dradio hat geschrieben:Presseschau
US-Wissenschaftlern ist es nach eigenen Angaben zum ersten Mal gelungen, menschliche embryonale Stammzellen durch Klonen zu erzeugen. Die spanische Zeitung EL PAIS sieht diesen Durchbruch trotz der ethischen Problematik positiv:
"Kein Zweifel: Dies ist ein enormer Fortschritt für die regenerative Medizin. Rein theoretisch könnte ein solcher Embryo in eine Gebärmutter verpflanzt werden und zu einem Menschen werden, der das gleiche Erbgut hat, wie der Spender der Zellen - aber das ist noch immer Science-Fiction. Vielmehr könnten künftig in Laboren Körperteile heranwachsen, und damit könnten transplantationsfähige Organe entstehen. Das bietet neue Chancen für die Medizin",
ist EL PAIS aus Madrid überzeugt.
Diese Meinung vertritt auch die Zeitung LA CRONICA DE HOY aus Mexiko-Stadt:
"Die Entwicklung ist von großer Bedeutung, denn auf diese Weise könnten Zellen ersetzt werden, die durch Krankheiten oder Verletzungen geschädigt wurden. Damit könnten Leiden wie Parkinson und andere bislang unheilbare Krankheiten behandelt werden. Natürlich fehlt es jetzt auch nicht an Kritikern, vor allem aus dem konservativen und religiösen Lager. Die Wissenschaftler verfolgen aber trotzdem weiterhin ihren Weg, denn die dadurch erreichbaren Vorteile sind gewaltig" ,
schreibt die mexikanische Zeitung LA CRONICA DE HOY.
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Neue Chancen für die Medizin .. Es ist ein
Markt, der nur darauf wartet, erschlossen zu werden. Die entscheidende Triebkraft dahinter ist das Geld. Und hier geht es bestimmt nicht um Kleingeld. In dem Fall bedeutete das weiter explodierende Gesundheitskosten bzw. die Einrichtung einer "Premium-Klasse" bei der Versorgung. Für Geld wurde schon immer über Leichen gegangen. Hier wird ja sogar noch versucht, zu erklären, dass es sich gar nicht um Menschen handelt, was da herangezüchtet wird, sondern um ein Medizinprodukt.
Man muss nicht einmal nach Afrika schauen, wo Chancen für die Medizin bestünden, mit verhältnismäßig geringem finanziellen Aufwand im Grunde banale Krankheiten zu heilen, es reicht schon ein Blick nach Griechenland oder in die USA, wo weite Teile der Bevölkerung von jeglicher geregelter Gesundheitsversorgung abgeschnitten sind. Wo die Menschen heilfroh sind, wenn mal ein von Spenden finanziertes Ärzeteam eine Marathon-Schicht schiebt, um die nötigsten Eingriffe vorzunehmen.
Gestern war auf Spon ein Artikel zu lesen "Wir bauen unsere Städte für die Oberschicht". Und das ist bei der medizinischen Forschung genau das gleiche. Man wird auch kaum jemanden finden, der Geld in die Forschung steckt, wo anschließend kein Geld damit zu verdienen ist. Ausnahmen bestätigen die Regel. Und das Geld ist schließlich auch der Grund, warum diese Technik auf jeden Fall zum Einsatz kommen und es genügend Länder geben wird, die solche Forscher und ihre Labore mit Kusshand willkommen heißen.