Das Jüngste Gericht

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overkott
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Das Jüngste Gericht

Beitrag von overkott »

Gerade an Christkönig steht uns das Jüngste Gericht und die Neue Schöpfung vor Augen. Ist das eher ein Ausdruck der Hoffnung auf das Ewige Leben und auf Höhere Gerechtigkeit sowie für Frieden auf Erden? Oder bringt das eher unsere Angst um uns selbst zum Ausdruck? Oder flüchten wir vor dem Gedanken daran in die Dämmerung der Sinnlosigkeit? Ist die Sinnlosigkeit die Hölle?

Raimund J.
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Re: Das Jüngste Gericht

Beitrag von Raimund J. »

overkott hat geschrieben:Gerade an Christkönig steht uns das Jüngste Gericht und die Neue Schöpfung vor Augen. Ist das eher ein Ausdruck der Hoffnung auf das Ewige Leben und auf Höhere Gerechtigkeit sowie für Frieden auf Erden? Oder bringt das eher unsere Angst um uns selbst zum Ausdruck? Oder flüchten wir vor dem Gedanken daran in die Dämmerung der Sinnlosigkeit? Ist die Sinnlosigkeit die Hölle?
Die Hölle ist die Hölle.

Im Augenblick des Todes ist das Urteil gefällt. Denn nichts vom Getanen, Unterlassenen und Versäumten im Leben kann revidiert, nachgeholt oder verändert werden.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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overkott
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Re: Das Jüngste Gericht

Beitrag von overkott »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Gerade an Christkönig steht uns das Jüngste Gericht und die Neue Schöpfung vor Augen. Ist das eher ein Ausdruck der Hoffnung auf das Ewige Leben und auf Höhere Gerechtigkeit sowie für Frieden auf Erden? Oder bringt das eher unsere Angst um uns selbst zum Ausdruck? Oder flüchten wir vor dem Gedanken daran in die Dämmerung der Sinnlosigkeit? Ist die Sinnlosigkeit die Hölle?
Die Hölle ist die Hölle.

Im Augenblick des Todes ist das Urteil gefällt. Denn nichts vom Getanen, Unterlassenen und Versäumten im Leben kann revidiert, nachgeholt oder verändert werden.
Die großen Leuchten des Himmels sind entflammt vom Heiligen Geist.

Die Mitte ist das reinigende Fegefeuer für die Mittelschicht der frommen Gesellschaft.

Und unten in der Hölle leiden die Schurken an ihren brennenden Leidenschaften.

Im Jüngsten Gericht wird Gott für den gerechten Ausgleich sorgen und jedem das Maß seiner Gottes- und Nächstenliebe vergelten.

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overkott
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Re: Das Jüngste Gericht

Beitrag von overkott »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Gerade an Christkönig steht uns das Jüngste Gericht und die Neue Schöpfung vor Augen. Ist das eher ein Ausdruck der Hoffnung auf das Ewige Leben und auf Höhere Gerechtigkeit sowie für Frieden auf Erden? Oder bringt das eher unsere Angst um uns selbst zum Ausdruck? Oder flüchten wir vor dem Gedanken daran in die Dämmerung der Sinnlosigkeit? Ist die Sinnlosigkeit die Hölle?
Die Hölle ist die Hölle.

Im Augenblick des Todes ist das Urteil gefällt. Denn nichts vom Getanen, Unterlassenen und Versäumten im Leben kann revidiert, nachgeholt oder verändert werden.
Was ist der Unterschied zwischen Partikulargericht und Jüngstem Gericht?

Sind beide Gerichte mit dem Konzil abgeschafft worden?

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overkott
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Re: Das Jüngste Gericht

Beitrag von overkott »

Also, ich seh schon, dass es auch Ende des Kirchenjahres ein Scheu gibt, sich mit der Kommenden Welt auseinander zu setzen. Das hängt vielleicht mit überliefertem Wortglauben zusammen, dem die katholische Freiheit fehlt, die Bibel bildlich zu verstehen zur theologischen Erklärung der Welt und des Lebens. Ich gestehe, dass ich selbst Bibel und Tradition faszinierend finde. Was der Weltkatechismus zum Partikulargericht sagt, finde ich sehr sachlich dargestellt:

http://overkott.dyndns.org:88/kkk/suc ... n%2Kirche

So eine klare Darstellung fehlt mir im Erwachsenenkatechismus der Bischofskonferenz, in dem der lebendige Strom der Tradition zu versanden scheint.

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overkott
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Re: Das Jüngste Gericht

Beitrag von overkott »

Die Fragen nach der Kommenden Welt haben sicher auch viel mit der Epoche und dem Alter zu tun. Vor der Neuzeit etwa betonte die Architektur in Italien sehr die Horizontale und entsprechend war die Malerei und die Art zu leben orientiert. Gerade wenn man jünger ist, ist man positiver eingestellt und denkt eher an morgen als an übermorgen. Wenn daher die Begeisterung für das Jüngste Gericht heute verhalten ist, sollte man das Thema nicht übermäßig forcieren, finde ich, aber eben auch keine falschen Verklemmungen zeigen.

