Vatikanumfrage zur Familienpastoral

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Ralf

Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Ralf »

Exilfranke hat geschrieben:Lesenswert und bezeichnend ist auch der Kommentar von Michael Schneider-Flagmeyer unter dem Artikel. :nein: Was ist hier nur los?
Exili, Du bist ja noch jung (also <30, nehme ich an) und wahrscheinlich unverheiratet. taddeo weiß zwar schon deutlich länger als ich, wie eine Ehe von innen aussieht, aber auch ich weiß wie es ist, sich täglich ein Sakrament zu spenden. Und viele Priester kennen so viele Eheleute, geglücktes und gescheitertes zusammenleben, daß auch sie ohne persönliche eigene Erfahrung ein gutes Bild des Inneren haben.
Außerdem kannst Du doch nicht wirklich behaupten, daß es verständlich ist, daß ein Konvertit nach der Taufe nicht nur Eucharistie darf, weil er vor der Taufe(!) ein zweites Mal geheiratet hat.

Ralf

Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Ralf »

Florianklaus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Warum sollte die Kirche nicht sagen können "das, was ihr vorhabt, ist aus der Sicht des Glaubens keine Ehe, also kriegt ihr keine reguläre kirchliche Trauung - aber die Kirche erbittet Euch die Gnade Gottes, daß die Verbindung, die ihr eingehen wollt, doch noch zur vollen Reife eines katholischen Eheglaubens heranwächst"? Die Segnung mit Bußcharakter, die die Orthodoxie für Zweit- und Dritt"ehen" kennt, sollte man viel besser an den Anfang setzen für alle die, die noch nicht reif für eine wahrhaft christliche Ehe sind.
Würde dies nicht eine Sanktionierung vor- bzw. außerehelicher geschlechtlicher Beziehungen bedeuten?
Es würde auf jeden Fall das Schwarzweiß-Schema des "erlaubt-unerlaubt" beenden.

Wie sehen denn die anderen Alternativen aus? Katholiken, die das katholische Eheverständnis nicht verstehen (ist es nicht auch Gnade, so tief im Glauben gefestigt zu sein?), dürfen also nicht mehr in einer Liebesbeziehung sein, weil die Latte höher gehängt wird und es ja Sünde ist, wenn man den Anforderungen nicht genügt?

Caviteño
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Caviteño »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Kisslers Konter:
Das Resümee der Deutschen Bischofskonferenz zum Thema Ehe und Familie war so vorhersehbar wie ein Kälteeinbruch im Januar. Doch das liegt nicht nur am veränderten Familienbegriff, sondern auch an der mangelhaften Kommunikation der katholischen Kirche.
Kollaps des religiösen Wissens

:ikb_thumbsup:
Dem würde ich nicht zustimmen, denn es handelt sich um kein rein deutsches Problem.
Hier auf den Philippinen hat die Kirche einen ungleich größeren Einfluß auf die Menschen als in D. und trotzdem leben die meisten jungen Leute hier ohne Eheschließung (schon gar nicht in der Kirche!) zusammen. Sie haben zusammen Kinder und gelten in der Gesellschaft als "married". Das dem nicht so ist, stellt man erst fest, wenn man die Ausweise mit unterschiedlichen Familiennamen sieht.

Wenn die phil. Bischofskonferenz dem Papst genauso ungeschminkt berichten würde, wie es die deutschen Bischöfe getan haben, könnte sie viele Passagen 1:1 übernehmen. Die Probleme hier tlw. insofern anders gelagert, weil es keine Scheidung gibt und Verheiratete nach einer Trennung nur in "wilder Ehe" mit einem neuen Partner zusammenleben können.

Ich bezweifele daher ob eine intensivere Ehevorbereitung etwas ändern könnte. Werden die Hürden für eine kirchliche Eheschließung zu hoch gelegt, wird sie nicht mehr "nachgefragt". Schon jetzt sind kirchliche Eheschließungen nach meiner Beobachtung ehr eine Ausnahme als die Regel - auch hier auf den PH.
Für evtl. mit der Ehe verbundene Vorteile (Steuern, Aufenthaltsrecht, Rentenanspruch) reicht der staatliche Ehevertrag. Sind die mit der Eheschließung verbundenen Vorteile gering oder irrelevant, kann man auch ohne Trauschein zusammenleben. Gesellschaftliche Sanktionen, wie vielleicht noch vor 50 oder 100 Jahren, gibt es heute nicht mehr.

