Kurze Fragen - kurze Antworten V

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Hubertus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von Hubertus »

taddeo hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:Ich will mir als Urlaubslektüre etwas zum Thema Kirchengeschichte einpacken. Könnt Ihr mir etwas empfehlen, das eine umfassende Darstellung bietet, für Nicht-Theologen verdaulich ist aber andererseits auch nicht trivial-oberflächlich? Dicke Wälzer oder mehrbändige Ausgaben sind willkommen.
Wenn Du nen großen Kofferraum hast: http://www.amazon.de/Handbuch-Kirchenge ... geschichte
:pfeif: ;D
(Für den Preis absolut geschenkt, ich hab noch 198 Euronen bezahlt.)
:glubsch: Um diesen Preis absolut der Hammer (ich hab' damals ebenfalls 198,-- bezahlt)!

Ich persönlich fand sehr gut zu lesen: http://www.amazon.de/Lortz-Joseph-ideen ... b%C3%A4nde; (hier sogar etwas günstiger). Sind halt keine Taschenbücher, mithin etwas schwerer, aber Du hast ja gesagt, daß es acuh "dicke Wälzer" sein dürfen! ;)
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Fridericus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von Fridericus »

Sind die Schemata des 2. Vatikanums irgendwo einsehbar?

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Gamaliel
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von Gamaliel »

Fridericus hat geschrieben:Sind die Schemata des 2. Vatikanums irgendwo einsehbar?
Falls Du mit "irgendwo" das Internet meinst, dann wäre mir das neu.

Hier gibt es immerhin 4 Schemata in englischer Übersetzung:
The Council that might have been…

(Fr. Joseph Komonshak ist Herausgeber der 5-bändigen "History of Vatican II".)

Fridericus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von Fridericus »

Gamaliel hat geschrieben:
Fridericus hat geschrieben:Sind die Schemata des 2. Vatikanums irgendwo einsehbar?
Falls Du mit "irgendwo" das Internet meinst, dann wäre mir das neu.
Schade. Mich würde nämlich jenes über Kirche und Staat interessieren, ich komme aber in nächster Zeit leider nicht dazu es mir anderweitig zu besorgen.

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ad-fontes
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von ad-fontes »

Gamaliel hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:1. War die göttliche Natur während der Grabesruhe vom Herrenleib getrennt?
Nein.
Gregor v. Nyssa hat geschrieben:In dem Leiden der menschlichen Natur hat die Gottheit [...] die Seele für eine Zeitlang von dem Leibe getrennt, sich selbst aber von keinem der beiden Bestandteile, mit denen sie sich einmal vermischt hatte, zurückgezogen.
(Für die abgetippte Übersetzung kann ich nicht bürgen. Das Original gibt's da: PG 45, 548 B)
Vielen Dank für die Antwort und den vorausgehenden Link!
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Protasius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von Protasius »

Seit wann gibt es eigentlich den Segen mit dem Evangeliar in päpstlichen Messen? Bei seiner Amtseinführung habe ich es auf den griechischen Ritus geschoben, da das Evangelium ja von einem griechischen Diakon verkündet wurde, aber jetzt habe ich das bei Photos von der Papstmesse in Aparecida auch gesehen.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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ad-fontes
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von ad-fontes »

Protasius hat geschrieben:Seit wann gibt es eigentlich den Segen mit dem Evangeliar in päpstlichen Messen? Bei seiner Amtseinführung habe ich es auf den griechischen Ritus geschoben, da das Evangelium ja von einem griechischen Diakon verkündet wurde, aber jetzt habe ich das bei Photos von der Papstmesse in Aparecida auch gesehen.
Ich bin mir ziemlich sicher, erst seit Benedikt XVI.

Ein neuer Gestus kann schnell als uralt angesehen werden, wie beispielsweise der Kuß des Bodens bei Ankunft in einem Land, das der Papst zuvor noch nicht betretten hat; - aber genauso schnell auch wieder dem Vergessen anheimfallen.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Protasius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von Protasius »

ad-fontes hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:Seit wann gibt es eigentlich den Segen mit dem Evangeliar in päpstlichen Messen? Bei seiner Amtseinführung habe ich es auf den griechischen Ritus geschoben, da das Evangelium ja von einem griechischen Diakon verkündet wurde, aber jetzt habe ich das bei Photos von der Papstmesse in Aparecida auch gesehen.
Ich bin mir ziemlich sicher, erst seit Benedikt XVI.

