Mißbrauchsanschuldigungen

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Siard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Siard »

Petrus hat geschrieben:
Mittwoch 16. Dezember 2020, 21:55
dazu kann ich wenig sagen. Aber die leben doch alle den Zölibat?
Nein.

kerzl_schlucker
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von kerzl_schlucker »


Petrus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Petrus »

Wolfgang Rothe (ehemaliger Subregens in St. Poelten unter Bischof Krenn) hat sich zu Wort gemeldet:
Er wirft dem emeritierten Bischof von St. Pölten, Klaus Küng, einen sexuellen Übergriff vor.
https://www.katholisch.de/artikel/28232 ... t-es-nicht

Petrus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Petrus »

die Nächsten, bitte:
Die schrecklichen Nonnen von Irland
bitte:

https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 3023a437eb

Petrus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Petrus »

Missbrauch durch Priester in Polen dauerte im Schnitt über zwei Jahre
Quelle, und ganzer Artikel:

https://www.katholisch.de/artikel/28336 ... zwei-jahre

BruderXystus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von BruderXystus »

Lieber Arkangel,
eigentlich solltest du dich Darkangel nennen.

Deine Hetze gegen die Auerbacher Schulschwestern ist unerträglich.
Was einmal dort gewesen sein mag: Es ist Vergangenheit.
Ich kenne den Orden gut. Die Gemeinschaft strahlt eine Freude am Glauben aus, wie dies nur wenige tun.
Das Wirken der Schwestern wird von der Bevölkerung überaus geschätzt.

Dass du eine Novizin (S.M. Pauline) permanent angreifst, ist einfach nicht hinzunehmen.
Deine Hetzkampagne hier ist mehr als unappetitlich.

Gott möge dir deine Bosheit verzeihen.


Arkangel hat geschrieben:
Donnerstag 25. Juni 2020, 06:18
Missbrauchsgeschichte bei den Auerbacher Schulschwestern


Seitens der Auerbacher Schulschwestern gibt es derzeit einige Videos auf deren Kanal zum Thema "Berufung", die mir aus der Zeit gefallen vorkommen und wo ich mir seltsamerweise die Namen der Schwestern nicht merken kann und auch nicht, warum sie im Kloster dort gelandet sind.

Einigermaßen "normal" wirkt noch irgendwie der Neueintritt einer Studentin der Hochschule Heiligenkreuz (Maxie --> Sr. Pauline) im Jahr 2019, die früher mal im Vikariat zur evangel. Pastorin war...
Eine Mit-Novizin von Maxie jedoch schafft das Undenkbare:
Herunterspulen von Auswendiggelerntem !! (Das gibt spontan bei mir Anlass zur Sorge, dass die Ordensleitung da etwas veröffentlicht, was ein absolutes Alarmzeichen ist. --- So etwas ist mir noch nie untergekommen in diesem "Nischenthema" auf Youtube.)

Man muss sich wohl noch immer irgendwie "Sorgen" machen um diese Kongregation - nicht zuletzt auch wegen der wohl unaufgearbeiteten Missbrauchsgeschichte.

