Mißbrauchsanschuldigungen II

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Herr v. Liliencron
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Herr v. Liliencron »

Der Text enthält zwar manches Richtige, ist aber insgesamt erschreckend schwach und passagenweise auch so naiv, dass man schmunzeln muss. Das kann aber auch am Alter liegen, weswegen man darüber hinwegsehen sollte, ohne es gegen Ratzinger auszuspielen.

CIC_Fan

Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von CIC_Fan »

HeGe hat geschrieben:
Donnerstag 11. April 2019, 14:22
CIC_Fan hat geschrieben:
Donnerstag 11. April 2019, 12:25
und leider sehr unter seinem früheren Niveau
Ich bin sicher, Papst Benedikt ist schon den Tränen nah, ob deiner fachkompetent vorgetragenen und dezidiert begründeten Kritik. :roll:

Aber wenn einem das Ergebnis nicht passt, muss man wohl jammern.
warum sollte ich jammern es hat weder für mich noch für die Gesellschaft in der wir alle leben was der ehemalige Papst schreibt ich stelle nur fest wenn man den Text mit anderen Texten vergleicht die er noch vor einigen Jahren schrieb ist der Text erschreckend schwach

Petrus
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Petrus »

Petrus hat geschrieben:
Donnerstag 11. April 2019, 21:15
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Donnerstag 11. April 2019, 12:23
Benedikt spricht
nö. Er hat geschrieben. Im bayerischen Klerusblatt.
Joseph Ratzinger hat geschrieben:
In der Tat wurde in Flugzeugen kein Sexfilm mehr zugelassen, weil in der kleinen Gemeinschaft der Passagiere Gewalttätigkeit ausbrach
.
Quelle:

https://www.vaticannews.va/de/papst/new ... logie.html

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

besser kann man diese Sache nicht zusammenfassen
https://www.kathpress.at/goto/meldung/1 ... ht-wuerdig

Vir Probatus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Lupus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Lupus »

Leider kann ich nur antworten, lieber Vir Probatus: "Mach, was du willst; die Leute reden doch!"
Schade!
+L.
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Petrus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Petrus »

so.

Da nun Joseph Ratzinger seine Sicht der Dinge veröffentlicht hat, erlaube ich mir, auch meine Sicht der Dinge zu veröffentlichen (bisher sah ich dazu keinen Anlaß). Wenn er redet, dann ich auch.

1. Was Ratzinger vornehm verschweigt: Der schwule Sexclub befand sich in seinem Priesterseminar unter der Leitung des von ihm eingesetzten Regens. Der Skandal endete mit der Versetzung des Regens und der Nicht-Weihe desjenigen Priesteramtskandidaten, von dem Ratzinger darüber aufgeklärt wurde, was da in seinem Seminar so stattfand.

2. Was Ratzinger falsch in Erinnerung hat: Es gab kein gemeinsames Wohnen der Pastoralassistentenanwärter, Pastoralassistentenanwärterinnen und Priesteramtskandidaten. Das Wohnheim der PAs befand sich drei Häuser weiter ums Eck. Es gab lediglich traditionell jeden Donnerstagabend eine gemeinsame Messe in der Kirche des Priesterseminars mit anschließendem gemeinsamen Abendessen im Speisesaal des Priesterseminars. Dies hat Ratzinger dann verboten.

Petrus.

Petrus
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Petrus »

Arsenius hat geschrieben:
Donnerstag 11. April 2019, 21:25
Die Pädoseuche fängt mit Homotrupps im Priesterseminar an
ich darf kurz ergänzen: "links-grün versifft".

recht so?

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Marion
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Marion »

Petrus hat geschrieben:
Freitag 12. April 2019, 17:34
so.

Da nun Joseph Ratzinger seine Sicht der Dinge veröffentlicht hat, erlaube ich mir, auch meine Sicht der Dinge zu veröffentlichen (bisher sah ich dazu keinen Anlaß). Wenn er redet, dann ich auch.

1. Was Ratzinger vornehm verschweigt: Der schwule Sexclub befand sich in seinem Priesterseminar unter der Leitung des von ihm eingesetzten Regens. Der Skandal endete mit der Versetzung des Regens und der Nicht-Weihe desjenigen Priesteramtskandidaten, von dem Ratzinger darüber aufgeklärt wurde, was da in seinem Seminar so stattfand.

2. Was Ratzinger falsch in Erinnerung hat: Es gab kein gemeinsames Wohnen der Pastoralassistentenanwärter, Pastoralassistentenanwärterinnen und Priesteramtskandidaten. Das Wohnheim der PAs befand sich drei Häuser weiter ums Eck. Es gab lediglich traditionell jeden Donnerstagabend eine gemeinsame Messe in der Kirche des Priesterseminars mit anschließendem gemeinsamen Abendessen im Speisesaal des Priesterseminars. Dies hat Ratzinger dann verboten.

Petrus.
Warst Du der genannte Priesteramtskandidat?
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Marion
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Marion »

Petrus hat geschrieben:
Samstag 13. April 2019, 19:51
Arsenius hat geschrieben:
Donnerstag 11. April 2019, 21:25
Die Pädoseuche fängt mit Homotrupps im Priesterseminar an
ich darf kurz ergänzen: "links-grün versifft".

recht so?
Erwähnt Ratzinger solches?
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Petrus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Petrus »

Marion hat geschrieben:
Samstag 13. April 2019, 21:43
Warst Du der genannte Priesteramtskandidat?
guten Abend, Marion.

nein.

Herr v. Liliencron
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Herr v. Liliencron »

Ist der Betreffende dann anderswo geweiht worden?

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

Herr v. Liliencron hat geschrieben:
Sonntag 14. April 2019, 08:03
Ist der Betreffende dann anderswo geweiht worden?
Man sollte das besser nicht hier breit treten wenn du etwas dazu wissen willst kontaktier mich

Petrus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Petrus »

CIC_Fan hat geschrieben:
Sonntag 14. April 2019, 09:22
Herr v. Liliencron hat geschrieben:
Sonntag 14. April 2019, 08:03
Ist der Betreffende dann anderswo geweiht worden?
Man sollte das besser nicht hier breit treten wenn du etwas dazu wissen willst kontaktier mich
CIC_Fan: Da hast Du recht.

"getretner Quark wird breit - nicht stark."

mir ging es in dieser Sache nur und allein darum,

1. etwas zu ergänzen,

2. etwas richtigzustellen.

dass jetzt die Neugier kommt, kann ich gut verstehen.

--

einen schönen Palmsonntag wünscht uns, Euch, und Allen

der Peter :)

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Libertas Ecclesiae
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Petrus hat geschrieben:
Freitag 12. April 2019, 17:34
so.

Da nun Joseph Ratzinger seine Sicht der Dinge veröffentlicht hat, erlaube ich mir, auch meine Sicht der Dinge zu veröffentlichen (bisher sah ich dazu keinen Anlaß). Wenn er redet, dann ich auch.

1. Was Ratzinger vornehm verschweigt: Der schwule Sexclub befand sich in seinem Priesterseminar unter der Leitung des von ihm eingesetzten Regens. Der Skandal endete mit der Versetzung des Regens und der Nicht-Weihe desjenigen Priesteramtskandidaten, von dem Ratzinger darüber aufgeklärt wurde, was da in seinem Seminar so stattfand.

2. Was Ratzinger falsch in Erinnerung hat: Es gab kein gemeinsames Wohnen der Pastoralassistentenanwärter, Pastoralassistentenanwärterinnen und Priesteramtskandidaten. Das Wohnheim der PAs befand sich drei Häuser weiter ums Eck. Es gab lediglich traditionell jeden Donnerstagabend eine gemeinsame Messe in der Kirche des Priesterseminars mit anschließendem gemeinsamen Abendessen im Speisesaal des Priesterseminars. Dies hat Ratzinger dann verboten.

