Konsistorium: neue Kardinäle

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Petur
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Petur »

cantus planus hat geschrieben:
Petur hat geschrieben:Was für häretische Ansichten soll er DMn. vertreten?
Dazu schrieb ich hier bereits etwas: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=252244#p252244

Ich möchte ergänzend betonen, dass ich nicht Lehmanns Häresien für gefährlich halte, sondern sein Nebelwerfen, seine Untreue, Charakterlosigkeit und Gefallsucht, die weitaus mehr Schaden angerichtet haben, als das dumme Zeug, was er gelegentlich von sich gibt.

Ein Mann vom Kaliber Lehmanns weiß genau was er sagt, und er weiß genau, was er nicht sagt. Und er weiß, was er mit dem einen oder anderen bewirkt.
Ich habe den gelinkten Beitrag gelesen, doch keine häretischen Lehren gefunden.
Meiner Meinung nach hast Du hier etwas mißverstanden. Daß er nicht an die Kirche glaube, bedeutet nur, daß er nicht an eine Institution glaubt (also im religiösen Sinne), sondern an Gott. Glaube an Gott und Glaube an die Kirche - das sind mMn. nicht dieselben Ebenen des Glaubens, es geht hier um zwei Bedeutungen des Wortes. Er sagt aber nicht, die Kirche sei keine göttliche Einrichtung, kein mystischer Leib Christi.

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overkott
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von overkott »

Die Geschichte aus dem Evangelium mit dem Splitter und dem Balken inspirierte Bonaventura zu der Geistlichen Übung:

Ocatavem exercitium est considerare aliorum bona, et non mala.

Ich kann sicher Kardinal Lehmann keinen Heiligenschein ausstellen. Das steht mir sicher nicht zu. Den roten Hut hat er schließlich für eine Verbundenheit mit dem Papst und der Kirche bekommen, die der Bruderschaft noch fehlt.

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cantus planus
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von cantus planus »

overkott hat geschrieben:Den roten Hut hat er schließlich für eine Verbundenheit mit dem Papst und der Kirche bekommen, die der Bruderschaft noch fehlt.
Eben das wäre ja der schlagendste Beweis, dass Johannes Paul II. bereits länger nicht mehr amtsfähig war, als offiziell bekannt ist. Wenn so die treuesten der Treuen des Papstes aussehen, braucht er wahrlich keine Feinde mehr.
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Edi
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Edi »

overkott hat geschrieben:Die Geschichte aus dem Evangelium mit dem Splitter und dem Balken inspirierte Bonaventura zu der Geistlichen Übung:

Ocatavem exercitium est considerare aliorum bona, et non mala.

Ich kann sicher Kardinal Lehmann keinen Heiligenschein ausstellen. Das steht mir sicher nicht zu. Den roten Hut hat er schließlich für eine Verbundenheit mit dem Papst und der Kirche bekommen, die der Bruderschaft noch fehlt.
Mit dem Splitter und Balken hat das alles gar nichts zu tun, Junge. Es geht hier um einen kath. Bischof, von dem die Leute durchaus eínges erwarten dürfen und der seine Verantwortung und Aufgaben hat, die er vernachlässigt. Genügt er nicht einmal halbwegs den Anforderungen, darf man das auch öffentlich sagen.

Ergo: Du weichst (immer wieder) vom Thema ab und machst aus vielem eine Psychofirlefanzerei. Woher kommt das? Jetzt drehe ich mal den Spieß um, etwa aus eigenem Seelenmatsch? Intelligent genug bist ja, aber das allein reicht nicht.

Ich kenne so ein Verhalten aus Erfahrungen bei Freikirchlern. Wer da mal etwas kritisert, dem wird oft genug unterstellt, er sei innerlich gekränkt. Mit so einer Unterstellung wird auch berechtigte Kritik abgewiesen.
Zuletzt geändert von Edi am Donnerstag 18. Juni 2009, 16:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Maurus
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Maurus »

