Mißbrauchsanschuldigungen II

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Protasius
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Protasius »

Siard hat geschrieben:
Montag 1. Oktober 2018, 19:45
Vielen deutschen Bischöfen stünde es sehr viel besser an zu schweigen.
Irmgard hat geschrieben:
Montag 1. Oktober 2018, 18:59
2. Wie kann verhindert werden, dass so etwas wieder passiert (bzw. die Zahl der Betroffenen weitestgehend minimiert werden)?
Ganz einfach: Priester und alle kirchlichen Mitarbeiter von Kindern und Jugendlichen fernhalten, dann gibt es fast keine Probleme mehr. Sehr hilfreich ist es auch niemals(!) mit Kindern oder Jugendlichen alleine zu sein, auch nicht mit mehreren und auch nicht im Beichtstuhl.
Damit entfiele die Kinderchorarbeit, sämtliche Sakramentenvorbereitung, Meßdienerarbeit, …
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Siard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Siard »

Protasius hat geschrieben:
Montag 1. Oktober 2018, 20:30
Damit entfiele die Kinderchorarbeit, sämtliche Sakramentenvorbereitung, Meßdienerarbeit, …
Ja, genau.
Aber da die ersten beiden ja eh meist ehrenamtliche Frauen machen, bleibt nur noch die Meßdienerarbeit.
Und so, wie die häufig stattfindet, kann man auch die an die Frauen deligieren.
Damit sind die Gefahren weitestgehend minimiert – wenn auch nicht gebannt.

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Siard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Siard »

Juergen hat geschrieben:
Montag 1. Oktober 2018, 20:14
Im klassischen Beichtstuhl ist ja üblicherweise eine Wand mit Gitter zwischen Pönitent und Priester.
Die gibt es kaum noch, habe seit fast acht Jahren keinen mehr in Betrieb gesehen.

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

das klingt sehr interessant
http://www.kath.net/news/65343
ich hoffe nur es wird sicher gestellt daß die theologischen Positionen der Kardinäle keine Rolle spielen und jeder gleich durchleuchtet wird

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Juergen
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Juergen »

Siard hat geschrieben:
Dienstag 2. Oktober 2018, 07:22
Juergen hat geschrieben:
Montag 1. Oktober 2018, 20:14
Im klassischen Beichtstuhl ist ja üblicherweise eine Wand mit Gitter zwischen Pönitent und Priester.
Die gibt es kaum noch, habe seit fast acht Jahren keinen mehr in Betrieb gesehen.
Komm Sonntags zum Hochamt um 11:00 Uhr in die Busdorfkirche in Paderborn. Dort ist vor und/oder nach der Messe nach Absprache mit dem Priester immer Beichtgelegenheit und dort wird der normale Beichtstuhl benutzt.

Samstags ist Beichtgelegenheit im Hohen Dom. Dort gibt es auch keine Beichtzimmer, sondern normale Beichtstühle.
Gruß Jürgen

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Siard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Siard »

Sind ja nur 900 km. ;D

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

St Rochus oder St Peter in Wien ist etwas näher dort ist der Beichtstuhl die Norm

Raphael

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Raphael »

Mal was ganz Grundsätzliches zum Mißbrauchsskandal:
Die unsäglichen Taten geschahen nicht, weil die Täter Priester waren, sondern weil Priester Menschen sind!

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Petrus_Agellus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Petrus_Agellus »

Mir sind Beichtstühle eigentlich aus jeder Kirche, die ich in Salzburg oder Wien bisher besucht habe (und die regelmäßige Beichtzeiten anbietet), als Norm bekannt. Letztens auch in der Straubinger Karmeliterkirche so gesehen.

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 08:27
Mal was ganz Grundsätzliches zum Mißbrauchsskandal:
Die unsäglichen Taten geschahen nicht, weil die Täter Priester waren, sondern weil Priester Menschen sind!
das ungeheuerliche daran ist wie die Vorgesetzten dieser Priester auf das Problem reagiert haben

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Lycobates
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Lycobates »

Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 08:27
Mal was ganz Grundsätzliches zum Mißbrauchsskandal:
Die unsäglichen Taten geschahen nicht, weil die Täter Priester waren, sondern weil Priester Menschen sind!
Das ist grundsätzlich richtig.
Aber an Priester werden höhere Ansprüche gestellt, der Heiligkeit, des Gebetslebens, der Abtötung, und das ist auch richtig so.
Wer das nicht kann oder will, darf kein Priester werden.
Das Versagen eines Priesters ist deshalb immer schlimmer und skandalöser, als das eines anderen.

