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Knecht Ruprecht
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Antikirchliche Veranstaltungen, TV Shows etc.

Beitrag von Knecht Ruprecht »

"Habemus Papam - Benedikt XVI."
Aktion ECHO - Gespräch mit Prof. Dr. Hermann Häring:
"Theologie und Ideologie des Joseph Ratzinger"

Anrath, 26.04.2005. Seit dem 19. April steht Joseph Kardinal Ratzinger als
neuer Papst "Benedikt XVI." an der Spitze der römisch-katholischen Kirche.
Als langjähriger Präfekt der Glaubenskongregation hat er immer wieder Angst
vor weltweiter Vielfalt und entschiedener Öffnung zum ökumenischen und
interreligiösen Dialog demonstriert, in seiner letzten Predigt vor dem
Konklave warnte er ängstlich und programmatisch vor der "Diktatur des
Relativismus" - welche Auswirkungen hat seine Wahl zum Papst nun für die
Zukunft der Kirche?

Gemeinsam mit der Aktion ECHO, einer Initiative kritischer KatholikInnen in
der Pfarre St. Johannes Anrath, laden der Katholische Bildungsverbund
Kempen-Viersen und das Ökumenische Netzwerk "Initiative Kirche von unten"
(IKvu) am Freitag, 29. April 2005, um 19:30 Uhr ein zum "Aktion ECHO -
Gespräch" im Pfarrheim "Josefshalle", Josefsplatz, in 47877 Willich-Anrath.
Zum Thema "Habemus Papam - Benedikt XVI. - Theologie und Ideologie des
Joseph Ratzinger" spricht Prof. Dr. Hermann Häring, Professor für Theologie
und Wissenschaftstheorie an der Universität Nijmegen (Niederlande) und
Direktor des Heyendaal Instituts für Theologie, Wissenschaft und Kultur.

In seinem Buch "Theologie und Ideologie bei Joseph Ratzinger" (Düsseldorf
2001) hat Prof. Häring auf dem Hintergrund von Ratzingers Werdegang
herausgearbeitet, wie dieser sich an der Theologie vergangener Epochen
orientiert und den Stand der theologischen Diskussion nicht zur Kenntnis
nimmt, sondern autoritär übergeht. Charakteristisch für Ratzingers
theologisches Denken ist ein ideologischer Grundzug, der die Zeichen der
Zeit völlig verkennt. Sein persönliches Denken wie das Modell der römischen
Glaubensüberwachung haben sich ad absurdum geführt.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Wir sind Kirche auf dem Evangelischen Kirchentag in Hannover

Am 30. Deutschen Evangelischen Kirchentag vom 25. bis 29. Mai 2005 in Hannover beteiligt sich die KirchenVolksBewegung wieder mit einem großen Infostand und „Gesprächen am Jakobsbrunnen“ in Halle 6 Stand C 22 auf dem „Markt der Möglichkeiten“ Marktbereich 1 „Ökumenisch leben“.



HelferInnen gesucht

Jetzt suchen wir noch einige Helferinnen und Helfer, die das Team unseres Standes auf dem Kirchentag unterstützen z.B. durch Ausschenken von Getränken, Verteilen von Info-Material etc. Wenn Sie für einen halben Tag (oder auch länger) dem Wir sind Kirche-Team auf unserem Stand helfen können, dann nehmen Sie bitte umgehend Kontakt auf mit:

Annegret Laakmann, Referentin der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche
Flaesheimer Str. 269 D-45721 Haltern
eMail: laakmann@ic-marl.de





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Interview: Auf Sand gebaut
Ein neuer Papst: Neue Hoffnung für die Kirchenbasis?
Fragen an Christian Weisner.
Von Britta Baas


Publik-Forum: Herr Weisner, die Bild-Zeitung titelte nach Ratzingers Wahl: »Wir sind Papst!« Ihre Bewegung trat 1995 mit dem Slogan an: »Wir sind Kirche!« Was sind wir denn nun: Papst? Oder Kirche?
Christian Weisner: Das Weitergehende ist natürlich die Kirche. Wir müssen uns bewusst werden, dass das Christsein insgesamt die Zukunft der Kirche ist – und nicht nur das Römisch-Katholische an ihr. Was haben wir aber in Rom bei der Amtseinführung des neuen Papstes gesehen? Ein zutiefst römisches, ein monarchisches Zeremoniell.
Publik-Forum: Die Headline »Wir sind Papst« nimmt aber – anders als der Name Ihrer Bewegung – ein Phänomen der Gegenwart auf: Alles wird zum Event, die Person selbst zum Programm. Der Streit um Inhalte des Glaubens und um kirchliche Strukturen scheint langweilig geworden zu sein. Kann »Wir sind Kirche« noch gegen »Wir sind Papst« anstinken?

Volltext in Publik-Forum Nr. 8 vom 29. April 2005 oder:

http://www.publik-forum.de/linkCounter/ ... 26889df20f



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Publik-Forum: Das freie Wort - in Rom (von We Are Church)

Viele der 5000 Journalisten aus aller Welt waren höchst erstaunt: Anders, als zuvor erwartet, hatte niemand von den katholischen Movimenti – Sant’Egidio, Neokatechumenat, Opus Dei – oder von den Orden – Jesuiten, Franziskaner, Frauengemeinschaften – den Mumm, in öffentlichen Pressekonferenzen und Foren seine Vorstellungen für die Zukunft der Kirche und des Glaubens zu äußern, Sie schwiegen alle. Nur We are Church zeigte öffentlich Mut.

Drei Tage lang wurden in Pressekonferenzen im Forum Cavour die „Perspektiven und Herausforderrungen für die katholische Kirche unter einem neuen Papst“ präsentiert. Professorin Adriana Valerio (Neapel) forderte eine „neue Anthropologie der Partnerschaft, jenseits des alten Schemas vom Gegensatz zwischen Frau und Mann“, das die konservative Kirchenlehre und der Islam gemeinsam hätten. Die prominente Benediktinerin Joan Chittister (USA) begründete die Forderung nach gleichen Rechten, Chancen und Ämterzugang für die Frauen in der Kirche.