Petrus.
Was beweist das?
Wenn du etwas Sachliches zum Thema beitragen kannst, dann teile uns das mit.
Aber unterlasse bitte diese halbseidenen Pseudoanekdoten aus dem Priesterseminar.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

Petrus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Petrus »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Sonntag 14. April 2019, 11:24
unterlasse bitte diese halbseidenen Pseudoanekdoten aus dem Priesterseminar.
hiermit unterlasse ich diese halbseidenen Pseudoanekdoten aus dem Priesterseminar.

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Marion
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Marion »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Sonntag 14. April 2019, 11:24
Petrus hat geschrieben:
Freitag 12. April 2019, 17:34
so.

Da nun Joseph Ratzinger seine Sicht der Dinge veröffentlicht hat, erlaube ich mir, auch meine Sicht der Dinge zu veröffentlichen (bisher sah ich dazu keinen Anlaß). Wenn er redet, dann ich auch.

1. Was Ratzinger vornehm verschweigt: Der schwule Sexclub befand sich in seinem Priesterseminar unter der Leitung des von ihm eingesetzten Regens. Der Skandal endete mit der Versetzung des Regens und der Nicht-Weihe desjenigen Priesteramtskandidaten, von dem Ratzinger darüber aufgeklärt wurde, was da in seinem Seminar so stattfand.

2. Was Ratzinger falsch in Erinnerung hat: Es gab kein gemeinsames Wohnen der Pastoralassistentenanwärter, Pastoralassistentenanwärterinnen und Priesteramtskandidaten. Das Wohnheim der PAs befand sich drei Häuser weiter ums Eck. Es gab lediglich traditionell jeden Donnerstagabend eine gemeinsame Messe in der Kirche des Priesterseminars mit anschließendem gemeinsamen Abendessen im Speisesaal des Priesterseminars. Dies hat Ratzinger dann verboten.

Petrus.
Was beweist das?
Wenn du etwas Sachliches zum Thema beitragen kannst, dann teile uns das mit.
Aber unterlasse bitte diese halbseidenen Pseudoanekdoten aus dem Priesterseminar.
Es beweist genauso viel oder wenig wie der Kommentar von J. Ratzinger zum Thema. Was ist denn an J. Ratzingers Anekdoten mehr oder weniger halbseiden bzw. falsch? J. Ratzinger beweist auch nichts. Für Anekdoten wird auch üblicherweise kein Beweis vorgelegt. Seit wann ist ein Kommentar unsachlich, nur weil nichts bewiesen wird?

Es kann ja jeder von Anekdoten halten was er will. Warum aber Petrus den Mund verbieten?

Ratzinger ist m.E. eher suspekt als Petrus. Ersterer war Jahrzehnte lang Hauptverantwortlicher und noch mehr Jahrzehnte lang Verantwortlicher.
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Petrus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Petrus »

Nun, ich sehe den Beitrag von Libertas Ecclesiae mit Gelassenheit. Mir lag lediglich daran, zu zwei Sachen, die Joseph Ratzinger veröffentlicht hat, meine Sicht der Dinge zu schreiben. Zum einen eine Konkretisierung, zum andern eine Richtigstellung.

Irgendwelche Gschichterln aus dem Priesterseminar zu veröffentlichen (ich wüßte viele), habe ich nicht im Sinn.

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taddeo
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von taddeo »

Petrus hat geschrieben:
Sonntag 14. April 2019, 16:40
Irgendwelche Gschichterln aus dem Priesterseminar zu veröffentlichen (ich wüßte viele), habe ich nicht im Sinn.
Jeder, der mal kürzer oder länger in einem Priesterseminar war, könnte solche Gschichterln erzählen. Ich auch. Schmeichelhaft wären die in den seltensten Fällen. Aber keiner, der vor der Weihe aus dem Seminar gegangen ist oder wurde, wird das ohne Not tun, denke ich. Und auch Petrus traue ich ohne Weiteres soviel postklerikale Loyalität und Schamhaftigkeit zu, über diesen Dinge den gnädigen Mantel des Schweigens gebreitet zu halten. :ikb_shutup:

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Juergen
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Juergen »

Hanspeter hat geschrieben:
Donnerstag 11. April 2019, 22:27
Die Botschaft des reaktionären Altpapstes kann natürlich nicht unwidersprochen bleiben:
Die Widersprecher kann man getrost in die Schublade packen, welche mit dem Sprichwort von bellenden, getroffenen Hunde beschriftet ist.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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ar26
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von ar26 »

Arsenius hat geschrieben:
Donnerstag 11. April 2019, 23:00
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Donnerstag 11. April 2019, 12:23
Den vollständigen Text der Intervention Benedikts bieten u. a. CNA Deutsch und kath.net.
Meine Erwiderung an J. Ratzinger: Es wäre Zeit, zu erkennen, daß Gott die Kirche straft. Das Konzil und die Homo-Pädo-Pest sind die Strafe. Strafe für die Apostasie. Daß es an Glaube fehlt, sagt R. selbst. Sogar an Glaube an die Existenz des Schöpfers, meint er, wobei die Existenz des Schöpfers ja eigentlich totensicher, auch laut Dogma, per Vernunft aus der Schöpfung erkennbar ist.

Aber heute läuft ja auch Kantianismus unter Vernunft, anstatt unter schlechter Belichtung.
J. Ratzinger hat geschrieben:Dann können wir sagen: Das erste grundlegende Geschenk, das uns der Glaube darbietet, besteht in der Gewißheit, daß Gott existiert. Eine Welt ohne Gott kann nur eine Welt ohne Sinn sein. Denn woher kommt dann alles, was ist? Jedenfalls hat es keinen geistigen Grund. Es ist irgendwie einfach da und hat dann weder irgendein Ziel noch irgendeinen Sinn. Es gibt dann keine Maßstäbe des Guten oder des Bösen. Dann kann sich nur durchsetzen, was stärker ist als das andere. Die Macht ist dann das einzige Prinzip. Wahrheit zählt nicht, es gibt sie eigentlich nicht. Nur wenn die Dinge einen geistigen Grund haben, gewollt und gedacht sind – nur wenn es einen Schöpfergott gibt, der gut ist und das Gute will – kann auch das Leben des Menschen Sinn haben.
Das haut doch nicht hin! Wir sehnen uns nach Rettung, also glauben wir, daß es Rettung gibt!? Wir sehnen uns nach Freiheit von der Homo-Pädo-Pest, also glauben wir, daß wir sie los werden, indem wir den Leuten sagen: Ihr müßt nur an Gott glauben, dann habt ihr wieder Hoffnung!? Das erinnert an sein "so tun als ob es Gott gebe". M. Mosebach hat dem Fernsehphilosophen P. Schlotterteig mal gut erklärt, was davon zu halten ist, wenn der Glaube bloß aus Erwägungen der "praktischen Vernunft" gepflegt wird, und seien dieselben noch so wenig egoistisch.

Wo ein Wunsch der Vater des Glaubens ist, da gibt es tatsächlich gar keinen Glauben. Allein eine solche Überlegung: laßt uns Glauben, weil sonst alles nicht nur elend sondern auch hoffnungslos ist. Bei jedem noch halbwegs normalen Menschen läuft sowas unter "sich selbst in die Tasche lügen". Zum Scheitern verurteilt.