cantus planus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Den roten Hut hat er schließlich für eine Verbundenheit mit dem Papst und der Kirche bekommen, die der Bruderschaft noch fehlt.
Eben das wäre ja der schlagendste Beweis, dass Johannes Paul II. bereits länger nicht mehr amtsfähig war, als offiziell bekannt ist. Wenn so die treuesten der Treuen des Papstes aussehen, braucht er wahrlich keine Feinde mehr.
Treue zeichnet sich doch nicht durch Ja-Sagertum aus. Der Papst und Bischof Lehmann hatten eine unterschiedliche Meinung in einer bestimmten Frage, bezüglich der sog Schwangerschaftskonfliktberatung. Die konkrete Frage war: Pragmatisch oder programmatisch. Also: Soll man retten, was nur irgendwie zu retten ist, oder soll man keine Zweifel an der kirchlichen Lehre aufkommen lassen und entsprechend handeln. Lehmann und andere waren für ersteres, der Papst für letzteres. Darüber haben beide Parteien gestritten. Man kann behaupten, dass beide Parteien sich über ihre Position Gedanken gemacht haben. Würde der Bischof beim ersten Stirnrunzeln des Papstes gleich umfallen, so wäre es besser, das Amt durch einen Verwaltungsbeamten zu ersetzen. De facto wäre das dann so. Doch Johannes Paul II. hat dies überhaupt nicht erwartet. Er hat mit den Bischöfen gestritten, sich ihre Argumente angehört und ist - was richtig und legitim ist - bei seiner Auffassung geblieben. Er hat den Ausstieg dann angeordnet und es den Bischöfen damit erspart, als Umfaller dazustehen. Lehmann kommentierte, er habe sich beugen müssen, ansonsten könne er sich nicht mehr als katholischen Bischof bezeichnen.

Was ist also zu sagen: Es war eine Auseinandersetzung, wie sie eben vorkommt in der Kirche. Es wird gestritten, aber wenn der ranghöhere letztendlich und letztgültig beschließt, dann wird es so gemacht. So ist es die ganze Kirchengeschichte über gewesen. Für meine Begriffe hat sich weder die eine noch die andere Seite irgendwas vorzuwerfen. Das hat JPII wohl auch nicht getan. Kamphaus hat ihn ja gefragt, ob er seinen Rücktritt anbieten soll. Johannes Paul II. hat das abgelehnt. Mit dem Ausstieg betraute er Weihbischof Pieschl. So musste Kamphaus nicht gegen seine Überzeugung handeln. Wenn du mich fragst ist diese ganze Sache in persönlicher Hinsicht, also im Verhältnis untereinander wesentlich harmloser abgelaufen als das in den Medien dargestellt wurde. Die haben das natürlich wieder zum finalen Krieg der Deutschen mit Rom hochgejazzt. Was von dieser Berichterstattung zu halten ist, können wir ja dieser Tage wieder sehen.

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overkott
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von overkott »

cantus planus hat geschrieben:Wenn so die treuesten der Treuen des Papstes aussehen, braucht er wahrlich keine Feinde mehr.
Ja, du hast das Evangelium verstanden, Cantus. Die sich selbst für gerecht halten, sind oft die Schlimmsten. Ich meine damit nicht die Bruderschaft. Sicher gibt es da auch schwarze Schafe. Aber da gibt es bestimmt auch viele fromme Seelen, die doch wieder in die Gemeinschaft mit dem Papst zurückkehren möchten.

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Edi
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Edi »

Naja, Freund Lehmann hat in manchen Dingen abstruse Meinungen öffentlich geäussert, so z.B. dass man Luther als Kirchenlehrer sehen könne und manches mehr. Scheinbar ist in dem Punkt seine theologische Kenntnis minimal, sonst könnte er so etwas nicht sagen. Dann seine Einlassung und Heulen mit den Zentralratsjuden wegen des Christusfilms von Mel Gibson.
Was ist nun aus den Befürchtungen geworden, die auch der ev. Huber teilte? Alles war nur wie ein aufgeblasener und geplatzter Ballon. HS sind die in meinen Augen.
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overkott
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von overkott »

Selbst der hl. Bonaventura hat manchen Käse geredet. Das wusste er selber. Aber die gute Absicht zählt. Deshalb wäre er auch mit Kardinal Lehmann nicht hart ins Gericht gegangen. Dafür war Bonaventura einfach zu franziskanisch und bibeltreu.

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Edi
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Edi »

overkott hat geschrieben:Selbst der hl. Bonaventura hat manchen Käse geredet. Das wusste er selber. Aber die gute Absicht zählt. Deshalb wäre er auch mit Kardinal Lehmann nicht hart ins Gericht gegangen. Dafür war Bonaventura einfach zu franziskanisch und bibeltreu.
Hier interessiert kein Bonaventura. Zudem heisst bibeltreu nicht, jeden Mist zu akzeptieren. Trotzdem das zu Bonaventura: Vielleicht kannte dieser Mann die Bibel hierin nicht richtig. Jesus hat die Krämer aus dem Tempel geworfen, Kardinal Lehmann holt die halbnackten Tänzer in den Dom. Vielleicht mal die Bibel genauer lesen.
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overkott
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von overkott »

