Nachrichten aus der Weltkirche IV

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Lycobates
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Lycobates »

Juergen hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 19:09
HeGe hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 14:51
HeGe hat geschrieben:
Donnerstag 6. August 2020, 12:38
kath.net hat geschrieben:

Aufregung in US-Bistum Detroit: Priester stellt bei Familienvideo fest, dass er ungültig getauft war

[...] Bei einem unserer Priester in der Erzdiözese Detroit wirkte diese Nachricht besonders verheerend. Priester Matthew Hood, Absolvent des Sacred Heart Major Seminary, der im Juni 2017 zum Priester geweiht wurde, hatte kürzlich ein Familienvideo über seine Taufe als Kind angesehen und dabei festgestellt, dass der feiernde Diakon beschlossen hatte, die richtigen Worte zu ändern, also die Taufformel) benutzte „Wir taufen“ anstelle von „Ich taufe“.

Pater Hood kontaktierte sofort die Erzdiözese und es wurden die korrekten Schritte unternommen, um seine Situation zu verbessern. Er wurde kürzlich gültig getauft. Da andere Sakramente ohne gültige Taufe nicht gültig in der Seele empfangen werden können, wurde Pater Hood kürzlich auch gültig gefirmt, zum Durchgangsdiakon und dann zum Priester geweiht. [...]

[...] Diese Nachricht betrifft auch viele, die mit Priester Dr. Hood in den letzten drei Jahren, in denen seine Fähigkeit, gültige Sakramente zu feiern, stark eingeschränkt war. Weitere Informationen zu den Auswirkungen auf jedes Sakrament finden Sie hier (Link). Die Pfarreien, für die Priester Hood beauftragt wurde – Divine Child in Dearborn und St. Lawrence in Utica – werden mit der Erzdiözese zusammenarbeiten, damit bei jenen, die bei Priester Dr. Hood um Sakramente ersuchten, die einzelnen Umstände untersucht und korrigiert werden können. [...]
:glubsch:

Da sieht man, welche Folgen solche Eigenmächtigkeiten nach sich ziehen können. :nein:
Und wie sieht es mit den Sakramenten aus, die er als vermeintlich gültig geweihter Priester gespendet hat?
Schmort jetzt der Pönitent in der Hölle, weil die Abolution ungültig war?
Wenn der Pönitent eine vollkommene Reue und den richtigen Vorsatz hatte, dürfte alles in Ordnung sein.
(Allerdings hätte er zwar die Vergebung, aber kein Sakrament erhalten).
Zuletzt geändert von Lycobates am Montag 24. August 2020, 21:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Lycobates »

Protasius hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 19:43
Juergen hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 19:09
HeGe hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 14:51
:glubsch:

Da sieht man, welche Folgen solche Eigenmächtigkeiten nach sich ziehen können. :nein:
Und wie sieht es mit den Sakramenten aus, die er als vermeintlich gültig geweihter Priester gespendet hat?
Schmort jetzt der Pönitent in der Hölle, weil die Abolution ungültig war?
Man stelle sich erst die Probleme vor, wenn es herausgekommen wäre, nachdem der nichtgetaufte Nichtpriester zum Nichtbischof geweiht worden wäre …

Das Problem kommt mir bekannt vor aus „Der Name der Rose“, wo berichtet wird, ein Priester hätte – jedoch nicht mutwillig, sondern aufgrund seiner Ungebildetheit – getauft In nomine Patris et Filiae et Spiritus Sancti.
Das wäre aber gültig. Siehe Papst Zacharias.
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Lycobates »

HeGe hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 14:51
HeGe hat geschrieben:
Donnerstag 6. August 2020, 12:38
Presseamt des Hl. Stuhls hat geschrieben:
ANTWORT AUF VORGELEGTE DUBIA

über die Gültigkeit der Taufe unter Anwendung der Formel
«Wir taufen dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes»

[...]
kath.net hat geschrieben:
Aufregung in US-Bistum Detroit: Priester stellt bei Familienvideo fest, dass er ungültig getauft war

[...] Bei einem unserer Priester in der Erzdiözese Detroit wirkte diese Nachricht besonders verheerend. Priester Matthew Hood, Absolvent des Sacred Heart Major Seminary, der im Juni 2017 zum Priester geweiht wurde, hatte kürzlich ein Familienvideo über seine Taufe als Kind angesehen und dabei festgestellt, dass der feiernde Diakon beschlossen hatte, die richtigen Worte zu ändern, also die Taufformel) benutzte „Wir taufen“ anstelle von „Ich taufe“.