Und auch kein Grund für unseren Herrn, die Strafen zu beenden.
Eigentlich ein bedenkenswerter Ansatz; ja wirklich. Allerdings frage ich mich, warum er gerade von Dir kommt. Denn nach Deiner Ekklesiologie ist doch die "Kirche des neuen Pfingstens" nicht die Kirche Gottes. Warum sollte also Gott gerade diese Gemeinschaft strafen? Gibt doch auch noch Baptisten usw.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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Marion
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Marion »

ar26 hat geschrieben:
Sonntag 14. April 2019, 17:26
Eigentlich ein bedenkenswerter Ansatz; ja wirklich. Allerdings frage ich mich, warum er gerade von Dir kommt. Denn nach Deiner Ekklesiologie ist doch die "Kirche des neuen Pfingstens" nicht die Kirche Gottes. Warum sollte also Gott gerade diese Gemeinschaft strafen? Gibt doch auch noch Baptisten usw.
Nach Arsenius' (der gesperrt wurde, nachdem er riet, die Kirche des neuen Pfingsten zu verlassen) und auch nach meiner Auffassung ist die Kirche des neuen Pfingsten die Frau, über deren Anblick Johannes in Off 17,6 verwundert ist (Et miratus sum cum vidissem illam admiratione magna), da er sie zuvor mit großer Bewunderung gesehen hatte.
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Petrus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Petrus »

taddeo hat geschrieben:
Sonntag 14. April 2019, 17:14

Jeder, der mal kürzer oder länger in einem Priesterseminar war, könnte solche Gschichterln erzählen. Ich auch. Schmeichelhaft wären die in den seltensten Fällen. Aber keiner, der vor der Weihe aus dem Seminar gegangen ist oder wurde, wird das ohne Not tun, denke ich. Und auch Petrus traue ich ohne Weiteres soviel postklerikale Loyalität und Schamhaftigkeit zu, über diesen Dinge den gnädigen Mantel des Schweigens gebreitet zu halten
jou.

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Lupus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Lupus »

Insern Bedä weeß ach, wos sich ghört!
+L.
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CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

taddeo hat geschrieben:
Sonntag 14. April 2019, 17:14
Petrus hat geschrieben:
Sonntag 14. April 2019, 16:40
Irgendwelche Gschichterln aus dem Priesterseminar zu veröffentlichen (ich wüßte viele), habe ich nicht im Sinn.
Jeder, der mal kürzer oder länger in einem Priesterseminar war, könnte solche Gschichterln erzählen. Ich auch. Schmeichelhaft wären die in den seltensten Fällen. Aber keiner, der vor der Weihe aus dem Seminar gegangen ist oder wurde, wird das ohne Not tun, denke ich. Und auch Petrus traue ich ohne Weiteres soviel postklerikale Loyalität und Schamhaftigkeit zu, über diesen Dinge den gnädigen Mantel des Schweigens gebreitet zu halten. :ikb_shutup:
wie kommst du auf die Idee daß das kaum jemand tun würde ich könnte mit Geschichterln die mir ehemalige Seminaristen in den letzten Jahrzehnten erzählt haben ganze Bücher füllen
und mit postklerikaler Loyalität ist man an der ersten Stufe der Vertuschung

Petrus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Petrus »

genau, Lupus.

in einem anderen thread (ich will ja nicht hier schon wieder offtopic werden) hab ich noch ein bißchen was dazu geschrieben.

viewtopic.php?f=10&t=19577&p=876926#p875117

(aka: "Dem Peter sein Leben".)

Vir Probatus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

"Für Sie Gottes Segen", " Einen gesegneten Wochenschluss" , Bla, bla, bla

Der "Dialog" ist beendet und hat sich nicht gelohnt: Zukünftig werde ich keine Zeit mehr investieren, um in "Erbetene Dialoge" einzutreten.
Was man da geboten bekommt, eignet sich ja eher zum Comic als daß man es ernst nehmen kann.
Ich habe inzwischen den Eindruck, man will mit diesen Dingen die Gläubigen aushorchen, ähnlich wie in der Ohrenbeichte.



Mittlerweile haben sich 4 vermutlich hochdotierte Mitarbeiter des erzbischöflichen GV an einer Antwort versucht.
Die Herren Throenle, Micheel, Dr. Bredeck und Wendland.

Auf die Aufforderung des HWH Dr. Bredeck, mich bei ihm persönlich zu entschuldigen, die es ja schon einmal gab, warte ich noch.
Kommt sicher noch.


Es ist doch herrlich, daß es in jedem Email Programm den Knopf "Weiterleiten" gibt.
Da hat man die Sache wenigstens vom Tisch.






Email an mich von Heute:


Sehr geehrter Herr .....,
Ihre E-Mail macht mir nochmals besonders deutlich, wie sehr wir als Erzbistum (und ich nehme mich hier ausdrücklich nicht aus) an unserer Kommunikation arbeiten müssen.
Ich bedaure sehr, dass Sie nun auch von mir solange auf eine Antwort warten mussten und erst eine Erinnerung Ihrerseits eingehen musste.
Mit seinem Schreiben an alle Katholiken hat der Erzbischof das Anliegen verfolgt, sich einmal direkt an alle Katholikinnen und Katholiken in seinem Bistum zu wenden. Der Hinweis mit den zwei Seiten ist völlig zutreffend und wurde von mir nochmals in der Zentralabteilung Entwicklung, wo der Versand organisiert wurde, hinterlegt.
Mit dem Erscheinen der MHG Studie wurde immer wieder auch die Wissenschaftlichkeit der Studie hinterfragt. Besonders von Professor Pfeifer selber und Herrn Manfred Lütz wird diese stark hinterfragt. Das Erzbistum Paderborn steht hinter den Ergebnissen der Studie und sieht in ihr einen wichtigen Beitrag und Quelle, um über den zukünftigen Umgang mit dieser Thematik umzugehen. Diese Zustimmung begründet sich auf dem Hintergrund, dass das Erzbistum Paderborn zu den Bistümern der Langzeitstudie gehört. „In neun (zehn) Diözesen wurden die Personalaktenbestände ihrer Priester ab dem 1. Januar 1946 ausgewertet. Diese wurden nach Kriterien der Zufälligkeit und Repräsentativität durch die Wissenschaftler ausgewählt: Bamberg, Berlin, Essen, Freiburg, Hamburg, Magdeburg, Paderborn, Speyer und Trier. Das Erzbistum München und Freising kam aufgrund schon geleisteter Vorarbeiten etwas später auch zu dieser Gruppe. Alle anderen Diözesen werteten die Personalaktenbestände der Priester ab dem 1. Januar 2000 aus.“ vgl. https://www.dbk.de/themen/sexueller-mis ... hg-studie/ Bereits in den vergangenen Jahren wurde in dieser Fragestellung mit der Paderborner Staatsanwaltschaft eng zusammen gearbeitet. Im Nachgang zur MHG Studie wurde der Staatsanwaltschaft eine Liste mit allen 111 Priestern des Erzbistums Paderborn übergeben. Der Staatsanwaltschaft wurde bei einem Ortstermin volle Akteneinsicht gewährt.
In früheren Zeiten war der Zugang zu den Personalakten nur Klerikern und wenigen Laien gestattet. Seit einigen Jahren hat sich dieser Kreis deutlich erweitert und so haben neben der Bistumsleitung auch Laien Zugang zu den Unterlagen. Mit dieser Ausweitung, die sich zunächst fachlich begründet, wird aber auch ein weiterer Kreis einbezogen, der aus Priestern, Laien, Männer, Frauen, Zölibatären und Familienvätern bzw. –müttern zusammensetzt. Aus meiner Sicht ist diese verantwortungsvolle Erweiterung ein zentraler Punkt, um Verschleierungen und Vertuschung vorzubeugen.
Unabhängig von der Frage, ob man die MHG Studie für wissenschaftlich erachtet oder nicht, hat sie dazu beigetragen, dass zentrale kritische Themen benannt worden sind: Klerikalismus, der Umgang mit Macht, Transparenz, Homosexualität bei Priestern und die Sexualmoral. Diesen Themen wird sich die katholische Kirche stellen müssen. Daher hat die Studie an entscheidenden Stellen die Finger in die Wunde gelegt.
Die Rede von der Dunkelziffer ist kein Hinweis auf Fälle, die durch das Erzbistum Paderborn vertuscht worden sind, weil Professor Pfeifer die Studie nicht fortgeführt hat, sondern sie bezieht sich auf die Betroffenen, die bisher die Tat nicht gemeldet haben. Das Erzbistum Paderborn hat nach der Studie diesen Bereich nochmals ausgebaut und den Bereich der Intervention aufgebaut. Frau Dr. Lillmeier soll als Interventionsbeauftragte die Arbeit der externen Missbrauchsbeauftragten unterstützen.
Eine Studie über die Orden ist dringend geboten, wie die Berichterstattungen der letzten Jahre und Monate gezeigt hat. In der Tat sind hier die Mittel der Deutschen Bischofskonferenz begrenzt. „Die Ordensgemeinschaften wurden nicht gefragt, ob sie sich an der Studie beteiligen, weil eine solche Studie äußerst umfangreich gewesen wäre (440 Ordensgemeinschaften in der Deutschen Ordensobernkonferenz) und weil die Deutsche Bischofskonferenz bzw. die Bistümer keine Jurisdiktion über die Orden haben. Eine solche Studie müsste durch die Orden bzw. durch die Deutsche Ordensobernkonferenz in Auftrag gegeben werden. So wurden in der MHG-Studie nur jene Ordensleute berücksichtigt, die einen Gestellungsauftrag mit einem Bistum haben. Allerdings gibt es eine Reihe von Sonderstudien im Blick auf den Ordensbereich, z. B. der Jesuiten und der Benediktiner (Kloster Ettal).“ vgl. https://www.dbk.de/themen/sexueller-mis ... hg-studie/
Ihr Schreiben spricht auch die Frage der Vertuschung und die Praxis der Versetzung an. Aus meiner Sicht macht es keinen Sinn, wenn heute versucht wird, die Fehler der Vergangenheit „schön zu reden“. Es wurde in der Vergangenheit nicht konsequent genug gehandelt und im Zweifelsfall (und somit bestimmt in der Regel) dem Priester mehr Glauben geschenkt als dem vermutlichen Opfer. Hierzu braucht es eine neue Praxis, mehr Professionalität und mehr externe Einblicke. Aus meiner Sicht hat sich in den letzten Jahren hier eine deutlich andere Praxis etabliert.
Der Erzbischof von Paderborn hat die Ergebnisse der MHG Studie anerkannt und zieht für sein Erzbistum die ihm möglichen Konsequenzen. Hierzu gehört neben einem Diskurs über die Themen und Ergebnisse der MHG Studie der Ausbau und die konsequenten Umsetzung der Präventionsschulungen und Entwicklung der Schutzkonzepte, dem Ausbau der Interventionsarbeit, der Beauftragung externer Missbrauchsbeauftragter durch zwei Rechtsanwälte und den Ausbau des Beschwerdemanagements.
Sehr geehrter Herr ....., sicherlich kann ich nicht alle Bedenken, die Sie haben ausräumen, zumal Ihr Schreiben manche berechtigten Kritikpunkte benennt und aufzeigt. Ich hoffe jedoch, dass ich Ihnen deutlich machen konnte, dass das Erzbistum Paderborn mit großer Ernsthaftigkeit sich diesem Thema widmet.
Bitte entschuldigen Sie nochmals die lange Wartezeit dieser Antwort.

