Mißbrauchsanschuldigungen II

Fragen, Antworten, Nachrichten.
Vir Probatus
Beiträge: 4050
Registriert: Freitag 28. Januar 2011, 19:45
Wohnort: EB PB

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

CIC_Fan hat geschrieben:
Sonntag 29. Juli 2018, 10:35
Lupus hat geschrieben:
Sonntag 29. Juli 2018, 10:25
A) das ist 9 Jahre her;
B) Kardinal Müller hat heute längst keine Entscheidungsbefugnis in jenem Fall.

Olle Kamellen sollte man nicht unbedingt wie Neuigkeiten auftischen. So traurig und hässlich der Fall auch war!
+L.
punkt A und B sind richtig
wenn sich aber jemand berufen fühlt über moralische Fragen Vorgaben zu machen, und da redet Em Müller wie ein Wasserfall, wird man aber an seine eigene Moral erinnern und in an seinem Verhalten von damals messen
Genau so ist es, leider. Und entschuldigt hat er sich noch niemals bei irgendjemandem.
Glauben hat eben etwas glaubwürdig zu tun. Und da hapert es gewaltig.
Natürlich nicht bei allen, aber eben doch bei einigen sehr exponierten.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8547
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Siard »

CIC_Fan hat geschrieben:
Sonntag 29. Juli 2018, 10:32
Eminenz Müller ist sehr speziell ich erinnere an den Zirkus wegen der Weihen in Zaitzkofen vor ein paar Jahren
Er scheint "Altrituelle" geradezu zu hassen.
Müller ist eben ein typischer neokonservativer der Konzilsreligion. :pfeif:

Petrus
Beiträge: 4655
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:58

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Petrus »

Siard hat geschrieben:
Sonntag 29. Juli 2018, 14:00
CIC_Fan hat geschrieben:
Sonntag 29. Juli 2018, 10:32
Eminenz Müller ist sehr speziell ich erinnere an den Zirkus wegen der Weihen in Zaitzkofen vor ein paar Jahren
Er scheint "Altrituelle" geradezu zu hassen.
diesen Eindruck habe ich nicht.

Da in der röm.-kath. Kirche das Territorialprinzip gilt (ob ich das super finde, oder nicht, ist eine andere Sache), hatte Erzbischof Müller damals, und wie ich meine zu recht, darauf hingewiesen, dass für Weihen auf dem Gebiet der Diözese Regensburg der Diözesanbischof letztendlich zuständig sei. Und das ist meine Meinung auch.

Ordnung muß sein. Auch in der Kirche.

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8547
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Siard »

Es ging nicht nur um diesen einen Fall.
Ich beziehe mich auch auf Äußerungen aus dem Bekannten- und Freundeskreis. Katholiken aus dem ganzen Spektrum, die mit ihm zu tun hatten.

Petrus
Beiträge: 4655
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:58

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Petrus »

Lupus hat geschrieben:
Sonntag 29. Juli 2018, 10:25
A) das ist 9 Jahre her;
B) Kardinal Müller hat heute längst keine Entscheidungsbefugnis in jenem Fall.

Olle Kamellen sollte man nicht unbedingt wie Neuigkeiten auftischen. So traurig und hässlich der Fall auch war!
+L.
hallo Lupus,

ad A) ja, da hast Du recht.
ad B) Card. Müller hat in dieser causa nichts mehr zu entscheiden. Ein "weltliches" Gericht hat ein Urteil gefällt.

übrigens: ich hatte, soweit ich erinnere, nicht versucht, den Fall von Kindesmißbrauch in Riekofen, der für Dich wohl eine "Olle Kamelle" ist, als "Neuigkeit aufzutischen". ich habe daran erinnert.

ach ja,
das Mißbrauchsopfer dürfte jetzt, wenn ich einigermaßen richtig nachgerechnet habe,
siehe hierzu auch https://www.sueddeutsche.de/bayern/fall ... n-1.272072

jetzt ca. 25 Jahre alt sein.

wie es dem Opfer mit der "Ollen Kamelle" wohl heute gehen mag?

