Papst Franz I. - 1. Akt

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Tritonus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Tritonus »

Quasinix hat geschrieben:...
"Danke" für die Bestätigung, daß es wirklich schon so weit ist, daß die Bekehrung der Irrenden und ihre Heimkehr in den Mutterschoß der Kirche nicht mehr auf dem Programm stehen ...
Leider kann ich Dir nicht folgen. Inwiefern liefere ich eine Bestätigung, dass die Bekehrung der Irrenden nicht auf dem Programm steht?

Oder einfach mal eine kleine Gegenprobe:
1. Wäre es für Dich denkbar, dass irgendwann einmal einer Deiner Mitforanten eine Äußerung tut, die Du nicht als Bestätigung Deiner eigenen Ansichten und Befürchtungen verstehst?
2. Wie könnte so eine Äußerung beispielsweise aussehen?

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Robert Ketelhohn
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Robert Ketelhohn »

confortanseum hat geschrieben:8) Hallo Spon :breitgrins:

TRADIS ARE BACK

http://unacumpapanostro.com/category/english/
Warum habe ich da in der Überschrift gerade gelesen: »Faith clothing ceremonies«?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Stefan

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Stefan »

umusungu hat geschrieben:
Exilfranke hat geschrieben:Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass wir Tradis - die auf sowas Wert legen - trotz vermehrter Blog-Präsenz eher eine Minderheit in der RKK sind und unsere Wünsche für viele Katholiken einfach egal, oder sogar befremdend sind.
:daumen-rauf: :daumen-rauf: :klatsch: :klatsch:
Aus http://www.katholisches.info:
Einen weiteren Diskussionsbeitrag lieferte inzwischen die traditionsverbundene Seite Cordialiter. In dem Beitrag Reise von Papst Franziskus nach Econe heißt es:
„In der Zukunft könnten wir eine schöne Überraschung erleben, eine apostolische Reise von Papst Franziskus nach Econe (Schweiz), um in der historischen Hochburg der Lefebvrianer ein Friedensabkommen zu unterzeichnen. Das wäre wirklich eine schöne und konkrete Geste brüderlicher Liebe. Ich denke nicht, daß es sich um einen nicht verwirklichbaren Traum handelt. Inzwischen ist bekannt, daß der Erzbischof von Buenos Aires herzliche Beziehungen mit den Piusbrüdern pflegte und ich glaube, wenn Msgr. Bernard Fellay Franziskus nach Econe einladen würde, könnte der Papst die Einladung sogar annehmen. In diesen Tagen haben wir gesehen, daß er ein spontaner Mensch ist, der sich nicht in Schablonen pressen läßt, der auch zu ungewohnten und unvorhersehbaren Gesten bereit ist. Ich denke, daß er sich vom Gezeter der Progressisten nicht einschüchtern lassen würde. Man stelle sich den Papst in der Hochburg der Piusbruderschaft vor. Das wäre wirklich eine historische Begegnung.
In der Zwischenzeit würde es sich für die Piusbruderschaft empfehlen, freundschaftliche Kontakte zum Patriarchen von Moskau zu beginnen. Es wäre nichts Schlechtes dabei, wenn sich Msgr. Fellay und Patriarch Kyrill zum Abendessen treffen würden, um freundschaftlich über die dramatische geistliche Lage in Europa und zu anderen für die Christenheit wichtige Themen sprechen würden. Das würde in keiner Weise den Lehrinhalten der lehramtlichen Enzyklika Mortalium Animos des großen Papstes Pius XI. widersprechen. Wenn Msgr. Fellay fotografiert würde, während er und der Patriarch von Moskau sich die Hand schütteln und sich die Nachricht verbreitet, daß die beiden Freunde sind, würde dies die Position der Piusbruderschaft erheblich stärken. Die Modernisten könnten sie nicht mehr so hart angreifen, da sie andernfalls Gefahr laufen, die diplomatischen Beziehungen mit den Orthodoxen zu beschädigen, denen gegenüber sie bekanntlich eine freundlichere und respektvollere Haltung einnehmen als gegenüber der Piusbruderschaft.“
:klatsch: :klatsch: :klatsch: :huhu: :huhu: ;D

