Kurze Fragen - kurze Antworten V

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michaelis
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von michaelis »

Lord Mouton hat geschrieben:Wer ist dieser Priester/Bischof der von Franziskus zu Beginn der Messe persönlich inzensiert wird und auf den im Laufe der Fernsehübertragung immer wieder herangezoomt wird?
Das ist der zu weihende Bischof Fabio Fabene.

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Linus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Linus »

ad_hoc hat geschrieben:O tempora, o mores
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ad_hoc
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von ad_hoc »

Omnia mutantur, nos et mutamur in illis (ich hab ein Buch mit solchen Sprüchen) :)
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Protasius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Protasius »

ad_hoc hat geschrieben:Omnia mutantur, nos et mutamur in illis (ich hab ein Buch mit solchen Sprüchen) :)
War das nicht tempora mutantur, et nos mutamur in illis? :hmm:
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Lupus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Lupus »

Bene loquasti, o Protasie!
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ad_hoc
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von ad_hoc »

Protasius hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:Omnia mutantur, nos et mutamur in illis (ich hab ein Buch mit solchen Sprüchen) :)
War das nicht tempora mutantur, et nos mutamur in illis? :hmm:
Ja. Das passiert, wenn man copy & paste auf bereits vorhandenen Text aufsetzt, und dabei sich noch dämlich anstellt.Wäre allerdings immer noch nicht schlimm gewesen; schlimm ist aber, dass ich nicht nachkontrolliert habe. :irritiert:

Gruß, ad_hoc :)
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Fragesteller
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Fragesteller »

Ich war einigermaßen verwundert, als in der Predigt eines Tridentinerpriesters auf den orthodoxen Eremiten Seraphim von Sarow Bezug genommen und dieser als Heiliger tituliert wurde (hätte allerdings auch ein Hörfehler meinerseits oder ein Missverständnis des Priesters sein können). Dann entdeckte ich in einem Terminplan einer griechisch-katholischen Gemeinde seinen Gedenktag, und die englische Wikipedia behauptet, dass er im griechisch-katholischen Raum als Heiliger verehrt werde und das Johannes Paul II. ihn auch so tituliert habe. Aus katholischer Sicht: Wie ist die Verehrung eines Nichtkatholiken als eines Heiligen theologisch zu bewerten? Gibt es da mehr Beispiele? Eine formale Heiligsprechung scheint ja nicht vorzuliegen - ist da in diesem Fall kein Problem? Können die mit Rom unierten Nichtlateiner ihre eigenen Heiligen unabhängig von der römischen Kanonisation verehren? Gerade bei den Byzantinern dürfte es ja aus dem Zeitraum zwischen Schisma und Union einige Beispiele geben.

Thomas_de_Austria
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Fragesteller hat geschrieben:Können die mit Rom unierten Nichtlateiner ihre eigenen Heiligen unabhängig von der römischen Kanonisation verehren?
Meines Wissens schon.
Fragesteller hat geschrieben:Gerade bei den Byzantinern dürfte es ja aus dem Zeitraum zwischen Schisma und Union einige Beispiele geben.
Wie m. W. den hl. Gregor Palamas, über die unierten Ostkirchen, der einen eigenen
katholischen Gedenktag hat.
Fragesteller hat geschrieben:Eine formale Heiligsprechung scheint ja nicht vorzuliegen - ist da in diesem Fall kein Problem?
Das erste Jahrtausend war das alles auch im Westen Angelegenheit der Ortsbischöfe bzw.
hatte die ganze Sache starke Ähnlichkeiten mit dem, was man von den Orthodoxen kennt.
Rom zog erst nach und nach diese Kompetenz an sich, mit einheitlichen Verfahren usw. Das
war damals auch keine besondere Sache.

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Protasius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Protasius »

Irgendwann hat Rom beschlossen, daß eine Kanonisation seitens des Ortsbischofs als Seligsprechung zu werten ist.
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Fragesteller
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Fragesteller »

Thomas_de_Austria hat geschrieben:
Fragesteller hat geschrieben:Eine formale Heiligsprechung scheint ja nicht vorzuliegen - ist da in diesem Fall kein Problem?
Das erste Jahrtausend war das alles auch im Westen Angelegenheit der Ortsbischöfe bzw.
hatte die ganze Sache starke Ähnlichkeiten mit dem, was man von den Orthodoxen kennt.
Rom zog erst nach und nach diese Kompetenz an sich, mit einheitlichen Verfahren usw. Das
war damals auch keine besondere Sache.
Ja, das ist klar. Aber Seraphim ist ja ein Heiliger des 19. Jahrhunderts, da ist so etwas generell nicht mehr denkbar, oder?