Der australische Theologe Paul Collins erklärte, weshalb die Welt „eine geschwisterliche, einfache, ja demütige Ausführung des Papstamtes benötige. Und der Sri Lankische Befreiungstheologe Tissa Balasurya, den Ratzinger exkommuniziert, später aber rehabilitiert hatte, forderte „ein Konzil aller, des Volkes Gottes“.

Die Reformbotschaften wurden weltweit verbreitet. Von BBC, ABC, CNN und vielen Jorunalistenteams aus allen Kontinenten. (Thomas Seiterich-Kreuzkamp in Publik-Forum 8/2005)

è Mehr Informationen über die englischsprachigen Statements unter www.we-are-church.org





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Zweiter Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Wir sind Kirche begrüßt es sehr, dass das Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages (DEKT) und die Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am 29. April 2005 in Fulda bzw. Bonn beschlossen haben, im Jahr 2010 gemeinsam in München einen Zweiten Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) zu veranstalten.

In der Pressemitteilung des Erzbistums München und Freising, in der die Wahl der bayerischen Landeshauptstadt München als Ort für den ÖKT im Jahre 2010 durch den Erzbischof von München und Freising, Kardinal Friedrich Wetter, und den Vorsitzenden des Diözesanrates der Katholiken der Erzdiözese, Professor Alois Baumgartner, begrüßt wurde, heißt es allerdings u.a.:

„Wie der Kardinal warnte auch Baumgartner davor, dass ‚randständige Veranstaltungen’ wie beim ersten Ökumenischen Kirchentag in Berlin den Blick auf die gute Entwicklung der Ökumene verstellten. In München wolle man gern darauf verzichten, dass ‚Gruppen, hinter denen im Vergleich zu den gewählten Diözesanräten und Pfarrgemeinderäten kaum jemand steht, Parallelveranstaltungen inszenieren, um so die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zu lenken’. Es komme darauf an, ‚dass alle Veranstalter des Kirchentages in ökumenischem Geist an einer gemeinsamen Linie festhalten und nicht nachträglich diese Linie verlassen, was zu Belastungen in der Ökumene führen müsste’.“

Fakt ist jedoch:

Die auch von drei den renommierten Ökumene-Instituten Straßburg, Tübingen und Bensheim zumindest in begrenzten Fällen geforderte Eucharistische Gastfreundschaft wurde laut einer Forsa-Umfrage vom Januar 2003 von 88 Prozent der praktizierenden KatholikInnen befürwortet.

Und sogar Radio Vatikan hat am 8. April 2005 berichtet, dass Frere Roger Schutz, der Gründer der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé, beim Requiem für Johannes Paul II. die Kommunion aus den Händen von Kardinal-Dekan Ratzinger empfangen hat. Der 89-jährige Schutz ist Protestant, nimmt im französischen Taizé aber bereits seit Jahrzehnten an katholischen Eucharistiefeiern teil. Zu Lebzeiten Johannes Pauls II. erhielt er wiederholt bei Papstmessen im Vatikan die Heilige Kommunion.

Petra
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Beitrag von Petra »

Knecht, wenn man nicht weiß, dass du ein aufrechter röm.-katholischer Christ bist, könnte man auf die Idee kommen, du postest hier nur um Reklame für IKvu zu machen. :roll:

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Petra hat geschrieben:Knecht, wenn man nicht weiß, dass du ein aufrechter röm.-katholischer Christ bist, könnte man auf die Idee kommen, du postest hier nur um Reklame für IKvu zu machen. :roll:
Da die Kirche in Deutschland Desateure aus ihren Reihen nicht ausschließt, mache ich keine Werbung für Fremdanbieter. Ich weise nur auf von der Kirche geduldeten antikirchlichen Veranstaltungen.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Ich weise nur auf von der Kirche geduldeten antikirchlichen Veranstaltungen.
Habe noch nie gelesen, daß Du auf einen Grünen-Parteitag hingewiesen hättest :hmm:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Mariamante
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Antikirche

Beitrag von Mariamante »

Leider gibt es immer wieder Christen, die sich den Glauben wie einen Mantel umhängen - und in entscheidenden Situationen wie Nichtchristen handeln.

Auch von Katholiken gibt es immer wieder eine große Dissens gegenüber dem Lehramt der Kirche- vor allem in Bereich der Sexualmoral.

Tragisch finde ich, dass sich manche Vereinigungen dieser Anliegen auf mehr oder weniger verquere Weise angenommen haben.
Gelobt sei Jesus Christus

