Mißbrauchsanschuldigungen II

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CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

Mgr Gänswein Missbrauchs Affäre ist der 9/11 der Kirche
https://religion.orf.at/stories/2935228/

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Amigo
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Amigo »

Am 25.9. kommt die große Studie zum Mißbrauch in der katholischen Kirche in Deutschland heraus.

Der Spiegel (unverdächtig einer übermäßig positiven Einstellung gegenüber allem Religiösen) zitiert vorab einige Infos aus der Zusammenfassung. Manches davon - zB die unterschiedlichen Täterprofile, der Prozentsatz (ca. 4%) der Beschuldigten an der Gesamtzahl der Kleriker und die weitreichenden Vertuschungsmethoden - ist den Ergebnissen aus den US-Studien von 2002 und 2018 sehr ähnlich. Unspezifisch die Beurteilung "die Serie der Mißbrauchsfälle dauert bis zum Ende des Untersuchungszeitraums an" zur für die weitere Behandlung des Problems möglicherweise sehr relevanten Frage, ob es in Deutschland so wie in den USA einen "Peak" in den 70er und 80er Jahren gegeben hat und das Problem seit den 90ern wieder stark zurückgegangen ist. Vom Spiegel-Autor unkommentiert wird auch der Satz "Die grundsätzliche Ablehnung der katholischen Kirche zur Weihung homosexueller Männer ist dringend zu überdenken" aus der Zusammenfassung zitiert.

Petrus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Petrus »

danke, Amigo. Du warst schneller als ich. ich habe gerade SPON gelesen, und mir gedacht: das muß ins Forum.

Überraschen tut mich das nicht.

Sarkastisch, der ich manchmal bin, kann ich da nicht.

Geweint habe ich.

Warum, weiß ich nicht.

Peter.

Hanspeter

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Hanspeter »

Manchmal frage ich mich, ob sich die Kirche je wieder von dieser Sache erholen wird.

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Siard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Siard »

Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 12:17
Manchmal frage ich mich, ob sich die Kirche je wieder von dieser Sache erholen wird.
Das wird die katholische Kirche sich sicher.
Ob dies auch für die Konzilsreligion gilt, bezweifle ich.
Wenn der Mensch auf diese Art im Mittelpunkt steht und die Gottesdienste einem Frontalunterricht gleichen,
wenn die Ethik wichtiger ist, als des Seelenheil, dann wird dieser Schlag allerdings für den Zombiekörper tödlich sein.

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 12:17
Manchmal frage ich mich, ob sich die Kirche je wieder von dieser Sache erholen wird.
wenn ja kann man nur hoffen,es dauert mindestens so lange wie diese schweinereien gedauert haben

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

Siard hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 12:33
Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 12:17
Manchmal frage ich mich, ob sich die Kirche je wieder von dieser Sache erholen wird.
Das wird die katholische Kirche sich sicher.
Ob dies auch für die Konzilsreligion gilt, bezweifle ich.
Wenn der Mensch auf diese Art im Mittelpunkt steht und die Gottesdienste einem Frontalunterricht gleichen,
wenn die Ethik wichtiger ist, als des Seelenheil, dann wird dieser Schlag allerdings für den Zombiekörper tödlich sein.
ich bezweifle daß vorkonziliar besser gehn würde
was man hier sieht fest in sich geschlossene Milieus
der kirche kommt dann eine rolle zu wie sie heute die zeugen jehovas haben

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Siard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Siard »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 12:42
Siard hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 12:33
Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 12:17
Manchmal frage ich mich, ob sich die Kirche je wieder von dieser Sache erholen wird.
Das wird die katholische Kirche sich sicher.
Ob dies auch für die Konzilsreligion gilt, bezweifle ich.
Wenn der Mensch auf diese Art im Mittelpunkt steht und die Gottesdienste einem Frontalunterricht gleichen,
wenn die Ethik wichtiger ist, als des Seelenheil, dann wird dieser Schlag allerdings für den Zombiekörper tödlich sein.
ich bezweifle daß vorkonziliar besser gehn würde
was man hier sieht fest in sich geschlossene Milieus
der kirche kommt dann eine rolle zu wie sie heute die zeugen jehovas haben
Ich habe offensichtlich undeutlich formuliert.
Der Unterschied liegt nicht in der Praxis, sondern in der Lehre und deren Vermittlung.
Galt bis zum "Konzil" noch Gott und das Seelenheil der Menschen als Ziel, haben inzwischen der Mensch (statt Gott) und "richtiges" Handeln auf Erden diesen Platz eingemommen.