Pater Hood kontaktierte sofort die Erzdiözese und es wurden die korrekten Schritte unternommen, um seine Situation zu verbessern. Er wurde kürzlich gültig getauft. Da andere Sakramente ohne gültige Taufe nicht gültig in der Seele empfangen werden können, wurde Pater Hood kürzlich auch gültig gefirmt, zum Durchgangsdiakon und dann zum Priester geweiht. [...]

[...] Diese Nachricht betrifft auch viele, die mit Priester Dr. Hood in den letzten drei Jahren, in denen seine Fähigkeit, gültige Sakramente zu feiern, stark eingeschränkt war. Weitere Informationen zu den Auswirkungen auf jedes Sakrament finden Sie hier (Link). Die Pfarreien, für die Priester Hood beauftragt wurde – Divine Child in Dearborn und St. Lawrence in Utica – werden mit der Erzdiözese zusammenarbeiten, damit bei jenen, die bei Priester Dr. Hood um Sakramente ersuchten, die einzelnen Umstände untersucht und korrigiert werden können. [...]
:glubsch:

Da sieht man, welche Folgen solche Eigenmächtigkeiten nach sich ziehen können. :nein:
Tja, man ist eben bei Konzilens, in der brave new church, oder man ist es nicht.
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Lycobates »

Juergen hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 20:08
In dem Text steht, daß er erst zum Diakon geweiht wurde, bevor im die Priesterweihe gespendet wurde.
War das notwendig?
Nein.
Die gültige Priesterweihe allein subsumiert Diakonat, Subdiakonat und niedere Weihen, sollten die nicht schon gespendet sein.
Ein solcher Vorgang ist aber irregulär.

(Im Institut Mater Boni Consilii bei Turin wurde vor ein paar Wochen ein zum überlieferten Glauben bekehrter NOM-Kleriker, ein schon älterer Mann, von Bf. Stuyver nachgeweiht, schon der dritte aus einem italienischen Bistum in den vergangenen paar Jahren. Niedere Weihen und Subdiakonat absolut, Diakonat und Presbyterat bedingt. Natürlich feiert er nun nur noch die Messe, und zwar una cum omnibus orthodoxis.)
Juergen hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 20:08
Sagen wir mal ein Laie wird zum Kardinal ernannt. Wird der tatsächlich erst zum Diakon, dann zum Priester und schließlich zum Bischof geweiht?
Ein Kardinal braucht doch kein Priester zu sein!
Juergen hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 20:08
Reicht da nicht die Bischofsweihe, die ja alle Vollmacht beinhaltet.
:hmm:
Nein, eine Bischofsweihe per saltum, ohne vorherige Priesterweihe, wäre nach heutiger allgemeinen Auffassung ungültig.
Die Form lautet ja auch: Comple in sacerdote tuo ministerii tui summam ...
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Protasius
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Protasius »

Juergen hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 20:08
In dem Text steht, daß er erst zum Diakon geweiht wurde, bevor im die Priesterweihe gespendet wurde.
War das notwendig?
Sagen wir mal ein Laie wird zum Kardinal ernannt. Wird der tatsächlich erst zum Diakon, dann zum Priester und schließlich zum Bischof geweiht?
Reicht da nicht die Bischofsweihe, die ja alle Vollmacht beinhaltet.

:hmm:
Eine ordinatio per saltum wäre zwar gültig, aber nicht erlaubt. Und da das nachkonziliare Pontifikale die Spendung der Diakonenweihe und der Priesterweihe in derselben Messe ausschließt, kommt man dann unter zwei Bischofsmessen nicht aus, selbst wenn die Interstitien zwischen den Weihen erlassen werden.

Nach dem Caeremoniale sanctae romanae ecclesiae wurden im Falle, daß ein Laie zum Papst gewählt, sämtliche niederen und höheren Weihen gespendet; das konnte auch in einer einzigen Messe passieren, wenn der papa electus das so wollte. In früheren Jahrhunderten geschahen Bischofsweihe und Papstkrönung in einer einzigen Feier, später wurde einem Erwählten dann noch im Konklave die Bischofsweihe gespendet; das letzte Mal war das bei Gregor XVI. der Fall, der Kardinaldiakon war und auch tatsächlich nur die Diakonenweihe empfangen hatte.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Juergen
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Juergen »

Lycobates hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 21:29
Juergen hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 20:08
Sagen wir mal ein Laie wird zum Kardinal ernannt. Wird der tatsächlich erst zum Diakon, dann zum Priester und schließlich zum Bischof geweiht?
Ein Kardinal braucht doch kein Priester zu sein!
Can. 351 — § 1. Der Papst wählt die Männer, die zu Kardinälen erhoben werden sollen, frei aus; sie müssen wenigstens die Priesterweihe empfangen haben, sich in Glaube, Sitte, Frömmigkeit sowie durch Klugheit in Verwaltungsangelegenheiten auszeichnen; wer noch nicht Bischof ist, muß die Bischofsweihe empfangen


