Nachrichten aus den Bistümern IV

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iustus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von iustus »

nicht zuletzt habe auch das Zweite Vatikanische Konzil die körperliche Bewegung in der Pastoralkonstitution "Gaudium et spes" als sinnvollen Beitrag zur Entspannung und Kräftigung der Gesundheit sowie zum psychischen Gleichgewicht des Einzelnen und der Gesellschaft bezeichnet
Das Zweite Vatikanische Konzil hat geschrieben:Da nämlich die Arbeitszeit allenthalben verkürzt wird, nimmt die frei verfügbare Zeit für sehr viele ständig zu. Die Freizeit soll nun sinnvoll zur Entspannung und zur Kräftigung der geistigen und körperlichen Gesundheit verwendet werden: durch Beschäftigung nach eigener Wahl und Studien; durch Reisen in andere Länder (Tourismus), durch die der menschliche Geist weitergebildet wird, die Menschen aber auch durch gegenseitige Bekanntschaft bereichert werden; durch den Sport mit seinen Veranstaltungen, der zum psychischen Gleichgewicht des Einzelnen und der Gesellschaft sowie zur Anknüpfung brüderlicher Beziehungen zwischen Menschen aller Lebensverhältnisse, Nationen oder Rassen beiträgt. Die Christen sollen sich also an den kollektiven Veranstaltungen und Aktionen im kulturellen Bereich beteiligen, die unserer Zeit eigentümlich sind, damit sie mit humanem und christlichem Geist durchdrungen werden.
Also das mit dem Sport gilt schon deshalb heute nicht mehr, weil die Arbeitszeit nicht mehr verkürzt wird. Im Gegenteil. Der Bischof hat also die Zeichen der Zeit nicht erkannt.

Außerdem sah das Zweite Vatikanische Konzil diese "offenen Möglichkeiten" auch kritisch:
Das Zweite Vatikanische Konzil hat geschrieben:Alle diese offenen Möglichkeiten aber vermögen eine volle kulturelle Erziehung des Menschen nicht zu verwirklichen, wenn man sich nicht gleichzeitig gründlich mit der Bedeutung von Kultur und Wissenschaft für die menschliche Person befaßt.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Robert Ketelhohn
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Wenn ich dieses elende, süßlich-schwülstige und dabei doch völlig
hohle Gelaber von Gaudium et spes lese, muß ich unendlich viel mehr
kotzen, als ich jemals fressen könnte.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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taddeo
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von taddeo »

Das geht mir mit anderen Texten oft genauso.

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christian12
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von christian12 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wenn ich dieses elende, süßlich-schwülstige und dabei doch völlig
hohle Gelaber von Gaudium et spes lese, muß ich unendlich viel mehr
kotzen, als ich jemals fressen könnte.
Auch wenn Dir nicht gefällt, was da drin steht, hast Du kein Recht, Dich so beleidigend über die Lehre der Kirche zu äußern. Vielleicht solltest Du mal bedenken, dass es Gläubige gibt, denen dieser Text was bedeutet.

HeGe
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von HeGe »

Radio Vatikan hat geschrieben:Neuregelung der Bischofsgehälter in Bayern

Seit Mittwoch steht die Kirchenfinanzierung wieder auf der Tagesordnung, dieses mal im Freistaat Bayern. Die Landesregierung hat einen Gesetzentwurf in den Landtag eingebracht, der die Besoldung hoher kirchlicher Würdenträger wie etwa der Domkapitulare und Bischöfe neu regelt. Damit will der Freistaat insgesamt zwei Millionen Euro sparen. [...]
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michaelis
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von michaelis »

Hier gibts die gesamte Gesetzesvorlage beim Bayerischen Landtag.

Ich bin mir nicht ganz schlüssig, wie dieses Gesetz zu beurteilen ist.