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overkott
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von overkott »

Seraphina hat geschrieben:Mal einfach interessehalber: Nach dem 62er Kalender ist ja Pfingstoktav, welche erster Klasse ist, nach der ordentlichen Form gibt es nun aber überhaupt keine Pfingstoktav mehr. Normalerweise ist es ja total egal wonach man sich richtet, ob man zur alten oder zur neuen Messe geht, das alte oder das neue Stundengebet betet usw...
Ich bete für eine Liturgiereform.

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overkott
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von overkott »

Die angemessene Würdigung der Pfingstoktav ist sich die Kirche selber schuldig.

Lando II
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Lando II »

http://www.vaticanhistory.de/wordpress/?p=9225

Ist es tatsächlich richtig, dass die Ernennung von Kard. Martino faktisch unsinnig ist? Oder könnte der Papst andere Gründe haben, die hier nicht genannt sind?

Und was könnte der Grund sein, dass der Kardinaldekan und dessen Stellvertreter seit Jahren (also auch schon unter Papst Benedikt) nicht neu besetzt werden?


PS: Bitte um Antworten in der Sache, mich interessiert das Thema wirklich. Das Thema "guter Papst, böser Papst" wird ja schon in anderen Threads zu Genüge behandelt ;-)

Nachtwächter
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Nachtwächter »

Mal so ins Blaue: Vielleicht hat Kardinal Martino von seinem Recht auf "optatio" einfach keinen Gebrauch gemacht (warum auch immer)?
Ebenso im anderen Fall: Sodano ist doch eine bewährte Kraft und scheint immer noch topfit zu sein. Warum sollte er nicht weitermachen? Vielleicht ist es gar nicht verkehrt, wenn der Dekan in einem allfälligen Konklave nicht dabei wäre. So kann nicht einer allzu viel Macht auf sich konzentrieren.

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Protasius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Protasius »

Nachtwächter hat geschrieben:Mal so ins Blaue: Vielleicht hat Kardinal Martino von seinem Recht auf "optatio" einfach keinen Gebrauch gemacht (warum auch immer)?
Ebenso im anderen Fall: Sodano ist doch eine bewährte Kraft und scheint immer noch topfit zu sein. Warum sollte er nicht weitermachen? Vielleicht ist es gar nicht verkehrt, wenn der Dekan in einem allfälligen Konklave nicht dabei wäre. So kann nicht einer allzu viel Macht auf sich konzentrieren.
Es ist aber nunmal so, daß Protodiakon, Dekan und Subdekan Aufgaben im Konklave haben.

Die Aufgabe des Dekans während des Konklave ist es, die Wahlen beim Konklave zu leiten und den gewählten zu fragen, ob er die Wahl annimmt, außerdem seinen Papstnamen zu erfragen und - falls der Erwählte noch kein Bischof ist - noch im Konklave ihm die Bischofsweihe zu erteilen. Der Subdekan würde diese Ämter übernehmen, wenn der Dekan verhindert ist, z.B. durch Krankheit. Der Protodiakon hat die Wahl des Papstes dem Volk zu verkünden.

Wie man in diesen Ämtern Macht auf sich vereinen kann, ist mir allerdings schleierhaft. Das könnte ich mir höchstens bei der Leitung der täglichen Generalkongregationen zwischen Tod oder Rücktritt des Papstes und Beginn des Konklaves vorstellen, und dabei braucht sich der Dekan nicht aus Altersgründen vertreten zu lassen.
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Florianklaus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Florianklaus »

Was genau sind eigentlich die Unterschiede zwischen WisiKi und IKvU?

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taddeo
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von taddeo »

Florianklaus hat geschrieben:Was genau sind eigentlich die Unterschiede zwischen WisiKi und IKvU?
Die Entstehungsgeschichte einerseits (IKvU aus den "Katholikentagen von unten" in Deutschland ab 1978, WisiKi aus dem Kirchenvolksbegehren 1995 in Österreich); andererseits ist die IKvU von vornherein ökumenisch ausgerichtet gewesen, während WisiKi vor allem die römisch-katholische Kirche aushöhlen will. Einzelheiten findest Du leicht auf den Websites der beiden Sekten.

Ansonsten: Wenn Du beide in einen Sack steckst und draufhaust, triffst Du garantiert keinen Falschen ...