Mit freundlichen Grüßen
gez. Thomas Wendland

_________________________________

Erzbischöfliches Generalvikariat Paderborn
Thomas Wendland
Domplatz 3
33098 Paderborn

Zentralabteilung Pastorales Personal
Referent für Priesterbegleitung und Qualitätssicherung
Tel.: 05251/125-1625
Mail: thomas.wendland@erzbistum-paderborn.de

Zentralabteilung Entwicklung
Leiter Beschwerde- und Konfliktmanagement
Tel.: 05251/125-1125
Mail: beschwerde-lob@erzbistum-paderborn.de


Mail-Eingang

Von: Mir
An: "beschwerde-lob@erzbistum-paderborn.de" <beschwerde-lob@erzbistum-paderborn.de>
Kopie:
Blindkopie:
Zeitpunkt: 11.04.2019 22:01 Optionen:
Phase:
Kategorien:
Stichworte:

Thema: AW: Antwort: Ihre neue Beschwerdestelle



Sehr geehrter Herr Wendland,





Ihre letzte Email ist vom 5.3., das sind nun über 5 Wochen.

Wenn Sie nicht vorhaben, mir darauf noch zu antworten, bitte ich um eine kurze Information.
Ich lege die Angelegenheit dann endgültig zur Ablage.


Mit freundlichen Grüßen









Von: Thomas.Wendland@erzbistum-paderborn.de
Gesendet: Dienstag, 5. März 2019 12:46
An: Mich
Betreff: Antwort: Ihre neue Beschwerdestelle



Sehr geehrter Herr ....,

zunächst herzlichen Dank für Ihre E-Mail.

Wir haben vor längerer Zeit bereits miteinander zu tun gehabt. Ich konnte mich zumindest an Ihren Namen erinnern.
Ich werde mir den Verlauf des E-Mailsverkehrs ansehen, um mir einen Überblick zu verschaffen und melde mich dann bei Ihnen.

Herzliche Grüße aus Paderborn...

Mit freundlichen Grüßen
gez. Thomas Wendland

_________________________________

Erzbischöfliches Generalvikariat Paderborn
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Thomas Wendland
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beschwerde-lob@erzbistum-paderborn.de

Mail-Eingang

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Blindkopie:
Zeitpunkt: 05.03.2019 06:40 Optionen:
Phase:
Kategorien:
Stichworte:

Thema: Ihre neue Beschwerdestelle


Sehr geehrter Herr Wendland,

auf der Internetseite des Erzbistums habe ich von der Einrichtung Ihrer Beschwerdestelle gelesen.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich will mich nicht beschweren: Aber ich hoffe, daß damit zukünftig die Kommunikation deutlich besser wird und zum einen überhaupt und zum anderen wenigstens zum Thema geantwortet wird.

Ich jedenfalls werde mir nach weiteren Aufforderungen zum Dialog aus Ihrem Hause die Mühe nicht mehr machen.

Man wünsche einen Dialog über den Brief des Erzbischofs zum Jahreswechsel:
Das stand so auf der Internetseite des Erzbistums Paderborn und das war der Beginn eines Email-Austauschs, der für mich in höchstem Maße frustrierend war..

Zuerst wurde ich vom stellvertretenden Pressespreche dazu in drei Sätzen abgefertigt. Wendet man sich dann direkt an einen Kleriker, bekommt man die Nachricht „mein Hinweis (!) werde demnächst mir Frau Meyer“ besprochen.

Erneuter Anlauf nach einer Woche:
Man wird an den persönlichen Referenten des Bischofs weiter verwiesen.
Der verweist in weiten Teilen wieder auf die Pressestelle, die „noch FAQs zusammenstellen werde, die er mir dann gerne zukommen lasse“.
Ja wollen Sie nun einen Dialog, oder wollen Sie, daß man Antworten zu FAQs der Pressestelle abruft, die gut 3 Monate nach dem Schreiben übrigens bisher nicht erschienen sind?

Noch einmal: Es wurde aus Ihrem Hause um Dialog gebeten nach diesem Brief des Herrn Erzbischofs.

Versucht man diesen Dialog zu beginnen, erlebt man eine Weiterleitung von „Pontius zu Pilatus“ und spürt, daß niemand in Ihrem Hause diesen Dialog wirklich will.

Meine letzte Email an Herrn Micheel blieb übrigens ohne Antwort.

Mit freundlichen Grüßen








Von: Mir
Gesendet: Dienstag, 19. Februar 2019 21:35
An: Matthias.Micheel@erzbistum-paderborn.de
Betreff: AW: Ihre Mail

Sehr geehrter Herr Micheel,


vielen Dank für Ihre Email.

Bitte tun Sie mir den Gefallen und verschonen Sie mich mit FAQs Ihrer Pressestelle zu den von mir angesprochenen Themen.
Diese Probleme lassen sich ganz sicher nicht von Pressereferenten lösen und die Fragen dazu lassen sich auch nicht von Pressereferenten beantworten.

Man kann diese Fragen auch nicht in eine Suchmaschine eingeben und sich mit den vom Computer ausgespuckten Antworten zufrieden geben: Ich jedenfalls kann das nicht.