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

Siard hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 12:57
CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 12:42
Siard hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 12:33
Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 12:17
Manchmal frage ich mich, ob sich die Kirche je wieder von dieser Sache erholen wird.
Das wird die katholische Kirche sich sicher.
Ob dies auch für die Konzilsreligion gilt, bezweifle ich.
Wenn der Mensch auf diese Art im Mittelpunkt steht und die Gottesdienste einem Frontalunterricht gleichen,
wenn die Ethik wichtiger ist, als des Seelenheil, dann wird dieser Schlag allerdings für den Zombiekörper tödlich sein.
ich bezweifle daß vorkonziliar besser gehn würde
was man hier sieht fest in sich geschlossene Milieus
der kirche kommt dann eine rolle zu wie sie heute die zeugen jehovas haben
Ich habe offensichtlich undeutlich formuliert.
Der Unterschied liegt nicht in der Praxis, sondern in der Lehre und deren Vermittlung.
Galt bis zum "Konzil" noch Gott und das Seelenheil der Menschen als Ziel, haben inzwischen der Mensch (statt Gott) und "richtiges" Handeln auf Erden diesen Platz eingemommen.
beides ist heute ein minderheitsprogramm hat aber seine absolute berechtigung in einer freien Gesellschaft

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Siard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Siard »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 13:18
Siard hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 12:57
CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 12:42
Siard hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 12:33
Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 12:17
Manchmal frage ich mich, ob sich die Kirche je wieder von dieser Sache erholen wird.
Das wird die katholische Kirche sich sicher.
Ob dies auch für die Konzilsreligion gilt, bezweifle ich.
Wenn der Mensch auf diese Art im Mittelpunkt steht und die Gottesdienste einem Frontalunterricht gleichen,
wenn die Ethik wichtiger ist, als des Seelenheil, dann wird dieser Schlag allerdings für den Zombiekörper tödlich sein.
ich bezweifle daß vorkonziliar besser gehn würde
was man hier sieht fest in sich geschlossene Milieus
der kirche kommt dann eine rolle zu wie sie heute die zeugen jehovas haben
Ich habe offensichtlich undeutlich formuliert.
Der Unterschied liegt nicht in der Praxis, sondern in der Lehre und deren Vermittlung.
Galt bis zum "Konzil" noch Gott und das Seelenheil der Menschen als Ziel, haben inzwischen der Mensch (statt Gott) und "richtiges" Handeln auf Erden diesen Platz eingemommen.
beides ist heute ein minderheitsprogramm hat aber seine absolute berechtigung in einer freien Gesellschaft
Das stimmt, allerdings bewegst Du Dich dabei in einem anderen Argumentationsrahmen.

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

richtig ganz richtig
SDer Papst hat Zeit im Februar findet ein Krisentreffen der Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen statt
jetzt wird es grotesk das Haus steht in Flammen und die Feuerwehr kommt in 5 Monaten
http://www.kath.net/news/65088

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Juergen
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Juergen »

http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 27688.html


Bei der Frage nach den Gründen für den anhaltenden Missbrauch zeigen sich die Autoren der Studie zurückhaltend. Einige Hinweise allerdings gibt es: "Die grundsätzliche Ablehnung der katholischen Kirche zur Weihung homosexueller Männer ist dringend zu überdenken", heißt es da. Außerdem müsse die Frage erlaubt sein, ob die Verpflichtung zum Zölibat "ein möglicher Risikofaktor" sei.
Soll daß heißen, daß es besser wäre homosexuelle Männer zu weihen? Was soll das nützen?