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Linus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Linus »

Florianklaus hat geschrieben:Was genau sind eigentlich die Unterschiede zwischen WisiKi und IKvU?
Der Unterschied besteht in RAL 9005 und RGB = (0, 0, 0).
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ad-fontes
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von ad-fontes »

Robert hatte doch den Philipperbrief übersetzt und als pdf hinterlegt..

und der darin enthaltene Hymnus wurde auch irgendwo besprochen...Ich finde aber nichts. :nein:
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Hubertus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Hubertus »

ad-fontes hat geschrieben:Robert hatte doch den Philipperbrief übersetzt und als pdf hinterlegt..

und der darin enthaltene Hymnus wurde auch irgendwo besprochen...Ich finde aber nichts. :nein:
pdf weiß ich nicht ... Roberts Übersetzung findet sich aber da: viewtopic.php?p=22878#p22878.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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ad-fontes
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von ad-fontes »

@Hubertus: Danke!! Das hilft mir weiter!
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Matthäus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Matthäus »

Besteht für den katholischen Laien nach der Sichtweise der Kirche eigentlich eine Pflicht zu heiraten (also das Ehesakrament zu empfangen) und sich daraufhin zu reproduzieren?
"Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat." [Joh 15,18]

CIC_Fan

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von CIC_Fan »

nein natürlich nicht

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Pelikan
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Pelikan »

Matthäus hat geschrieben:Besteht für den katholischen Laien nach der Sichtweise der Kirche eigentlich eine Pflicht zu heiraten (also das Ehesakrament zu empfangen) und sich daraufhin zu reproduzieren?
Papst Pius XII. (Enz. Sacra Virginitas) hat geschrieben:24. Auch aus diesem Grund vor allem muss gesagt werden, was die klare Lehre der Kirche ist, dass die heilige Jungfräulichkeit durch ihren hohen Wert die Ehe überrage. Dies hatte schon der göttliche Heiland seinen Jüngern als Rat für ein vollkommeneres Leben nahegelegt; und der Apostel Paulus sagte zwar von dem Vater, der seine Tochter in die Ehe gibt: „Er tut wohl daran”, fügte aber sogleich hinzu: „Und wer sich nicht verheiratet, handelt besser.” Zum Vergleich der Ehe mit der Jungfräulichkeit gibt derselbe Apostel seine Meinung mehr als einmal, besonders aber mit diesen Worten kund: „Ich wollte, ihr wäret alle wie ich... Den Unverheirateten und den Witwen aber sage ich: Sie tun gut, wenn sie so bleiben wie ich.” Wenn also die Jungfräulichkeit, wie Wir schrieben, höher steht als die Ehe, so hat dies zweifellos in erster Linie seinen Grund darin, da sie auf einen höheren Zweck hingeordnet ist´; ferner auch darin, dass sie höchst wirksam beiträgt zur gänzlichen Hingabe an den Dienst Gottes, während dagegen die Seele des in die Bande und Geschäfte der Ehe verwickelten Menschen mehr oder weniger ”geteilt” ist.
[...]
32. Diese Lehre, wonach die Jungfräulichkeit und der Zölibat klar den Vorrang haben und höher stehen als die Ehe, wurde, wie Wir sagten, schon vom göttlichen Erlöser und vom Völkerapostel verkündet: ebenso wurde sie auf dem Konzil von Trient feierlich als Glaubenssatz definiert und allezeit von den heiligen Vätern und den Kirchenlehrern einmütig erklärt. Wie ferner Unsere Vorgänger, haben auch Wir selbst, sooft sich Gelegenheit bot, sie immer und immer wieder dargelegt und eindringlich empfohlen. [...]

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Matthäus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Matthäus »

Vielen Dank Pelikan für das Zitat von Pius XII.
Demnach steht also jedem Katholiken offen, in der Gnade der Ehelosigkeit und Jungfräulichkeit zu leben.

Ist es aber nach heutiger Lehre (nach dem 2. VK) nicht so, dass Ehelosigkeit und Ehe von der Wertigkeit her als gleich angesehen werden und auch das zölibatäre Leben eines Priesters nicht als etwas Besseres erachtet wird als eine Ehe?
"Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat." [Joh 15,18]

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Pelikan
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Pelikan »

Matthäus hat geschrieben:Vielen Dank Pelikan für das Zitat von Pius XII.
Demnach steht also jedem Katholiken offen, in der Gnade der Ehelosigkeit und Jungfräulichkeit zu leben.