Wir wissen auch, warum gerade in den letzten Jahrzehnten diese "unsäglichen Taten" einen exponentiellen Anstieg verzeichnen. Das wurde hier schon erörtert.
Das weitere Anbiedern an den humanistischen Zeitgeist, was man uns als Rezept verkaufen will, wird die Sache nur noch schlimmer machen.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
*
Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
*
... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

Lycobates hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 11:37
Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 08:27
Mal was ganz Grundsätzliches zum Mißbrauchsskandal:
Die unsäglichen Taten geschahen nicht, weil die Täter Priester waren, sondern weil Priester Menschen sind!
Das ist grundsätzlich richtig.
Aber an Priester werden höhere Ansprüche gestellt, der Heiligkeit, des Gebetslebens, der Abtötung, und das ist auch richtig so.
Wer das nicht kann oder will, darf kein Priester werden.
Das Versagen eines Priesters ist deshalb immer schlimmer und skandalöser, als das eines anderen.

Wir wissen auch, warum gerade in den letzten Jahrzehnten diese "unsäglichen Taten" einen exponentiellen Anstieg verzeichnen. Das wurde hier schon erörtert.
Das weitere Anbiedern an den humanistischen Zeitgeist, was man uns als Rezept verkaufen will, wird die Sache nur noch schlimmer machen.
welcher Aspekt würde schlimmer wenn auch Kleriker in der Lage wären ihre sexualität in den grenzen zu leben wie es der normalbürger kann und auch tut?

Raphael

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Raphael »

Lycobates hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 11:37
Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 08:27
Mal was ganz Grundsätzliches zum Mißbrauchsskandal:
Die unsäglichen Taten geschahen nicht, weil die Täter Priester waren, sondern weil Priester Menschen sind!
Das ist grundsätzlich richtig.
Aber an Priester werden höhere Ansprüche gestellt, der Heiligkeit, des Gebetslebens, der Abtötung, und das ist auch richtig so.
Wer das nicht kann oder will, darf kein Priester werden.
Das Versagen eines Priesters ist deshalb immer schlimmer und skandalöser, als das eines anderen.

Wir wissen auch, warum gerade in den letzten Jahrzehnten diese "unsäglichen Taten" einen exponentiellen Anstieg verzeichnen. Das wurde hier schon erörtert.
Das weitere Anbiedern an den humanistischen Zeitgeist, was man uns als Rezept verkaufen will, wird die Sache nur noch schlimmer machen.
Der katholische Glaube hat da nun aber ein Problem: :hmm:
Wenn er unwahr wäre, dann wären auch diese skandalösen Taten völlig egal und Dostojewksi hätte mit seinem Diktum "Wenn es keinen Gott gibt, dann ist alles erlaubt." recht! :auweia:

Umso mehr also die Glaubenssubstanz in weiten Teilen der Bevölkerung schwindet, umso schwieriger wird es, die Wahrheit des katholischen Glaubens glaubwürdig zu vermitteln. Mithin kann es also nurmehr darum gehen, diese Glaubenssubstanz zu erhalten und sich keine nominalistischen Schwachheiten einreden zu lassen, die im Gefolge der Reformation immer weiter um sich greifen .............

Vir Probatus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 08:27
Mal was ganz Grundsätzliches zum Mißbrauchsskandal:
Die unsäglichen Taten geschahen nicht, weil die Täter Priester waren, sondern weil Priester Menschen sind!
Da sieht man den wahren Gläubigen:
Jahrelang hat es für den keine "Taten" gegeben. Erst wenn der Klerus verkündet, es habe Taten gegeben, dann sieht auch der Forist Raphael ein, daß es tatsächlich Taten gegeben hat.
(Wobei ich den Namen jetzt auch durch 10 andere Namen ersetzen könnte.)
Ihr Heuchler!
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Raphael

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Raphael »

