Kurze Fragen - kurze Antworten VI

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Lupus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Lupus »

Richtig, Peter!

Ich habe meine Mesner immer dazu angehalten, mindestens jeden Samstag das Weihwasser zu wechseln und vor allem eine gehörige Portion Salz hinzu zu geben. Irgendein bayerisches Landratsamt hat mal "zufällig" geprüft und dann festgestellt, dass eigentlich durch das "Weihwasser-Nehmen" gefährliche Krankheiten übertragen werden können! Ist ja auch klar, wenn man bedenkt, wieviele Leute da ihre z. T. ungewaschenen Finger eintauchen!! Bronzebecken, die oft mt Grünspahn bedeckt sind, seien da noch einigermaßen sauberer!

+L.
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Juergen
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Juergen »

Lupus hat geschrieben:
Donnerstag 27. August 2020, 22:23
…Bronzebecken, die oft mt Grünspahn bedeckt sind, seien da noch einigermaßen sauberer!
Logisch
https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/ ... hach-5611/

→ Wikipedia: Oligodynamie

Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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philipp

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von philipp »

Wie nutzt man die Zitierfunktion richtig? Ich hab da mächtige Probleme und weiß nicht ob es an der Programmierung oder meiner Unbeholfenheit liegt.

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Edi
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Edi »

Lupus hat geschrieben:
Donnerstag 27. August 2020, 22:23
Richtig, Peter!

Ich habe meine Mesner immer dazu angehalten, mindestens jeden Samstag das Weihwasser zu wechseln und vor allem eine gehörige Portion Salz hinzu zu geben. Irgendein bayerisches Landratsamt hat mal "zufällig" geprüft und dann festgestellt, dass eigentlich durch das "Weihwasser-Nehmen" gefährliche Krankheiten übertragen werden können! Ist ja auch klar, wenn man bedenkt, wieviele Leute da ihre z. T. ungewaschenen Finger eintauchen!! Bronzebecken, die oft mt Grünspahn bedeckt sind, seien da noch einigermaßen sauberer!

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Man könnte die Bronzebecken ja auch versilbern oder gleich aus Silber herstellen. Das letztere wäre freilich viel teurer, nicht dass dann die runden Bischöfe weniger essen dürfen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
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Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Protasius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Protasius »

philipp hat geschrieben:
Mittwoch 30. September 2020, 12:49
Wie nutzt man die Zitierfunktion richtig? Ich hab da mächtige Probleme und weiß nicht ob es an der Programmierung oder meiner Unbeholfenheit liegt.
Wenn du etwas aus dem Forum zitieren möchtest, ist es am einfachsten den Zitierknopf am entsprechenden Beitrag zu benutzen. Für externe Zitate ist das im Prinzip durch diesen Codeschnipsel erklärt, der beim Formular für das Erstellen eines neuen Beitrags angezeigt werden sollte, wenn man mit der Maus auf den Zitierknopf geht:

Code: Alles auswählen

[quote]Text[/quote]
Wenn man eine Quelle angibt, ist das am einfachsten folgendergestalt zu machen:

Code: Alles auswählen

[quote="Quelle"]Text[/quote]
Schwierigkeiten entstehen meist dann, wenn man einen Beitrag zitiert, der bereits Zitate enthält. Diese quote-Umgebung können verschachtelt sein, und wenn man aus einem zitierten Beitrag einen für den eigenen Beitrag unwesentlichen Teil entfernt, muß man aufpassen, daß alle Umgebungen auch wieder zu gehen und alle öffnenden eckigen Klammern ein schließendes Gegenstück haben.

Beantwortet das deine Fragen?
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

philipp

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von philipp »

danke dir vielmals protasius!

was ich mir noch wünschen würde, ist dass ich direkt nur einen teil eines beitrags zitieren kann... so muss man immer entfernen.. aber gut... das leben ist kein wunschkonzert :breitgrins:

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Marion
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Marion »

Wer hat allerseelen eingefűhrt? Im brevier 1910 ist das nicht, zumindest nicht am 2. 11.
https://divinumofficium.com/cgi-bin/horas/kalendar.pl
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taddeo
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von taddeo »

Marion hat geschrieben:
Sonntag 1. November 2020, 12:51
Wer hat allerseelen eingefűhrt? Im brevier 1910 ist das nicht, zumindest nicht am 2. 11.
https://divinumofficium.com/cgi-bin/horas/kalendar.pl
Hier steht was dazu: https://www.heiligenlexikon.de/Biograph ... Seelen.htm
Anscheinend wurde das erst 1915 allgemein üblich. Ich nehme mal an, Lycobates wäre hier der beste Fachmann für weitere Details.