Und hier noch ein Zeit-Artikel:

https://www.zeit.de/2018/38/sexueller-m ... ettansicht
Gruß Jürgen

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Amigo
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Amigo »

Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 12:17
Manchmal frage ich mich, ob sich die Kirche je wieder von dieser Sache erholen wird.
Die Kirche wird aus dieser Krise kleiner aber reiner und innerlich gestärkt hervorgehen, so wie aus anderen Krisen in der Vergangenheit (zB die Häresie-bedingten Krisen von Nestorianimus, Pelagianismus, Monophysiten u.a.m., und natürlich der Reformation). Die Braut Christi muss gereinigt werden, von den Eiterbeulen des Mißbrauchs und der Unkeuschheit ebenso wie von der Heuchelei und Schwäche der Vertuschung.

Dass das gelingen wird, das sagt sowohl die irdische Weisheit (zB Josef Ratzinger in "Glaube und Zukunft") als auch die Eschatologie. Schon in den Endzeitprophezeiungen der Bibel und ihrer Auslegung der Kirchenväter ist zu erkennen, dass die pilgernde Kirche - so wie schon zuvor das jüdische Volk - immer wieder durch selbstverschuldete Heimsuchungen gereinigt werden muss. Auch einige anerkannte Privatoffenbarungen (zB Quito um 1600: im 20. Jahrhundert wird in der Kirche viele Häresien erleiden, und Unkeuschheit wird überall herrschen; alles wird verloren und hoffungslos scheinen, aber dann beginnt eine völlige Erneuerung) lassen hoffen. Leicht wird es nicht, aber "leicht" hat Jesus uns ja auch nicht verheißen.

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

https://religion.orf.at/stories/2935451/
deutsche Bistümer vernichteten belastende Akten was tut man nicht alles für den Ruf von Kirche und Klerus

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Amigo
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Amigo »

Amigo hat geschrieben:
Dienstag 4. September 2018, 10:16
3. Eine Analyse der Zahlen zeigt: Die Mißbrauchsfälle haben seit 1980 tatsächlich massiv abgenommen, zwar nicht auf Null, aber wohl auf ein Maß, das seit ca. 1995 dem vor Beginn dieser Epidemie entspricht.
Zu diesem Aspekt noch eine weitere Erkenntnis, hier aus 1990-2016:
Bild
Die (bekannt gewordenen) Fälle von sexuellem Mißbrauch an Kindern in den USA allgemein haben laut dieser Grafik (die blaue Linie ist sexueller Kindesmißbrauch, die grüne ist Vernachlässigung von Kindern - die hat nicht abgenommen, Quelle: http://unh.edu/ccrc/pdf/Updated%20trends%202016.pdf ) seit 1990 bis heute um über 60% abgenommen.

D.h. gibt eine auffällige "Parallelentwicklung" zwischen der Häufigkeit von sexuellem Kindesmißbrauch in der katholischen Kirche (jedenfalls in den US-Diözesen, die bereits durchleuchtet wurden) und sexuellem Kindesmißbrauch in der Gesellschaft allgemein (in den USA): eine sehr signifikante Abnahme der Anzahl von Fällen von sexuellem Kindesmißbrauch ab ca. 1995.

Über die Ursachen - wie kam es zu dem Anstieg in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, und warum nimmt es seit seinem Ende wieder ab - kann man spekulieren. Man kann angesichts dieser Daten aber jedenfalls kaum behaupten, dass es ein kirchliches Phänomen ist, durch den Zölibat hervorgerufen wird o.ä. Vermutlich hat jede Organisation, die im Zeitraum 1970-1990 mit Kindern und Jugendlichen zu tun hatte, ein ähnliches Problem.

Das entbindet natürlich nicht die Kirche davon, aufzuräumen und Prävention und schnelle und wirksame Reaktionen auf Verdachtsfälle zu priorisieren. Es zeigt aber auf, dass hier nicht "Feuer am Dach" ist, sondern eher "ein übriggebliebener Schwelbrand möglichst vollständig gelöscht und ein erneutes Aufflammen verhindert werden muss".