Edi hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Selbst der hl. Bonaventura hat manchen Käse geredet. Das wusste er selber. Aber die gute Absicht zählt. Deshalb wäre er auch mit Kardinal Lehmann nicht hart ins Gericht gegangen. Dafür war Bonaventura einfach zu franziskanisch und bibeltreu.
Hier interessiert kein Bonaventura. Zudem heisst bibeltreu nicht, jeden Mist zu akzeptieren. Trotzdem das zu Bonaventura: Vielleicht kannte dieser Mann die Bibel hierin nicht richtig. Jesus hat die Krämer aus dem Tempel geworfen, Kardinal Lehmann holt die halbnackten Tänzer in den Dom. Vielleicht mal die Bibel genauer lesen.
Gut, halbnackte Tänzer. Beim hl. Bonaventura habe ich nicht gelesen, dass er halbnackte Tänzer in den Dom gelassen hätte. Aber wenn am Chorgestühl Tag für Tag Dämonen vor dem Altar sein dürfen, warum nicht dann auch einmal Tänzer in schlichten Gewändern?

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Maurus
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Maurus »

Wer diesen Auftritt verantwortet hat weiß man doch überhaupt nicht. Ich hoffe, dass der Kardinal nicht auch noch irgendwelche Festjahre (wie das aktuelle Domjubiläum) vom ersten bis zum letzten Termin durchplant.

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Edi
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Edi »

Maurus hat geschrieben:Wer diesen Auftritt verantwortet hat weiß man doch überhaupt nicht. Ich hoffe, dass der Kardinal nicht auch noch irgendwelche Festjahre (wie das aktuelle Domjubiläum) vom ersten bis zum letzten Termin durchplant.
Wenn der Kardinal selber nicht dermassen liberal oder gar noch mehr wäre und in seiner Dlözse eine Menge Undinge dulden würde oder sich kaum für sie interessieren würde, wüssten seine Mitarbeiter schnell, was man bei ihm machen kann und was nicht. Er ist doch letztlich auch mitverantwortlich, siehe die Zustände in Linz. Hätte man dort keinen solchen Laumann als Hirten, sondern einen rechten Bischof, würden sich viele das eine oder andere auch nicht trauen.

Das sind doch alles keine neuen psychologischen Erkenntnisse, wir haben das schon als Schüler gewusst, was wir mit dem einen oder andern Lehrer machen oder auch nicht machen können.
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overkott
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von overkott »

Edi hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Wer diesen Auftritt verantwortet hat weiß man doch überhaupt nicht. Ich hoffe, dass der Kardinal nicht auch noch irgendwelche Festjahre (wie das aktuelle Domjubiläum) vom ersten bis zum letzten Termin durchplant.
Wenn der Kardinal selber nicht dermassen liberal oder gar noch mehr wäre und in seiner Dlözse eine Megen Undinge dulden würde,, wüssten seine Mitarbeiter schnell, was man bei ihm machen kann und was nicht. Er ist doch letztlich auch mitverantwortlich, siehe die Zustände in Linz. Hätte man dort keinen solchen Laumann als Hirten, sondern einen rechten Bischof, würden sich viel da eine oder andere auch nicht trauen.

Das sind doch alles keine neuen psychologischen Erkenntnisse, wir haben das schon als Schüler gewusst, was wir mit dem einen oder andern Lehrer machen oder auch nicht machen können.
Das würde Kuschertum und Gehorsam bewirken, aber Liebe würde das nicht entfachen.

Bonaventura kann da ein Lied von singen. Ein Engel fliegt nur mit beiden Flügeln, ein Seraph sogar mit allen sechsen. Mit Weisheit wächst auch ein zerstrittenes Bistum wieder. Mit harter Hand kann es aber auch zum Kreis der Erwählten schrumpfen.

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Edi
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Edi »

overkott hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Wer diesen Auftritt verantwortet hat weiß man doch überhaupt nicht. Ich hoffe, dass der Kardinal nicht auch noch irgendwelche Festjahre (wie das aktuelle Domjubiläum) vom ersten bis zum letzten Termin durchplant.
Wenn der Kardinal selber nicht dermassen liberal oder gar noch mehr wäre und in seiner Dlözse eine Megen Undinge dulden würde,, wüssten seine Mitarbeiter schnell, was man bei ihm machen kann und was nicht. Er ist doch letztlich auch mitverantwortlich, siehe die Zustände in Linz. Hätte man dort keinen solchen Laumann als Hirten, sondern einen rechten Bischof, würden sich viel da eine oder andere auch nicht trauen.