Es ist bedauerlich, daß sich Seelsorger im Erzbistum Paderborn dieser Dinge nicht annehmen wollen und stattdessen auf „Presseerklärungen“ verweisen. Nicht mal diese erstellen sie selbst, sondern lassen sie von der Presseabteilung erstellen.
Und wenn die nicht ausreichend erscheinen, werden neue Presseerklärungen formuliert, solange bis hoffentlich der Dümmste begreift, was er begreifen soll.

Insofern ist mir bereits die Tatsache, daß Msgr Bredeck mich an Sie verwiesen hat, ein Erkenntnisgewinn: Nämlich der, daß es ihn auch nicht interessiert.

Damit habe ich jetzt keinesfalls Ihre seelsorgerlichen Qualifikationen oder auch Intentionen angezweifelt.

Aber auch Ihre Stellungnahme lässt sehr weite Teile meiner Gedanken komplett aussen vor.

Ich kann daraus nur den Schluß ziehen, daß ihnen die Argumente fehlen, daß meine Zweifel eben nicht widerlegt werden können, und daß es Ihnen am Ende vermutlich noch peinlich ist, meine Gedanken als richtig zu bestätigen.

Fakt ist, und das wiederhole ich hier nochmals, daß die ganze Aufarbeitung dem Laien in der Form wie sie gemacht wird, als eine reine PR-Show vorkommt, die dazu dient, ihn ruhig zu stellen, die Fakten eben nicht zu benennen und möglichst viel „Gras über die Vorkommnisse wachsen zu lassen“.

Damit kann, will und werde ich mich als Katholik nicht abfinden.

https://www.youtube.com/watch?v=La51NMMNqHk

In dieser Ansprache sagte Erzbischof Becker im Jahre 2013 bei der Eröffnung der Pastoralwerkstatt: „Ohne ehrliche Kommunikation … wird künftige Pastoral nicht gelingen“.
Dem kann ich nur zustimmen.
Damit ist doch das Problem benannt, und zwar schon vor 6 Jahren.

Wem also nutzt diese 6 Jahre alte Erkenntnis ?

Wann wird sie umgesetzt und wann werden die Konsequenzen daraus gezogen ?

Mit freundlichen Grüßen



Von: Matthias.Micheel@erzbistum-paderborn.de
Gesendet: Dienstag, 19. Februar 2019 16:10
An: Mich
Betreff: Ihre Mail

Sehr geehrter Herr .......

vielen Dank für Ihre Mail. Ihren Wunsch, kein persönliches Gespräch zu führen, kann ich angesichts des zeitlichen Aufwandes und der umständlichen Anreise gut verstehen.

Aufgrund der Fülle der Anfragen wird unsere Presseabteilung zu den einzelnen Fragen und Inhalten nochmals umfangreichere FAQs zusammenstellen, die ich Ihnen im Nachgang dann gerne auch persönlich zukommen lasse. Auf der Homepage der Deutschen Bischofskonferenz finden Sie ebenfalls eine Zusammenstellung von Fakten zum Sachverhalt.
Was Ihre Anfrage bezüglich des Vertrages mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut von Prof. Christian Pfeiffer angeht, so kann ich dazu nur sagen, dass die Verantwortung für das Aus der Zusammenarbeit seinerzeit bei der Deutschen Bischofskonferenz insgesamt lag. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann als der zuständige Missbrauchsbeauftrage der DBK machte dafür das zerstörte Vertrauensverhältnis verantwortlich. Gewichtige Gründe waren seinerzeit die nicht erzielten Übereinkünfte in den sensiblen Fragen zu Datenschutz und Persönlichkeitsrechten. Es ging nicht darum, Dinge zurückzuhalten.

Bei der MHG-Studie liegt der Fokus darauf, die dem Missbrauch zugrundeliegenden Strukturen aufzudecken, damit so eine tragfähige Basis für die Prävention in Gegenwart und Zukunft geschaffen wird. Es geht also primär auch um das "Dahinterliegende", das Systemische.

In der Tat kann Herr Erzbischof Becker (und kann dies auch kein anderer Diözesanbischof) die Orden dazu zwingen, an der Untersuchung teilzunehmen. Die Orden müssten selber eine solche Studie in Auftrag geben, wenn sie dies wollen. Soweit Ordenskleriker allerdings im Dienst eines Bistums tätig sind, etwa an einer Schule des (Erz-)Bistums, kann der Bischof allerdings Einfluss nehmen. Im anderen Fall ist dies ausgeschlossen. Laien und Ordensfrauen im kirchlichen Dienst sind a priori nicht Gegenstand der Studie, da sie keine Kleriker sind.
Die Weiterbearbeitung dieses Themas wird schmerzhaft sein und bleiben. Bewusst ist in Folge der Missbrauchsstudie entschieden worden, im Erzbistum zum Jahresbeginn externe Ansprechpersonen für Hinweise auf den Verdacht eines sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen zu benennen. Die bisherigen Missbrauchsbeauftragten waren kirchliche Mitarbeiter. Damit stehen nunmehr je eine externe weibliche und männliche Ansprechperson für Fälle sexuellen Missbrauchs Minderjähriger zur Verfügung.
Dem Erzbistum sind Offenheit und Transparenz wichtig. Selbstverständlich arbeiten daher die zuständigen Behörden auch nicht erst seit der Missbrauchsstudie mit den staatlichen Ermittlungsbehörden zusammen. Ich darf Ihnen versichern, dass Erzbischof Becker alles in seiner Macht Stehende tun wird, dass sich die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen. Dies gilt für ihn übrigens für jede Form von Machtmissbrauch in der Kirche, auch in Bezug auf den spirituellen Bereich also.

Mit freundlichen Grüßen aus Paderborn
Matthias Micheel

Matthias Micheel
Persönlicher Referent des Erzbischofs
Kamp 38, D-33098 Paderborn
Tel. +49 5251 125-1806
Fax +49 5251 125-1469
matthias.micheel@erzbistum-paderborn.de
www.erzbistum-paderborn.de

Von: Mir
Gesendet: Freitag, 15. Februar 2019 10:23
An: Matthias.Micheel@erzbistum-paderborn.de
Betreff: AW: Ihre Mail an Msgr. Bredeck

Sehr geehrter Herr Micheel,

meine Fragen und Anmerkungen zum Brief des HW Herrn Erzbischofs an alle Katholiken zum Jahreswechsel sind doch klar formuliert.

Es war ebenso klar im Internetauftritt des EB Paderborn formuliert, daß man „einen Dialog darüber wünsche“.

Also bitte nehmen Sie einfach zu den einzelnen Punkten in meinem Brief per Email Stellung oder teilen Sie mir mit, daß doch kein Dialog oder eben keiner mit mir gewünscht ist, und die Sache ist erledigt.
Ich kann es nur nicht haben, keine Antwort oder so eine ausweichende Antwort wie die von Herrn Throenle zu bekommen.

Deswegen muss ich nicht nach Paderborn kommen.



Mit freundlichen Grüßen


Von: Matthias.Micheel@erzbistum-paderborn.de
Gesendet: Freitag, 15. Februar 2019 09:16
An: Mich
Betreff: Ihre Mail an Msgr. Bredeck

Sehr geehrter Herr ......,

guten Morgen und herzliche Grüße aus Paderborn.
Vielen Dank für Ihre Mail an Msgr. Bredeck.
Mein Name ist Matthias Micheel, und ich bin der Persönliche Referent des Erzbischofs.
Ich habe den Briefwechsel zwischen Ihnen, Herrn Throenle und Msgr. Bredeck zur Kenntnis erhalten.
Wäre es eine Option für Sie, dass wir uns vielleicht einmal zu einem persönlichen Gespräch in Paderborn treffen, um die in Ihrem Schreiben dargestellten Probleme zu erörtern?
Nun weiß ich nicht, ob die Anfahrt etc. für Sie zu aufwendig wäre, möchte aber gerne einmal das Angebot unterbreiten.