Martin Luther sollte da mal aus dem protestantischen Himmel heruntersteigen und bei denen nachschauen, ob zumindest in deren Bibel alle Seiten noch drinnen sind. (In Biologiebüchern gab es ja 2002 Herausreiss-Aktionen usw.)
Im Kloster selbst sollen menschenverachtende Zustände herrschen. 20 von 180 Nonnen sind aus dem Orden ausgetreten. Viele Mitschwestern, wie eine Ehemalige berichtete, hätten Selbstmordversuche hinter sich, seien alkohol- oder medikamentenabhängig. Dieser unwürdige Zustand begann 1972 als Pater Heinrich Morscher als Hausgeistlicher ins Kloster kam. “Morscher war Mitglied des Engelwerkes, dann war er beim engelwerknahen Orden der ‘Regulärkanoniker vom Heiligen Kreuz’.” Außerdem stand er dem Opus Dei nahe. Dieser Hausgeistliche berichtete den Nonnen von Dämonen und Luzifer, geißelte die verblendete Welt “draußen” und forderte absoluten Gehorsam. Den von der Außenwelt isolierten Nonnen blieb keine andere Wahl, als dem Quartett aus Hausgeistlichem, Provinzialoberin, Hausoberin und Leiterin der Realschule zu gehorchen. Dies änderte sich erst, als sie mit ins Kloster eingeschmuggelten Handys die Generaloberin über die Zustände informieren konnten. Aus diesen Verängstigten rekrutierte sich die Hälfte des Personals der Realschule.
14. Dezember 2013
aus: https://web.archive.org/web/20131214025 ... e/node/210
Wie kommt man dort als Schwester an Alkohol (in rauhen Mengen) heran ?

Morscher bekam sakramentales Betätigungsverbot in der dortigen Erzdiözese. Kurt Krenn nahm ihn dann auf, den Armen Verfolgten.
Nach einem internen Richtungsstreit hatte rund die Hälfte der 160 Auerbacher Schulschwestern in Bayern ihre Gemeinschaft verlassen. (bzw. ist von Rom suspendiert worden.)

https://www.merkur.de/lokales/regionen/ ... 83238.html
Kurt Krenn nahm nicht nur den Morscher auf, sondern auch einige der vertriebenen Schwestern, unter einem anderen Namen "Dienerinnen der Immaculata".
Einzelne Details in diesem Artikel zu einer relativ aktuellen Ewigen Professfeier Sept. 2018 sind mehr als aufschlussreich:
"auf einem Maria-Goretti-Sommerlager"

P. XY hat die Profess-Schwester der Gem. "zugeführt" ....

https://presse.dsp.at/einrichtungen/kom ... gerersdorf
Krenn lebte dann als Altbischof auch bei diesen Exil-Schwestern und wurde von ihnen gepflegt. Er hatte ja Corea-Huntington, worauf Raphael Bonelli spezialisiert war. Seltsamer Zufall: Ein Opus-Dei-Mitglied-Bischof kriegt eine seltene unheilbare Krankheit, auf die ein Opus-Dei-Sprössling spezialisiert ist.
Die "Dienerinnen der Immaculata" werden auch diese Krankheit als ein ultrakrasses Wirken der Dämonen gedeutet haben.
Zum Glück konnte der Krenn bis zum Schluss von Herzen lachen über "die Lausbubenstreiche aus seinem Priesterseminar", das aus unerfindlichen Gründen geschlossen worden war. :freude: :freude: :freude:

Petrus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Petrus »

BruderXystus hat geschrieben:
Samstag 30. Januar 2021, 22:32
Lieber Arkangel,
Kommentar: Wenn mich jemand mit "lieber Petrus" anredet, bin ich schon ein bißchen vorgewarnt. Wenn ich meine Schwiegermutter anrede mit "liebe X", weiß sie genau, dass da noch was kommt.
eigentlich solltest du dich Darkangel nennen.
ah - eigentlich.

so - nach der Vorbereitung kommt dann dasjenige, was Dir am Herzen liegt.
Deine Hetze gegen die Auerbacher Schulschwestern ist unerträglich.
ich entnehme daraus:

a) Du wirfst dem Arkangel "Hetze" vor.
b) Die Aussagen von Arkangel zum Thema sind für Dich unerträglich.

ich bete für dich.

Petrus. :)

BruderXystus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von BruderXystus »

Danke @Petrus für deine Gebete.
Ein wunderbares Angebot.

Petrus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Petrus »

aber nun zurück zum Thema.

Sind die "Auerbacher Schulschwestern" nicht diejenigen Frauen, die aus den Biologie-Büchern die Seiten zur sog. "Sexual-Aufklärung" rausgerissen haben?

ist das nicht derjenige Konvent, von dem viele Schwestern sich getrennt haben?