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Athanasius0570
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Athanasius0570 »

Stefan hat geschrieben:Hier, noch eine richtige Formulierung....
Herzlich begrüße ich meine Mitbrüder, die Kardinäle und Bischöfe, die Priester, Diakone, Ordensleute und alle gläubigen Laien. Ich danke den Vertretern der anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften wie auch den Vertretern der jüdischen Gemeinde und anderer Religionsgemeinschaften für ihre Anwesenheit.
Uiii!

Das passt, die einen mögen ihn nicht, weil er sich nicht ordentlich anzieht und die anderen werden bald merken, dass er "nichts Neues" sagt, also bleibt er mir und meinesgleichen zwischen den Stühlen. ;)
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

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Quasinix
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Quasinix »

Tritonus hat geschrieben:
Quasinix hat geschrieben:...
"Danke" für die Bestätigung, daß es wirklich schon so weit ist, daß die Bekehrung der Irrenden und ihre Heimkehr in den Mutterschoß der Kirche nicht mehr auf dem Programm stehen ...
Leider kann ich Dir nicht folgen. Inwiefern liefere ich eine Bestätigung, dass die Bekehrung der Irrenden nicht auf dem Programm steht?

Oder einfach mal eine kleine Gegenprobe:
1. Wäre es für Dich denkbar, dass irgendwann einmal einer Deiner Mitforanten eine Äußerung tut, die Du nicht als Bestätigung Deiner eigenen Ansichten und Befürchtungen verstehst?
2. Wie könnte so eine Äußerung beispielsweise aussehen?
OK, dann formuliere ich es ein wenig eindeutiger: Man hat den Eindruck, es ginge beim Thema "Mission" und "Neuevangelisierung" nur noch um diejenigen, die an überhaupt nichts glauben, und nicht auch um die, die einem Irrglauben anhängen. Letztere sieht man sogar als wertvolle Mitarbeiter für die Evangelisierung der Nichtgläubigen, soweit sie irgendeiner christlichen Denomination angehören, oder im Fall von Nichtchristen zumindest als Helfer auf dem Weg zu "Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung" (vgl. Assisi). Dabei schadet man damit niemandem mehr als denjenigen, die eigentlich wieder zurück in den Schoß der einen, in sich ungeteilten Kirche Christi geführt werden sollten, worauf man ja verzichten zu können glaubt - denn man enthält ihnen aus taktischen Gründen wegen der angestrebten Zusammenarbeit die Wahrheit bzw. Christus vor. Die dafür nötigen Kompromisse hinsichtlich der Wahrheit sind aber in religiösen Fragen nicht statthaft; das ist ewas ganz anderes als das Zweckbündnis mehrerer Parteien mit mehr oder weniger deckungsgleichem Programm in einigen Fragen.

Eure Reaktionen ("nicht die Gesunden brauchen den Arzt" und "würdest Du lieber Gläubige missionieren und neuevangelisieren wollen") hatte ich nun so interpretiert, als zähltet Ihr die Angehörigen der diversen christlichen Denominationen oder auch die Juden zu denen, um deren Glauben sich die Kirche generell nicht mehr kümmen muß, weil sie sowieso schon zu den zitierten "Gesunden" und "Gläubigen" im Vollsinn gehören. Insofern sah ich diese Reaktionen dann als Beweis dafür, daß man sich nach auch hier verbreiteter Sichweise tatsächlich nur noch um Atheisten kümmern zu müssen meint.
Zuletzt geändert von Quasinix am Dienstag 19. März 2013, 19:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Lilaimmerdieselbe
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Zum Erreichen weltlicher Ziele wie Frieden, Gerechtigkeit oder Bewahrung der Schöpfung muß und darf man sich mit jedem Gutwilligen verbünden. Sonst kriegst Du noch nicht mal einen Kinderspielplatz sauber.