Zum einen finde ich es gut, daß der Vollzug des Konkordats nunmehr durch Gesetz und nicht mehr nur durch Verordnungen geregelt wird. :daumen-rauf:

Auch die Tatsache, daß die Zuschüsse in Zukunft pauschal an die Freisinger BK überwiesen wird, die dann die Auszahlung an die einzelnen Geistlichen selbständig regelt, finde ich gut. M.E. ermöglicht dies z.B. eine Einschränkung von Zahlungen bei kanonischen Strafen. Zudem wird so klar gestellt, wem die Herren dienen: nämlich der Kirche. :daumen-rauf:

Auch daß man die Staatszuschüsse für die bayerischen Bischöfe auf Grundlage des bayerischen Konkordats an die der bayerischen Beamten angleicht kann ich nachvollziehen. :daumen-rauf:

Lediglich bei der Neuregelung der Versorgung, die wohl auch den größten Spareffekt für den Freistaat haben wird, sehe ich nur den sparwillen des Staates zuungunsten der Kirche als Begründung. :daumen-runter:

Ecce Homo
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Ecce Homo »

http://www.domradio.de/aktuell/8461/di ... fnung.html
No comment - mal schauen, was er so draus macht, der werte Herr... :unbeteiligttu:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

HeGe
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von HeGe »

Ich wünsche ihm einen geruhsamen Lebensabend (so er sich denn an sein Vorhaben hält) und bete um seinetwillen, dass er vor seinem Ende noch seinen Frieden mit Gott und der Kirche macht.
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Juergen
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Juergen »

Heute: Land unter in Lourdes :auweia:


Aufgenommen um die Mittagszeit:


Album bei Facebook: https://www.facebook.com/media/set/?set ... 653&type=1
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Peregrin
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Peregrin »

Juergen hat geschrieben:Heute: Land unter in Lourdes :auweia:


Aufgenommen um die Mittagszeit:


Album bei Facebook: https://www.facebook.com/media/set/?set ... 653&type=1
Ein guter Moment für eine Wasserweihe.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

civilisation
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von civilisation »

Ein kurzes Video zum Hochwasser in Lourdes:

http://gloria.tv/?media=349264

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Niels
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Niels »

„Ich stelle mein Amt als Warschauer Weihbischof dem Heiligen Vater zur Verfügung“: http://www.stol.it/Artikel/Panorama-im- ... m-Internet
Nach einer Alkoholfahrt mit einem Blutalkoholwert von 2,5 Promille hat der polnische Weihbischof Bischof Piotr Jarecki am Montag im Internet gebeichtet und sein Amt zur Verfügung gestellt.
:glubsch:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Yeti
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Yeti »

Niels hat geschrieben:„Ich stelle mein Amt als Warschauer Weihbischof dem Heiligen Vater zur Verfügung“: http://www.stol.it/Artikel/Panorama-im- ... m-Internet
Nach einer Alkoholfahrt mit einem Blutalkoholwert von 2,5 Promille hat der polnische Weihbischof Bischof Piotr Jarecki am Montag im Internet gebeichtet und sein Amt zur Verfügung gestellt.
:glubsch:
Ich habe langsam den Eindruck, dass der Donatismus im puritanischen Voyeursgewand eine Art unglückselige Wiederauferstehung feiert. Und das in Polen - ich bin verwundert. :hae?:
#gottmensch statt #gutmensch

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Niels
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Niels »

"Pfarrer erklärt Amtsverzicht": http://cms.bistum-trier.de/bistum-trier ... .PK=151
Der Leiter der Pfarreiengemeinschaft Salmtal und bisherige Pfarrer der Pfarreien Hetzerath, Rivenich und Sehlem hat am 11. Oktober 212 gegenüber dem Bischof von Trier, Dr. Stephan Ackermann, auf sein Amt verzichtet. Der Pfarrer hat eingeräumt, von 27 bis 29 Geld aus den Mitteln der Kirchengemeinden Hetzerath, Rivenich und Sehlem veruntreut zu haben. Bis auf weiteres wird der Priester nicht mehr als Pfarrer eingesetzt, ihm wird aber eine andere priesterliche Aufgabe übertragen werden. Das Geld wird er umgehend zurückerstatten. (...)
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Gamaliel
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Gamaliel »