Ist es aber nach heutiger Lehre (nach dem 2. VK) nicht so, dass Ehelosigkeit und Ehe von der Wertigkeit her als gleich angesehen werden und auch das zölibatäre Leben eines Priesters nicht als etwas Besseres erachtet wird als eine Ehe?
Jenes Konzil und das jüngere Lehramt haben im Gegenteil diese Lehre wiederholt bestätigt.
Zweites Vatikanisches Konzil, Dekret Optatam Totius hat geschrieben:10. [...] Um die Pflichten und die Würde der christlichen Ehe, die ein Bild der Liebe zwischen Christus und seiner Kirche ist (vgl. Eph 5,32f.), sollen die Alumnen gebührend wissen; sie sollen aber klar den Vorrang der Christus geweihten Jungfräulichkeit erkennen (23), so daß sie nach reiflich überlegter Wahl und mit Hochherzigkeit sich in ganzer Hingabe von Leib und Seele dem Herrn weihen.
Papst Johannes Paul II., Apost. Exhortation Familiaris Consortio hat geschrieben:16. [...] Indem sie das Herz des Menschen auf besondere Art freimacht (Vgl. 1 Kor 7,32-35) und "es so zu größerer Liebe zu Gott und zu allen Menschen entzündet" (II. Vat. Konzil, Dekret über die zeitgemäße Erneuerung des Ordenslebens Perfectae caritatis, 12) bezeugt die Jungfräulichkeit, daß das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit die kostbare Perle ist, welche verdient, jedem anderen, selbst hohen Wert vorgezogen, ja als einziger endgültiger Wert gesucht zu werden. Deshalb hat die Kirche im Lauf ihrer Geschichte immer die Erhabenheit dieses Charismas über das der Ehe verteidigt, eben aufgrund seiner ganz einzigartigen Verbindung mit dem Reich Gottes (Vgl. Pius XII., Enzyklika Sacra virginitas, II: AlS 46 (1954) 174 ff.).
Katechismus der Katholischen Kirche hat geschrieben:1620 Beide, das Sakrament der Ehe und die Jungfräulichkeit um des Gottesreiches willen, kommen vom Herrn selbst. Er gibt ihnen Sinn und schenkt die unerläßliche Gnade, sie so zu leben, wie es seinem Willen entspricht [Vgl. Mt 19.3-12]. Die Hochschätzung der Jungfräulichkeit um des Himmel reiches willen [Vgl. LG 42; PC 12; OT 10] und der christliche Sinn der Ehe lassen sich nicht voneinander trennen; sie fördern einander.

„Die Ehe herabwürdigen, heißt gleichzeitig die Ehre der Jungfräulichkeit schmälern; sie lobpreisen, heißt die der Jungfräulichkeit gebührende Bewunderung steigern ... Was nämlich nur im Vergleich mit einem Übel gut erscheint, kann nicht wirklich gut sein, aber das, was noch besser ist als unbestrittene Güter, ist das hervorragende Gut" (Johannes Chrysostomus, virg. 10, 1) [Vgl. FC 16].

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von taddeo »

Man sollte aber schon ausdrücklich dazusagen, daß hier nicht das heute landläufig verbreitete "Single"-Dasein gemeint ist, das als höheres Gut als die Ehe bezeichnet wird, sondern tatsächlich die Ehelosigkeit "um des Himmelreiches willen". Das gilt zwar besonders für die geweihten Stände (Ordensleute und Priester), aber auch für die Laien.

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Matthäus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Matthäus »

Das würde dann aber bedeuten, dass das "Single"-Dasein vor Gott und der Kirche als geringer im Vergleich zur Ehe erachtet wird, oder nicht?

Daraus würde sich dann ja doch für den Laien die Pflicht zur Heirat ergeben, da sein "Single"-Dasein ja ohne das Ehesakrament qualitativ unter den Lebensformen der Ehelosigkeit und der Ehe stehen würde.
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Protasius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Protasius »

Das meinte taddeo wahrscheinlich anders. Der Single von heute ist ja i.d.R. nicht deswegen unverheiratet, weil er mehr Zeit haben will um zu beten, sondern weil er entweder mehr Zeit für sich selbst will oder auf einen Partner wartet um nicht mehr unverheiratet zu sein.

Die Ehelosen um des Himmelreiches willen hingegen nutzen die im Vergleich zu einem Verheirateten verfügbare zusätzliche Zeit um Gott in Studium, Gebet und Nächstenliebe zu dienen.
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Matthäus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Matthäus »

Welche Lebensform ist denn vor Gott und der Kirche die wertvollere Lebensform:
Die der Ehe oder die des Ehelosen (der dies nicht um des Himmelreiches willen ist = "Single")?
"Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat." [Joh 15,18]

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taddeo
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von taddeo »

Matthäus hat geschrieben:Welche Lebensform ist denn vor Gott und der Kirche die wertvollere Lebensform:
Die der Ehe oder die des Ehelosen (der dies nicht um des Himmelreiches willen ist = "Single")?
Die Ehe ist mit Sicherheit eine "wertvollere" Lebensform als das Dasein typischer Hedonisten-Singles.

CIC_Fan

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von CIC_Fan »

Ich finde es steht niemandem zu (außer vielleicht dem Beichtvater wenn er gefragt wird ) hier über Lebensentscheidungen anderer Menschen Wertungen vor zu nehmen.

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