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Quasinix
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Quasinix »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Zum Erreichen weltlicher Ziele wie Frieden, Gerechtigkeit oder Bewahrung der Schöpfung muß und darf man sich mit jedem Gutwilligen verbünden. Sonst kriegst Du noch nicht mal einen Kinderspielplatz sauber.
Ja, aber keines dieser Ziele ist ein christliches "Endziel", und es sind auch nicht alle Mittel recht, um derartige Zweckbündnisse aufrechtzuerhalten. Vgl. auch Lk 12, 51ff.
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!

Lilaimmerdieselbe
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Das ist es vermutlich: wir haben einen Papst, der außer dem christlichen Endziel auch ein paar weltliche Ziele hat.

Tritonus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Tritonus »

Quasinix hat geschrieben:Eure Reaktionen ("nicht die Gesunden brauchen den Arzt" und "würdest Du lieber Gläubige missionieren und neuevangelisieren wollen") hatte ich nun so interpretiert, als zähltet Ihr die Angehörigen der diversen christlichen Denominationen oder auch die Juden zu denen, um deren Glauben sich die Kirche generell nicht mehr kümmen muß, weil sie sowieso schon zu den zitierten "Gesunden" und "Gläubigen" im Vollsinn gehören. Insofern sah ich diese Reaktionen dann als Beweis dafür, daß man sich nach auch hier verbreiteter Sichweise tatsächlich nur noch um Atheisten kümmern zu müssen meint.
Jetzt dämmert mir, was Du meinst. Sorry für meine heftige Reaktion. Wir sind auf derselben Seite, was Mission betrifft. (Obwohl ich es nicht für falsch halte, mit den "dicken Brocken", d.h. den Atheisten und Angehörigen anderer Religionen anzufangen.)

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Jorge_
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Jorge_ »

Florianklaus hat geschrieben:
Exilfranke hat geschrieben: Hat Petrus oder Jesus eine Mozetta getragen?
Die Frage meinst Du jetzt nicht ernst, oder? Willst Du die Diskussion auf das modernistische Niveau a la : "Jesus trug auch keine Baßgeigenkasel im Abendmahlssaal" bringen?
Das Beispiel mit der Baßgeige ist natürlich albern, aber der Grundduktus dieser Argumentation ist keineswegs modernistisch, sondern urfranziskanisch.
"El humor obscurece la verdad, endurece el corazón, y entorpece el entendimiento."

Fridericus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Fridericus »

Fr. Zuhlsdorf, What did St. Francis Really Say hat geschrieben:MYTH: Francis hated the “triumphalism” of the Roman Liturgy. He wanted Mass celebrated in barns, the Sacred Species held in shoe boxes or recycled bottles. And he couldn’t stand the “ritualism” of liturgical norms and devotional practices (and shall we mention his murky understanding of the doctrine on the Eucharist?):

Epistola ad custodes

To all the custodians of the Friars Minor to whom this letter shall come, Brother Francis, your servant and little one in the Lord God, greetings with new signs of heaven and earth which are great and most excellent before God and are considered least of all by many religious and by other men.

I beg you more than if it were a question of myself that, when it is becoming and you will deem it convenient, you humbly beseech the clerics to venerate above all the most holy Body and Blood of our Lord Jesus Christ and His Holy Name and written words which sanctify the body. They ought to hold the chalices, corporals, ornaments of the altar, and all that pertain to the Sacrifice as precious. And if the most holy Body of the Lord is left very poorly in any place, let It be moved by them to a precious place, according to the command of the Church and let It be carried with great veneration and administered to others with discretion. The Names also and written words of the Lord, In whatever unclean place they may be found, let them be collected, and then they must be put in a proper place. And in every time you preach, admonish the people about penance and that no one can be saved except he that receives the most holy Body and Blood of the Lord. And whenever It is being sacrificed by the priest on the altar and It is being carried to any place, let all the people give praise, honor, and glory to the Lord God Living and True on their bended knees. And let His praise be announced and preached to all peoples so that at every hour and when the bells are rung praise and thanks shall always be given to the Almighty God by all the people through the whole earth.