Ich teile taddeo's Überlegung, erhöhte Anforderungen an eine kirchliche Eheschließung zu stellen. Man würde so - salopp formuliert - die Spreu vom Weizen trennen. Nur diejenigen, die wirklich Wert auf eine sakramentale Ehe legen, werden auch bereit sein, die entsprechenden Bedingungen zu erfüllen. Ich halte allerdings die vorgeschlagene "Segnung" als eine Art "Vorehe" nicht für förderlich. ME wird sich diese Segnung lang- ggfs. sogar mittelfristig zu einer "richtigen Eheschließung" entwickeln - eben mit weißem Brautkleid, Pomp und auch am Samstag. Ist es da nicht besser eine Position des "ganz oder garnicht" einzunehmen? :hmm:

Natürlich bleibt das Problem, daß die Kirche ein eheliches Zusammenleben außerhalb der Ehe als sündhaft einstuft. Aber im Grunde würde nur der Kreis der Betroffenen vergrößert, denn schon jetzt leben viele Menschen ohne Trauschein zusammen. Diese Gruppe würde um diejenigen erweitert, die zwar einen staatlichen Ehevertrag geschlossen, auf eine Hochzeit in der Kirche (mit entsprechenden Vorbereitungen) aber verzichtet haben.

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Yeti
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Yeti »

"Zwischen Fatalismus und Büttenwitz" - Zeugnis des Scheiterns der kirchlichen Verkündigung:
Cicero hat geschrieben:"Das wahre Problem besteht darin, dass viele Menschen in Deutschland gar nicht wissen, wie denn die authentische Lehre der Kirche momentan gerade aussieht – abseits wohlfeiler Bekenntnisse zu Toleranz, Völkerfreundschaft, Umweltschutz. Um wirklich ermessen zu können, inwieweit die „zentrale Botschaft der Kirche von Ehe und Familie“ auf Interesse oder Ablehnung stößt, hilft oder schadet, müsste ebendiese erst einmal an Mann und Frau und Kind gebracht werden. Daran hapert es gewaltig."
Die Antwort der Bischöfe: Blubber Ja, was die Lehre der Kirche betrifft, ist alles drin. Aber wie entschuldigend, fast hündisch-kriecherisch, hört sich das an. Ganz abgesehen vom Geblubber, das man sich um die Kernaussagen herum ruhig sparen könnte. Auch das sorgt sicher für Unverständlichkeit.
#gottmensch statt #gutmensch

Caviteño
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Caviteño »

Die Stellungnahme der deutschen Bischöfe und die Umfrageergebnis in der Schweiz werden sogar von der phil. Bischofskonferenz beobachtet:

http://www.cbcpnews.com/cbcpnews/?p=3279

Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie - ebenso wie die deutsche Bischofskonferenz - ihre Einschätzung veröffentlichen wird.

HeGe
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von HeGe »

kath.net hat geschrieben:Soziologe: Kirche soll Umfrage zu Sexualmoral nicht überbewerten

«Wenn die Kirche sich davon abhängig macht, was Mehrheitsmeinung ist, gibt sie Theologie und Offenbarung als eigene Erkenntnisquelle preis», warnte der Münsteraner Soziologe Detlef Pollack [...]
:daumen-rauf:
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Heinrich II
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Heinrich II »

HeGe hat geschrieben:
kath.net hat geschrieben:Soziologe: Kirche soll Umfrage zu Sexualmoral nicht überbewerten

«Wenn die Kirche sich davon abhängig macht, was Mehrheitsmeinung ist, gibt sie Theologie und Offenbarung als eigene Erkenntnisquelle preis», warnte der Münsteraner Soziologe Detlef Pollack [...]
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Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott?

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Hubertus
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Hubertus »

Heinrich II hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:
kath.net hat geschrieben:Soziologe: Kirche soll Umfrage zu Sexualmoral nicht überbewerten

«Wenn die Kirche sich davon abhängig macht, was Mehrheitsmeinung ist, gibt sie Theologie und Offenbarung als eigene Erkenntnisquelle preis», warnte der Münsteraner Soziologe Detlef Pollack [...]
:daumen-rauf:
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:daumen-rauf:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Linus
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Linus »

Soziologe: Kirche sollte Umfrage zur Sexualmoral nicht überbewerten

http://unternehmen-heute.de/news.php?newsid=214634
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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kephas
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von kephas »

Florianklaus hat geschrieben:Hast Du irgendeine Idee, wie eine "praktikable Lösung" aussehen oder in welche Richtung sie gehen könnte? Ich kann mir angesichts der Unauflöslichkeit einfach keine gedanklich saubere Lösung vorstellen. Oder sollte die Kirche es so regeln wie die Orthodoxen mit ihrer Oikonomia?
Ein interessanter Beitrag von Sandro Magister zu diesem Thema:
When the Church of Rome Forgave Second Marriages
http://chiesa.espresso.repubblica.it/ar ... 77?eng=y

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Gamaliel
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Gamaliel »

kephas hat geschrieben:Ein interessanter Beitrag von Sandro Magister zu diesem Thema:
When the Church of Rome Forgave Second Marriages
http://chiesa.espresso.repubblica.it/ar ... 77?eng=y
Aus einem Beitrag im "Osservatore Romano" aus dem Jahr 2, der auch auf die Zeit der Kirchenväter Bezug nimmt (Quelle):
Despite everything, the question is raised again and again, sometimes as if it had never been studied before, or as if we should continually start from zero. Is it still a useful exercise?
Actually, contrary to what is said over and over, the documentation we have at hand does not allow us to ignore or to minimize the great number of witnesses that confirm the Church's constant attitude on the indissolubility of marriage. Thus one cannot affirm as an indisputable fact the existence of an ancient "practice" that was less severe or restrictive than the Church's attitude today towards the "divorced and remarried".