Das sind doch alles keine neuen psychologischen Erkenntnisse, wir haben das schon als Schüler gewusst, was wir mit dem einen oder andern Lehrer machen oder auch nicht machen können.
Das würde Kuschertum und Gehorsam bewirken, aber Liebe würde das nicht entfachen.
Sag das mal Jesus, der hat auch klare Richtlinien gesetzt. Alles dulden schafft bestimmt auch keine Liebe, es muss auch Konsequenzen geben, sonst wird Liebe und Güte, so man sie überhaupt hat, missbraucht wie man es am besten bei Bischof Schwarz sehen kann. Den machen sie zum Hanswurst. Liebe ohne Strenge ist aber auch kein wahre keine Liebe, sondern Gleichgültigkeit, Wurstbischöfe haben wie genug.

Solange Menschen keine Heiligen sind und wer ist schon einer, muss man sie immer auch wieder ermahnen und nicht nur durch Liebe sondern wo nötig auch durch Strenge führen. Wer sich allein durch Liebe ziehen lässt, der ist schon geistlich sehr weit vorangeschritten. Pater Pio kennst wohl nicht, der hatte beides und immer das was gerade für die Seelen nötig war. Er sagte selber: Zuckerbrot und Peitsche. Mangelnde Liebe konnte man ihm absolut nicht vorwerfen.

Wie falsche Liebe und Toleranz, sprich Gleichgültigkeit der Verantwortlichen die Bistümer in den Abgrund geführt hat und immer noch führt, sieht ja ein Blinder schon.
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overkott
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von overkott »

Edi hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Wer diesen Auftritt verantwortet hat weiß man doch überhaupt nicht. Ich hoffe, dass der Kardinal nicht auch noch irgendwelche Festjahre (wie das aktuelle Domjubiläum) vom ersten bis zum letzten Termin durchplant.
Wenn der Kardinal selber nicht dermassen liberal oder gar noch mehr wäre und in seiner Dlözse eine Megen Undinge dulden würde,, wüssten seine Mitarbeiter schnell, was man bei ihm machen kann und was nicht. Er ist doch letztlich auch mitverantwortlich, siehe die Zustände in Linz. Hätte man dort keinen solchen Laumann als Hirten, sondern einen rechten Bischof, würden sich viel da eine oder andere auch nicht trauen.

Das sind doch alles keine neuen psychologischen Erkenntnisse, wir haben das schon als Schüler gewusst, was wir mit dem einen oder andern Lehrer machen oder auch nicht machen können.
Das würde Kuschertum und Gehorsam bewirken, aber Liebe würde das nicht entfachen.
Sag das mal Jesus, der hat auch klare Richtlinien gesetzt. Alles dulden schafft bestimmt auch keine Liebe, es muss auch Konsequenzen geben, sonst wird Liebe und Güte, so man sie überhaupt hat, missbraucht wie man es am besten bei Bischof Schwarz sehen kann. Den machen sie zum Hanswurst. Liebe ohne Strenge ist aber auch kein wahre keine Liebe, sondern Gleichgültigkeit, Wurstbischöfe haben wie genug.

Solange Menschen keine Heiligen sind und wer ist schon einer, muss man sie immer auch wieder ermahnen und nicht nur durch Liebe sondern wo nötig auch durch Strenge führen. Wer sich allein durch Liebe ziehen lässt, der ist schon geistlich sehr weit vorangeschritten. Pater Pio kennst wohl nicht, der hatte beides und immer das was gerade für die Seelen nötig war. Er sagte selber: Zuckerbrot und Peitsche. Mangelnde Liebe konnte man ihm absolut nicht vorwerfen.

Wie falsche Liebe und Toleranz, sprich Gleichgültigkeit der Verantwortlichen die Bistümer in den Abgrund geführt hat und immer noch führt, sieht ja ein Blinder schon.
Es ist nicht falsch, was du meinst. Sicher hat Jesus das Gebot der Liebe belebt und mit Leben erfüllt. Das ist klar. Aber auch ganz konsequent. Im Tempel war der Herr ungeduldig. Er verstand sich größer als der Tempel. Zum Zeichen seiner Vollmacht wollte er den Tempel abreißen und in drei Tagen wieder aufbauen. Nach Ostern verstanden seine Schüler, dass es der Tempel seines Leibes war. Jesus hat schließlich alles geduldet. Aber hat das Liebe bewirkt? Ich denke schon. Ich glaube, Franziskus war ganz beeindruckt. Auch Bonaventura war durchaus fasziniert. Und er hat viel in der Bibel gelesen, die Evangelien, Lukas, Johannes, Paulus, die Weisheitsliteratur, auch Philosophen, aber nicht übermäßig. Für seine Gemeinschaft war die Bibel die Grundlage. Daran sollten sich die Brüder weiter orientieren. In diesem geistigen Paradiesgarten sollten sie sich erholen, erfrischen und erneuern. Bonaventura hat schon klar gesteuert. Er konnte auch eine Fliege klatschen. Aber er wusste auch, dass Bruder Elias mit seiner herrischen Art vor ihm irgendwas falsch gemacht hatte.