And whoever of my brothers custodians shall receive this writing, let them copy it and keep it with them and cause it to be copied for the brothers who have the office of preaching and the care of brothers, and let them preach all those things that are contained in this writing to the end: let them know they have the blessing of the Lord God and mine. And let these be for them true and holy obedience.
http://wdtprs.com/blog/213/3/what-did ... eally-say/
Zuletzt geändert von Fridericus am Dienstag 19. März 2013, 20:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Dottore Cusamano
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Re: Warum wird der neue Papst im Forum Franz I. genannt?

Beitrag von Dottore Cusamano »

Stefan hat geschrieben:
Dottore Cusamano hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:search.php
:hae?:

Meinst Du damit, das Thema wurde hier schon abschließend diskutiert? Mit der hier vorhandenen unterdurchschnittlichen Suchfunktion findet man doch eh nie etwas.
Auf sowas kommt man doch von alleine.
Oder sprichst Du etwa von Papst Paulus VI oder Papst Benediktus XVI.?

Sonst sind immer alle gegen Latein....aber bei diesem Papst wollen ihn auf einmal alle auf lateinisch anreden....wenn schon modern, dann konsequent ;D
Ich bin weder "gegen Latein" noch "modern".
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

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Dottore Cusamano
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Dottore Cusamano »

Benedikt hat geschrieben: Da auch der Vatikan die Form Franziskus verwendet, gibt es keinen Grund die Form Franz zu verwenden.
Volle Zustimmung. :daumen-rauf:
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

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Gallus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Gallus »

umusungu hat geschrieben:
Exilfranke hat geschrieben:Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass wir Tradis - die auf sowas Wert legen - trotz vermehrter Blog-Präsenz eher eine Minderheit in der RKK sind und unsere Wünsche für viele Katholiken einfach egal, oder sogar befremdend sind.
:daumen-rauf: :daumen-rauf: :klatsch: :klatsch:
Sei mal lieber vorsichtig mit Deiner triumphalistischen Stimmung. Am Ende wirst Du feststellen, daß auch dieser Papst kein Modernist ist.

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Gallus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Gallus »


Tritonus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Tritonus »

Fridericus hat geschrieben: ...
...
MYTH: Francis hated the “triumphalism” of the Roman Liturgy. He wanted Mass celebrated in barns, the Sacred Species held in shoe boxes or recycled bottles. ... [blah ...]
Das liest sich wie "Demagogie für Dummies, Lektion 1":

Methode: Wir erfinden in Eigenregie einen möglichst behämmerten und absurden Mythos, dichten genau diesen Mythos unseren Diskussionsgegnern an und wiederlegen anschließend genüsslich den von uns selbst erfundenen Mythos.

Oder hat schon vorher mal jemand so einen Schwachsinn gehört, gelesen oder gar selbst vertreten, dass Franziskus (von Assisi) angeblich die Messe in Scheunen abhalten und statt eines Tabernakels "Schuhkartons" und "recycelte Flaschen" verwenden wollte? Wozu hätte er dann ein Kirchlein bauen sollen?

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anneke6
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von anneke6 »

Der Mann ist Amerikaner. Das ist deren Form von Humor, das wird dort als "lockere Art" oder "geistreich" aufgefaßt.
(Ich bin froh, daß ich nicht dort lebe.)
???