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Lycobates
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Lycobates »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 16:47
https://religion.orf.at/stories/2935451/
deutsche Bistümer vernichteten belastende Akten was tut man nicht alles für den Ruf von Kirche und Klerus
Keine Sorge.
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Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
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Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
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... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus

Pirmin
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Pirmin »

Amigo hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 10:44
Vom Spiegel-Autor unkommentiert wird auch der Satz "Die grundsätzliche Ablehnung der katholischen Kirche zur Weihung homosexueller Männer ist dringend zu überdenken" aus der Zusammenfassung zitiert.
Als ob sich durch die Weihung homosexueller Männer Missbrauch eindämmen ließe. Das würde bedeuten, dass die Verfasser der Studie einen Zusammenhang herstellen zwischen einer Weihe, die nicht jedem offen steht und dem Missbrauch an Schutzbefohlenen. Das entbehrt jeder Logik! Als ob der Zustand, dass in der Kirche nicht „Weihe für alle“ möglich ist, verantwortlich sei für die sexuellen Fehlleistungen homosexueller Priester. Es wird einfach die Meinung vertreten, die katholische Kirche müsse in jedem Fall tolerant sein, so dass sich niemand benachteiligt oder in seiner Würde verletzt fühlt, egal ob sich dieser eignet an der Kirche mitzugestalten oder nicht. Nach „Ehe für alle“ folgt dann also „Weihe für alle“ …

Natürlich erträgt Jesus Christus alles, was ja der eigentlich Sinn von tolerieren ist. Aber die Lehre Jesu ist mit der Hoffnung auf einen neuen Menschen und eine neue Erde verbunden. Wie macht man der teils unqualifizierten Berichterstattung und dem Mainstream begreiflich, worin sich die Ehe zwischen Mann und Frau sowie die Priesterweihe von berufenen Männern inhaltlich und qualitativ von ihren weltlichen Vorstellungen von „Ehe für alle“ und zur „Weihe für alle“ unterscheiden?

Ich frage mich, ob man die Einordnung dieser Thematik allein der Berichterstattung überlassen kann, die ja hier maßgeblich den Mainstream prägt und daran beteiligt ist, dass die Kirche inhaltlich ausgehöhlt wird. Was ist zu tun? Sich als Laie nur im Kreuzgang damit zu befassen, erscheint mir nicht öffentlich genug.

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

Ich würde gern einen Aspekt hier vertiefen
Wie ist es möglich daß Bischöfe immer wieder in völlig falsche Handlungsmuster verfallen und nichts dazu lernen über Jahrzehnte
Es gibt im behindertenbereich ein ähnlich gelagertes Problem den sog Amelotatismus der wenn der sex unter ausnützung der Position des Betreuers oder ähnliches gegen des Willens des Klienten zustande kommt Mißbrauch darstellt
keine Institution käme auf die Idee so jemand ins nächste Wohnhaus oder auch in eine andre Behinderten Institution zu verfrachten sondern der wird sofort entfernt dauerhaft
ist es die religiöse Weltanschauung die kirchliche Vorgesetzte so naiv macht daß da Täter Jahrzehnte lang ihr Unwesen treiben können?
für die die nicht wissen was ein Amelo ist
https://de.wikipedia.org/wiki/Amelotatismus
Zuletzt geändert von CIC_Fan am Mittwoch 12. September 2018, 17:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Amigo
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Amigo »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 17:24
Wie ist es möglich daß Bischöfe immer wieder in völlig falsche Handlungsmuster verfallen und nichts dazu lernen über Jahrzehnte
Guter Punkt, weil das Thema auch dann sehr schädlich sein kann, wenn das Problem des Kindesmißbrauchs gelöst wäre, weil dann halt was anderes weggeschoben, ignoriert oder sogar vertuscht würde. Und mir fallen durchaus ein paar spezifisch kirchliche Themen ein, wo eine vergleichbar passiv-ignorierende oder auch vertuschende Haltung vorherrschen dürfte - bezüglich Klarheit der Lehre, Ordnung in der Liturgie, Umgang mit der Sakramentenvorbereitung und ähnliches. (Und ich bin sicher, im Forum gibt es einige, denen da VIEL MEHR einfällt :pfeif: )

