Papst Franz I. - 1. Akt

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Robert Ketelhohn
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Gallus hat geschrieben:Ist nur ein Mißverständnis: Reinhards Antwort bezieht sich auf eine spätere Predigt (von gestern, glaube ich), in der Papst Franziskus über Verleumdung und Tratsch als Sünden gesprochen hat.

Nachtrag: es war eine frühere Predigt, vom 9. April: http://blog.derherralipius.com/213/4/ ... platz.html
Er bezieht sich auf Nardis oben referenzierten Artikel.
Wo ist da das Problem? :achselzuck:
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Robert Ketelhohn »

umusungu hat geschrieben:Warum muss denn jeder Predigtgedanke des Papstes in seiner Werktagsmesse sogleich dogmatisch untersucht werden.
Wenn Papst Franz morgens einige Gedanken vorträgt, sind sie wohl zunächst mal für die Anwesenden gedacht - wie bei jeder anderen Predigt auch.
:klatsch:
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Robert Ketelhohn
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Robert Ketelhohn »

umusungu hat geschrieben:mich interessieren seine Kurzpredigten nicht.
Mich an sich auch nicht, aber die oben angeführte finde ich – da es nun schon mal angesprochen wurde – durchaus interessant. Er sagt da wichtige Dinge. (Unbeschadet dessen halte ich daran fest, daß man solche Dinge – wie oben erklärt – nicht veröffentlichen sollte.)
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Maurus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Maurus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Warum muss denn jeder Predigtgedanke des Papstes in seiner Werktagsmesse sogleich dogmatisch untersucht werden.
Wenn Papst Franz morgens einige Gedanken vorträgt, sind sie wohl zunächst mal für die Anwesenden gedacht - wie bei jeder anderen Predigt auch.
:klatsch:
Du kannst das beklatschen, aber das Gegenteil nicht ändern. Die Predigten werden überall weitergereicht und programmatisch gedeutet. Ob dir oder mir das nun gefällt oder nicht, ob es legitim ist oder nicht.

maliems
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von maliems »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Pius PP hat geschrieben:http://www.gloria.tv/?media=430289 :hmm:
Giuseppe Nardi hat das Thema ebenfalls aufgegriffen und kommentiert: Was genau will der Papst den Christen sagen?

Unscharfe Wortwahl wirft zahlreiche Fragen auf
Daraus:
Da Papst Franziskus im Gegensatz zu seinen Amtsvorgängern täglich die Heilige Messe öffentlich zelebriert, handelt es sich bei seinen Predigten um offizielle Äußerungen des katholischen Kirchenoberhauptes. Radio Vatikan verbreitet sie konsequenterweise als solche.
Falsch. Was der Verdacht nährt, Nardi habe keinerlei Erfahrung mit freier katechetischer oder homiletischer Rede in der Kirche.
Weshalb eine ganz andere Frage berechtigt erscheint, jene nach Opportunität und Nützlichkeit von improvisierten Papstpredigten im Medienzeitalter, wo jedes Wort in Windeseile um den Globus geht.
Nein, nicht ob solch freie Rede des Papstes opportun sei, ist die Frage. Das ist sie grundsätzlich immer. Ob das frei gesprochene Wort aber veröffentlicht werden muß, allen zugänglich gemacht, die nicht dabei waren, das ist die Frage – und klar zu verneinen. Im Gegenteil, das freie Wort gilt der konkreten Versammlung, an die es gerichtet ist. Da kommt es anders an, als bei dem, der es später nachliest. Eine Veröffentlichung kann im Einzelfall sinnvoll sein – ggf. nach Überarbeitung –, in der Regel ist sie es nicht.
Da Verleumdung nach kirchlicher Lehre nicht in die Kategorie der Todsünden fällt …
Das ist kompletter Blödsinn. Nardi vermengt hier unzulässig ganz verschiedene theologische Kategorien.

Mehr will ich dazu nicht sagen. Nardi liest mit der Brille des Beckmessers, des Anklägers, des Verwirrers.
willst nicht mehr sagen, hasz aber recht.

gut gemeint (die täglichen "pillen" ) kann das gegenteil von gut sein.