Vir Probatus
Beiträge: 4050
Registriert: Freitag 28. Januar 2011, 19:45
Wohnort: EB PB

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

Lupus hat geschrieben:
Sonntag 29. Juli 2018, 10:25
A) das ist 9 Jahre her;
B) Kardinal Müller hat heute längst keine Entscheidungsbefugnis in jenem Fall.

Olle Kamellen sollte man nicht unbedingt wie Neuigkeiten auftischen. So traurig und hässlich der Fall auch war!
+L.

Wie viele von derartig traurigen Berichten wird man wohl allein aus dem Bistum Regensburg finden, wenn man danach sucht ?

https://www.youtube.com/watch?v=WO-zIJUO-XE&t=270s


Wer gibt jemandem (Laie, Kleriker, Bischof, Kardinal oder Papst) das Recht, von "Ollen Kamellen" zu reden, solange der Status so ist wie er eben ist: Ohne eine Entschuldigung des Dienstherrn dieses Pädophilen ? Ohne ein wirklich engagiertes Bemühen um Wiedergutmachung?

Welche Energie hat dagegen das Bistum Regensburg: I e. Bischof Müller vergeblich in Rechtsstreite investiert, um Journalisten und Laien den Mund zu verbieten ?

https://www.pressreader.com/germany/abe ... 3259192424

Was ist an derartigem Verhalten christlich ?
Es ist der (untaugliche) Versuch einer Machtdemonstration, es ist der Wunsch "Vergessen zu machen", zur Tagesordnung überzugehen und das Volk zu betäuben.
Warum sollte sich irgendwer für eine Kirche einsetzen, deren leitende Kleriker so handeln ?
Wie kann ein Bischof, der nicht im Stande ist, sein Amt auszufüllen, Kardinal werden ?
Wie kann ein Generalvikar eines solchen Bischofs heute, 8 Jahre später, noch immer im Amt sein ?
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8547
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Siard »

Die Antwort auf manches dürfte eine andauernde Betriebsblindheit sein.
Natürlich sieht man die Welt aus dem eigenen Blickwinkel, daher kommen noch immer zumindest ungeschickte Aktionen vor. Und manche Aktionen kann man nicht einmal damit verteidigen.

Benutzeravatar
Lupus
Beiträge: 2701
Registriert: Samstag 13. September 2008, 13:48
Wohnort: Bad Waldsee

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Lupus »

Vir Probatus hat geschrieben:
Sonntag 29. Juli 2018, 16:39
Lupus hat geschrieben:
Sonntag 29. Juli 2018, 10:25
A) das ist 9 Jahre her;
B) Kardinal Müller hat heute längst keine Entscheidungsbefugnis in jenem Fall.

Olle Kamellen sollte man nicht unbedingt wie Neuigkeiten auftischen. So traurig und hässlich der Fall auch war!
+L.

Wie viele von derartig traurigen Berichten wird man wohl allein aus dem Bistum Regensburg finden, wenn man danach sucht ?

https://www.youtube.com/watch?v=WO-zIJUO-XE&t=270s


Wer gibt jemandem (Laie, Kleriker, Bischof, Kardinal oder Papst) das Recht, von "Ollen Kamellen" zu reden, solange der Status so ist wie er eben ist: Ohne eine Entschuldigung des Dienstherrn dieses Pädophilen ? Ohne ein wirklich engagiertes Bemühen um Wiedergutmachung?

Welche Energie hat dagegen das Bistum Regensburg: I e. Bischof Müller vergeblich in Rechtsstreite investiert, um Journalisten und Laien den Mund zu verbieten ?

https://www.pressreader.com/germany/abe ... 3259192424

Was ist an derartigem Verhalten christlich ?
Es ist der (untaugliche) Versuch einer Machtdemonstration, es ist der Wunsch "Vergessen zu machen", zur Tagesordnung überzugehen und das Volk zu betäuben.
Warum sollte sich irgendwer für eine Kirche einsetzen, deren leitende Kleriker so handeln ?
Wie kann ein Bischof, der nicht im Stande ist, sein Amt auszufüllen, Kardinal werden ?
Wie kann ein Generalvikar eines solchen Bischofs heute, 8 Jahre später, noch immer im Amt sein ?
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Wegen der zugegebener Maßen unpassenden Betitelung des fraglichen Falls als "Olle Kamellen" bitte ich hiermit um Entschuldigung. Leider war es ein Ausfluss der in letzter Zeit oftmals hier mitgeteilten negativen Beurteilung der "Geweihten", die mich ein wenig gekränkt hatten, und meine Stellungnahme dazu wurde eigentlich gar nicht zur Kenntnis genommen.
Also nochmals, bitte entschuldigt!