Ein neuer Gestus kann schnell als uralt angesehen werden, wie beispielsweise der Kuß des Bodens bei Ankunft in einem Land, das der Papst zuvor noch nicht betretten hat; - aber genauso schnell auch wieder dem Vergessen anheimfallen.
Nachdem ich gerade auf die Idee kam nach Evangeliar und Segen zu googeln, habe ich jetzt gelernt, daß das in der Institutio Generalis Missalis Romani als für Pontifikalämter möglich steht. Gesehen habe ich es trotzdem bislang nur bei ihm.
"Wenn der Diakon einem Bischof dient, bringt er ihm das Buch und reicht es ihm zum Kuss oder er küsst es selbst, wobei er still spricht: Durch das Wort des Evangeliums (Per evangelica dicta). In festlicheren Feiern erteilt der Bischof gegebenenfalls mit dem Evangeliar dem Volk den Segen" (Inst.Gen.175).
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Hubertus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von Hubertus »

ad-fontes hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:Seit wann gibt es eigentlich den Segen mit dem Evangeliar in päpstlichen Messen? Bei seiner Amtseinführung habe ich es auf den griechischen Ritus geschoben, da das Evangelium ja von einem griechischen Diakon verkündet wurde, aber jetzt habe ich das bei Photos von der Papstmesse in Aparecida auch gesehen.
Ich bin mir ziemlich sicher, erst seit Benedikt XVI.
Johannes Paul II. hat das auch schon gemacht.
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Hubertus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von Hubertus »

Hubertus hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:Seit wann gibt es eigentlich den Segen mit dem Evangeliar in päpstlichen Messen? Bei seiner Amtseinführung habe ich es auf den griechischen Ritus geschoben, da das Evangelium ja von einem griechischen Diakon verkündet wurde, aber jetzt habe ich das bei Photos von der Papstmesse in Aparecida auch gesehen.
Ich bin mir ziemlich sicher, erst seit Benedikt XVI.
Johannes Paul II. hat das auch schon gemacht.
... z.B. hier: http://youtu.be/e2pSRo0nxxo?t=33m15s
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Maurus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von Maurus »

Der Limburger Bischof macht das auch sehr gerne :).

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ad-fontes
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von ad-fontes »

Maurus hat geschrieben:Der Limburger Bischof macht das auch sehr gerne :).
Ist dadurch der römische Ritus noch römisch oder bereits byzantinisiert?

Mich interessiert, was die Traditionalisten über den Segen mittels des Evangeliars denken..
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ad-fontes
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von ad-fontes »

Ein paar Fragen, über deren Beantwortung ich mich sehr freuen würde:

1. Ist die Rede von "Figürlichkeit und Bildhaftigkeit" (imago et similitudo) in Bezug auf die Eucharistie per se häretisch oder unangemessen, auch dann, wenn nicht intendiert ist, hier irgendeine Differenz zur Lehre zu kreieren?

2.a. Ist Jesus Christus nicht nur der Darbringende und das Dargebrachte, sondern auch - zusammen mit dem Vater und dem Hl. Geist - der Annehmende seines Opfers auf Golgatha?

2.b. Gehört es zur Lehre der Kirche oder ist es eine anerkannte, sichere Lehrmeinung, daß das hl. Meßopfer der heiligen Dreifaltigkeit dargebracht wird (und nicht nur dem Vater durch Christus im Hl. Geist)?

3.a. Ist Christus nicht nur Mittler und Hoherpriester, durch den wir zu Gott dem Vater beten, sondern stets auch Adressat (zusammen mit dem hl. Geist), obgleich nur eine göttliche Person angerufen wird, nämlich die des Vaters?

3.b. Steht dem nicht die Personendifferenz in der Trinität entgegen?

Ich konnte darauf bislang keine Antwort finden.
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Maurus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von Maurus »

ad-fontes hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Der Limburger Bischof macht das auch sehr gerne :).
Ist dadurch der römische Ritus noch römisch oder bereits byzantinisiert?

Mich interessiert, was die Traditionalisten über den Segen mittels des Evangeliars denken..
Ich wüsste nicht, was gegen Segnen mittels eines Gegenstandes spräche. Dergleichen ist dem römischen Ritus nicht fremd.

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Hubertus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von Hubertus »

ad-fontes hat geschrieben:2.a. Ist Jesus Christus nicht nur der Darbringende und das Dargebrachte, sondern auch - zusammen mit dem Vater und dem Hl. Geist - der Annehmende seines Opfers auf Golgatha?

