Sarandanon hat geschrieben:Ich drücke es mal gezielt naiv aus: Ist Er denn jetzt nicht wahrer Mensch und wahrer Gott, sondern wahrer Mann und wahrer Gott? Und heißt es nicht zumindest unter uns demokratisch sozialisierten Menschen, dass alle Menschen gleich sind? Sieht Er das evt. ganz anders?
Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch.
Dabei geht es aber nicht individuell um einen Gott und einen Menschen, sondern die Aussage bezieht sich auf das Wesen. In Christus vereint sich die Gottheit und die Menschheit. Der Begriff Menschheit ist ein otologischer Begriff und darf nicht verwechselt werden mit der Summe der aktuell auf der Erde lebenden Menschen, die gemeinhin auch als Menschheit bezeichnet werden.
Nehmen wir mal eine andere Frage:
Was macht einen Stuhl zum Stuhl?
Ganz klar: Es ist die Stuhlheit.
Da wird klar, daß hier nicht mit Stuhlheit nicht die Gesamtheit aller Stühle gemeint sein kann.
Die Frage nach den zwei Naturen Christi hat mit der Frage nach der Frauenordination gar nichts zu tun. Es geht dabei nicht um die zwei Naturen, sondern die Konkretisierung der Person in dem Mann Jesus von Nazareth. Und dieser war unzweifelhaft ein Mann.
Gott wurde in Jesus Christus ganz konkret Mensch und dieser Mensch war ein Mann. Gott hätte auch in einer konkreten Frau Mensch werden können, wenn er es gewollt hätte, aber offenbar hat er es nicht gewollt.
Wenn nun jemand in Persona Christi handelt, dann bildet er den konkreten Christus ab, der Mensch geworden ist in der Person eines Mannes. Dieser kann also nicht von einer Frau abgebildet werden. Es geht ja nicht um die Abbildung der einen Natur, die unvermischt, unverändert, ungeteilt und ungetrennt mit der anderen Natur verbunden ist, sondern um die Abbildung des inkarnierten Logos in der Welt.
Ist doch ganz einfach zu verstehen – oder?