+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

Petrus
Beiträge: 4655
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:58

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Petrus »

hallo Lupus,

was mich betrifft: Entschuldigung angenommen. Und: danke Dir.

Was mir an dem Fall Riekofen damals sauer aufstieß (ich habe den Fall damals sehr genau in der Presse verfolgt, auch deshalb, weil mir die Diözese Regensburg schon was bedeutet, ich hatte mal "für Regensburg" studiert), war, dass der Bischof sich feige gedrückt hatte. In Riekofen war aus anderen Gründen ein Besuch des Bischofs geplant. Als dann das Verbrechen aufkam, hat Müller seinen Besuch in Riekofen sehr kurzfristig abgesagt. Riekofen hat dann gesagt, er müsse ja gerade jetzt kommen! Er sei doch der Bischof! Müller ließ verlauten, er würde den Besuch zu einem späteren, geeigneteren Zeitpunkt nachholen. Ich vermute, Riekofen wartet nicht mehr auf ihn.

Als Bauernopfer und Sündenbock wurde damals auserwählt der damalige Personalchef (mein früherer Regens).

ich war auch mal Chef, in meinem Leben. Eine Mitarbeiterin von mir hat mal versehentlich einen - naja, etwas sehr größeren, sagen wir mal so - Fehler gemacht. Und die hatte Angst (wirkliche Angst). Dann habe ich ihr gesagt: Grundsätzlich: ICH bin hier der Chef. Damit bin ich für alle Fehler, die meine Mitarbeiter machen, VERANTWORTLICH. Hab sie dann erst mal ne Woche in Urlaub geschickt, Fehler konnte repariert werden.

Ich habe nicht gesagt: ich nehme die Schuld auf mich. Ich habe gesagt: ich habe die Verantwortung.

Dass Gerhard Müller damals so feige war. Das nahm ich ihm übel.

Auf fränkisch: so wos machd mer ned.

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8547
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Siard »

Die Geschichte kommt mir sehr bekannt vor. Ähnliches habe ich im direkten Umfeld erlebt.
Der Bischof war schon in der Stadt, aber nicht in der katholischen Gemeinde, sondern bei den Protestanten.
Keine helfenden Worte für die traumatisierte Gemeinde, keine Hilfe für den folgenden Pfarrer.
Die Pfarren interessieren die Bischöfe wohl nicht.
Von der Diözese Versprechungen, die nichts wert waren, wie viel zu oft in der Kirche.
Opfer und deren Eltern fühlten sich zu recht verhöhnt.
Unglaubwürdige Ausflüchte Verantwortlicher, Selbststilisierung zu (den eigentlichen) Opfer.
Aber das bremst eine Karriere nur vorübergehend.
Mit Wegsehen kann man etwas werden.
Die Geschichte ist noch nicht vorbei, fürchte ich.

Nein, ich bin sicher.

Vir Probatus
Beiträge: 4050
Registriert: Freitag 28. Januar 2011, 19:45
Wohnort: EB PB

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

Lupus hat geschrieben:
Sonntag 29. Juli 2018, 17:23
Vir Probatus hat geschrieben:
Sonntag 29. Juli 2018, 16:39
Lupus hat geschrieben:
Sonntag 29. Juli 2018, 10:25
A) das ist 9 Jahre her;
B) Kardinal Müller hat heute längst keine Entscheidungsbefugnis in jenem Fall.

Olle Kamellen sollte man nicht unbedingt wie Neuigkeiten auftischen. So traurig und hässlich der Fall auch war!
+L.