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Protasius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Protasius »

Marion hat geschrieben:
Sonntag 1. November 2020, 12:51
Wer hat allerseelen eingefűhrt? Im brevier 1910 ist das nicht, zumindest nicht am 2. 11.
https://divinumofficium.com/cgi-bin/horas/kalendar.pl
Da liegt ein Mißverständnis vor. In diesem Fall ist der Kalender von divinumofficium.com etwas irreführend, auch wenn man es nicht falsch nennen kann.

Vor der Brevierreform Pius' X. war dieser Tag aus der Sicht des Officiums der zweite Tag in der Allerheiligenoktav, aber darüber hinaus war zusätzlich das volle Officium defunctorum mit für alle Kleriker verpflichtend. Wenn du auf dieser Seite die heutige Vesper öffnest, wirst du nach dem Benedicamus Domino einen Link zur Totenvesper finden, ebenso am Ende der morgigen Laudes einen Link zur Totenmatutin. In den Kirchen mit Chorgebet gab es an diesem Tag dementsprechend eine Messe von der Oktav nach der Terz, aber zusätzlich die drei Totenmessen (vielerorts nach den Laudes, der Prim und der Non).

In der Brevierreform von 1911–1913 erhielt der Tag ein eigenes Officium statt des festlichen Oktavofficiums mit zusätzlichem Totenofficium. Dadurch gibt es an diesem Tage auch die kleinen Horen de defunctis, während sonst bei Beerdigungen das Totenofficium weiterhin nur aus Vesper, Matutin und Laudes besteht. In Kirchen mit Chorgebet war darüberhinaus das Totenofficium am ersten festfreien Tag des Monats sowie an den Montagen der Fastenzeit vorgeschrieben; allerdings wurde die Matutin in diesem Fall ohne Invitatorium und mit nur einer Nokturn gefeiert (welche das ist, hängt vom Wochentag ab), während sie an Allerseelen und bei Beerdigungen mit Invitatorium und drei Nokturnen gefeiert wird.

Die Feier von Allerseelen ist tatsächlich sehr alt. Im 11. Jahrhundert hat der damalige Abt von Cluny, der hl. Odilo (gestorben 1048), für die Cluniacenserklöster vorschrieben, daß am 2. November Messen für die Verstorbenen gefeiert werden, was sich im weiteren Verlaufe des Mittelalters sehr verbreitete; in Rom findet sich das Gedächtnis aller Verstorbenen Gläubigen ab dem 14. Jahrhundert. Daß jeder Priester am Allerseelentag trinieren darf, findet sich in Spanien ab dem 16. Jahrhundert (Benedikt XIV. hat später ein diesbzgl. Indult erteilt), und wurde während des Ersten Weltkriegs (wohl unter dem Eindruck der vielen Gefallenen) 1915 von Benedikt XV. auf die gesamte Kirche ausgedehnt.
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Marion
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Marion »

Danke Protasius fűr die ausfűhrliche Antwort :)
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Lycobates
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Lycobates »

taddeo hat geschrieben:
Sonntag 1. November 2020, 12:57
Marion hat geschrieben:
Sonntag 1. November 2020, 12:51
Wer hat allerseelen eingefűhrt? Im brevier 1910 ist das nicht, zumindest nicht am 2. 11.
https://divinumofficium.com/cgi-bin/horas/kalendar.pl
Hier steht was dazu: https://www.heiligenlexikon.de/Biograph ... Seelen.htm
Anscheinend wurde das erst 1915 allgemein üblich. Ich nehme mal an, Lycobates wäre hier der beste Fachmann für weitere Details.
Diese Wortmeldung, werter Taddeo, hat mich natürlich gefreut, doppelt gefreut, einmal weil Wortmeldungen Taddeos eher selten geworden sind, ein andermal weil die Erwähnung meiner Wenigkeit mich ehrt, aber Protasius war schneller und wohl auch besser.

Protasius' Ausführungen ist, wie üblich, wenig hinzuzufügen.