Gruß Jürgen

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Lycobates
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Lycobates »

Protasius hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 21:35
[...]
später wurde einem Erwählten dann noch im Konklave die Bischofsweihe gespendet; das letzte Mal war das bei Gregor XVI. der Fall, der Kardinaldiakon war und auch tatsächlich nur die Diakonenweihe empfangen hatte.
Pater Mauro Cappellari war Priester seit 1787.
Zum Bischof wurde er am 6. Februar 1831 geweiht, 4 Tage nach seiner Wahl zum Papst, als Gregor XVI.
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Lycobates »

Juergen hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 21:56
Lycobates hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 21:29
Juergen hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 20:08
Sagen wir mal ein Laie wird zum Kardinal ernannt. Wird der tatsächlich erst zum Diakon, dann zum Priester und schließlich zum Bischof geweiht?
Ein Kardinal braucht doch kein Priester zu sein!
Can. 351 — § 1. Der Papst wählt die Männer, die zu Kardinälen erhoben werden sollen, frei aus; sie müssen wenigstens die Priesterweihe empfangen haben, sich in Glaube, Sitte, Frömmigkeit sowie durch Klugheit in Verwaltungsangelegenheiten auszeichnen; wer noch nicht Bischof ist, muß die Bischofsweihe empfangen


:kugel:

(Diese Regel gilt nur im Zirkus Roncalli)
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Lycobates
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Lycobates »

Protasius hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 21:35
Juergen hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 20:08
In dem Text steht, daß er erst zum Diakon geweiht wurde, bevor im die Priesterweihe gespendet wurde.
War das notwendig?
Sagen wir mal ein Laie wird zum Kardinal ernannt. Wird der tatsächlich erst zum Diakon, dann zum Priester und schließlich zum Bischof geweiht?
Reicht da nicht die Bischofsweihe, die ja alle Vollmacht beinhaltet.

:hmm:
Eine ordinatio per saltum wäre zwar gültig, aber nicht erlaubt. Und da das nachkonziliare Pontifikale die Spendung der Diakonenweihe und der Priesterweihe in derselben Messe ausschließt, kommt man dann unter zwei Bischofsmessen nicht aus, selbst wenn die Interstitien zwischen den Weihen erlassen werden.

Nach dem Caeremoniale sanctae romanae ecclesiae wurden im Falle, daß ein Laie zum Papst gewählt, sämtliche niederen und höheren Weihen gespendet; das konnte auch in einer einzigen Messe passieren, wenn der papa electus das so wollte. In früheren Jahrhunderten geschahen Bischofsweihe und Papstkrönung in einer einzigen Feier, später wurde einem Erwählten dann noch im Konklave die Bischofsweihe gespendet; das letzte Mal war das bei Gregor XVI. der Fall, der Kardinaldiakon war und auch tatsächlich nur die Diakonenweihe empfangen hatte.
Der letzte Kardinaldiakon, der nur Diakon war, war der Kardinal Theodulf Mertel (1806-1899), 1858 als Subdiakon von Papst Pius IX. zum Kardinal ernannt und von ihm zum Diakon geweiht. Er wurde aber niemals Priester oder Bischof. Er krönte 1878 Leo XIII. zum Papst. Sein Privatsekretär war der spätere Kardinal (Pietro) Gasparri, der für ihn jeden Morgen die Messe zelebrierte.

Auch der berühmte Kardinal-Staatssekretär von 1848 bis 1876 Papst Pius’ IX., Giacomo Antonelli, war zeitlebens Diakon.

Die Idee, ein Kardinal müsse Priester und gar Bischof sein, ist eine Verirrung der letzten Jahrzehnte.
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Petrus
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Petrus »

danke, Lycobates, für die Klarstellung.

Übrigens, dazu noch zum Thema:
wikipedia hat geschrieben:Auch verzichtete Scheffczyk angesichts seines hohen Alters darauf, anlässlich seiner Kardinalskreierung die Bischofsweihe zu empfangen, wie es das Kirchenrecht fordert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Leo_Schef ... e_Laufbahn

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Lycobates
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Lycobates »

Lycobates hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 22:24
Protasius hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 21:35
Juergen hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 20:08
In dem Text steht, daß er erst zum Diakon geweiht wurde, bevor im die Priesterweihe gespendet wurde.
War das notwendig?
Sagen wir mal ein Laie wird zum Kardinal ernannt. Wird der tatsächlich erst zum Diakon, dann zum Priester und schließlich zum Bischof geweiht?
Reicht da nicht die Bischofsweihe, die ja alle Vollmacht beinhaltet.