Ein schönes Wochenende und beste Grüße
Matthias Micheel

Matthias Micheel
Persönlicher Referent des Erzbischofs
Kamp 38, D-33098 Paderborn
Tel. +49 5251 125-1806
Fax +49 5251 125-1469
matthias.micheel@erzbistum-paderborn.de
www.erzbistum-paderborn.de

Von: Mir
Gesendet: Freitag, 15. Februar 2019 07:52
An: Michael.Bredeck@erzbistum-paderborn.de
Betreff: AW: Brief zum Jahreswechsel

Hochwürdiger Herr Monsignore Dr. Bredeck,


darf ich noch mit einer Antwort von Ihnen rechnen oder muss ich mir einen anderen Ansprechpartner suchen ?

Mit freundlichem Gruß!



Von: Mir
Gesendet: Freitag, 8. Februar 2019 20:39
An: Michael.Bredeck@erzbistum-paderborn.de
Betreff: AW: Brief zum Jahreswechsel

Hochwürdiger Herr Monsignore Dr. Bredeck,

es handelt sich da nicht um einen „Hinweis“, sie verstehen mich da völlig falsch.
Von daher hilft es mir nicht, wenn Sie das mit Frau Meyer besprechen.

Ich möchte zu dem gewünschten Dialog beitragen oder aber hören, daß ein solcher (vielleicht auch nur mit mir) unerwünscht ist.
Und das bitte von einem Seelsorger. Gerne von Ihnen oder auch von jemand anderem.

Mit freundlichem Gruß!


Von: Michael.Bredeck@erzbistum-paderborn.de
Gesendet: Freitag, 8. Februar 2019 11:35
An: Mir
Betreff: Re: Brief zum Jahreswechsel

Guten Tag Herr .....,
ich habe Ihre Mail erhalten und werde in meiner nächsten Regelbesprechung mit der Kommunikationaleiterin Frau Meyer Ihren Hinweis der Sache nach einbringen.

Ihnen einen gesegneten Wochenschluss und Sonntag!

Beste Grüße
Msgr. Dr. Michael Bredeck
Zentralabteilung Entwicklung
Strategie - Organisationsentwicklung - Unternehmenskultur
Erzbischöfliches Generalvikariat Paderborn

Tel.: 05251 / 125 17 05

Am 06.02.2019 um 05:01 schrieb ich:
Hochwürdiger Herr Monsignore Dr. Bredeck,

der HW Herr Erzbischof Becker hat zum Jahreswechsel 2018/19 an alle katholischen Christen im Erzbistum einen Brief geschrieben, dessen erklärtes Ziel es laut Internetseite des Erzbistums Paderborn ist, in einen Dialog einzutreten.

Ich nahm also an, daß es beabsichtigt ist, diesen Dialog mit den Adressaten des Briefes zu führen. Vielleicht täusche ich mich aber auch.

Ich habe mir daraufhin einige Gedanken gemacht und diese in einer Antwortmail an info@erzbistum-paderborn geäussert.

Dieses Antwortschreiben wurde vom stellvertretenden Pressesprecher des Erzbistums in äusserst knapper Formulierung kurz beantwortet.

Auf die von mir geäusserten Gedanken und Bedenken, bspw. zur Realitätsnähe und Glaubwürdigkeit der MHG-Studie, auf die nicht nachvollziehbare Abbestellung der Pfeiffer-Studie und vieles mehr wird dabei nicht eingegangen.

Die Kirche stellt sich eben nicht der Verantwortung: Mit der abgesagten Pfeiffer-Studie hat sie sich aus der Verantwortung gestohlen und weitere drei Jahre mit Vertuschen und Verschleiern, mit dem „Zurückweisen“ der Vorwürfe durch Pressesprecher überbrückt.

Auch der Satz in dem Brief „Durch Vertuschung und Verdrängung hat die Kirche in dieser Hinsicht jahrzehntelang schwere Schuld auf sich geladen“ ist ja falsch.
Die Kirche, das sind wir doch alle. Vertuscht haben aber bekanntlich die Kleriker oder sie haben Laien dazu angewiesen.

Da der Brief ursprünglich vom Erzbischof kam, verwundere ich mich bereits über die Tatsache, daß zu meiner Antwort ein Presseprecher Stellung nimmt.

Wenn die Dinge denn tatsächlich so wichtig sind, darf ich wohl erwarten, daß eine Antwort von einem Seelsorger kommt, aber nicht von einem Pressesprecher und daß diese Antwort wenigstens den Ansatz eines Dialoges enthält.

Oder mit anderen Worten: Entweder ist (auch) dieser Aufarbeitungsversuch nur eine PR-Kampagne, dann ist da ein Pressesprecher angemessen, oder es ist eben ein ernsthafter Versuch über die Dinge ins Gespräch zu kommen: Dann ist da ein Pressesprecher vollkommen unangemessen.

Ich bitte Sie, dem nachzugehen.


Mit freundlichem Gruß!



Von: Mir
Gesendet: Dienstag, 22. Januar 2019 19:45
An: info@erzbistum-paderborn.de
Betreff: Aw: Antwort: WL. TT-Assh-Brief des Herrn Erzbischofs zum Jahreswechsel
Sehr geehrter Herr Throenle,


wenn Sie tatsächlich in einen Dialog eintreten wollten, würde Ihre Antwort wohl kaum derart dürftig ausfallen.

Gerne habe ich Ihnen meine Rückmeldung gegeben, aber ich habe leider mit Ihrem Schreiben erleben müssen, daß eine Diskussion über die Dinge im Detail offenkundig nicht erwünscht ist.

Der "damit verbundenen Verantwortung" stellen Sie sich eben genau damit nicht, sehr geehrter Herr Throenle.

Ansonsten würden Sie, statt mich mit mit einem Standardschreiben aus letztlich 3 Sätzen bestehend "abzufertigen" auf die Dinge eingehen, die ich im Detail beschrieben habe.

Vielen Dank, aber Sie haben mir nicht geholfen.

Mit freundlichen Grüssen


-
Gesendet: Dienstag, 22. Januar 2019 um 15:30 Uhr
Von: info@erzbistum-paderborn.de
An: Mir

Betreff: Antwort: WL. TT-Assh-Brief des Herrn Erzbischofs zum Jahreswechsel

Sehr geehrter Herr .....,
wir bedanken uns für Ihre ausführliche E-Mail vom 16.1.2019. Ein Dank zudem für Ihre Hinweise und Anregungen.
Den wissenschaftlichen Wert der MHG-Studie zu beurteilen, liegt nicht in unserer Kompetenz. Es ist in unseren Augen allerdings durchaus davon auszugehen, dass die Wissenschaftler ihre Erkenntnisse und Ergebnisse darin veröffentlicht haben.
Die MHG-Studie benennt deutlich die Verbrechen im Raum der Kirche, nennt Zahlen und Fakten, beschönigt nicht. Die Wissenschaftler benennen auch die Schwierigkeiten und Herausforderungen.
Von einem Gefälligkeitsgutachten zu sprechen, wird sicherlich den Wissenschaftlern nicht gerecht. Von Vertuschung und „hinters Licht führen“ kann von unserer Seite nicht die Rede sein, ist es doch gerade das Anliegen von Erzbischof Becker, mit den Gläubigen in einen Dialog zu treten..
Die Kirche steht mit dem Themenbereich Missbrauch Minderjähriger im Fokus der Öffentlichkeit und der Medien und sie stellt sich der damit verbundenen Verantwortung – beispielsweise mit dem Brief des Paderborner Erzbischofs, der nicht die „unrühmliche Vorgeschichte der MHG-Studie“ sollte.
Wir bedanken uns für Ihre Rückmeldung.
Für Sie: Gottes Segen.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Throenle
Erzbischöfliches Generalvikariat
Marketing, Kommunikation und Pressestelle
Domplatz 3
33098 Paderborn



16.01.2019 18:58 An "info@erzbistum-paderborn.de" <info@erzbistum-paderborn.de>

Kopie
Thema WL. TT-Assh-Brief des Herrn Erzbischofs zum Jahreswechsel



Meine erste Email an Info@erzbistum-paderborn.de


Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie wünschen sich über diesen Brief in einen Dialog einzutreten, also muss ich reagieren.