Wie viele von derartig traurigen Berichten wird man wohl allein aus dem Bistum Regensburg finden, wenn man danach sucht ?

https://www.youtube.com/watch?v=WO-zIJUO-XE&t=270s


Wer gibt jemandem (Laie, Kleriker, Bischof, Kardinal oder Papst) das Recht, von "Ollen Kamellen" zu reden, solange der Status so ist wie er eben ist: Ohne eine Entschuldigung des Dienstherrn dieses Pädophilen ? Ohne ein wirklich engagiertes Bemühen um Wiedergutmachung?

Welche Energie hat dagegen das Bistum Regensburg: I e. Bischof Müller vergeblich in Rechtsstreite investiert, um Journalisten und Laien den Mund zu verbieten ?

https://www.pressreader.com/germany/abe ... 3259192424

Was ist an derartigem Verhalten christlich ?
Es ist der (untaugliche) Versuch einer Machtdemonstration, es ist der Wunsch "Vergessen zu machen", zur Tagesordnung überzugehen und das Volk zu betäuben.
Warum sollte sich irgendwer für eine Kirche einsetzen, deren leitende Kleriker so handeln ?
Wie kann ein Bischof, der nicht im Stande ist, sein Amt auszufüllen, Kardinal werden ?
Wie kann ein Generalvikar eines solchen Bischofs heute, 8 Jahre später, noch immer im Amt sein ?
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Wegen der zugegebener Maßen unpassenden Betitelung des fraglichen Falls als "Olle Kamellen" bitte ich hiermit um Entschuldigung. Leider war es ein Ausfluss der in letzter Zeit oftmals hier mitgeteilten negativen Beurteilung der "Geweihten", die mich ein wenig gekränkt hatten, und meine Stellungnahme dazu wurde eigentlich gar nicht zur Kenntnis genommen.
Also nochmals, bitte entschuldigt!

+L.
Ich nehme die Entschuldigung gerne an.
Ich habe auch überhaupt nichts gegen "Geweihte". Sie haben eine wunderbare Aufgabe und nur wenige werden im Stande sein, das zu machen.
Ich fahre lieber einen weiten Weg um in eine Messe zu gehen, statt mir eine "Liturgie" von Wochenendkurs-Teilnehmer(innen) anzutun, deren Höhepunkt das Einsammeln der Kollekte ist. Da liegt für mich der entscheidende Unterschied. Dazu habe ich auch schon mehrfach etwas geschrieben, nicht nur hier sondern auch an das EBO in Paderborn.

Der Generalvikar unseres Bistums sagte mal "Wir werden die Priester entlasten. Ein Pfarrer ist nicht dazu da, den Klempner rufen".

https://www.zukunftsbild-paderborn.de/b ... er-kirche/

Aber wehe, ein Laie ruft den Klempner, ohne den Pfarrer gefragt zu haben. (Es könnte ja sein, der Laie täuscht sich und es gibt gar kein Problem, wofür ein Klempner gebraucht wird !)
Das ist das, was ich meine. Und trotzdem gibt es Dinge wie im Frühjahr in Eichstätt und derzeit in Würzburg.

Und was das Thema Riekofen&Viechtach angeht: Natürlich liegt das lange zurück.

Aber:
Was sind die "Lessons learned", wie man im modernen Management zur Aufarbeitung von Fehlern sagt ?
Welche Konsequenzen wurden gezogen (Auch personeller Art, selbstverständlich) ?
Wo ist das verbindlich und transparent dargestellt ?

Es gab eine Pressekonferenz des Bistums Regensburg in der es auch um das Buch "Der Pfarrer und die Detektive" von Johannes Heibel ging.
Zu diesem Buch hatte Benedikt Treimer einen Beitrag geschrieben.
Herr Neck sinnierte öffentlich, "wenn das Buch zu bekannt würde" müsse man klagen und es verbieten lassen.
Er sagte ausdrücklich nicht, man müsse es verbieten, weil es Unwahrheiten enthält. Nein, man müssse es verbieten, wenn es "zu bekannt würde".

Will man überhaupt eine Wiederholung vermeiden ? Oder handelt es sich hier um "hinzunehmende Kollateralschäden"?
Will man wirklich Missbrauch verhindern, oder eben doch nur "verbieten lassen, daß es bekannt wird" ?
Ich habe einen Enkel, der im nächsten Jahr eingeschult wird. Die kirchlichen Initiationsriten Beichte und Erstkommunion mit all den damit verbundenen Gefahren sehe ich inzwischen als Risiko für Leib und Leben.