Vir Probatus hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 12:10
Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 08:27
Mal was ganz Grundsätzliches zum Mißbrauchsskandal:
Die unsäglichen Taten geschahen nicht, weil die Täter Priester waren, sondern weil Priester Menschen sind!
Da sieht man den wahren Gläubigen:
Jahrelang hat es für den keine "Taten" gegeben. Erst wenn der Klerus verkündet, es habe Taten gegeben, dann sieht auch der Forist Raphael ein, daß es tatsächlich Taten gegeben hat.
(Wobei ich den Namen jetzt auch durch 10 andere Namen ersetzen könnte.)
Ihr Heuchler!
Danke für die Blumen! :huhu:

Ich werde für Dich beten ..............

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Lycobates
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Lycobates »

Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 11:55
Lycobates hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 11:37
Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 08:27
Mal was ganz Grundsätzliches zum Mißbrauchsskandal:
Die unsäglichen Taten geschahen nicht, weil die Täter Priester waren, sondern weil Priester Menschen sind!
Das ist grundsätzlich richtig.
Aber an Priester werden höhere Ansprüche gestellt, der Heiligkeit, des Gebetslebens, der Abtötung, und das ist auch richtig so.
Wer das nicht kann oder will, darf kein Priester werden.
Das Versagen eines Priesters ist deshalb immer schlimmer und skandalöser, als das eines anderen.

Wir wissen auch, warum gerade in den letzten Jahrzehnten diese "unsäglichen Taten" einen exponentiellen Anstieg verzeichnen. Das wurde hier schon erörtert.
Das weitere Anbiedern an den humanistischen Zeitgeist, was man uns als Rezept verkaufen will, wird die Sache nur noch schlimmer machen.
Der katholische Glaube hat da nun aber ein Problem: :hmm:
Wenn er unwahr wäre, dann wären auch diese skandalösen Taten völlig egal und Dostojewksi hätte mit seinem Diktum "Wenn es keinen Gott gibt, dann ist alles erlaubt." recht! :auweia:

Umso mehr also die Glaubenssubstanz in weiten Teilen der Bevölkerung schwindet, umso schwieriger wird es, die Wahrheit des katholischen Glaubens glaubwürdig zu vermitteln. Mithin kann es also nurmehr darum gehen, diese Glaubenssubstanz zu erhalten und sich keine nominalistischen Schwachheiten einreden zu lassen, die im Gefolge der Reformation immer weiter um sich greifen .............
Soweit schön und gut.
Aber was hat das mit meiner Einlassung zu tun?
:achselzuck:
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Raphael

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Raphael »

Lycobates hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 14:56
Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 11:55
Lycobates hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 11:37
Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 08:27
Mal was ganz Grundsätzliches zum Mißbrauchsskandal:
Die unsäglichen Taten geschahen nicht, weil die Täter Priester waren, sondern weil Priester Menschen sind!
Das ist grundsätzlich richtig.
Aber an Priester werden höhere Ansprüche gestellt, der Heiligkeit, des Gebetslebens, der Abtötung, und das ist auch richtig so.
Wer das nicht kann oder will, darf kein Priester werden.
Das Versagen eines Priesters ist deshalb immer schlimmer und skandalöser, als das eines anderen.

Wir wissen auch, warum gerade in den letzten Jahrzehnten diese "unsäglichen Taten" einen exponentiellen Anstieg verzeichnen. Das wurde hier schon erörtert.
Das weitere Anbiedern an den humanistischen Zeitgeist, was man uns als Rezept verkaufen will, wird die Sache nur noch schlimmer machen.
Der katholische Glaube hat da nun aber ein Problem: :hmm:
Wenn er unwahr wäre, dann wären auch diese skandalösen Taten völlig egal und Dostojewksi hätte mit seinem Diktum "Wenn es keinen Gott gibt, dann ist alles erlaubt." recht! :auweia:

Umso mehr also die Glaubenssubstanz in weiten Teilen der Bevölkerung schwindet, umso schwieriger wird es, die Wahrheit des katholischen Glaubens glaubwürdig zu vermitteln. Mithin kann es also nurmehr darum gehen, diese Glaubenssubstanz zu erhalten und sich keine nominalistischen Schwachheiten einreden zu lassen, die im Gefolge der Reformation immer weiter um sich greifen .............
Soweit schön und gut.
Aber was hat das mit meiner Einlassung zu tun?
:achselzuck:
Wie ist denn der Zulauf in den sedisvakantistischen Gruppierungen? :detektiv:
Strömen da nun alle hin, die aufgrund des Mißbrauchsskandals von der RKK enttäuscht sind? :hmm:

Oder muß man die Dinge nicht eher mit Pater Johannes Leppich SJ betrachten, der die Wahrheit des katholischen Glaubens nicht zuletzt an der schieren Existenz der katholischen Kirche festmachen konnte, weil der Sauhaufen seit 2.000 Jahren nicht untergegangen ist? :maske:

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Peti
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Peti »

Kirchenrechtler Landau: Exkommunikation von Missbrauchstätern:
https://www.vaticannews.va/de/vatikan/n ... ation.html
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
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Lycobates
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Lycobates »

Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 15:03
Lycobates hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 14:56
Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 11:55
Lycobates hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 11:37
Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 08:27
Mal was ganz Grundsätzliches zum Mißbrauchsskandal:
Die unsäglichen Taten geschahen nicht, weil die Täter Priester waren, sondern weil Priester Menschen sind!
Das ist grundsätzlich richtig.
Aber an Priester werden höhere Ansprüche gestellt, der Heiligkeit, des Gebetslebens, der Abtötung, und das ist auch richtig so.
Wer das nicht kann oder will, darf kein Priester werden.
Das Versagen eines Priesters ist deshalb immer schlimmer und skandalöser, als das eines anderen.

Wir wissen auch, warum gerade in den letzten Jahrzehnten diese "unsäglichen Taten" einen exponentiellen Anstieg verzeichnen. Das wurde hier schon erörtert.
Das weitere Anbiedern an den humanistischen Zeitgeist, was man uns als Rezept verkaufen will, wird die Sache nur noch schlimmer machen.
Der katholische Glaube hat da nun aber ein Problem: :hmm:
Wenn er unwahr wäre, dann wären auch diese skandalösen Taten völlig egal und Dostojewksi hätte mit seinem Diktum "Wenn es keinen Gott gibt, dann ist alles erlaubt." recht! :auweia:

Umso mehr also die Glaubenssubstanz in weiten Teilen der Bevölkerung schwindet, umso schwieriger wird es, die Wahrheit des katholischen Glaubens glaubwürdig zu vermitteln. Mithin kann es also nurmehr darum gehen, diese Glaubenssubstanz zu erhalten und sich keine nominalistischen Schwachheiten einreden zu lassen, die im Gefolge der Reformation immer weiter um sich greifen .............
Soweit schön und gut.
Aber was hat das mit meiner Einlassung zu tun?
:achselzuck:
Wie ist denn der Zulauf in den sedisvakantistischen Gruppierungen? :detektiv:
Strömen da nun alle hin, die aufgrund des Mißbrauchsskandals von der RKK enttäuscht sind? :hmm:

Oder muß man die Dinge nicht eher mit Pater Johannes Leppich SJ betrachten, der die Wahrheit des katholischen Glaubens nicht zuletzt an der schieren Existenz der katholischen Kirche festmachen konnte, weil der Sauhaufen seit 2.000 Jahren nicht untergegangen ist? :maske:
Das ist hier vollends Off Topic.
Trotzdem:
Die Tatsache, daß ein Katholik zu der Überzeugung (mit moralischer Gewißheit, mehr ist heute nicht möglich) der Sedisvakanz kommt, ist eine Sache, eine andere ist, jedem, der aus irgend einem ehrenhaften Grund (d.h. sofern beim Betroffenen keine formelle Häresie bzw. kein formelles Schisma vorliegt) zu dieser moralischen Gewißheit nicht kommt, die Katholizität überhaupt abzusprechen.
Das habe ich nie getan. Es gibt viele Momente der bona fides, die in diesem Punkt zum Tragen kommen, und zur Vorsicht mahnen. Auch gibt es etliche Nicht-Katholiken, die von der Sedisvakanz überzeugt sind, weil ihnen die ekklesiologischen Argumente in diesem Punkt, auch wenn sie den Glauben nicht zu 100% teilen, doch einsichtig sind.
Das eine hat also mit dem anderen nichts zu tun.
Ein Katholik würde nie zum Schluß einer Sedisvakanz kommen, weil die Amtsträger "ein Sauhaufen" sind. "Sauhaufen" diverser Art hat es in der Kirchengeschichte schon früher gegeben. Rein moralische Defizite führen nicht zum Verlust der ordentlichen Jurisdiktion; nur die formelle öffentliche Häresie, bzw. das formelle öffentliche Schisma, bewirken dies, und zwar unabhängig von der persönlichen Moralität des Betroffenen.
Heute tritt allerdings, zu größerem Skandal, seit einigen Jahrzehnten anwachsend, diese Immoralität noch verstärkend hinzu.
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Lycobates
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Lycobates »