übrigens: "Auerbach" ist mir ein Begriff.

In den sechziger Jahren hat der damalige Pfarrer von Auerbach den damaligen Bürgermeister von Auerbach öffentlich exkommuniziert, weil der Bürgermeister sich weigerte, im neu errichteten Stadtbad "Geschlechtertrennung" einzuführen.

Quelle: ein guter Freund hat's mir gesagt.

nuja - is halt die "Oberpfalz".

übrigens: mit der Bitte,
um all Euer Gebet:

im Mutterhaus ist das Virus jetzt auch angekommen.

Quelle:
https://www.nordbayern.de/region/pegnit ... 1.10689709

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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Der Rechtswissenschaftler Thomas Fischer, früherer Vorsitzender Richter am 2. Strafsenat des Bundesgerichtshofs und Autor des Standard-Kommentars zum Strafgesetzbuch, erklärt im „Spiegel“, warum die Kritiker von Kardinal Woelki Unrecht haben!

Absolute Absolution
Im Schatten des Kölner Doms ist der Teufel los, die Aufklärung der örtlich-katholischen Missbrauchs- und Vertuschungsgeschichte stockt. Das Publikum debattiert derweil über Gutachten – die es gar nicht kennen kann.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Rom stellt klar: Woelki hat kirchenrechtlich korrekt gehandelt!
„Die Affäre Woelki steht vor einer Wende.“ Mit dieser Schlagzeile berichtet die Tageszeitung „Die Welt“ am Sonntag, dass die Glaubenskongregation zu der Auffassung gekommen ist, dass Kardinal Woelki im Fall O. kirchenrechtlich korrekt gehandelt habe. Die Zeitung beruft sich dabei auf mehrere hochrangige römische Quellen. Woelki selbst hatte sich an Papst Franziskus gewandt, mit der Bitte um Klärung. Dieses Ergebnis sei, so die Darstellung der Insider weiter, dem Präfekten der Bischofskongregation, dem kanadischen Kurienkardinal Marc Ouellet, umgehend mitgeteilt worden. Offen ist laut „Welt“, wie der Papst nun mit der Einschätzung seines Apparates umgeht. Das Erzbistum Köln teilte mit, dass man selber noch keine Antwort aus Rom erhalten habe.
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Sonntag 7. Februar 2021, 07:32
Der Rechtswissenschaftler Thomas Fischer, früherer Vorsitzender Richter am 2. Strafsenat des Bundesgerichtshofs und Autor des Standard-Kommentars zum Strafgesetzbuch, erklärt im „Spiegel“, warum die Kritiker von Kardinal Woelki Unrecht haben!

Absolute Absolution
Im Schatten des Kölner Doms ist der Teufel los, die Aufklärung der örtlich-katholischen Missbrauchs- und Vertuschungsgeschichte stockt. Das Publikum debattiert derweil über Gutachten – die es gar nicht kennen kann.

Die Kirche als Sündenbock?

Bundesrichter a. D. Thomas Fischer kritisiert Medienberichterstattung über Missbrauch:

„Berichterstattung über Missbrauch in der katholischen Kirche ist Hysterisierung“
Da sind doch nicht lauter Verschwörer am Werke in Rechtsanwaltskanzleien und Universitäts-Lehrstühlen, die sich mit dem Kardinal oder dem Generalvikar verschworen haben, Verbrechen in Köln zu vertuschen. Das glaube ich nicht.
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Montag 15. Februar 2021, 18:16

Die Kirche als Sündenbock?
Tja.. dumm gelaufen – die Marionetten des Antichristen haben die Kirche dort, wo sie sie schon immer haben wollten – in der Täterecke (egal ob Sündenbock oder nicht).