Benedikt

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Benedikt »

Quid es veritas

Fr. Simon Henry beleuchtet unsinnige Berichterstattung der (in dem Fall) britischen Medien bzgl. der Neuerungen, die Franziskus angeblich einführt.

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umusungu
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von umusungu »

Quasinix hat geschrieben: Man hat den Eindruck, es ginge beim Thema "Mission" und "Neuevangelisierung" nur noch um diejenigen, die an überhaupt nichts glauben, und nicht auch um die, die einem Irrglauben anhängen.
Neuevangelisierung = Zielrichtung sind die Mitglieder der eigenen katholischen Kirche
Mission = Zielrichtung sind die Nicht-Christen

Die Gegenreformation klappt schon seit 500 Jahren nicht.
Alle nicht-katholischen Christen gehören durch die gültige Taufe zum Leib Christi ........

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taddeo
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von taddeo »

umusungu hat geschrieben:Die Gegenreformation klappt schon seit 500 Jahren nicht.
Die hat gut geklappt, solange die richtigen Gegenreformatoren am Werk waren (Jesuiten und Kapuziner vor allem).
Daß sie heutzutage nicht mehr klappen kann, dürfte an einer bestimmten Sorte Priester liegen, von denen es leider immer noch viel zu viele gibt: Selbstdarsteller und Alleinunterhalter mit erhöhtem Aufmerksamkeitsbedürfnis statt einfache Arbeiter im Weinberg des Herrn.

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Maurus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Maurus »

umusungu hat geschrieben:
Quasinix hat geschrieben: Man hat den Eindruck, es ginge beim Thema "Mission" und "Neuevangelisierung" nur noch um diejenigen, die an überhaupt nichts glauben, und nicht auch um die, die einem Irrglauben anhängen.
Neuevangelisierung = Zielrichtung sind die Mitglieder der eigenen katholischen Kirche
Mission = Zielrichtung sind die Nicht-Christen

Die Gegenreformation klappt schon seit 500 Jahren nicht.
Alle nicht-katholischen Christen gehören durch die gültige Taufe zum Leib Christi ........
Wozu gibt es die Kirche?

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umusungu
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von umusungu »

taddeo hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Die Gegenreformation klappt schon seit 500 Jahren nicht.
Die hat gut geklappt, solange die richtigen Gegenreformatoren am Werk waren (Jesuiten und Kapuziner vor allem).
Daß sie heutzutage nicht mehr klappen kann, dürfte an einer bestimmten Sorte Priester liegen, von denen es leider immer noch viel zu viele gibt: Selbstdarsteller und Alleinunterhalter mit erhöhtem Aufmerksamkeitsbedürfnis statt einfache Arbeiter im Weinberg des Herrn.
Dann war die Gegenreformation aber schon mit dem päpstlichen Verbot der Jesuiten am 21. August 1773 vorbei - und das Zeitalter der eitlen Selbstdarsteller und Alleinunterhalter im Klerus begann.

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Pit
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Pit »

in einer Zeit,in der Fürstbischöfe regierten.
umusungu hat geschrieben: ....
Dann war die Gegenreformation aber schon mit dem päpstlichen Verbot der Jesuiten am 21. August 1773 vorbei - und das Zeitalter der eitlen Selbstdarsteller und Alleinunterhalter im Klerus begann.
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Jorge_
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Jorge_ »

Tritonus hat geschrieben:
Fridericus hat geschrieben: ...
...
MYTH: Francis hated the “triumphalism” of the Roman Liturgy. He wanted Mass celebrated in barns, the Sacred Species held in shoe boxes or recycled bottles. ... [blah ...]
Das liest sich wie "Demagogie für Dummies, Lektion 1":

Methode: Wir erfinden in Eigenregie einen möglichst behämmerten und absurden Mythos, dichten genau diesen Mythos unseren Diskussionsgegnern an und wiederlegen anschließend genüsslich den von uns selbst erfundenen Mythos.

