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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Verfasst: Montag 30. Juni 2014, 21:30
von PigRace
HeGe hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:Es gibt überhaupt keine Differenzen!
Zu dem Artikel, der im Vorfeld zu Bischofsweihe entschied waren vor ein paar Tagen mehrere Leserbriefe in der BZ erschienen, unter anderem auch von emer. Weihbischof Rainer Klug, der unter anderem auch schrieb, dass das gesamte Domkapitel sich über den neuen Bischof freut, und alle hinter ihm stehen. - Auch der letzte Erzbischof!
Freut mich zu hören. Also mal wieder ein Lügenartikel der deutschen "Qualitäts"-Presse. Mich interessiert das auch deswegen, weil ich selbst hier im Kölner Bistum besorgte Brand-Emails "fortschrittlich denkender" Katholiken im Klerikerstand erhalten habe, die unter Hinweis auf diesen Artikel wieder über die böse, mittelalterliche Kirche hetzten. Insofern hat der Artikel immerhin sein vermutlich beabsichtigtes Ziel erreicht und Dreck zum Werfen in der Gegend verteilt.
Hi Raphaela,

Auch von mir ein Dankeschön für diese Information. Was meint denn ein Journalist wie Gerhard Kiefer, der diesen ärgerlichen Artikel "Verkommt die Bischofswahl zur Farce?" geschrieben hat, wenn ihn ein solcher Leserbrief wie vom WB Klug erreicht? Ist da irgendein ein Einsehen festzustellen? Oder geht so etwas "rechts rein / links raus"?

Viel Erfolg Dir beim Aufrechthalten der katholischen Farben in der Redaktion der BZ! :)

PigRace

Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Verfasst: Montag 30. Juni 2014, 22:33
von BrunoBerlin
Das Brustkreuz wird nicht überreicht, sondern schon vorher getragen? Welchen Stellenwert hat es bzw. Welche Bedeutung bei Bischöfen?

Re: Erzbischof Stephan Burger

Verfasst: Mittwoch 2. Juli 2014, 21:36
von Kilianus
Ich kann die Frage nicht umfassend beantworten, aber ein kleiner Hinweis hilft vielleicht schon weiter: Bis zur Liturgiereform wurde das Brustkreuz ausschließlich unter der Kasel getragen. Historisch betrachtet, ist es also keine im eigentlichen Sinn liturgische Insignie und konnte damit ebenso problemlos schon vor der Weihe angelegt werden wie der bischöfliche Talar.

(Übrigens habe ich in Deutschland bislang keinen Erzbischof außer dem Freiburger gesehen, der das Brustkreuz auch dann über der Kasel trägt, wenn er mit Pallium aufläuft. Aber vielleicht ist es mir auch einfach nicht aufgefallen. Jedenfalls ist es bedauerlich, daß Erzbischof Stephan diesen Unfug nicht beendet hat.)

Re: Erzbischof Stephan Burger

Verfasst: Mittwoch 2. Juli 2014, 22:39
von gc-148
Google hilft - und bildet:

Erzbischof in Paderborn: http://www.nw-news.de/owl/?em_cnt=5940365

Re: Erzbischof Stephan Burger

Verfasst: Mittwoch 2. Juli 2014, 23:19
von maliems
Kilianus hat geschrieben:Ich kann die Frage nicht umfassend beantworten, aber ein kleiner Hinweis hilft vielleicht schon weiter: Bis zur Liturgiereform wurde das Brustkreuz ausschließlich unter der Kasel getragen. Historisch betrachtet, ist es also keine im eigentlichen Sinn liturgische Insignie und konnte damit ebenso problemlos schon vor der Weihe angelegt werden wie der bischöfliche Talar.

(Übrigens habe ich in Deutschland bislang keinen Erzbischof außer dem Freiburger gesehen, der das Brustkreuz auch dann über der Kasel trägt, wenn er mit Pallium aufläuft. Aber vielleicht ist es mir auch einfach nicht aufgefallen. Jedenfalls ist es bedauerlich, daß Erzbischof Stephan diesen Unfug nicht beendet hat.)
Ich sehe das genauso u habe deshalb auch (OT) keine großen Probleme damit, wenn ijemand dem Papst vorwirft, bei einem Treffen mit ´Nichtchristen das Brustkreuz zu verstecken. Genial ist es nicht, aber es ist auch kein Glaubensabfall

Re: Erzbischof Stephan Burger

Verfasst: Dienstag 29. Juli 2014, 16:41
von leander12
Kilianus hat geschrieben: (Übrigens habe ich in Deutschland bislang keinen Erzbischof außer dem Freiburger gesehen, der das Brustkreuz auch dann über der Kasel trägt, wenn er mit Pallium aufläuft. Aber vielleicht ist es mir auch einfach nicht aufgefallen. Jedenfalls ist es bedauerlich, daß Erzbischof Stephan diesen Unfug nicht beendet hat.)

Auch Erzbischof Robert hat sein Brustkreuz so über dem Pallium getragen.
Die Herren in Köln (em.) und Bamberg tragen es darunter, was ich irgendwo auch sinnlos finde. Das Brustkreuz ist auch in der Öffentlichkeit wesendlich bekannter als das Pallium und eine wichtige Insignie, die man meiner Meinung nach nicht verstecken braucht (weder unter der Kasel, noch unter einem Pallium).