Petrus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Petrus »

das Grab eines Täters "ein-ebnen?"

https://www.katholisch.de/artikel/28747 ... aeter-grab

nuja - wenn die sog. "Ruhe-Frist" abgelaufen wäre, wäre das Grab sowieso aufgelöst worden. (vielleicht ist das bei den sog. "Priester-Gräbern " etwas anders, "sacerdos in aeternum"?).

aber: was hilft das den Opfern/und oder den Angehörigen, den am Mißbrauch (vermutlich) Beteiligten?

frage ich mich, und auch Euch.

Petrus.

Tinius
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Tinius »

Aktuell hat sich dort zu Kölle ein betroffener Priester entleibt.


https://www.katholisch.de/artikel/28817 ... eht-suizid

Vir Probatus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Vir Probatus »

Kreative Idee.

https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinla ... e-100.html

Das wäre sonst sicher ein Umzugswagen im Karnevalszug geworden.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Siard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Siard »

Vir Probatus hat geschrieben:
Mittwoch 17. März 2021, 18:40
Kreative Idee.

https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinla ... e-100.html

Das wäre sonst sicher ein Umzugswagen im Karnevalszug geworden.
Giordano-Bruno-Stiftung. So, so. Völlig selbstlos und neutral also. :roll:

Bruder Donald

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Bruder Donald »

Heute wurde das Missbrauchsgutachten fürs Erzbistum Köln vorgestellt und erste Konsequenzen gezogen:

- Erzbischof Woelki (Köln) entlastet
- Erzbischof Heße (Hamburg) belastet
- Weihbischof Schwaderlapp und Offizial Assenmacher (beide Köln) aufgrund von Pflichtverletzungen erstmal von ihren Aufgaben freigestellt

Gutachten: Bei Kardinal Woelki keine Pflichtverletzung feststellbar!

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Lycobates
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Lycobates »

Siard hat geschrieben:
Mittwoch 17. März 2021, 20:53
Vir Probatus hat geschrieben:
Mittwoch 17. März 2021, 18:40
Kreative Idee.

https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinla ... e-100.html

Das wäre sonst sicher ein Umzugswagen im Karnevalszug geworden.
Giordano-Bruno-Stiftung. So, so. Völlig selbstlos und neutral also. :roll:
Ist das nicht der verirrte Dominikaner, der sein störrisches Beharren auf seinen pantheistischen Verirrungen mit dem Leben gebüßt hat, und dessen von den Carbonari errichtete finstere Statue den Campo de' Fiori bis heute verunziert?
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
*
Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
*
... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus

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Siard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Siard »

Ja, er ist auch die Gallionsfigur der sog. "Humanisten", also einem bestimmten Teil der Kirchenfeinde.

Bruder Donald

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Bruder Donald »

Hier das Gercke-Wollschläger-(GW-)Gutachten zu nachlesen.

Hier die Aufzeichnung der heutige Pressekonferenz zur Vorstellung des Gutachtens.

HeGe
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von HeGe »

Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 18. März 2021, 14:11
Hier das Gercke-Wollschläger-(GW-)Gutachten zu nachlesen.
Daraus (S. 224 f.):
[...] Die Gutachter stießen in der Bearbeitung der Akten – und dieser Eindruck bestätigte sich in den Anhörungen – auf eine erhebliche Unkenntnis hinsichtlich der geltenden Rechtsnormen. Bis in die höchsten Kreise kirchlicher Verantwortungsträger hinein war die Kenntnis des kanonischen Rechts im Allgemeinen und des kirchlichen Strafrechts im Besonderen, ausgesprochen defizitär. Die Gründe hierfür sind mannigfaltig. Die Verantwortungsträger äußerten im Rahmen der Anhörungen, dass sie die Beachtung der maßgeblichen Vorschriften vielfach als zu umständlich empfanden und es deshalb vorzogen, den informellen oder „pastoralen“ Weg zu gehen, der regelmäßig nicht in der Einhaltung der vorgesehenen Verfahrenswege bestand. Darüber hinaus dürften auch die innerkirchlichen Tendenzen im Zusammenhang mit dem II. Vatikanischen Konzil und der anschließenden Codexreform, welche die Berechtigung eines eigenen kirchlichen Strafrechts insgesamt infrage stellten, eine Rolle gespielt haben.