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Reinhard
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Re: Papst Franziskus

Beitrag von Reinhard »

Reinhard hat geschrieben:
Pius PP hat geschrieben:... den Zusammenhang zwischen meinem und Libertas Ecclesiaes Post und Reinhards Antwort irgenwie nicht auf die Reihe!
...

Dass er noch ein 2. Thema aufgreift und mutmaßt, was sich hinter dem "vor das Konzil zurückkehren" verbergen mag, - ja, das ist einfach nochmal ein 2. Thema.
(wozu man ähnliches sagen könnte, aber das wäre dann mal ein 2. Schritt.)
Zu diesem 2. Thema hat Peter Winnemöller was sehr gutes auf Katholon gesagt.

Alle Mutmaßungen, die auf Kategorien basieren gehen fehl. Vielmehr wird uns der Hl. Geist "in alle Wahrheit führen", wie uns versprochen ist.
Und das wird für den "Tradi" heißen: dass er durch die bewährte Liturgie Christus noch mehr lieben lernt, und aus dieser Liebe heraus dann Sein Evangelium anderen weitersagen wird. - durch den Heiligen Geist !

Und für den "Progi" heißt es vielleicht, dass er mal die gewohnten Vorstellungen von "heutiger Kirche" weglegt, im Gebet auf den Geist hört (ja: mal richtig still werden im Gebet, ruhig für mehrere Stunden am Stück !!) - und sich von Ihm etwas sagen lässt.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das viel radikaler ausfällt als es uns lieb ist !
Aber das ist dann echtes Leben mit Ihm, - durch den Heiligen Geist !
Im Grunde können wir die "Kategorien" vergessen. Der Heilige Geist wird zu jedem von uns sprechen, ganz persönlich und maßgeschneidert ! :blinker: - - aber auf Ihn hören müssen wir halt doch. Sonst wird das nix mit "Leben im Glauben".
Sagt ja auch PP Franziskus.

Eremit1994
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Eremit1994 »

Bescheidenerer Lebensstil u. Einsparungen im Vatikan durch Papa Francisco:


Papst Franziskus hat den Bonus von 2100 € monatlich für die Vatikanbank-Kardinäle gestrichen. Alle Kurienkardinäle bekommen ein Gehalt von 5000 € pro Monat, die Vatikanbank-Kardinäle erhielten früher zusätzlich den erwähnten Bonus.

Außerdem hat er den 4000 Vatikan-Angestellten die nach der Wahl eines neuen Papstes traditionell ausbezahlte Zulage von 1000 € nicht gewährt.

Das Geld wird für karitative Zwecke gespendet.

Das finde ich sehr positiv! Hoffentlich geht es in dieser Richtung weiter! Die Gehälter der Kardinäle sind viel zu hoch, wobei ich nicht weiß, ob brutto oder netto, aber im Vatikan gibt es wahrscheinlich keine Steuern.
https://christliche-gedichte-und-gebete.jimdosite.com/
https://christliche-gedichte-heilige.jimdosite.com/
https://christliche-gedichte-wallfahrtsorte.jimdosite.com/wallfahrtsorte/
https://gedichte-heroldsbach-altoetting-wigratzbad.jimdosite.com/

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Pius PP
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Pius PP »

Mal eine Frage vorab, woher stammen die Angaben zu den Gehältern?

Grundsätzlich eine gute Sache die Boni zu spenden. Und das die mit der Vatikanbank befassten Kardinäle (weiß man wieviele das sind?) nicht wirklich einen Bonus verdient haben, leuchtet mir direkt ein.

Tatsächlich ist das Niveau der Lebenshaltungskosten im Vatikan auf Grund fehlender Steuern recht niedrig, zudem zahlen die im Vatikan wohneneden Prälaten nichts für Wohnung, Telefon und Energie.

Leider gibt es bei den 4000 Angestellten eine nicht unwesentliche Anzahl, die außerhalb des Vatikans leben, daher Wohnung und Familie unterhalten müssen. Und die Einstiegsgehälter sind wohl alles andere als üppig.

Es wäre schade, wenn bei den Umverteilungen (denn wirklich gespart wird da ja nichts) dieser Personenkreis besonders getroffen wird.