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Maurus
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Maurus »

Edi hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Wer diesen Auftritt verantwortet hat weiß man doch überhaupt nicht. Ich hoffe, dass der Kardinal nicht auch noch irgendwelche Festjahre (wie das aktuelle Domjubiläum) vom ersten bis zum letzten Termin durchplant.
Wenn der Kardinal selber nicht dermassen liberal oder gar noch mehr wäre und in seiner Dlözse eine Menge Undinge dulden würde oder sich kaum für sie interessieren würde, wüssten seine Mitarbeiter schnell, was man bei ihm machen kann und was nicht. Er ist doch letztlich auch mitverantwortlich, siehe die Zustände in Linz. Hätte man dort keinen solchen Laumann als Hirten, sondern einen rechten Bischof, würden sich viele das eine oder andere auch nicht trauen.

Das sind doch alles keine neuen psychologischen Erkenntnisse, wir haben das schon als Schüler gewusst, was wir mit dem einen oder andern Lehrer machen oder auch nicht machen können.
Der Vergleich geht so nicht auf. Der Lehrer sitzt immer am längeren Hebel, der Bischof dagegen nur formal. Er kann zwar jeden Priester suspendieren, aber ohne Priester eben auch sein Bistum nicht führen. Von daher ist er Zwängen unterworfen, denen ein Lehrer nicht ausgesetzt ist. In Linz wird meines Erachtens genau damit spekuliert: Dass der Bischof schon nichts machen wird, weil er sonst von Medien und Basis geprügelt würde und von den Priestern einfach verlassen. In Zeiten des Priestermangels haben die von Natur aus mehr Macht.

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Edi
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Edi »

Maurus hat geschrieben:Zeiten des Priestermangels haben die von Natur aus mehr Macht.
Ich habe mal eine Analyse über das Bistum Linz gelesen, wo anhand von Zahlen nachgewiesen wird, dass es dort genug Priester gäbe. Ob diese nun genau stimmt kann ich nicht nachprüfen.

Wenn ein Vorgesetzter, sei es ein Bischof oder wer auch immer, mal da und dort ein Exempel statuiert, werden andere schon vorsichtiger sein, gegen die Lehre anzugehen.
Das ist zwar auch nicht gerade das Gelbe vom Ei, weil der eine oder andere Priester damit noch lange nicht bekehrt ist, aber wäre immerhin besser als alles laufen zu lassen.

Die Kirche das sind vor allem auch die Bischöfe, hat über viele Jahrzehnte vieles versäumt und jetzt hat man das Ergebnis, macht aber aber weiter so wie bisher. Nicht die Leute ausserhalb der Kirche wären in erster Linie zu missionieren, sondern die Kirchenleute selber, die nur noch der Form halber den Glauben besitzen, jedenfalls eine grosse Mehrheit. Das ist auch der Grund für die vielen Probleme in der Kirche. Ein Papst hat einmal gesagt, der Rauch Satans sei in die Kirche eingedrungen udn wenn jemand das heute erwähnt, dann wird der sogar von manchen Bischöfen kritisiert, sie wollen das nicht wahrhaben.
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Maurus
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Maurus »

Edi hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Zeiten des Priestermangels haben die von Natur aus mehr Macht.
Ich habe mal eine Analyse über das Bistum Linz gelesen, wo anhand von Zahlen nachgewiesen wird, dass es dort genug Priester gäbe. Ob diese nun genau stimmt kann ich nicht nachprüfen.

Wenn ein Vorgesetzter, sei es ein Bischof oder wer auch immer, mal da und dort ein Exempel statuiert, werden andere schon vorsichtiger sein, gegen die Lehre anzugehen.
Das ist zwar auch nicht gerade das Gelbe vom Ei, weil der eine oder andere Priester damit noch lange nicht bekehrt ist, aber wäre immerhin besser als alles laufen zu lassen.
Ja, das wäre möglich. Zumindest wäre man anschließend klüger. Der Bischof hätte wahrscheinlich früher handeln müssen. Der Limburger Bischof hat das richtig gemacht. Der hat bei der ersten Illoyalität mal auf den Putz gehauen. Wenn man den Moment verpasst, dann ist es schon zu spät.