Schließlich aber trug zu der weit verbreiteten Rechtsunkenntnis auch die Praxis des Heiligen Stuhls bei, Gesetzestexte nicht in jedem Fall zu veröffentlichen und nicht dafür zu sorgen, dass sie jedem Rechtsanwender zur Kenntnis gelangten. Paradebeispiel für eine Vorschrift, die weitgehend unbeachtet über Jahrzehnte hinweg als „Geheimvorschrift“ existierte, ist die bereits oben besprochene Instruktion „Crimen sollicitationis“. [...]
:unbeteiligttu:
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Vir Probatus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Vir Probatus »

Die Tagespost hat geschrieben:Der Kölner Kardinal Woelki zeigte sich vor Journalisten entschlossen, dass es für Kleriker keine Sonderregelungen geben könne. Weihbischof Schwaderlapp und Offizial Assenmacher wurden daher mit sofortiger Wirkung von ihren Aufgaben entbunden.
https://www.die-tagespost.de/kirche-akt ... 874,216811

Das nennt man wohl umgangssprachlich "Bauernopfer"
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Vir Probatus »

Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 18. März 2021, 12:31
Heute wurde das Missbrauchsgutachten fürs Erzbistum Köln vorgestellt und erste Konsequenzen gezogen:

- Erzbischof Woelki (Köln) entlastet
- Erzbischof Heße (Hamburg) belastet
- Weihbischof Schwaderlapp und Offizial Assenmacher (beide Köln) aufgrund von Pflichtverletzungen erstmal von ihren Aufgaben freigestellt

Gutachten: Bei Kardinal Woelki keine Pflichtverletzung feststellbar!
Wie sagt der Österreicher "Wer zahlt schafft an!"
Selbstverständlich kann (und wird) der Auftraggeber eines Gutachtens auch Einfluss auf den Inhalt nehmen.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Bruder Donald

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Bruder Donald »

Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 18. März 2021, 16:00
Das nennt man wohl umgangssprachlich "Bauernopfer"
Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 18. März 2021, 16:22
Wie sagt der Österreicher "Wer zahlt schafft an!"
Selbstverständlich kann (und wird) der Auftraggeber eines Gutachtens auch Einfluss auf den Inhalt nehmen.
Bestimmt hält Woelki auch Kinder in seinem Keller gefangen und foltert sie in seiner Freizeit... :unbeteiligttu:

Christian
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Christian »

Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 18. März 2021, 16:22
Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 18. März 2021, 12:31
Heute wurde das Missbrauchsgutachten fürs Erzbistum Köln vorgestellt und erste Konsequenzen gezogen:

- Erzbischof Woelki (Köln) entlastet
- Erzbischof Heße (Hamburg) belastet
- Weihbischof Schwaderlapp und Offizial Assenmacher (beide Köln) aufgrund von Pflichtverletzungen erstmal von ihren Aufgaben freigestellt

Gutachten: Bei Kardinal Woelki keine Pflichtverletzung feststellbar!
Wie sagt der Österreicher "Wer zahlt schafft an!"
Selbstverständlich kann (und wird) der Auftraggeber eines Gutachtens auch Einfluss auf den Inhalt nehmen.
Gefälligkeitsgutachten in dieser Zeit werden schnell enttarnt.

Petrus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Petrus »

Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 18. März 2021, 16:29
Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 18. März 2021, 16:00
Das nennt man wohl umgangssprachlich "Bauernopfer"
Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 18. März 2021, 16:22
Wie sagt der Österreicher "Wer zahlt schafft an!"
Selbstverständlich kann (und wird) der Auftraggeber eines Gutachtens auch Einfluss auf den Inhalt nehmen.
Bestimmt hält Woelki auch Kinder in seinem Keller gefangen und foltert sie in seiner Freizeit... :unbeteiligttu:
Das kann nicht sein. Ein Priester hat niemals Freizeit. Ein Priester ist immer im Dienst.