Warum lernen die Hirten nicht dazu? Ich hab eine These, die ich aus (leider auch höchstpersönlicher) Erfahrung kenne, zwar nicht aus dem kirchlichen Bereich, aber vermutlich doch vergleichbar: Manager sind heutzutage einfach überfordert. So viele Regeln, Prozesse, Vorschriften und Termine, dass man sich entweder nur um dasjenige Thema wirklich kümmert, das "gerade am lautesten schreit", oder man nach dem Gießkannenprinzip die Aufmerksamkeit und Wirksamkeit über viele Themen verteilt und damit keines wirklich weiterbringt. Personalführung ist eines der ersten Themen, das unter die Räder kommt, Qualitätsmanagement ebenso (außer ein Audit steht kurz bevor). Die meisten Themen, die es schaffen, nie komplett unterzugehen, haben mit dem lieben Geld zu tun.

Ähnlich, so fürchte ich, geht es nicht wenigen Diözesanbischöfen. (Ob Weihbischöfe auch in so einer Management-Rolle stecken? Ich denke, eher nicht...) Überforderung mit vielen eigentlich nicht glaubensrelevanten, sondern eher "verwaltungstechnischen" Themen könnte meines Erachtens dazu führen, dass auch Themen, die im Nachhinein gesehen höchste Priorität haben müssten, irgendwo auf der zweiten Seite der Todo-Liste Staub ansetzen.

Pirmin
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Pirmin »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 17:24
ist es die religiöse Weltanschauung die kirchliche Vorgesetzte so naiv macht daß da Täter Jahrzehnte lang ihr Unwesen treiben können?
Nein, es ist nicht die religiöse Weltanschauung als solche, denn dann wäre diese die Ursache der Problematik. In ihr ist Vertuschung nicht vorgesehen. Im Gegenteil, in ihr wird weisgesagt, dass das Verborgene ans Licht kommt. Ergo: Es liegt nicht an der Religion.

Zum Thema Vertuschung, keine zwei Monate her: Im hiesigen Bistum sollten die Mitarbeiter im Bischöflichen Ordinariat laut Anweisung die Fenster schließen. Allerdings hielten sich nicht alle daran, weil es an dem Tag so heiß war. Also sind Handwerker bei den fraglichen Büros aufgekreuzt, um die Mitarbeiter vor Asbestarbeiten zu warnen. Mein Informand wäre vor Entsetzen fast vom Stuhl gefallen, denn von Asbest war in der Anweisung nichts zu lesen. Ist das jetzt Naivität kirchlicher Vorgesetzter?

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Juergen
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Juergen »

Amigo hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 17:44
Warum lernen die Hirten nicht dazu?
Weil sie jedem aktuellen Mainstream nachlaufen. Nur nicht mit der (ver)öffentlich(t)en Mei­nung an­ecken; nur keine schlechte Pres­se bekommen. – Ergebnis: Äußerlich nur schlechte Pres­se, und innerlich Verfall.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Petrus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Petrus »


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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Siard »

Pirmin hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 17:57
Ist das jetzt Naivität kirchlicher Vorgesetzter?
Nein, daß ist die Arroganz jener, die glauben, daß Untergebene einfach nur zu gehorchen hätten – nicht zu denken.
Eine Tendenz, die wieder zunimmt.

Kein Problem der Kirche, sondern der Gesellschaft.

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

Siard hat geschrieben:
Donnerstag 13. September 2018, 07:29
Pirmin hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 17:57
Ist das jetzt Naivität kirchlicher Vorgesetzter?
Nein, daß ist die Arroganz jener, die glauben, daß Untergebene einfach nur zu gehorchen hätten – nicht zu denken.
Eine Tendenz, die wieder zunimmt.

Kein Problem der Kirche, sondern der Gesellschaft.
die in der Kirche ja extrem kultiviert und gefördert noch der Staatssekretär Paul VI wollte im Namen des Papstes Erzbischof Lefebvre verbieten sich in der Stadt Rom aufzuhalten der Erzbischof meinte trocken
was wollen sie den machen die schweizer Garde schicken ?