:hmm:
Eine ordinatio per saltum wäre zwar gültig, aber nicht erlaubt. Und da das nachkonziliare Pontifikale die Spendung der Diakonenweihe und der Priesterweihe in derselben Messe ausschließt, kommt man dann unter zwei Bischofsmessen nicht aus, selbst wenn die Interstitien zwischen den Weihen erlassen werden.

Nach dem Caeremoniale sanctae romanae ecclesiae wurden im Falle, daß ein Laie zum Papst gewählt, sämtliche niederen und höheren Weihen gespendet; das konnte auch in einer einzigen Messe passieren, wenn der papa electus das so wollte. In früheren Jahrhunderten geschahen Bischofsweihe und Papstkrönung in einer einzigen Feier, später wurde einem Erwählten dann noch im Konklave die Bischofsweihe gespendet; das letzte Mal war das bei Gregor XVI. der Fall, der Kardinaldiakon war und auch tatsächlich nur die Diakonenweihe empfangen hatte.
Der letzte Kardinaldiakon, der nur Diakon war, war der Kardinal Theodulf Mertel (1806-1899), 1858 als Subdiakon von Papst Pius IX. zum Kardinal ernannt und von ihm zum Diakon geweiht. Er wurde aber niemals Priester oder Bischof. Er krönte 1878 Leo XIII. zum Papst. Sein Privatsekretär war der spätere Kardinal (Pietro) Gasparri, der für ihn jeden Morgen die Messe zelebrierte.

Auch der berühmte Kardinal-Staatssekretär von 1848 bis 1876 Papst Pius’ IX., Giacomo Antonelli, war zeitlebens Diakon.

Die Idee, ein Kardinal müsse Priester und gar Bischof sein, ist eine Verirrung der letzten Jahrzehnte.
Ein weiteres Beispiel, das mir besonders gefällt, ist Don Luis Antonio de Borbón y Farnesio (1727-1785), Infant von Spanien, jüngster Sohn des Königs Philipp V.
Auf Drängen seines Vaters wurde er 1735, acht Jahre alt, von Papst Klemens XII. zum Administrator der weltlichen Angelegenheiten der Erzdiözese Toledo und zum Kardinal ernannt.
Am 13. März 1736 ergriff das Männlein feierlich Besitz seines Erzbistums und zehn Tage später wurde ihm in Madrid das (wie ich vermute) maßgeschneiderte rote Hütchen aufgesetzt.

Bild

Er wurde Kardinaldiakon von Santa Maria della Scala, nahm aber 1740 klugerweise (er war erst dreizehn Jahre alt) nicht am Konklave teil, aus dem Kardinal Prospero Lambertini als Benedikt XIV. hervorging, der ihn 1741 noch zum Administrator der Erzdiözese Sevilla ernannte.

Da er aber keine Berufung zum Priester und zu einem Leben der Enthaltsamkeit (das er als Laienkardinal zu führen gehalten war) verspürte, dankte er 1754, 27 Jahre alt, als Kardinal und zweifacher Erzbischof ab, was vom Papst im Konsistorium vom 18. Dezember akzeptiert wurde.

Seinem Bruder, König Karl III., schrieb er später:
Debo confesaros que el único motivo que tuve, en otros días para renunciar al gobierno de las mitras, fue la íntima convicción en que estaba de que no tenía vocación para el estado eclesiástico, y antes bien, de sentirme con inclinaciones incompatibles de aquel santo estado."
(Ich muß Euch gestehen, daß der einzige Grund, der mich dazu veranlaßt hat, damals allen bischöflichen Würden zu entsagen, die innerliche Überzeugung war, keine Berufung zum geistlichen Stand zu haben, ja sogar Regungen zu verspüren, die mit diesem heiligen Stand unvereinbar sind.)
Ein Ehrenmann!

Er heiratete (zur linken Hand, aber das ist eine andere Geschichte), im Jahre 1776 und starb 1785.
Sein Sohn, Don Luis María, wurde (geweihter) Erzbischof von Toledo und Kardinal, und ist es geblieben!
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Juergen
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Juergen »

Petrus hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 23:05
danke, Lycobates, für die Klarstellung.

Übrigens, dazu noch zum Thema:

wikipedia hat geschrieben:Auch verzichtete Scheffczyk angesichts seines hohen Alters darauf, anlässlich seiner Kardinalskreierung die Bischofsweihe zu empfangen, wie es das Kirchenrecht fordert.


https://de.wikipedia.org/wiki/Leo_Schef ... e_Laufbahn
Thema verfehlt.
Setzen!