Peti hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 15:26
Kirchenrechtler Landau: Exkommunikation von Missbrauchstätern:
https://www.vaticannews.va/de/vatikan/n ... ation.html
Daraus:
Der international anerkannte Kirchenrechtler Peter Landau fordert eine automatische Exkommunikation für des sexuellen Missbrauchs überführte Geistliche. In der Vergangenheit wurde dies bereits so gehandhabt. Das katholische Kirchenrecht in der Fassung von 1917 legte die Exkommunikation fest, schreibt Landau in einem Gastbeitrag für die „Süddeutsche Zeitung“.
In welchem Kanon?
:hmm:
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CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

So wie ich das verstehe will er eine entsprechende Kirchenrechts Änderung

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Niels
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Niels »

Eine konkrete Stellenangabe wäre durchaus interessant und hilfreich.

(Offtopic: bei "international anerkannt" muss ich immer hieran denken: https://www.youtube.com/watch?v=yJeTL-24MyI :tuete: )
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Raphael

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Raphael »

Niels hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 15:57
Eine konkrete Stellenangabe wäre durchaus interessant und hilfreich.

(Offtopic: bei "international anerkannt" muss ich immer hieran denken: https://www.youtube.com/watch?v=yJeTL-24MyI :tuete: )
Nunja, für Viele - nicht aber für Alle - ist der Weltuntergang eine Apokalypse! :huhu:

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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Lycobates »

Niels hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 15:57
Eine konkrete Stellenangabe wäre durchaus interessant und hilfreich.
Soviel ich weiß, gibt es für qualifizierte Sünden gegen das 6. Gebot nach Kanon 2359 §2 für geweihte Kleriker als Spruchstrafe (!):
Suspendierung, Infamie, Ämterverlust, und in schwereren Fällen dazu Deposition.

Von Exkommunikation, gar einer automatischen, ist keine Rede.
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martin v. tours
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von martin v. tours »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 10:37
Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 08:27
Mal was ganz Grundsätzliches zum Mißbrauchsskandal:
Die unsäglichen Taten geschahen nicht, weil die Täter Priester waren, sondern weil Priester Menschen sind!
das ungeheuerliche daran ist wie die Vorgesetzten dieser Priester auf das Problem reagiert haben
Leider muss ich dem CIC_Fan da uneingeschränkt zustimmen.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
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Juergen
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Juergen »

martin v. tours hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 19:20
CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 10:37
Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 08:27
Mal was ganz Grundsätzliches zum Mißbrauchsskandal:
Die unsäglichen Taten geschahen nicht, weil die Täter Priester waren, sondern weil Priester Menschen sind!
das ungeheuerliche daran ist wie die Vorgesetzten dieser Priester auf das Problem reagiert haben
Leider muss ich dem CIC_Fan da uneingeschränkt zustimmen.
Bei all dem muß man bedenken, daß es ein gewisses Dilemma bei den Arbeitgebern gibt. Es ist in der Kirche ähnlich wie bei Beamten: Die sind auf Lebenszeit eingestellt. (Zahlen die über­haupt in die Arbeitslosenversicherung rein?) Prominentes Beispiel aus einem anderen Bereich: Maaßen. Den konnte und kann man als Beamten auch nicht einfach rausschmeißen.
Ähnlich ist es bei den Priestern. Die kann man nicht so einfach entlassen, wie das in anderen Bereichen vielleicht möglich ist. Also wird versetzt, Therapien verordnet usw. usf.