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Pius PP
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Pius PP »

Man könnte diese ganze Papst Franziskus-Diskussion auch mit Humor sehen. Ich für meinen Teil habe jedenfalls beschlossen das gelegentlich zu tun ;D :

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Gustel
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Gustel »

Am Rande: Die neue italienische Zeitschrift Credere - la gioia della fede berichtet in ihrer Erstausgabe vom 7. April, dass das Pectorale von Franziskus nicht aus Eisen, sondern aus Silber sei; es handele sich um eine Kreation des Kunsthandwerkers Giuseppe Albrizzi, der es 1998 hergestellt habe.

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taddeo
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von taddeo »

Eremit1994 hat geschrieben:Außerdem hat er den 4000 Vatikan-Angestellten die nach der Wahl eines neuen Papstes traditionell ausbezahlte Zulage von 1000 € nicht gewährt.

Das Geld wird für karitative Zwecke gespendet.

Das finde ich sehr positiv!
Das finde ich sehr bedauerlich. :daumen-runter:
Die Vatikanangestellten verdienen in der Regel ähnlich wenig wie italienische Angestellte, und davon in der Stadt Rom leben zu müssen, ist Strafe genug, auch wenn die Vatikangehälter m. W. steuerfrei sind. Aber die paar Kröten zusätzlich hätte er den Leuten ruhig gönnen können, das wäre auch ein echter "karitativer Zweck" gewesen.

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Pius PP
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Pius PP »

taddeo hat geschrieben:
Eremit1994 hat geschrieben:Außerdem hat er den 4000 Vatikan-Angestellten die nach der Wahl eines neuen Papstes traditionell ausbezahlte Zulage von 1000 € nicht gewährt.

Das Geld wird für karitative Zwecke gespendet.

Das finde ich sehr positiv!
Das finde ich sehr bedauerlich. :daumen-runter:
Die Vatikanangestellten verdienen in der Regel ähnlich wenig wie italienische Angestellte, und davon in der Stadt Rom leben zu müssen, ist Strafe genug, auch wenn die Vatikangehälter m. W. steuerfrei sind. Aber die paar Kröten zusätzlich hätte er den Leuten ruhig gönnen können, das wäre auch ein echter "karitativer Zweck" gewesen.
:klatsch:

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Hubertus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Hubertus »

taddeo hat geschrieben:
Eremit1994 hat geschrieben:Außerdem hat er den 4000 Vatikan-Angestellten die nach der Wahl eines neuen Papstes traditionell ausbezahlte Zulage von 1000 € nicht gewährt.

Das Geld wird für karitative Zwecke gespendet.

Das finde ich sehr positiv!
Das finde ich sehr bedauerlich. :daumen-runter:
Die Vatikanangestellten verdienen in der Regel ähnlich wenig wie italienische Angestellte, und davon in der Stadt Rom leben zu müssen, ist Strafe genug, auch wenn die Vatikangehälter m. W. steuerfrei sind. Aber die paar Kröten zusätzlich hätte er den Leuten ruhig gönnen können, das wäre auch ein echter "karitativer Zweck" gewesen.
Die meisten Angestellten werden zudem ja nicht vatikanische Staatsbürger sein, oder?
Die werden ja in Italien steuerlich veranlagt. Es sei denn, es gibt eine Art Abkommen, daß
Löhne, die der Vatikan zahlt, auch von italienischen Staatsbürgern nicht zu versteuern sind.
Kann ich mir aber nur schwer vorstellen.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Pius PP
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Pius PP »

Die meisten Angestellten sind keine vatikanischen Staatsbürger. Und da es kein Doppelbesteuerungsabkommen gibt (ich habe zumindest in der Kürze der Zeit nichts gefunden) müssen die Angestellten auf das Gehalt in Italien Steuern zahlen.

Dafür dürfen sie steuerfrei im Vatikan einkaufen und tanken.

Aber trotzdem, diese seltene Zulage zur Papstwahl hätte man den Angestellten ruhig lassen können. Von der Ehre, für den Heiligen Stuhl arbeiten zu dürfen, kann man keine Familie ernähren. Als Arbeitgeber besteht auch eine moralische Verpflichtung gegenüber den Arbeitnehmern.