Man könnte vielleicht noch ergänzen, daß an Allerseelen alle Altäre privilegiert sind, also nicht nur die, welche in unseren Kirchen durch die Überschrift "Altare privilegiatum" (bzw. Varianten) für alle Tage des Jahres als solche gekennzeichnet sind.
Privilegiert bedeutet, daß eine an diesem Altar zelebrierte Messe mit einem vollkommenen Ablaß verbunden ist, der allerdings nur der Seele des (einen) Verstorbenen, für den die Messe appliziert wird, zukommt (in modum suffragii).
Der morgige Tag mit seinen drei Messen ist somit ein großer Trost für die armen Seelen, dessen man bewußt sein sollte, jetzt wo die meisten der privilegierten Altäre in unseren Kirchen verwaist dastehen und darauf niemals mehr eine Messe gefeiert wird. :nein:
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
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Dubitans
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Dubitans »

Grüß Gott allerseits!
Eine Frage zur Körperhaltung beim Gebet.
Wenn man zu den Heiligen betet oder auch den Rosenkranz, also nicht die Allerheiligste Dreifaltigkeit noch eine ihrer Personen im Gebet adressiert, ist es dann überhaupt angemessen, zu knien? Oder sitzt man da?
Vielen Dank für die Hilfe! :huhu:

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Juergen
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Juergen »

Man verehrt Heilige und man betet sie nicht an. Anbetung gebührt allein Gott.

Die Körperhaltung ist im Prinzip egal.

Vor ausgesetztem Allerheiligsten geziemt es sich zu knien. Wenn man allerdings über mehrere Stunden, z.B. bei einer Ewigen Anbetung, vor dem Allerheiligsten betet, so meine ich, wird es der Herrgott nicht übel nehmen, wenn man sich zwischendurch hinstellt oder setzt. Es ist ja auch bei Sakramentsandachten so üblich, daß abwechselnd gebetet und gesungen wird. Beim Singen steht man dann.
Gruß Jürgen

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martin v. tours
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von martin v. tours »

Vielleicht ist der text interessant zum Thema Gebetshaltung:

http://www.goerres-gesellschaft-rom.de/ ... g_komp.pdf
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Elisabeth90
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Elisabeth90 »

Eine Frage zum Patrozinium einer Kirche.
Wann wird denn das Patrozinium gefeiert wenn die Kirche ein Doppelpatrozinium trägt? In meiner Gegend gibt es zwei mit Doppelpatronat : St. Georg (23. April) und St. Sebastian ( 20. Januar) sowie St. Pankratius (12.Mai) und Dorothea (6. Februar) .
Feiert man das Patrozinium dann 2x ?
Bin gerade leicht überfragt und hoffe auf hilfreiche Antwort.
Vergelt's Gott! :daumen-rauf:
"Seht, ich habe es immer gesagt: Man muss die Menschen froh machen."
Hl. Elisabeth v. Thüringen (1207-1231)

"Gott lieben heißt: Sich zu Gott auf die Reise machen. Diese Reise ist schön."
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Niels
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Niels »

In diesen Fällen ist ein Heiliger (Haupt-)Patron und einer Nebenpatron. Vermutlich sind dies in Deinem Fall Sebastian bzw. Pankratius.
Zwei Patrone gibt es z.B. bei Peter und Paul, Cosmas und Damian, Gervasius und Protasius und Chrysanthus und Daria - also dann, wenn diese einen gemeinsamen liturgischen Gedenktag haben.
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Protasius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Protasius »

Niels hat geschrieben:
Dienstag 8. Dezember 2020, 15:31
In diesen Fällen ist ein Heiliger (Haupt-)Patron und einer Nebenpatron. Vermutlich sind dies in Deinem Fall Sebastian bzw. Pankratius.
Zwei Patrone gibt es z.B. bei Peter und Paul, Cosmas und Damian, Gervasius und Protasius und Chrysanthus und Daria - also dann, wenn diese einen gemeinsamen liturgischen Gedenktag haben.
Der Festtag des Hauptpatrons wird dann als Fest I. Klasse (1962) bzw. als Hochfest (NOM) begangen, und steht somit im Range über einem gewöhnlichen Sonntage; der Nebenpatron wird als Fest II. Klasse (1962) bzw. als gebotener Gedenktag (NOM) begangen, steht also im Range niedriger als ein gewöhnlicher Sonntag.
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Lycobates
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Lycobates »