2.b. Gehört es zur Lehre der Kirche oder ist es eine anerkannte, sichere Lehrmeinung, daß das hl. Meßopfer der heiligen Dreifaltigkeit dargebracht wird (und nicht nur dem Vater durch Christus im Hl. Geist)?
Im Meßbuch* findet sich dazu folgendes Gebet:
Suscipe, sancta Trinitas, hanc oblationem, quam tibi offerimus ob memoriam
passionis, resurrectionis, et ascensionis Jesu Christi, Domini nostri, et in
honorem beatæ Mariæ semper Virginis etc.
Heilige Dreifaltigkeit, nimm diese Opfergabe an, die wir Dir darbringen zum
Andenken an das Leiden, die Auferstehung und die Himmelfahrt unseres
Herrn Jesus Christus, zu Ehren der seligen, allzeit reinen Jungfrau Maria usw.
ad-fontes hat geschrieben:3.a. Ist Christus nicht nur Mittler und Hoherpriester, durch den wir zu Gott dem Vater beten, sondern stets auch Adressat (zusammen mit dem hl. Geist), obgleich nur eine göttliche Person angerufen wird, nämlich die des Vaters?
Nein.
ad-fontes hat geschrieben:3.b. Steht dem nicht die Personendifferenz in der Trinität entgegen?
Doch.

*= Nicht mehr ab MR 1970.
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iustus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von iustus »

Maurus hat geschrieben:Der Limburger Bischof macht das auch sehr gerne :).
In jedem Pontifikalamt.

Im Liedheftchen steht dazu:
Der Bischof segnet die Gläubigen mit dem Evangeliar, das die Gegenwart des Herrn im Wort zum Ausdruck bringt. Dabei bekreuzigen sich alle.
In diesen Liedheften gibt es noch mehr "Regieanweisungen". Und die sind auch bitter nötig ...
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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ad-fontes
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von ad-fontes »

Hubertus hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:3.a. Ist Christus nicht nur Mittler und Hoherpriester, durch den wir zu Gott dem Vater beten, sondern stets auch Adressat (zusammen mit dem hl. Geist), obgleich nur eine göttliche Person angerufen wird, nämlich die des Vaters?
Nein.
Für eine lehramtliche oder theologische Äußerung (Beleg) wäre ich SEHR dankbar!!

(Denn die Orthodoxie hält das für häretisch; - das Christus auch der Empfangende des eucharistischen Opfers ist.)
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taddeo
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von taddeo »

ad-fontes hat geschrieben:... - das Christus auch der Empfangende des eucharistischen Opfers ist.)
Wie soll das gehen, wo Christus selbst doch das Opfer ist? :hmm:

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Hubertus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von Hubertus »

Hubertus hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:2.a. Ist Jesus Christus nicht nur der Darbringende und das Dargebrachte, sondern auch - zusammen mit dem Vater und dem Hl. Geist - der Annehmende seines Opfers auf Golgatha?

2.b. Gehört es zur Lehre der Kirche oder ist es eine anerkannte, sichere Lehrmeinung, daß das hl. Meßopfer der heiligen Dreifaltigkeit dargebracht wird (und nicht nur dem Vater durch Christus im Hl. Geist)?
Im Meßbuch* findet sich dazu folgendes Gebet:
Suscipe, sancta Trinitas, hanc oblationem, quam tibi offerimus ob memoriam
passionis, resurrectionis, et ascensionis Jesu Christi, Domini nostri, et in
honorem beatæ Mariæ semper Virginis etc.
Heilige Dreifaltigkeit, nimm diese Opfergabe an, die wir Dir darbringen zum
Andenken an das Leiden, die Auferstehung und die Himmelfahrt unseres
Herrn Jesus Christus, zu Ehren der seligen, allzeit reinen Jungfrau Maria usw.
[...]

*= Nicht mehr ab MR 1970.
Wobei man nicht vergessen darf, daß das eucharistische Hochgebet an den Vater
gerichtet ist, wohingegen o.g. Gebet aus dem Offertoriumsteil stammt. Oblatio wird
sich hier wohl doch auf Brot und Wein beziehen; der dreifaltige Gott angefleht, diese Ga-
ben für die Feier des hl. Meßopfers anzunehmen.

ad-fontes hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:3.a. Ist Christus nicht nur Mittler und Hoherpriester, durch den wir zu Gott dem Vater beten, sondern stets auch Adressat (zusammen mit dem hl. Geist), obgleich nur eine göttliche Person angerufen wird, nämlich die des Vaters?
Nein.
Für eine lehramtliche oder theologische Äußerung (Beleg) wäre ich SEHR dankbar!!