Und das sind die Dinge, die sind eben topaktuell.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Petrus
Beiträge: 4655
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:58

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Petrus »

Vir Probatus hat geschrieben:
Montag 30. Juli 2018, 07:07

Ein Pfarrer ist nicht dazu da, den Klempner rufen".
da bin ich mir nicht ganz so sicher.

ich zitiere, in dem Zusammenhang dieses threads:

"So bat ein 55-jähriger Gemeindepfarrer das Ordinariat um Hilfe, weil sich "sein Heißwasserboiler verabschiedet hatte" - auf die Idee, einen Handwerker anzurufen, kam er nicht. "

Quelle, und ganzer Artikel:

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/mi ... -1.1036419

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8547
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Siard »

Petrus hat geschrieben:
Montag 30. Juli 2018, 08:04
"auf die Idee, einen Handwerker anzurufen, kam er nicht. "
Dafür rufen andere den Elektriker zum Glühbirnenwechseln. Ob das besser ist?

Petrus
Beiträge: 4655
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:58

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Petrus »

Siard hat geschrieben:
Montag 30. Juli 2018, 08:39
Petrus hat geschrieben:
Montag 30. Juli 2018, 08:04
"auf die Idee, einen Handwerker anzurufen, kam er nicht. "
Dafür rufen andere den Elektriker zum Glühbirnenwechseln. Ob das besser ist?

nun,

in meinem "Heimatkloster" (Scheyern) haben wir dafür einen Elektro-Meister.

der ist echt gut.

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8547
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Siard »

Ich wechsle meine Glühbirnen selbst. Und die erwähnten Glühbirnen waren von der Art, die man selbst wechseln kann.

Aber zurück zum Thema. :tuete:

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Torsten »

katholisch.de hat geschrieben:Der tiefe Fall des Theodore McCarrick
Von Joachim Heinz (KNA), 30.07.2018

[...]
Enttäuscht über das Krisenmanagement im Fall McCarrick zeigte sich Marie Collins, die 2017 im Protest die Vatikan-Kinderschutzkommission verlassen hatte. Der Kardinal habe um seinen Rücktritt gebeten, betonte die Irin auf Twitter. Es hätte "so viel mehr bedeutet", wenn die Nachricht gelautet hätte, der Papst habe McCarrick entlassen.
Für wen oder was hätte das "so viel mehr bedeutet"? Für das väterliche Bild vom Heiligen Vater? Vielleicht ist es ja gerade ein Ausdruck dieser Heiligkeit, dass er das nicht gemacht hat?

Vir Probatus
Beiträge: 4050
Registriert: Freitag 28. Januar 2011, 19:45
Wohnort: EB PB

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

Torsten hat geschrieben:
Montag 30. Juli 2018, 15:57
katholisch.de hat geschrieben:Der tiefe Fall des Theodore McCarrick
Von Joachim Heinz (KNA), 30.07.2018

[...]
Enttäuscht über das Krisenmanagement im Fall McCarrick zeigte sich Marie Collins, die 2017 im Protest die Vatikan-Kinderschutzkommission verlassen hatte. Der Kardinal habe um seinen Rücktritt gebeten, betonte die Irin auf Twitter. Es hätte "so viel mehr bedeutet", wenn die Nachricht gelautet hätte, der Papst habe McCarrick entlassen.
Für wen oder was hätte das "so viel mehr bedeutet"? Für das väterliche Bild vom Heiligen Vater? Vielleicht ist es ja gerade ein Ausdruck dieser Heiligkeit, dass er das nicht gemacht hat?
Ein offizieller Rauswurf hätte zweifellos eine andere Qualität als Warnfunktion.