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Siard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Siard »

CIC_Fan hat geschrieben:
Donnerstag 13. September 2018, 07:53
Siard hat geschrieben:
Donnerstag 13. September 2018, 07:29
Pirmin hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 17:57
Ist das jetzt Naivität kirchlicher Vorgesetzter?
Nein, daß ist die Arroganz jener, die glauben, daß Untergebene einfach nur zu gehorchen hätten – nicht zu denken.
Eine Tendenz, die wieder zunimmt.

Kein Problem der Kirche, sondern der Gesellschaft.
die in der Kirche ja extrem kultiviert und gefördert noch der Staatssekretär Paul VI wollte im Namen des Papstes Erzbischof Lefebvre verbieten sich in der Stadt Rom aufzuhalten der Erzbischof meinte trocken
was wollen sie den machen die schweizer Garde schicken ?
Stimmt.
Bei den "Konservativen" heute, würde ein solches Verbot wohl funktionieren.

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

wenn es von Papst Franziskus kommt eher ned :D :D

Junias
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Junias »

Lycobates hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 17:07
CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 12. September 2018, 16:47
https://religion.orf.at/stories/2935451/
deutsche Bistümer vernichteten belastende Akten was tut man nicht alles für den Ruf von Kirche und Klerus
Keine Sorge.
Judex ergo cum sedebit quidquid latet apparebit!
Anders als das Jüngste Gericht bei dir, Lycobates oder den Endzeitprophezeiungen Amigos, geht es aber bei den Missbrauchsanschuldigungen weniger um jenen fernen Tag – Dies ireae, dies illa bzw. Lacrimosa dies illa – den die Sequenz beschreibt.

(Auch wenn ich den schwarzen Psalm ob seiner dichterischen Kunst und seiner eindrucksvollen Kompositionen sehr mag – mir ist dennoch das Offertorium inhaltlich näher – atmet die Sequenz „mehr heidnisches als christliches Gedankengut“; sie „vermittelt eine Schreckensbotschaft angesichts des Todes anstelle einer Frohbotschaft“ Quelle .)

Das fortschrittliche bei Jesus Christus gegenüber dem Alten Testament ist, dass Gott dem Menschen bereits weit vor dem Jüngsten Gericht Handlungsfreiheit zugesteht. Nur, dass sie, wie die Missbräuche zeigen, immer wieder korrumpiert wird. Das Verborgene kommt ja bereits jetzt ans Licht, um den Beteiligten den Weg der Umkehr zu ermöglichen. Denn Umkehr ist der Weg zum Seelenheil, der im Tod vollendet wird.

Jesus Christus geht es weniger um die Strafe nach erfolgter Sünde als vielmehr um die Sündenvermeidung im Zustand der Versuchung (beispielsweise hervorgerufen durch eine Sucht), dem wir durch die gottgegebene Willensfreiheit tagtäglich ausgesetzt sind (vgl. Matthäus 18, 6-11 oder vgl. Versuchung Jesu.) Es ist besser jetzt nur mit einem Auge herumzulaufen, dafür aber barmherzig oder liebevoll zu sein, als jetzt mit zwei boshaften Augen, den sicheren Weg zur Hölle zu beschreiten. Es ist also besser, von vornherein die Versuchung an der Wurzel zu ersticken (oft ein langwieriger Prozess), als sich hinterher reuevoll der Beichte zuzuwenden.

Lieber Gruß

Junias

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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Amigo »

Ich bin der Frage nachgegangen "was war denn ab den 1960ern los? Woher kam dieser Anstieg von Gewalt gegen Kinder - der nach meinen Erkenntnissen nicht spezifisch die katholische Kirche betrifft, obwohl er dort derzeit besonders intensiv untersucht wird - und ist dieser Anstieg vielleicht in einem größeren Zusammenhang zu sehen?"