Gruß Jürgen

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Petrus
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Petrus »

Juergen hat geschrieben:
Dienstag 25. August 2020, 09:45
Thema verfehlt.
Setzen!
im Grunde hast Du da ja recht. (das war einfach für mich eine dankbare Erinnerung an meinen theologischen Lehrer, Prof. Scheffczyk, den (nicht nur) ich sehr gern gehört habe. an der LMU.

das aber - wie es Robert gelegentlich, und das vollkommen zu Recht - zu sagen pflegt, gehört hier nicht zum Thema.

schönen Tag noch, wünscht

Petrus :)

HeGe
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von HeGe »

HeGe hat geschrieben:
Mittwoch 29. Juli 2020, 15:48
Fortbildungsveranstaltung für deutsche Bischöfe:
kath.net hat geschrieben: Vatikan bietet deutschen Bischöfen Gespräch zu Reformpapier an

Kleruskongregation will "Zweifel und Verblüffung über Instruktion beseitigen" [...]
Vatican News hat geschrieben: Gespräche zu Vatikan-Pfarreireform-Papier in Rom geplant

[...] Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, werde das Gesprächsangebot annehmen, das der Präfekt der vatikanischen Kleruskongregation, Kardinal Beniamino Stella, gemacht hatte. Bätzing wolle vorschlagen, das Gespräch mit dem Präsidium des Synodalen Weges zu führen, da Bischöfe, Priester, Diakone und Laien in der Instruktion gleichermaßen angesprochen werden. [...]

Wenn die das Präsidium des synodalen Irrwegs mitnehmen, sollte man das Gespräch aber eher im Palazzo del Sant’Uffizio führen, als bei der Kleruskongregation.
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Lycobates »

HeGe hat geschrieben:
Dienstag 25. August 2020, 13:51
HeGe hat geschrieben:
Mittwoch 29. Juli 2020, 15:48
Fortbildungsveranstaltung für deutsche Bischöfe:
kath.net hat geschrieben: Vatikan bietet deutschen Bischöfen Gespräch zu Reformpapier an

Kleruskongregation will "Zweifel und Verblüffung über Instruktion beseitigen" [...]
Vatican News hat geschrieben: Gespräche zu Vatikan-Pfarreireform-Papier in Rom geplant

[...] Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, werde das Gesprächsangebot annehmen, das der Präfekt der vatikanischen Kleruskongregation, Kardinal Beniamino Stella, gemacht hatte. Bätzing wolle vorschlagen, das Gespräch mit dem Präsidium des Synodalen Weges zu führen, da Bischöfe, Priester, Diakone und Laien in der Instruktion gleichermaßen angesprochen werden. [...]

Wenn die das Präsidium des synodalen Irrwegs mitnehmen, sollte man das Gespräch aber eher im Palazzo del Sant’Uffizio führen, als bei der Kleruskongregation.
oder in der Via delle botteghe oscure ...
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Libertas Ecclesiae
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Vatikan: Das Ende der Gespensteraudienzen - aber...
Es kommen Fragen auf, denn: erstaunlicherweise sollen die Generalaudienzen natürlich gemäß den Gesundheitsanweisungen der italienischen Behörden stattfinden. Dazu gehören verpflichtend die omnipräsenten Gesichtsmasken und das obligatorische „social distancing“ zusammen mit an allen Ecken positioniertem Desinfektionsgel und Aufsichtspersonal. Und wo sollen sie stattfinden? Im Hof des Päpstlichen Palastes „San Damaso“.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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Protasius
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Protasius »

Juergen hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 19:09
Und wie sieht es mit den Sakramenten aus, die er als vermeintlich gültig geweihter Priester gespendet hat?
Schmort jetzt der Pönitent in der Hölle, weil die Abolution ungültig war?
Der Erzbischof von Detroit hat dazu in einem Brief an die Erzdiözese folgendes geschrieben (Übersetzung von kath.net):
Die Kirche erkennt nach dem Gedanken des heiligen Thomas von Aquin an, dass Gott sich an die Sakramente gebunden hat, aber er selbst nicht durch die Sakramente gebunden ist. Dies bedeutet, dass wir zwar die Gewissheit haben können, dass Gott immer durch die Sakramente wirkt, wenn sie vom Geistlichen ordnungsgemäß gespendet werden, Gott jedoch ist insoweit nicht an die Sakramente gebunden, als er seine Gnade auf souveräne Weise erweitern kann und das auch tut. Wir können sicher sein, dass alle, die sich in gutem Glauben an Priester Hood wandten, um die Sakramente zu empfangen, nicht mit leeren Händen weggingen. Wir wissen, dass unser Herr in seiner unendlichen Liebe zu uns (auch in diesen Fällen) ein gewisses Maß an Gnade gewirkt hat. Gott wird von jenen Herzen angezogen, die ihm in Liebe offen stehen.