Wenn es um das Thema Mißbrauch geht, scheinen manche alle rechtsstaatlichen Grundsätze über Bord werfen zu wollen.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Raphael

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Raphael »

Juergen hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 19:53
martin v. tours hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 19:20
CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 10:37
Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 08:27
Mal was ganz Grundsätzliches zum Mißbrauchsskandal:
Die unsäglichen Taten geschahen nicht, weil die Täter Priester waren, sondern weil Priester Menschen sind!
das ungeheuerliche daran ist wie die Vorgesetzten dieser Priester auf das Problem reagiert haben
Leider muss ich dem CIC_Fan da uneingeschränkt zustimmen.
Bei all dem muß man bedenken, daß es ein gewisses Dilemma bei den Arbeitgebern gibt. Es ist in der Kirche ähnlich wie bei Beamten: Die sind auf Lebenszeit eingestellt. (Zahlen die über­haupt in die Arbeitslosenversicherung rein?) Prominentes Beispiel aus einem anderen Bereich: Maaßen. Den konnte und kann man als Beamten auch nicht einfach rausschmeißen.
Ähnlich ist es bei den Priestern. Die kann man nicht so einfach entlassen, wie das in anderen Bereichen vielleicht möglich ist. Also wird versetzt, Therapien verordnet usw. usf.

Wenn es um das Thema Mißbrauch geht, scheinen manche alle rechtsstaatlichen Grundsätze über Bord werfen zu wollen.
Meines Wissens ist es auch im deutschen Beamtenrecht so, daß man gar nicht so ohne Weiteres den Beamtenstatus entzogen bekommen kann.
Selbst wenn der Beamte straffällig wird, muß der Delinquent rechtskräftig zu einem bestimmten Strafmaß verurteilt werden, damit der Dienstherr überhaupt berechtigt sein kann, eine solche Sanktion (= Entbeamtung) zu verhängen. :hmm:

Sascha B.
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Sascha B. »

Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 20:13
Juergen hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 19:53
martin v. tours hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 19:20
CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 10:37
Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 08:27
Mal was ganz Grundsätzliches zum Mißbrauchsskandal:
Die unsäglichen Taten geschahen nicht, weil die Täter Priester waren, sondern weil Priester Menschen sind!
das ungeheuerliche daran ist wie die Vorgesetzten dieser Priester auf das Problem reagiert haben
Leider muss ich dem CIC_Fan da uneingeschränkt zustimmen.
Bei all dem muß man bedenken, daß es ein gewisses Dilemma bei den Arbeitgebern gibt. Es ist in der Kirche ähnlich wie bei Beamten: Die sind auf Lebenszeit eingestellt. (Zahlen die über­haupt in die Arbeitslosenversicherung rein?) Prominentes Beispiel aus einem anderen Bereich: Maaßen. Den konnte und kann man als Beamten auch nicht einfach rausschmeißen.
Ähnlich ist es bei den Priestern. Die kann man nicht so einfach entlassen, wie das in anderen Bereichen vielleicht möglich ist. Also wird versetzt, Therapien verordnet usw. usf.

Wenn es um das Thema Mißbrauch geht, scheinen manche alle rechtsstaatlichen Grundsätze über Bord werfen zu wollen.
Meines Wissens ist es auch im deutschen Beamtenrecht so, daß man gar nicht so ohne Weiteres den Beamtenstatus entzogen bekommen kann.
Selbst wenn der Beamte straffällig wird, muß der Delinquent rechtskräftig zu einem bestimmten Strafmaß verurteilt werden, damit der Dienstherr überhaupt berechtigt sein kann, eine solche Sanktion (= Entbeamtung) zu verhängen. :hmm:
Bei Sexualdelikten, noch dazu zum Nachteil Minderjähriger, sollte das nötige Strafmaß leicht zu erreichen sein. Wenn mich nicht alles täuscht liegt es bei zwei Jahren.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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Juergen
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Juergen »

Es geht aber meist nicht um rechtmäßig verurteilte Leute, sondern um Leute, denen nachgesagt wird, daß sie was getan haben.

