Versöhnung

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umusungu
cum angelis psallat Domino
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Versöhnung

Beitrag von umusungu »


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overkott
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Re: Versöhnung

Beitrag von overkott »

Versöhnung ist zunächst ein Begriff aus dem Bereich der familiären Beziehungen. Es geht dabei um die Umkehr von Entsöhnung. Entsöhnung meint das Gegenteil von Entsühnung. Entsühnung ist also Versöhnung.

Die begriffliche Klärung vermag verwirren. Vor allem der Begriff der Entsöhnung ist uns heute unbekannt. Sohnschaft ist für uns heute ein unaufhebbarer biologischer Begriff oder ein Begriff des Adoptionsrechts.

Praktisch kennen wir vielleicht harte Konflikte, wo der Vater aus Wuppertal seinen Sohn vor die Tür gesetzt hat, wobei der Vater ein autoritärer Knochen war ( Solange du deine Füße unter meinen Tisch setzt... ) und der Sohn ein aufmüpfiger Wirrkopf ( für die die Haarpracht das äußere Zeichen war ).

Dass es im Alten Testament Scheidung nicht nur zwischen Eheleuten, sondern auch zwischen Vater und Sohn gab, wissen die meisten nicht. Die Ursünde ist der erste Fall von Entsöhnung, die Opfer nach der Vertreibung aus dem Paradies der erste Fall von Entsühnung. Im Lied des Mose kommt der Zusammenhang von Sünde als Entsöhnung sehr deutlich zum Ausdruck.

Wie kommen Entsühnung und Versöhnung zustande?

Entsühnung ist die Begleichung der Schuld durch den Schuldner oder Schuldiger. Im Schuldrecht denken wir heute meist an Geldschulden. Das Begleichen von Schulden geschieht durch Zahlung des Lösegeldes. Das Lösegeld befreit von Schulden. In der Abstraktion sprechen wir dann nicht mehr in der Mehrzahl, also nicht von Schulden, sondern von Schuld.

Versöhnung bedeutet auch Vertragen oder sich wieder vertragen. Versöhnung ist also ein Vertrag. Dieser kommt durch Angebot ( Opfer von offerre = anbieten ) und Annahme zustande. Der Schuldner bietet das Lösegeld an, der Gläubiger nimmt es an.

Versöhnung geschieht also zunächst auf der Seite des ( verlorenen ) Sohnes, der sich mit dem Vater wieder vertragen will. Dann aber kommt es auf den ( gnädigen ) Vater an.

Der Ausgleich von Schuld beruht häufig auf einem Missverhältnis.

Zum Beispiel kann der Schuldiger massive Vergeltung verlangen, also nicht nur das geliehene Geld, sondern auch noch eine Zinszahlung. Der Grundsatz Auge um Auge begrenzt die massive Vergeltung auf den Ausgleich durch Gleichwertigkeit. Demnach muss der Schuldner nicht mehr zahlen, wenn er die ursprüngliche Schuld beglichen hat.

Das Missverhältnis kann allerdings auch so ausgeprägt sein, dass der Schuldner seine Schuld nicht begleichen kann, wie im Beispiel des verlorenen Sohnes. In diesem Fall kann ein Schuldenerlass erfolgen durch einen Akt der Gnade. Gnade bedeutet in diesem Fall Geschenk. Versöhnung erfolgt durch Schenkung, wenn der Gläubiger den bloßen Vertragswillen des Schuldners annimmt.

Allerdings gibt es in keinem Fall Versöhnung durch bloße Bereitschaft des Vaters. Der Sohn muss umkehren.

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guatuso
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Re: Versöhnung

Beitrag von guatuso »

overkott hat geschrieben:Versöhnung ist zunächst ein Begriff aus dem Bereich der familiären Beziehungen. Es geht dabei um die Umkehr von Entsöhnung. Entsöhnung meint das Gegenteil von Entsühnung. Entsühnung ist also Versöhnung.

Die begriffliche Klärung vermag verwirren. Vor allem der Begriff der Entsöhnung ist uns heute unbekannt. Sohnschaft ist für uns heute ein unaufhebbarer biologischer Begriff oder ein Begriff des Adoptionsrechts.

Praktisch kennen wir vielleicht harte Konflikte, wo der Vater aus Wuppertal seinen Sohn vor die Tür gesetzt hat, wobei der Vater ein autoritärer Knochen war ( Solange du deine Füße unter meinen Tisch setzt... ) und der Sohn ein aufmüpfiger Wirrkopf ( für die die Haarpracht das äußere Zeichen war ).

Dass es im Alten Testament Scheidung nicht nur zwischen Eheleuten, sondern auch zwischen Vater und Sohn gab, wissen die meisten nicht. Die Ursünde ist der erste Fall von Entsöhnung, die Opfer nach der Vertreibung aus dem Paradies der erste Fall von Entsühnung. Im Lied des Mose kommt der Zusammenhang von Sünde als Entsöhnung sehr deutlich zum Ausdruck.

Wie kommen Entsühnung und Versöhnung zustande?

Entsühnung ist die Begleichung der Schuld durch den Schuldner oder Schuldiger. Im Schuldrecht denken wir heute meist an Geldschulden. Das Begleichen von Schulden geschieht durch Zahlung des Lösegeldes. Das Lösegeld befreit von Schulden. In der Abstraktion sprechen wir dann nicht mehr in der Mehrzahl, also nicht von Schulden, sondern von Schuld.

Versöhnung bedeutet auch Vertragen oder sich wieder vertragen. Versöhnung ist also ein Vertrag. Dieser kommt durch Angebot ( Opfer von offerre = anbieten ) und Annahme zustande. Der Schuldner bietet das Lösegeld an, der Gläubiger nimmt es an.

Versöhnung geschieht also zunächst auf der Seite des ( verlorenen ) Sohnes, der sich mit dem Vater wieder vertragen will. Dann aber kommt es auf den ( gnädigen ) Vater an.

Der Ausgleich von Schuld beruht häufig auf einem Missverhältnis.

Zum Beispiel kann der Schuldiger massive Vergeltung verlangen, also nicht nur das geliehene Geld, sondern auch noch eine Zinszahlung. Der Grundsatz Auge um Auge begrenzt die massive Vergeltung auf den Ausgleich durch Gleichwertigkeit. Demnach muss der Schuldner nicht mehr zahlen, wenn er die ursprüngliche Schuld beglichen hat.

Das Missverhältnis kann allerdings auch so ausgeprägt sein, dass der Schuldner seine Schuld nicht begleichen kann, wie im Beispiel des verlorenen Sohnes. In diesem Fall kann ein Schuldenerlass erfolgen durch einen Akt der Gnade. Gnade bedeutet in diesem Fall Geschenk. Versöhnung erfolgt durch Schenkung, wenn der Gläubiger den bloßen Vertragswillen des Schuldners annimmt.

Allerdings gibt es in keinem Fall Versöhnung durch bloße Bereitschaft des Vaters. Der Sohn muss umkehren.
Zu Einseitig.

Der verbitterte Betonkopf-Vater koennte ja auch mal Einsicht zeigen, dass auch er mal Jung war und aus dem Leben gelernt hat und auf den Sohn zugehen, der dann den Vater in die Arme schliessen koennte.
Es gibt eine Menge Geschichten davon, wie Vaeter ihre Kinder verstossen, weil die Kinder nicht so funktionierten wie die Vaeter oder Muetter es gerne haetten.
Soll ich Beispiele bringen?!

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