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Edi
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von Edi »

Maurus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Zeiten des Priestermangels haben die von Natur aus mehr Macht.
Ich habe mal eine Analyse über das Bistum Linz gelesen, wo anhand von Zahlen nachgewiesen wird, dass es dort genug Priester gäbe. Ob diese nun genau stimmt kann ich nicht nachprüfen.

Wenn ein Vorgesetzter, sei es ein Bischof oder wer auch immer, mal da und dort ein Exempel statuiert, werden andere schon vorsichtiger sein, gegen die Lehre anzugehen.
Das ist zwar auch nicht gerade das Gelbe vom Ei, weil der eine oder andere Priester damit noch lange nicht bekehrt ist, aber wäre immerhin besser als alles laufen zu lassen.
Ja, das wäre möglich. Zumindest wäre man anschließend klüger. Der Bischof hätte wahrscheinlich früher handeln müssen. Der Limburger Bischof hat das richtig gemacht. Der hat bei der ersten Illoyalität mal auf den Putz gehauen. Wenn man den Moment verpasst, dann ist es schon zu spät.
So ist es. Wer nicht führen kann, ist als Bischof auch nicht geeignet und sollte sich ins Kloster zurückziehen, was jemand in einem andern Forum soeben dem Linzer Bischof angeraten hat.

Es ist ja auch irgendwo prophezeiht, dass mal mal einen neuer einfacher Papst kommen soll, der sich wieder durchsetzt. Ob diese Prophetie stimmt, weiss ich natürlich nicht. Viele der heutigen ungehorsamen Bischöfe sind auch selber unfähig bei andern Gehorsam einzufordern.
NebenbeI: Mir gefällt hier das Wort Gehorsam gar nicht so, ich würde lieber Liebe sagen, aber leider sind viele Priester gar nicht so weit, dass sie aus Liebe ihren jeweiligen Hirten und letztlich dem Hirten aller Hirten, nämlich Jesus Christus, gehorchen.
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overkott
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche

Beitrag von overkott »

Seiner Berufung zum Bischof hat das nicht geschadet. Heilswille lesen die Älteren immer ganz gerne. Das ist eine Generationenfrage. Die Älteren sind mit dieser Sprache aufgewachsen. Heute klingt das etwas vorsintflutlich.

Eigentlich impliziert der Gedanke des Bischofs: Wir sind Kirche. Wahrscheinlich ist ihm das nicht aufgefallen. Wahrscheinlich auch nicht, dass er intellektuell die Kirchenbindung lockert, die gerade das Credo zum Ausdruck bringen will. Johannes und Paulus hätten wahrscheinlich die Stirn gerunzelt.

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Robert Ketelhohn
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Konsistorium 2010: Wer wird Kardinal?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Mal wieder das beliebte Purpur-Lotto. Ich schätze, es sind mindestens zwölf Kardinäle zu kreieren, maximal etwa 18 bis 20 (auf letztere Zahl kommt man, wenn man vom 120er-Quorum ausgeht und die bis Jahresende die Altersgrenze Überschreitenden als ausscheidend einkalkuliert). – Hier eine Vorschlagsliste (wobei die Kreuzchen keine Bewertung darstellen sollen, sondern meine Handgelenksschätzung, wie wahrscheinlich der Purpur demjenigen ist):

  • +++    Angelo Amato SDB, Congregatio de Causis Sanctorum
    ++     Fortunato Baldelli, Apostolischer Großpönitentiar
    +++    Raymond Leo Burke, Apostolische Signatur
    +      Francesco Coccopalmerio, Consilium de Legum Textibus
    +++    André-Joseph (Mutien) Léonard, Mecheln
    +      Dominik Duka OP, Prag
    ++     Georges Paul Pontier, Marseille
    ++     Reinhard Marx, Freising
    ++     Vincent Gerard Nichols, Westminster
    +      Giuseppe Betori, Florenz
    +++    Paolo Romeo, Palermo
    +      Willem Jacobus Eijk, Utrecht
    ++     Henryk Muszynski, Gnesen
    +++    Kazimierz Nycz, Warschau
    +      Stanislav Zvolenský, Preßburg
    ++     Braulio Rodríguez Plaza, Toledo
    +      Vitus Huonder, Chur
    ++     Albert Malcolm Ranjith Patabendige Don, Colombo
    +      Odon Marie Arsène Razanakolona, Antananarivo
    ++     Laurent Monsengwo Pasinya, Kinschasa
    +      Damião António Franklin, Luanda
    ++     João Bráz de Aviz, Brasilia
    +++    Orani João Tempesta OCist, São Sebastião do Rio de Janeiro
    +      Ricardo Antonio Tobón Restrepo, Medellín
    +      Raúl Eduardo Vela Chiriboga, Quito
    +      Leopoldo José Brenes Solórzano, Managua
    ++     Thomas Christopher Collins, Toronto
    ++     Charles Joseph Chaput OFMCap, Denver
    +++    Timothy Michael Dolan, Neuyork
[/color]
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Re: Konsistorium 2010: Wer wird Kardinal?