Das allein reicht allerdings schon, um sie zu (medial und sozial) zu verurteilen
Gruß Jürgen

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Vir Probatus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

martin v. tours hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 19:20
CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 10:37
Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 08:27
Mal was ganz Grundsätzliches zum Mißbrauchsskandal:
Die unsäglichen Taten geschahen nicht, weil die Täter Priester waren, sondern weil Priester Menschen sind!
das ungeheuerliche daran ist wie die Vorgesetzten dieser Priester auf das Problem reagiert haben
Leider muss ich dem CIC_Fan da uneingeschränkt zustimmen.
natürlich ist das auch eine Frage des Glaubens:
Fest soll mein Taufbund immer stehen, Ich will die Kirche hören, sie soll mich allzeit gläubig sehen und folgsam ihren Lehren.
Deshalb ist da eine tiefe Verunsicherung:
Die Glaubenswahrheit über stattgefundenen oder nicht stattgefundenen Missbrauch wurde letzte Woche offiziell um 180 Grad umgedreht.
Vorher gab es zwar schon teilweise eine Einräumung von Missbrauch, aber keine Einräumung fehlerhafter Handlungen oder insbesondere "Vertuschung".
So etwas zu sagen, war ja bis letzte Woche schon ketzern.

Das Herausrücken mit dieser Wahrheit hat also ein neues Problem geschaffen: Bischöfe, Kirche, Klerus = Unglaubwürdig.
Das Lied sollte man aus dem Gl streichen, ich werde es jedenfalls nicht mehr singen.
Ich denke, eine entsprechende Austrittswelle wird folgen.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Raphael

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Raphael »

Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 4. Oktober 2018, 00:16
martin v. tours hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 19:20
CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 10:37
Raphael hat geschrieben:
Mittwoch 3. Oktober 2018, 08:27
Mal was ganz Grundsätzliches zum Mißbrauchsskandal:
Die unsäglichen Taten geschahen nicht, weil die Täter Priester waren, sondern weil Priester Menschen sind!
das ungeheuerliche daran ist wie die Vorgesetzten dieser Priester auf das Problem reagiert haben
Leider muss ich dem CIC_Fan da uneingeschränkt zustimmen.
natürlich ist das auch eine Frage des Glaubens:
Fest soll mein Taufbund immer stehen, Ich will die Kirche hören, sie soll mich allzeit gläubig sehen und folgsam ihren Lehren.
Deshalb ist da eine tiefe Verunsicherung:
Die Glaubenswahrheit über stattgefundenen oder nicht stattgefundenen Missbrauch wurde letzte Woche offiziell um 180 Grad umgedreht.
Vorher gab es zwar schon teilweise eine Einräumung von Missbrauch, aber keine Einräumung fehlerhafter Handlungen oder insbesondere "Vertuschung".
So etwas zu sagen, war ja bis letzte Woche schon ketzern.

Das Herausrücken mit dieser Wahrheit hat also ein neues Problem geschaffen: Bischöfe, Kirche, Klerus = Unglaubwürdig.
Das Lied sollte man aus dem Gl streichen, ich werde es jedenfalls nicht mehr singen.
Ich denke, eine entsprechende Austrittswelle wird folgen.
Mit dem, was Du hier darlegst, legst Du Deinen Irrtum offen dar! :auweia:

Fragen der Sexualmoral sind keine Glaubensfragen; das lernt man bei jeder guten Katechese. :doktor:

Bei Desinteresse lernt man das zugegebenermaßen natürlich nicht. :maske:


Für die Moraltheologie ist der Erkenntnisgegenstand ihrer Disziplin das Verhalten des Menschen in der Schöpfung. In der dogmatischen Theologie jedoch werden Aussagen darüber getroffen, wie Gott ist und wie ER in der Schöpfung wirkt.

Verwechslungen der jeweiligen Disziplinen sind dem Erkenntnisgewinn nicht förderlich! :doktor:

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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

Juergen hat geschrieben:
Donnerstag 4. Oktober 2018, 00:11
Es geht aber meist nicht um rechtmäßig verurteilte Leute, sondern um Leute, denen nachgesagt wird, daß sie was getan haben.

Das allein reicht allerdings schon, um sie zu (medial und sozial) zu verurteilen
Wenn deren Vorgesetzte nicht vertuschen würden, liesse sich die Spreu einfacher vom Weizen trennen. Da liegt das Problem.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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