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taddeo
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von taddeo »

Pius PP hat geschrieben:Von der Ehre, für den Heiligen Stuhl arbeiten zu dürfen, kann man keine Familie ernähren.
Der neugewählte Papst Johannes XXIII. soll angeblich die Sediari, also die Träger der Sedia Gestatoria, gefragt haben, was sie denn verdienen. Auf die erwünschte Auskunft hin soll er sofort deren Gehalt verdoppelt haben, da sie ja nun auch das doppelte Gewicht zu tragen hätten (im Vergleich zu seinem asketischen Vorgänger Pius XII.).
Für echte Armut und Bescheidenheit hat das gläubige Volk einen untrüglichen Sinn. So eine Aktion wie die von Papst Franziskus geschilderte aber erweckt leicht den Eindruck von Populismus. Was ist daran karitativ, den eigenen engsten Mitarbeitern Gunsterweise vorzuenthalten? Der Papst scheint den Vatikan nicht leiden zu können. Warum hat er dann "Ja" gesagt zu seiner Wahl?

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Gallus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Gallus »

taddeo hat geschrieben:Der Papst scheint den Vatikan nicht leiden zu können.
Vielleicht hat er auch einfach Schwierigkeiten, die Armut, die er aus seiner Heimat kennt, und einen ganz normalen italienischen Mittelstands-Lebensstil zu vergleichen. Soll heißen, vielleicht erscheinen ihm die Vatikanangestellten vor dem Hintergrund seiner Heimat als relativ wohlhabend, so daß man ihnen ruhig einen Bonus streichen kann.

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Pius PP
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Pius PP »

taddeo hat geschrieben: .......Warum hat er dann "Ja" gesagt zu seiner Wahl?
Eine Frage, die nur er oder der Heilige Geist beantworten könnte. :achselzuck:

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Maurus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Maurus »

taddeo hat geschrieben:
Pius PP hat geschrieben:Von der Ehre, für den Heiligen Stuhl arbeiten zu dürfen, kann man keine Familie ernähren.
Der neugewählte Papst Johannes XXIII. soll angeblich die Sediari, also die Träger der Sedia Gestatoria, gefragt haben, was sie denn verdienen. Auf die erwünschte Auskunft hin soll er sofort deren Gehalt verdoppelt haben, da sie ja nun auch das doppelte Gewicht zu tragen hätten (im Vergleich zu seinem asketischen Vorgänger Pius XII.).
Überliefert ist auch der Satz: »Geben Sie ihm (dem Gärtner) ein Andachtsbildchen. Aber eines, von dem er seiner Frau einen Strauß Blumen kaufen kann.«

:daumen-rauf:

iustus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von iustus »

taddeo hat geschrieben: Für echte Armut und Bescheidenheit hat das gläubige Volk einen untrüglichen Sinn. So eine Aktion wie die von Papst Franziskus geschilderte aber erweckt leicht den Eindruck von Populismus.
:daumen-rauf:
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Pius PP
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Pius PP »

Im "Politsprech" würde man das Spenden der Gehaltszulagen dann wohl eine Umverteilung von unten nach ganz unten nennen. :hmm:

Für mich zeugt diese Aktion jedenfalls nicht von Demut und Bescheidenheit sondern von ganz klarem Bewußtsein der eigenen Macht und der konsequenten Ausübung derselben. Leider halt in diesem Fall auf dem Rücken der vatikanischen Angestellten. :nein:

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Libertas Ecclesiae
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