Raimund J.
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Re: Das Jüngste Gericht

Beitrag von Raimund J. »

Das Wichtigste:
und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Amandus2
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Re: Das Jüngste Gericht

Beitrag von Amandus2 »

Gottes Gericht ist die große Hoffnung, denn Gott ist ein gerechter Gott! Die Nazischergen dieser Welt werden NICHT das letzte Wort haben!

Aber: Gott ist auch der beste Psychologe, den es gibt. Er kennt die Hintergründe, warum ein Mensch so oder so handelte. Diese Hintergründe wird er im Gericht selbstverständlich mit berücksichtigen. Und da Gott ein barmherziger Gott ist, müssen wir nachts nicht wach liegen und darüber grübeln, ob wir nun ewig verdammt werden oder nicht. Aber DASS es diese Möglichkeit gibt, daran kann es keinen Zweifel geben.

Wir werden gerichtet nach unseren Werken, wie es Matt. 25 klarer nicht sagen könnte.

ad_hoc
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Re: Das Jüngste Gericht

Beitrag von ad_hoc »

amandus2 schreibt:
Und da Gott ein barmherziger Gott ist,müssen wir nachts nicht wach liegen und darüber grübeln, ob wir nun ewig verdammt werden oder nicht
Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen. Da muss angesetzt werden, amandus2.
Gott ist barmherzig, aber er ist auch gerecht. Deshalb muss man sich schon fragen, was habe ich getan, um für die von mir zu verantwortenden Sünden Vergebung zu erhalten? Habe ich Schaden wieder gutgemacht? Habe ich mir vorgenommen, die Gelegenheit zur Sünde zu meiden? etc.
Dann darfst Du auch auf die Barmherzigkeit Gottes vertrauen.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Dieter
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die Goldene Regel

Beitrag von Dieter »

Die Goldene Regel:

http://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Regel

Am Ende unseres Lebens werden wir nicht nach Katechismusstellen gefragt werden, sondern nach der Liebe zu anderen.

Die Goldene Regel beeinhaltet also alles, was wir für unsere Seligkeit brauchen.

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overkott
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Re: Das Jüngste Gericht

Beitrag von overkott »

Wird Gott zu den größten Schurken am meisten gnädig sein und damit die Opfer noch einmal richtig demütigen?

ad_hoc
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Re: Das Jüngste Gericht

Beitrag von ad_hoc »

overkott hat geschrieben:Wird Gott zu den größten Schurken am meisten gnädig sein und damit die Opfer noch einmal richtig demütigen?
Je größer die Schuld der größten Schurken, umso größer wird die Barmherzigkeit Gottes sein, wenn diese Schurken ihre Sünden erkennen, bereuen und beichten und nicht zuletzt um Besserung und, soweit möglich bzw. soweit sie dazu noch imstande sind, um Wiedergutmachung bemüht sind.
Wo werden die Opfer dadurch nochmals gedemütigt?

Gruß, ad_hoc
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Lilaimmerdieselbe
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Re: Das Jüngste Gericht

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Heute habe ich mit meiner bald neunzigjährigen Mutter über dieses Thema geredet. Sie meinte, sie hatte über das harte Leben einer 103-jährigen Frau gelesen, die für ihre demente Tochter sorgt und vier Kinder im Bombenkrieg verlor, es müsse Gottes Gerechtigkeit schon um dieser Frau willen geben und für alle, die so wenig haben und trotzdem so viel geben.
Ich glaube auch, dass es Lebensgeschichten gibt, die nur bei Gott richtig aufgehoben und verstanden sind. Aber wenn Gott sie heilt, dann sind sie heil, dann können ehemalige Leiden und Peiniger ihnen nichts mehr anhaben.

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overkott
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Re: Das Jüngste Gericht

Beitrag von overkott »

ad_hoc hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Wird Gott zu den größten Schurken am meisten gnädig sein und damit die Opfer noch einmal richtig demütigen?
Je größer die Schuld der größten Schurken, umso größer wird die Barmherzigkeit Gottes sein, wenn diese Schurken ihre Sünden erkennen, bereuen und beichten und nicht zuletzt um Besserung und, soweit möglich bzw. soweit sie dazu noch imstande sind, um Wiedergutmachung bemüht sind.
Wo werden die Opfer dadurch nochmals gedemütigt?

Gruß, ad_hoc
Ich denke auch.

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Niels
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Re: Das Jüngste Gericht

Beitrag von Niels »

overkott hat geschrieben:Gerade an Christkönig steht uns das Jüngste Gericht und die Neue Schöpfung vor Augen. Ist das eher ein Ausdruck der Hoffnung auf das Ewige Leben und auf Höhere Gerechtigkeit sowie für Frieden auf Erden?
Oder bringt das eher unsere Angst um uns selbst zum Ausdruck? Oder flüchten wir vor dem Gedanken daran in die Dämmerung der Sinnlosigkeit? Ist die Sinnlosigkeit die Hölle?
Was ist "Höhere Gerechtigkeit"? :detektiv:
Um mit Radio Eriwan und dem Hl. Bonaventura auf Deine Fragen - mit etwas Verspätung - zu antworten:
Weiß ich nicht.
Im Prinzip ja.
Könnte sein.
Im Prinzip ja.

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