon ein recht großer Kreis an Kindern und Jugendlichen.
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Irmgard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Irmgard »

Ich finde es jetzt nicht so überraschend, dass es im Sport Missbrauchsfälle gibt. Letztendlich müssen wir uns ja der Tatsache stellen, dass Missbrauch leider überall vorkommt, am meisten sogar in der Familie und ihrer unmittelbaren Umgebung. Überraschend ist eher, dass da bislang so wenig drüber geredet und berichtet wurde. Denn gerade im Sport ist der Umgang zwischen Trainern und Kindern besonders eng. Da gibt es neben sexuellem Missbrauch ja auch Gewaltanwendung und ähnliches.

Wahrscheinlich ist es ein wenig: "weil nicht sein kann, was nicht sein darf". So wie beim Thema Fußball und Doping. Wenn man das Fass aufmacht, wird man jede Menge trübe Brühe entdecken. Dem fühlt sich keiner gewachsen.

Es ist aber nötig, dass das alles an die Öffentlichkeit kommt. Nur so kann die Gesellschaft wieder Sicherheit im Umgang mit Kindern gewinnen und Kindern Wege aufzeichnen, wie sie sich wehren können.

Gruß

Irmgard

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Irmgard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Irmgard »

Felix Genn hat geschrieben:Bei dem, was ich tue und auf den Weg bringe, versuche ich, mich davon leiten zu lassen, die Perspektive der Betroffenen und Opfer in den Mittelpunkt zu stellen. Es geht nicht darum, das Ansehen der Kirche wieder zu verbessern, sondern den Betroffenen zuzuhören und ihren Anliegen möglichst gerecht zu werden.
Das Bistum Münster hat einen Flyer herausgegeben zum Umgang des Bistums mit Missbrauch und diesen an Pfarreiräte und Kirchenvorstände verschickt:
https://www.bistum-muenster.de/startsei ... istums_se/

Gruß
Irmgard

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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von HeGe »

Irmgard hat geschrieben:
Dienstag 16. Juli 2019, 13:01
Felix Genn hat geschrieben:Bei dem, was ich tue und auf den Weg bringe, versuche ich, mich davon leiten zu lassen, die Perspektive der Betroffenen und Opfer in den Mittelpunkt zu stellen. Es geht nicht darum, das Ansehen der Kirche wieder zu verbessern, sondern den Betroffenen zuzuhören und ihren Anliegen möglichst gerecht zu werden.
Das Bistum Münster hat einen Flyer herausgegeben zum Umgang des Bistums mit Missbrauch und diesen an Pfarreiräte und Kirchenvorstände verschickt:
https://www.bistum-muenster.de/startsei ... istums_se/

Gruß
Irmgard
Wenn Bischof Genn gerne "Macht abgeben" möchte, hätte ich da ja einen Vorschlag... :pfeif: Im Übrigen: er hätte keine Macht, wenn sie ihm nicht von oben gegeben wäre. Man kann aber nur über etwas verfügen, das einem selbst gehört. Das setzt aber natürlich voraus, dass man noch an die Einsetzung einer kirchlichen Hierarchie durch Gott glaubt. In der neuen Kirche wird immer mehr der Mensch zum Macher. Das ist das Gegenteil der "Entweltlichung", die Papst Benedikt schon vor Jahren anmahnte.
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