Spannend ist in diesem Zusammenhang auch, dass der Eichstätter Bischof Hanke das Kreuz über dem Fanon trägt (und von der Art her ist es das Selbe, wie ein Pallium):

Bild


Als Unfug würde ich das nicht bezeichnen, in Freiburg ist es nunmal so üblich. Ich sehe darin in keinster Weise einen liturgischen Verstoß oder gar ein Fehler unseres neuen Erzbischofs :)

Re: Erzbischof Stephan Burger

Verfasst: Dienstag 29. Juli 2014, 16:53
von HeGe
leander12 hat geschrieben: Spannend ist in diesem Zusammenhang auch, dass der Eichstätter Bischof Hanke das Kreuz über dem Fanon trägt (und von der Art her ist es das Selbe, wie ein Pallium):
Das ist kein Fanon (der ist dem Papst vorbehalten), sondern ein Rationale.

Re: Erzbischof Stephan Burger

Verfasst: Dienstag 29. Juli 2014, 17:46
von michaelis
Kilianus hat geschrieben:Ich kann die Frage nicht umfassend beantworten, aber ein kleiner Hinweis hilft vielleicht schon weiter: Bis zur Liturgiereform wurde das Brustkreuz ausschließlich unter der Kasel getragen. Historisch betrachtet, ist es also keine im eigentlichen Sinn liturgische Insignie und konnte damit ebenso problemlos schon vor der Weihe angelegt werden wie der bischöfliche Talar.

(Übrigens habe ich in Deutschland bislang keinen Erzbischof außer dem Freiburger gesehen, der das Brustkreuz auch dann über der Kasel trägt, wenn er mit Pallium aufläuft. Aber vielleicht ist es mir auch einfach nicht aufgefallen. Jedenfalls ist es bedauerlich, daß Erzbischof Stephan diesen Unfug nicht beendet hat.)
Wer das Pektorale im deutschen Sprachraum über der Kasel trägt, handelt zunächst einmal gehorsam.

Denn im Gegensatz zum Caeremoniale episcoporum beschreibt das deutsche Zeremoniale für die Bischöfe diese Trageweise als den Normalfall.
Zeremoniale für die Bischöfe hat geschrieben:61. Das Brustkreuz wird über der Kasel und über der Mozzetta, aber unter dem Pluviale getragen. Der Brauch, das Brustkreuz unter der Kasel und der Dalmatik zu tragen, kann jedoch beibehalten werden.(59)
59: Vgl. Notitiae 33 (1997) 280.
Insofern ist diese Trageweise also deutsches Eigenrecht, genauso wie z.B. im englischen Sprachraum und im ambrosianischen Ritus.

Re: Erzbischof Stephan Burger

Verfasst: Mittwoch 13. Mai 2015, 10:26
von Raphaela

Re: Erzbischof Stephan Burger

Verfasst: Mittwoch 13. Mai 2015, 10:46
von Kai
Kackfragen in dem Interview.

(Hatte gerade angefangen, einen elaborierteren Beitrag zu verfassen, aber hab es abgebrochen. Ist es nicht wert.)

Re: Erzbischof Stephan Burger

Verfasst: Mittwoch 13. Mai 2015, 12:00
von Gallus
Kai hat geschrieben:Kackfragen in dem Interview.

(Hatte gerade angefangen, einen elaborierteren Beitrag zu verfassen, aber hab es abgebrochen. Ist es nicht wert.)
Kackantworten aber teilweise auch. Wachsweich, ausweichend, relativierend. Etwa, wenn er meint, die Kirche könne sich momentan die Homoehe nicht vorstellen. Was soll der Quatsch?

Klar, der Fisch stinkt vom Kopf her:
Da bin ich selber gespannt – wie schon angedeutet. Die Synode ist ein Beratungsgremium. Entscheidend ist, wie Papst Franziskus sich positioniert. Sein Wort gibt letztlich den Ausschlag.
Wenn man jederzeit damit rechnen muß, daß der erratische Chef wieder unerwartet etwas aus dem zerfransten Ärmel schüttelt, dann will man natürlich am Ende nicht auf der falschen Seite der Geschichte stehen, als letzter Dogmatiker, der vom Geist der Barmherzigkeit weggeweht wird...

Re: Erzbischof Stephan Burger

Verfasst: Mittwoch 13. Mai 2015, 20:20
von martin v. tours
Ja, dieses Interview zeigt in seinen Antworten (das die Fragen immer die selben sind ist klar) die ganze Tragödie der Kirche (zumindest im deutschsprachigen Raum).
Ich will auch nicht über diesen Bischof schimpfen, denn diesen gequirlten Senf hätte so ziemlich jeder Bischof absondern können.
Ihr könnt ja gedanklich mal im Interview irgendeinen x-beliebigen Bischofsnamen einsetzen - passt auch.

Natürlich habe ich bis zu einem gewissen Grad dafür auch Verständnis. man stelle sich vor, der Bischof hätte in seinen Antworten klare, nicht schwammige Formulierungen verwendet.
Er würde in der Luft zerrissen. Notfalls würde man noch irgendwas mit Kinderpornografie oder eine zu teure Badewanne finden, aber er würde seines Lebens nicht mehr froh.

Re: Erzbischof Stephan Burger

Verfasst: Mittwoch 13. Mai 2015, 22:07
von Vir Probatus
Oh, ein Hoffnungsträger der Konservativen wird von diesen nach so kurzer Zeit aufgegeben ?
Warum muss ich bei so etwas nur immer an Palmsonntag denken?

Re: Erzbischof Stephan Burger

Verfasst: Mittwoch 13. Mai 2015, 23:59
von ar26
@ vir probatus
Als "Konservativer" komme ich nicht umhin, zu erwidern. Meine Hoffnungsträger sind Christus und die Hl. Jungfrau. Zwar habe ich diese in meinem Leben schon zu oft aufgegeben, sie mich glücklicherweise aber nicht. Ich denke mal, beim Erzbischof von Freiburg ist es genauso. Gesegnete Himmelfahrt!