taddeo hat geschrieben:Für echte Armut und Bescheidenheit hat das gläubige Volk einen untrüglichen Sinn. So eine Aktion wie die von Papst Franziskus geschilderte aber erweckt leicht den Eindruck von Populismus. Was ist daran karitativ, den eigenen engsten Mitarbeitern Gunsterweise vorzuenthalten? Der Papst scheint den Vatikan nicht leiden zu können. Warum hat er dann "Ja" gesagt zu seiner Wahl?
Waren (populistisch anmutende) Aktionen dieser Art nicht absehbar? Kardinal Bergoglio ist ja nicht einfach vom Himmel gefallen, schließlich soll er ja schon im vorletzten Konklave (2005) eine große Zahl an Stimmen auf sich vereinigt haben ...
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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taddeo
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von taddeo »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Für echte Armut und Bescheidenheit hat das gläubige Volk einen untrüglichen Sinn. So eine Aktion wie die von Papst Franziskus geschilderte aber erweckt leicht den Eindruck von Populismus. Was ist daran karitativ, den eigenen engsten Mitarbeitern Gunsterweise vorzuenthalten? Der Papst scheint den Vatikan nicht leiden zu können. Warum hat er dann "Ja" gesagt zu seiner Wahl?
Waren (populistisch anmutende) Aktionen dieser Art nicht absehbar? Kardinal Bergoglio ist ja nicht einfach vom Himmel gefallen, schließlich soll er ja schon im vorletzten Konklave (2005) eine große Zahl an Stimmen auf sich vereinigt haben ...
Ich glaub, daß sich das kaum einer von den Kardinälen so drastisch vorgestellt hätte. Und bloß weil einer schon mal etliche Stimmen in einem Konklave hatte ... das hatten schon viele, die nie Papst geworden sind.
Manchmal hab ich den Verdacht, der Heilige Geist hat bei diesem letzten Konklave gedacht wie der Emil Steinberger bei seinem berühmten Telefon-Sketch: "Jetzt mach ich auch einmal einen Gag ..."

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umusungu
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von umusungu »

taddeo hat geschrieben:Manchmal hab ich den Verdacht, der Heilige Geist hat bei diesem letzten Konklave gedacht wie der Emil Steinberger bei seinem berühmten Telefon-Sketch: "Jetzt mach ich auch einmal einen Gag ..."
und dieser Gag wird unserer Kirche sehr gut tun!

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Pius PP
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Pius PP »

taddeo hat geschrieben: Manchmal hab ich den Verdacht, der Heilige Geist hat bei diesem letzten Konklave gedacht wie der Emil Steinberger bei seinem berühmten Telefon-Sketch: "Jetzt mach ich auch einmal einen Gag ..."
Dann bitte ich dringend um Auflösung! :(

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taddeo
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von taddeo »

umusungu hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Manchmal hab ich den Verdacht, der Heilige Geist hat bei diesem letzten Konklave gedacht wie der Emil Steinberger bei seinem berühmten Telefon-Sketch: "Jetzt mach ich auch einmal einen Gag ..."
und dieser Gag wird unserer Kirche sehr gut tun!
Das werden wir erst sehen, wenn der nächste Papst gewählt ist.

Stefan

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Stefan »

Gallus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Der Papst scheint den Vatikan nicht leiden zu können.
Vielleicht hat er auch einfach Schwierigkeiten, die Armut, die er aus seiner Heimat kennt, und einen ganz normalen italienischen Mittelstands-Lebensstil zu vergleichen. Soll heißen, vielleicht erscheinen ihm die Vatikanangestellten vor dem Hintergrund seiner Heimat als relativ wohlhabend, so daß man ihnen ruhig einen Bonus streichen kann.
Einmal das.
Und er ist der erste, den ich kenne, der mit der Bescheidenheit bei sich und in seiner Einrichtung anfängt,
Anstatt immer nur auf die anderen zu zeigen.
Das beeindruckt mich richtig, und nährt meine Hoffnung, dass auch bald deutsche Priester mit ihren
üppigen Gehältern herangezogen werden.
Ich habe den Eindruck, dass man in Deutschland als Dorfpfaffe mehr verdient als im Vatikan.
Das muss justiert werden!

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Maurus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Maurus »