Petrus.

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taddeo
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von taddeo »

Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 18. März 2021, 16:22
Wie sagt der Österreicher "Wer zahlt schafft an!"
Selbstverständlich kann (und wird) der Auftraggeber eines Gutachtens auch Einfluss auf den Inhalt nehmen.
1. Wer außer Woelki selbst hätte denn so eine Untersuchung sonst beauftragen können?
2. Vom Gutachter wurde ja praktisch von vornherein erwartet, brutalstmöglich auf Gefälligkeit zu verzichten. Dass er Woelki entlastet, macht seine Arbeit in der Öffentlichkeit eher "verdächtig", wie man an dir sieht - und damit glaubwürdiger, als wenn er belastende Momente für Woelki an den Haaren herbeigezogen hätte, nur um der vorgefassten Erwartungshaltung zu entsprechen.

Bruder Donald

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Bruder Donald »

Hamburger Erzbischof Heße bietet Papst Franziskus seinen Amtsverzicht an!
Ich habe in meinen verschiedenen Verantwortlichkeiten bei der Aufklärung von sexueller Gewalt in der Kirche immer nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Ich habe diese schwierige Aufgabe aus der Überzeugung angenommen, dass wir als Institution und ich als Person die Pflicht haben, den Betroffenen Gehör zu verschaffen, die Täter zur Verantwortung zu ziehen und die systemischen Ursachen des sexuellen Missbrauchs aufzubrechen.
Wenn Heße geht, finde ich natürlich nicht besonders schade, bei seiner theologischen Position.
Aber ich glaube ihm, dass er nach gutem Wissen und Gewissen gehandelt und keine vorsätzlichen Fehler begangen hat. Die Gutachter haben bei der Pressekonferenz einen Punkt für die Verfehlungen wesentlich angesprochen: Das gesamte Kirchenpersonal, vom Laien bis zum Bischof, hatten kaum Erfahrung oder einen Plan, geschweige von einer Richtlinie, wie man mit den Situationen (richtig) umgehen soll. Ich würde sagen, so manche haben sich schlicht "dumm" angestellt. So klingt es bei Heße oder Schwaderlapp, zumindest für mich, heraus.
Da stellt sich für mich die Frage, ob die heutigen und zukünftigen Bischöfe (und Priester) überhaupt richtig für die modernen Amtsaufgaben vorbereitet sind? Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Schwaderlapp und Heße primär als Priester und Seelsorger verstehen und daher für bürokratisches und verwaltungsbeamtliches nichts so wirklich einen Sinn haben? Ähnliches höre ich auch immer wieder von Priestern und besonders Pfarrern, die irgendwann genug von der Pfarrleitung haben.Besonders Heße zeigt sich in Hamburg sehr überfordert.
Was denkt ihr darüber?

Bruder Donald

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Bruder Donald »

taddeo hat geschrieben:
Donnerstag 18. März 2021, 20:06
Dass er Woelki entlastet, macht seine Arbeit in der Öffentlichkeit eher "verdächtig", wie man an dir sieht [...]
Woelki wurde bereits durch das WSW-Gutachten entlasten, und Woelki soll das bereits seit Februar 2020 gewusst haben. Mit dem neuen Gutachten hat er sich quasi nochmal ausgeliefert, vielleicht wären diese zu einem anderen Ergebnis gekommen?
Mit diesem Wissen ist es schon unfassbar, was sich die Medien mit ihrer Hetze und Mobbing erlaubt haben. Aber nicht genug, trotz der Ergebnisse des Gutachtens wollen manche weiterhin seinen Kopf rollen sehen... :kotz:

Bruder Donald

Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Bruder Donald »