Niels hat geschrieben:
Dienstag 8. Dezember 2020, 15:31
In diesen Fällen ist ein Heiliger (Haupt-)Patron und einer Nebenpatron. Vermutlich sind dies in Deinem Fall Sebastian bzw. Pankratius.
Zwei Patrone gibt es z.B. bei Peter und Paul, Cosmas und Damian, Gervasius und Protasius und Chrysanthus und Daria - also dann, wenn diese einen gemeinsamen liturgischen Gedenktag haben.
Nicht unbedingt.
Es kann auch zwei Patroni aeque principales (gleichermaßen Hauptpatrone) geben, deren Feste an verschiedenen Daten gefeiert werden. Dann werden beide Patrozinien an ihren jeweiligen Tagen begangen, nach dem Meßbuch von 1920 als Duplex I. cl. mit gewöhnlicher Oktav (semiduplex innerhalb; duplex majus am Oktavtag), mit möglicher äußerer Feier am dazwischenfallenden Sonntag. (Die Oktav wird nur vom Säkularklerus des Ortes gefeiert, Regularkleriker feiern nur das Fest samt Offizium ohne Oktav)
Ein Nebenpatron hätte den Rang eines Duplex II. cl. (verdrängt auch eine Dominica minor), und nur octava simplex (am Oktavtag).
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Elisabeth90
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Elisabeth90 »

Richtig Niels Pankratius und Georg , Sebastian kam später dazu.
An die weiteren Autoren: Vielen Dank für die interessanten Antworten :daumen-rauf: Man lernt halt nie aus ;D
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Lycobates
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Lycobates »

Niels hat geschrieben:
Dienstag 8. Dezember 2020, 15:31
Zwei Patrone gibt es z.B. bei Peter und Paul, Cosmas und Damian, Gervasius und Protasius und Chrysanthus und Daria - also dann, wenn diese einen gemeinsamen liturgischen Gedenktag haben.
Diese Heiligen, die zusammengehören (weil sie leibliche Brüder sind oder sonst in einem engen Verhältnis zueinander stehen) werden im Patrozinium nie getrennt, auch wenn nur einer von ihnen Patron ist (es gibt Paulskirchen, wo Peter nicht Patron ist, und umgekehrt). Man nimmt ihre gemeinsame Messe mit der Oration, wo sie alle genannt werden. Ebenso das Offizium.

Das ist aber nicht der Fall, wenn nicht zusammengehörende Heilige in einem Formular gefeiert werden, und nur einer von ihnen ist Patron. Dann werden sie getrennt (wenn nicht andere Bestimmungen greifen, wie in Paris für Dionysius und Gefährten).

Ein interessanter Fall ist da der vorhin genannte Sankt Pankratius (es war auch der Hauptpatron unserer ehemaligen, heute NOMifizierten und entsprechend untergegangenen Heimatpfarrei), der (seit dem 13. Jh.) liturgisch in nur einem Meßformular zusammen mit den heiligen Nereus, Achilleus und Domitilla begangen wird, mit denen er aber nicht in einem engeren Verhältnis steht. Pankratius lebte uns starb Ende des 3. Jh. (unter Diokletian); Nereus, Achilleus und ihre Herrin Domitilla bereits im 1. Jh.

Wo Pankratius Patron ist, nimmt man die Messe aus dem passenden Commune, unter Beibehaltung der Eigenteile (wenn es sie gibt, das wären in unserem Fall zumindest der Introitus, die Epistel, das Alleluja und das Evangelium), die Orationen aber aus der Messe pro uno Martyre (Protexisti), sodann das Gedächntis der drei anderen separat aus der Messe pro pluribus Martyribus (Sancti tui).