Niels hat geschrieben:„Ich stelle mein Amt als Warschauer Weihbischof dem Heiligen Vater zur Verfügung“: http://www.stol.it/Artikel/Panorama-im- ... m-Internet
Nach einer Alkoholfahrt mit einem Blutalkoholwert von 2,5 Promille hat der polnische Weihbischof Bischof Piotr Jarecki am Montag im Internet gebeichtet und sein Amt zur Verfügung gestellt.
:glubsch:
Gemeinnützige Arbeit für Bischof nach Alkoholfahrt

Daraus:
Nach einem Autounfall mit 2,5 Promille soll der Warschauer Weihbischof Piotr Jarecki 16 Stunden gemeinnütziger Arbeit leisten. Das entschied die Staatsanwaltschaft laut polnischen Medienberichten am Dienstag.
[...]
Den Angaben zufolge akzeptierte der Bischof die Strafe. Er will über acht Monate je 2 Stunden monatlich gemeinnützige Arbeit leisten.
[...]
Die Polizei stellte einen Blutalkoholwert von 2,5 Promille fest. Auf Alkohol am Steuer stehen in Polen bis zu zwei Jahre Gefängnis; die Alkoholgrenze liegt bei ,2 Promille.

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Yeti
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Yeti »

Niels hat geschrieben:"Pfarrer erklärt Amtsverzicht": http://cms.bistum-trier.de/bistum-trier ... .PK=151
Der Leiter der Pfarreiengemeinschaft Salmtal und bisherige Pfarrer der Pfarreien Hetzerath, Rivenich und Sehlem hat am 11. Oktober 212 gegenüber dem Bischof von Trier, Dr. Stephan Ackermann, auf sein Amt verzichtet. Der Pfarrer hat eingeräumt, von 27 bis 29 Geld aus den Mitteln der Kirchengemeinden Hetzerath, Rivenich und Sehlem veruntreut zu haben. Bis auf weiteres wird der Priester nicht mehr als Pfarrer eingesetzt, ihm wird aber eine andere priesterliche Aufgabe übertragen werden. Das Geld wird er umgehend zurückerstatten. (...)
Du warst schneller.

Allerdings:
Wieso eigentlich nicht? In jedem anderen Beruf könnte er sich eine neue Stelle suchen. Wäre doch gelacht, wenn es dafür nichts im CIC gäbe...oder kann da jemand was aus dem Ärmel schütteln?
#gottmensch statt #gutmensch

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taddeo
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von taddeo »

Yeti hat geschrieben:
Wieso eigentlich nicht? In jedem anderen Beruf könnte er sich eine neue Stelle suchen. Wäre doch gelacht, wenn es dafür nichts im CIC gäbe...oder kann da jemand was aus dem Ärmel schütteln?
Sicher könnte man ihn auch kirchenrechtlich belangen. Grad, wenn's um Geld geht.

Allerdings - was sollte dabei rauskommen? Er könnte als Pfarrer abgesetzt werden - das ist er sowieso schon. Er zeigt sich wohl reumütig, den Schaden will er angeblich wieder gutmachen, der weltliche Arm der Justiz belangt ihn womöglich auch - also sind alle kanonischen Strafmaßnahmen eigentlich überflüssig.

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Yeti
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Yeti »

taddeo hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:
Wieso eigentlich nicht? In jedem anderen Beruf könnte er sich eine neue Stelle suchen. Wäre doch gelacht, wenn es dafür nichts im CIC gäbe...oder kann da jemand was aus dem Ärmel schütteln?
Sicher könnte man ihn auch kirchenrechtlich belangen. Grad, wenn's um Geld geht.