(Denn die Orthodoxie hält das für häretisch; - das Christus auch der Empfangende des eucharistischen Opfers ist.)
Ich glaube, ich verstehe Dich nicht. Ich hatte doch mit "Nein"
geantwortet, wobei ich das auf das Gebet allgemein bezogen
habe: Ein an Gott Vater gerichtetes Gebet ist eben nicht an
den Sohn oder den hl. Geist gerichtet.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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overkott
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von overkott »

taddeo hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:... - das Christus auch der Empfangende des eucharistischen Opfers ist.)
Wie soll das gehen, wo Christus selbst doch das Opfer ist? :hmm:
V.

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ad-fontes
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von ad-fontes »

Hubertus hat geschrieben:Ich glaube, ich verstehe Dich nicht.
Ich verstehe es ja auch nicht. Hier der Text, auf den sich meine Fragen beziehen:
Über diejenigen, die sagen, dass das Opfer Seines kostbaren Leibes und Blutes, das unser Herr und Gott und Erlöser Jesus Christus zur Zeit Seiner welterlösenden Passion darbrachte zu unserem Heil, indem Er in seiner Menschlichkeit als Hohepriester für uns wirkte - denn nach Gregor dem großen Theologen ist Er zugleich Gott und Vollstrecker des Opfers und Geopferter - , dass Er dieses Opfer mithin zwar Gott dem Vater dargebracht, dasselbe jedoch nicht auch, zusammen mit dem Vater, Selbst angenommen habe als Gott, Er der Einziggeborene Sohn und der Heilige Geist - über diese also, weil sie damit den Logos Gottes sowie den Paraklet, Der eines
Wesens ist mit Ihm und von gleicher Herrlichkeit, der göttlichen Gleichwertigkeit und Würde entblößen:
Anathema! (3x)

Über diejenigen, die nicht anerkennen, dass das Opfer, das täglich dargebracht wird von denen, die von Christus den Auftrag zur Hierurgie der Göttlichen Mysterien empfangen haben, der Heiligen Dreiheit dargebracht wird, als über solchen, die hiermit den heiligen und göttlichen Vätern Basilios und Chrysostomos widersprechen, mit denen auch die übrigen gotttragenden Väter übereinstimmen in ihren Reden und Schriften:
Anathema! (3x)
http://prodromos-verlag.de/Methodios_Synodikon.pdf (S. 6f.)
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Protasius »

Warum ist dem Portiunkulaablaß eigentlich der 2. August zugewiesen? Gibt es dafür einen besonderen Grund?
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Getulio »

Ich habe zwei kurze Fragen aus schierem Wissensdurst ohne konkreten Hintergrund :) :

Welche Gemeinde ist die "Heimatgemeinde" eines Priesters, in der er u.a. seine Primiz feiert? Dort wo er getauft wurde? Gefirmt? Oder wo er zuletzt vor dem Eintritt ins Seminar wohnte?

Was mich außerdem interessieren würde: Wie handhaben Priester üblicherweise ihre eigene Beichtpraxis? Beichten sie beim Pfarrer der Nachbargemeinde, dem eigenen Kaplan, oder wie hat man sich das vorzustellen?

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Maurus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Maurus »

Getulio hat geschrieben:Ich habe zwei kurze Fragen aus schierem Wissensdurst ohne konkreten Hintergrund :) :

Welche Gemeinde ist die "Heimatgemeinde" eines Priesters, in der er u.a. seine Primiz feiert? Dort wo er getauft wurde? Gefirmt? Oder wo er zuletzt vor dem Eintritt ins Seminar wohnte?
Das ist die Gemeinde, die er selbst als Heimatgemeinde ansieht. Dafür gibt es keine Norm oder ähnliches. Regelmäßig wird es sich um die Pfarrei halten, in der der Kandidat vor dem Eintritt ins Seminar gelebt hat, also dort, wo auch das Elternhaus des Kandidaten steht. Ich habe allerdings auch schon erlebt, dass Neugeweihte ihre Primiz in der Praktikumspfarrei gehalten haben, weil sie aufgrund ihres Berufungswegs gar keinen Bezug zu ihrer Heimatgemeinde hatten.
Getulio hat geschrieben:Was mich außerdem interessieren würde: Wie handhaben Priester üblicherweise ihre eigene Beichtpraxis? Beichten sie beim Pfarrer der Nachbargemeinde, dem eigenen Kaplan, oder wie hat man sich das vorzustellen?
Die meisten werden im Regelfall bei ihrem geistlichen Begleiter beichten. Die Beichte bei einem Untergebenen oder Vorgesetzten halte ich persönlich wegen der Vermischung von forum internum und forum externum für keine gute Idee, von Notlagen abgesehen sollte man das tunlichst vermeiden.