Tatsächlich findet man zu dieser Frage auch einige im Wortsinn merk-würdige Informationen; die lassen darauf schließen, dass in diesem Zeitraum überhaupt vieles falsch gelaufen ist in der westlichen Gesellschaft, entgegen dem längerfristigen Trend, der es der Menschheit im vorigen Jahrhundert global ermöglichte, sowohl zahlenmäßig als auch in Bezug auf Lebensqualität stark zu wachsen, trotz der Weltkriege. Erstmals in der dokumentierten Menschheitsgeschichte schaffte es die Menschheit im vorigen Jahrhundert, mehrheitlich nicht mehr in bitterer Armut zu leben... https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... solute.svg

Fast könnte man meinen, ab den 1960ern ging es uns zu gut, um anständig zu leben...?
Many criminologists have concluded that the 1960s crime surge cannot be explained by the usual socioeconomic variables but was caused in large part by a change in cultural norms.
(Quelle: https://quod.lib.umich.edu/h/humfig/112 ... w=fulltext )
In diesem Dokument wird aufgezeigt, dass die Mordrate in den 1960ern nach Jahrhunderten sinkender Tendenz (freilich mit Fluktuationen) plötzlich wieder einen deutlichen Anstieg zeigte. Spezifisch für die USA wird ein eklatanter Anstieg von Mord in den 1970-1990er Jahren behauptet. Das würde auf einer Meta-Ebene ziemlich gut mit der "Häufigkeitskurve" der innerkirchlichen Kindesmißbrauchsfälle in den großen US-Untersuchungen koinzidieren.

Jedenfalls ist das aus meiner Sicht ein weiterer Hinweis darauf, dass die Ursachen für diese Mißbrauchsflut nicht spezifisch für die katholische Kirche sind, sondern breiteren Trends folgen. Und auch diesmal natürlich kein Grund, auf Maßnahmen zur Prävention und wirksamen Reaktion zu verzichten - es ist notwendig, dass die Kirche hier konsequent klar Schiff macht - aber doch auch wichtig, mögliche Zusammenhänge zu erkennen, die man nicht innerkirchlich lösen kann.

Pirmin
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Pirmin »

Amigo hat geschrieben:
Donnerstag 13. September 2018, 10:24
Ich bin der Frage nachgegangen "was war denn ab den 1960ern los? Woher kam dieser Anstieg von Gewalt gegen Kinder - der nach meinen Erkenntnissen nicht spezifisch die katholische Kirche betrifft, obwohl er dort derzeit besonders intensiv untersucht wird - und ist dieser Anstieg vielleicht in einem größeren Zusammenhang zu sehen?"

Tatsächlich findet man zu dieser Frage auch einige im Wortsinn merk-würdige Informationen; die lassen darauf schließen, dass in diesem Zeitraum überhaupt vieles falsch gelaufen ist in der westlichen Gesellschaft, entgegen dem längerfristigen Trend, der es der Menschheit im vorigen Jahrhundert global ermöglichte, sowohl zahlenmäßig als auch in Bezug auf Lebensqualität stark zu wachsen, trotz der Weltkriege. Erstmals in der dokumentierten Menschheitsgeschichte schaffte es die Menschheit im vorigen Jahrhundert, mehrheitlich nicht mehr in bitterer Armut zu leben... https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... solute.svg

Fast könnte man meinen, ab den 1960ern ging es uns zu gut, um anständig zu leben...?
Many criminologists have concluded that the 1960s crime surge cannot be explained by the usual socioeconomic variables but was caused in large part by a change in cultural norms.
(Quelle: https://quod.lib.umich.edu/h/humfig/112 ... w=fulltext )
In diesem Dokument wird aufgezeigt, dass die Mordrate in den 1960ern nach Jahrhunderten sinkender Tendenz (freilich mit Fluktuationen) plötzlich wieder einen deutlichen Anstieg zeigte. Spezifisch für die USA wird ein eklatanter Anstieg von Mord in den 1970-1990er Jahren behauptet. Das würde auf einer Meta-Ebene ziemlich gut mit der "Häufigkeitskurve" der innerkirchlichen Kindesmißbrauchsfälle in den großen US-Untersuchungen koinzidieren.