Stefan hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Der Papst scheint den Vatikan nicht leiden zu können.
Vielleicht hat er auch einfach Schwierigkeiten, die Armut, die er aus seiner Heimat kennt, und einen ganz normalen italienischen Mittelstands-Lebensstil zu vergleichen. Soll heißen, vielleicht erscheinen ihm die Vatikanangestellten vor dem Hintergrund seiner Heimat als relativ wohlhabend, so daß man ihnen ruhig einen Bonus streichen kann.
Einmal das.
Und er ist der erste, den ich kenne, der mit der Bescheidenheit bei sich und in seiner Einrichtung anfängt,
Anstatt immer nur auf die anderen zu zeigen.
Bei allem Respekt vor dem Heiligen Vater: Es ist weder Demut noch Bescheidenheit, anderer(!) Leute Zuschlag anderswohin zu verteilen. Ich halte den Papst auch für intelligent genug, um zu wissen, dass die Lebenshaltung in einer europäischen Großstadt etwas teurer ist als auf dem argentinischen Land.
Stefan hat geschrieben:Das beeindruckt mich richtig, und nährt meine Hoffnung, dass auch bald deutsche Priester mit ihren üppigen Gehältern herangezogen werden.
Wieso sollte sich der Papst da einmischen?
Stefan hat geschrieben:Ich habe den Eindruck, dass man in Deutschland als Dorfpfaffe mehr verdient als im Vatikan.
Das muss justiert werden!
Ich dagegen habe den Eindruck, dass der Dienst manches Dorfpfaffen wichtiger ist, als viele Dienste im Vatikan. Warum also von denen die Gehaltspyramide in der Kirche abhängen sollte, ist mir schleierhaft. Im Gegenteil: Falls die Bezahlung so ist, ist das genau richtigherum.
Zuletzt geändert von Maurus am Sonntag 21. April 2013, 22:33, insgesamt 1-mal geändert.

Stefan

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Stefan »

Maurus hat geschrieben: Ich dagegen habe den Eindruck, dass der Dienst manches Dorfpfaffen wichtiger ist, als viele Dienste im Vatikan. Warum also von denen die Gehaltspyramide in der Kirche abhängen sollte, ist mir schleierhaft. Im Gegenteil: Falls die Bezahlung so ist, ist das genau richtigherum.
Mich hingegen beeindruckt der Dienst der Geistlichen ohne staatliche Alimentierung (in hinreichend vielen Ländern) sowie in Gemeinschaften des kirchlichen Lebens in Deutscland, die nicht am Tropf des Staatskirchenwesens hängen weitaus mehr. Es gibt genügend.
Und nicht, weil sie arm sind, sondern weil sie es trotzdem schaffen, und das Ergebnis nach meiner Erfahrung mehr Früchte bringt.

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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Pius PP »

Stefan hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Ich dagegen habe den Eindruck, dass der Dienst manches Dorfpfaffen wichtiger ist, als viele Dienste im Vatikan. Warum also von denen die Gehaltspyramide in der Kirche abhängen sollte, ist mir schleierhaft. Im Gegenteil: Falls die Bezahlung so ist, ist das genau richtigherum.
Mich hingegen beeindruckt der Dienst der Geistlichen ohne staatliche Alimentierung (in hinreichend vielen Ländern) sowie in Gemeinschaften des kirchlichen Lebens in Deutscland, die nicht am Tropf des Staatskirchenwesens hängen weitaus mehr. Es gibt genügend.
Und nicht, weil sie arm sind, sondern weil sie es trotzdem schaffen, und das Ergebnis nach meiner Erfahrung mehr Früchte bringt.
:klatsch: :klatsch: :klatsch:

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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Maurus »

Stefan hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Ich dagegen habe den Eindruck, dass der Dienst manches Dorfpfaffen wichtiger ist, als viele Dienste im Vatikan. Warum also von denen die Gehaltspyramide in der Kirche abhängen sollte, ist mir schleierhaft. Im Gegenteil: Falls die Bezahlung so ist, ist das genau richtigherum.
Mich hingegen beeindruckt der Dienst der Geistlichen ohne staatliche Alimentierung
Das betrifft doch nur einige Bischöfe und Domkapitulare.
Stefan hat geschrieben:(in hinreichend vielen Ländern) sowie in Gemeinschaften des kirchlichen Lebens in Deutscland, die nicht am Tropf des Staatskirchenwesens hängen weitaus mehr. Es gibt genügend.
Und nicht, weil sie arm sind, sondern weil sie es trotzdem schaffen, und das Ergebnis nach meiner Erfahrung mehr Früchte bringt.
Ob die freilich alle ohne Kirchengeld auskommen, ist so die Frage. Ein Frankfurter Kapuziner erklärte mir bei einer Führung mal, der Orden besäße hier nichts, das Konventsgebäude gehöre der Stadtkirche. Das ist natürlich sehr bequem, nur ohne Kirchensteuer ist das Ding weg. Gemeinschaften mit solcher Quersubventionierung, das betrifft ja auch alle Gemeinschaften, die Priester als Pfarrer abstellen, können nicht behaupten, mit dem Kirchensteuersystem nichts zu tun zu haben.