Auch das Offizium muß man zusammenbasteln.
Man nimmt das dem Patron entsprechende Commune und liest in der zweiten Nokturn in der lectio historica nur die Eigenteile, die diesen Patron betreffen, unter Auslassung des weiteren, jedenfalls wenn sich der Text einfach zerlegen läßt. Man ergänzt ggf. mit Lesungen aus dem Commune.
(dazu Decr. auth. d.J. 1677, n° 1589 ad 2)
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philipp

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von philipp »

Warum schreibt man DiÖzEse, sagt aber DiEzÖse? :hmm:

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Lycobates
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Lycobates »

philipp hat geschrieben:
Dienstag 8. Dezember 2020, 19:01
Warum schreibt man DiÖzEse, sagt aber DiEzÖse? :hmm:
Sagt man das?
Dann sagt man es falsch.
:breitgrins:

Das Grundwort ist dioecesis/διοίκησις.
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Niels
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Niels »

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Protasius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Protasius »

philipp hat geschrieben:
Dienstag 8. Dezember 2020, 19:01
Warum schreibt man DiÖzEse, sagt aber DiEzÖse? :hmm:
Ich kann mich nicht erinnern, daß ich das jemals gehört so hätte. Aussprachen wie Diözöse sind mir zwar schon untergekommen, aber glücklicherweise nur sehr selten.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

philipp

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von philipp »

vielleicht eine österreichische eigenheit.

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Hubertus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Hubertus »

Protasius hat geschrieben:
Dienstag 8. Dezember 2020, 19:19
philipp hat geschrieben:
Dienstag 8. Dezember 2020, 19:01
Warum schreibt man DiÖzEse, sagt aber DiEzÖse? :hmm:
Ich kann mich nicht erinnern, daß ich das jemals gehört so hätte. Aussprachen wie Diözöse sind mir zwar schon untergekommen, aber glücklicherweise nur sehr selten.
Also hier in Bayern hört man es schon regelmäßig, vllt. sogar häufiger als die korrekte Aussprache. Ich habe es mir immer damit erklärt, daß die Lautfolge ie einerseits viel häufiger ist als , die Endung auf öse andererseits auch geläufig ist, analog zu 'Friseuse', 'Fritteuse' etc, also schlicht eine "schlampige" Aussprachevariante.

In Bayern zumindest scheint mir jedoch ohnehin das Wort "(Erz-)Bistum" ggü. Diözese (wie auch immer ausgesprochen) zu prävalieren.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Siard
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Siard »

philipp hat geschrieben:
Dienstag 8. Dezember 2020, 19:58
vielleicht eine österreichische eigenheit.
Glaub ich nicht. In meiner Jugend in D war eine in der Region verbreitete Aussprache ›Diozöse‹.

philipp

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von philipp »

Siard hat geschrieben:
Dienstag 8. Dezember 2020, 20:15
philipp hat geschrieben:
Dienstag 8. Dezember 2020, 19:58
vielleicht eine österreichische eigenheit.
Glaub ich nicht. In meiner Jugend in D war eine in der Region verbreitete Aussprache ›Diozöse‹.
;D

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Lycobates
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Lycobates »

Siard hat geschrieben:
Dienstag 8. Dezember 2020, 20:15
philipp hat geschrieben:
Dienstag 8. Dezember 2020, 19:58
vielleicht eine österreichische eigenheit.
Glaub ich nicht. In meiner Jugend in D war eine in der Region verbreitete Aussprache ›Diozöse‹.
Das kenne ich auch.
Erst Metathese, dann proleptische Assimilation.
Häufig bei Ungebildeten, oder nach einer Flasche Chablis.
:breitgrins:
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Sperling »

philipp hat geschrieben:
Dienstag 8. Dezember 2020, 19:58
vielleicht eine österreichische eigenheit.
nein, ist es sicher nicht - ich habe das überhaupt noch nie so gehört :neinfreu:

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Senensis
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von Senensis »

philipp hat geschrieben:
Dienstag 8. Dezember 2020, 19:01
Warum schreibt man DiÖzEse, sagt aber DiEzÖse? :hmm:
Das habe ich mich ganz früher auch gefragt! Hab es mir aber mit Aussprachebequemlichkeit erklärt und mich schnell daran gewöhnt.
et nos credidimus caritati

philipp

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI

Beitrag von philipp »

Senensis hat geschrieben:
Freitag 11. Dezember 2020, 18:17
philipp hat geschrieben:
Dienstag 8. Dezember 2020, 19:01
Warum schreibt man DiÖzEse, sagt aber DiEzÖse? :hmm:
Das habe ich mich ganz früher auch gefragt! Hab es mir aber mit Aussprachebequemlichkeit erklärt und mich schnell daran gewöhnt.
... warum ich daran selbst nicht gedacht habe... keine ahnung.. aber das ist wohl der grund :)

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