Getulio
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Getulio »

Danke, Maurus! :daumen-rauf:

Bezüglich der Beichte beim Vorgesetzten meine ich irgendwo sogar gelesen zu haben, dass das außer in Ausnahmefällen gar nicht zulässig sei.

Gruß, Getulio :huhu:

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Protasius
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Protasius »

Getulio hat geschrieben:Danke, Maurus! :daumen-rauf:

Bezüglich der Beichte beim Vorgesetzten meine ich irgendwo sogar gelesen zu haben, dass das außer in Ausnahmefällen gar nicht zulässig sei.

Gruß, Getulio :huhu:
Das hatte kürzlich taddeo geschrieben, als wir auf die Laienbeichte kamen.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Maurus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Maurus »

Protasius hat geschrieben:
Getulio hat geschrieben:Danke, Maurus! :daumen-rauf:

Bezüglich der Beichte beim Vorgesetzten meine ich irgendwo sogar gelesen zu haben, dass das außer in Ausnahmefällen gar nicht zulässig sei.

Gruß, Getulio :huhu:
Das hatte kürzlich taddeo geschrieben, als wir auf die Laienbeichte kamen.
Taddeo meinte aber meiner Erinnerung nach Ordensobere. Diese dürfen die Beichte ihrer Untergebenen nicht entgegen nehmen - es sei denn aber, diese bitten darum (vgl c. 630 § 4 CIC, 968 CIC, vgl. auch 985 CIC). Damit handelt es sich bei dieser Vorschrift um eine Schutznorm, die verhindern soll, dass eine Beichtpflicht (oder Scheinpflicht) beim Oberen (bzw. Regens, Rektor) entsteht. Nach freiem Willen aber kann man nach dem Recht überall beichten, der Novize beim Novizenmeister, der Pfarrer beim Bischof etc. Was aber rechtlich möglich ist, ist pastoral noch lange nicht sinnvoll. Ein Oberer, Bischof etc wird das Beichtansuchen eines Untergebenen daher von sich aus regelmäßig zurückweisen (von den Notfällen, Todesgefahr etc natürlich abgesehen).

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Gamaliel
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V.

Beitrag von Gamaliel »

Fridericus hat geschrieben:Schade. Mich würde nämlich jenes über Kirche und Staat interessieren, ich komme aber in nächster Zeit leider nicht dazu es mir anderweitig zu besorgen.
Schema "De Ecclesia" in englischer Übersetzung (Kap. 9 handelt über die Beziehungen zw. Kirche & Staat):

Draft of a dogmatic constitution on the Church


(Hier wurden die einzelnen Kapitel zu einer pdf-Datei zusammengefügt: Klick)

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Damasus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Damasus »

Protasius hat geschrieben:Warum ist dem Portiunkulaablaß eigentlich der 2. August zugewiesen? Gibt es dafür einen besonderen Grund?
Am 2. August feirern die Franziskaner das Fest "Hl. Jungfrau Maria von den Engeln zu Portiunkula" Dabei handelt es sich um das Kirchweihfest dieses kleinen Kirchleins, das zum Ausgangspunkt der seraphischen bewegung wurde. Papst Honorius II. soll dem hl. Franziskus eben diesen Portiunkula-Ablass verliehen haben.

Warum allerdings der Ablass allgemein verbreitet ist, es aber nicht dazu grführt hat, dass dieses Fest zumindest als "klein g" in den Generalkalender Eingang fand, weiß ich nicht. (Es sei denn das wäre ein Indiz, dass dieser Brauch doch nicht so allgemein verbreitet ist)

Dabei frage ich mich: gibt es (nach heute geltendem Recht) noch "reservierte" Ablässe .. hier zB.die man nur als bzw. bei Franziskanern gewinnen kann?
In Christo sunt omnes thesauri sapientiæ et scientiæ absconditi. (Col 2,3)

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Marion
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Marion »

Kann mir jemand die Fußnoten vom CIC 1917 - § 188.4 raussuchen?
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taddeo
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von taddeo »

Marion hat geschrieben:Kann mir jemand die Fußnoten vom CIC 1917 - § 188.4 raussuchen?
Das ist eine ellenlange Liste von Belegstellen aus dem Corpus Iuris Canonici, die kann man kaum abtippen, ohne Fehler zu schreiben.
Außerdem bezieht sich die Fußnote nicht ausdrücklich auf can. 188 4°, sondern anscheinend auf den ganzen Canon.
Ich scan das schnell mal ein und stell es dann hier in diesen Beitrag ein.
CIC1917-c188.JPG

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Marion
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten V

Beitrag von Marion »

Das ist sehr nett! Danke :)
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