Beitrag von Raimund J. »

Ist unter denen auch einer papabile?
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Berolinensis
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Re: Konsistorium 2010: Wer wird Kardinal?

Beitrag von Berolinensis »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Mal wieder das beliebte Purpur-Lotto.
Oh, großartig! Dann überleg ich mir mal meinen Tip. Vorab bemerke ich mal zu deiner ansonsten sehr guten Liste, daß der Papst es bisher vermieden hat, Diözesanbischöfe zu Kardinälen zu kreieren, wenn ihr Vorgänger ebenfalls Kardinal und noch unter 80 ist. Das würde für dieses Mal gegen Léonard, Duka, Pontier (auch wenn hier der Abstand sehr gering ist), Nichols, Eijk, Tempesta, und Dolan sprechen. Ist aber natürlich keine in Stein gemeißelte Regel.

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Re: Konsistorium 2010: Wer wird Kardinal?

Beitrag von Niels »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Ist unter denen auch einer papabile?
Ranjith m.E. auf jeden Fall.
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Re: Konsistorium 2010: Wer wird Kardinal?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Berolinensis hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Mal wieder das beliebte Purpur-Lotto.
Oh, großartig! Dann überleg ich mir mal meinen Tip. Vorab bemerke ich mal zu deiner ansonsten sehr guten Liste, daß der Papst es bisher vermieden hat, Diözesanbischöfe zu Kardinälen zu kreieren, wenn ihr Vorgänger ebenfalls Kardinal und noch unter 80 ist. Das würde für dieses Mal gegen Léonard, Duka, Pontier (auch wenn hier der Abstand sehr gering ist), Nichols, Eijk, Tempesta, und Dolan sprechen. Ist aber natürlich keine in Stein gemeißelte Regel.
Wurde auch nicht immer eingehalten. Nämlich nicht in den Fällen: Krakau, Bologna, Boston, São Paulo, Bombay, Genua. Wobei freilich die jeweiligen Vorgänger der 2006 und 2007 zu Kardinälen kreierten Inhaber der vier letztgenannten Stühle an die römische Kurie gerufen wurden. In Krakau und Bologna aber auch das nicht.
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Re: Konsistorium 2010: Wer wird Kardinal?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Niels hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Ist unter denen auch einer papabile?
Ranjith m.E. auf jeden Fall.
Von meiner Liste der porporabili fallen mir da eher Amerikaner ein. Erstaunlicherweise. Aber ich würde nach papabili noch lieber unter den schon purpurtragenden Prälaten suchen. Noch lieber freilich gar nicht, noch eine ganze Weile.
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Granuaile
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Re: Konsistorium 2010: Wer wird Kardinal?

Beitrag von Granuaile »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Mal wieder das beliebte Purpur-Lotto. Ich schätze, es sind mindestens zwölf Kardinäle zu kreieren, maximal etwa 18 bis 20 (auf letztere Zahl kommt man, wenn man vom 120er-Quorum ausgeht und die bis Jahresende die Altersgrenze Überschreitenden als ausscheidend einkalkuliert). – Hier eine Vorschlagsliste (wobei die Kreuzchen keine Bewertung darstellen sollen, sondern meine Handgelenksschätzung, wie wahrscheinlich der Purpur demjenigen ist):

  • ...
    +      Vitus Huonder, Chur
    ....
[/color]

Nun, Robert hat Vitus Huonder nur mit einem Kreuz versehen, sieht ihn also nicht in den Pole-Positionen. Ich bin offen gesagt erstaunt, dass Robert ihn überhaupt auf die Liste stellt. Wenn schon ein Diözesanbischof aus der Schweiz, sehe ich eher Kurt Koch. Der ist, zumindest seit er von der Professur zum Bischofssitz von Basel gewechselt hat, gegenüber dem Heiligen Stuhl absolut loyal, und dies auch noch mit einer gewissen geistigen Brillanz, welche bei Vitus Huonder weniger stark ausgeprägt ist. (Ich vermute aber, dass im Moment weder der eine noch der andere Kardinal wird, ausser natürlich es würde sich das Gerücht bewahrheiten, Kurt Koch werde Nachfolger von Walter Kasper als Präsident des Rates für dier Einheit der Christenheit. Doch ist dies, soweit ich sehe, bislang eben bloss ein Gerücht.)
Zuletzt geändert von Granuaile am Mittwoch 21. April 2010, 08:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Bernado
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Re: Konsistorium 2010: Wer wird Kardinal?