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Evangelischer Kirchentag 25. bis 29. Mai 2005 in Hannover Am 30. Deutschen Evangelischen Kirchentag Wenn dein Kind dich morgen fragt beteiligt sich die Kirchen- VolksBewegung wieder mit einem großen Infostand und Gesprächen am Jakobsbrunnen . Besuchen Sie uns auf dem Markt der Möglichkeiten Marktbereich 1 Ökumenisch leben Halle 6 Stand C 22. Für die Gespräche am Jakobsbrunnen zur Ökumene und anderen aktuellen Themen haben bereits zugesagt: Dr. Martin Bauschke (Stiftung Weltethos), Avital Ben Chorin (Jerusalem), Prof. Dr. Johannes Brosseder, Pfr in Dr. Brigitte Enzner-Probst, Pfr. Christian Führer, Prof. Dr. Gotthold Hasenhüttl, P. Williges Jäger, Bischöfin Maria Jepsen, Luise Metzler (Bibel in gerechter Sprache), Dr. Elisabeth Raiser, Prof. Dr. Dorothea Sattler, Prof. Dr. Fulbert Steffensky und Pfr. Christian Zeiske (Gethsemanekirche, Berlin). Den genauen Zeitplan finden Sie im Faltblatt, das wir auf dem Kirchentag verteilen, und das demnächst im Internet unter www.wir-sind-kirche.de abrufbar ist. Der Markt der Möglichkeiten ist Donnerstag und Freitag von 10 bis 19 Uhr sowie am Samstag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
http://www.wir-sind-kirche.de/wsk/aktue ... m_info.pdf
Natürlich hat eine Veranstaltung einer Gruppierung X keine Relevanz für die Katholische Kirche. Nur wird sich diese Veransstaltung der EKD, sich um nichts anderes als die Katholische Kirche drehen. Dabei schaffen es andere Gruppierungen wie die Zeugen Jehovas oder die Scientology mit sich selber zu beschäftigen. Das spricht dann nicht grade für die EKD.
Zuletzt geändert von Knecht Ruprecht am Sonntag 22. Mai 2005, 20:35, insgesamt 2-mal geändert.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:
Evangelischer Kirchentag 25. bis 29. Mai 2005 in Hannover Am 30. Deutschen Evangelischen Kirchentag Wenn dein Kind dich morgen fragt beteiligt sich die Kirchen- VolksBewegung wieder mit einem großen Infostand und Gesprächen am Jakobsbrunnen . Besuchen Sie uns auf dem Markt der Möglichkeiten Marktbereich 1 Ökumenisch leben Halle 6 Stand C 22. Für die Gespräche am Jakobsbrunnen zur Ökumene und anderen aktuellen Themen haben bereits zugesagt: Dr. Martin Bauschke (Stiftung Weltethos), Avital Ben Chorin (Jerusalem), Prof. Dr. Johannes Brosseder, Pfr in Dr. Brigitte Enzner-Probst, Pfr. Christian Führer, Prof. Dr. Gotthold Hasenhüttl, P. Williges Jäger, Bischöfin Maria Jepsen, Luise Metzler (Bibel in gerechter Sprache), Dr. Elisabeth Raiser, Prof. Dr. Dorothea Sattler, Prof. Dr. Fulbert Steffensky und Pfr. Christian Zeiske (Gethsemanekirche, Berlin). Den genauen Zeitplan finden Sie im Faltblatt, das wir auf dem Kirchentag verteilen, und das demnächst im Internet unter www.wir-sind-kirche.de abrufbar ist. Der Markt der Möglichkeiten ist Donnerstag und Freitag von 10 bis 19 Uhr sowie am Samstag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
http://www.wir-sind-kirche.de/wsk/aktue ... m_info.pdf
:D

Das ist ja die Höchststrafe.
Ist das Motto nicht: "Wenn dein Kind dich morgen fragt" ? Ja was denn?

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Pressemitteilung - 22. Mai 2005


Europäische Verein der vom Zölibat betroffenen Frauen


Internationale Tagung in der Nordwestschweiz

Betroffene Frauen gegen Pflichtzölibat in der katholischen Kirche

Das Priesteramt in der katholischen Kirche soll unabhängig von Geschlecht,
Zivilstand und Lebensform möglich sein. Diese Forderung stellen Frauen, die
selber in offener oder geheimer Beziehung zu einem Weltpriester oder
Ordensmann leben. Auf Einladung des schweizerischen Vereins vom Zölibat
betroffener Frauen (ZöFra) haben sich Delegierte von
Schwesterorganisationen, die ein europäisches Netzwerk bilden, vom 20.-22.
Mai 2005 in der Schweiz getroffen. Sie haben sich gegenseitig darüber
informiert, wie in ihren Ländern die besondere Situation der betroffenen
Priester/Ordensmänner und ihrer Partnerinnen von der Amtskirche und von der
Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Trotz der Erklärung von Papst Benedikt
XVI., die rigide Linie seines Vorgängers fortführen zu wollen, drückten die
Frauen ihre Hoffnung aus, ihr Traum werde mit der Unterstützung der
kirchlichen Basis doch noch Wirklichkeit.

Nach wie vor wird der Pflichtzölibat von der Amtskirche als unverzichtbar
angesehen, obwohl dies dem Menschenrecht auf Liebe, Partnerwahl und
Beziehung widerspricht. Gemäss geltendem Kirchenrecht müssen Priester und
Ordensmänner, die sich auf ihrem Lebensweg für eine Partnerschaft
entscheiden, sofort ihr Amt aufgeben. Das bedeutet Berufsverbot und damit
existenzielle und seelische Not. Diese Situation, die Lähmung, Trauer, Wut
und Resignation hervorruft, ist für viele Paare unerträglich. Und wenn sich
Priester oder Ordensmänner nach jahrelanger Beziehung schliesslich doch
gegen eine Partnerschaft entscheiden, lassen sie tief verletzte Frauen
zurück.

Im geschützten Rahmen, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, konnten die
Frauen offen von ihrer persönlichen Situation berichten, ohne Angst und ohne
sich verstecken zu müssen. Eingebettet in die Tagung war ein Referat über
Trauerarbeit, das den Frauen Wege aufgezeigt hat, wo und wie sie neue
Kraftquellen finden können. Gestärkt vom erfahrenen gegenseitigen
Verständnis und Wohlwollen haben sie beschlossen, die nächste
internationale Tagung in zwei Jahren in einem anderen europäischen Land
durchzuführen.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Liebe Freundinnen und Freunde der KirchenVolksBewegung!



Bei sommerlichsten Temperaturen und in aufbruchsvoller Stimmung sind die fünf Tage des 30. Deutschen Evangelischen Kirchentages heute zu Ende gegangen. Für die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche war auch dieser Kirchentag wieder sehr ermutigend und erfolgreich zugleich.



Unser Stand "Treffpunkt Jakobsbrunnen" in zentraler Lage auf dem "Markt der Möglichkeiten" war aufgrund der vielen prominenten Gäste bei unseren schon traditionellen "Gesprächen am Jakobsbrunnen" - die diesmal vor allem die Ökumene zum Thema hatten - fast immer sehr gut besucht. Auch das an unserem Stand ausgeschenkte erfrischende Wasser und die Gespräche am Rande machten unseren Stand zu einer Oase für viele. Die Nachfrage nach unseren Programmzetteln war so groß, dass wir schon am Donnerstag Mittag nachdrucken mussten.