Gleichzeitig sind die Sakramente, wenn sie richtig verabreicht werden, sichtbare Riten und wirksame Kanäle, durch die die heiligende Gnade Gottes zu denen fließt, die sie mit der richtigen Disposition empfangen. Die heiligende Gnade ist notwendig, damit eine Seele die Ewigkeit im Himmel verbringen kann, und eine gültige sakramentale Taufe garantiert, dass diese Gnade in die Seele gelegt wurde. Sünde ist ein Verlust der heiligmachenden Gnade, aber alle Sakramente wirken gemäß ihrem Zweck, heiligende Gnade in der Seele zu geben und zu stärken. Diese Gnade ist ein Schatz der Schätze, und wir müssen alles tun, um die Integrität der Sakramente zu schützen, durch die wir sie erhalten. Es ist die Pflicht der örtlichen Kirche, dafür zu sorgen, dass jeder, der ihr anvertraut wird, den vollen Nutzen und die Gewissheit hat, die sich aus dem gültigen Empfang der Sakramente ergeben, die uns gegeben wurden, um uns auf dem Weg zum Himmel so sicher wie möglich zu halten.
Die Eigenmächtigkeiten des Diakons waren übrigens schon vor langer Zeit bekannt; er wurde 1999 ermahnt, das zu unterlassen, und hat danach ordentlich weitergetauft. Allerdings war man im Ordinariat wohl davon ausgegangen, daß er von 1986 bis 1999 zwar unerlaubt, aber gültig getauft hat, als er an der Formel herumpfuschte.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von HeGe »

Italien: Neues Messbuch wird dem Papst vorgestellt

Wie weit sind eigentlich die deutschsprachigen Bistümer? :roll:
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Sascha B.
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Sascha B. »

HeGe hat geschrieben:
Samstag 29. August 2020, 14:25
Italien: Neues Messbuch wird dem Papst vorgestellt

Wie weit sind eigentlich die deutschsprachigen Bistümer? :roll:
Die hängen noch beim "pro multis" fest. :pfeif:
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

HeGe
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von HeGe »

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HeGe
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von HeGe »

Abtei Dormitio hat geschrieben: Generalsanierung der Dormitio

Wunderbare Nachrichten! Wir können nun dank der besonderen finanziellen Hilfe durch das Auswärtige Amt mit der notwendigen Generalsanierung unserer Abtei beginnen. [...]
:daumen-rauf:
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Juergen
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Juergen »

Liturgische Unsicherheiten können ja nicht früh genug geklärt werden, damit sich jeder darauf einstellen kann. Bereits im Mai d. J. klärte die Liturgiekongregation darüber auf, wie bestimmte Feste im Jahre 2022 zu feiern sind.
http://www.cultodivino.va/content/culto ... /2020.html

Gut, das das schonmal geklärt wurde. :daumen-rauf:
Gruß Jürgen

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Juergen
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Juergen »

Leider ist der Brief, den S.R.E. Card. Sarah geschrieben hat, offenbar online nicht zu finden. Verschiedene Medien berichteten darüber. Die dt. Medien geben mehr oder weniger einheitlich ein ein KNA-Meldung weiter, wie hier z.B. haeretisch.de.
Bei Vatican-News gibt es verschiedensprachige Meldungen, darunter auch eine dt. Version:
Vatikan: „Virtuelle“ Messe ersetzt nicht die persönliche Teilnahme

In einem Brief an die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen bekräftigt Kardinal Robert Sarah die Notwendigkeit zur „Normalität des christlichen Lebens zurückzukehren“, wo der durch die Pandemie verursachte Gesundheitsnotstand dies zulässt: Die Teilnahme an der Messe mit Hilfe von Medien sei nicht mit der physischen Teilnahme in der Kirche vergleichbar, so der Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung.
Gruß Jürgen

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HeGe
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von HeGe »

HeGe hat geschrieben:
Montag 24. August 2020, 14:51
kath.net hat geschrieben:
Aufregung in US-Bistum Detroit: Priester stellt bei Familienvideo fest, dass er ungültig getauft war

[...]
:glubsch:

Da sieht man, welche Folgen solche Eigenmächtigkeiten nach sich ziehen können. :nein:

USA: Zweiter Fall eines ungültig getauften Priesters
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HeGe
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von HeGe »

katholisch.de hat geschrieben: Suspendierter Priester weigert sich, Treueeid zu unterschreiben

Weil er sich öffentlich für die Weihe von Frauen ausgesprochen hatte, wurde ein irischer Ordenspriester vor acht Jahren vom Vatikan suspendiert. Nun soll er seine Treue zur offiziellen Lehre der Kirche bekunden – ein Akt, den er ablehnt. [...]
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RomanesEuntDomus
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von RomanesEuntDomus »

HeGe hat geschrieben:
Samstag 19. September 2020, 16:21
katholisch.de hat geschrieben: Suspendierter Priester weigert sich, Treueeid zu unterschreiben

Weil er sich öffentlich für die Weihe von Frauen ausgesprochen hatte, wurde ein irischer Ordenspriester vor acht Jahren vom Vatikan suspendiert. Nun soll er seine Treue zur offiziellen Lehre der Kirche bekunden – ein Akt, den er ablehnt. [...]
Tony Flannery hat den Schrieb von der Glaubenskongregation ins Netz gestellt:

http://www.tonyflannery.com/document-i- ... ignatures/

Hier ist ein Teil seiner Antwort:

http://www.tonyflannery.com/my-real-res ... -document/

Zusammenfassung:
Er hofft, dass die Herren von der Glaubenskongregation sich bald von ihrer derzeitigen "offensichtlichen Besessenheit" (d.h. ihrer auffälligen, einseitigen Fixierung auf Sex und Gender) lösen können, damit sie sich endlich wieder den grundlegenderen Lehren der
Kirche zuwenden können.

HeGe
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von HeGe »

RomanesEuntDomus hat geschrieben:
Samstag 19. September 2020, 17:28
HeGe hat geschrieben:
Samstag 19. September 2020, 16:21
katholisch.de hat geschrieben: Suspendierter Priester weigert sich, Treueeid zu unterschreiben

Weil er sich öffentlich für die Weihe von Frauen ausgesprochen hatte, wurde ein irischer Ordenspriester vor acht Jahren vom Vatikan suspendiert. Nun soll er seine Treue zur offiziellen Lehre der Kirche bekunden – ein Akt, den er ablehnt. [...]
Tony Flannery hat den Schrieb von der Glaubenskongregation ins Netz gestellt:

http://www.tonyflannery.com/document-i- ... ignatures/

Hier ist ein Teil seiner Antwort:

http://www.tonyflannery.com/my-real-res ... -document/

Zusammenfassung:
Er hofft, dass die Herren von der Glaubenskongregation sich bald von ihrer derzeitigen "offensichtlichen Besessenheit" (d.h. ihrer auffälligen, einseitigen Fixierung auf Sex und Gender) lösen können, damit sie sich endlich wieder den grundlegenderen Lehren der
Kirche zuwenden können.
Aha, er tätigt irgendwelche glaubenswidrigen Aussagen und provoziert damit (vermutlich bewusst) eine Reaktion der Glaubenskongregation und wirft dann der Glaubenskongregation vor, dass sie das Thema anspricht. :patsch: Das muss irgendeine Häretikerlogik sein. Für mich klingt das eher, als wolle er hier Täter- und Opferrolle vertauschen.

Dass die Glaubenskongregation versucht, ihn auf den Weg des Glaubens zurückzuführen, ist nichts als ein Akt der Nächstenliebe und ihre Aufgabe. Er sollte sich das mit dem verlorenen Schaf noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Aber die Irrenden sind natürlich immer die anderen.
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von HeGe »

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HeGe
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von HeGe »

HeGe hat geschrieben:
Sonntag 20. September 2020, 18:37
Die nächste Rüge aus Rom:

https://www.domradio.de/themen/vatikan/ ... oliken-und
Kardinal Koch unterstützt die Glaubenskongregation:
Vatican News hat geschrieben: Kardinal Koch bekräftigt Nein zu ökumenischer Mahlgemeinschaft

[...] „Ich habe aber auch mit einzelnen Bischöfen in Deutschland über die Probleme des ÖAK-Dokumentes gesprochen.“ Vor einem Jahr habe er auch Bischof Georg Bätzing von Limburg, der das ÖAK-Dokument mit unterzeichnet hatte, seine Bedenken vorgetragen. „Es scheint ihn nicht überzeugt zu haben.“ [...]
Wen interessiert schon, was die Kurie sagt. "Ohne Juda, ohne Rom,..."
[...] „Ich habe aber auch von anderer Seite gehört, dass der Papst in persönlichen Gesprächen seine Sorge geäußert habe.“ Und zwar nicht nur zur Frage nach der Eucharistiegemeinschaft, „sondern über die Situation der Kirche in Deutschland überhaupt“.