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Niels
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Niels »

"Theologisches Gutachten zum Vorbereitungsdokument der außerordentlichen Bischofssynode 214 ": http://st-theoethik-ktf.univie.ac.at/fi ... e_214.pdf

:panisch:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Gallus
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Gallus »

Niels hat geschrieben:"Theologisches Gutachten zum Vorbereitungsdokument der außerordentlichen Bischofssynode 214 ": http://st-theoethik-ktf.univie.ac.at/fi ... e_214.pdf

:panisch:
Die gute Nachricht: Das Vorbereitungsdokument selbst scheint ganz in Ordnung zu sein, wenn diese Expertise so viel daran auszusetzen hat.

Die schlechte Nachricht: Die Expertise wurde von Bischöfen "erbeten". Von welchen? Den Österreichischen?

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overkott
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von overkott »

Man beachte die systematische Vertauschung von Mann und Frau. Das kann sicherlich jeder machen, der die Bibel als Projektionsfläche neuer Denkweisen sieht.

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PaceVeritas
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von PaceVeritas »

Aus dem 2. Jh. v. Chr.:
Polybios hat geschrieben:In der Zeit, in der wir leben, ist die Zahl der Kinder, überhaupt der Bevölkerung
in einem Maße zurückgegangen, daß die Städte verödet sind und das Land brachliegt,
obwohl wir weder unter Kriegen von längerer Dauer noch unter Seuchen zu leiden hatten.
Dies nur deshalb, weil die Menschen der Großmannssucht, der Habgier und dem Leichtsinn
verfallen sind, weder mehr heiraten noch, wenn sie es tun, die Kinder, die ihnen geboren werden,
großziehen wollen, sondern meist nur eines oder zwei, damit sie in Luxus aufwachsen und ungeteilt
den Reichtum ihrer Eltern erben.
» Sic enim dilexit Deus mundum ... «
(Joh. 3,16)
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Gamaliel
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Gamaliel »

Auch die japanischen Bischöfe gestehen ihr Totalversagen ein:

Japans Bischöfe: Katholiken ist Morallehre gleichgültig

HeGe
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von HeGe »

kath.net hat geschrieben:Theologen: Glaubenspraxis der Mehrheit nicht ausschlaggebend

Die Kirche begrüße die menschlichen und moralischen Werte der Demokratie, sei jedoch selbst nicht demokratisch verfasst, heißt es in einem neuen Dokument der Internationalen Theologenkommission. [...]

Eine vatikanische Umfrage über Familie, Ehe und Sexualität hatte im deutschsprachigen Raum wie auch in anderen Weltregionen eine große Kluft zwischen Glaubenspraxis und kirchlicher Lehre offenbart. Seither wird debattiert, welche Auswirkungen dies für die Familiensynode hat, die im Herbst im Vatikan tagt. [...]

Die einfachen Gläubigen müssten zwar umfassend in die Entscheidungsfindung des kirchlichen Lehramtes eingebunden werden, schreiben die Theologen. Die Entscheidung selbst müsse jedoch dem kirchlichen Lehramt vorbehalten bleiben. [...]
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Marcus
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Marcus »

Fazit: Die LaienvertreterInnen dürfen viel reden, ohne auch weiterhin wirklich etwas zu sagen zu haben... :breitgrins:
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

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overkott
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von overkott »

Der Internationalen Theologenkommission geht es - so zumindest legt es die Darstellung nahe - eher um institutionelles Gerangel über Entscheidungskompetenz, als von Gott her mit Christus auf den heiligen Geist in den Herzen der Gläubigen hinzuweisen. Christus als Herr der Kirche kommt in der Darstellung jedenfalls leider nicht zu Wort.

Jesus selbst hat den Jüngern bei der Rangelei um die Plätze im Himmelreich deutlich die Leviten gelesen. Dem guten Hirten kommt es darauf an, dass die Schafe aus innerer Überzeugung Gottes- und Nächstenliebe praktizieren und sich nicht im Gestrüpp kirchenrechtlicher Fragen verirren.