Oder hat schon vorher mal jemand so einen Schwachsinn gehört, gelesen oder gar selbst vertreten, dass Franziskus (von Assisi) angeblich die Messe in Scheunen abhalten und statt eines Tabernakels "Schuhkartons" und "recycelte Flaschen" verwenden wollte? Wozu hätte er dann ein Kirchlein bauen sollen?
Mit urbanen Mythen über den hl. Franziskus aufzuräumen, wird angesichts des päpstlichen Namensvetters höchste Zeit, das meine ich aber auch. Ich würde mir im Grunde einen Thread über die "Bedeutung des Franziskanismus für die Kirche unter besonderer Berücksichtigung des gegenwärtigen Pontifikats" (oder ähnlich) wünschen, fremdele aber auch wieder zu sehr, um selbst einen aufzumachen. Unter den Traditionsanhängern gibt es nach meinem Eindruck viele, die mit Franziskanismus und Minorität wenig anzufangen wissen und selber den üblichen Blümchenlegenden aufsitzen. Ich weiß zwar auch nicht, inwieweit der Hl. Vater selbst im franziskanischen Glauben zu Hause ist. Aber da er sich mit seiner Namenswahl ja nach eigenem Zeugnis ausdrücklich auf den seraphischen Vater beruft, könnte ein vertieftes Wissen um die Denk- und Lebensweise Franziskus' von Assisi für das Verständnis und die Einordnung der kommenden Handlungen des Papstes evtl. noch von Bedeutung sein.

Jedenfalls brachte Franz die wahre und heilsentscheidende Bedeutung des Glaubens an die Realpräsenz mit seiner Parallelisierung der fleischlichen und geistlichen Anschauung des leiblichen Jesus durch dessen Zeitgenossen mit der Betrachtung des heiligen Brotes durch die gegenwärtigen Menschen auf den Punkt. Bei seinen Kircheninspektionen waren ihm die Sauberkeit der gottesdienstlichen Räumlichkeiten und die würdige Aufbewahrung des Herrenleibes stets Hauptanliegen. Wertvolles und reich geschmücktes liturgisches Gerät ist ganz eindeutig in seinem Sinne. Das Weihepriestertum wertschätzte er über alle Maßen, zugleich bemühte er sich (vergeblich) um die Bekehrung der Prälaten seiner Zeit zu einem (seiner Ansicht nach) evangelischen (d.h. ärmlichen) Lebens- und Kleidungsstil. Er wollte den Gebetsruf des Muezzins in ganz Italien einführen. Als charismatischer Clown vollzog er unkonventionelle, mitunter provozierende Zeichenhandlungen und Grenzüberschreitungen, auch im liturgischen Bereich. Sein Zugang zum Evangelium ist weitgehend traditionsfrei, die Kirchenväter rezipierte er m.W. nicht, dafür verfasste er esoterische Dichtungen und machte sich nach Meinung einiger Interpreten offenbar Gedanken über den Heilsweg der gefallenen Engel. Dabei war er sicherlich gebildeter, als man gemeinhin annimmt. Er hatte ziemlich fixe Ideen (Frau Armut, Geldverbot, erlöste und unerlöste Tiere ...), von denen er sich durch kirchliche Autoritäten nicht abbringen ließ, drängte den Papst zur Gewährung unkanonischer Privilegien um einer heilsuniversalistisch gedachten salus animarum willen und hatte eine Reihe unorthodoxer Spleens, so etwa das Sammeln beschriebener Papierfetzen aller Art und deren Verehrung als (mögliche) Worte Gottes in schreinähnlichen Kästen in der Kirche. Er verlangte sich und anderen totale Ehrlichkeit und Transparenz ab, um die Reinheit des Herzens zu bewahren. Er besaß eine starke Sexualität und war in Keuschheitsfragen sehr streng, wodurch er in allerlei kuriose Situationen geriet. Er (nicht Ignatius) erfand das Wort vom „Kadavergehorsam“ und trat von seinen Leitungsämtern wegen Überforderung und Anfeindungen zurück.