Sicher, jetzt kommen eine Menge Beispiele von Gruppen, die es wirklich ohne alles schaffen (Mutter-Theresa-Schwestern zB, die leben auch Deutschland richtig ärmlich). Aber das ändert nichts daran, dass im großen und ganzen vieles auch indirekt von der Kirchensteuer abhängt.

An der ganzen Debatte stört mich, dass es mittlerweile anrüchig geworden ist, Geld zu haben. Das halte ich ehrlich gesagt für unsinnig und eine Folge dieser unerträglichen Neiddebatte. Entscheidend ist nicht, wieviel Geld einer hat, sondern was er damit tut. Und da halte ich Carnegies alten Satz »wer reich stirbt, stirbt in Schande« durchaus für treffend, aber um das Vermögen zu verschenken, muss man ersteinmal eines haben.
Das Problem der Kirche ist nicht das zu viele Geld, sondern was damit gemacht wird. Wer das anderes sieht, der muss sich ernsthaft fragen, warum die Kirche dann nicht tatsächlich ihre Gebäude und Kunstschätze abstößt. Die Ortskirche von Köln braucht den Kölner Dom sicher nicht, es gibt auch 1000-Mann-Zelte. Die kosten nicht 13.000.000 Unterhalt pro Jahr.

Auch was die Früchte angeht, bin ich skeptisch. Das Geld kann weder Früchte bringen, noch kann es sie verhindern. Hätte eine arme Kirche automatisch viele Früchte, wieso geht es der Kirche in Frankreich so schlecht? Da gehen bald die Lichter aus.

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umusungu
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von umusungu »

um Gottesdienste zu feiern, braucht die Kirche keinerlei Kirchen .. das geht überall!
Gottesdienste können wir auch mit nebenamtlichen Priestern in Zelten feiern - oder in Aulen oder in Festsälen.
Die Kirche Jesu Christi kann auch mit nebenamtlichen Priestern ohne feste Kirchen bestehen .. siehe China.
Die Gemeinden und ihre Mitglieder müssen dann allerdings Abstriche an ihren Ansprüchen machen ............
Weihrauch und Spitzengewänder werden dann völlig nebensächlich... die Sonntagsabendmesse unter einem Strohdach auf einer Betonplatte aber lebensnotwendig - selbst erlebt.

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Maurus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Maurus »

umusungu hat geschrieben:um Gottesdienste zu feiern, braucht die Kirche keinerlei Kirchen .. das geht überall!
Gottesdienste können wir auch mit nebenamtlichen Priestern in Zelten feiern - oder in Aulen oder in Festsälen.
Die Kirche Jesu Christi kann auch mit nebenamtlichen Priestern ohne feste Kirchen bestehen .. siehe China.
Die Gemeinden und ihre Mitglieder müssen dann allerdings Abstriche an ihren Ansprüchen machen ............
Weihrauch und Spitzengewänder werden dann völlig nebensächlich... die Sonntagsabendmesse unter einem Strohdach auf einer Betonplatte aber lebensnotwendig - selbst erlebt.
Ich bin übrigens nicht dieser Meinung. Ein Dom wie der Kölner Dom ist auch eine Glaubensaussage. Er vermittelt auch ein Erbe und einen Auftrag. Von daher ist er durchaus wichtig, auch die Ortskirchen sind wichtig, die Leute sind dort getauft worden, zur Erstkommunion gegangen, haben geheiratet, ihren Ahnen ein letztes Lebewohl gesungen. Das ist wichtig für die Identifikation mit Kirche und Glaube. Aber das kostet nunmal Geld. Und deswegen braucht die Kirche welches. Es ist nicht überall gleich viel da, das ist richtig. Daraus erwächst auch eine Veranwortung für jeden einzelnen und für die Ortskirchen. Diese muss wahrgenommen werden, damit gehe ich völlig d'accord.

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