Zunächst zu dem im Internet viel diskutierten Thema Adressierung, Briefgeheimnis und Form des Briefes:

Es hätte sicher die Möglichkeit bestanden, das Adreßfeld mit „Familie N.N.“ zu beschriften, ohne daß dann mehr Briefe hätten erzeugt werden müssen.

Es hätte auch die Möglichkeit bestanden, die Blätter doppelseitig zu bedrucken. Bei 1,5 Millionen Katholiken und 1,5 Personen je Haushalt (Schätzung) wären 1 Million Blatt Papier gespart worden.

Zum Inhalt:

Die Problematik beginnt bereits mit dem Satz „Die Deutschen Bischöfe haben vor Jahren die MHG Studie …. In Auftrag gegeben“

Soll hier vorenthalten werden, daß eine zuvor bei Professor Pfeiffer in Auftrag gegebene Studie storniert wurde ?

Soll damit vorenthalten werden, daß diese Studie deshalb storniert wurde, weil Professor Pfeiffer seine Arbeitsergebnisse nicht von der Kirche zensieren lassen wollte, weil er keinen Sinn darin sah, mit von der Kirche vorselektierten Daten zu arbeiten und dann seine Ergebnisse nochmals selektieren zu lassen ?

Soll unterdrückt werden, daß diese MHG-Studie vermutlich alles das nicht enthält, was Professor Pfeiffer zusätzlich herausgefunden und veröffentlicht hätte, wenn man ihn hätte frei arbeiten lassen ?

Ist nicht die MHG-Studie ein teurer Packen Altpapier mit einer Aufzählung einer kleinen Auswahl nicht namentlich genannter verstorbener Täter und verjährter Taten, und dies auf ausdrückliches Betreiben der Deutschen Bischofskonferenz ?

Bestimmte Bereiche, wie die Orden, hat man gleich aus der Studie ausgenommen: Obwohl seit den Meldungen aus Canisius-Kolleg und anderen Internaten wie z.B. Ettal bekannt ist, daß gerade Ordenspriester sich beim Missbrauch ebenfalls schwerstens an Schutzbefohlenen vergriffen haben.
Wo ist eine plausible Begründung dafür?
Auf der Internetseite der DBK wird als Begründung angegeben, die Bistümer hätten keine Jurisdiktion über die Orden. (Jurisdiktion laut Kathpedia im Kirchenrecht „die geistliche Autorität“)

Das verstehe wer will: Als die evangelische Präses Anette Kurschus im letzten Jahr in der Benediktinerabtei Meschede zum vortragen einer Predigt eingeladen war, wurde das vom Erzbistum Paderborn unterbunden. Ohne Jurisdiktion ?

Ist also nicht dieses Abbestellen der Pfeiffer-Studie ein weiterer Vertuschungsversuch von Mißbrauch?
Wurde die MHG-Studie nicht nur deshalb bestellt, um weiteren Verlust an Glaubwürdigkeit zu vermeiden, nachdem die Öffentlichkeit bereits wusste, daß die Pfeiffer-Studie mit einer nicht nachvollziehbaren Begründung storniert worden war?

Muss nicht jeder, der die Umstände der Abbestellung der Pfeiffer-Studie kennt, davon ausgehen, daß die MHG-Studie in ihren Ergebnissen weit von der Realität entfernt ist?
(In der Studie steht: Die Spitze eines Eisbergs und von einer hohen Dunkelziffer müsse man ausgehen)
Daher muss man muss annehmen, daß sie ein Gefälligkeitsgutachten ist, von der Kirche bestellt mit einem vorbestimmtem Ergebnis.

Sollen hier wieder einmal Gläubige hinter das Licht geführt oder ruhig gestellt werden ?

Ich denke, wenn der HW Herr Erzbischof Becker die Gläubigen in dieser ihm anscheinend wichtigen Thematik ansprechen will, dann sollte er zunächst selbst ehrlich damit umgehen.
Und dazu gehört auch die unrühmliche Vorgeschichte der MHG-Studie.
Selbst unter der Annahme, beide Studien hätten zum gleichen Resultat geführt: Es ist eine Verzögerung um drei Jahre erreicht worden. Drei Jahre, damit noch mehr Täter und Opfer als tot und noch mehr Taten als „verjährt“ gemeldet werden können ?

Diese Ehrlichkeit lässt der Brief vermissen. Und leider liegt der Herr Erzbischof damit mit seinen Kollegen auf einer Linie.

Die ganzen Aufarbeitungsbemühungen der Kirche, so auch dieser Brief, sind eine einzige Katastrophe, davon gekennzeichnet, daß

a) jeder Bischof macht und machen kann was er will und
b) eine einheitliche Linie nicht erkennbar ist.

Wenn in den Weihnachtspredigten 2018 (von Bischöfen!) noch immer Sätze fallen, wie „Man habe sich das Ausmaß des Missbrauchs ja gar nicht vorstellen können“, dann ist das eine Art Dauerschleife. Solche Sätze fielen schon 2010 vom damaligen DBK-Vorsitzenden Zollitsch. Der Regensburger Bischof schwadroniert wörtlich „vom leidigen Missbrauchsthema“.

Die Herren Bischöfe müssen sich fragen lassen, wie es zu den bekannten Versetzungen aufgefallener Priester gekommen ist.
Diese Versetzungen wurden von ihnen und ihren Generalvikaren verfügt und nicht von irgendwelchen Laien.
Wie kann es sein, daß missbrauchende Priester nicht nur an anderen Enden des eigenen Bistums, sondern in anderen Bistümern und sogar auf anderen Kontinenten wieder auftauchen und da weiter machen können ?

Es passt einfach nicht zusammen, daß heute beteuert wird, man habe das alles nicht gewusst oder sich das Ausmaß nicht vorstellen können.
Gleichzeitig hat man aber eben doch davon gewusst, indem man die Priester versetzt hat und sich in dem Zusammenhang eben doch schon mit deren Taten beschäftigt hat.
Hier hilft es dem Gläubigen auch nicht, wenn man ihm versichert „im Bistum X sei das nicht vorgekommen“, selbst wenn es wahr ist.
Man kann ja nicht mit seinen Kindern in ein angeblich „sicheres Bistum“ ziehen.

Warum stellt man der Öffentlichkeit einen zum „Missbrauchsbeauftragten ernannten Bischof“ vor, wenn doch allgemein bekannt ist, daß dieser seinen Mitbrüdern weder Weisungen noch gut gemeinte Ratschläge geben darf, ja daß diese sich das schlichtweg verbitten?

Wer die Auseinandersetzungen um den Missbrauch bei den Regensburger Domspatzen zu Zeiten des Herrn Bischof Müller etwas näher verfolgt hat, konnte das gut mitbekommen.

Selbstverständlich muss sich die Kirche daran messen lassen, was als tatsächliche Handlungen (und nicht als rein intellektuelle Diskussion) aus der Studie folgt.

Und da gibt es eben bisher nur diese Diskussion, angeführt von Klerikalisten, die bis heute noch glauben (oder es zumindest sagen) , es habe in der Kirche keinerlei Verfehlungen gegeben, und solchen, die erste Ansätze zu einer Umkehr zeigen. Die aber dann gleich von ihren Oberen „gemaßregelt“ werden, wie bspw. Bischof Wilmer durch Kardinal Woelki.

Eine grobe Auflistung der Mängel der MHG-Studie befindet sich hier:

http://missbrauch-im-bistum-trier.blogs ... tudie.html

Dem Satz im Brief des HW Herrn Erzbischofs, den Erkenntnissen der Studie sei nichts hinzuzufügen, kann ich nicht zustimmen. Vielmehr fehlen der Studie erhebliche Fakten, die hinzuzufügen wären.

Eine einzige Handlungsempfehlung der Studie zu befolgen wäre besser und wirkungsvoller als 2 Millionen Blatt bedrucktes Papier mit Halbwahrheiten zu verschicken.