Die große Zustimmung zur Ökumene und im Besonderen zur Gastfreundschaft bei Eucharistie und Abendmahl war aber nicht nur an unserem Stand sehr stark zu spüren sondern hat den ganzen Kirchentag durchzogen: Vom klaren Wort zur Ökumene des Hildesheimer Weihbischofs Hans-Georg Koitz bei einem der Eröffnungsgottesdienste über das große Podium mit Kardinal Karl Lehmann und dem evangelischen Theologe Prof. Eberhard Jüngel aus Tübingen bis hin zum Abschlussgottesdienst, in dem der Präsident dieses Kirchentages, Prof. Eckhard Nagel, sagte: "Unsere Hoffnung ist ungebrochen auf Gastfreundschaft beim Abendmahl. Das wäre Stärkung und Wegzehrung auf dem Weg zum Ökumenischen Kirchentag 2010 in München und zur Einheit der Kirchen."



Die KirchenVolksBewegung wird den Prozess der Ökumene weiterhin theologisch fundiert und im Namen der großen Mehrheit im Kirchenvolk aktiv mitgestalten: beim katholischen WeltJugendTag, bei den kommenden Katholiken- und Kirchentagen bis hin zum 2. Ökumenischen Kirchentag 2010 in München. Die Ökumene ist und bleibt ein Prüfstein für die Glaubwürdigkeit des Christentums, gemäß Jesu Auftrag "damit alle eins seien" (Joh 17,21). Nicht die Zulassung getaufter Christen zum gemeinsamen Abendmahl, sondern deren Verweigerung ist begründungsbedürftig.



An dieser Stelle auch ein erster Dank an alle, die durch Ihre Teilnahme und Hilfe zum Gelingen der Aktionen der KirchenVolksBewegung auf diesem Kirchentag beigetragen haben. Dass sich unsere Mühen aber lohnen, zeigen z.B. die beiden untenstehenden Pressemeldungen über unser Pressegespräch in Hannover.



Trotz allen ehrenamtlichen Engagements bitten wir wieder um Ihre (steuerabzugsfäige) Spende, denn allein die Standmiete und -gestaltung auf dem Kirchentag haben mehr als 5.000 Euro gekostet.



Mit herzlichem Dank für jede Unterstützung!



KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche
Hildesheimer Str. 103 D-30173 Hannover
Tel.: +49 (0511) 80 00 10 Fax: +49 (0511) 988 60 50
eMail: info@wir-sind-kirche.de Internet: www.wir-sind-kirche.de

»Wir sind Kirche Förderverein e.V.«
Konto 18 222 000 Darlehnskasse Münster e.G. (BLZ 400 602 65)
BIC: GENODEM1DKM IBAN: DE07 4006 0265 0018 2220 00
Wir danken für jede (steuerabzugsfähige) Spende!

***
PRESSEMELDUNG

"Wir sind alle Christen"
Kirchentag im Zeichen der Ökumene - Lehmann mahnt zur Geduld

Hannover. (AFP/dpa) "Mach et Ratze" - so hat ein Besucher des 30. Evangelischen Kirchentages in Hannover flapsig seine Erwartungen an Papst Benedikt XVI. auf eine Art großen Wunschzettel geschrieben. Was er damit meinen könnte, habe andere auf dem Zettel am Stand der katholischen Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" aufgelistet: "Größere Dialogbereitschaft" oder "Wir sind alle Christen, also müssen alle an einem Strang ziehen".

Der Wunsch nach mehr Ökumene ist überall in Hannover zu hören. Konkret wünschen sich viele Christen, dass Katholiken und Protestanten endlich gemeinsam das Abendmahl feiern können. Allerdings haben nur wenige die Hoffnung, dass der deutsche Papst vom bisherigen Nein des Vatikans abrückt. Marianne Pflästerer aus Weinheim trägt ein großes rosa Pappschild mit der Aufschrift "Gruß an Benedikt" über das Messegelände von Hannover. Die betriebliche Sozialarbeiterin ist evangelisch, möchte aber trotzdem dem neuen Papst ihre besten Wünsche übermitteln. Gleichzeitig hat sie auch einen Wunsch an das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche: Sie will auch an katholischen Abendmahlsfeiern teilnehmen dürfen. "Mir tut das weh, wenn ich im katholischen Gottesdienst bin und kann nicht an der Feier teilnehmen", beklagt sie.

Auch der evangelische Kirchentagspräsident Eckhard Nagel wirbt in Hannover für Fortschritte "in der Frage des gemeinsamen Abendmahls". Nagel schätzt, dass etwa jeder Zehnte der hunderttausend Dauerbesucher katholisch ist. Katholische Geistliche treten bei vielen der 3000 Einzelveranstaltungen in Hannover auf.

Hasenhüttl legt nach

Beim ersten Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin war es wegen der Abendmahlsfrage zum Eklat gekommen. Am Rande des Kirchentages hatte der katholische Priester Gotthold Hasenhüttl zusammen mit Protestanten die Eucharistie gefeiert und auch an protestantische Gottesdienstbesucher die Kommunion verteilt. Daraufhin war er suspendiert worden.

Am Freitag rief Hasenhüttl zu gemeinsamen Abendmahlen von Katholiken und Protestanten auf dem Ökumenischen Kirchentag 2010 auf. Die evangelische Kirche sollte sich nichts vom Vatikan vorschreiben lassen und die Katholiken zum Abendmahl einladen, so der Saarbrücker Theologe.

Kardinal Karl Lehmann hat die "Sehnsucht nach Einheit" der Christen und damit auch nach Abendmahlsgemeinschaft bekräftigt. Auf dem Evangelischen Kirchentag sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz am Freitag, es werde allerdings derzeit längst nicht einmal das gemacht, was möglich sei. In der Frage des gemeinsamen Abendmahls mahnte Lehmann zur Geduld. Eine theologische Klärung sei Voraussetzung. Damit wolle er aber keinesfalls jenen in die Hände arbeiten, die diese Entwicklung eher bremsend begleiteten.