Allerdings - was sollte dabei rauskommen? Er könnte als Pfarrer abgesetzt werden - das ist er sowieso schon. Er zeigt sich wohl reumütig, den Schaden will er angeblich wieder gutmachen, der weltliche Arm der Justiz belangt ihn womöglich auch - also sind alle kanonischen Strafmaßnahmen eigentlich überflüssig.
Ich dachte an eine Laisierung. Mir scheint das zwar für dieses Vergehen eine etwas zu harte Strafe zu sein, aber grundsätzlich - zum Beispiel bei Missbrauch Schutzbefohlener - wäre das m.E. die einzige auch für die Gläubigen transparente Entscheidung. Aber auch Veruntreuung, Unterschlagung etc. hat leider eine etwas unrühmliche "Tradition" im Bistum. Aber ich sehe natürlich, dass die Priesterweihe diesen Fall von "profanen" Langfingern unterscheidet - auch wenn die Lösung nie zufriedenstellt.
#gottmensch statt #gutmensch

Vir Probatus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Vir Probatus »

taddeo hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:
Wieso eigentlich nicht? In jedem anderen Beruf könnte er sich eine neue Stelle suchen. Wäre doch gelacht, wenn es dafür nichts im CIC gäbe...oder kann da jemand was aus dem Ärmel schütteln?
Sicher könnte man ihn auch kirchenrechtlich belangen. Grad, wenn's um Geld geht.

Allerdings - was sollte dabei rauskommen? Er könnte als Pfarrer abgesetzt werden - das ist er sowieso schon. Er zeigt sich wohl reumütig, den Schaden will er angeblich wieder gutmachen, der weltliche Arm der Justiz belangt ihn womöglich auch - also sind alle kanonischen Strafmaßnahmen eigentlich überflüssig.
Zunächst einmal sollte das Bistum sagen, um welche Summe es geht.
"Grad, wenn's um Geld geht." Ja, eine sehr zutreffende Bemerkung.
Geld ist in der Kirche wichtig, oft eben auch viel wichtiger als "Seelenheil":
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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taddeo
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von taddeo »

Vir Probatus hat geschrieben:"Grad, wenn's um Geld geht." Ja, eine sehr zutreffende Bemerkung.
Geld ist in der Kirche wichtig, oft eben auch viel wichtiger als "Seelenheil":
Das verstehst Du leider falsch.

Das Geld der Kirche ist etwas, was ihr von den Gläubigen zur Erfüllung ihrer Aufgaben anvertraut wird; darunter sind auch die berühmten "Witwenscherflein". Die Kirche hat für diese zeitlichen Mittel eine besondere Verantwortung, und deshalb ist der Umgang damit kirchenrechtlich besonders geregelt. Wer damit wie ein untreuer Verwalter umgeht, wird strenger bestraft als zB einer, der nur aus Dummheit Fehler gemacht hat.
Es ist als Schutz der Gläubigen vor Abzocke gedacht, daß das so streng geregelt ist.

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Juergen
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Juergen »

Kirchl. Amtsblatt f. d. Erzbistum Paderborn. hat geschrieben:Der Gebrauch von mundartlicher Sprache oder Dialekten in der Liturgie, insbesondere in sogenannten „plattdeutschen“ Messen

Die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung hat in der Instruktion „Liturgiam authenticam“ vom 28. 3. 2001 festgestellt, dass ein Dialekt keine für die Liturgie geeignete Sprache sein kann, weil er als lokale Sprache nicht die Einheit der Kirche in einem größeren Gebiet zum Ausdruck bringt. Dennoch ist er „deshalb nicht ganz vom liturgischen Gebrauch ausgeschlossen“, sondern „kann, wenigstens gelegentlich, im Allgemeinen Gebet, in Texten, die gesungen vorgetragen werden, in Monitionen oder in Teilen der Homilie gebraucht werden, vor allem wenn es sich um die eigene Sprache der teilnehmenden Christgläubigen handelt“ (Nr. 12 und 13).