Mit freundlichen Grüssenl
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Benedikt

Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Benedikt »

taddeo hat geschrieben:
Donnerstag 11. April 2019, 22:43
Arsenius hat geschrieben:
Donnerstag 11. April 2019, 21:25
... ist kein Phänomen, das es vergleichbar vor dem Konzil gegeben hätte.
Doch. Hat es gegeben, wurde nur konsequenter vertuscht. Beispiel Regensburger Domspatzen.
Die systematische Vertuschung setzte gegen 1955 ein und erreichte in den 1990ern ihren Höhepunkt. Vgl. MHG-Studie, S. 187.

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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von taddeo »

Benedikt hat geschrieben:
Mittwoch 17. April 2019, 20:43
taddeo hat geschrieben:
Donnerstag 11. April 2019, 22:43
Arsenius hat geschrieben:
Donnerstag 11. April 2019, 21:25
... ist kein Phänomen, das es vergleichbar vor dem Konzil gegeben hätte.
Doch. Hat es gegeben, wurde nur konsequenter vertuscht. Beispiel Regensburger Domspatzen.
Die systematische Vertuschung setzte gegen 1955 ein und erreichte in den 1990ern ihren Höhepunkt. Vgl. MHG-Studie, S. 187.
Aha, 1955 ... *grübel* wann war nochmal dieses ominöse Konzil? */grübel*

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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Lycobates »

taddeo hat geschrieben:
Mittwoch 17. April 2019, 21:04
Benedikt hat geschrieben:
Mittwoch 17. April 2019, 20:43
taddeo hat geschrieben:
Donnerstag 11. April 2019, 22:43
Arsenius hat geschrieben:
Donnerstag 11. April 2019, 21:25
... ist kein Phänomen, das es vergleichbar vor dem Konzil gegeben hätte.
Doch. Hat es gegeben, wurde nur konsequenter vertuscht. Beispiel Regensburger Domspatzen.
Die systematische Vertuschung setzte gegen 1955 ein und erreichte in den 1990ern ihren Höhepunkt. Vgl. MHG-Studie, S. 187.
Aha, 1955 ... *grübel* wann war nochmal dieses ominöse Konzil? */grübel*
1955 verbuchten die Zerstörer der römischen Liturgie ihre ersten großen Erfolge.
1955 war der Höhepunkt des ominösen Fin-de-règne Papst Pius‘ XII. und um 1955 waren bzw. kamen, dank des Papstes unfehlbaren Gespürs, den Bock zum Gärtner zu machen, jene Mietlinge im, bzw. ins Amt, die 10 Jahre später das „Konzil“ verbrochen haben.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
*
Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
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... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus

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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Lycobates »

Lycobates hat geschrieben:
Mittwoch 17. April 2019, 21:34
taddeo hat geschrieben:
Mittwoch 17. April 2019, 21:04
Benedikt hat geschrieben:
Mittwoch 17. April 2019, 20:43
taddeo hat geschrieben:
Donnerstag 11. April 2019, 22:43
Arsenius hat geschrieben:
Donnerstag 11. April 2019, 21:25
... ist kein Phänomen, das es vergleichbar vor dem Konzil gegeben hätte.
Doch. Hat es gegeben, wurde nur konsequenter vertuscht. Beispiel Regensburger Domspatzen.
Die systematische Vertuschung setzte gegen 1955 ein und erreichte in den 1990ern ihren Höhepunkt. Vgl. MHG-Studie, S. 187.
Aha, 1955 ... *grübel* wann war nochmal dieses ominöse Konzil? */grübel*
1955 verbuchten die Zerstörer der römischen Liturgie ihre ersten großen Erfolge.
1955 war der Höhepunkt des ominösen Fin-de-règne Papst Pius‘ XII. und um 1955 waren bzw. kamen, dank des Papstes unfehlbaren Gespürs, den Bock zum Gärtner zu machen, jene Mietlinge im, bzw. ins Amt, die 10 Jahre später das „Konzil“ verbrochen haben.
Blauäugigkeit wäre fehl am Platz.
Das ominöse „Konzil“ kam nicht aus heiterem Himmel.
Viele Jahre, ja Jahrzehnte, des schleichenden Glaubensabfalls, mit der Stromschnelle der Modernismuskrise, gehen ihm voraus.
Eine solche, heute offen zutage getretene Verstocktheit im Unglauben an ein Gericht und systematisierte Unzucht, wie es auch die Vertuschungspraxis und die frevlerische Mißachtung des kanonischen Strafrechts (bis zu dessen praktischer Abschaffung 1983) zeigen, setzen einmal ein erstorbenes Gebetsleben voraus, eine Gebets- und Liturgiemüdigkeit, wovon der Kahlschlag ab 1955 Symptom ist, zum anderen eine generelle Abkehr von Abtötung und Bußfertigkeit, wie sie ab 1949 in der systematischen Aushöhlung des Fasten- und Abstinenzgebotes ihren Ausdruck fand.
Wenn man aber weiß, daß es Dämonen gibt, die nur „durch Gebet und Fasten“ ausgetrieben werden können, nisi in oratione et ieiunio Mc. 9,28, dann versteht man den Schiffbruch im Glauben, den das „Konzil“ und seine Reformen dann unausweichlich festschrieben, sowie den moralischen Bankrott und das vollständige Abwirtschaften dieser zur Konzilskirche mutierten Gemeinschaft.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche IV

Beitrag von Baerenbude »

Granuaile hat geschrieben:
Donnerstag 11. April 2019, 22:18
CIC_Fan hat geschrieben:
Donnerstag 11. April 2019, 12:25
und leider sehr unter seinem früheren Niveau
„1968“ war für Professor Josef Ratzinger ein traumatisches Erlebnis, welches unter anderem zum Wechsel von Tübingen nach Regensburg führte. Davon erholte er sich nie - trotz eindrücklicher Karriere.
Nun trägt eben „1968“ auch Schuld an den beschämenden Handlungen diverser Geistlicher. So einfach ist dies.

Es erweist sich als gut, dass der betagte Herr sein Papstamt vor einigen Jahren niederlegte. Man stelle sich nur einmal vor, er hätte als amtierender Pontifex solch weltfremden Quark verkündet.
Priester sind erwachsene Menschen, bei denen man unbedingt voraussetzen muss, dass sie auch gestandene Katholiken sind und nicht wehrlose Opfer irgendeines schrägen Zeitgeistes. Ein paar 68er-Impulse sollen nun Schuld daran sein, dass die Priester homosexuellen - oder pädophilen Neigungen nachgegeben haben? Im Leben nicht!

Vielleicht fehlt es dem einen oder anderen Geisteswissenschaftler hier an Basiswissen: Pädophilie ist eine psychische Störung, die der Behandlung bedarf - um es direkt vorwegzunehmen: ich meine hier keinen Exorzisten, sondern einen Fachmann (Psychotherapeut)! Pädophilie ist übrigens keine Infektionskrankheit, die von ausgeflippten Hippie-Bakterien oder 68er-Revoluzzer-Viren durch Tröpfcheninfektion oder sonst was übertragen wird.

Homosexualität hingegen ist k-e-i-n-e Krankheit! Nein! Ein gewisser Prozentsatz der Menschen ist homosexuell. Somit ließe sich sogar statistisch berechnen, wie viele Priester darunter sein müssen. Die absurde Theorie, dass eine pornografische Darstellung bei einem unschuldig und wehrlos an der Litfaßsäule vorbeischlendernden katholischen Theologen den spontanen Impuls geben könnte: "Man! - Schwulsein, Pädophilsein, da hätte ich mal Lust drauf!" - macht mich heute, 2019, echt fassungslos.

Mich wundert eher, dass man nicht fähig zur Selbstreflexion ist, die Schuld immer bei anderen sucht und die Heilige Schrift stets so auslegt, dass es passt. Wie war das mit dem Splitter im Auge des Nächsten...
Die Gedanken sind frei... 🎶

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