Jedenfalls ist das aus meiner Sicht ein weiterer Hinweis darauf, dass die Ursachen für diese Mißbrauchsflut nicht spezifisch für die katholische Kirche sind, sondern breiteren Trends folgen. Und auch diesmal natürlich kein Grund, auf Maßnahmen zur Prävention und wirksamen Reaktion zu verzichten - es ist notwendig, dass die Kirche hier konsequent klar Schiff macht - aber doch auch wichtig, mögliche Zusammenhänge zu erkennen, die man nicht innerkirchlich lösen kann.
Natürlich ist die Missbrauchsflut in größere Zusammenhänge eingebettet, die ja an der Kirche nicht spurlos vorbeigegangen sind. Es ging uns einerseits materiell „zu gut“, gleichzeitig wurde die bürgerliche Gesellschaft von diversen Strömungen überrannt, die die bis dato herrschende (christliche) Ordnung aushebelten, und, viel wichtiger, die Menschen bis heute (negativ) beeinflussen und in deren Zuspitzung so schillernde egozentrierte Figuren wie Harald Glööckner, Chonchita Wurst und Daniel Küblböck nur als erbarmungswürdige Beispiele stehen.

Mit ihnen wird die jesuanische Freiheit konterkariert, weil die Abhängigkeit von konstruierten Selbstbildern nicht frei, sondern unfrei, nicht authentisch, sondern unauthentisch macht. Ein ausgeprägtes Selbstbild verstellt die Sicht auf einen selbst, deswegen hat Jesus gegenüber den Aposteln und Jüngern von Selbstverleugnung gesprochen (nicht des wahren Selbsts, sondern des Selbstbilds). Die Öffentlichkeit erfreut sich zwar an solch bunten Vöglen, kennt aber bei nächster Gelegenheit keine Barmherzigkeit!

Dass die Kirche eigentlich eine fortschrittliche Alternative zum sich gerade zivilisatorisch zurückentwickelnden Mainstream darstellt, wird in der Berichterstattung natürlich nicht kommuniziert. Die Reinigung aber findet im Verborgenen statt.
Zuletzt geändert von Pirmin am Donnerstag 13. September 2018, 11:31, insgesamt 2-mal geändert.

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Juergen
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Juergen »

Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Siard
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Siard »

Warum gab es keine Untersuchung über weibliche Täter?
Gerade hier wäre eine Untersuchung wichtig, da man das Thema bisher – höflich formuliert – vernachlässigt hat.
Schon 2010 gab es diesbezüglich Anfragen an die DBK von Journalisten – aus gegebenem Anlaß.

Die Hoffnung sich mit dieser Untersuchung als Religionsgemeinschaft aus der Schußlinie zu bringen ist übrigens grandios gescheitert.
Heute stand in einer Zeitung, daß alle Diözesen "die" Akten vernichtet hätten.
Mein Mitleid hält sich schwer in Grenzen.

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Amigo
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Amigo »

Angeblich hat ein kleines Untersuchungsteam von Kardinälen für Papst Benedikt XVI. eine Liste mit Namen der "Mitglieder des Homosexuellen-Netzwerks im Vatikan" erstellt, die ihm kurz vor seinem Rücktritt überreicht wurde, und diese Liste ist in die Hände der Presse gelangt und soll demnächst veröffentlicht werden. (div. Quellen, u.a. hier http://www.ilgiornale.it/news/cronache/ ... 71915.html )

Möglicherweise ein wichtiger Schritt zur Reinigung der Kirche, vielleicht aber auch eine Nebelgranate mit der Sprengwirkung einer Atombombe: Wenn diese Liste veröffentlicht wird - und selbst wenn sie authentisch und korrekt ist - dann könnte das eventuell zu unerwarteten juristischen Konsequenzen führen. Oder zu einem Aufstand in den Rängen. Einen einzelnen Kardinal aufgrund seiner Verfehlungen hinauszujagen ist eine Sache. Eine organisierte Gruppe ist etwas anderes.

:bedrippelt:

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