Das scheint aber weder die Internationalen Theologen mit ihrer undemokratischen Attitüde zu interessieren, noch die Umfragepopulisten.

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overkott
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von overkott »

Es ist klar, dass Jesus sich nicht als Soziologe verstanden hat, der die bürgerliche Familie als biologische Geschlechtsgemeinschaft zweier verheirateter Eltern mit ihren ( auch durch Adoption ) rechtlich anerkannten Kindern begründet.

Vielmehr geht es dem Herrn der Kirche um Gott und seinen Staat, in dem die Leitkultur der Liebe regiert.

Das ist dann natürlich auch auf die familiären Beziehungen zwischen Ehepaaren und ihren Kindern zu beziehen. Bei der wunderbaren Brotvermehrung hat er zum Beispiel nicht erst mal die Sünder aussortiert. Aber er hat schon an ihr Herz appelliert und gemahnt, nicht wieder zu sündigen.

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overkott
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von overkott »

HeGe hat geschrieben:
kath.net hat geschrieben:Theologen: Glaubenspraxis der Mehrheit nicht ausschlaggebend

Die Kirche begrüße die menschlichen und moralischen Werte der Demokratie, sei jedoch selbst nicht demokratisch verfasst, heißt es in einem neuen Dokument der Internationalen Theologenkommission. [...]

Eine vatikanische Umfrage über Familie, Ehe und Sexualität hatte im deutschsprachigen Raum wie auch in anderen Weltregionen eine große Kluft zwischen Glaubenspraxis und kirchlicher Lehre offenbart. Seither wird debattiert, welche Auswirkungen dies für die Familiensynode hat, die im Herbst im Vatikan tagt. [...]

Die einfachen Gläubigen müssten zwar umfassend in die Entscheidungsfindung des kirchlichen Lehramtes eingebunden werden, schreiben die Theologen. Die Entscheidung selbst müsse jedoch dem kirchlichen Lehramt vorbehalten bleiben. [...]
Man merkt hier schon, welche Defizite - auch in der Theologenkommission - zur biblischen Verfremdung etwa bei der Übersetzung des Buches der Weisheit führen. Es ist die Unterordnung der Bibel unter die Ideologie der Formalisten.

Theologen tun sich schwer mit politikwissenschaftlichen Denkkategorien in der Welt von heute, reflektieren das Verhältnis von Rechtstaat und Demokratie nur unzureichend und erkennen die Analogie zu väterlicher Subsidiarität und brüderlicher Selbstverantwortung in der Kirche nicht.

Mit der Vaterunser-Theologie Jesu hat die Internationale Theologenkommission Schwierigkeiten. Außenstehende gewinnen den Eindruck kirchlicher Rückständigkeit. Das macht Evangelisierung jedoch nicht leichter.

HeGe
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von HeGe »

kath.net hat geschrieben:Vatikan startet neue 'Befragung' zu Familie und Sexualität

Der Fragenkatalog, der am Dienstag veröffentlicht wurde, soll in diesen Tagen zusammen mit dem Abschlussdokument der zurückliegenden Synode an die nationalen Bischofskonferenzen versandt werden. [...]
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overkott
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von overkott »

Was möchtest du mit dem Zitat sagen?

CIC_Fan

Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von CIC_Fan »

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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von overkott »

Die Sebstbschränkung des Vorgängers des amtierenden Papstes sowie die Umfrage zur Familienpastoral zeigen, dass es schon ein Potential für eine Reform des Kirchenrechts zu einem subsidiaren Dienstrecht gibt. Gleichwohl lässt das aktuelle Rundschreiben auch Zweifel aufkommen.

Die Reform könnte die Selbstbeschränkung der Päpste institutionalisieren und dem Gottesvolk mehr Mitwirkungsmöglichkeiten einräumen.

Der Kirche sollte es dabei um eine Erneuerung des Lebens nach dem Evangelium gehen, nicht um das Abarbeiten eines Wunschkatalogs von Amträgern und Laien, die längst nicht mehr vom Evangelium her denken und leben.

Der Herr der Kirche präsentiert sich im Evangelium nicht als der Überregler, sondern als Bruder, der den Sinn des Gesetzes erklärt und damit den Glauben und die Liebe Gott und den Nächsten gegenüber stärken will. Er sammelt Gemeinden von Jüngern im ganzen Land, die nicht mit ihm die ganze Zeit umherziehen, sondern die umkehren wollen und die Wiederkunft des Herrn erwarten. Sie erwarten vom Herrn wie von den Aposteln, dass sie bei ihrer Wiederkunft Frieden stiften. Beim heiilgen Paulus kann man das genau nachlesen, wie er das Kommen vorbereitet und schon durch seine Briefe, den Frieden in den Gemeinden wiederherstellt. Das ist der Geist, der auch das KIrchenrecht erneuern kann.

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