Der Leiter des päpstlichen Einheitsrates rät den deutschen Bischöfen, die Wortmeldung aus der Glaubenskongregation ernst zu nehmen. Sie könnten jetzt „nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“. [...]
Spätestens beim ÖKT nächstes Jahr kommt es dann wohl zur Gretchenfrage für die DBK.
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HeGe
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von HeGe »

HeGe hat geschrieben:
Dienstag 22. September 2020, 13:57
Vatican News hat geschrieben: Kardinal Koch bekräftigt Nein zu ökumenischer Mahlgemeinschaft

[...] „Ich habe aber auch mit einzelnen Bischöfen in Deutschland über die Probleme des ÖAK-Dokumentes gesprochen.“ Vor einem Jahr habe er auch Bischof Georg Bätzing von Limburg, der das ÖAK-Dokument mit unterzeichnet hatte, seine Bedenken vorgetragen. „Es scheint ihn nicht überzeugt zu haben.“ [...]
Wen interessiert schon, was die Kurie sagt. "Ohne Juda, ohne Rom,..."
Bätzing stellt sich hinter „Gemeinsam am Tisch des Herrn“
HeGe hat geschrieben:
Dienstag 22. September 2020, 13:57
[...] „Ich habe aber auch von anderer Seite gehört, dass der Papst in persönlichen Gesprächen seine Sorge geäußert habe.“ Und zwar nicht nur zur Frage nach der Eucharistiegemeinschaft, „sondern über die Situation der Kirche in Deutschland überhaupt“.

Der Leiter des päpstlichen Einheitsrates rät den deutschen Bischöfen, die Wortmeldung aus der Glaubenskongregation ernst zu nehmen. Sie könnten jetzt „nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“. [...]
Spätestens beim ÖKT nächstes Jahr kommt es dann wohl zur Gretchenfrage für die DBK.
Ökumenischer Kirchentag pocht auf Gewissensentscheidung bei Eucharistieempfang und Abendmahl

Q.e.d., würde ich in beiden Fällen sagen.
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von HeGe »

Und noch zwei Stellungnahmen:

Absage der Mahlgemeinschaft: Reformer brauchen viel Geduld

Zu diesem unsäglichen Wort "Mahlgemeinschaft" würden mir ja viele schöne Karikaturen einfallen, wenn ich irgendwie besser im Zeichnen (bzw. Mahlen, äh... Malen ;) ) wäre. :nuckel:

Daraus:
[...] Zur psychologischen Seite gehören ebenso enttäuschte Erwartungen, auf protestantischer Seite, in konfessionsverbindenden Ehen und bei allen, die den Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt vorbereiten. [...]
Buhu. Das Leben ist kein Ponyhof.
[...] Es wäre hilfreich, wenn die Verantwortlichen im Vatikan die Lebenswirklichkeit im Land der Reformation stärker in den Blick nehmen würden. [...]
Hilfreich für wen? :ikb_devil2:


Sattler zu Mahlgemeinschaft: Vermisse Wertschätzung des Vatikans

Daraus:
[...] Seit vielen Jahrzehnten gebe es theologische Arbeiten zum Ämter- und Sakramentenverständnis. "Wir können nicht jedes Mal wieder von vorne beginnen, es liegen bereits so viele Studien vor, die keine Anerkennung finden", sagte die Münsteraner Professorin. [...]
Doch wohl vermutlich, weil die "Studien" nicht der katholischen Lehre entsprechen. Was soll sich daran durch Zeitablauf oder Wiederholung ändern? :hae?:
[...] "Wir sind gewiss bereit, unser Papier theologisch zu prüfen und weiterzuentwickeln, aber nur dann, wenn wenigstens die Perspektive besteht, dass sich dann auch in der Praxis etwas ändert." [...]
Das heißt, ohne diese Perspektive hören die auf zu murren? Bezweifle ich irgendwie.
[...] Sattler wies Kritik der Glaubenskongregation zurück, das Votum trenne Christus von der Kirche. Richtig sei, dass das Papier zwischen Jesus Christus, der zum Mahl einlade, und der Kirche unterscheide. Der Vorwurf der Trennung sei aber unzutreffend. [...]
Die Unterscheidung zwischen Christus und der Kirche ist das offensichtliche Problem.
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HeGe
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von HeGe »

Niemand hat die Absicht, eine deutsche Nationalkirche zu gründen:

Bätzing: „Es gibt keine Tendenzen in irgendeiner Weise, uns als Nationalkirche abzuspalten“

Im Übrigen viel Geschwurbel.
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