***
AUS EINER PRESSEMELDUNG DER EV. PRESSEAGENTUR EPD:

Globalisierung und Ökumene im Zentrum des Kirchentags

Hannover (epd). Die negativen Folgen der Globalisierung und die Gemeinschaft der Kirchen haben am Freitag den evangelischen Kirchentag in Hannover
beschäftigt. ...

In einer Podiumsdiskussion zum Stand der Ökumene lehnte Kardinal Lehmann ein gemeinsames Abendmahl von Protestanten und Katholiken zum gegenwärtigen Zeitpunkt ab. Nach seinen Worten hält auch die katholische Kirche am Ziel einer Abendmahlsgemeinschaft fest. Voraussetzung dafür sei allerdings die Kirchengemeinschaft. "Wenn wir zur eucharistischen Gastfreundschaft einladen und hinterher wieder in verschiedene Kirchen gehen, dann stimmt etwas nicht", sagte der Mainzer Bischof.

Der frühere Tübinger evangelische Theologieprofessor Eberhard Jüngel sagte dazu: "Unter dem Wort Gottes sind wir zusammen, aber am Tisch sind wir getrennt. Das darf nicht so bleiben." Jüngel äußerte die Hoffnung, dass Papst Benedikt XVI. die Ökumene weiter voranbringen werde. Demonstrative gemeinsame Abendmahlsfeiern lehnte er ab: "Das ist religiöser Kitsch."

Der vom Priesteramt suspendierte katholische Theologieprofessor Gotthold Hasenhüttl rief bei einer Veranstaltung am Rande des Kirchentags zu gemeinsamen Abendmahlsfeiern auf dem für 2010 geplanten Zweiten Ökumenischen Kirchentag auf. Die evangelische Kirche solle sich nichts vom Vatikan vorschreiben lassen und die Katholiken zum Abendmahl einladen, sagte der Saarbrücker Theologe dem epd. Hasenhüttl hatte am Rande des ersten Ökumenischen Kirchentags 2003 in Berlin die Eucharistie an Protestanten ausgeteilt und war daraufhin suspendiert worden. Der heutige Papst war maßgeblich an der Suspendierung beteiligt. ...

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Wir sind Kirche-Treffpunkt beim kath. Weltjugendtag:

Wann: Dienstag bis Freitag, 16. -19.August 2005

Zeit: voraussichtlich 12-19 Uhr

Wo: Gemeinde Christi Auferstehung, Alt-Katholische Kirche (Jülicher Str. 28, 50674 Köln, U-Bahn: Moltkestr., Nähe Neumarkt)


Außerdem finden verschiedene Workshops in Zusammenarbeit mit der Aktion Lila Stola, Frauenwürde e.V., Homosexuelle und Kirche (HuK) und YouACT (European Youth Network on Sexual and Reproductive Rights) statt.

Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Wir sind Kirche-Treffpunkt beim kath. Weltjugendtag:

Wann: Dienstag bis Freitag, 16. -19.August 2005

Zeit: voraussichtlich 12-19 Uhr

Wo: Gemeinde Christi Auferstehung, Alt-Katholische Kirche (Jülicher Str. 28, 50674 Köln, U-Bahn: Moltkestr., Nähe Neumarkt)


Außerdem finden verschiedene Workshops in Zusammenarbeit mit der Aktion Lila Stola, Frauenwürde e.V., Homosexuelle und Kirche (HuK) und YouACT (European Youth Network on Sexual and Reproductive Rights) statt.
Was, bitte, ist daran antikirchlich?

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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Ragnar hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Wir sind Kirche-Treffpunkt beim kath. Weltjugendtag:

Wann: Dienstag bis Freitag, 16. -19.August 2005

Zeit: voraussichtlich 12-19 Uhr

Wo: Gemeinde Christi Auferstehung, Alt-Katholische Kirche (Jülicher Str. 28, 50674 Köln, U-Bahn: Moltkestr., Nähe Neumarkt)


Außerdem finden verschiedene Workshops in Zusammenarbeit mit der Aktion Lila Stola, Frauenwürde e.V., Homosexuelle und Kirche (HuK) und YouACT (European Youth Network on Sexual and Reproductive Rights) statt.
Was, bitte, ist daran antikirchlich?
Menschen die dem Satanismus verfallen und diesen prädigen, sind antikirchlich. Und wer sexuelle Abartigkeiten prädigt dient dem Satan.

Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

1. finde ich Altkatholiken genauso kirchlich wie römische Katholiken,
2. ist ein Gespräch über diverse Probleme kein predigen...

(Du kannst ja hingehen und dagegen halten...)

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Ragnar hat geschrieben:1. finde ich Altkatholiken genauso kirchlich wie römische Katholiken,
2. ist ein Gespräch über diverse Probleme kein predigen...

(Du kannst ja hingehen und dagegen halten...)
Da Irrlehren keinen Platz in der Katholischen Kirche haben, sind unteranderem Altkatholiken nicht in der Katholischen Kirche. So wie auch andere Menschengruppen samt ihrer Irrlehren nicht in der Katholischen Kirche sind.

Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

Nun, das hindert ja nicht, Gottgefällig zu sein,
denn dem Menschen ist gesagt, was gut ist!


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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Fernseh-Tipp:
Dienstag 19. Juli 2005, 23.00 Uhr SÜDWEST EXTRA

Neuer Kurs? 100 Tage Papst Benedikt XVI.

Darüber diskutieren
* Andreas Englisch, "Bild"- Journalist, der seit 1987 in Rom arbeitet und ab 1995 Papst Johannes Paul II. auf allen seinen Auslandreisen begleitete,
* Dr. Thomas Seiterich-Kreuzkamp, Redakteur bei Publik-Forum - Zeitung kritischer Christen", Historiker und Gesellschaftswissenschaftler, in Menschenrechtsorganisationen und in der Friedensbewegung engagiert, und
* Dr. Johanna Haberer, Professorin für christliche Publizistik und Rundfunkbeauftragte des Rates der evangelischen Kirche in Deutschland.