Für den Gebrauch der mundartlichen Sprache innerhalb der Liturgie gilt daher mit sofortiger Wirkung:

1. Da die liturgischen Texte im engeren Sinne, also jene Texte, die kirchlicherseits approbiert sind, verbindlich sind, sind sie in einer anerkannten Liturgiesprache zu beten, sei es gesprochen oder gesungen. Das gilt nicht nur für Gebete wie die Präsidialgebete oder das eucharistische Hochgebet, sondern auch für die biblischen Lesungen einschließlich des Antwortpsalms und des Rufs vor dem Evangelium. Auch deren Textfassung ist verbindlich festgelegt und die Wahl der Übersetzung nicht frei (Ausnahmen siehe „Direktorium für Kindermessen“, Nr. 43 und 45).

2. Hingegen kann der Gebrauch der Mundart bei der Einführung in die Messfeier, der Homilie oder bei einem freien Schlusswort angebracht sein. Im Sinne der „eigenen Sprache der teilnehmenden Christgläubigen“ kann dies auch bei den Fürbitten oder einem Text, der die Meditation der Gläubigen anregen will, sinnvoll sein.

3. Mundart kann nicht nur gesprochen, sondern auch gesungen werden. So sind mundartliche Übertragungen von Kirchenliedern möglich, wenn es sich dabei nicht um gesungene liturgische Texte handelt. Konkret heißt dies: Außerhalb des Ordinariums (Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei) können zum Einzug, zur Gabenbereitung, zur Danksagung nach der Kommunion und zum Schluss mundartliche Kirchenlieder gesungen werden.

Paderborn, 11. September 2012
Generalvikar
Az.: 1.13/A 42-31.00.9/248
Gruß Jürgen

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taddeo
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von taddeo »

Jürgen, herzlichen Dank für dieses Zitat! Das kann ich gut brauchen, denn dieses Thema wird grad bei uns hier auch immer wieder heiß diskutiert (Stichwort "Waldlermesse").

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Juergen
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Juergen »

„Schlag den Bischof“

:glubsch: Warum sollte ich das tun? :hmm:
(Nein, darauf will ich jetzt keine Antwort)
http://www.jupa-paderborn.de/hauptmeldu ... -5695.html

“Der Glaube ist nicht uncool”
Junge Kirche gewinnt Show gegen Weihbischof König

Wer braucht schon einen Tatort, Günther Jauch oder Indiana Jones am Sonntagabend, wenn er direkt vor der eigenen Haustür eine super Show geboten bekommt? …
Gruß Jürgen

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Gamaliel
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Gamaliel »

Katholischer Bischof predigt in evangelischer Kirche

Daraus:
Der katholische Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann hat erstmals an einem Reformationstag in einer evangelischen Kirche gepredigt. "Wir alle, ja alle Christen, müssen nach Wegen zur Einheit der christlichen Kirchen und Glaubensgemeinschaften suchen", sagte er am Mittwochabend in der Sankt-Johannis-Kirche in Schweinfurt.
[...]
Es sei dringend an der Zeit, die Botschaft Jesu nicht nur zu verkünden, sondern sie umzusetzen. "Das ist uns Christen gemeinsam aufgegeben - welcher Kirche oder kirchlichen Gemeinschaft wir auch angehören." Dazu gehöre die konkrete Tat, etwa Gestrauchelte zu akzeptieren oder Asylbewerber in der Nachbarschaft an- und aufzunehmen.
:roll:

HeGe
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von HeGe »

Gamaliel hat geschrieben:Katholischer Bischof predigt in evangelischer Kirche

Daraus:
Der katholische Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann hat erstmals an einem Reformationstag in einer evangelischen Kirche gepredigt. "Wir alle, ja alle Christen, müssen nach Wegen zur Einheit der christlichen Kirchen und Glaubensgemeinschaften suchen", sagte er am Mittwochabend in der Sankt-Johannis-Kirche in Schweinfurt.
[...]
Es sei dringend an der Zeit, die Botschaft Jesu nicht nur zu verkünden, sondern sie umzusetzen. "Das ist uns Christen gemeinsam aufgegeben - welcher Kirche oder kirchlichen Gemeinschaft wir auch angehören." Dazu gehöre die konkrete Tat, etwa Gestrauchelte zu akzeptieren oder Asylbewerber in der Nachbarschaft an- und aufzunehmen.
:roll:
Grundsätzlich finde ich es ja lobenswert, wenn ein Bischof die Protestanten aufsucht. Schließlich brauchen nicht die Gesunden den Arzt, sondern die Kranken. Aber man sollte dann schon auch etwas Substantielles sagen. :roll:
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wigberti
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von wigberti »