Peter Bringmann-Henselder, Mitglied im Betroffenenbeirats Köln, äußert sich zum Gutachten:
"Maria 2.0 war für uns keine Unterstützung"
Diese Erklärung wurde unserem damaligen ersten Sprecher, der übrigens in der Sitzung noch betont hatte, dass es ihm ganz wichtig sei zu kommunizieren, dass man sauer ist auf die Kanzlei WSW, weil sie das Erzbistum und die Betroffenen hintergangen hat, morgens übermittelt. Er hat sie abgesegnet und mittags ist sie dann veröffentlicht worden. Am selben Tag hat er abends in den Medien geäußert, dass er eigentlich völlig anderer Meinung sei, er machte also eine 180-Grad-Kehrtwendung. Er, der zweite Sprecher und noch ein Mitglied sind im Lauf der nächsten Wochen aus dem Gremium ausgetreten. Er selbst ist zunächst als Sprecher zurückgetreten, und zwar am 4.11.2020, als ihm in einer Sitzung von den Mitgliedern des Beirats mehrheitlich das Vertrauen nicht mehr ausgesprochen wurde.
Das finde ich sehr interessant. Die Medien haben ja Woelki der Vertuschung bezichtigt, dass er die Ergebnisse des WSW-Studie unter den Teppich kehren will und er den Betroffenenbeirat überrumpelt hat, weshalb 2-3 Leiter diesen dann verlassen haben. Entsprechende Artikel findet man bestimmt leicht im Internet. Und hier sagt ein Vertreter: "Stimmt alles nicht, wir wurden ausführlich über alles informiert und mussten entscheiden, ob wir der Idee des Bistums zustimmen oder nicht."
In meinen Augen ist klar, wer hier die Lügner sind.
Zu Maria 2.0 und die angebliche Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche kann ich nur sagen: Maria 2.0 kam mit dem Thema erst nach vorne, als es im Erzbistum hinsichtlich der Aufarbeitung bereits Schwierigkeiten gab. Sie nutzen medial den sexuellen Missbrauch als Vehikel für ihre politischen Forderungen innerhalb der katholischen Kirche. In meinen Augen war dies ein Missbrauch an uns Betroffenen, an uns Missbrauchsopfern. Sie selbst haben sich jahrelang nie zu Wort gemeldet, um den Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche zu bearbeiten.
Guter Mann, stimme ihm in seinem Urteil zu! Nur eines irritiert mich: Gibt es M...2.0 nicht erst seit 2019? Wenn ja, wäre es doch etwas schwer, dass sie sich "jahrelang nicht zu Wort gemeldet" haben. Hätte die Interviewerin denn Herrn nicht darauf hinweisen sollen, dass hier ein Irrtum vorliegt? Es klingt dann mehr nach stumpfer Pöbelei, statt berechtigter Kritik.

Vir Probatus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Vir Probatus »

taddeo hat geschrieben:
Donnerstag 18. März 2021, 20:06
Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 18. März 2021, 16:22
Wie sagt der Österreicher "Wer zahlt schafft an!"
Selbstverständlich kann (und wird) der Auftraggeber eines Gutachtens auch Einfluss auf den Inhalt nehmen.
1. Wer außer Woelki selbst hätte denn so eine Untersuchung sonst beauftragen können?
2. Vom Gutachter wurde ja praktisch von vornherein erwartet, brutalstmöglich auf Gefälligkeit zu verzichten. Dass er Woelki entlastet, macht seine Arbeit in der Öffentlichkeit eher "verdächtig", wie man an dir sieht - und damit glaubwürdiger, als wenn er belastende Momente für Woelki an den Haaren herbeigezogen hätte, nur um der vorgefassten Erwartungshaltung zu entsprechen.
https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr ... s-100.html
Der Kardinal war "Teil des Systems" , er war Geheimsekretär seines nun belasteten Vorgängers.

Wie kann er da "völlig unbelastet" sein ?
War es Kadavergehorsam, Befehlsnotstand ?
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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