Moderation: Andreas Malessa.

***

Veranstaltungs-Tipp in München:
Mittwoch 27. Juli 2005, 19.00 Uhr
Literaturhaus München, Salvatorplatz 1

100 Tage Papst Benedikt XVI.

Genau 100 Tage nach seiner Amtseinführung diskutieren bei einem "Stadtforum aktuell"

* Anselm Bilgri, Unternehmensberater
* Dr. Johanna Haberer, Professorin für christliche Publizistik, Rundfunkbeauftragte der EKD und Universitätspredigerin in Erlangen
* Christian Weisner, "Wir sind Kirche"
* Holger Zaborowski, Religionsphilosoph und Autor des gerade im Herder Verlag erschienenen Buches "Benedikt XVI. - Wer hilft uns leben?"

Moderation: Matthias Drobinski, Süddeutsche Zeitung

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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Pressemitteilung Hannover/Köln, 24. Juli 2005

Wir sind Kirche: Weltjugendtag wird an seiner Dialogfähigkeit zu messen sein
"Weltjugendtag für alle" und "Wir sind Kirche-Treffpunkt" als kritische Begleitung geplant


Die Offenheit des Dialogs ist nach Ansicht der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche das entscheidende Kriterium, mit dem der katholische Weltjugendtag vom 11. bis 21. August in Deutschland zu messen sein wird.



"So ein großes internationales Treffen ist nur sinnvoll und hat nur dann eine langfristig positive Wirkung, wenn es auch nachhaltige Partnerschaften und offene Diskussionen ermöglicht", erklärt Christian Weisner, Sprecher der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche, "dies wird jedoch bei einem Ereignis dieses gigantischen Ausmaßes nicht möglich sein."



Statt vorgefertigter Antworten sollte die Kirche viel mehr als bisher auf die Fragen der Jugendlichen hören. Statt der Katechesen ,von oben', die die 600 angemeldeten Bischöfe halten werden, sollte es besser Dialoge ,von unten' geben. Auch Tabu-Themen dürften nicht ausgespart werden. Als schlechtes Omen für die Dialogbereitschaft im Kölner Erzbistum sieht Weisner das Redeverbot, das der französische Bischof Jacques Gaillot im letzten Jahr dort erhielt.



"Nur wenn die Themen, die junge Menschen in aller Welt existenziell betreffen, offen und selbstbestimmt diskutiert werden, wird der katholische Weltjugendtag seinem eigenen Anspruch gerecht", erklärt Tobias Raschke, Sprecher der Wir sind Kirche-JUGEND. Dabei bezieht sich Raschke auf das in der Einladung nach Köln zitierte Papstwort "Die Kirche hat der Jugend viel zu sagen, und die Jugend hat der Kirche viel zu sagen. Dieser gegenseitige Dialog muss offenherzig, klar und mutig sein." (Apostolisches Schreiben "Christifideles Laici" 1988)



Zu den Themen, die heute gerade für junge Menschen von allergrößter Bedeutung sind, so Raschke, gehören die Auswirkungen der Globalisierung, die Religiosität junger Menschen fern der Kirchen, die Sexualaufklärung als Menschenrecht sowie ein offener Umgang mit Homosexualität und Schwangerschaftskonflikten. Der Brief an den Generalsekretär des katholischen Weltjugendtages, mit dem die Wir sind Kirche-JUGEND frühzeitig ihre Mitwirkung angeboten hatte, wurde aber nicht einmal beantwortet.



Angesichts des derzeit drastischen Sparkurses der katholischen Kirche in der Pastoral und in der Jugendarbeit hält Wir sind Kirche die ungeheuer hohen Ausgaben von etwa 100 Millionen Euro allein für die fünf Tage des Weltjugendtages in Köln für weit überzogen und nicht verantwortbar.



Das eigentliche Vorbild der katholischen Weltjugendtage, die Jugendtreffen von Taizé, die auf den evangelischen Ordensgründer Frère Roger zurückgehen, sind viel mehr "von unten" organisiert, viel kostengünstiger und viel ökumenischer. Die gewaltigen verkehrlichen, logistischen und finanziellen Probleme des gigantischen katholischen Weltjugendtages in Köln sind schon jetzt absehbar.



"Weltjugendtag für alle" und "Wir sind Kirche-Treffpunkt" als kritische Begleitung


Mit dem "Weltjugendtag für alle" (www.wyd4all.org) hat die Wir sind Kirche-JUGEND ein offenes Dialog-Forum während des katholischen Weltjugendtags vom 15. bis zum 21. August 2005 in Köln initiiert. Bereits beim katholischen Weltjugendtag 2002 in Toronto gestaltete die Wir sind Kirche-Jugend das Programm "Challenge The Church" als kritische Begleitung mit.



Mit dem "Wir sind Kirche-Treffpunkt" in einem Gemeindezentrum der Kölner Innenstadt bietet die KirchenVolksBewegung vom 16. bis 19. August ein offenes Angebot für die in- und ausländischen Gäste mit Workshops, Filmen, Spiritualität und Raum für Begegnung.



Das detaillierte Programm des "Weltjugendtag für alle" und des "Wir sind Kirche-Treffpunkt" wird in Kürze vorgestellt. Pressekonferenzen sind u.a. Montag, 15. August und Mittwoch, 17. August 2005 jeweils vormittags in Köln vorgesehen.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

At 16:44 25.07.2005, Wir sind Kirche wrote:

Hannover, 26. Juli 2005

Wir sind Kirche: 100 Tage Papst Benedikt XVI. - die zentralen Fragen bleiben
ungelöst

Die nach der Papstwahl von vielen geäußerte Hoffnung, das Wesen des
Papstamtes als "Brückenbauer" sei ein ganz anderes als das des Leiters der
Glaubenskongregation und daher würde sich das Verhalten von Joseph Ratzinger
als Papst in wesentlichen Punkten ändern, hat sich nicht erfüllt. Diese
Bilanz zieht die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche zumindest für die
ersten 100 Tage des neuen Pontifikats. Die Botschaft des "Weiter wie bisher"
des äußerst kurzen Konklaves, das es versäumt hat, die grundlegenden
Zukunftsfragen der römisch-katholischen Kirche zu klären, scheint sich zu
bestätigen.