Bischof Hofmann war auch der einzige Bischof, der mich auf meiner Pilgerwanderung nach Rom für die Einheit der Kirche im bischöflichen Ordinariat empfangen hat und sich Zeit für ein ausgiebiges Gespräch über die Einheit und wie man darum ringen könnte, Zeit genommen hat. Die anderen Bischöfe, die auf meinem Weg lagen (Augsburg, Innsbruck, Brixen/Bozen) ließen mich schon durch ihre Sekretär(innen) abwimmeln.
Die Freude am Herrn ist unsere Stärke!

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Maurus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Maurus »

Vir Probatus hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Ein Kirchenchor, der in der Kirche Auftrittsverbot hat, ist gar keiner.
Welche Logik ist das denn ?
Eine relativ simple. Es gehört zu den Wesensmerkmalen eines Kirchenchors, dass er zu den liturgischen Festen Chormusik singt. Ein Chor, der niemals in der Kirche singt, kann daher kein Kirchenchor sein. Ein Chor kann sich ja auch nicht "Staatsopernchor" nennen, wenn er bloß in Dorfschänken auftritt.

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Gamaliel
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Gamaliel »

Hat der Bischof von Basel zum Glaubensabfall geraten?

Katholischer Laientheologe wird reformierter Pfarrer

Daraus:
Nicht zuletzt weil er als Laientheologe in der katholischen Kirche nicht predigen durfte, hat Daniel Wiederkehr die Konfession gewechselt. Der Theologe ist vor einem Jahr in die evangelisch-reformierte Gemeinschaft eingetreten.
[...]
Der katholische Bischof von Basel, Felix Gmür, habe verständnisvoll reagiert, berichtete Wiederkehr, der Bischof habe gesagt, „wenn meine spirituelle Entwicklung durch die Amtskirche behindert werde, müsse ich diesen Schritt tun“.

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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von iustus »

http://www.tt.com/Nachrichten/563421-2 ... 3%B6fe.csp
In Vorarlberg, wo die geistliche Gemeinschaft „Das Werk“ in Bregenz ihren Stammsitz hat, gibt es schon präventiven politischen Widerstand gegen eine mögliche Besetzung der Diözese durch ein Mitglied dieser konservativen innerkirchlichen Bewegung. Die Landesregierung soll bereits ablehnende Signale beim Nuntius deponiert haben. Denn es ist ein offenes Geheimnis im Vatikan, dass „Das Werk“ in seiner Heimat einmal einen Bischof aus seinen Reihen haben möchte.

Ist die geistliche Familie "Das Werk" wirklich so konservativ?

Dann gibt es ja Hoffnung für Limburg: http://kath.net/detail.php?id=36722
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Yeti
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Yeti »

iustus hat geschrieben:Ist die geistliche Familie "Das Werk" wirklich so konservativ?
Schau dir mal den Artikel bei Wikipedia an...oder (nur als Beispiel) das Kapitel über "das Werk" in "Glaubenswächter" vom Kirchenhasser Peter Hertel...

Bild

Bessere Referenzen für diese Gemeinschaft wirst du kaum finden...
#gottmensch statt #gutmensch

iustus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von iustus »

:daumen-rauf:
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Juergen
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Juergen »

Eucharistischer Kongress

http://www.eucharistie213.de/service/n ... istie.html

Ist das Kunst, oder kann das weg?
Gruß Jürgen

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