Kommen die Dinge eigentlich in Gang, weil SE Müller weg ist oder obwohl SE Müller weg ist?
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Benutzeravatar
Lupus
Beiträge: 2701
Registriert: Samstag 13. September 2008, 13:48
Wohnort: Bad Waldsee

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Lupus »

Darf ich mir erlauben, (ich weiß, manchen ist Kath.net nicht ganz geheuer), den dort erschienen Artikel von Armin Schwibach zu lesen? www.kath.net/news/64630 !
Ich jedenfalls halte ihn für lesenswert; denn er könnte uns dazu anregen, für die Beseitigung des Schmutzes in unserer Kirche zu beten! Allein, immer wieder darüber zu schreiben, hilft wohl nicht, beten wir lieber!
+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Torsten »

Vir Probatus hat geschrieben:
Montag 30. Juli 2018, 16:17
Ein offizieller Rauswurf hätte zweifellos eine andere Qualität als Warnfunktion.

Die Warnung liegt im Missbrauch selber. Die Warnung vor dem Fehlen einer Ordnung, aber sicher nicht die Warnung, dass nicht genug gerichtet und verurteilt wird.

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von HeGe »

CIC_Fan hat geschrieben:
Dienstag 3. Juli 2018, 06:41
Warum ist so etwas bisher in anderen Staaten nicht geschehen ?
http://www.orf.at/#/stories/2445416/
Papst entlässt in Missbrauchsvertuschung verwickelten Erzbischof
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

tut sich da eine neue Front auf Erpressung und Vergewaltigung im Rahmen der Beichte

https://religion.orf.at/stories/2927358/

Vir Probatus
Beiträge: 4050
Registriert: Freitag 28. Januar 2011, 19:45
Wohnort: EB PB

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

Siard hat geschrieben:
Montag 30. Juli 2018, 08:39
Petrus hat geschrieben:
Montag 30. Juli 2018, 08:04
"auf die Idee, einen Handwerker anzurufen, kam er nicht. "
Dafür rufen andere den Elektriker zum Glühbirnenwechseln. Ob das besser ist?
Natürlich ist es besser.
Fällt nämlich der Elektriker von der Leiter, ist er versichert. Fällt ein Freiwilliger von der Leiter, könnte er am Ende noch gefragt werden, wer ihn eigentlich beauftragt hat und in die Röhre schauen.
Bei der letzten Aktion habe ich privat ein Gerüst angemietet, 9 Meter hoch. Der KV hat sich geweigert.
Das Gerüst musste ich selbst mit Helfern auf- und wieder abbauen. Der Gerüstbauer liess mich unterschreiben, daß ich persönlich für alle Personenschäden verantwortlich bin, für jeden: Wen auch immer ich auf dieses Gerüst lasse.
Danach habe ich beschlossen, das nicht mehr zu machen.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Vir Probatus
Beiträge: 4050
Registriert: Freitag 28. Januar 2011, 19:45
Wohnort: EB PB

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

Ich habe gerade mal die Diskussion über das Buch von Daniel Bühling "Das 11. Gebot" hier im Kreuzgang nachgeschlagen.

https://www.kreuzgang.org/viewtopic.php ... ng#p858388

Man könnte zusammenfassend den User "Koukol" zitieren: "Früher standen derartige Schmierereien noch im Giftschrank."

Aber das ist ein Irrtum. Herr Bühling hat in weiten Teilen eben doch Recht.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Vir Probatus
Beiträge: 4050
Registriert: Freitag 28. Januar 2011, 19:45
Wohnort: EB PB

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

CIC_Fan hat geschrieben:
Montag 30. Juli 2018, 18:17
tut sich da eine neue Front auf Erpressung und Vergewaltigung im Rahmen der Beichte

https://religion.orf.at/stories/2927358/
Ich fände es vollkommen in Ordnung, wenn die Ohrenbeichte für Minderjährige untersagt würde.
Vieles hat doch da mit Einschüchterung zu tun, wogegen der Erwachsene einfach robuster ist.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Petrus
Beiträge: 4655
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:58

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Petrus »

CIC_Fan hat geschrieben:
Montag 30. Juli 2018, 18:17
tut sich da eine neue Front auf Erpressung und Vergewaltigung im Rahmen der Beichte

https://religion.orf.at/stories/2927358/

ach so, ja, Chile ist auch immer noch dabei:

"Der Skandal sexuellen Mißbrauchs in Chiles katholischer Kirche, der bis in die höchsten Bischofskreise hineinreicht, gewinnt eine neue Dimension: Ordensfrauen haben berichtet, Opfer sexueller Übergriffe und von Ausbeutung zu sein. Als sie das ihren Ordensgemeinschaften anzeigten, wurden sie 'entlassen', faktisch hinausgeworfen. Bisher haben 23 Frauen ihr Schicksal offenbart."