Benedikt XVI. sagte zu Beginn seines Pontifikats, er wolle seine ganze Kraft
der Vereinigung der Kirchen widmen. Doch die deutliche Betonung der Ökumene
mit der orthodoxen Kirche stellt eine Deklassierung, wenn nicht sogar eine
vorläufige Absage an den Dialog mit der evangelischen Kirche dar. Die
Erwartung, seine Kenntnis der Situation im Land der Reformation werde die
Ökumene voranbringen, hat sich bisher nicht erfüllt. Den Kommunionempfang
von Prior Roger Schutz aus Taizè aus der Hand von Kardinal Ratzinger beim
Requiem für Johannes Paul II., den viele als Hoffnungszeichen sahen, hat der
Vatikan inzwischen als "Sonderfall" bezeichnet, aus dem keine Rückschlüsse
für die Haltung der Kirche zur Interkommunion gezogen werden dürften. Die
Frage bleibt, ob der neue Papst den geplanten zweiten Ökumenischen
Kirchentag (ÖKT) 2010 in München freundlicher begrüßen wird als den ersten
ÖKT 2003 in Berlin, den er als Präfekt der Glaubenskongregation noch scharf
kritisiert hatte.

Benedikt XVI. hat sich offen zur Kollegialität und zum Erbe des Zweiten
Vatikanischen Konzils bekannt, jedoch mehren sich unter dem neuen Papst
jetzt auch im Vatikan die Stimmen, die vor einer "Fehldeutung" und einer
"einseitigen ideologisch besetzten Vision" des Zweiten Vatikanischen Konzils
warnen. Dies ist ein Zeichen für den zunehmenden Einfluss der
neo-konservativen und ultra-konservativen Kräfte in der Kirche.

Nicht überraschend war und ist Benedikts deutliche Kritik homosexueller
Partnerschaften, die die Zukunft der Familie bedrohen würden. Auch
Scheidungen, Ehen auf Probe und wilde Ehen bezeichnete er am 6. Juni als
Ausdruck "anarchistischer Freiheit" und wandte sich gegen Abtreibung und
systematische Verhütung. Die feierliche Vorstellung einer Kurzfassung des
aus dem Jahr 1992 stammenden "Weltkatechismus" am 28. Juni unterstreicht die
weiterhin starre Haltung in allen Fragen der Moral. Damit verringert sich
die Chance der römisch-katholischen Kirche, bald aus ihrer rigorosen
Verweigerungshaltung im Bereich Sexualität und der damit zusammenhängenden
Menschenwürde herauszufinden.

Auch personell hat Benedikt innerhalb des Vatikans keinerlei neuen
personellen Akzente gesetzt. Mit dem von ihm am 13. Mai ernannten Nachfolger
als Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof von San Francisco Kardinal
William Joseph Levada, hat Ratzinger den 1992 veröffentlichten neuen
Weltkatechismus erarbeitet; Levada war bereits von 1976 bis 1982 in der
Glaubenskongregation tätig und ist seit 2000 deren Mitglied.

In die ersten 100 Tagen fallen der von Rom veranlasste "Rücktritt" des
langjährigen Herausgebers der US-amerikanischen Jesuitenzeitschrift "America"
(die Anweisung dazu erfolgte Mitte März, als Ratzinger noch Chef der
Glaubenskongregation war) und die Annahme des vorzeitigen "Rücktrittsgesuchs"
des Linzer Bischofs Maximilian Aichern OSB, der sich für eine Stärkung der
Rolle der Frau in der Kirche eingesetzt hatte. Das unter Ratzingers Ägide
als oberster Glaubenshüter entstandene Klima der Angst und Erstarrung wirkt
fort.

Auch wenn Benedikt XVI. die Frauenordination und Aufhebung des
Pflichtzölibats strikt ablehnt: er wird sich diesen Fragen stellen müssen,
da in dem mehr als 26-jährigen Pontifikat von Johannes Paul II. die Zahl der
Katholiken und Katholikinnen weltweit um 40 Prozent anstieg, während die
Zahl der Priester um 4 Prozent zurück ging. Schon jetzt hat fast die Hälfte
aller katholischen Gemeinden und Missionen auf der ganzen Welt keinen
eigenen Priester mehr.

Knapp die Hälfte der derzeit eine halbe Milliarde Katholiken und
Katholikinnen leben in Mittel- und Südamerika. Angesichts des
eurozentristischen Denkens Ratzingers stellt sich die sehr ernste Frage, ob
es ihm gelingen wird, die drängenden Probleme Südamerikas, Afrikas und
Asiens überhaupt wahrzunehmen - und ob die Menschen dort ihn als Papst
akzeptieren.

Ratzinger ist sicher einer der wenigen brillanten Theologen, die die
katholische Kirche zur Zeit hat. Für die Zukunft der Kirche ist es
entscheidend, ob es ihm gelingen wird, die ihn selber seit Jahrzehnten
umtreibende Frage des Verhältnisses von römischer Universalkirche und
lokaler Ortskirche, von Einheit der Kirche und ihrer Vielheit zu lösen.
Findet er jetzt keine gute Antwort, dann wird sie lange keiner mehr finden,
dann steht ein Rückzug in die Zeit weit vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil
bevor. Um dies zu verhindern, muss Papst Benedikt XVI. immer wieder an das
erinnert werden, was er in seinen jungen Jahren als Joseph Ratzinger
geschrieben und gesprochen hat.