Das ist jetzt nur eine kleine, reichlich chaotische Auswahl dessen, über was man alles diskutieren könnte, aber vielleicht macht es ja neugierig.

An meinem Statement von vorhin
Jorge_ hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:Willst Du die Diskussion auf das modernistische Niveau a la : "Jesus trug auch keine Baßgeigenkasel im Abendmahlssaal" bringen?
Das Beispiel mit der Baßgeige ist natürlich albern, aber der Grundduktus dieser Argumentation ist keineswegs modernistisch, sondern urfranziskanisch.
ändert das übrigens nichts. Das Argument: Jesus hat dies oder das gemacht, hatte für Franz höchste Priorität vor sämtlichen anderweitigen Regelungen.
"El humor obscurece la verdad, endurece el corazón, y entorpece el entendimiento."

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umusungu
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von umusungu »

Pit hat geschrieben:in einer Zeit,in der Fürstbischöfe regierten.
:klatsch:

maliems
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von maliems »

umusungu hat geschrieben:Die Gegenreformation klappt schon seit 500 Jahren nicht.
och, wieso? da war doch ma was...
fand ich gar nich so schlecht.

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Robert Ketelhohn
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Robert Ketelhohn »

umusungu hat geschrieben:Dann war die Gegenreformation aber schon mit dem päpstlichen Verbot der Jesuiten am 21. August 1773 vorbei - und das Zeitalter der eitlen Selbstdarsteller und Alleinunterhalter im Klerus begann.
Nein, das fing schon mit Beginn des 18. Jht.s an.
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Jorge_ hat geschrieben:Ich würde mir im Grunde einen Thread über die "Bedeutung des Franziskanismus für die Kirche unter besonderer Berücksichtigung des gegenwärtigen Pontifikats" (oder ähnlich) wünschen, fremdele aber auch wieder zu sehr, um selbst einen aufzumachen.
Jedenfalls haben die Franziskaner sehr zur Zentralisierung der lateinischen Kirche und zu ihrer Verrömerung beigetragen, was ich für einen gravierenden Negativposten halte.
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Reinhard
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Reinhard »

Exilfranke hat geschrieben:
subtil .... drängen die Medien Papst Franz in jene Rolle, die "Tradis" ein Dorn im Auge ist.
Er sei so schlicht, populär, und völlig anders als Benedikt. Man versucht beide in der Berichterstattung gegeneinander auszuspielen.
Jab...das ist natürlich eine gezielte Vereinnahmung. Man will Papst Franz möglichst schnell zu einer Gallionsfigur der progressiven Bewegung stilisieren und da kommt seine schlichte Art gerade recht. Und machen wir uns nichts vor: Natürlich werden sich progressive Priester auf den Papst berufen, wenn sie zukünftig die katholischen Kirchenräume protestantisieren und das Kruzifix mit einem roten Kreis ersetzen. Aber wir sollten uns vor Augen halten, dass dies aus völlig anderen Gesichtspunkten geschieht und der heilige Vater dabei lediglich als Feigenblatt missbraucht wird. Was beim WiSiKi-Pfaffen aus falsch verstandenem oder nicht mehr verstandenem Katholizismus oder "Konzilsgeist" geschieht, gründet beim Papst in echter Frömmigkeit. ...
[/size]Bei der ganzen polarisierenden Betrachtung, zwischen "Liturgieschreck" und vermeintlicher Rückkehr zum bloßen "sozialen Evangelium" werden die zentralen Aussagen des neuen Papstes völlig übergangen - von beiden Seiten !