Qelle:
"Christ in der Gegenwart". Nr. 30/2018, Seite 326.

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8547
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Siard »

Vir Probatus hat geschrieben:
Montag 30. Juli 2018, 19:09
Fällt nämlich der Elektriker von der Leiter, ist er versichert.
Welche Leiter?
Der Küster wäre auch versichert, wenn es schon jemand anderes machen soll.

Vir Probatus
Beiträge: 4050
Registriert: Freitag 28. Januar 2011, 19:45
Wohnort: EB PB

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

Siard hat geschrieben:
Montag 30. Juli 2018, 21:13
Vir Probatus hat geschrieben:
Montag 30. Juli 2018, 19:09
Fällt nämlich der Elektriker von der Leiter, ist er versichert.
Welche Leiter?
Der Küster wäre auch versichert, wenn es schon jemand anderes machen soll.
Wir haben eine Küsterin und die ist schon über 80. Das kann man der Frau nicht zumuten.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8547
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Siard »

Vir Probatus hat geschrieben:
Montag 30. Juli 2018, 21:31
Wir haben eine Küsterin und die ist schon über 80. Das kann man der Frau nicht zumuten.
Die ist dann wohl auch eine Ehrenamtliche. Und wie wechselt sie zu hause die Glühbirnen?
Dort gab es einen hauptamtlichen Küster.

Aber das ist nicht das Thema dieses Strangs.

Maternus87
Beiträge: 340
Registriert: Mittwoch 15. Mai 2013, 23:22

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Maternus87 »

Ich weiß nicht, ob es hier bereits berichtet wurde:
Pa. Supreme Court orders release of redacted grand jury report
https://www.catholicnewsagency.com/news ... port-20208

Eine redigierte Fassung des Berichts soll also am 8. August erscheinen.

Es wird ein weitere Herausforderung für den US-Episkopat, insbesondere Kardinal Wuerl, der Bischof von Pittsburgh war. :roll:

CIC_Fan

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von CIC_Fan »

ich fürchte dieser Eifer kommt jetzt ein bissl spät
aber die Idee ist gut wenn einem geistlichen egal welchen Ranges vom weltlichen oder kirchlichen Gericht eine Schuld nachgewiesen wird entweder laisieren oder lebenslanges schweige und Bußleben in einem Kloster
http://www.kath.net/news/64643

Vir Probatus
Beiträge: 4050
Registriert: Freitag 28. Januar 2011, 19:45
Wohnort: EB PB

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Vir Probatus »

Geschichten die zählen:

3. ÖFFENTLICHES HEARING
„KIRCHEN UND IHRE VERANTWORTUNG ZUR
AUFARBEITUNG SEXUELLEN KINDESMISSBRAUCHS“
AM 27. JUNI 2018

https://www.aufarbeitungskommission.de/ ... ission.pdf

Und dazu 2 Tondokumente:

https://www.aufarbeitungskommission.de/ ... eitung.mp3

https://www.aufarbeitungskommission.de/ ... meinde.mp3

Schlimme Schicksale.
Problem immer wieder: Das "streng katholische Elternhaus" und die "Respektsperson": Geradezu der Türöffner für den Missbrauch.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Petrus
Beiträge: 4655
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:58

Re: Mißbrauchsanschuldigungen II

Beitrag von Petrus »

Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 2. August 2018, 02:17
Geschichten die zählen:

3. ÖFFENTLICHES HEARING
„KIRCHEN UND IHRE VERANTWORTUNG ZUR
AUFARBEITUNG SEXUELLEN KINDESMISSBRAUCHS“
AM 27. JUNI 2018

technischer Hinweis:

Deine Shift-Taste klemmt.

Gesperrt Vorheriges ThemaNächstes Thema