''''''''

Meine Wenigkeit findet, das die Organisation WsK die ersten 100 Tage des Papstes sehr schön wiedergibt, und man dies als Werbeplakat für die Kirche verwenden sollte - 100 Tage voller Erfolge! 8)

Es-Ergo-Cogito
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Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

Knecht Ruprecht hat geschrieben: ''''''''
Meine Wenigkeit findet, das die Organisation WsK die ersten 100 Tage des Papstes sehr schön wiedergibt, und man dies als Werbeplakat für die Kirche verwenden sollte - 100 Tage voller Erfolge! 8)
:jump:

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Wir sind eine eigene Kirche hat geschrieben:Wir sind Kirche: 100 Tage Papst Benedikt XVI. - die zentralen Fragen bleiben
ungelöst
Na gottseidank, jetzt erfahren wir mal was die zentralen Fragen der Kirche sind. Gut, dass wir die WsK haben.
Wir sind eine eigene Kirche hat geschrieben:Doch die deutliche Betonung der Ökumene
mit der orthodoxen Kirche stellt eine Deklassierung, wenn nicht sogar eine
vorläufige Absage an den Dialog mit der evangelischen Kirche dar.


:D Was für ein Schwachsinn!
Wir sind eine eigene Kirche hat geschrieben:Nicht überraschend war und ist Benedikts deutliche Kritik homosexueller Partnerschaften, die die Zukunft der Familie bedrohen würden. Auch Scheidungen, Ehen auf Probe und wilde Ehen bezeichnete er am 6. Juni als Ausdruck "anarchistischer Freiheit" und wandte sich gegen Abtreibung und systematische Verhütung. Die feierliche Vorstellung einer Kurzfassung des aus dem Jahr 1992 stammenden "Weltkatechismus" am 28. Juni unterstreicht die weiterhin starre Haltung in allen Fragen der Moral. Damit verringert sich die Chance der römisch-katholischen Kirche, bald aus ihrer rigorosen Verweigerungshaltung im Bereich Sexualität und der damit zusammenhängenden Menschenwürde herauszufinden.


Aha, hier kommen wir also zu den zentralen Fragen.
Wir sind eine eigene Kirche hat geschrieben:Das unter Ratzingers Ägide als oberster Glaubenshüter entstandene Klima der Angst und Erstarrung wirkt fort.


Biittteee, noch ein bisschen melodramatischer ging es wohl nicht. :D
Wir sind eine eigene Kirche hat geschrieben:Ratzinger ist sicher einer der wenigen brillanten Theologen, die die katholische Kirche zur Zeit hat.


Ist das ein Lob?!? :shock:
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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Wir sind eine eigene Kirche hat geschrieben:Doch die deutliche Betonung der Ökumene
mit der orthodoxen Kirche stellt eine Deklassierung, wenn nicht sogar eine
vorläufige Absage an den Dialog mit der evangelischen Kirche dar.


@Robert, sperre Nietenolaf und mich. Deklassiere nicht die Protestanten.
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)

Petra
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Beitrag von Petra »

WsK hat geschrieben:...da in dem mehr als 26-jährigen Pontifikat von Johannes Paul II. die Zahl der
Katholiken und Katholikinnen weltweit um 40 Prozent anstieg, ...
:shock: :jump:

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Nach einem Hinweis im Benediktinerforum, nun auch hier die Ankündigung der neuesten, wahrscheinlich völlig neutralen und objektiven Berichterstattung des WDR, heute abend um 21.45 Uhr in der ARD:

http://www.wdr.de/tv/monitor/beitragsuebersicht.phtml#3

(...)Weltjugendtag – Aufbruch für katholische Fundamentalisten
Bericht: Julia Friedrichs, Markus Zeidler
(...)
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Alexander hat geschrieben:
Wir sind eine eigene Kirche hat geschrieben:Doch die deutliche Betonung der Ökumene
mit der orthodoxen Kirche stellt eine Deklassierung, wenn nicht sogar eine
vorläufige Absage an den Dialog mit der evangelischen Kirche dar.


@Robert, sperre Nietenolaf und mich. Deklassiere nicht die Protestanten.
:ikb_hug:
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

HeGe hat geschrieben:Nach einem Hinweis im Benediktinerforum, nun auch hier die Ankündigung der neuesten, wahrscheinlich völlig neutralen und objektiven Berichterstattung des WDR, heute abend um 21.45 Uhr in der ARD:

http://www.wdr.de/tv/monitor/beitragsuebersicht.phtml#3

(...)Weltjugendtag – Aufbruch für katholische Fundamentalisten
Bericht: Julia Friedrichs, Markus Zeidler
(...)
Und worum ging es?

Jugend-2000 und Opus Dei auf der einen Seite als willkommene Gäste und Wir-sind-Kirche und Donum-Vitae auf der anderen Seite als "Ausgeladene". Das ganze gespickt mit einigen Kirchenkritisierern.

Na Bravo!
Da hat man genau die große katholische Weite ins Blickfeld genommen..... :hmm:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Petra
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Beitrag von Petra »

Sehr tendenziös der Bericht. Indiskutabel und ärgerlich. :cry:

(Danke für den Hinweis, HeGe.)

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Petra hat geschrieben:Sehr tendenziös der Bericht. Indiskutabel und ärgerlich. :cry:
Meine ich auch. Aber Hand auf's Herz, hättest Du von Monitor was anderes erwartet? :hmm:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Ich frage mich echt, wie es der WDR geschafft hat, zum offiziellen Partner des WJT zu werden.

Da hätten sie ja auch gleich den Bund der Konfessionslosen und Atheisten nehmen können.
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Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Die Monitor-Redaktion hat ein festgefügtes ideologisches Weltbild und davon rückt sie keinen Millimeter ab.
Da kann der eiserne Vorhang fallen, der Ostblock zusammenbrechen ...

Das Problem ist: Es gibt Menschen, die eins zu eins glauben, was da gesendet wird.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Früher gab es nach der Sendung im WDR (West3) die Sendung "Monitor im Kreuzfeuer", da konnte man anrufen und Fragen oder Kommentare direkt an die Reporter stellen --- aber die Sendung scheint es nicht mehr zu geben.
Heute hätte ich mal angerufen.
Gruß Jürgen

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