Beitrag von Bernado »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: Hier eine Vorschlagsliste (wobei die Kreuzchen keine Bewertung darstellen sollen, sondern meine Handgelenksschätzung, wie wahrscheinlich der Purpur demjenigen ist)
Im Prinzip Zustimmung. Marx hat möglicherweise in den letzten Monatn ein Kreuzchen verloren, und Ranjith ist wohl bereits mit dreien nach Ceylon ausgerückt.
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Granuaile
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Re: Konsistorium 2010: Wer wird Kardinal?

Beitrag von Granuaile »

Bernado hat geschrieben: ... Marx hat möglicherweise in den letzten Monaten ein Kreuzchen verloren, ...
Aber er ist Erzbischof von München und Freising, also der ehemaligen Diözese von Benedikt XVI. Ich kann mir kaum vorstellen, dass der Papst ausgerechnet diese Diözese dafür wählt, um zu demonstrieren, dass die Tradition, die Erzbischöfe / Bischöfe bestimmter Diözesen, wozu eben auch München gehört, zu Kardinälen zu erheben, nicht mehr gilt. Allenfalls wird Reinhard Marx noch warten müssen. Er ist ja noch nicht so alt und kann durchaus auch noch bei späterer Gelegneheit in den Kardinalsstand erhoben werden. Früher oder später wird er es aber werden.

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Berolinensis
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Re: Konsistorium 2010: Wer wird Kardinal?

Beitrag von Berolinensis »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Berolinensis hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Mal wieder das beliebte Purpur-Lotto.
Oh, großartig! Dann überleg ich mir mal meinen Tip. Vorab bemerke ich mal zu deiner ansonsten sehr guten Liste, daß der Papst es bisher vermieden hat, Diözesanbischöfe zu Kardinälen zu kreieren, wenn ihr Vorgänger ebenfalls Kardinal und noch unter 80 ist. Das würde für dieses Mal gegen Léonard, Duka, Pontier (auch wenn hier der Abstand sehr gering ist), Nichols, Eijk, Tempesta, und Dolan sprechen. Ist aber natürlich keine in Stein gemeißelte Regel.
Wurde auch nicht immer eingehalten. Nämlich nicht in den Fällen: Krakau, Bologna, Boston, São Paulo, Bombay, Genua. Wobei freilich die jeweiligen Vorgänger der 2006 und 2007 zu Kardinälen kreierten Inhaber der vier letztgenannten Stühle an die römische Kurie gerufen wurden. In Krakau und Bologna aber auch das nicht.
Falls der Vorgänger an die Kurie berufen wird, gilt die "Regel" nicht, deshalb habe ich ja auch Betori und Rodríguez nicht aufgezählt. In Krakau lag der Sonderfall Dziwisz vor, und in Bologna gilt Caffarra als Vertrauter des Papstes. Ich habe ja auch gesagt, daß das keine völlig unflexible Regel ist, aber gleich sieben Ausnahmen wie auf deiner Liste erscheint mir doch etwas unwahrscheinlich. Naja, wir werden sehen.

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Robert Ketelhohn
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Re: Konsistorium 2010: Wer wird Kardinal?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Berolinensis hat geschrieben:aber gleich sieben Ausnahmen wie auf deiner Liste erscheint mir doch etwas unwahrscheinlich.
Mir auch. :blinker: Es stehen ja ohnehin mehr drauf, als kreiert werden. Das ist sicher. Aber der eine oder andere, der noch ’nen emeritierten Purpurträger neben sich zu sitzen hat, könnte dennoch den Kardinalshut bekommen.
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Robert Ketelhohn
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Re: Konsistorium 2010: Wer wird Kardinal?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Granuaile hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben: ... Marx hat möglicherweise in den letzten Monaten ein Kreuzchen verloren, ...
Aber er ist Erzbischof von München und Freising, also der ehemaligen Diözese von Benedikt XVI. Ich kann mir kaum vorstellen, dass der Papst ausgerechnet diese Diözese dafür wählt, um zu demonstrieren, dass die Tradition, die Erzbischöfe / Bischöfe bestimmter Diözesen, wozu eben auch München gehört, zu Kardinälen zu erheben, nicht mehr gilt.
Es ist ja auch die Frage, ob Erzbischof Reinhard in München bleiben will. Äh nein, ob er bleiben soll. Ob er will, das braucht man eher nicht zu fragen.
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