Ziviler Ungehorsam von Katholiken?

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Piusderdritte
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Ziviler Ungehorsam von Katholiken?

Beitrag von Piusderdritte »

Wie sollten sich Katholiken verhalten wenn der Staat immer mehr, durch antichristliche Gesetze, das Leben bestimmt?
Gibt es vielleicht gute Beispiele aus der Vergangenheit?

Ich möchte mal diese Ansprache von einem Schauspieler hier reinsetzten:
Matt Damon über ziviler Ungehorsam
Wir kennen Matt Damon als Schauspieler aus vielen Filmen, ausserdem als Drehbuchautor und Filmproduzent. Er engagiert sich aber auch für wohltätige Zwecke und ist ein ausgesprochener Kriegsgegner. Aus diesem Grunde kritisiert er beide Parteien in Washington, aber speziell die kriegerische Aussenpolitik von Obama mit den Killerdrohnen.
Das folgende Video zeigt Damon bei einer Debatte wo es um zivilen Ungehorsam geht. Er zitiert dabei die Worte seines Freundes Howard Zinn, US-amerikanischer Historiker und Politikwissenschaftler, der sich auf die Forschung der Bürgerrechts- und Friedensbewegungen spezialisierte. Es sind wahre Worte die Zinn bereits 197 aussprach, die Matt Damon hier wieder bewusst macht.

Ich habe die Ansprache übersetzt:

"Ich gehe von der Annahme aus, die Welt ist auf den Kopf gestellt, dass die Dinge alle falsch sind. Dass die falschen Leute im Gefängnis sind und die falschen Leute ausserhalb. Dass die falschen Leute an der Macht sind und die falschen nicht an der Macht. Dass das Vermögen in diesem Land und auf der Welt so verteilt ist, es benötigt keine kleine Reform, sondern eine drastische Umverteilung des Vermögens. Ich gehe von der Annahme aus, wir müssen nicht viel darüber reden, denn alles was wir nur tun müssen ist über den heutigen Zustand dieser Welt nachzudenken, um zu realisieren, alles ist auf den Kopf gestellt. [...]
Hier weiterlesen: Alles Schall und Rauch: Matt Damon über ziviler Ungehorsam http://alles-schallundrauch.blogspot.co ... z2mlxwE4Kq

viele Grüße, Piusderdritte
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

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Pit
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Re: Ziviler Ungehorsam von Katholiken?

Beitrag von Pit »

Punkt 1)
Ich weiss nicht,worauf er das konkret bezieht?
Punkt 2)
Das wurde schon oft gefordert,würde aber wenig bis nichts ändern.
Piusderdritte hat geschrieben: Ich habe die Ansprache übersetzt:

"Ich gehe von der Annahme aus, ..., dass
die Dinge alle falsch sind. das Vermögen ...auf der Welt so verteilt ist, es benötigt...,...eine ... Umverteilung des Vermögens.[...]
viele Grüße, Piusderdritte[/quote]
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Tritonus
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Re: Ziviler Ungehorsam von Katholiken?

Beitrag von Tritonus »

Piusderdritte hat geschrieben:Wie sollten sich Katholiken verhalten wenn der Staat immer mehr, durch antichristliche Gesetze, das Leben bestimmt?
Meine Antwort würde stark davon abhängen, was genau Du unter "antichristlichen Gesetzen" verstehst:
a) eine Gesetzgebung, die Verhaltensweisen legalisiert, die von Christen ganz oder teilweise als unchristlich angesehen werden (z.B. Legalisierung oder stillschweigende Duldung von Abtreibung), oder
b) eine Gesetzgebung, die auch Christen zu Verhaltensweisen zwingt, die diese selbst als unchristlich ansehen (zumindest für einige Christen wäre das z.B. Zwang zum Kriegsdienst mit der Waffe).

Bis hierhin ist die Antwort für mich eigentlich noch ganz einfach: Die unter a) zusammengefassten Gesetze würde ich (teilweise widerwillig oder auch laut motzend) hinnehmen, so wie sie sind, und im übrigen zwingt mich ja niemand, alles zu tun, was legal ist. Was unter b) zusammengefasst ist, würde ich möglichst vermeiden und dafür auch einen Konflikt mit dem Staat riskieren.

Ein Problem ist, dass a) und b) zunehmend vermengt werden und nicht mehr voneinander zu trennen sind. Ob's mir passt oder nicht: Mit jedem meiner Beiträge in eine gesetzliche Krankenversicherung finanziere ich Abtreibung mit, mit meinen Steuern finanziere ich Kriegseinsätze und anderes.
Piusderdritte hat geschrieben:Ich habe die Ansprache übersetzt:
"Ich gehe von der Annahme aus, die Welt ist auf den Kopf gestellt, dass die Dinge alle falsch sind. Dass die falschen Leute im Gefängnis sind und die falschen Leute ausserhalb. Dass die falschen Leute an der Macht sind und die falschen nicht an der Macht.
Auch wenn es auf den ersten Blick kaum zu sehen ist: Der erste Satz des Textes strahlt einen Optimismus aus, der mir leider fehlt. Ich finde überhaupt nicht, dass da etwas "auf den Kopf gestellt" wurde, womöglich erst in letzter Zeit, sondern es ist immer noch genau "die Welt" als Synonym für Machtgier, Mammon (übrigens völlig egal, in welcher konkreten Ausprägung: Gold :breitgrins: , Geld oder sonstwas), für die die Autoren des NT immer wieder sehr klare Worte finden:
Liebt nicht die Welt und was in der Welt ist! Wer die Welt liebt, hat die Liebe zum Vater nicht.
(1 Joh 2, 15)
Piusderdritte hat geschrieben:Gibt es vielleicht gute Beispiele aus der Vergangenheit?
Ein Beispiel war sicher Dorothy Day mit ihrem "Catholic Worker Movement". (Das Urteil darüber, ob das ein "gutes Beispiel" ist, überlasse ich jedem selbst. Ich persönlich sehe es weitgehend als solches an.)

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