Absolut in der Mitte seiner heutigen Predigt, bevor er auf "bewahren der Schöpfung" einging, sagte PP Franziskus wörtlich:
An ihm [Joseph] sehen wir, liebe Freunde, wie man auf den Ruf Gottes antwortet: verfügbar und unverzüglich; aber wir sehen auch, welches die Mitte der christlichen Berufung ist: Christus! Hüten wir Christus in unserem Leben, um die anderen zu behüten, um die Schöpfung zu bewahren!
Nur so, und in genau dieser Reihenfolge, lässt sich ein Christenleben aufzäumen !

Damit schreibt er allen, egal in welchem "Lager", ist Stammbuch: Christus zuerst.
Auch wenn das Viele noch nicht so schnell merken, oder ausblenden - das ist die Linie, die wir von ihm noch oft hören werden.

"Summa Summarum" verdanke ich den Hinweis auf das zentrale, große Altarkreuz und die Madonna (die es bei PP Benedikt XVI beide noch nicht gab !)
und Eduard Habsburg-Lothringen hat, finde ich, nochmals einen sehr treffenden Kommentar abgegeben.

Zum Schluss eine kleine Homestory von PP Franziskus.

Tritonus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Tritonus »

Jorge_ hat geschrieben: ...
An meinem Statement von vorhin
Jorge_ hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:Willst Du die Diskussion auf das modernistische Niveau a la : "Jesus trug auch keine Baßgeigenkasel im Abendmahlssaal" bringen?
Das Beispiel mit der Baßgeige ist natürlich albern, aber der Grundduktus dieser Argumentation ist keineswegs modernistisch, sondern urfranziskanisch.
ändert das übrigens nichts. Das Argument: Jesus hat dies oder das gemacht, hatte für Franz höchste Priorität vor sämtlichen anderweitigen Regelungen.
Das bestreite ich nicht. Ganz im Gegenteil. Die Bezugnahme direkt auf Jesus geht nämlich nicht nur bis zu Franziskus zurück, sondern geradewegs bis zu den Autoren des NT. "Ahmt Gott nach ..." (Eph 5, 1).

P.S. Die weiter oben von Dir genannten für Franziskus (von Assisi) charakteristischen exzentrischen Gewohnheiten und "fixen Ideen" galten zwar zu dieser Zeit im Westen als Ausnahme. Im Osten aber war "Torheit in Christo" (Jurodstwo) immer fester und voll akzeptierter Bestandteil der Tradition. Einige Dutzend orthodoxer Heiliger waren sogenannte "Narren in Christo"/"Gottesnarren"/"Idioten", die die sprichwörtliche Narrenfreiheit unter anderem dazu nutzten, um laut auf eventuelle Missstände in Kirche und Staat hinzuweisen. Also nix mit "Modernismus".

civilisation
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von civilisation »

umusungu hat geschrieben: Dann war die Gegenreformation aber schon mit dem päpstlichen Verbot der Jesuiten am 21. August 1773 vorbei - und das Zeitalter der eitlen Selbstdarsteller und Alleinunterhalter im Klerus begann.
Schließt Du immer von Dir selbst auf andere?

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Protasius
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Protasius »

civilisation hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben: Dann war die Gegenreformation aber schon mit dem päpstlichen Verbot der Jesuiten am 21. August 1773 vorbei - und das Zeitalter der eitlen Selbstdarsteller und Alleinunterhalter im Klerus begann.
Schließt Du immer von Dir selbst auf andere?
Der Beitrag war nur die logische Folge dieses Beitrags, den umusungu mitzitiert hatte:
taddeo hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Die Gegenreformation klappt schon seit 500 Jahren nicht.
Die hat gut geklappt, solange die richtigen Gegenreformatoren am Werk waren (Jesuiten und Kapuziner vor allem).
Daß sie heutzutage nicht mehr klappen kann, dürfte an einer bestimmten Sorte Priester liegen, von denen es leider immer noch viel zu viele gibt: Selbstdarsteller und Alleinunterhalter mit erhöhtem Aufmerksamkeitsbedürfnis statt einfache Arbeiter im Weinberg des Herrn.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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